1906 / 158 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Jul 1906 18:00:01 GMT) scan diff

außerordentlich schöne Arbeiten entstanden, die einen ganz entschiedenen Fortschritt erkennen und Freude an der Bewegung aufkommen lassen. Von diesen Arbeiten seien nur einzelne hervorgehoben. So bat R. Scholz aus München vier innige Bilder zu Hänsel und Gretel gesandt, Marcus phaatasie volle, farbenkräftige Illustrationen, Mickelait drollige, humorvolle Arbeiten, Müller einen Zyklus Waldmärchen“, der ohne jeden Text auf das anschaulichste und ein⸗ dringlichste erzählt, und Vogel eine große Anzahl seiner unsagbar frischen, liebenswürdigen Federzeichnungen. ,.

In einer zweiten kleinen Sonderausstellung wird die Illu strierte Annonce“ gezeigt, also das Reklamebild der Zeitung. Die Künstler sind hier ganz auf die Wirkung schwarzer und weißer lächen angewiesen. Ihre Aufgabe ist, darin eine möglichst frappante, chlagende Sprache zu finden. Es ist von Interesse, den Lösungen im einzelnen , , . Ein schönes Ergebnis erzielte das Preis- ausschreiben der Illustrierten Zeitung“, das . Ein Großstadtbil?“ zur Aufgabe hatte. Ünter den Blättern finden sich ganz vorzügliche Arbeiten, die das großartig pulsierende Straßenleben mit allem Stimmungs- gebalt, den es für uns besitzt, wiedergeben. Mit Buchillustrationen find besonders Fidus und Stassen vertreten. Beide wieder⸗ holen sich und sind im letzten Grunde leer und kühl. Stassen erscheint hier noch als das stärkere Talent, das in der dekorativen Raumfüllung oft Schönes erreicht. An diese Arbeiten schließen sich die Illustrationen zu Witzblättern an. Rosenstand, Max Tille, Heilemann, Hansen sind mit einer größeren Zahl von Arbeiten vertreten. Die Technik ist fast immer flott, elegant, oft aphoristisch zugespitzt, der Gesamteindruck ist aber abstoßend, da die Künstler beinahe aus. schließlich und mit Behagen das Laster und die Sittenlosigkeit verdorbener Gesellschaftskreise schildern.

Die plastische Abteilung ist reich beschickt, ein klareres Bild würde man jedoch gewinnen, wenn die vielen schlechten Bildnisbüsten, die leeren Idealköpfe, die sentimentalen Grabfiguren und die Akte, die nicht über das seelenlose Nachbilden des Modells hinausgekommen find, fehlen würden. Gutes findet sich aich hier und reichlicher, als man auf den ersten Blick annehmen möchte. Drei Künstler sind mit größeren Sammlungen vertreten: Herter, Wandschneider und Wenck. Herter gelangt in seinen Bildnisbüsten nirgends zu einem großen, klaren Gesamtausdruck, zu der klaren Wiedergabe der geiftigen Persönlichkeit; ein kleinliches Haften an Ginzeljügen überwiegt. Gut ist er in seinen Bronzegruppen, vor allem in der Behandlung des Materials. Was ihm fehlt, besitzt Wandschneider. Er hat sich an den Porträtbüsten der Frührenaissance gebildet und weiß seelische Feinheit rein auszusprechen. Einige individuelle Frauenbüsten und ein reizendes Kinderköpfchen gehören zu seinen besten Arbeiten. Unmittelbarer noch wirkt Wenck. In den

ägigen Studien zeigt er das Beste seiner Begabung, klare Linien- prache und schnelles Erfassen des Augenblicks. Die Bronze ist rauh und flächig behandelt, was den Reiz der Stücke sehr erhöht. Ein Jugendwerk, das einen Knaben mit erlegtem Reh darstellt, ein Faun 1 ö der Entwurf zu einem Virchowdenkmal sind besonders hervor⸗ zuheben.

Mit größeren Werken ist Eberlein vertreten Er hat eine Gruppe Schiller, seine Künstler dichtend“ und „Michel Angelo, er⸗ blindend den Torfo des Herkules betastend“ gesandt, beides Arbeiten, denen jedes plastische Empfinden fehlt. Ganz anders wirkt der Belgier Theo Blickx in der Gruppe „Vaters Absterben'. Auch hier kömmt rin Seelisches zum Ausdruck, aber die Bewegung ist vortrefflich und die Gestalten sind durch inneres Leben stark verbunden. Beachtens⸗ wert ift ein Brunnenentwurf von Oesten „Danalden“, der schöne Darmonie und Fluß der Linien zeigt. Einige aute Bildnis⸗ büsten finden sich in den Sälen verteilt. Erwähnt seien die Arbeiten von Pagels, die sich durch Humor und Driginalität auszrichnen, von Pfannschmidt, der sehr liebevoll durchgeführte Stücke ausstellt, von Röttger, der fein zu individualisieren versteht, von Stichling, dessen Mädchenbüste sehr herb und lieblich wirkt, Don Schauß, von Schulze, Thewis und von Wernekinck. Verhältnismaäßig zahlreich sind Holzarbeiten vertreten. Hier sind der Kopf einer alten Frau von Schulze⸗Braunschweig und das Relief Die Landung“ von Abraham hervorzuheben, das sich be= sonders durch schöne Raumfüllung und malerische Bebandlung des

ntergrunds auszeichnet. Max Klein hat eine Gruppe „Die Muttern ausgestellt, groß ügig, aber schwer in der Form, Lewin Funcke eine anmutige Sandglenbinderin und Ferdinand Lepcke Re eigentümlich stilisierte, in strengster Linienführung gehaltene Bogenspannerin“.

In Paris ist, wie W. T. B. meldet, der Genremaler Jules Breton (geb. 1. Mai i827. Mitglied des Institute, gestorben. Seine Bilder, die besonders Szenen des Hirtenlebens und des bäuer⸗ lichen Lebens auf dem Felde darstellen, tragen mit wenigen Aus— nahmen einen idyllischen Charakter. Zwei seiner Gemälde: „Segnung der n. und „Abrufung der Aehrenleserinnen“' sind im Luxemburg⸗ Museum zu Paris. Sein Hauptwerk aber, „Das Ende des Tages“, 8. i. Schnitterinnen nach der untergehenden Sonne schauend (1865), befindet sich in Walters' Gallery in Baltimore.

Literatur.

Anter den Büchern, die zur Rembrandtfeier auf dem Markte er⸗ scbienen sind, verdienen iwei 2 die der Verlag von 3. A. Seemann Viipzig herausge racht hat, Beachtung. Zunächst eine Biographie des Meisters, die ö von allen dadurch unterscheidet, daß ste nur farbig illustriert ist. Dieser Band Rembrandt“ ist verfaßt don Professor Dr. R. Graul und gibt auf vierzig Seiten eine auf den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung fußende, aber dennoch populär gehaltene Biographie des Künstlers, die sich an den großen Kreis der Kunstsreunde wendet. Diesem Gesichts⸗ Tunlt entspricht auch die Autstattung des vornehmen Bandes, der im Anhang fünfzebn farbige Tafeln nach den Hauptwerken des Meisters bringt. Der Preis beträgt „6 3. .

Ein zweiler Band (Preis ebenfalls 3, —, in der äußeren Grscheinung dem erstgenannten ähnlich, enthält in geschmackvoller Form Fünfzig Handzeichnungen von Rembrandt, aus— e , von Richard Graul. Wer Freude an der höchsten

enialität der Zeichenkunst hat, wird sie aus diesem mit viel Beschmack ausgestatteten Bande schöpfen.

Die Deutsche Alpenzeitung (Natur und Kunst Ver⸗ khr und Sport) bildet eine unerschäpfliche Fundgrube für jeden Reisenden, Touristen, Alpinisten usw., ebensosebr auch für alle Verkehrs« pireine, Verkebrsanstalten und zahllose private und staatliche Unter⸗ vehmungen. Deshalb sei gerade jeßzt, zu Beginn der Hauptreiseieit, auf den mannigfaltigen Inhalt dieses Blamtes hingewiesen; aus den letzten Heften seien folgende Beiträge genannt: Heft 5 (Anfang Juni): Dem neuen Nürnberg!“ von Dr. E. W. Bredt; ‚Die Kieler Woche“ don A. Halbe; Heft 6 (Mitte Junh: „Frühlingstage in der

, Kletterschule' von Dr. J. Simon; Rechtsfragen des Reifeverkehrs⸗; „Aus dem Postrecht- von Amtsgerichtsrat W. Coer- mann; Heft 7 (Anfang Julih: Wanderungen in den Vogesen“ (der 1. Teil dieses Aufsatzes erschien in Heft 6) von Dr. L. Munzinger; Ein hochalpiner Spaziergang im Dachsteingebiet! von H. Prey; Eine alpin. wiffenschaftliche Entdeckung! von Dr. C. Täuber; „Das Alpengasthaus‘ (1. Tell) von O. Sehrig. Die bier genannten Auf⸗ sätze bilden nur einen kleinen Teil der äuherst umfangreichen Einzel. ift. Der Abonnementspreis beträgt 3 50 M, 4,25 Kr. für das 6 Hefte umfassende Vierteljahr.

Ausstellungswesen.

Ausstellung für Landwirtschaft, Industrie und Kunst in Valladolid (Spanien).

Im September 1906 wird in der Hauptstadt der ackerbau—⸗ treibenden Probinz Valladolid, in der sich in letzter Zeit eine sehr rege Tätigkeit zur Verbesserung und Modernisierung der landwirt⸗ schaftlichen Methoden bemerkbar macht, eine Ausstellung für Land- wirtschaft, Indussrie und Kunst abgehalten werden, auf der Gegenstände und Erzeugnisse vorgefübrt werden sollen, die in Be⸗ ziehung zu den Provinzen Madrid, Toledo, Cuenza, Guadalajara, Ciudad Real, Leon, Zamora, Salamanca, Santander, Burgos, Logroño, Soria, Segobia, Avlla, Valencia und Valladolid stehen.

Es dürfte diese Ausstellung Gelegenheit bieten, auch deutsche Erzeugnisse, namentlich landwirtschaftliche moderne Hilfsmittel einem größeren Publikum vorzuführen. Die Adresse der Auskunftsstelle ist: Al Secretario de la comisisn de gobierno del Ayuntamiento en Valladolid. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Madrid.)

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich Ungarn.

20. Juli 1906, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Wien: Lieferung verschiedener Materialien, wie. Diverse Walzfabrikate, i fer, diverse Eisenwaren, nämlich Gewebe, Geflechte, Ketten, Muttern, Nägel c., Schwellenbezeichnunge nägel, Schaufeln, Werkzeuge und Feilen. Näheres bei der genannten Direktion und beim „Reichs—⸗ anzeiger“.

260. Juli 1906, 12 Uhr. Lieferung nachfolgender Materialien für das Jahr 1907.

4. K. K. Staatebahndirektion in Lemberg: 1) Walxzessen, Bleche, Feder⸗ und Werkzeugstahl, 2) diverse Eisenwaren für Werk— stätten, 3) Schwellenbezeichnungs nägel, 4) Schaufeln aller Art, 5) Werkzeuge und Arbeitsgeräte für den Bahneirhaltungedienst.

b. K. K. Staatsbahndirektion in Krakau: I) diverse Walzeisen⸗ erzeugnisse, wie Stabeisen, Kommerzeisen, Eisenbleche, 2) flache und spiralfs mige Stahlfedern, 3) diverse Eisenwaren, wie Drahtnetze, Ketten, Schraubenmuttern, Nietnägel, Unterlagen, Schrauben, Splinte, Stifte usw. sowie Messingstifte und „schrauben.

C. K. K. Staatsbahndirektion in Stanislau: 1) Walzeisen⸗ erzeugnisse, wie: Stabeisen, Eisenbleche, Stahl, spiralförmige Federn usw, 2) Eisenwaren. wie: Draht, Ketten, Drahtnetze, Nietnägel, Schraubenmuttern, Nägel, messingene Drahtnetze und Kächenplatten, 3) Schwellenbezeichnungẽ nägel, 4) diverse Spaten, 5) diverse Kon⸗ servierungs werkzeuge, wie: Aexte, Sägen, diverse Schlüssel, beschlagene Stangen, Schleifsseine, Bohrer, Hammer, Verschlüsse für Vorhänge⸗ schlösser, Stemmeisen, Schraubenzieher usw., 6) diverse Feilen. Näheres bei den genannten Direktionen.

Verkehrsanuftalten.

Telephon und Telegraphenwesen der Vereinigten Staaten von Amerika.

Das Zensusbureau der Vereinigten Staaten von Amerika hat nunmehr die endgültigen Zusammenstellungen über das Telephon und Telegraphenwesen des Landes im Jahre 1902 veröffentlicht. Seit 1886, wo die ersten Zensuserhebungen über diese Materie ge⸗ schahen, hat sich der Gebrauch pon Telegraphen und Teleyhonen natürlich außerordentlich stark entwickelt. Das finanziell wichtigere Verkehrsmittel ist in dieser Zeit das Telephon geworden. Im Jahre 1902 dienten dem Telephonverkehr mehr als drei Viertel des Draht⸗ netzes für Telephone und Telegraphen, rund sieben Zehntel der in beiden Verkehrsarten beschäftigten Lohnarbeiter; für das Telephon⸗ wesen wurden mehr als jwei Drittel des Gesamtlohnes gezahlt, mehr als zwei Dꝛittel aller Einnabmen erzielt und mehr als zwei Drittel aller Ausgaben geleistet. Den Telephon verkehr vermittelten 3 157 Handels- e in,, und 994 Gesellschaften auf Gegenseitigkeit; außerdem be tanden 4935 unabhängige ländliche Linien. Die e len fen e fte, benutzten 4779 571 engl. Meilen Leitungs draht und 2225 981 Telephone, die Gegenseitigkeitsgesellschaften 70 915 Meilen Draht und 89 316 Tele⸗ phone; 49 965 Meilen Leitungsdrähte und 55 747 Apparate dienten dem Betrieb der ländlichen Linien. Die Handelsgesellschaften und ländlichen Linien hatten 10361 öffentliche . und S0 870 öffentliche Fernsprechstellen, darunter 32 477 automatische. Im Telephonverkehr wurden 14 124 besoldete Beamte und im Durch- schnitt 64 628 Lohnarbeiter beschäftigt, 9 885 886 Doll. Gehälter und 26369 735 Doll. Lohne gezahlt. Die Zahl der auf allen Telephon= ämtern vermittelten Gespräche betrug 5 070 554 553, darunter waren 4949 819 709 solche jwischen lokalen Abonnenten und 120 704 844 über weitere Entfernungen geführte und besonders zu bezahlende Gespräche. Durchschnittlich kamen auf 33 bis 34 Einwohner ein Telephon, auf jeden Einwohner 65 und auf jedes Telephon 2190 Gespräche. Am besten versorgt waren die Städte San Francisco, mit 1 Telephon auf 9 Personen, Clereland, mit 1 auf 16 und Beston, mit 1 auf 19. Auf jedes Telephon betrugen die Einnahmen 37,59 Doll. die Ausgaben 24,56 Doll; auf jedes Gespräch entfielen 1,R Cents Ein⸗ nahmen und 1, Cents Ausgaben. Es bestanden in Alaska 1, in den Philippinen 1 und in Hawaii? Telephonsysteme, die zusammen 3öl8 Meilen Draht sowie 23891 Telephone benutzten und 3 887 925 Gespräche vermittelten Am 1. Januar 1906 stellte sich die Zahl der Telephone in den Verelnigten Staaten auf rund 3 400 60090. Den öffentlichen Telegraphenverkehr besorgten im Jahre 1902 25 Handels⸗ gesellschaften mit 1318 350 Meilen Leitung draht; außerdem waren noch 16677 Seemeilen Unterseekabel im Betriebe. In den Aktien und Bonds der Telegraphengesellschaften war inegesamt ein Kapital von 162 946 525 Doll. angelegt; ibre Einnahmen betrugen 40 930 0938 Doll., ihre Aktiven 195 503 775 Doll, ihre Gehalts, und Lohnzahlungen an 8289 Beamte und 26798 Lohnarbeiter 15 939 673 Doll. Eisenbahntelegraphenlinien wurden von 684 Ge— e, betrieben, die 30 336 Angestellte im Telegraphendienst be⸗ chäftigten und ibnen 290 960 730 Doll. Gehalt bezahlten. Sie be⸗ förderten im Jahre für Eisenbahnzwecke allein 201 743 756 Depeschen und für Handelszwecke 4 474 593 Depeschen.

(Nach Electrical World.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 6. Juli 1906. Die Ausstellung für Kindeswohl, die von der Gesell⸗

schaft zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit in Berlin vom 1.—12. September d. J. in den sämtlichen Räumen der Philharmonie veranstaltet wird, soll ein umfassendes Bild aller auf eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung des Kindes gerichteten Maßnahmen bieten. Alle auf die Wohlfahrt. des Kindes hinselenden Besttebungen werden hier Berücksichtigung finden, sodaß für jeden wahren Kinderfreund die Ausstellung von größtem Interesse sein dürfte. Für den weissenschaftlich- medini⸗= nischen Teil haben eine Anzahl wissenschaftlicher Institute ihre Mitarbeit zugesagt, u. a. die Königliche Universitäts. Kinderklinik zu Berlin (Geh. Med. Rat, Prof. Dr. Heubner), das Königliche Patholo⸗ gische Institut der Universität Berlin (Geh. Med, Rat, Prof. Dr. Orth), bie Königliche orthopädische Poliklinik Berlin (Geh. Med. Rat, Prof. Dr Hoffa), das Säuglings heim zu Dresden (Privatdozent Dr. Salge) usw. Auch die den künstlerischen Teil umfassende Abteilung, deren Leitung in den Händen von Frau Professor Sophie Koner liegt, hat bereits große Fortschritte gemacht. Rege ist auch die Beteiligung. in der dritten Hauptgruppe, zu der eine große Zahl von Firmen ihre Anmeldung schon bewirkt haben.

Vom 20. bls 25. August 1906 tagt in Danzig die II. Haupt⸗ versammlung des Deutschen Forstvereins (34. Versammlung Deutscher Forstmaͤnner). Die Verhandlungen beginnen am 21. August, Vormittags, 8 Uhr, im Hotel „Danziger Hof. Aus der Tages⸗ ordnung seien u. a. folgende Gegenstände hervorgehoben: Forstliche Behandlung der Oedländereien in Westpreußen und Dünenbau“, „Bedeutung und Beschaffung guter Waldsämereien und Pflanzen,, „Ueber die forstliche Pressen. Am 25. August wird ein Ausflug in die Oberförsterei Steegen auf der Frischen Nehrung unternommen. gar den 24. und 25. August sind Nachautflüge in die Oberförstereien

ippusch und Karthaus sowie nach der Halbinsel Hela geplant, Am

21. und 22. August sind nach Schluß der Verhandlungen Besuche von Oliva und Zoppot und eine Dampferfahrt auf der Mottlau und Weichsel zur Besichtigung von Kriegsschiffen und Werften vorgesehen. Näheres ist durch die „Geschäftsführung für die VII. Hauptversamm- lung des Deutschen Forstvereins“ zu Danzig, Regierung, zu erfahren. Freunde des Waldes sind als Gäste willkommen.

Rathenow, 6. Juli. (W. T. B) Dem „Rathenower Kreis- blatt“ zufolge sind nach dem Genuß von Erdbeervanille hier sechs Personen der Familie Richtsteig an Vergiftungs⸗ , schwer erkrankt. Zwei befinden sich in Lebens gefahr.

Crefeld, 6. Juli. (W. T. B.) Heute vormittag wurde der neue Crefelder Rheinhafen in Anwesenheit des Ministers der öffentlichen Arbeiten Breitenbach, des Oberpräsidenten der Rhein⸗ provinz und des Regierungeyräsidenten von Tüsseldoif, des Landes—⸗ hauptmanns Renvers und zahlteicher anderer Ehrengäste sowie einer uiberaus großen Volkä menge feierlich Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, der durch parla— mentarische Inanspruchnahme am Erscheinen verhindert war, sandte ein Glückwunschtelegramm. Der Sinweihungsakt bollzog sich unter strömendem Regen auf dem Lagerplatz am Hafen=

ehler hielt der Beigeordnete, Stadtbaurat Hentrich die Festrede, in der er die Entwickelungsgeschichte des. Hafens schilderte. Der Baurat Voß gab der Hoffnung Ausdruck, daß auf dem weiten Gelände bald eine neue gewerb⸗ fleißige Stadt erstehen möge zum Segen für das wirtschaftliche Leben Crefelds, daß bald der Tag anbrtchen möge, wo, fußend auf dem Er

werden könne, der Kanal vom Rhein zur Schelde, von Crefeld nach Antwerpen.

München, 5. Juli. (W. T. B.) Die Münchner Neuesten Nachrichten; melden aus Donauwörth: Durch vorzeitige Ent ladung einer Ssprengmine bei Sprengarbeiten an der alten. Donaubrücke wurden gestern vier an den Sprengarbeiten beteiligte Personen, zwei Ingenieure, ein Brückenbauarbeiter und—

ursacht worden war, schwer verletzt.

über München und Umgebung schwere, von Wolkenbruch und Hagelschlag begleitete Gewitter hernieder, die großen Schaden anrichteten und die Ernte zum Teil vernichteten. Es werden viele Ver⸗ kehrt störung en gemeldet; bei Schongau ist der Bahnkörper unter⸗ spült; der Personenverkehr wird durch Umparkieren aufrechterhalten,

Diessen richtete der Wolkenbruch großen Schaden an; infolgedessen mußte der Verkehr auf der Eisenbahnstrecke Weilheim Diessen ein⸗ gestellt werden.

Paris, 5. Juli. (W. T. B.) In vielen Gegenden Süd frankreichs heirschten gestern überaus heftige Gewitter, die in den Wäldern, den Obst⸗ und Weingärten großen Schaden an— richteten In Toulon wurde ein Gemeinderatsmitglied in seinem Weinkeller vom Blitz getötet. Man befürchtet, daß das Unwetter auch auf See jahlreiche Unfälle verursacht haben wird.

Siena, 5. Juli. (W. T. B.) Heute morgen um 4 Uhr 3 Minuten und um 7 Ubr 42 Minuten wurden hier mehrere Erdstöße verspürt, von denen zwei heftig waren. Die Bevölke— rung verhält sich ruhig.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Potsdam, 6. Juli. (W. T. B.) Das heute nachmittag ausgegebene Bulletin lautet:

Marmorpalais, 6. Juli. Ihre Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit die Frau Kronprinzessin befinden Sich bei normaler Temperatur sehr wohl.

3. (gez.) Keller.

(gez) Bumm. (Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Cessingtheanter. Gastspiel des Neuen Operetten⸗

Theaters aus Hamburg. Sonnabend und folgende Tage: Tie lustige Witwe. Anfang 8 Uhr.

Schillertheater. O. (Wall nertheater) zählungen. Wornwitz Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Nigoletto. Oper in 4 Akten von G. Verdi.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Undine. Lbends 8 Uhr: Der Rattenfänger von Hameln.

Mon'ag, Abends 8 Uhr: Die Zauberflöte.

zählungen.

X. (Friedrich Wil belm stãdti sches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Drama Unsere Käte. in 4 Aufzügen von Franz Adam Beveilein.

Sonntag, Abends 3 Uhr: Zapfenstreich.

Komische Oper. Sonnabend: Hoffmanns Er⸗ Sonntag und folgende Tage: Hoffmanns Er⸗

Sonntag und folgende Tage,

Abends 8 Uhr: Gestorben: Hr. Major a. D. Julius von Wilcke 86 Skannpoel bei Schloppes. Verw. Fr. Oberst Marie von Crety, geb. von Valentini

(Berlin). Frl. Olga von Engelbrechten ˖ Ilow

Regierungeassessor Tilo Frhin. (Hügel). Frl. Käthe Bonnet

Westpr.).

Krause (Winzig).

amtskandidaten Gerhard Krause (Karwe Flatow,

n n Ve 4. P 4 1 i. ir! ri . Cukspielhaus. (Füedrichstiaße 2586] Senn. Gtt, rn, Satt von Däst, Stettin g; ö

. ö ; ; 6 169 ter. Srn.

abend, Abends 8 Uhr: Unsere Käte. . ine Tochter: Hrn. Bürgermeister

Montag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. (München). Im Garten täglich: Großes Miitärkouzert. Familiennachrichten. 5 Verlobt: Frl. Barbara Krupp mit Hrn. Verantwortlicher Redakteur:

von Wilmomweki Dr. Tyrol in Charlottenburg.

mit Hrn. Pfarr. Verlag der Expedition (J. V.: Koc) in Berlin,

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

eingeweiht. Der

elände. Nach einer Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters

folge des Hafenunternebmens, ein neues großes Unternehmen eiöff net

ein Werkführer, durch dessen Unvorsichligkeit das Unglück ver⸗

München, 6. Juli. (W. T. B.) In vergangener Nacht gingen

doch bleibt der Güterverkehr für zwei Tage unterbrechen. Bei

Erste Beilage ö zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 158. Berlin, Freitag, den 6. Juli 1906. Amtliches.

Dentsches Reich.

uebersicht der Ausprägungen von Reichsmünzen in den deutschen Münzstätten bis Ende Juni 1906.

Goldmünzen Silber m ünypen Nickelmünzen Kup ferm ünien at Juni 1806 sind geprägt worden in: Doppel Diervon auff Fünf Zwei⸗ Gin · Zünftig Zehn. ZJünf Zwei Ein · I) Im Monat Jun sind geprãg . Kronen n. . markstücke markstücke yen Ga pfennigstũcke fen ice pfennigstũcke pfennigstũdke

. * . *. * . 1 6 4 4 * . 2. 9 . . . 9 . * . . 9 . 2 . 9 9 . 6 829 920 . 6 829 9 . 1 849 998 . 1 871 164 50 112 345 . 189 889 . 6 36 34 720 65 l, hen J ö 1 . ö, , Muldner Hütte 1 * * * * * 1 * * 1 1 . . 1 1 . ö e m . 617 500 6 e,. 7 err. . 20 263 65 3 303 96 4 000 66 Stuttgart) 1 9 . 1 * 9 9 * 9 . 9 . 9 1 . * 696 501 990 501 990 33 n ! 6 . . 60 000 2 20 000 . 52 3. J 6 Karlsruhe . . * * 1 1 * 1 1 1 2 . * . . . n. nn 522 000 66 . . 7 . a e. . 6 . 9 375 66 Hamburg . . . 1 4 1 1 * * 1 2 . . . * . 1 e . e. n. 204 230 . e. . i. e , . 3 . . an Summe 1. dd 6 829 920 501 990 7331910 204 230 2 989 498 651 094 1871 16450 235 182 90 247 017 90 3 305 96 18 095 65 2) Vorher waren geprägt w e 740 600 30οο76ο 0202 39 736 Ea 489 826 245 428 19123 577566 - 51 331 879020 26 517 21050 6 8o7 133 24 11057 403 50 3) Gesamtausprägung.. TD d Fi i? T bd io . s os Ii db So 47 324 246 07 213 125 4485 TJ õ DN br dss ĩdõũ Dj dil Nd jd] S dio qs 7 2 11 105 1985 15 3 Hiervon sind wieder eingejogen. . . . . 19281560 34 582 740 98 000 161 614 100 669 26 567 590 50 315 261 40 35 0565 20 2542 1283 82 JJ Fs J Do ß dd 83d 3

Dod dds bd d , ion M8 V WSJ b - H ö rd d , , , 8 , 8 ö is sis 33 17 911 410,53 4

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4 253 793 750 4A S00 223 359, 00 4

) 5ol 990 4M in Kronen sind bereits im Mai 1906 geprägt. **) Vergl. den Reichgan zeiger vom 7. Juni 1906, Nr. 138. Berlin, den 5. Juli 1906. Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. n J. V.: Hampel.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

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