1906 / 170 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Jul 1906 18:00:01 GMT) scan diff

96 Schantung) und in den deutschen Konsularbezirken Das Grundkapital beträgt 2 000 000 6, eingeteilt in 14000 Anteile zu 500 6. Davon sind 1705 Sün bei der Gewinnverteilung bevorrechtigt. Außerdem sind 1200 Stück Genußscheine 32 denen ein Stimmrecht nicht zusteht. Die Anteile und Genußscheine lauten ö. Namen; sie können 3 Januar 1908 ab auf Antrag auf den Inhaber gestellt Organe der Gesellschaft sind: Der Vorstand, der Ver⸗ waltungsrat und die n Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im „Deutschen Reichsanzeiger“ und in denjenigen Blättern, welche der Vorstand etwa dafür bestimmt. Berlin, den 17. Juli 1906. In Vertretung des Reichskanzlers. von Tirpitz.

Das im Jahre 1896 in Boulogne⸗-sur⸗mer aus Holz erbaute, bisher unter französischer Flagge gefahrene Segel⸗ fischerfahrzeug , Marie⸗Rose“ hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigentum der Oe rer tn erf han Neptun“ in Emden das Recht zur Führung der deutschen Daene erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin mden als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiser⸗ lichen Vizekonsulat in Boulogne⸗sur-mer unter dem 28. Juni d. J. ein Flaggenzeugnis erteilt worden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kreistierarzt Karl Röttger zu Heiligendorf, Kreis Gifhorn, bei seinem Uebertritt in den Ruhestand den Charakter als Veterinärrat zu verleihen, der Wahl des Direktors Dr. Heinrich Ludwig Schmitt an dem bisherigen Progymnasium nebst Realschule in Neu⸗ münster zum Direktor des nunmehrigen Gymnasiums nebst Realschule daselbst die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen sowie infolge der, von der Stadtverordnetenversammlung zu Oberhausen getroffenen Wahl den bisherigen Stadtrat tk Havenstein in Breslau als Bürgermeister der Stadt Ober— hausen für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

Staatsministeri um.

Bei dem preußischen Historischen Institut in Rom ist der Eisenbahnpraktikant en Deicke als expedierender Sekretär und Kalkulator angestellt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Am Schullehrerseminar zu Münstermaifeld ist . lehrer 6 1 . 6 i ö . 8

Lehrer am Seminarnebenkursus in Munstermaifeld Krautw als ordentlicher Seminarlehrer . ,

Dem akademischen Förster der Universität Greifswald Otto Frömming zu 2 ist der Charakter als König⸗ licher Hegemeister verliehen worden.

Aichlamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 20. Juli.

Der Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Nieber ding ist in Urlaub abgereist.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs und Staatsanzeigers“ a . a. Reichs⸗ eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be— triebs ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Juni 1906 veröffentlicht, auf die am Mittwoch an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Baden.

Die Erste Kammer beschäftigte sich gestern mit der Heidelberger Schloßfrage und nahm, 6 . B. meldet, mit allen gegen 2 Stimmen den Antrag der Kom— mission an, die Forderung im Budget abzulehnen nnd die Regierung zu ersuchen, alles zu tun, um den Ott⸗Heinrichs—⸗ 3a, . rigen . zu erhalten.

er Finanzminister Becker erklärte, daß die Regi Beschlüssen des Landtages füge, aber an ore rm mr. ern e, n n,. 2 5 nur wiederholen, daß zur Erhaltung es Ott -Heinrichf⸗Baues das ra d . e ern gen und Wiederaufbauen das beste

Deutsche Kolonien.

Laut amtlicher Meldung ist nach einem Beri Hauptmanns Freiherrn von Wangenh eim vom ꝰt 3h die Unterwerfung des Bezirks Mahenge Deutsch— Astafrika) vorläufig abgeschlossen und durch fünf militaäͤrische Posten gesichert. Aus Iraku liegen keine neuen Nachrichten vor. Da die Rebellenfuͤhrer noch nicht ergriffen sind, ist die Haltung der Bevölkerung noch nicht zu gewährleisten.

Großbritannien und Irland.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ gab der Unter— staatssekretär Lord Fitzmaurice gestern . Ober er f⸗ bekannt, daß am 3. Juli seitens der Botschafter der fremden Mächte beim griechischen Minister des Auswärtigen gemein—

am S en, ne, e. in Vipperfürth der .

über die griechischen Banden, die in Mazedonien an⸗ dauernd ihr Unwesen trieben, sund denen an der griechischen Grenze Unterstützung und Ermunterung zuteil werde. Zu⸗ 9 hätten ie . ö , gegeben, die griechische Regierung nichts unterlassen werde, diesem gefährlichen Ifen! ein Ende zu machen. . Im Unterhause wurde gestern an den Minister für auswärtige Angelegenheiten Sir Edward Grey die Anfrage 86 ob er davon in Kenntnis gesetzt sei, daß die apaner dem Transitverkehr britischer Waren von Niutschwang alle erdenklichen Hindernisse in den Weg legten, während japanische Waren zollfrei über Dalny ein⸗ gest e e, , Sir Cdwar erwiderte, wie das W. T. B.“ berichtet, da er keine Nachricht erhalten habe, die diese Behauptung pr tet . die Angelegenheit werde untersucht, die Regierung schenke ihr Auf— merksamkeit. Japan habe erklärt, der Hafen von Dalny werde allen Nationen am 1. September geöffnet werden. reussisdt 8 ; 3 ö. . 1 die e n n eine weitere Herabsetzun e . zolles auf britische Waren nicht eingewilligt. ö Der Präsident des Lokalverwaltungsamtes John Burns kündigte an, daß die Regierung beabsichtige, nach den Be⸗ stimmungen des Yen en een fee 200 000 Pfund Sterl. zur un r ee Arbeitsloser bereit zu stellen. Burns setzte auseinander, daß die Maßnahme nur eine vorübergehende sei, solange die Kommission, welche die reh re gn, noch nicht ihren Bericht erstattet habe; die Regierung hoffe, für die Zukunft bessere Mittel der Abhilfe zu finden.

Frankreich.

Der König Sissowath von Kambodscha hat, „W. T. B.“ zufolge, gestern von Marseille aus ( Beim

angetreten. Rußland.

In der Reichs duma verlas gestern der Abgeordnete ,, ch namens der Parkei der konstitutionellen emokraten eine neue Fassung des von der Duma abzu⸗ feen en ,,,, über die Agrarfrage, die in ehr gemäßigtem Ton gehalten ist. [

Nach dem Bericht des W. T. B.“ führte der Redner aus, daß das Kommuniqué nichts mit einem Aufrufe an das Volk zu tun habe und nicht in revolutionärem Sinne gemeint sei. Diejenigen befänden sich im Irrtum, die da meinten, daß die Duma neue, inkonstitutionelle Wege einschlage, sie knüpfe vielmehr Beziehungen unmittelbar mit dem Volke an. Mehrere Redner der Arbeitsgruppe sowie mehrere Sozialisten erklärten, daß die Duma bereits die Durchberatung der einzelnen Artikel des von der Agrarkommission vorgeschlagenen Textes fortzusetzen beschlossen habe, es sei also zwecklos, einen neuen, dem der Agrarkommission geradezu widersprechenden Text zu diskutieren.

Nach gegenseitigen Angriffen zwischen den konstitutionellen Demokraten und den Sozialisten nahm Petrunkewitsch an drei Stellen seines Entwurfs Aenderungen vor, von denen jede für sich beraten werden soll. Nach einer kurzen Debatte über die Fassung der Agrarkommission beschloß die Duma, zur zweiten Lesung des Kommissionstextes überzugehen.

Der Vorsitzende der Agrarkommission führte aus, der Text des Kommuniqués enthalte keinen Aufruf ang, Volk, sondern sei nur eine Dementierung der Angaben des Ministeriumgs. Demzufolge habe man an den Eingang des Bommuniqués die Worte gestellt: Seiten der

= Der Abg. Petrunkewitsch sagte, die Duma könne

ir den 2 Gesetzgebung beschreiten, sie könne keine Aufrufe das Volk richten, durch welche dies den Kanonen aus⸗ setzt werde, während die Abgeordneten Unverletzlichkeit der erson genössen. Die Redner der äußersten Linken betonten, daß die Geduld des Volkes zu Ende sei; die friedlichen Mittel hätten versagt. Wenn die Duma sich fürchte, einen entscheidenden Schritt zu tun, wie es ihrer Würde entspreche, werde das Volk das Vertrauen zur Duma verlieren. Der Abg. Stakhowitsch stellte den Antrag, aus dem Wortlaut des Kommuniqués einige Zeilen, in denen das Mißtrauen der Duma gegen das Ministerium zum Ausdruck kommt, auszulgssen. Petrunkewitsch bestand auf seiner Fassung und sagte, die Regierung sei unfähig, das Land zu regieren, und bringe das Land in die größte Gefahr; Desterreich und Deutschland verhandelten hinter dem Rücken Rußlands und seien bereit, Rußland mit deutschen Truppen ju besetzen. Man müsse das Land in Kenntnis setzen von der Schmach, die ihm dieses Ministerium bereitet. Der Abg. Stakhowitsch erwiderte hierauf, die Auflösung der Duma sei für Rußland viel gefährlicher, als eine Besetzung durch deutsche Truppen. Die Re⸗ ierung wolle beide Ziele erreichen. Der Abg. Mukhanoff, der orsitzende der Agrarkommission, erklärte sich einverstanden mit der 6 4 weten 5 24 Mißtrauen ausgedrückt ist,

e aber, da e Auflösung der Duma v ̃ aber von den Ministern e,, ,, Nach einstündiger Pause wurde der Antrag der Arbeits⸗ gruppe, das Volk aufzufordern, die Duma in ihrem Kampfe gan das bestehende Regime zu unterstützen, abgelehnt. Der Intrag Petrunkewitsch, der die Hoffnung ausspricht, daß das Volk ruhig bleiben und das Ergebnis der Arbeiten der Duma abwarten werde, wurde mit 197 gegen 100 Stimmen angenommen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe und die Sozialisten verließen den Saal. Die Debatte über die übrigen . des Kommuniqués der Kommission wurde darauf fort— gesetzt.

Die Stimmung in St. Vetersburg, die dur Nachrichten von Streiks, die in verschiedenen Fabriken . gebrochen sind, von Ausständen auf den Passagierdampfern der Newa und des Kanals sowie von, wie sich später erwies, unbegründeten Gerüchten von Judenhetzen, die in Sommer— are en an der Finnlaͤndischen Bahn stattgefunden haben sollen, chon den Tag über 3 war, stieg nach der gestrigen Duma⸗ eng noch bedeutend. Besonders in den linksstehenden Kreisen a te große Aufregung, und Gerüchte kündigten bereits für eute energische Maßnahmen, wie Auflösung der Duma und Konfiskation aller fem usw., an. Wahrend der ganzen vorigen Nacht trafen, ‚„W. T. B.“ zufolge, Truppen aus Krasnoje Sselo ein und am Abend trafen die Kommandeure der Garde und anderer Regimenter zusammen, um sich über die Verteilung der Truppen zu verständigen, falls die be— fürchteten Unruhen eintreten sollten.

Italien.

Die „Tribuna“ erklärt, aus zuverlässigster Quelle wissen, daß die Gesandten von England . e , L. der italienische Ministerresident in Addis⸗-Abeba den Text der in London unterzeichneten Konvention mit Abessynien dem Negus Menelik erst vorgestern mitgeteilt haben.

Spanien.

wischen dem Minister des Aeußern und dem Gesandten der Vereinigten Staaten sind gestern, W. T. B.“ zufolge,

schaftlich mündliche Vorstellungen gemacht worden seien

die Präliminarnoten über den fpanifch-amerikanischen

Türkei.

Die Pforte hat dem Doyen der Botschafter gestern ei Note überreicht, in der nach einer ag gn diele h en, Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ die Forderungen auf gezählt werden, die bezüglich der Zprozentigen Zoll— erhöhung gestellt und bereits erfüllt worden sind., Hinsichtlich der beiden noch übrig bleibenden Punkte stellt die Pforte baldigste Regelung in Aussicht. Das Ergebnis der Zoll— erhöhung solle der Dette publique überwiesen und 755 die der Pforte verbleiben, für das Defizit im mazedonische Budget verwendet werden. Falls diese nicht genügen, werde die Pforte ihre Verpflichtung gemäß Artikel 7 ihres Ab— , uit 7 fn e n en erf lh, Trotzdem das Ab— ommen noch nicht sanktioniert ist, ist diese Erklärung für di Pforte verbindlich. 4 1

Afeika.

Wie dem „Daily Chronicle“ aus Alexandria mitgeteilt wird, veranstalteten in Senofar in Oberägypten die Moslems eine K gegen die Christen die geschlagen und deren Läden geplündert wurden Die Schuldigen, die verhaftet wurden, wurden von den Behörden bald darauf unter dem Vorwande daß die Verhafteten betrunken wären, freigelassen, man nimm aber als sicher an, daß die Ruhestörungen mit Ueberlegung ausgeführt worden sind. Ein ähnlicher Zwischenfall ereignete sich in El Fayum, wo aber die Polizei nicht dazwischen trat.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die wirtschaftliche Lage der Arbeiter in Nordamerika erscheint den Arbeitern auf dem alten Kontinent, auch denen in Deutschland, in Anbetracht der Höhe der dort gezahlten Arbeitslöhne, meist als in hohem Grade beneidensweit. Beträgt doch der amerikanische Durchschnittstagelohn für ungelernte Arbeiter 14 Doll, also 7— 8 deutsche Reichsmark. Wesentlich höher stellt sich noch der Lohn für fachtechnisch gelernte Arbeiter, falls es ihnen gelingt, in ihrer Branche festen Fuß ju fassen. Für wie piele tausende deutsche Arbeiterfamilien mag die amerikanische Lohnhöhe den Anlaß zur Auswanderung gegeben haben. Diese Arbeiter bedenken nicht, daß die Lohnhöhe erst ihre richtige Bedeutung gewinnt, wenn man ihr die Kaufkraft des Geldes gegenüberstellt, wenn man die Anforderungen und Gewohnheiten mit in Betracht zieht, die das Leben im fremden Lande an die einzelnen stellt und deren Abwendun oder Beschränkung nur in geringein Maße dem einjelnen 1e ist. Es gibt fuͤr den deutschen Leser jetzt die Möglichkeit, sich genau über die nordamerikanischen gewerblichen und Arbeiter⸗ verhältnisse der Gegenwart zu unterrichten. Es liegen von 14 Männern, die als höhere Beamte, als Landesgewerberäte, als Stadtschulräte und alt Direktoren von hervorragenden Fachlehr⸗ anstalten mitten im praktischen Leben wirken, eingehende, gemein, verständlich geschriebene Berichte vor, welche die Ergebnisse einer auf Kosten des preußischen Handelsministeriums ausgeführten Studienreise zur Weltausstellung in St. Louis 1904 bilden. Daß diese Berichte in der Presse bisher nur wenig Beachtung gefunden haben, mag seine Ursache darin haben, daß der gedachte, 490 Folioseiten umfassende e , j ifa, r,. 363 257) )) den Verhand⸗

n reußischen eordnetenhauses, 20. Legislaturperiode, II. Session 1995.06, erschienen ist. K

Ueber die sonale i , amerlkanischen Arbeiters, über die an letzteren gestellten Anforderungen und über die Gegenleistungen der Arbeitgeber bieten hesonders jwei Berichte reiches Informationsmaterial. Der Direktor der städtischen Gewerbeschule zu Frankfurt a. M. Heinrich Back, stellt fest (S. 89), daß die Arbeiterlshne trotz der von Jahr zu Jahr mehr in Anspruch genommenen Maschinenarbeit an Stelle der menschlichen Arbeitskraft und trotz der Zuwanderung von Arbeitskrästen aus dem Auslande nicht heruntergegangen sind. Im Gegenteil, sie sind bei allmählicher Verkürzung der Arbeitszeit gestiegen. In der Hauptsache dürfte diese Erscheinung mit dem er— heblich gestiegenen Warenkonsum der einheimischen Bevölkerung und der Vergrößerung des Absatzgebiets für gefertigte Ware außerhalb der Vereinigten Staaten jzusammenhängen. In den großen Städten sind die Lohnsätze am böchsten, während dort die tägliche Arbeitezeit am kãrzesten ist. Einige Proben: Schreinergesellen verdienen in New Jork wöchentlich bei 44 ständiger Arbeitszeit 24 Doll. 100 4; Tapenierer in Boston bei gleicher Arbeitszeit wöchentlich 18 Doll.; Fein mechaniker in Rochester 12 22 Doll. die Woche. Die „Saison⸗ arbeiter, zu denen die Maurer und Zimmerer gehören, werden bon den gewerblichen Arbeitern am besten bezahlt. ie bekommen selbst in mittelgroßen Städten 55 bezw. 35 Cents 2 M 50 beiw, 1ẽ460 50 3 die Stunde. Dem Berichterstatter ist versichert worden, daß die amerikanischen Maurer besonders schnell und tüchtig arbeiten. Malergehilfen in St. Louls verdienen bei Sstündiger Arbeitszeit täglich 4 Doll., Anstreicher 35 Doll. usw. Back kommt daher ju dem Schluß, daß im allgemeinen die Löhne in den erwähnten Berufen die Franlfurter Lohnsätze um das Drei, bis Vierfache übertreffen. Sie steigen aber noch höher bei Stückarbeit. In der Bekämpfung der Atkordarbeit haben selbst die amerikanischen Trades ⸗Unions ibren Einfluß nicht besonders zur Geltung bringen können. Ihren Bemühungen steht das Bestreben der Arbeiter, möglichst viel zu verdienen, entgegen. Der andere hier in Betracht an ziehende Berichterstatter, der Regierungs⸗· und. Gewerberat Wilhelm Oppermann in Arnsberg, hat eine Rundreise durch die Vereinigten Staaten angetreten und hierbei besonders 25 gewerbliche Betriebe besucht und naher beschrleben. Er bestätist die von Back erwähnten Lohnhöhen die in manchen eiseninduftriellen Betrieben auf den Arbeiter täglich 5 Doll. ausmachten. Er meint jedoch, 3e die amerikanischen Durchsschnittslöhne (eine amtliche Er—= hebung im Jahre 1903 stellt? das Jahresdurchschnitte⸗ einkommen von 25 440 Arbeiterfamilien auf 26083 4A fest denjenigen deutscher Elitearbeiter ziemlich gleich kämen. Die Höhe amerikanischer Löhne habe schon darin ihren iwingenden Grund, daß die Kaufkraft des Dollars in seiner Heimat eine sehr viel geringere sei als auf dem Weltmarkte. Nach meinen Erfahrungen und Erkundigungen“, sagt Oppermann, „erfordert drüben ,,, . so . Geld wie in

and, vorausgesetzt, daß man gleiche Ansprüche Lebens⸗ haltung und an Lebensgenuß stellt.“ leich ö

Zur Arbeiterbewegung.

Die Bergleute im Neuroder Kohlenrevier hatten, wie der ‚Voss. Ztg.“ telegraphiert wird, in ihrer letzten . verschiedene Lohnforderungen aufgestellt und diese durch ihre Arbeiter⸗ ausschüsse der Virektion der Neuroder Kohlen. und Tonwerke über⸗ mitteln lassen. Der Grubenvorstand hat daraufhin eine Sitzung ab⸗ gehalten und in dieser die Forderungen der Bergleute 6 Die Arbeitgeber des ganzen Siegener Kreise z haben, der Mh. Best Ztg. zufolge, am Mittwoch erklärt, für dieses Jahr den Arbeitern (ᷣgl. Nr. 165 d. Bl) keinerlei Zugeständnißse machen zu wollen. Sie sind bereit, im kommenden Herbst über Lohnfragen mit Beauftragten der Arbeiter, die mit den dortigen Verhältnissen vertraut sind, zu verhandeln. Den 823 nicht organisierten Arbeitern stehen 362 organisierte gegenüber.

Der „Pfälztschen Presse' zufolge sind in den Lambrechter Tuchfabriken infolge einer Lohnbewegung über 200 Weber und Weberinnen in den Ausstand getreten, was die Stillegung der

Handels vertrag ausgetauscht worden.

sämtlichen, etwa zwanzig Fabrikbetriebe in Lambrecht zur Folge haben

Gwerführer in einer stürmischen Versammlung, vom

Den noch nicht in den Ausstand getretenen Arbeitern solle ge⸗ werden. Cin Teil der letzteren habe bereits selbst gekündigt. Ham burg beschlossen, wie . W. T. B. meldet, gehen die

eutigen Bezahlung jede Ueberstundenarbeit ju kürzlich bereinbarte dreijährige Lohn⸗

T. B.“ telegrapbiert: In Albis⸗ rieden käm es gestern abend wiederum zu ernsten Zusammen⸗ stöß en zwischen Ausständigen einerseits und Polizei, mit Hieb⸗ waffen bewaffneten Bauern Kavallerie und Infanterie , Es follen viele Personen, meistens durch Kopfwunden, rletzt sein.

2 Hal ft adige Arbeiter veranstalteten, wie W. T. B. berichtet, por einer Hutfabrik in Tem es var Kundgebungen, warfen mit Steinen nach Polizisten und zertrümmerten mehrere Fenster. Mit milltärischer Hil fe wurde die Ruhe wiederhergestellt.

werde. kündigt In

reitag ab wegen ungenügender

verweigern. Bamit würde der vertrag gebrochen werden.

Aus Zürich wird dem ‚W.

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am 5. Juli unter dem Vorsitz ihres Sekretarg Herrn Walde yer eine Gesamtsitzung; in der zunächst Herr Branco über die An⸗ wendung der Röntgenstrahlen in der Paläontologie las. Er zeigte, daß in dieser Beziehung günstige Ergebnisse sich erzielen lassen und bei weiterem Ausbau noch in erhöhtem Maße erwartet werden können. Derselbe legte eine Arbeit des rofessors Dr. Deecke in Greifswald über den Strelasund und Rügen, eine teltonische Studie, vor. Es wird in ihr an der Hand von Aufschlüssen und Fohrungen nachgewiesen, daß die Insel Rügen in eine Anzahl von Fceideschollen zerfällt, deren Bruchlinien in SO. NW. ⸗Richtung ver⸗ laufen, aber auch noch nach 8, auf dem pommerschen Festlande, und ebenso nach N. sich verfolgen lassen.

Folgende Druckschriöften wurden vorgelegt: W. Waldever, Albert v. Koelliker zum Gedächtnis. Sep. Abdr. aus dem Anatomischen An jeiger . Bd. 28. Jena 1966; A. Gaudry, Fossils de Eatagonie, Ftude sur une portion du monde antaretiqus. Sep. Abdr. aus den Annales 46 Palsontologie, Tome 1. Paris 1906; Monu. menta Germanias historica. Legum Sectio IV. Constitutiones st acta publica imperatorum et regum. Tom. 3. Pars 2, FTom. 4. Pars 1. Seriptores qui vernacula lingua usi sunt. Pom. 5. Pars J. Hannoverae et Lipsige 1906 und der von der Akademie unterstützie Band 4 des Werkes F. Römer und F. Schau⸗ dinn, Fauna Aretica. Jena 1906.

Die Akademie hat daz ordentliche Mitglied der půysikalisch⸗ mathematischen Klasse Paul Drude am 5. Juli und das korrespon⸗ dierende Mitglied der philosophisch bistorischen Klasse Albert So rel in Paris am 29. Juni durch den Tod verloren.

Die , , . Klasse hielt am 12. d. M. unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Walde ver eine Sitzung. Herr van't Hoff las über die Bildungsverhältnisse der dieantschen Saljablagerungen. XLVIII. Existenzgebiet und Spaltung von Boronatrocaleit. Tricalciumpentaborat und die künst⸗ liche Darstellung von Pandermit. Boronatrocaleit spaltet sich in die Einzelborate unweit 85 , und dessen natürliche Bildung ist da⸗ durch bis 700 beschränkt. Bei dieser Spaltung entstehen unter geeigneten Umständen, die natürlichen Calciumhorate, und so wurde um ersten Male Pandermit künstlich erhalten. Die Untersuchung ver⸗ anlaßte nebenbei zur Aufstellung einer Beziehung jwischen Druck und Reaktionsgeschwindigkeit von der Form U ak Aue.. Vo r⸗ gelegt wurden ein neu erschlenener Band der Ergebnisse der Planktonerpedition der Humboldtstiftung: K Brandt, Die Tin sinnobeen. Atlas und Tafelerklärungen. Kiel und Leipzig 19806, ,,, Bret lau, Erddruck auf Stützmauern. Stutt⸗ gar ;

In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretarg

errn Vahlen abgehaltenen Sitzung der philo sophisch⸗ istorifchen Klaffe sprach Herr Brandl über die Szenen⸗ führung bei Shakespeare. Er verfolgte namentlich die Stimmungs- und Entschließungsszenen in Sbakespeares Tragödien, verglich sie mit denen der griechischen Dramatiker und unterschied von deren Nachwirkung die Elemente, die aus den altenglischen Epielen zu Shakespeare gelangten, sowie dessen eigene Forischritte über alle Vorgänger hinaus. Herr von Wilamowitz⸗Moellendorff legte neue Bruchstücke des GEuphorion vor. Bei den angstzt Grabungen in Hermupolis ist ein Pergamentfetzen gefunden, der Reste von zwei Gedichten des Guphorlon enthält. Der Stil ist sehr charakteriftisch, er weist Nachahmung des Kallimachos auf.

Dem Jahresbericht des Römisch⸗Germanischen Zentral- museums zu Malnz für das Rechnungsjahr April 1806 bis April 1906 ist zu entnehmen, daß das Museum zur Zeit 20 976 Nach⸗ bildungen aus Gipz oder Metall umfaßt, wovon 396 im Berichte⸗ jahre beschafft worden sind. so zwar, daß 374 Kopien in den eigenen Werkstäͤtten hergestellt, 22 Abgüsse aus anderen Museen bezogen wurden. Außerdem bat fich das Mufeum bei der Herstellung zahlreicher von anderen Selten bestellter Kopien und Moꝛelle sowie in Konservierung und Wiederherstellung von Altertümern betätigt. Vor allem ist in letzterer Beziehung seine Beihilfe zur Rekonstruktion der 10 m hohen, gan; mik Skulpturen bedeckten Jupltersäule zu nennen, die vor einem Jahre in mehr als 2009 Bruchstücke zerschlagen in Main; entdeckt wurde und nun in den vereinigten Sammlungen der Stadt und des Altertumsvereins Aufstellung gefunden hat. Ferner wurde u. a. eine große Gruppe bon Nachbildungen vor. geschichtlicher Altertümer für das Reichs wuseum in Leiden Hollanꝰ) hergest-llt, dem mediko,bistorifchen Jastitut der Unzversität Lelpiig die in den Originalstoffen ausgeführten Kopten der zablreichen ärztlichen Instrumente des Zentralmuseums geliefert usw. Die Ver mehrung der Sammlungen des letzteren andererseits kommt sowohl der paldolithischen, wie der neolithischen Periode, auch der Bronze, Hallstatt., und La Tane-FJeit zugute, und nicht minder hat auch die fömische Periode eine an Jahl und Wert bedeutende Ver mehrung Fer Nachbildungen erhalten. Cbenso war. auch die Vermehrung des Zentral museums durch Originale, die geschenkt, eingetauscht oder angekauft wurden, eine bedeutende, nämli 206 Nummern oder Gruppen. Darunter aus Deutschland Tongefãße aus bronzezeitlichen Steinkistengräbern in Westpreußen sowie aus Grabhägeln' und Urnenfeldern der Hallstattzeit aus Baden, Scherben aus einem Mecklenburger Urnenfeld, eine r, , sla⸗ vischer Scherben aus Westpreußen, eine Anzahl Funde aus fränkischer Zeit aus den Rheinlanden. Ferner wurde Vergleichsmaterial aus Legypten, Griechenland und den griechischen Inseln, Ungarn und Italien erworben. Die Aufstellung des im Laufe des Jahres er. folgten Zuwachses war wiederum zum großen Teile unmöglich. Im Verlauf des Sommers können jwar in dem jetzt wiederhergestellten Telle des kurfürfllichen Schloffes die neuen Bureau, und. Auẽ⸗ stellungös räume bezogen werden, dagegen sind sämtliche übrigen Autstellungssale des Römisch⸗Germanischen Zentralmuseums zu räumen, da diefer Teil des Schlosses nunmehr einem Ausbau unterzogen wird. Der Jahresbericht gedenkt ferner noch der Vermehrung, die die Samm⸗ lung Photographischer und. zeichnersscher Aufnahmen wichtiger Denk mäler und Altertumsgegenstände durch Geschenke erfahren hat, und der im Museum stattgehabten zahlreichen Führungen und Vorträge. Von den Altertümern unserer heldnischen Vorzeit“ wurden im Berichts⸗ jahre die Hefte 5 und 6 des fünften Bandes ausgegeben; Heft ?] ist in Vorberestung. Von der neuen, gemeinsamen Zeltschrist des Römisch, Germanischen Jentralmuseums und des Mainzer Altertumsvereins wird der erfte Band noch in diesem Sommer erscheinen.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

nebersicht über die Zahl der Studierenden gan den höheren land— wirtfchaftlichen Lehranstalten Preußens

im Sommerhalbjahr 1906.

Studie⸗ rende aus Sospi⸗ früheren tanten Semestern

Neu ein⸗

getretene

Studie⸗ rende

ge eich nung der Lehranstalt.

zu⸗ sammen

Landwirtschaftliche Hochschule Berlin Landwirtschaftliche Akademie Bonn⸗ Poppelsdorf 362 161 546

zusammen 719 384 165 1268.

Außerdem nehmen an den bei der Landwirtschaftlichen Hochschule und der Üniversttät Berlin gemeinsam gehaltenen Vorlesungen 181 Studierende der Üniverfität eil, ferner zählen als Hörer der land- wirtschaftlichen Hochschule Berlin noch 81 Studierende der Tierärzt . lichen Hochschule Berlin.

Von den vorgedachten 1268 Studierenden stammen aus:

der Provinz Ostpreußen. 37 Studierende, = ö , 45 ö Brandenburg ein⸗

schließlich Berlins . 150 = ommern * oven . * S lesien . ' Sachsen. = Schleswig⸗Holstei

367 223 722

. estfalen..

Hessen⸗Nassau ; Rheinprovinz... den Hohenzollernschen Landen aus Preußen somit - Studierende,

aus den übrigen deutschen Staaten 1 g

aus dem Gebiet des Deutschen Reichs . i ,, . Studierende,

I7z68 Studierende.

ont. ferner aus dem Auslande. zusammen, wie oben,

Saatenstand in Ungarn.

Nach dem amtlichen Saatenstandebericht des Ackerbauministeriums vom 15. d. M. beträgt die , , eng 46,48, Roggen 13,16 Gerste 1526, Hafer 11579 gegenüber 42337, 135,74, 13,36 und 11579 des faktischen Erkrägnisses bes Vorjahres. Die Entwicklung sämtlicher Hackfrüchte ist im Landesdurchschnitt sehr gut, besonders günstig steht die Zuckerrübe. Tabak, Gartengewächse und Hülsen⸗ früchte versprechen ein reiches Erträgnis, ebenso ist Futter reich⸗ lich vorhanden. Ferner wird hervorgehoben, daß im ganzen Lande Überaus reichliche Niederschläge zu verzeichnen waren, die teilweise die Erntearbeiten verhinderten und auch die Qualität der Halmfrüchte nachteilig beeinflußten. Rost dürfte weniger Schaden angerichtet haben als ursprünglich angenommen wurde. Ueber das Auftreten von Brand laufen gleichfalls Klagen ein, die aber nur auf vereinzelte Gegenden sich beziehen, während Brand im Landesdurchschnitte nicht allzu viel an Ausbreitung gewann. Niederschläge verursachten an bereits abgeernteten wie auch in Garben befindlichen Früchten ziemlichen Schaden, der aber nur qualitativ von Bedeutung sist. Am meisten Schaden hat Gerste erlitten, daher schöne 5 Gerste auf dem Markte beinahe gänzlich fehlen dürfte. Weizen, Roggen, Gerste und Hafer haben in der Farbe bieles verloren. Die Gewichtigkest dieser Halmfrüchte wurde jedoch nicht alljzu beeinträchtigt. Bei Weizen stellt sich in manchen Gegenden in der Schätzung ein Rückfall ein, der aber in anderen Gegenden wieder wettgemacht wird. ervorzuheben ist das aus— glebige Stroh des Weijens und Roggens, dag im Landes⸗ durchschnitte den gehegten Erwartungen eatspricht. Roggen und Halbfrucht wurden mit befriedigendem Resultate abgeerntet. Die Körnerbildung ist überwiegend nicht nur befriedigend, sondern auch dort, wo Druschproben gemacht wurden, überaus gut. Winter⸗ gerste befriedigt insbesondere qualitativ, während Sommergerste infolge von Niederschlägen knapp vor der Ernte bedeutenden Schaden erlitt. Malt;gerste dürfte nur von gebirgigen Gegenden zu erwarten fein. Quantitativ ist daz Erträgnis im Durchschnitt befriedigend. Die Haferernte entspricht, nach den bisherigen Resultaten zu urteilen, den gehegten Erwartungen. Das Erträgnis der Rapssaat kann als schwach mittel beieichnet werden. Mais ent⸗ wickelt sich infolge ausgiebigen Regens kräftig und gut; wenn die Witterungsverhältnisse weiter günstig bleiben, so dürfte ein überaus reiches Maisjahr zu erwarten sein. Kartoffel stehen günstig und werben schon geklsaubt. Futter- und Zuckerrübe stehen im Landes- durchschnitte befriedigend. Künstliches Futter, Weiden und Wiesen lieferten reichlich Futter. Auch die Obstbäume ermöglichen infolge des ausgiebigen Erträgnisses einen umfangreichen Export. Der Wein⸗ stock gedeiht gut. (Ungar. Telegr. Korr. Bur.)

Saatenstand in Rußland.

Das Kaiserliche Konsulat in Kiew berichtet unterm 13. d. M.: Der Stand der Saaten wurde durch das Mitte Juni eingetretene fonnige trockene Wetter günstig beeinflußt und ist zur Zeit im ganzen Amtsbezirk durchschnittlich durchaus befriedigend. In Winter⸗ welzen wird im allgemeinen eine befriedigende Ernte erwartet, im Goubernement Podolien und in einigen Kreisen der Gouvernements Wolhynien, Kiew. Tschernigow und Poltawa sind die Aus⸗ sichten besonders günstig. Was So mmerw eien betrifft, so erhofft man im Gouvernement Podolien und zum Teil im Gouvernement Kiew eine gute, im ganzen übrigen Amtsbezirk eine befriedigende Ernte. In Roggen wird das Ergebnis vermutlich etwa zur Hälfte gut, zur anderen Hälfte befriedigend sein. In manchen Gegenden hat der Roggen an Güte dadurch gelitten, daß sich infolge der anhaltenden Näffe vielfach Mutterkorn entwickelt hat. Der Hafer steht im Gouvernement Podolien und einzelnen Kreisen des Gouwverne— ments Wolhynien, Kiew und Poltawa gut, lt überall befriedigend. Auch in Gerste verspricht man sich in den Gouvernements Podolien, Wolhynien sowie Kiew eing gute und in den übrigen Gouvernements eine befriedigend Ernte. Die Getreideernte, die gegenwärtig bereits in vollem Gange ist, hat in der letzten Zeit wieder unter dem haͤufiger niedergehenden Regen zu leiden gehabt und ist vereinzelt auch durch Arbeiterausstände behindert worden. el enfrücht e, besonders Viktoriaerbsen stehen ausgezeichnet. er Stand der Rübenfelder hat sich sehr ge⸗ beffert. Eiwa 1 v. H. der gesamten Anbaufläche ist eingegangen und 4 b. H. sind zum zweiten Male mit gutem Erfolg besat worden. Die Heuernte ist bei günstigem Wetter zu Ende geführt worden ,, sehr gut, qualitativ aber nur teilweise gut aus gefallen.

Saatenstand in Rumänien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Bukarest berichtet unterm

8. d. M.: Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte werden in Rumänien zu den besten zäblen, die das Land seit langem gehabt hat. Wieder⸗ bolte starke und lang andauernde Regenfälle gaben eine Zeit lang zu

Hagelschlag haben zwar Schaden verursacht, aber die günstige Lage im allgemeinen doch nur wenig beeinträchtigt Der Schnitt des Weiten ist im Zuge, der Drusch wird in diesen Tagen beginnen. Das Ergebnis ist quantitativ überaus günstig. Man rechnet 31 25 hl auf den Hektar (gegen sonst 14 17 hl bei einer Durchschnittsernte). Hinsichtlich der Güte wird bei anhaltend gutem Druschwetter auf beste Ware gerechnet. Nur wo infolge der vorangegangenen vielen Regen der Weizen zum Lagern kam, wird die Frucht leichter ausfallen. ie bisher eingegangenen Proben weisen ein Gewicht von 797 = 80 kg per Hektoliter auf. Bel einer Herbst⸗ anbauflãche von 1 960 038 a kann also das Erträgnis der dies jãhrigen k auf ca. 45 Millionen Hektoliter geschätzt werden. er Umfang der Frühjahrsaussaat ist, noch nicht bekannt. Der kais frucht war das bisherige Wetter recht günstig. Dieselbe steht durchweg sehr eon und verspricht quantitativ eine recht gute Ernte. Von der Gerste ist die Herbstfrucht bereits geschnitten und teilweise gedroschen. Infolge des vielen Regens ist die Qualität der Farbe nach dunkel, die Ware ist aber schwer, 64 bis 65 kg der Hektoliter. Das Erträgnis wird (gegen sonst 28 hl) auf 16 42 Pi für den Hektar geschätzt. Die Sommergerste steht schön. Der Schnitt wird in den nächsten Tagen beginnen. Hafer ver⸗ spricht ebenfalls einen guten Ertrag, der Schnitt beginnt in Wochenfrist. Roggen kommt, da er im allgemeinen im Lande in geringem Umfange angebaut wird, wenig in Betracht. Was davon angebaut wurde, ist ziemlich geraten. Erbsen, Bohnen und Hirsfe stehen schön und versprechen reichliche Erträge. Raps mußte schon im Herbste v. J. wegen der für diefe Pflanze ungũnstigen Witterungsverhältniffe vielfach umgeackert werden. Das wenige, was verblieb, wird im Inlande konsumlert. Ein Export in diesem Artikel wird in diesem Jahre nicht erfolgen können. Die Reben haben durch Mehltau sehr gelitten. Das diesjährige Erträgnis an Trauben wird aus diesem Grunde viel zu wünschen übrig lafsen; ebenso Obst 6 Die Futterpflanzen haben ein reichliches Erträgnis geliefert.

Der Kaiserliche Konsul in Jassy berichtet unterm 9. d. M.: Das Wetter, das durch die anhaltenden Niederschläge bereits anfing bedenklich zu werden, ift seit der zweiten Hälfte des Monats Juni warm und trocken, sodaß die Feldfruͤchte unter günstigen Bedingungen augreifen können. Die Ernteaussichten werden allgemein sehr günstig beurteilt. Die Hauptfrüchte, Weizen und Mais, ebenso wie Roggen stehen sehr gut und lassen eine reiche Ernte erwarten. Gerste und be⸗ sonders Hafer haben dagegen an manchen Orten durch Regen gelitten; man erwartet darin nur eine schwache Mittelernte. Die Rapsernte steht unmittelbar bevor, sie wird gleichfalls unter mittel geschäͤtzt.

Saatenstand in Norwegen.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Christiania berichtet unterm 14. d. M.: Die Au6sichten auf eine besonders gute Heuernte sind durch anhaltend trockenes Wetter während eines großen Teils des Monats Juni wesentlich verringert worden. Mit dem Mähen wurde an vjelen Stellen ju Ende des Monats Juni begonnen; es jeigt sich fast überall, daß das Ergebnis hinter dem eines Mitteljahres zurũck⸗ bleiben wird. Für alle Getreidearten insbesondere aber für Roggen sowie für Kartoffeln scheinen die Aussichten bis jetzt recht gut zu sein, nur in einzelnen Distrikten der Westküste haben Nacht⸗ fröste ziemlich erheblichen Schaden angrichtet.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Nach wei sung

von Tierseuchen im Deutschen Reich am 15. Juli 1906.

(Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nachstehend sind die Namen n, e. . Amts ꝛc. Bezirke) 6 in denen Rotz, Maul und Klauenseuche, Lungenseuche oder

uber den Stand

Schwelnefeuche (einschl. Schweinepest) am 15. Juli herrschten. Die 5 len der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind letztere in

lammern bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vor⸗ handener Seuchenfälle oder auch nur wegen k gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen erklärt werden konnte.

Rotz (Wurm). Reg.-Bez. Danzig: Danziger Höhe 141), Karthaus Reg. Bez. Pots dam: Teltow Reg. Bez. Köslin:

Vreußen. 1 (I). Stadtkreis Berlin 1 8). . 15. Reg. Bej. Stettin: Kammin 1 ). ĩ Bütow 1 6). Reg.-Bez. Posen: . Stadt 1 (I). Krotoschin LIIJ. Reg. Bez. Liegnitz: Grünberg 2 (25 Lüben 1 (1). Reg. Bez. Oppeln: Rosenberg . O. S. 1 (I). Reg.-Bez. Schleswig: Riel (IJ, Altona Stadt 1 (1). Reg. Bez. Arnsberg; Gelsenkirchen Stadt J (I). Reg.-Bez. Cassel: Fritzlar 1 Hh Reg. ⸗Bez. Süfseldorf: Essen 11). Bayern. Reg. Bez. Oberpfalz: Neu⸗ markt Stadt 1 (I). Reg. Ber. Oberfranken: Kulmbach 1 (h. Württemberg. Sch warzwaldkreis; Reutlingen 101). Donau⸗ freis: Um I (I). Heffen. Prov. Starkenburg: Heppenheim L (iJ. Lippe: Lage Stadt 1 (I). Hamburg: Hamburg Stadt 19 ö Bezirk Lothringen: Diedenhofen West 2 (2).

Zusammen: 26 Gemeinden und 35 Geböfte.

Lungenseuche. Frei.

Maul und Klauenseuche und Schweinesenche (einschl. Schweine pest).

Schweine⸗ Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke . 4 . sowie Schweine⸗ Bundesstaaten, 9 welche nicht in Regierungsbezirke

geteilt sind.

——

Preußische Provinzen, ferner Bundes⸗ staaten, welche in Regierung bezirke geteilt sind.

Gemeinden 6 Gehöfte 12 Kreise ꝛc.

Gemelnden Gehöfte

& Tausende Nr.

Kreise ꝛe.

3

ige, 3 Gumbinnen. ö Allenstein Manig. Marienwerder. Berlin.

otsdam 8 Frankfurt 9 Stettin. 10 Köslin .. II Stralsund. 12 Posen 13 Bromberg. 14 Breslau. 15 Liegnitz. 16 Oppeln.. 17 Magdeburg . 18 Merseburg . 19 Erfurt.

1.

90 0

Ostpreußen Westpreußen

1 2 d

Brandenburg Pommern Posen Schlesien

; 13 16 41 6 44

14 39

52 47 47

Sachsen 9

111 6 K

Befürchtungen Anlaß. Diese Riederschläge sowie hin und wieder auch

2111 175

Schl. Holstein 20 Schleswig.