1906 / 198 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Aug 1906 18:00:01 GMT) scan diff

ompagnie zurückgeworfen worden. Der Feind flüchtete über Umeis m ef n w den, von da den Oranje auswärts bis zum Hamrevier und folgte diesem nordwärts in der Richtung auf die Gr. Käras— berge. Er bekam unterwegs verschiedentlich Zuzug, anscheinend durch Bondelsjwarts unter Johannes Christian, sodaß er allmählich wieder eine Gefechtsstärke von 180 Gewehren erreichte. Unfere Truppen verfolgten den Gegner fortgesetzt, und zwar zuerst die Abteilung Sieberg bis Pelladrift, dann die Kompagnie Grüner bis Duurdrift im Hamrevier und zuletzt die Abteilung Bech 1. 8, 9. Kompagnie des 2. Regiments, 7. Batterie mit sehr niederen Ge— fechtsstärken. Der schlechte Ernährungszustand der Truppen im Süden, entssanden durch geringen Nachschub auf den wenig leistungsfähigen Etappenstraßen und dadurch eingetretenen Mangel an Proviant und Hafer, macht eine solche All fe der verfolgenden Abteilungen nötig. Der Hauptmann Bech, der sich schon früher durch den Ueberfall gegen Morenga ausgezeichnet hatte, überraschte den Feind bei Noibis, nordöstlich don Kalkfontein, und zersprengte ihn nach dreistündigem Gefecht. Der Gegner hatte größere Verluste und ließ eine Anzahl Toter auf dem Gefechtsfeld. Auf unserer Seite fielen der Leutnant von Heyden, früher im Infanterieregiment Nr. 164, und ein Reiter; ein Mann wurde schwer, ein anderer leicht ver⸗ wundet. Die Abteilung Bech setzt die Verfolgung fort. Der Sberst von Deimling ist mit seinem Stabe in Warm

bad eingetroffen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der frühere Reichskriegsminister Freiherr von Krieg—⸗ ham mer ist gestern in Ischl gestorben.

Frankreich.

Ein Rundschreiben des Ministers des Innern Clemenceau an die her d fordert, wie W. T. B. aus Paris meldet, diese zur n e. und dringenden Berichterstattun über die Privatunterrichtsanstalten auf, um dadure zu verhindern, daß diejenigen kongreganistischen Anstalten, die geschlossen oder unterdrückt worden sind, bestehen bleiben, oder ungesetzlicherweise wieder ins Leben gerufen werden, und fort⸗ fahren, unerlaubterweise Unterricht zu erteilen.

Rußland.

Die radikale Zeitung „Towarischtsch meldet. Die Camorra der Volksrache, die seinerzeit dem Duma⸗ mitgliede Professor Herzenstein das Todesurteil üher⸗ sandte, stellte jetzt an seine Hinterbliebenen die schriftliche

orderung, im Laufe von drei Tagen 3000 Rubel für die k von Ssysran und Rubel an die Familien ermordeter Polizisten zu zahlen und sich durch eine Erklärung in der Presse zu verpflichten, künftig keiner politischen Partei anzugehßren; erfüllten sie diese Forberungen nicht, so sei ihr . verwirkt, und ihr Besitz werde vernichtet werden. !

Aus den von der „St. Petersburger Telegraphenagentur heute übermittelten Nachrichten seien die folgenden hervor⸗ gehoben: Der Polizeimeister von Sjedletz wurde durch eine Bombe getötet. —Der Kommandeur des Borissow⸗ schen Regiments in Samara wurde in seiner Wohnung von einem Unbekannten ermordet; der Mörder übergoß den Körper mit Spiritus und zündete diesen an. Die Ver⸗ urteilten aus der ersten Gruppe der wegen der Meutereien angeklagten Matrosen wurden mlt der Eisenbahn aus Sebasto pol abgeführt; 6000 ausständige Hafenarbeiter gaben ihnen das Geleit zum Bahnhof.

Portugal. ö Die zukünftige Deputiertenkammer setzt sich aus 73 J . 45 Progressisten, 23 Konservativen, 4 Re⸗ publikanern, 2 Nationalisten, 4 Unabhängigen und 4 dissen⸗ tierenden Progressisten zusammen.

Türkei.

Offizielle Meldungen über die Ereignisse in Anchialo und n Orten bestätigen, daß die ersten Nachrichten übertrieben waren; die Zahl der Opfer an Menschenleben sind nur gering.

Bulgarien.

Der Ministerrat hat, „W. T. B.“ zufolge, 500 000 Fr. für die durch Griechenbanden in Mazedonien ge⸗ schädigten bulgarischen Familien sowie 20 09 Fr. zum Bau provisorischer Wohnungen für die durch den Brand von Anchialo obdachlos gewordenen Personen be— willigt.

Amerika.

Die Regierung gibt, wie W. T. B.“ aus Havanna ge⸗

meldet , bekannt, daß General José Gomez, der rühere cubanische Praͤsidentschaftskandidat, begleitet von einer Hi von Insurgenten nach Yaguajay aufgebrochen ist, und daß die Behörden der Provinz Santa Clara die Ver⸗ haftung des Generals Gomez verfügt haben. In Hawanna treffen Leute ein, die sich fürchten, auf dem Lande zu bleiben. Es sind Truppen nach Pinar del Rio gesandt und in den Provinzen Santa Clara, Matanzas und Havanna verteilt worden. Die Behörden von Havanna sind bestrebt, die Be— völkerung zum freiwilligen Landgendarmeriedienst zu bewegen. Nach einer Meldung des „New York . soll die Zahl der Insurgenten auf Cuba mehr als 1000 be— tragen. Vorgestern nachmittag fand bei Hoyo Colorado, 20 Meilen von Havanna, ein Gefecht statt, in dem der die Landgendarmerie befehligende Leutnant getötet und auf beiden Seiten viele Kämpfer verwundet wurden.

Asien.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus Tokio gemeldet: Auf die vereinten Vorstellungen der diplomatischen Vertreter Englands, Amerikas und Japans hat China das Ver— sprechen gegeben, an der russischächinesisch en Grenze qr zu errichten. Erst wenn diese geschaffen 9. will Japan seine Einwilligung zur Errichtung von Zollämtern in Dalny und Antung geben.

Nr. 51 des Zentralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 17. August hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen; Ernennung; Ermächtigungen zur Vor— nahme von Zivilstandsakten; Gxequaturerteilungen; Todesfälle; 2) Marine und Schiffahrt: Aenderungen und Ergämzungen der Betiiebs ordnung für den Kaiser Wilbelm ⸗Kanal; 3) Post. und Telegraphenwesen: Aenderungen der Anweisung über das Verfahren, betreffend die postamtliche Bestellung von Schreiben mit Zustellungk⸗ urkunde; 4) Polijeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 66 des Zentralblatts der Bauper waltung“, heraus,

ben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 15. Aug 6 Inhalt: Nachprüfung der Berechnung von Trägheits—

momenten.

ugust

Die Erbauung von Kleinwohnungen. Vermischtes:

i Wettbewerb um Entwürfe zu einem Stadtpark in , Wettbewerb um Entwürfe für ein Oberrealschulhaus in Tübingen. Vorrichtung zum Abschließen von Kanälen gegen Rückstauwasser. Eisenbahnen Rußlands im Jahre 1905.

Etatistik und Volkswirtschaft.

Von deutschen Fischern und von Mannschaften .

Schiffe gefangene und im Juli 1906 an Land gebrachte F

sche,

Robben, Wal und andere Seetiere, sowie davon gewonnene

Erzeugnisse.

Seetiere

und davon Nordseegebiet Ostseegebiet

gewonnene

Erꝛeugnise Eg Stück M rg Stück

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zusammen] 310 696 12777 53 060 68 7200 356 II. Andere Seetiere. Seehunde ö. jusammen! 1 ö ö

Seetiere ,, Nordseegebiet Ostseegebiet gewonnene Erzeugnisse kg Stück 4A kg Stüch A IV. Erzeugnisse von Seetieren. Kantjes Salzheringe . 19461 460 1455 k 92 S090 . Fischlebern⸗ 73 635 ) 5743 zusammen 713 727 19 461 466 697 hierzu III.. Stück . 2 II.. 310 696 12777 58 060 68 7200 356 ö 1L.. 3778297 28 349 666 872 301 677 3 929 183 221 455 Stück zus. - IV 4162720 41 1261 191 629 301 745 3 939 383 221811 Kantjes 19461 28 und ö 221 811 . . 4 1413440

) Hierunter der Wert für 170 Faß Fischleber. Berlin, den 18. August 1906. Kaiserliches , n Amt.

Zacher.

Zur Arbeiterbewegung.

Das Ende des Ausstandes bei der Berliner Paketfahrt-⸗ gesellschaft (ogl. Nr. 194 d. Bl.) stebt unmittelbar bevor. Am Sonntag und Montag haben sich, der Voss. Ztg.“ zufolge, bei der Gesellschaft so viele Ausstäͤndige zur Wiedfreinstellung gemeldet, daß die Zahl der Ausständigen von 300 auf 144 ,, molzen ist. Unter diesen Umständen hat auch die in der Nacht zum Dienstag abgehaltene Versammlung der Berliner Speditions arbeiter beschlossen, von dem anfangs geplanten allgemeinen Aus= stand Abstand zu nehmen. Es wurde eine vom Verbandsvorstand und von den Streikenden selbst empfohlene Resolution gefaßt, in der es heißt: „Die Versammelten drücken ihr lebhaftes Bedauern darüber aus, daß sich die Reihen der Streikenden so stark gelichtet haben. Bie Versammelten bedauern weiter, daß ihnen auf Grund dieser Sachlage keine geeigneten Mittel zur Verfügung stehen, für die streikenden Kollegen den Sieg zu erzwingen. Im Berliner Glasergewerbe (ogl. Nr. 197 d. Bl.) sind neue Verhandlungen nötig. Bie vor dem Einigungsamt getroffenen Vereinbarungen haben die Billigung der Arbeitnehmer nicht gefunden. In einer außer= ordentlichen Generalversammlung, die Dienstag im Gewerkschafts⸗ hause tagte, wurde, wie die ‚Voss. Ztg. mitteilt, mit überwältigender Mehrheit beschlossen, den unter Vorbehalt unterzeichneten Vertrag abzulehnen, weil er weit hinter den aufgestellten a, n,. zurück bleibe. Die Generalversammlung der Arbeitgeber, die gleichzeitig stattfand, stimmte dem Vertrag zu. Vor dem Einigungsamt des. Gewerbegerichts finden nun zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer neue Verhandlungen statt, um vielleicht doch noch eine Einigung auf anderer Grundlage herbeizuführen. Der Aus⸗ stand der Kohlenarbeiter und -kutscher in Berlin i Nr. 197 d. Bl.), der über 1000 Mann umfaßt, wird wahrscheinlsch ebenfalls vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts sein Ende finden. Verhandlungen dazu sind hereits eingeleitet.

In Königsberg i. Pr. sind, wie W. T. B.“ meldet, die Getreideträger und Speicherarbeiter wegen nicht bewilligter Lohntarifforderungen in den Ausstand getreten.

Die Leipziger Böttchergehilfen, soweit sie bei Handwerka⸗ meistern und in Fabriken, nicht aber in Brauereien, beschäftigt sind, haben, der Lpz. Ztg.“ zufolge, einen neuen Tarif aufgestellt, der den einzelnen Arbeitgebern vorgelegt worden ist. Die Hauptforderungen sind: Verkürjung der Arbeitszeit von 10 auf 95 Stunden, Sonn abend 87 Stunden, 27 M Wochenlohn bezw. 50 8 Stunden- lohn, Anerkennung des Gehilfenarbeitsnachweiseg, Beseltigung der Alkordarbeit usw. An Stelle der einzelnen Arbeitgeber hat die Innung geantwortet, und zwar hat sie die Forderungen abgelehnt. Es wurde deshalb in einer Versammlung der Böttchergehilfen die Einstellung der Arbeit beantragt, wenn bis nächsten Sonnabend nicht bewilligt werden sollte. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt und die Lohnkommission beauftragt, nochmals bei den einzelnen Meistern und Fabrikanten wegen Bewilligung der Ferderungen vorstellig zu werden.

Der lange drohende neue Ausstand der Textilarbeiter in Glauchau und Meerane, der zweifellos auch auf Thüringen über- gegriffen hätte ist, wie der Hann. Cour.“ erfährt, noch abgewendet worden. Zwei Arbeiterversammlungen erklärten, die von den Fabrikanten zugestandenen Lohnaufbesserungen vorläufig ,. nehmen. Die. von den Arbeitgebern zugebilligten Lohn= erhöhungen beziehen sich auf die Sätze des Buntwarentarifs und betragen teilweise bis zu 1590/0. Die von den Arbeitern geforderte 20 prozentige Lohnerhöhung sowie eine Aufhesserung auf Rohwaren wurde von den Fabrikanten in der Neunerkommission für eine Un⸗ möglichkeit erklärt. Der neue Lohntarif wird am 1. September in Kraft treten. (Vgl. Nr. 175 d. Bl.)

In Stuttgart ist nach der „Köln. Ztg.“ der langdauernde Lohnkampf im k beendet. Seit Montag sind⸗ die Betriebe wieder tätig. Verhandlungen über roch schwebende ört⸗ liche Streitigkeiten erfolgen in den nächsten 14 Tagen.

Eine Lohnbewegung der Heilbronner Schmiede ist nach demselben Blatte beendet. Der Lohn⸗ und Arbeitsvertrag, die die Gehilfen den Meistern unterbreiteten, wurde durch Vermittelung der Handwerkékammer unter teilweisen Abänderungen in gegenseitigem Einverständnis von fast sämtlichen Schmiedemeistern angenommen

und unterzeichnet. ;

Die Metallarbeiter in Gmünd sind nach demselben Blatte in eine Lohnbewegung eingetreten. Der christlich / soꝛiale Metall arbeiterverband verlangt eine Lohnerhöhung für die Ueber zeit und für Sonntagsarbeit. Die beiden Verbände der freien Gewerkschaften stellten Forderungen, die erheblich weiter⸗ gehen; u. a. verlangen sie eine Hprozentige Erhöhung des Stundenlohnes. Die Fabrikanten der Metallindustrie beschlossen in einer Versammlung, den Auegang einer ähnlichen Lohnbewegung in der Konkurrenzstadt Pforzheim zunächst abzuwarten und erst dann eine Entscheidung zu treffen. . ö

Nachdem über die Hälfte der Arbeiter der Süddeutschen Juteindustrie in Mannheim⸗Waldhof (vgl. Nr. 196 d. Bl.) in den Ausstand getreten sind, war es nach der „Frkf. Itg. nicht mehr möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten, und die Fabrikleitung entließ die übrigen Arbeiter. Der Augstand ist wegen Lohnforderungen entstanden. Es kommen etwa 1209 Arbeiter in Betracht.

In Bilbao bie wie W. T. B. berichtet, 609 Berg⸗ arbeiter in den Ausstand getreten. Die Truppen der Garnisonen von Burgos und Vittoria sind zusammengejzogen, um die Ordnung im Ausstandsgebiet aufrecht zu erhalten. Der Ausstand droht sich auf das ganze Grubengebiet auszudehnen. Die Zahl, der Ausständigen beträgt bereits 30 0099. Der Ministerpräsident sollte gestern dort eintreffen, um sich über die Lage zu unterrichten und Maßnahmen zu treffen, durch die die Ordnung fur die Zeit der An⸗ wesenheit des Königs und der Königin gesichert wird.

In Chaux de Fonds sind, wie der Köln. Itg. aus Bern e, n wird, die Gipser und Maler in den Ausstand ge⸗

reten.

Kunst und Wissenschaft.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden hat, der

en. Zeitung? zufolge, den Professor der Philosophie an der n i n, . uno Fi scher auf sein Ansuchen wegen leidender . nl heit unter Anerkennung seiner langjährigen ausgezeichneten 6 fleistungen in den Ruhestand versetzt.

enst Land⸗ und Forstwirtschaft.

tenstand in Preußen um die Mitte des Monats pet Gaatenf een 1906.

Nach den im Königlichen Statistischen Landesamt zusammengestellten ciniffen der Erhebungen über den Sagtenstand in Preußen war dieser aße Hätte des Monats Auguft folgender (Begutachtung ziffer Dart: sechr gut, 2. gut. F: mitktes durchscenittlich : gering o, sehr Es, Winkerrnchen wie iht tte Sulf. Sommnierw ten 3 Lis wier Mitt Wält. Winterspei; 3. Witte. Jul 25), muterrog en 2.5 (2,5), Sommerroggen 2,7 (2, 6), Sommergerste 2.4 z, Hafer 2.33 (wie Mitte Juli. Kartoffeln 2,7 (2,5), Klee 2 ' FTujerne 3 (0). Rieselwiesen 2 (21) Und Andere Wiesen . . G err diefer Zahlen wird in der . Stat. folgendes bemerkt: . Mitte Juli berrschende kühle, trübe und meist regnerische gesser wechselte bald wieder mit Wärme und e er l ab. Earn Ende des Monats kamen sehr heiße Tage, an denen vieler um die Temperatur 305 C. überstieg; ausgenommen hiervon waren Gebiete längs der Nordseeküste, wo die Luft dermaßen kühl . sen sein ö. daß einige Vertrauensmänner über Kälte be⸗ zttten. Während in der östlichen Staatshälfte, besonders den taichen Teilen, außer Hitze völlige Trockenheit herrschte, ö die flchen Provinzen und vor allen Sachsen nicht f ilgb ohne Be⸗ Echtung geblieben,. In einigen östlichen Gegenden soll in einem Zeit⸗ me von sechs Wochen nicht ein Tropfen Regen gefallen sein. Bald ch dem Monatswechsel änderte sich das Wetter wieder, indem zabl ze Gewitter fast überall mehr oder weniger ergiebige Niederfchläge etwas Abkühlung brachten. Die mitunter wolkenbruchartigen, 6 bestigem Winde verbundenen Regengüsse haben das im Vormonat Een nicht wenig vorkommende Lagern des Getreides in erheblichem miiang vermehrt. Mancherorten waren die Gewitter auch don weten Hagelschlägen begleitet, die vorwiegend in den westlichen mesteilen viel Schaden verursachten. Ueberschwemmungen werden oh nicht gemeldet. Bei dem in der Regel geringen Bereiche der mtterregen ist es nicht zu verwundern, daß aus demselben Regie mabenrrk, sogar Kreise teils über zu viel Nässe geklagt, teils nach chdiingendem Regen verlangt wird. ; ; Sämtliches Getreide ist denn auch fast überall im Flachlande früh geworden und zum großen Teile geschnitten und schon vielfach kotgen, wobei wieder einige Berichterstatter das überaus günstige tzetter hervorheben, die Mehrzahl aber über die Verzögerung Crntearbeiten durch zahlreiche Niederschläge klagt. Winterroggen auch in den westlichen Provinzen zum Teil schon eingefahren, öbtend Winterweizen und die Sommerhalmfrüchte hier erst wenig niht sind; Sommergerste und Hafer stehen fast im ganzen sten noch auf dem Halme. Nicht selten ist auch Leutemangel und der Verjögerung. Die zum großen Teile vorgenommenen vbedrüsche von Winterroggen bestätigen die bereits im Juni⸗ ict ausgesprochene Befürchtung, daß die vielfach verregnete Blüte das schon damals teilweise vorkommende Lagern die Körnerbildung beeinträchtigen werde. So wird denn oftmals gemeldet, daß der hnterroggen n gut lohne und das Korn der Sommergerste nicht wdlich, , flach sei. Dagegen wird die Schwere der Hafer⸗ ken und der reichliche Strohertrag aller Getreidearten ziemlich all⸗ rein hervorgehoben. Allerdings befürchtet man vom Hafer, der fach gerade in der seit Anfang August herrschenden Regenperiode nEchnitte gelangte, daß er beim Trocknen bis zu seiner Einscheuerung Korn verlieren werde. . Von sonstigen Beeinträchtigungen der Ernte ist zunächst Bslattrost zu nennen, von dem mehr oder weniger alle Halmfrüchte, test aber der Weizen, befallen sind. Sodann hat das Wuchern Unktautes in diesem Jahre einen außergewöhnlichen Umfang an= mmen. Am verbreitetsten ist der Hederich; es kommen aber auch erdistel, Vogelwicke. Ackersenf, Radeblume u. dergl. sehr zahlreich Von tierischen Schädlingen scheinen die Pflanjen weniger be⸗ * zu werden; denn nur selten werden Fritfliegen, e nf gen, aötwürmer, Engerlinge, Maden u. dergl. erwähnt. Ebenso liegen z viel Meldungen über Mäuseplage vor; es ist jedoch anzunehmen, * , anderen Gegenden vorkommt, aber nur zufällig 't erwähnt ist. lleber die einzelnen Fruchtarten ist folgendes zu bemerken. „horliegende Bericht bezieht sich in diesem Jahre, wo die Ernte siltnismäßig weit vorgefchritten ist, zum großen Teile kaum noch stehendes, sondern auf schon geerntetes Getreide. Die ab⸗ benen Noten betreffen denn auch nicht allein den noch auf dem ne stehenden Rest, sondern beurteilen die Ernte. Eine Anzahl ktrauensmänner gibt deshalb für die schon geernteten Früchte au eine Begutachtungsziffer an. ieraus würde hupt kei Begutacht iff Hi ürde sich Lickenhaftigkeit in der Zusammenstellung ergeben, wenn it die große Zahl der volsständig berichtenden Vertrauengz. nner dennoch eins genaue Auskunft über die landwirtschaftliche Lage Adlihte. Nur beim Bezirk Cöln, wo dle Zahl der Noten fuͤr nmetroggen zu gering war, ist von der Berechnung eines Durch⸗ tes Abstand genommen worden. Andersests pflegt das Wachstum in August geernteten Früchte zumeist schon im 6 abgeschlossen in, sodaß eine Beeinflussung der Ernte sich im wesentlichen nur haus der Gunst oder Ungunst des Erntewetters ergibt, weshalb ugustnoten für Getreide von denen des Juli wenig abweichen. ( egutachtungsziffern für den nter un om mer⸗ Die Begutacht iffern für den Wint d S lien sowie den Hafer sind im Staatsdurchschnitt auf 2.3 b. 24 und 2,7 stehen geblieben, die für den Winterspeli den 23 im Jull auf 2.2 gestiegen. Dagegen sind die Noten den Win ter? und , ,, sowie die Sommer um je 1 gesunken, d. h. sie berechneten sich auf 2,6 bezw. nd 24. Für die einzelnen Regierungsbentrke zeigen die Begut. ngsiffern beim Getrelde, mit n, des Winterroggens für ns-) den Stand als über mittel, den des Hafers für Sgnabrück, baden, Trier gi Aachen und Sigmaringen (1,8) sogar besser it an. Wie hoch der Ertrag ist, der dem Mittel entspricht, sst gentlich der vorjährigen Ernteermittelung festgestellt worden. ö dem 6 über r t bete 6 k anzugeben, wie hoch na rer ãtzung er Ertrag cn; stelle, den sie im Saatenstandsberichte mit 3,65 begutachten *. Nachstehend stellen wir die für den Staat gewonnenen sicgtungeiiffern bei den verschiedenen Getreidearten mit diesen elernteerträgen zusammen:

Begutachtungs ziffer Fruchtarten Augustnoten ale , dot

] Hektar Dinterwelzen ...... 23 2043 Semmerwelzen⸗ 24 2649 k 25 1563 mnmerroggen 56 1091 1 2,4 1924 d . , 1784.

Kartoffeln haben ihre im Vormonat erhaltene günstigere

lung wieder eingebüßt, indem die Ziffer im Staatsdurch- ! um. O2 hberabglng, d. h. wieder, wie im Juni, 2,7 ergab. mi güänstigsten berechnete fie fich für den Megierungsbenri

ö G,4 oder 6,5 weniger als im Julh. ielfach wird en Widerstandsfähigleit von Magnum bonum“ geflagt ben ar derborgeboben, daß viele Saatkartoffeln schon vor dem

ausgefault und neu gelegt worden feien, und weller, daß selbst⸗

sterben des Laubes bei den mittelspäten Sorten berichtet. Aber auch für die Dauerkartoffeln wird gefürchtet, indem sie ebenfalls zur . neigen und nicht allein zu kleine Knollen zu behalten scheinen, ondern vielfach auch an Kräusel und Pilzkrankheit leiden.

Unter der großen Hitze bat das Wachstum der Futterpflanzen, besonders in den östlichen Landesteilen, stellenweise nicht unerheblich gelitten. In der Beurteilung gegen den Jult zeigt die dieg⸗ monatige Tabelle bei einer Anzahl von Regierungöbenrken be⸗ deutende Einbußen. Am ungünstigsten sind die Pflanzen in Allenstein begutachtet worden, nämlich 3,5 (gegen 2,9 im Julh beim Klee, 34 (30) bei der Luzerne, 3, und Y, 6 8 und 2,9) bei den Riesel⸗ und anderen Wiesen. Dagegen sind die Ziffern für die westlichen Provinzen und ebenso der Staatsdurchschnitt nur wenig zurückgegangen. Letzterer betrug beim Klee 25 (gegen 2.3 im Julh, bei der Luzerne 23 85 und bei den Riesel⸗ sowie den anderen Wie sen 22 und 2,7 (2,1 und 2,4). Allerdings ist zu berücksichtigen,

den neuen Schnitt bemieht, der vielerorten durch Sonnenbrand sehr beeinträchtigt, stellen⸗˖ weise wohl auch ganz vernichtet ist.

Die Unterlagen für diesen Bericht ergaben sich aus den bis zum 18. d. M. eingegangenen 4869 Berichts karten der Vertraueng männer. Schließlich sei noch erwähnt, daß die den Saatenstandsnoten bei⸗ gegebenen ,,. naturgemäß eher ungünstige als günstige Verhältnisse zum Inhalte haben. Die Bedeutung der Ziffern würde aber verwischt werden, wenn man diesen Bemerkungen mehr Gewicht beilegen wollte als den Noten, welche unter Berücksichtigung der regierungg bezirksweise verschiedenen Anbau- und Erntemengen für den preußischen Staat sich aus den Begutachtungsziffern der dazu be= rufenen mehr als 5600 Vertrauengmänner zusammensetzen.

daß die ungünstigere Beurteilung sich zumeist .

Ueber den Saatenstand und die Ernte in Oesterreich veröffentlicht das K. K. Ackerbauministerium nach dem Stande zu Mitte Au gust 1906 folgenden Bericht: Bald nach Beginn der laufenden Berichtsperiode trat ein allgemeiner Witterunggumschwung ein. Auf die während der zweiten Juliwoche anhaltenden und mit einer ziemlichen Temperaturabnahme verbundenen Regen folgten kur; nach Mitte Juli bis ungefähr zum 4. August währende sehr warme und sonnige 9653 mit einer fast überall bemerkbaren un— angenehmen Schwule, die nur selten einer erfrischenden Abkühlung wich. Dieser Zeitraum war außerdem durch sehr viele Gewitterzüge ausgezeichnet, von denen stellenweise mehrere an einem Tage auf⸗ traten. Die zwar kurzen, aber besonders starken Gewitter, verbunden mit Hagelschlag, haben in Böhmen, Süd⸗Mähren, Schlesien, Nieder- Desterreich, Steiermark, Kärnten und Krain viele Schäden verursacht. Am 4. August fiel ein ziemlich ausgiebiger Regen, der weitere Ge— , , . und w im Gefolge hatte, welche in einzelnen Bezirken Istriens arge Verwüstungen anrichteten. Die seither erfolgte Temperaturabnahme und die eingetretenen kühlen Nächte hielten bis vor kurzem an. Das während der Berichtsperiode herrschende Wetter war mit Ausnahme von Böhmen, Tirol und dem Küstenlande, in welchen Ländern sich der Mangel an Feuchtigkeit in vielen Orten schon stark fühlbar macht, für das Wachtztum und die Entwicklung der Hackfrüchte, Gräser und Futterpflanzen sowie für die Reife aller Getreidearten vorteilhaft.

Der Reifeprozeß des Getreides wurde infolge der intensiven Hitze während der zweiten Julihälfte sebr beschleunigt, so zwar, daß mancherorts, besonders aber in Ostgalizien, Frühreife eintrat. Der Schnitt von Roggen, Weizen und Gerste, welche zumeist gleichzeitig schnittreif wurden, ist größtenteils beendet oder geht dem Abschlusse entgegen. Das Wetter war den Erntearbeiten meist vorteilhaft. Nur in Südmähren, Schlesien, Galizien und Niederösterreich haben die in der letzten Zeit eingetretenen Regenfälle das Einbringen des gemähten Getreides verzögert, in Südmähren und Niederösterreich überdies vereinzelt ein Augwachsen der geschnittenen Frucht zur Folge gehabt. Das teils durch starke Regengüͤsse und Wolkenbrüche, teils durch Hagelschläge verursachte Lagern des Getreides hat die Erntearbeiten in Ostböhmen, Nordmähren, Schlesien, Galizien, Oberösterreich und Ohbersteiermark sehr erschwert und in zahlreichen Bezirken, dieser Länder die Benutzung von Mäh— maschinen unmöglich gemacht. In Südböhmen und Nord— mähren hat der Schnitt der mit Unkraut stark durchwachsenen Saaten gleichfalls einen erhöhten Arbeite aufwand erfordert. Die Drusch—= arbeiten befinden sich nach der frühen Ernte bereits teilweise im Gange. Die zahlreichen Nachrichten bejüglich des Ergebnisses der r lassen erkennen, daß durch die ungünstige Blutejeit und infolge Brand und Lagerung häufig mangelhafte Körnerbildung eingetreten ist. Der Strohertrag ist im allgemeinen ein guter.

Die Roggenernte, welche bis auf einzelne Bezirke Süd West. und Ostböhmens, Nordmährens, Oberösterreichs, Salzburgs, Nordtirols und Kärtens beendet ist, ergab im großen und ganzen einen Mittelertrag von befriedigender Qualität. In jahlreschen Bezirken Hife gem! Nordmährens, Schlesiens, Galiziens, Ober- österreichs, Salzburgs und Kärntens haben die während der Entwicklung des Roggens eingetretenen und bereits erwähnten nachteiligen Umstände das Ernteergebnis ziemlich ungünstig beeinflußt, indem die kurz ge— bliebenen Aehren und schwach ausgebildeten Körner nur wenig schätten. In Qbersteiermark ist die Frucht stark mit Mutterkorn vermengt.

Der Strohertrag ist fast durchwegs befriedigend.

Der Weizen ist bis auf einzelne Bezirke Böhmens, Mährens, Schlesiens, Oberösterreichs, Salzburgs und Kärntens geschnitten und lieferte gegenüber dem Roggen infolge seines bis zur Reife behaupteten besseren Standes auch eine bessere Ernte. In Böhmen und Nord⸗ mähren, in der Bukowina, in Obersteiermark, Dalmatien, im Küsten« lande und etwa in der Hälfte der Bezirke Nieder und Oberösterreichs, Untersteiermarks, Nordtirols und Kärntens kann der Ertrag als gut— mittel, in Südmähren, Schlesien, Galizien, Salzburg, Südtirol, Krain und den übrigen Bezirken Nieder und Oberösterreichs, Untersteiermarls, Nordtirolg und Kärntens als mittelmäßig bejeichnet werden. In Nord und Südböhmen, Nordmähren, Galizien, Oberösterreich und Salzburg hat die Qualität des Kornes vielfach durch die lange Lage— rung gelitten. Aus Böhmen, Südmähren, Nieder und Gren fer fe, Nordtirol und Krain wird vielfach über mangelhafte Ausbildung der Körner infolge Auftretens von Rost und Brand berichtet. In Nieder. össterreich haben die in der letzten Zeit eingetretenen Regenfaͤlle die Farbe des bereits gemähten Wetzens nachteilig beeinflußt.

; Der Gersten schnitt ist in Galizien, der Bukowina, Nieder und Oberösterreich. Steiermark, Tirol und Krain jumeist beendet und geht auch sonst seinem Abschlusse entgegen. Der Ertrag ist fast durch- wegs befriedigend und kann in Nord,, West und Ostböhmen, der Bukowina, Steiermaik, Nordtirol, im Küstenlande, ungefähr in der Hälfte der Bezirke Süd und Mittelböhmens, Nordmährens, Nieder. oͤsterreichs, Schlesiens und in zwei Dritteln der Benirke Südmährens und Oberösterreichs als gut, in Galizien, Kärnten, Krain, Dalmatien und den übrigen Teilen der genannten Länder als mittel bezeichnet werden. In Südtirol ist infolge der eingetretenen Frühreife ein schwaches , , . zu verzeichnen. Die in der letzten Zeit während des Schnittes niedergegangenen Regenfälle haben jn Südmähren, Schlesien, Galizien, Nieder und Oberösterreich an manchen Orten die Ernte ungünstig beeinflußt und die Qualtität des Korns bedeutend vermin⸗ dert. Die stark gelagerten Stände Südböhmens, Mäͤhrenz und Schlesienz sowie die von Rost befallenen Saaten Oberstelermarkg lassen hinfichtlich der Güte der eingeführten Frucht gleichfalls zu wünschen y.

Die Haferernte ist im vollen Gange, in Unterstelermark, Kärnten und Krain zum h. Teile schon beendet. Das Ernte⸗ ergebnis, welches fast überall befriedigt, kann im allgemeinen als ein

gutes bezeichnet werden. In einzelnen Teilen Süd und Mittel. böhmens, Südmährens, Oberösterreschs und Sallburgs dürfte sich ein sehr älfte der Bezirke Nordmährens,

uter und in ungefähr der Untersteiermarks und 336 iens ein mittlerer Ertrag ergeben.

In Ostgalizien haben die Regenfälle der letzten Zeik die Ernte⸗ arbeiten sehr verjögert und auf die Gäte des Ertrages nachteilig ge⸗ wirkt. In Nordmähren und Niederösterreich haben Flugbrand, in

* Sgatkartoffeln viel mehr versagken glg die ander welt be— en. Ziemlich allgemein wird über Fäulnis und frühzeitiges Ab⸗

In einjelnen Gegenden Oberösterreichs und Kärntens hat das Stroh die normale Länge nicht erreicht.

Mit dem Stoppelsturze wurde zum großen Teile schon be— gonnen und gestalten sich die Bestellungsarbeiten in Nord-, Ost. und Mittelböhmen infolge der herrschenden Dürre ziemlich schwierig.

Der Anbau des Rapses wurde in Böhmen, Schlesien und Galizien unter günstigen Verhältnissen in Angriff genommen und J, ,. schon zu Ende geführt. In Ostgalizien keimen die Saaten ereits gut an.

Der Anbau des Buch weijens als Nachfrucht ist überall beendet. Die Saaten sind gut aufgegangen und zeigen eine günstige Entwicklung. In Untersteiermark stehen elnzelne Felder schon in Blüte. Im Küstenlande war die anhaltende Dürre für die Entwicklung bisher nicht zuträglich.

Der Mais zeigt, infolge des für seine Entwicklung günstigen Witterunge verlaufs, durchwegs ein befriedigendes Aussehen und hat viele schoͤne Kolben angesetzl. In Ostgalizien hat sich die Malg⸗ pflanze wesentlich erholt, während in Untersteiermark Hagelschlag und in Krain, besonders aber im Küstenlande, Dürre eine gedeihliche Weiterentwicklung beeinträchtigt.

Frühlein, der zumeist schon gerauft wurde, verspricht durchwegs . in Nordmähren teilweise sogar sehr gute Ergebnisse; in Süd⸗ öhmen und in einzelnen Beiirken Nordmährens ist nur mit einem Mittelertrage zu rechnen. In Nordböhmen hat Dürre, in einzelnen Bezirken Ostböhmens Hagel und in Nordmähren und Schlesien die infolge des üppigen Standes stellenweise eingetretene Lagerung die Güte des geernteten Produkts teilweise beeintraͤchtigt.

Spätlein zeigt eine gute Entwicklung.

Die Aussichten auf eine gute Kartoffelernte haben sich wesentlich vermindert, Die während der früheren Berschts periode allzu häufigen Regenfälle und die darauffolgenden großen Hitzen be= 6 die Ausbreitung des stark auftretenden Karfoffelpiljes Phytophthora infestans), der in den Sudetenländern, Galijien, der Bukowina, Nieder⸗ und Oberösterreich, Steiermark, Südtirol, Krain und dem Küstenlande an vielen Orten, namentlich bei den Früh= kartoffeln, ein Faulen der Knollen verurfacht.

In einigen Gebieten von Böhmen, Südtirol und dem Küsten— lande ist der durch die Dürre der letzten Zeit bedingte Mangel an Bodenfeuchtigkeit einer guten Knollenbildung hinderlich. In Süd— böhmen haben vereinzelt Engerlinge geschadet. Im übrigen ist der Knollenansatz häufig schwach, das Kartoffelkraut vorzeitig verdorrt, während die Knollen selbst zumeist nur klein sind. Im all—

emeinen kann auf Grund deg gegenwärtigen Standes die rnteaussicht in Süd-, West⸗ und Mittelböhmen, Mähren, der Bukowina, in Salzburg, Obersteiermark, Nordtirol. Kärnten

und. Krain, in der Hälfte der Beiirke Nord. und Sstböhmens, Westgaliziens und Niederösterreichs, in einem Viertel Ostgalizieng und in drei Viertelteilen von Oberösterreich als . in Unter⸗ steiermark, Südtirol, der Hälfte der Bezirke Westgaliziens und Nieder— oͤsterreichs und in einem Viertel Ostgaliziens und Sberösterreichs als mittel, in der Hälfte der Besirke Nord. und Ostböhmens, Schlesienz und Dalmatiens als schwachmittel und in der Hälfte der Bezirke Ostgaliniens als schlecht bezeichnet werden. Mit dem Graben von Frühkartoffeln wurde stellenweise schon begonnen, und liefern diese ein mittleres Ertrãgnis.

Die Zuckerrüben entwickeln sich im allgemeinen weiter günstig und weisen mit Ausnahme einzelner Bezirke Südböhmens und Nord' mäͤhrens, in welchen Gegenden sie schwach stehen, fast durchwegs einen befriedigenden Stand auf. In Böhmen zeigen fich stellenweise schon die durch die anhaltende Dürre verursachten Schäden, indem die Blätter, gelb werden und zu welken beginnen. In Südmähren und Niederösterreich bat die feuchte Witterung der letzten Zeit ein starkes Ueberbandnehmen des Unkrauts gefördert. In Schleien und Galizien werden 6 der teils durch allju große Nässe während der verflossenen Berichtsperioden, teils wegen Arbeitermangelg und Streiks nicht vollständig oder nur mangelhaft durchgeführten Kulturarbeiten bereits deutlich sichtbar. Aus Nordböhmen kommen Klagen über Ungezleferschäden.

Die Futterrüben gedeihen auch weiter gut, nur wäre in Böhmen behufs günstiger Weiterentwicklung der Eintritt ausgiebiger Regen sehr erwünscht. In Südmähren und Untersteiermark haben die Hear lsclan der letzten Zeit stellenweise Schaden verursacht.

Das Kopfkraut weist im allgemeinen einen mittleren bis guten Stand auf, nur in Kärnten und Krain ist die Entwicklung feine befriedigende. In Nordböhmen, Oberösterreich und in Kärnten hat der Kohlweißling, in Süd. und Westböhmen, Nordmähren und Westgalizien haben Raupen und in Kärnten Erdflöhe stellenweise die

flanzen beschädigt. In Untersteiermark hatte das Kraut unter agelschlag zu leiden. ;

Die Klee und Heuernte ist nunmehr vollständig beendet. Ueber die Ergebnisse, hinsichtlich deren auf die ausführlichen Angaben des im Vormongt veröffentlichten Berichts verwiesen wird, gibt es mit Ausnahme Galiziens keine ernsten Klagen, die Urteile lauten durchweg mehr minder befriedigend.

Die Grummeternte, die bereits größtenteils begonnen wurde, verspricht, mit Ausnahme Böhmens, Tirols und Dalmatiens, in welchen Ländern der bisherige Mangel an Feuchtigkeit die Ent- wicklung wesentlich behindert hat, gute, in einzelnen Teilen Mährens, Oberösterreichs und Untersteiermarks sogar sehr gute Erträge. Nur in Westgalizien und Kärnten dürften die Kleeschläge einzelner Gegenden infolge Lagerung mindere Ergebnisse liefern. In Nieder⸗ und Oberösterreich und Untersteiermark wurde die Vornahme und Beendigung des zweiten Schnitts durch die eingetretenen Regenfälle der letzten Zeit stellenweise behindert. In Dberösterreich wird . über das Auftreten des Kleeteufels, in Westgalizien über Maͤusefraß geklagt.

Die Alpenweiden zeigen größtenteils einen ziemlich guten

Bestand und haben nur in den hochgelegenen Teilen Salzburgs teil⸗ . durch Hagelschlag und Ga * fell in Nordtirol durch Dürre gelitten. Die günstigen Aussichten auf ein gutes Weinjahr sind mit Ausnahme von Südtirol und dem Küstenlande, in welchen Gegenden sie weiter fortbesteben, infolge der zahlreich auftretenden Schädlinge bedeutend zurückgegangen, sodaß zumeist nurmehr auf eine Mittelernte erechnet werden kann. Aus vielen Teilen Niederösterreichs, aus Unter= teiermark, Dalmatien und Südmähren wird über Peronospora. und Didiumschäden, aus Krain und dem Küstenlande über Peronospora—- verheerungen und aus anderen Gebieten Niederösterreichs, dann aus Südtirol über das Auftreten des Sauerwurmet berichtet. Die Beeren beginnen dielerorts einzuschrumpfen und fallen ab. In einigen Weingebieten Südtirols und Mittelböbmens haben el e g, in Dalmatien die herr⸗ schende Dürre den Weinstock geschädigt. In Südtirol dürften die durch den strengen Winter vernichteten Reben stellenweise bis 409 der Anlagen ausmachen. In Niederösterreich, Südtirol und Dalmatlen beginnen die Beeren bereits zu reifen. In Niederösterreich dürfte die Qualität des Weißweing nur dann eine befriedigende werden, wenn noch zahlreiche sonnige Tage und warme Nächte eintreten.

Die khoffnin gen auf eine gute Obsternte verringern sich infolge des Abfallens der jungen Früchte stetig. Am , sind noch dle Aussichten bei . die in Süd, und Mittelböhmen, Mähren, Qberösterreich und Kärnten einen recht guten Ertrag erwarten lassen. Mittelböhmen, Mähren, Oberösterreich und Untersteiermark därften auch eine gute Apfelernte liefern. ; n * T r keletmar haben Hagelschläge besonders junge Bäume ark beschãdigt.

Die Marillenernte ist in Niederösterreich befriedigend, in Steiermark ae schlecht ausgefallen.

. mmerbirnen haben in Südtirol einen guten Ertrag gegeben.

Die Oliven dürfen bei baldigem Eintritte ausgiebi . im Küstenlande ein mittleres Erträgniꝛs liefern. In 9 en

Schlesien Notreife und in Untersteiermark Hagelschläge die Ertragt⸗ aussichten teilweise gemindert.

baben sich die Ernteautsichten sehr verschlechtert und ist nur ein schwaches Ergebnis zu erwarten. (Wiener Zeitung.)