1906 / 227 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Sep 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Dies wird nach den Bestimmungen in den 8§5 9, 12 und ff. der Reichsschuldenordnung vom 19. März 1900 (Reichsges.⸗Bl. S. 123) und im S 17 des preußischen Gesetzes vom 24. Fe⸗ bruar 1850 (Ges⸗S. S. 57) zur öffentlichen Kenntnis gebracht.

Berlin, den 21. September 1906.

Reichsschuldenverwaltung. von Bitter.

Am 16. Oktober d. J. wird in Cham (Oberpfalz eine von der Reichsbankstelle in Nürnberg abhängige Reichs⸗ banknebenstelle mit Kasseneinrichtung und be⸗ schränktem Giroverkehr eröffnet werden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Oberregierungsrat von Tzschoppe in Potsdam und den Verwaltungsgerichtsdirektor Dr. Dieckmann in Köslin zu Oberverwaltungsgerichtsräten zu ernennen,

dem etatsmäßigen Professor an der Technischen Hochschule in Aachen Otto Köchy den Charakter als Geheimer Re⸗ gierungsrat und 1

dem Kreisschulinspektor im Nebenamt, Stadtschulinspektor Dr. Rich ard Lorenz zu Berlin den Charakter als Schulrat mit dem Range eines Rats vierter Klasse zu verleihen sowie

infolge der von den Stadtverordneten und den unbe⸗ soldeten Mitgliedern des Magistrats zu Fulda in gemeinschaft⸗ licher Sitzung getroffenen Wahl den Fabrikdirektor Lorenz Michael Halbleib daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Fulda für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten. Dem Tierarzt, Stabsveterinär Reinländer in Olden⸗ burg ist die kommissarische Verwaltung der Kreistierarztstelle zu Verden übertragen worden.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. September.

Am 23. d. M. verstarb während eines Erholungsurlaubs in Gotha nach kurzem Leiden im He. Lebensjahre der Ge⸗ heime Baurat Bohnstedt, vortragender Rat in der Hochbau⸗ abteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten Mit seinem unerwartet frühen Hinscheiden hat die Staatsbauver⸗ waltung einen schweren Verlust zu beklagen. ö

Alfred Woldemar Bohnstedt wurde am 9. April 1854 in St. Petersburg geboren. Im Hause seines Vaters, eines hochbegabten Architekten und. Malers, 6

auf ihn r,, , bestiimmende lerische,

¶Myverstẽdlüng ltern nach Gotha Einflů

9 Gymnasium Ernestinum und En cio sich, t dem zige r entlassen, zum Studium des Baufachs an der Bauak ie in Berlin. Die für den Staats⸗ dienst vorgeschrlebenen Prüfungen legte er mit bestem Erfolge ab, begann nach einer Studienreise durch die

Vereinigten Stagten von Amerika seine Tätigkeit als Regierungs⸗ baumeister im Jahre 1882 zunächst in der Bauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten und fand dann als Bauleiter beim Neubau des Gerichtsgebäudes in Frank—

furt a. M. in mehrjähriger Praxis reiche Gelegen⸗ heit zu Fkünstlerischem Schaffen. Im November 1890 wurde er zum Hofbauinspektor ernannt und mit⸗

beteiligt an der Ausarbeitung der Entwürfe und bei der Ausführung für den Umbau des Königlichen Schlosses in Berlin. Im Januar 1892 schied er aus der Hofbauver⸗ waltung wieder aus, um der Berufung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, der ihn für die Entsendung zur Botschaft in Paris ausersah, Folge zu leisten. In dieser bevorzugten Stellung ist er sechs Jahre hindurch erfolgreich tätig gewesen. Im September 1838 zum Regierungs⸗ und Baurat befördert, ward er der 36 in Minden und so⸗ dann im August 1900 der Regierung in Cassel als hochbautechnischer Referent überwiesen. Seine vortreff⸗ liche Bewährung in diesen Aemtern führte dazu, daß er im April 19066 in das Ministerium berufen und am 16. August desselben Jahres zum vortragenden Rat ernannt wurde. Hier lag ihm das wichtige Referat über die Regierungsgebäude ob. Mit freudigem Eifer hatie er sich in feine neuen und großen Aufgaben eingearbeitet, als der Tod seinem Schaffen ein allzu frühes Ziel setzte.

Sicheres Urteil, gründliche und vielseitige Kenntnisse, praktischer Blick und künstlerische Begabung vereinigten sich in ihm mit einem gewinnenden Wesen und edlem Charakter. Berufsfreudig hat er in allen Stufen seiner Laufbahn seinem Könige und dem Staate treue Dienste geleistet, die ihm ein ehrendes Andenken sichern.

Der Kaiserliche Gesandte in Christianig Dr. Stuebel ist vom Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die

Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Jaguar“ am 2X. September in Kiukiang am Yangtse eingetroffen und

n g * dort nach Nanking abgegangen. San hu am Hsikiang (Westfluß) eingetroffen.

M. Flußkbt. „Vaterland“ ist am 22. September in Tschangte am Juenkiang eingetroffen und gestern strom⸗

aufwärts gedampft.

In der Ersten Beilage zur heuligen Nummer des „Reichs⸗ den

Stand der Kartoffeln, des Klees, der Luzerne und ͤ

und Staatsanzeiger“ werden Nachrichten über

n ,

Flußkbt. „Tsingtau“ ist am 22. September in

der Wiesen im Deutschen Reich um die Mitte des Monats September 1906, zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt, veröffentlicht.

Braunschweig.

In der heutigen Sitzung des Braunschweigischen Landtages wurde, W. T. B.“ zufolge, einstimmig und ohne Debatte folgende Resolution angenommen:

Mit dankbarster Anerkennung der vielfachen und hohen Segnungen die das braunschweigische Land der Herrschaftsführung seines verewigten Regenten verdankt, bermag die Landes versammlung sich gleichwohl der Anficht nicht zu verschließen, daß eine längere ungewisse Fortdauer des im Gesetze vom 16. Februar 1879 dorgesehenen Provisorlums dem inneren Frieden und damit der Wohlfahrt des Herzogtums nicht förderlich sein würde. Die Landesbersammlung hält sich bei Abgabe dieser Erklärung deg Einverständniffes der Einwohnerschaft des Landes für versichert, die durchweg von dem lebhaften Wunsche beseelt ist, baldigst eine endgültige Ordnung der Regierungsberhäͤltniffe herbeigeführt zu sehen. Die Erreichung dieses Zieles haben bisher die Gegensätze verhindert, welche jwischen der Krone Preußen und dem derzeitigen Haupte der jüngeren Linie des braunschweigischen Herzogshauses, deren Rechte in bejug auf den braunschwelgischen Thron durch die neue Landschaftsordnung gewährleistet werden, bestehen und im Beschlusse des Bundesrats vom 2. Juli 1335 jum Ausdruck gebracht sind. Es liegt der Landes versamm lung fern, zu diesen Gegensäͤtzen nach der einen oder anderen Richtung hin Stellung zu nehmen; daß . verschwinden, liegt jedoch ohne Frage im Interesse des Herzogtums, und die Landetverfammlung hält daher für geboten und den gegenwärtigen Zeitpunkt für geeignet, daß nicht sofort zur Wahl eines neuen Regenten geschritten, vielmehr zunächst an zu- ständiger Stelle der Versuch gemacht, werde, auf eine Be, seitigung der vorgedachten Gegen säze hinzuwirken. Vaß dabei bie * berechtigten Interessen des Reiches einerseits und des Serzogtums andererseits voll gewahrt bleiben müssen. selbftverständlich. Im Vertrauen auf den hochherzigen Sinn Seiner Majeftät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen und das Pflichtgefühl Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Cumberland und zu Braunschweig und Lüneburg gegenüber dem berechtigten An⸗ fpruche des Landes auf baldige endgültige Entscheidung richset daher ble Landesversammlung an den hohen Regentschaftsrat den Antrag:

„Den Reichs kanzler als Vorsitzenden des Bundetrats zu ersuchen, die zur Beseitigung der bezeichneten Gegensätze geeigneten Schritte zu tun 'und zugleich diefe Resalution zur Kenntnis der Königlich preußi. schen Staatsregierung und Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs on Cumberland und zu Braunschweig und Lüneburg zu bringen.“

== Nack Amahme der Resolulton Verfagte sich der Landtag. J . . ; Staatsbehörden, fondern auch Gemeindeverwaltungen, Vereine, Gesell

Dentsche Kolonien.

Aus Windhuk in ,. ö. wird, W. T. B.“ zufolge, amt ich gemeldet:

. ,,. sind . bei Groendorn südlich von den Kleinen Karasbergen gefallen. Gefreiter Wilhelm ade, geboren am 11. 12. 1883 zu Liegnitzer Vorwerk, früher im Ulanen⸗ regiment Nr. 1, und Gefreiter Eusis Jonuschat, geboren am 14. 9. 1880 zu Großpelken, früher im Dragonerregiment Nr. M, Am 11. September ist südlich von Warmbackies Gefreiter Emil

uetschke, geboren am 29. 4. 1879 zu Dresden, früher im In⸗ . Rr. 76, verwundet worden (Schuß in rechten Unterarm).

Der Wahlreformausschuß = 0. 0 hat gestern gemäß der Regierungsvorlage die Paragraphen 17 bis 21 der Reichsratswahlordnung angenommen, die sich mit der Bestellung des Wahlkommissars und seiner Befugnis, mit der Zusammensetzung der Wahl—⸗ kommissionen sowie den Entscheidungen derselben über die Zulassung zur Stimmenabgabe und die Gültig— keit der abgegebenen Stimmen befassen. In dem Sub⸗ komitee des Wahlreformausschusses zur Beratung des Antrags Starzynski, betreffend Abgrenzung der Kompetenz der Reichs- und Landesgesetzgebung, beantragte nach dem

Bericht des „W. T. B.“ der böhmische konservative Groß

grundbesitzer Sajfert weitgehende, Starzyns ki weniger weitgehende Abänderung des Staatsgrundgesetzes. Nach dem Antrag Sajfert soll die Kompetenz der Landtage auf die ge— samte land- und forstwirtschaftlichs sowie auf die Schul⸗ gesetzgebung ausgedehnt werden, auf die letztere, sofern sie nicht der Kompetenz des Reichsrats unterliegt. Ferner soll den Landtagen zustehen, die Anwendung der Sprachen bei den autonomen staatlichen Behörden zu regeln. Starzynski beantragte die Annahme einer Resolution, in der Direktiven für die Zuweisung gesetzgeberischer Materie auf land⸗ und forstwirtschaftlichem Gebiete an die Land⸗ tage enthalten sind. Der Ministerpräsident Freiherr von Beck erklärte zu wiederholten Malen, die Regierung könne aus mehrfachen Gründen keinem Versuche einer Ver— fassungsänderung zustimmen, insbesondere nicht, weil sie darin eine erneute Gefahr für die Wahlreform erblicke, die eine drängende Hauptaufgabe des Hauses sei. Die Regierung halte dagegen die Abgrenzung der Kompetenz der Landtage auf land- und forstwirtschaftliche Gesetzgebungsgebiete im Wege der Starzynskischen Resolution für wünschenswert.

Rußland.

Die Sitzungen der Konferenz, die darüber beraten soll, ob im fernen Osten wieder ein Freihafen (Wladiwostoh) geschaffen werden soll, haben heute im Handelsministerium be⸗ gonnen. Für den Freihafen haben sich, laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“, ausgesprochen alle Börsenkomitees im fernen Osten ebenso alle interessierten Stellen aller in Betracht kommenden Mächte im fernen Osten und die Börsenkomitees von St. Petersburg, Nischni Nowgorod, Tzaridzyn und Noworossijskt; dagegen alle übrigen Börsen⸗ komitees im Reiche.

Das „W. T. B.“ verbreitet heute folgende Meldungen:

Bei Bornholm ist gestern, wie das ‚Aftonbladet“ meldet, der Dampfer „Skandinaoien“ von zwei russischen Kriegsschiffen angehalten und die Ladung untersucht worden. Es wurden 3060 Gewehre und eine Menge Munition gefunden. Sowohl der Dampfer wie die Ladung wurden beschlagnahmt.

Gestern abend drangen in St. Petersburg einige junge Leute in die Wohnung eines Hausverwalters, schlossen die Anwesenden in ein Zimmer ein und erklärten, daß vor der 1 diese Zimmers eine

Dann raubten sie Wer ktsachen, fandbriefe und Wechsel im Betrage von 200 00 Rubel. Die äuber entkamen. . è

Die Forderungen der polit schen Gefangenen zu Makotow bei Warschau, betreffend bessere Ernährung und Behandlung, blieben un—

Bombe niedergelegt worden set.

berücksichtigt. Bie Gefangenen haben die Verweigerung der Annahme von Nahrung aufgegeben.

Spanien.

Obgleich die Ruhe in Katalonien wieder voll e, , lt ist, so sind doch, nach einer Meldung des nn um allen Eventualitäten zu begegnen, die geplanten Manzye— verschoben worden. . er

Auf einer Zusammenkunft kastilianischer Bauern; Valladolid wurde, obiger Quelle zufolge, Protest en n gegen die vorübergehende zollfreie Zulassung . kändischen Getreides und eine Erhöhung der Getreide l gefordert.

Niederlande.

Der Finanzminister brachte in der Kammer einen Ent wurf zur Reform der Zollsätze ein, die,, W. T. B. z olge, eine Mehreinnahme von 8 Millionen Gulden ergeben oll Die Zuckersteuer soll auf 10 Gulden pro Doppe zentner herabgesetzt und die Steuer auf Wach holder branntwein' von 63 auf 90 Gulden für das Hektoliter a. höht werden.

Amerika.

eitung“ meldet aus New York, auf enstillstand verkündet 6

Afrika.

Ein Telegramm aus Kapstadt bringt die Nachricht, dez zwei Engländer wegen der Lieferung von Waffen über die Grenze an die Hereros zu Geldstrafen von je 3) Pfund Sterling oder im Falle der Nichtzahlung zu vier Monate Gefängnis verurteilt worden find. Der Richter verurtelt, „W. T. B.“ zufolge, die Handlungsweise der beiden Leute i den schärfsten Ausdrücken und wies auf die Spannung der Beziehungen zu Deutschland hin, die voraussichtlich eintreten würde, wenn solche unerlaubte Handlungsweise nicht schaf unterdrückt würde.

Die „Frankfurter Cuba sei gestern Waf

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Invaliditäts, und Hinterbliebenenversicherung von städtischen Arbeitern.

Die Kranken, Unfall-, Alters, und Invaliditäteversicherung du deutschen Arbeiter hat das soziale Empfinden für die Verbessermnmz der Lage der unbemittelten Volksklassen überall angeregt. Nicht mi

schaften und Pribatunternehmer fühlen die Verpflichtung, ihre m gestellten und Arbeiter gegen die Wechsellälle und Gefahren ihrer De⸗ schäftigung zu schützen und nicht bloß Häuser, Fabriken. Maschimm und anderez totes Inventar, sondern auch ihre lebendigen Arbeiteltint zu versichern und für deren Hinterbliebenen zu sorgen. Wie man aus dem amtlichen Bericht der Bremer Deputation in Einführung einer Ruhelohnberechtigung und Hinterbliebenenversicherun für Arbeiter und Angestellte in staatlichen Betrieben erfährt, habe von deutschen Städten, soweit bekannt geworden ist, folgen für ihre Arheiter Einrichtungen zu deren Versorgung im Falle der Invalidität getroffen: Aachen, Altona, Berlin, Braunschwen Breslau, Cannstatt, Gharlottenburg, Cöln, Danzig. Daimstodt Dresden, Düsseldorf, Essen, Elberfeld, Frankfurt a. M., Freiburg 1. Gr. i, Gießen, Seldelberg, Karlsruhe, Königsberg, Mandeln ainz, Mannheim, München, Nürnberg, Offenbach, Polen, Spandan Sinttngrt, Um, Wiesbaden und Worms. Dabei lassen sich zwei berfchtedenz Shystem e, die von diesen Städten zur Errelchm ihres Zwecks angewandt worden sind, unterscheiden: Entweder nir den Arbeitern eine Pen sion ohne Rechtsanspruch gewährt nd in diesem Fall trägi die Stadtverwaltung allein die Kosten der Ve n, oder es steht den Arbeitern ein gesetzlich geregelter nspruch auf Pension zu, . fie die gesetzliche Verpflichtun haben, die Beitrage für ihre Versicherung in der Regel zur hilt felbft zu tragen, waͤhrend die andere Hälfte von der Stadtverwaltun übernommen wird. Für daz erste, von den meisten Städten an gewandte System ist Berlin vorbildlich, für das zweite München in in neuester Zeit Hamburg, dessen gesetzliche Bestimmungen indtl noch nicht. in KRrast getreten find. Die bremischt R putation hat von diesen beiden Systemen das zweite it das empfeblenswertere gehalten; Beitragspflicht der Arbeiter aber dafür auch gesetzlich geregelter Anspruch in Ruhelohn im Falle der Invalidität. Sie führt in ihrem Der aus: Eine Penfion ohne Rechtsanspruch, also eine Pension, dem Bewilligung in dem Belieben des Beschäftigungsbebörde stände be nicht viel imehr Bedeutung als eine verbesserte Armenpflegt Sie wird von dem Arbeiter selbst wenig geschätzt werden. Cine Penst⸗ dagegen, die der Arbeiter sich durch seine Beiträge selbst erworben ban und auf die er einen durch Gesetz begründeten Anspruch er eben mn wird bei den Arbeitern sich derselben Wertschätzung erfrꝛuen dirset wie die reichsgesetzlich geregelte Invalidenversicherung. Zudem n scheint es nicht als an che zn ert daß der Stagt allein die Lunt⸗ der Versorgung seiner Arbeiter trägt. Es wird ein befriexigenderer y fand gesckaffen, wenn die Arbeiter durch eigene Beiträge. wenn ar unter Beihilfe des Staats, die Mittel für ihre Versicherung Ch Grwerbzunfähigkeit aufgebracht haben. Auch wird den Arbeitem alli auf diesem Wege eine Beteiligung an der Entscheidung id Ruhelohnansprüche ermöglicht, denn eine salche An eslnahme win sich bei einer Kaffe, deren Mittel allein vom Staat gufgebracht nen nicht rechtfertigen laßen. Schließlich aber empfehlt sich die . der Form einer Kaff: mit Beitragözahlung deshalb, weil e thnn möglichen Kollision mit der i Inbelldenrenle em bet aus dem Wege gegangen wird. zn Nach den BVorschlägen der Bremer Deputatlon sollen det Le sorgungskaffe auch die bei den Bebörden angestellten Amtldiens Raffenboten, Schreiber usw. angehören. Die Wartezeit nach 1 Ablauf der Ruhelohn gezahlt werden darf, ist nach den Brem c schlaͤgen auf fünf Jabreè festgesezt. Zwar beträgt die Wartzhetg, den * meisten Stärken, welch? Ünterfiltzunggeinrichtugen . Arbeiter besitzen, zehn Jahre; die Bremer Deputation ) fich aber der Auffassung Hamburgs angeschlossen, daß mit der . setzung der Wartezeit auf fünf Jahre dem Interesse der beitragty⸗ kiäen Arbester an (iner möglschst früßieitigen Gewährung. Ruhelohng wie auch dem Interesse des Staats an ö. ö Versorgung nur derjenigen Personen, die ibm eine namhafte Zeit I=. Vienste geleistet haben, am besten gleichmäßig , ,. gehe, wird. Die Höhe des Ruhelohnes soll nach Ablauf de n jährigen Wartezeit 200 6 betragen, von da alle Jahre um . steigen, sodaß also nach weiteren 10 Jahren der Juhelohn 9 beträgt; weiter soll der Ruhelohn nur um 5 jährlich steigt . ju dein Höchftbetrage von 400 , der mithin nach ein r rn raum vön rund 35 Jahren erreicht scin wird. Zu dem Ruth wird in den meisten Fällen für die Rentenempsänger no

Reichsinvalidenren te hinzukommen. gyn Lasten schlägt der n dem El

In betreff der Verteilung der Entwurf eine Verteilung jwischen den Versicherten und 8g. in Verhältnis von J zu' 2 vor und bestimmt, daß die Beitkiß 4 Nassenmitglieder wöchentlich 28 3, der Zuschuß des . er elt also 44 3 wöchentlich für jedes Kaffenmitglied be Dvllen. .

Der bremische Entwurf gestattet ferner allgemein die in willige Fortversicherung aller aus der Versichtt. außscheiden den Perso nen, wenn sie wenlgstens n g als versicherungepflichtige Mitglieder der Kasse angehõrt nm Zwar sollen die frelwillligen Mitglieder, wie in Ha

anzen Beiträge, also unter Wegfall des Staatszuschusses, . r verpflichtet sein, doch erleichtert ihnen der vorliegende kat wurf diese Zahlung der Beiträge wesentlich dadurch, daß der ,, , auf ihren Antrag mit der Zah— lung der Hälfte der Beiträge bis auf weiteres, und jwar in der Regel is jur Erlangung eines Ruhelohnes, befristet werden können, also bur zur Welterzahlurg von 33 ä wöchentlich wahren? Der Dauner shrer freiwilligen Versicherung verpflichtet sein sollen. Hierdurch wird namentlich solchen Persanen, welche di Wartereit annähernd iurück⸗ gelegt haben, bedeutend erleichtert, die Bersicherung aufrecht zu er⸗ kalten, wenn sie wegen. Wechsels der Berufgstellung, Fortzugs von Bremen oder wegen geminderter Arbeitsfähigkeit aus dem Arbeits, verhältnis zum Staate auszuscheiden genötigt sind.

e bon

Zur Arbeiterbewegung.

n einer gestern in Berlin abgebaltenen, aus den verschiedensten . des Reichs zahlreich besuchten Versammlung des Buch⸗ Fruqervereins wurde, wie die Post! meldet, einstimmig die Hründung eines sofort in Tätigkeit tretenden Arbeitgeberver- Fandes für das Buchdrucker igewerbe beschlossen.

Die Lohnbewegung der Konfektignsarbeiter in München Gladbach vgl. Nr. Tas d. Bl spitzt sich, wie die- Rh. Westf. Ztg. berichlet, immer mehr zu. Die Kleiderfabrikanten haben den geforderten emwbestlichen Lohntarif abgelehnt und wiesen auch eine gemeinsame Beratung mit den Arbeitervertretern zurück. Es wurde ein Verband der Gladbacher Kleiderfabrikanten gegründet und eine Kommission mit der Prüfung der Lohnfrage beauftragt.

Zur Beendigung des Ausstandes der Maurer und Bauhilfs⸗ arbelter in Nürnberg (gl. Nr. 226 d. Bl) meldet W. T. B.“, daß gestern fruͤh auf einigen Bauten die Arbeit zu den alten Be— dingungen aufgenommen wurde. Die Arbeitgeber wollen jetzt Zu⸗ geslãndnisse machen, sie verlangen jedoch vorher den Abschluß eines für längere Zeit gültigen Tarifvertrages.

In Teipzig beauftragten, wie die „Frkf. Ztg. erfährt, die Heijungs monte ute und Rohrle ger die Tarifkommission, wegen ker nichtbewilligten Arbeitszeit verkürzung mit den Heizungsindustriellen ju berhandeln. Die Forderungen sollen eventuell durch einen Aus⸗ stand erreicht werden. (Vergl. Nr. 219 d. BI.)

Gtwa 350 Arbeiter von drei Stuttgarter Pianoforte fabrlken sind, wie. W. T. B.“ meldet, heute in den Ausstand ge—⸗ freien, nachdem die Arbeitgeber die von den Arbeitern geforderte Lohn⸗ erhöhung von 10060 nicht bewilligt und es abgelehnt haben, mit der

Lohnkommisston der Arbeiter zu verhandeln. In den übrigen Be— zrieben wird! vorläufig weiter gearbeitet (vgl. Nr. 219 d. Bl.).

Der Gefsamtausffand in der Eisengcher Fahrzeugfabxik (vgl. Nr. 215 d. Bl) ist, wie der Hann. Cour. berichtet, nach einer Vauer von über neun Wochen nach einem am Sonntag gefaßten Beschluß der Ausständigen beendet worden. Den Lohnklassen mit unter 40 3 Stundenlohn wurde im allgemeinen eine Lohnerhöhung von 2 3 die Stunde zugebilligt, sodaß für gelernte Arbeiter 38 und für Maschinen, und Hilfs— arbeiter 35 J Mindestlöhne für die Stunde erreicht werden. Im allgemeinen sollen Leute von 18—- 20 Jahren 32. 3, solche von 20 bis 217 Jabren 365 3 und ältere 33 3 Mindeststundenlohn erhalten. Sämtliche Ausstandige werden in die alten Abteilungen wieder ein- gestellt Und die abgezogenen Schadenersatzansprüche werden zurück erstattet. Die Ausständigen forderten ursprünglich 5 3 Lohnerhöhung.

In Ham burg beschloffen dem W. T. B. zufolge die im Akkord beschästigten Getreidearbeiter in einer am Sonntag abgehaltenen Versammlung, die i . des Arbeitsnachweises der Hamburger Reeder zu verweigern. Infolgedessen ruhte gestern auf zahlreichen Getreideschiffen die Arbeit. ; .

Die Textilarbeiter Nordböhmens beschlossen, wie der „Frkf. Ztg.“ berichtet wird, den Streik bei den Firmen Münzberg, Vachhesbl und Pielschmann aufrechtzuerhalten, ihn jedoch auf andere Firmen nicht auszudehnen. (Vgl. Nr. 225 d. Bl.)

10 005 Keffelschmiede am Clyde haben, wie der ‚Post“ aus Glasgow telegraphierl wird, beschlossen, zum 23. d. M. zu kündigen. ö. verlangen bo Lohnerhöhung, was die Arbeitgeber rundweg ab— ehnen.

Der Ausstand in Grenoble (oval. Nr. 222 5. Bl) wird, wie . W. T. B. meldet, als beendigt angesehen. Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen der Ausständigen werden noch Verhaftungen vorgenommen; ein bei den Unruhen durch einen Steinwurf verletzter Soldat ist gestern gestorben.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteergebnis und Ernteaussichten in Rußland.

Das Kaiserliche Konsulat in Kiew berichtet unterm 17. d. M.: Häufiges Regenwetter hat auch weiterhin auf die Ernte schecht ein⸗ gewirkt und namentlich das bereits gemähte, aber noch auf dem Felde befindliche Getreide vielfach geschädigt, das rechtzeitige Dreschen ver⸗ hindert und die Güte der Körner herahgesetzt,

Das endgültige Ergebnis der Getreideernte ist folgendes:

. Winterweizen Sommerwelzen Roggen Safer Gerste Se, Gesamturteil Qualität der Körner Podolien .. Ueber mittel Mittelernte Mittelernte Mittel. Ueber mittel Befriedigend Ueber mittel Größtenteils gut, In 4 Kreisen gut In 3 Kreisen ut ernte In 3 Kreisen in manchen Gegenden In 3 Kreisen (1090 Yud v. d. gut, in 2 unter aber auch schlecht nicht gan be Dessjat.) mittel friedigend Wolhynien. Neber mittel Mittelernte Etwas unter Unter Ueber mittel, Befriedigend Befriedigend Vielfach durch die In 2 Kreisen mittel mittel in 2 Kreisen Nässe beeinträchtigt gut (00 Pud von gut einer Dessjat.) Kiew.... Ueber mittel Unter mittel Neber mittel Mittelernte, Befriedigend Mittelernte Nicht befriedigend. Kreis Uman gut Kreis Uman gut in einzelnen Kreisen Die Körner sind leicht (bis 155 Pud von (bis 135 Pud für unter mittel / und dunkel. Gut im der Dessjat.) die Dessjat) größten Teil der Kreise Ischigirin und Lipowe Tschernigow Beinahe mittel Nur in 2 Kreisen Nicht befriedigend, Beinahe Schlecht Befriedigend Unter mittel Nicht 3 gend. (Im Kreise befriedigend, in manchen Kreisen mittel Die Körner sind klein Gluchow nur sonst unter mittel nur 20 Pud und dunkel 30 Pud von d. Halt Danht, usfießs Schlecht, meiftens Gut Cl 120 Sud) Schlecht 6 oltawa .. eber mittel Schlecht, meistens Gut (bis 120 Pu e chlecht Befriedigend Sehr unglei o ü In 6 Kreisen gut 10 15, im besten mit Ausnahme ; . uf gtreide (bis 129 Pud), in Falle 40 Pud der Kreise Poltawa Wintergetreide besser manchen Gegenden und Krementschug aber nur 76 Pud, (60-85 Pud) Mahlen. . er Mittel Mittel Mutck ü“ Mittel Mittel Mittel Mittel ö

Von den Zuckerrübenfeldern standen in ganz Rußland in der Mitte des Monats August 66,5 v. H. gut, 273 v. H. be—⸗ friedigend und 6,5 v. H. schlecht, in den erwähnten sechs Gouverne⸗ mente standen 59 v. H. gut, 25 v. H. befriedigend und 6 v. H. schlecht. Die Aussichten der Rübenzuckerernte wären glänzende, wenn nicht wieder daz andauernd nasse Wetter die Einbringung der Rüben sowie ihre Zufuhr zu den Fabriken zu beeinträchtigen drohte und wenn nicht mit der Möglichkeit von Feldarbeiterausstaͤnden zu rechnen wäre.

Die Bestellung der Winterfelder ist unter den günstigsten Bedingungen erfolgt. Die Saat ist überall gleichmäßig und dicht aufgegangen. Vorläufig lassen weder die Gute, noch die Bauernfelder etwas ju wünschen übrig.

Die Hopfenernke in Wolhynien hat begonnen, wird aber durch häufigen Regen oft unterbrochen. Man erwartet in bezug auf Beschaffenheit' ein gutes, in bejug auf Menge ein nur mittleres Ergebnis, rechnet aber trotzdem auf ein besseres Geschaäͤft als im vorigen Jahre, weil die Preise bereit bis 21 Rbl. pro Pud gestiegen sind und voraussichtlich noch weiter steigen werden

Ernteergebnisse in den Vereinigten Stagten von Amerika in den Jahren 1965 und 1906.

Der Kaiserliche Konsul in Seattle (Washington) berichtet unterm 30. v. M.: Nach amtlichen Berechnungen wird der Ertrag der diesjährigen amerikansschen Ernte der reichen Ernte des Jahres

8 nur wenig nachstehen. In Bruchteilen einer vollen Ernte aus gedrückt, ergeben sich fär die Beschaffenheit der Getreidefelder und anderer wichtiger Bodenkulturen am 1. August für (19065) 1906 solgende Wertziffern: Maig (89 0/0) 88,1 0s, Sommerweisen (89.20/09) 6g oo, Hafer (0,8 Mä) 82,8 / . Gerste (9g, 5 oo) 9030/9, Roggen (Wb dio) Jö, osso, Buchweizen (2,6 /) 95,2 /o, Tabat (S6,7 S/) 7,2 Yo, Kartoffein (37, Zo /ꝗ) S8 o s.

Der bereilg geerntete Winterweiten hat nach vorläufigen amt⸗ lichen Schätzungen im Jabre 1906 sogar einen größeren Ertrag ge liefert als im Jahre 1505. Er betrug im Jahre 1906 ca. 4937 . lionen Bushels oder 16, Bushel für den Acker gegenüber einem rtrag von 14.3 Bufhel für den Acker im Jahre 1965. Besonders reichen Ertrag verspricht die Heuernte sowie in den pazffischen Staaten die Hopfenernte.

In den Staaten Wafhington, Oregon, Idahe, Montana E Wyoming sind für fämttiche Getreidearten mit Ausnahme von

eijen sowie für Kartoffeln, Flachs und Zuckerrüben durchweg n. zu erwarten, die über dem Durchschnitt der Gesamternte er Vereinigten Staaten von Amerika stehen. Die Weijen⸗ Eher baben sich in den Staaten Oregon und Wasbington nfolge anhaltender Dürre in den letzten jwei Monaten nicht o günstig entwickeln können, wie nach dem vorzüglichen Stand

der Saaten jm Jull' bdieses Jahres ju erwarten war. 2m meisten bat der östlich vom Kaskadengebirge a . eijendistrikt des Staateg Washington von der Hitze gelitten. ãhrend

anfang Juft der Ertrag der Weijenfelder im Staate Washington 49 auf 35 Millionen Bu kel⸗ (3 Millionen mehr als im Jahre 4 o) veranschlagt wurde, wird jetzt angenommen, daß lediglich 75 o/o a. vollen Ernte, d. h. weniger als 30 Millionen Bushel Weizen n diesem Jahre erziest werden. Es herrscht des halb unter den Weizen- rodujenten des Staates Washington eine gewisse Enttäuschung, und

. um so mebr, als der Weizenpreis um 16 Centg niedriger ist als um eselbe Zelt des Vorjahres. Dazu kommt, daß die Säcke, in denen der Weizen

versandt wird, dieses Jahr 2 Cents mehr kosten, daß die Arbeits löhne ge⸗

stiegen sind und der Weizen durchweg leichter ist als im Vorjahre lstellen weise nur 52 4 Pfd. für das Bushel). Der Weizen ist danach zur Zeit im Staate Washington duichschnittlich 16 bis 17 Cts. für das Bushel weniger wert als im vergangenen Jahre. Ueber den Stand der Hopfenfelder in den pazifischen Staaten liegen durchweg günstige Berichte vor. Die Ernte hat in einigen Distrikten schon be— gonnen. Die diesjährige Hopfenernte soll die gute Ernte von 1905 noch erheblich übertreffen. Die vom Ackerbauamt in Washington zu⸗ letzt veröffentlichten Wertziffern des Getreides und anderer Boden erjeugnisse in den genannten 5 Staaten lauten wie folgt:

Washgt. Oreg. Idah. Montan. Wyoming. 5 82 90 93 96

Sommerweizen. 7 2 Hafer. w 95 96 92 94 Gerste 79 81 93 95 97 Mais . 83 93 89 94 88 Roggen. 98 92 98 94 100 Kartoffeln. 92 92 93 93 92 uckerrüben. 95 95 97 94 opfen 97 99 100 2 eidegras 92 95 97 99 98 Alfalfa 9h 97 95 98 90 1 98 97 97 . 100 85 90

Das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis des Nordwestens der Vereinigten Staaten ist Weizen. Im Jahre 1905 be— trugen die mit Weizen angebauten Flächen in den Staaten: Washington 1 321 807 Acres, Oregon 717 565 Aeres, Idaho 366 966 Aeres, Montana 119 459 Acres, Wvoming 29 463 Acres. Der durch- schnittliche Ertrag eines Ackers war in Washington 24,5, in Oregon 18,6, in Idaho 28,2, in Montana 23,8 und in Wyoming 25,4 Bush., also durchweg erheblich höher als der durchschnittliche Sesamtertrag der Vereinigten Staaten (14,59 Bush. auf den Acker).

Die bebaute Fläche und der Ertrag der übrigen wichtigeren Kulturen, die im Jahre 1905 in den genannten fünf Staaten erzielt wurden, ist aus der folgenden Zusammenstellung ersichtlich:

Ver. t Mon⸗ zan Staat. Washgt. Oregon Idaho Jan Wyoming Fun . n Hafer: ih Areal (Acres) 164 549 281 842 988058 178911 45548 Ertrag per Acre G Gush.) 50 24,6 39,4 41,3 39,9 34 Mais: Areal. 10796 17556 5 506 3941 2107 Ertrag per ere (Bufh) 242 230 272 19,4 269 28,8 Gerste: Areal (Acres) 169 318 59 862 66153 15227 1188 Eitrag per Acre (Gush. ) 40 31 40 33 381,7 26, 8 Roggen: Areal (Acres) 2625 10690 1500 1871 428 Ertrag per Acre (Bush) 18,5 15 25 20 . Kartoffeln: Areal (Acres7z 34199 40488 11782 13688 4007

Ertrag per

jedem einzelnen Falle der Arzt zu bestimmen

Ver.

O Mon⸗ . Staat.

Washgt. Oregon Idaho eee Wyoming urch

nitt

Aere (Bush.) 142 110 140 120 170 ö 87

eu: Areal (Acres) 341 990 390 076 382467 362 9339 171206 Ertrag per Acre (Tons) 2,55 2, 30 3,10 1,650 350 16

Die Hopfenkulturen haben im Jahre 1905 in Oregon 20,5 und in Washington 93 Millionen Pfund ergeben. Der Gesamtertrag der Vereinigten Staaten war 51,2 Millionen Pfund.

Der Kaiserliche Konsul in St. Paul (Minnesota) berichtet unterm 25. und 28. v. M: Der Durum, (Makkaroniweizen/ Ertrag des amerikanischen Nordwestens im Jahre 1905 kann zu 18 300096 Bushels (4979 430 da) angenommen werden, wie die nachfolgende Aufstellung zeigt: Auf den Markt in Minneapolis gelangten 300 000 Bushels 1170 030 dz, auf den in Du luth. 400 000 Bushels 2557 740 dz, zusammen 13700 000 Bushels 35777770 42. Hiervon ist abjuziehen die Menge, die infolge von Ver⸗ schiffung zwischen den beiden Plätzen doppelt gerechnet ist, mit 15006900 Bushels gleich 272 100 dz, sodaß sich als Reingewicht für die beiden Märkte ergibt 12 700 000 Bushels 3 455 670 da. Die ländlichen Mühlen (d. h. die Mühlen außer denen in der Stadt Minneapolis) verbrauchten schätzungsweise 2 600 000 Bushels 7o7 460 dz, als Saatgut berwendet 3 909 000 Bushels sit 3066 dz, ergibt als Ernte 18 300 000 Bushels 4979 430 dæ. Der Durchschnittsertrag war ein wenig mehr als 21 vom Acker oder 5,89 Kg vom Hektar. Dies würde für das Jahr 1905 eine mit Makkar niweizen bebaute Fläche von 871 090 bis 900 000 Acker sgleich 352453 bis 364236 ha) ergeben. Im laufenden Jahre ist der Durumanbau wiederum gestiegen. Man schätzt den Zuwachs auf 72 bis 80 o, das heißt, die bebaute Fläche wüärbe von F00 000 auf 1 600 000 Acker oder von 364 230 ha auf 47 520 ha gestiegen sein. Der Durchschnittsertrag soll höher sein als im Vorjahre, er wird auf 22 bis 23 Bushels für den Acker 54,36 55,7535 Kg für den Hektar angegeben. Demnach würden in diesem Jahre 35 000 000 Bushels 9523 500 da Durum als Ernte- ergebnis des Nordwestens zu erwarten sein.

Mit Einberechnung dieses Ertrags wird die diesjährige Sommer- weizenernte überhaupt im amerikanischen Nordwesten von zuverlässiger Seite auf 210 000 000 Bushels (57141000 d2) geschätzt, wovon voraussichtlich 22 000 000 Bushels (5 986 200 42) als. Saatgut, Futter ufw. auf den Farmen selbst Verwendung finden und der Rest von 188 006060 Bufhels (61 154 800 dz) zum Verkauf auf den Markt in Minneapolis und Duluth bezw. zur Verarbeitung in die sändlichen Mühlen gelangen werden. Danach würde die diesjährige Ernte nicht wesentlich, und, wenn man den Einfluß des ungũnstigen Wetters, das vom 20. bis 25. August im Sommerweizengebiete herrschte, auf das noch nicht eingebrachte oder eingemietete Getreide berücksichtigt, überhaupt nicht größer sein als die vorjährige Ernte.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Oesterreich.

Die K. K. Seebehörde in Triest hat unterm 29. v. M. den in Uebersetzung folgenden Runderlaß, beireffend die Behandlung von Schiffen, auf denen ansteckende Krankheiten (außer Pest, Cholera und gelbes Fieber) vorkommen, an die ihr unter⸗ stehenden Hafen⸗ und Seesanitätsämter und Organe gerichtet:

Mit Rücksicht darauf, daß das allgemeine Seesanitätsreglement vom Jahre 1861 über die anstedlen den Krankheiten nur Bestimmungen wegen der Pest und des gelben Fiebers enthält, Bestimmungen, die durch spätere internationale sanitäre Vereinbarungen in Wegfall ge— kommen sind, hat die Seebehörde im Einvernehmen mit der Königlich ungarischen Seebehörde es für angezeigt erachtet, die nachstehenden Bestimmungen bezuglich des Vorgehens bei anderen Infektionskrank⸗ beiten zu erlassen zur Vervollständigung der schon in Kraft bestehenden Maßnahmen gegen die schwarzen Blattern und den Flecktyphus.

Bei Vorkommen von Krankheitsfällen an Bord soll die Behanz— lung der Schiffe von dem Ergebnis der ärztlichen Untersuchung ab— hängig, gemacht werden im Sinne des § 14 des allgemeinen See fanitätsreglementß. Geht aus der ärztlichen Untersuchung hervor, daß es sich um eine plötzlich eingetretene ansteckende Krankheit, namentlich um die schwarzen Blattern, Flecktyphus, Unterleibstyphus, Dygenterle, Scharlach, Diphteritig, Genick- starre, Influenza, Masern, Keuchhusten, Augenkrankheiten oder allgemein auf Andere übertragbare und deshalb für den Verkehr und den allgemeinen Gesundheitsstand gefährliche Leiden handelt, wie j. B. die Tuberkulose, Aussatz, venerische Krankheiten, Anthrax, Rose, Gelenklaͤhmung, Krätze usw., so wird zwar das Schiff sofert in freien Verkehr treten dürfen, es sollen aber baldtunlichst die nötigen Schutz⸗ maßregeln ergriffen werden, welche in jedem einzelnen Falle von dem behandelnden Arzt festzustellen sind,

Diese Maßregeln haben zum Zweck, die Verbreitung der Krank⸗ heit sowohl am Lande wle auch an Bord zu verhindern und bestehen daher in Vorkehrungen, welche angewandt werden bei den Erkrankten 56. bei der Schiffsmannschaft und an den verseuchten Teilen des Schiffes

Um diese Vorsichtsmaßregeln zur Ausführung zu bringen und insbesondere um die Erkrankten mit der größten Vorsicht zu isolieren und eventuell den Gesundheitsstand der ausgeschifften Personen ju überwachen, was besonders wichtig ist bei Auftreten der ,, Blattern und des Flecklyphus, ist sofort die politische Behörde zu benachrichtigen.

Die Ausführung der Vorsichtsmaßregeln an Bord liegt der

Hafenbehörde ob und soll fich erstrecken;

I) auf die Desinfektion aller infijierten ,, . welche in at,

2) auf die Ausführung von speziellen prophylaktischen Maßregeln,

Impfzwang bei Blatterfällen, Vernichtung der Wanzen im Falle von Flecktyphus,

3) auf die ärztliche Ueberwachung der Schiff smannschaft während

der Ansteckungsperiode, von dem Tage der Ausschiffung der Kranken und der stattgehabten Desinfektion an gerechnet.

Diese Veihaltungsmaßregeln, welche einzig und allein den Charakter

von Anleitungen für die Hafenbeamten und diejenigen des See gesundheitsamfs haben, können natürlich durch ärztliche Anordnungen in geeignet erscheinender Weise erweitert werden, insbesondere soweit es sich um die Art und Weise handelt, in welcher in den einzel nen Fällen die Desinfektion stattzufinden hat. mit der sanitären Behandlung des Schiffes verbunden sind, Reeder zur Last. tember d. J. in Kraft.

r allen dem Diese Bestimmungen treten mit dem 1. Sep⸗

Die baren , die

Rußland. Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat

die Stadt Suez für pestverseucht erklärt.

Verkehr sanstalten. Die Postanstalt in Ukamas in DeutschSüdwestafrika ist zur

Teilnahme am Nachnahmedienst im Verkehr innerhalb des Schutz⸗ gebiets und mit Deutschland ermächtigt worden.

Laut Telegramm aus Goch ist die beute vormittag in Berlin

fällig gewesene Post aus England über Vlissingen infolge Sturmes auf See ausgeblieben.