termine, dem 1. Ottober 1906, den rückständigen Beitra nebst der reglementsmäßig verwirkten Versäumnisstrafe . den alsdann wieder fälligen Beitrag, also im ganzen das Dreifache eines Beitrags zu entrichten. Der Restant für zwei Ter mine, 56 141 (Mentz), wird aufgefordert, den ersten versäumten halbjährlichen Beitrag vierfach, den zweiten doppelt und den dritten dazu, also im ganzen das 6 eines Beitrags zu zahlen. Sollte er dieser Aufforderung nicht olge leisten . wird er demnächst mit Verlust der ver⸗ icherten Pension aus der Anstalt ausgeschlossen werden. Berlin, den 24. September 1906. Generaldirektion der Königlich preußischen allgemeinen . a
Halle.
Angekommen: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten Breitenbach, vom Urlaub. Abgereist:
* der Unterstaatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. Richter, mit Urlaub.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. September.
Der Königlich belgische Gesandte Baron Greindl ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt— schaft wieder übernommen.
Die Regierungsräte Trosien aus Merseburg und Dr. Saenger in Hildesheim sind der n . Regierung in annover, der Regierungsrat von Holtzendorff in Köslin ist der Königlichen Regierung in Cassel, der Regierungsrat Metzel in Erfurt der Königlichen Regierung in Stettin,
der Regierungsassessor Dr. Zorn in Magdeburg der Königlichen egierung in Posen, der Regierungs⸗ assessor Stubenrauch, zuletzt aushilfsweise bei der
Königlichen Museumsverwaltung in Berlin beschäftigt, der Königlichen Regierung in Oppeln, der Regierungsassessor Agricola in Graudenz der Königlichen Regierung in Hildes—⸗ heim, der Regierungsassessor Dr. Jaehner in Recklinghausen der Königlichen Regierung in Münster, der Regierungsassessor von Spankeren aus Hannover der Königlichen Regierung in Düsseldorf und der Regierungsassessor Frelherr von Mü ff⸗ ling in Prenzlau der Königlichen Regierung in Potsdam zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Dem Regierungsassessor von Lücken in Münster ist die kommissarische e, ,. des Landratsamts im Kreise Zeller⸗ feld, Regierungsbezirk Hildesheim, und dem Regierungsassessor Dr. von Brandt, bisher Hilfsarbeiter im Ministerlum des Innern, die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Neuß, Regierungsbezirk Düsseldorf, übertragen, der Regierungsassessor . von Dincklage in Kolberg ist dem Landrat des Kreises Recklinghausen zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Condor“ am 13. September in Saipan (Marianen) eingetroffen, vor⸗ gestern von dort in See gegangen, gestern in Guam (Marianen) eingetroffen und geht am 29. September von dort nach Ponape (Ostkarolinen) in See.
S. M. S. „Sperber“ ist am 23. September in Klein⸗ Bassam eingetroffen, an demselben Tage von dort in See ge⸗ gangen, vorgestern in Sekondi eingetroffen und geht von dort morgen nach Duala in See.
S. M. S. „Hansa“ ist auf der Heimreise vorgestern in Palermo eingetroffen und setzt übermorgen die Reise nach Lissabon fort.
S. M. S. „Leipzig“ ist auf der Ausreise nach Ostasien vorgestern in Port Said eingetroffen und setzt übermorgen die Reise nach Djibuti fort.
S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist am 23. September in Sainan eingetroffen.
S. M. Flußkbt. Vor wärts“ ist gestern von Tschingkiang nach Schanghai abgegangen.
Braunschweig.
In der gestrigen Sitzung des Landtags verlas der Präfident Semler die Schreiben, durch die der Bundesrat und Seine Majestät der Kaiser von dem Ableben des Regenten und der Konstituierung des Regentschaftsrats in Kenntnis gesetzt worden und gebeten sind, die während der Regentschaft erforder⸗ lichen Schritte wegen , der Verhältnisse zum Reiche und, soweit nach der Militärkonvention erforderlich ist, wegen Ausübung der militärischen Hoheitsrech te zu tun. Darauf ist im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers, „W. T. B.“ zufolge, nachstehendes Schreiben des Reichskanzlers vom 22. September aus Homburg vor der Höhe eingetroffen:
Dem Regentschaftsrat des Herjogtums Braunschweig beehre ich mich, auf Allerhöchsten Befehl mitzuteilen, daß Seine Majestät der Kaiser und König von dem an Allerhöchstihn unter dem 13. d. M. ge—⸗ richteten Schreiben des Regentschaftsratzs über die den Gesetzen gemäß erfolgte Konstituierung des Regentschaftsrats mit Dank Kenntnis zu nehmen und wegen der darin zugleich ausgesprochenen Wünsche nach einer der Reichsverfassung entsprechenden Ordnung des Verhält- nisses des Herzogtums n ,. jum Reiche während der Dauer der provisorischen Regierung sowie nach Anordnungen über die Aus übung der militärischen Hoheitsrechte während derselben Zeit die ge— eignete Einleitung zu befehlen geruht haben. Der Regentschaftsrat darf demnach bei der Durchführung der ihm obliegenden wichtigen Aufgaben sich der vollen Unterstätzung Seiner Majestät und Aller- höchstseiner Regierung gewiß halten.
Zur Begründung der gestern mitgeteilten Resolution führte der Vorsitzende der staatsrechtlichen Kommission, Ober⸗ bürgermeister Retemeyer, folgendes aus:
Dem Regentschaftsgesetz vom Jahre 1879 habe man es zu danken, daß seinerzeit bei der Thronerledigung die Staatsmaschine nicht ins
sich weiter entwickelt habe. Aber immerhin habe das Regentschafts⸗ ace. nur ein Propisorium geschaffen, und an einem Prg—= visorium habe man nicht lange Freude. Es sei deshalb erklärlich, daß der Wunsch auf Aenderung bestehe. Eine Regentschaft trage auch nicht zur Stärkung des monarchischen Prinzips bei, und leider seien unter der Regentschaft im ogtum Parteibil dungen entstanden, die nicht gerade für den inneren Frieden förderlich gewesen seien. Man habe zudem in dem kleinen Lande Gegensätze genug und müsse wünschen, daß die Gegensätze sobald als möglich verschwinden. Ferner babe der bei weitem größte Teil der Bewohner des Herzogtums den Wunsch, eine endgültige Regelung der Verhältnisse herbeigeführt zu sehen. Die staatsrechtli Kommission sei der Ansicht, daß der Landtag die geeignete Stelle sei, die Regierung von der Stimmung des Volks in Kenntnis zu setzen. Es habe jwar in den letzten Tagen in der deutschen Presse an mannigfachen Vorschlägen jur endgültigen Regelung nicht gefehlt, aber diese Vorschläge 3 nach der einen oder anderen Seite zu weit. Man müsse sich lediglich auf den Boden des Gesetzes stellen. Nach dem Gesetz aher stehe fest, daß die Rechte der jüngeren Linie Braunschweig und Lüneburg un⸗ jweifelhaft seien. Und wenn man deshalb eine endgültige Regelung der Verhältnisse wünsche, so müfse man zunächst bersuchen, diesen Rechten zur Geltung zu verhelfen. Bisher sei die Ausübung des Thronrechts zunächst gescheitert am Beschlusse des Bundesrats vom 2. Juli 1885, welcher ausführte: diese Ueberzeugung der verbündeten Regierungen ist dahin auszusprechen, 3. die Regierung des Herjogs von Cumberland in Braunschweig, da derselbe sich in einem dem reichsverfassungsmäßig , Frieden unter Bunzesratsmitgliedern widerstreitenden erhältnisse zu dem Bundesstaate Preußen befindet, und im Hin⸗ blick auf die von ihm geltend gemachten Ansprüche auf Gebietsteile dieses Bundesstaats, mit den Grundprinzipien der Bundesverträge und der Reichsverfassung nicht vereinbar sei.“ .
Das sei der erste Gründ, weshalb bisher das Herzogliche Haus den Thron nicht habe einnehmen können, Folglich müsse man zu— nächst versuchen, in ehrlicher und aufrichtiger Weise die Gegensätze ju beseitigen. Die Kommission habe die Ueberzeugung, daß die berufenen Stellen einen Weg finden werden; sie sei jedenfalls überzeugt, daß der Landtag die heilige Pflicht habe, in diesem Augenblick auf Klärung der Verhältniffe hinzuwfrken. Nun sei die Kommisston der Ansicht, daß sie, weil offißtelle Mitteilungen über die näheren Gründe der jwischen der preußischen Krone und dem Herjoglichen Hause bestehenden Differenzen ihr nicht zugegangen seien, zu diesen Gründen unmöglich Stellung nehmen könne. Bagegen sei die Kommission der Ansicht gewesen, daß die Uebernahme der . durch ein Mitglied des Herzoglichen Hauses nicht anders möglich würde, als wenn zuvor das zweite
Hindernis beseitigt werde, und das seien die Ansprüche, die, wie der undegrat sage, auf Teile des Königreichs Preußen geltend gemacht würden. Die Kommission sei der Meinung, daß auf diese Ansprüche in unjweideutiger Weise
perzichtet werden müßse, bevor eine Thronbesteigung seitens des irg von Cumberland oder eines Mitglieds seines Hauses a g ei. Das erfordere die Rücksicht auf das Herjogtum selbst. Allein lönne man nichts ausrichten. Man sei angewiesen auf ein gutes Ver⸗ hältnis zum Nachbarstaat Preußen, wie es bisher glücklicherweise be⸗ standen habe. Es würde selbstverständlich dieses Verhältnis trüben, wenn der Inhaber des Throns Ansprüche geltend mache auf einen anderen Thron, und auch, wenn nur in anderen Teilen des Reichs die Ueberzeugung Platz griffe, daß die Geltendmachung solcher Ansprüche hier Unterstützung fände. Das sei nach Ansicht der Kommission aus— eschlossen. Es bestimmt uns“, schloß der Redner, „vor allem die Rück icht auf das Reich. Die Liebe zum angestammten Herrscherhause mag in einzelnen Teilen der Bevölkerung unseres Herzogtums verschieden sein, daran ist nichts zu ändern. Aber in der Liebe zum deutschen Vater— lande sind wir alle gleich. Deshalb wollen wir auch alle dazu bei— tragen, daß die Bundestreue, die Liebe zu Kaiser und Reich in keiner Weise hier geschmälert und angejweifelt werde, und deshalb ist der erwähnte Verzicht erforderlich.“
Darn wurde die bereits mitgeteilte Resolution verlesen und einstimmig ohn Debatte angenommen. .
Darauf erklärte der Staatsminister Dr. von Otto, die staatsrechtliche Kommission habe den Inhalt der einstimmig angenommenen Resolution vorher zur Kenntnis des Regent⸗ schaftsrats gebracht und damit diesem Gelegenheit . sofort Stellung zur Sache zu nehmen. Der Regentschaftsrat habe bereits beschlossen, Anordnungen zu 6 daß den aus⸗ gesprochenen Anträgen der Versammlung sofort . werde. Demgemäß werde das Staatsministerium sofort handeln.
Dann wurde der Landtag bis auf weiteres vertagt.
Oesterreich⸗Ungarn.
Im österreichischen Abgeordnetenhause gab gestern der Landesverteidigungsminister Schönaich das . der Untersuchung des in dem angenommenen Dringlichkeits— antrage Hofer erörterten Falles bekannt.
Danach ist der kranke Soldat Zwerger des 4. Infanterieregiments, dessen sofortige Untersuchung durch unparteiische Krankenhausärzte in dem Dri m glichkeitsantrag J. gefordert wurde, wiederholt untersucht worden. Sein Leiden hebe jedoch die Tauglichkeit zum Kriegsdienst nicht auf. Der Minister erklärte, W. T. B.“ zufolge, ferner, daß seitens des Obersten des 4. Infanterieregiments keine Beleidigung des Abg. Hofer erfolgt sei, es sich vielmehr um ein Mißverständnis handeln durfte. Es sei deshalb zu einer Entschuldigung bei Hofer kein Anlaß. ; !
Das Haus beschloß die Eröffnung der Debatte über die Erklärungen des Landesverteidigungsministers, verhandelte aber vorher über einen . betreffend den Ausbau der Vintschgaubahn. ,
Nach kurzer Debatte wurde die Dringlichkeit sowie das Meritum des Antrags, betreffend den Ausbau der Vintschgau— bahn von Mals nach Landeck, angenommen.
In der hierauf folgenden Verhandlung über die Erklärungen des Landesverteidigungsministers, betreffend den Fall Zwerger, bezeichnete der Abg. Hofer die Behauptung des Obersten des vierten Infanterie⸗ regiments, daß er von dem Besuch des Redners in der Kaserne nichts
ewußt habe, als eine feige Ausrede. Mehrere Redner traten in humanere Behandlung der Soldaten ein. Der Abg. Graf Sternberg bezeichnete den jüngsten Beschluß des
Hauseg, durch den der Oberst zu einer Entschuldigung bei dem Abg. Hofer und dem Präsidenten des Hauses aufgefordert werden sollte, als eine Ueberschreitung der Fompetenz des Hauses, da dieses sich in keinerlei dienstliche Angelegenheiten einzumischen, sondern nur den Minister zur Verantwortung zu ziehen habe. Der Landes⸗ verteidigungsminister wies energisch den Ausdruck feige Aus— rede zurück. .
Hiermit war die Angelegenheit erledigt und das Haus setzte die Verhandlung des Apothekengesetzes fort.
— Der Eisenbahnausschuß hat gestern ein Subkomitee ff Vorbereitung der Vorlage, betreffend die Verstaat— ichung der Nordbahn, eingesetzt. ;
Bei der Erörterung der der Industrie für die Herbstkampagne infolge Waggonmangels drohenden Schwierigkeiten teilte der Eisen. bahnminister Derschetta, W. T. B.“ zufolge, mit, daß die Regterung sofort bei ihrem Amtsantritt 2500 im Laufe des r zu liefernde Waggons bestellt habe. Er besitze bereits die Ermächtigung des Finanzministers zur Bestellung welterer 1000
Stocken geraten sei und daß dann das Land unter der Reglerung des entschlafenen Regenten 21 glückliche Jahre verlebt und
die Regierun
sorgung der
durch Erschießen
Großmächten beruhigende
dieser Beziehung
Kutzowalachen, e Der Pr
zu verhindern.
die Ruhe bei
zu bringen, könn
Rebellen, die zur
keiten, wurde stellen.
7000 Mann zur
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Australien gebra
Die Pforte hat nach Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ in letzter
und gaben Schüsse ab, die von den wurden. Zwei Kretenser wurden getötet, mehrere verwunhg
Die Ernennung Zaimis zum Oberkommissar der Pforte mitgeteilt worden. Der Ministerrat hat in seine
letzten Sitzung beschlossen, Einspruch dagegen zu erheben.
wiederhergestellt sekretär Taft erklärte, wie das „Reutersche Bureau“ melba, er die kleinlichen Mittel der Regierung und das Verhalten der cubanischen Behörden . Er versuche immer noch ein Arrangement zustande
einem Interview,
auf Erfolg habe.
Rußland.
Freihafens
verurteilt. Türkei.
und beg wr, von eini Versicherungen
die Einwirkung in
rmordet worden. inz Georg
durch e . von Strohschobe
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überdies der Privatindustrie, die sonst für sendungen erforderlichen Waggons zur Verfügung stellen, ba Staatsbahnen mit eigener Regiekohle im Sommers durchgeführt sei.
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In der gestrigen Sitzung des in St. Petersbur Komikees in Sachen des ge lagen en
sprachen sich, laut Bericht des „W. T. B.“, viele der Industrie für den Freihafen aus.
Im Bezirk Kriuliary in der Nä haben die Bauern sämtlicher Dörfer auf Gutsbesitzer hin, ihnen Land zu verpachten,
Die Bauern haben die
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von Löschversuchen seitens der Bauern über d hindern
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Truppen Widerstand zu leisten. ickemn
— Das Kriegsgericht in Sweaborg hat Urteil über die
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euterei der Minenkoömpagnie n Sweaborg gefällt. Von 174 Angeklagten wurden
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— Der Metropolit von Koritza im Wi
ist obiger Quelle zufolge in einem Dorfe,
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wahrscheinlich von
von Griechenland hat gesten abend Kanea an Bord der „Psara“ verlassen. Wie WT g
meldet, versuchten bewaffnete Kretenser die Abfahrt des Prinzen
Die internationalen Truppen interveniern
Amerika.
anzunehmen, werden kön
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Kretensern erwiden
Die Lage auf Cuba ist infolge der Haltung der cubn— nischen Regierung, welche die von den Revolutionären gestelten Bedingungen abzulehnen geneigt ist, kritisch. Infolgedessen hu der Präsident Roosevelt an den Präsidenten ᷣ Telegramm gerichtet, in dem er unter Berufung auf Palma Patriotismus in diesen dringt, die der cubanischen Regierum gestellten Bedingungen
alma ein
nur dadurg Der Krieg
e aber nicht sagen, daß er große Hoffnumz
Zeit nur no
Verfügung stehen wird. Australien.
solchen englischen Waren
cht werden.
Beschluß bekämpft.
Die warfen der Streitkraͤfte der tebe eine gesetzlose Bande seien, die jeden Augenblick zu rauben und zu plündern anfangen könnten, könne eine Intervention erforderlich machen. Infolge der Unruhen auf Cuba war nach einer Meldun des oben genannten Bureaus aus New York anfänglich Befeh erteilt worden, 1000 Mann K zu mobilisieren: nachdem aber der Kriegssekretär Ta wenig Hoffnung auf eine gütliche Beilegung der Streitz Befehl erteilt, noch 5oß Mann mehr bereitz— Außerdem sollen gegen 2000 Matrosen entsandt werden, sodaß, wenn die Schiffe, welche diese Woche segeln sollen, Havana erreicht haben, ein Landungskorps von lber
t gemeldet hat, er hege
Das Bundesrepräsentantenhaus hat W. T. 8“ zufolge mit 17 gegen 16 Stimmen beschlossen, eine Vorzug
uteil werden zu
lassen, die auf englischen Schiffen mit weißer Bemannung nah Die Regierung hatte diesen
Statiftik und Volkswirtschaft. Ein und Ausfuhr von Zucker vom 11. bis 20. Septem ber l
Waggons und hoffe, noch vor Jahreeschluß die 3. zu einer gleich großen Bestellung zu erhalten. Für die Herbstkampagne könne
Berlin, den 25. September 1906.
Kaiserliches Statisti Amt. e der 3
Einfuhr Ausfuht ey. ern attung des Zucker Speiial - Spein⸗ G g des Zuckers le. kee n renn Verbrauchszucker raffinierter und dem raffi⸗ nierten gleichgestellter Zucker) (176 ai 12 do & o 429 9 Davon Veredelungsverkeht. .. 57 *. Rübenzucker: Kristallzucker (9granulierter] (1 76 b) — b z Rübenzucker: Platten⸗, Stangen und Würfel — ,, , , — 1621 Ruͤbenzucker: gemahlener Melis (1764) ... — 11h 2 Stücken, und Krümelzucker ʒon 1 2 . Rübenzucker: gn bi Raffinade (1765. — . Rübenzucker: Brotzucker (176g) ..... — 1 , n — 39 Rübenzucker: Kandis (176i) . ...... 83 Je nberer Jucke (1i6ksnn⸗a; 44 bib Rohrzucker, roher, fester und flüssiger (176 E). 39 9 Rübenzucker, roher, fester und flüssiger (1765 — 3 ** Anderer fester und ig Zucker (flüssige Raffinade einschließlich des Invertzucker⸗ q M1 — z Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Me⸗ lasse), Melassekraftfutter; Rübensaft, Ahorn⸗ 10 ait nn,, 5 ö . Waren unter steueramtlicher u ; Gesamtgewicht .... - ö. Menge des darin enthaltenen Zuckers
Ein⸗ und Ausfuhr einiger wichtiger Waren in der Zeit vom 11. bis 20. September 19056.
Einfuhr U Ausfuhr Warengattung im Spezialhandel dz — 100 Kg
1 56 352 12 940 . gebrochen, geschwungen usw. 1056 515 nñ, . ; 724 2516 Jute und Jutewerg .. 12919 567 Nerinowolle im Schweiß. 2183 2766 Freujzuchtwolle im Schweiß . 2399 61 K S08 805 1463 354 Steinkohlen 2 806 968 5 939703 Braunkohlen . 1723911 4618 Irdöl, gereinigt. . . 232 852 400 i lr; w 15359 Roheisen .. w 1j7 858 1665 559 Rupfer. 40 47 2455.
Berlin, den 26. September 1506, Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
Deutschlands auswärtiger Handel im August 19056.
Nach dem soeben vom Kaiserlichen Statistischen Amt heraus gegebenen Augustheft 1906 der Mongtlichen Nachweise über den autwärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ betrug im August d. J. die Einfuhr 4857206 t zu 16000 Kg gegen 4 614 54 im Just, ferner 2 822 1965 Stück gegen 990 177 im Juli sowie 86 444
aß gegen 133 884 Faß im Vormonat und 394 Stock gegen
. im Vormonat. Dle Gesamteinfuhr seit März d. J. beträgt 25 942 478 t, 6092 g27 Stück, 309214 Faß und 5756 Stock (Körbe). Gegen den Juli d. J. haben erheblich zugenommen: Er— zeugnisse der Land und Forstwirtschaft und andere tierlsche und pflanz— liche Naturerzeugnisse, Nahrungs⸗ und Genußmittel, mineralische und fossile Rohstoffe, Mineralöle, chemische und pharmazeutische Erjeug⸗ niffe, ö . und Farbwaren, Waren aus Steinen, unedle Metalle und Waren daraus. Von den ersteren haben Erjeugnisse des Acder⸗, Garten.! und Wiesenbaues wegen Nachlassens der Roggen⸗ Weizen. Futtergersten / Reis⸗, Raps,, Kartoffel., Baum- wollen Kaffee⸗, Kakao. und Teeeinfuhr trotz Zunahme der Einfuhr von Hafer, Mais, Obst usw. nachgelassen, während die Einfuhr der Er⸗ zeugnisse der Forstwirtschaft einen Aufschwung erfuhr. Stark zu⸗ genommen hat die Gänseeinfuhr, stark abgenommen die Rohwollen« einfuhr. Zur Zunahme der mineralischen und fosstlen Rohstoffe hat namentlich die um rund 200 000 t erhöhte Einfuhr von Erjen, Schlacken, Aschen beigetragen. Unter den chemischen 2c. Erzeugniffen sind es besonders die künstlichen Düngemittel, deren Einfuhr zunahm, unter den Waren aus Steinen die zollfreien Pflastersteine aus Schweden c., unter den unedlen Metallen Kupfer. Die Einfuhr von Maschinen hat nahezu um 30 v. H. gegen den Juli d. J. ab— genommen.
Die Ausfuhr betrug im August 4049 597 t zu 1000 Kg gegen 3558 09 im Juli Jsowie 431 880 Stück gegen 305 663 im FZuli, ferner 96 gegen 195 Faß, 39 gegen 136 Stock Bienen), 48 430 gegen o 059 hl und 75 919 gegen 109 232 ganze Flaschen. Erzeugnssse der Land, und Forstwirtschaft usw. haben wegen erhöhter Roggen Reis, usw. Ausfuhr zugenommen, mehr noch mineralische und fossile Rohstoffe wegen der um rund 400 000 t stärkeren Brennstoffausfuhr, 2 usw. Erzeugnisse besonders infolge erhöhter Ausfuhr von emischen Grundstoffen, Säuren usw. (4 rund 398 000 t) und von fünstlichen Düngemitteln, ferner unedle Metalle infolge erhöhter Eisenausfuhr. Erheblich höher als im Vormonat war auch die Ma— schinen · usw. Ausfuhr (4 rund 8200 c).
Die deutsche Seefischerei weist für August einen Ertrag von 2894 252 M auf, wovon auf Salzheringe 1736 710 M trafen. Vom Gesamtbetrag entfallen nur 275 506 M auf das Ostseegebiet. Seit Marz d. J. ergab die deutsche Seefischerei einen an die deutsche Küste gebrachten Ertrag von 591 078 ½M½, wovon auf Salzheringe 2196 885 S und auf das Ostseegebiet 1532 929 , dagegen auf das Nordseegebiet 8 O58 149 , auf letzteres also über fünfmal mehr als auf das Ostseegebiet trafen.
Daß Augustheft der Monatlichen Nachweise über den aus— wärtigen Handel, enthält im Anhang auch Aenderungen und Berichti= a 9 alphabetischen Verzeichnisses zum statistischen Waren derjeichnis.
Die Bewegung der n,, . in Preußen im Jahre
. Die Statistik der Bewegung der Bevölkerung Preußens ist in diesem Jahre ebenfallg, wie bereitz im Vorjahre, mit besonderer Be— schleunigung fertig gestellt worden, und ihre Hauptergebnisfe werden jetzt in der Stat. Korr.“ veröffentlicht.
Geboren sind im Jahre 1905 in Preußen 659 602 Knaben und 520 380 Mädchen, zusammen 1279 992 Kinder. Totgeboren waren darunter 21 564 Knaben und 16808 Mädchen; das Verhältnis aller Geborenen zu den Totgeborenen war daher, wie auch früher, bei den Knaben ungünstiger als bei den Mädchen. Gegen das Vor— jahr hat eine Abnahme der Zahl der Geborenen um 24705 oder um etwa 1, 8dü v. S. stattgefunden; dem Jahre 1903 gegenüber, in dem nur 1274 ' Geborene gemeldet waren, ist immer noch ein Fortschritt um 5326 Geborene oder um O, 4 v. H. zu verzeichnen.
Unehelich Geborene gab es 92213 oder 7, 50 v. H. (darunter 3923 Totgeborenes; es hab eine geringe Zunahme der unehelich ier e e das Vorjahr stattgefunden, in dem deren Zahl
. = . ug.
Die ** der Sterbefälle belief sich (einschließlich der Tot Leborenen) auf 765 os 1; gegen das Vorjahr ist ein' fehr erhebliches Anst eigen der Zahl der Gestorbenen eingetreten und zwar um 22741 oder um etwa 3, 1 v. H.
Der Geburtenüberschuß stellt sich daher noch erheblich un— gäiast gez: er ist von 562 387 auf 54 941 oder um 47 446 gleich 34 v. H. gefallen. Auch gegenüber dem Jahre 1903 ergibt sich eine Zunahme der Todesfälle um 17648, ein Herabgehen des Ge— , um 12 322. za. Eheschließungen gab es im Jahre 1805 299 988 gegen 24 732 im Jahre 19804 und 285 384 im Jahre 1903. Man bemerkt also wiederum eine Zunahme der Fheschließungen, und zwar um 604 oder um 5.1 v. H. gegen daz Jahr 1963 und um 5256 oder l,8 v. H. gegenüber 1901.
Auf 1000 der mittleren Bevölkerung des Jahres 1805 be- logen, die etwa 37, 049 Millionen betragen haben dürfte (am 1. De⸗ ember 1905 stellte sich die Bevölkerung in Preußen nach den vor⸗ läuigen Ergebniffen auf 37 232 35, ju Anfang dez Jahrcz daher auf twa 36 768 ao), ergibt fich als Geborenenziffer 345, als Ziffer der Gestorbenen 20,6, als die der Eheschließungen 8, J. Die Geborenen ziffer war dem Vorjahre gegenüber um 1,2 gefallen, die der Ge⸗ torbenen dagegen um. O, 30 gestiegen, während die Ziffer der Ehe⸗ schlie zungen 6 gleich geblieben ist. .
Von den ehelich Geborenen sind 638 928 in rein evangelischen, 463 790 in rein katholischen, 6752 in rein jüdischen Ehen zur Welt gelemmen. Cvangellsche Väter und katholische Mütter hatten 35 036 ehelich geborene inder, katholische Väter und evangelische Mütter 3. O56. In criftlich. sädischen Mischeben batten christliche Vater 384 Linder, christliche Mütter 86 Kinder.
alle von Mehrgeburten gab es 16569 mit 33 292 Kindern. Die Fälle, in denen Drillinge zur Welt kamen, beliefen sich auf 148; Vierlingefgsie gab es drei.
Von den eheschließenden Männern waren 269 372 Junggesellen, 27579 Witwer und 3037 geschiedene Männer. Unter den ehe⸗ schließenden Frauen gab es 280 759 Jungfrauen, 16124 Witwen und 3105 geschiedene Frauen. . ;
Ehen unter Geschwisterkindern kamen in 1265 Fällen, zwischen Oheim und Nichte in 83 und jwischen Neffe und Tante in 19 Fällen vor.
Was das Alter der Eheschließenden anlangt, so heirateten 579 Männer im Alter unter 20 Jahren; im Alter von 20- 30 Jahren schritten 218 836 Männer zur Ehe, im Alter von 30- 40 58 674, im Alter von 40— 50 13788, im Alter von 50–— 60 5622, und selbst im Alter von über 60 Jahren gab es noch 2489 Ehe— , . 9
ie eheschließenden Frauen waren durchweg jünger: im Alter von unter 20 Jahren heirateten 28 869, im Alter von 20—- 30 225 026, im Alter von 30— 40 33 994, im Alter von 40 – 50 2091. Zwischen 50 — 60 Jahren heirateten nur noch 2481 und im Alter von über 60 Jahren 546 Frauen.
Lehrreich ist ein Vergleich der Gestorbenenziffern mit denen aus den Vorjahren. Es starben ausschließlich der Totgeborenen:
im Jabresdurchschnitt Personen bezw. im Jahre n , der
1876 83909 320779 1 337 300
188690 363 544 335 294 j 365 640 338 353 1896/1900 364 656 331 457 1 373 893 339 848 ä, 354 241 323 002 19803 370 341 337 609 e 365 495 3356 652 ö 379 209 347 470.
Unter Berücksichtigung des Bevölkerungszuwachses stellt sich die Sterblichkeit im Jahre 1905 immerhin niedriger als in den Jahren 19803 und 1901, aber höher als 1904 und 1902. Gegenüber den früheren Jahrfünften ist dagegen eine sehr erhebliche Besserung zu vermerken.
Von den Verstorbenen waren Kinder im Alter von unter 5 Jabren 175 8095 Knaben und 143 4356 Mädchen; 9261 Knaben und 9506 Mädchen starben im Alter von 5 — 10, 5138 Knaben und 5871 Mädchen im Alter von 10—15 Jahren. Ueberhaupt waren unter 1000 Verstorbenen 488 Kinder unter 15 Jahren und 512 Erwachsene über 15 Jahre. Für die Vorjahre 1904 und 1903 stellte sich dieses Verhältnis auf 487 bejw. 502 Kinder und 513 bezw. 498 Erwachsene. Nach den Konfessionen verteilen sich die Gestorbenen fast genau wie im Vorjahre; unter 1000 Gestorbenen 89 ö. 611 Evangelische, 378 Katholische, 8 Juden und 2,6 sonstige
risten.
Wie bereits aus den vorstehenden Angaben ersichtlich ist, hat sich die Kindersterblichkeit im Jahre 1905 etwas vermehrt. Haupt— sächlich sind die Säuglinge, namentlich auf dem Lande, daran beteiligt. Denn es starben von 1000 Lebendgeborenen im ersten
Lebensjahre im Jahresdurchschnitt bei den Ehelichen bei den Unehelichen
; in den auf dem in den auf dem
beiw. im Jahre Städten Lande Städten Lande ö 211 183 403 312 , ,, 211 186 398 319 1 210 187 395 332 G 203 187 385 336 , , , 195 185 374 336 ö,, 195 183 377 334 ll, 162 162 305 287 k 183 184 342 332 k 179 172 333 306 J 185 188 339 350.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Lohnbewegung unter den Arbeitern der Zigarren« industrie im Regierungsbezirk Minden greift, wie die Köln. Ztg.“ berichtet, von einer Fabrik zur andern über. Nunmehr sind die Arbeiter der Firma Langhans und Jürgenfen, die in Rehme und Vlotho arbeitet, in den Ausstand ge— treten. In Minden ist die Lohnbewegung bei der Firma F. H. Ziegenbein beendet. Bewilligt wurden den Arbeitern für alle Zigarrensorten unter 12 1 für 1060 Stück 75 3, über 12 6 für IC00 Stück 1 4 Zulage. Außerdem erhalten die Hausarbeiter statt 50 8 16 M mehr als die Fabrikarbeiter. Bei den Zurichterinnen wurde der Wochenlohn von 7,50 MS auf 9 M erhöht.
In München- Gladbach beschlossen, wie die Frkf. Ztg.“ erfährt, nach stürmischer Debatte die Konfektionsarbeiter trotz der Ablehnung ihrer Forderungen mit dem Streik zu warten, bis das Ergebnis der Prüfung der Lohnfrage durch die Fabrlkantenkommission vorliegt. (Val. Nr. 225 d. Bl)
Der Ausstand guf der Blankenburger Hütte der Harzer Werke, der den Betrieb acht Tage stillegte, ist, wie dasselbe Blatt mitteilt, jetzt durch Zugeständnisse an die Arbeiter beendet und der Betrieb in vollem Umfang wieder aufgenommen. (Vgl. Nr. 218 d. Bl)
Aus Hanau meldet die Köln. Ztg.“ der Arbeitgeber? verband der Ed w habe sich bereit erklärt, mit der Arbeitnehmerorganisat zur Regelung der Streitpunkte zu ver— handeln. (Vgl. Nr. 226 d. Bl).
In ö beschäftigten sich am Montag 400 Schneider gehilfen in elner Versammlüng mit der Heimarbeit und dem Heimarbeiterschutz. Die Heimarbeit wurde, wie die . Lpj. Ztg.“ be⸗ richtet, grundsäßlich verurteilt, weil dadurch die Löhne gedrückt und den Arbeitgebern die Unterhaltungekosten für die Werkstellen erspart würden. Für die Arbeiter bedeute das eine Schädigung um etwa 150 S6 jährlich. In Sachsen soll die Heimarbeit in der Be— kleidungsindustrie am melsten verbreitet sein. Die Versammlung be— auftragte die Generalversammlungsvertreter der Ortskrankenkasse, dahin zu wirken, daß die Krankenversicherungäpflicht auch auf die Heim arbeiter ausgedehnt werde. Aus den vom Agitationslomitee und der Gaukommission erstatteten Berichten ging hervor, daß die Einführung eines einheitlichen Agitationsplanes beschlossen und für die verschiedenen Berufsgruppen besondere Sektionen errichtet worden sind. — Die in der Gelbmetallindustrie beschäsftigten Leipziger Metallarbeiter ließen sich in einer Versammlung von ihrer Ägitationskommission be⸗ richten, daß das letzte Geschäftssahr mit seinen in 17 Betrieben statt⸗ gefundenen Lohnbemegungen für die Arbeiter günstig verlaufen sei. Nur in der Metallfabrik der Gebr. Rost dauert der Streik noch fort. Dagegen mußte die gemeinsam mit den Arbeitern der Branche für technische Bedarfsartikel eingeleitete Bewegung jur Einführung der neun— stündigen Arbeitszeit der mangelkaften Organisation wegen wieder , werden. Am 31. Mai haben 331 — 110 der in Leipzig beschäftigten Gelbmetallarbeiter gefeiert.
In der Schadenersagzklage der Hamburg- Amerika ⸗Linie gegen die 142 Sch auer leute, die am 1. Mai kontraktbrüchig ge⸗ worden waren, erging, wie W. T. B.“ meldet, heute das Urteil dahin, daß die Beklagten zu je 18 Schadenerfatz und zur Tragung der Projeßkosten verurteilt wurden.
Die Arbeiterinnen der Gesellschaft für Bandfabri— kation Basel St. Ludwig sind, wie der „Frkf. Ztg. tele— raphiert wird, in den Autstand getreten. Ste fordern Türzere AÄr— , , Freigabe des Sonnabendnachmittags und Verbot der Akkord⸗ arbeit.
In Schaffhausen sind, der „Köln. Itg.“ zufolge, die Buch drucker in eine Lohnbewegung eingetreten. ;
Wohlfahrtspflege.
Der Verein zur Fürsorge für unbemittelte Lungenkranke in Breslau
bestebt jetzt ein Jahr, nachdem seit 1902 bereits ein Komitee den Vereinszielen durch Errichtung einer Walderholungsstäͤtte für Lungen kranke in Breslau vorgearbeitet hatte. Der Verein bejweckt die Aufklärung aller städtischen Bevölkerungekreise über das Wesen und die Mittel zur Belãmr fung der Lungenschwindsucht sowie die Für— sorge für minderbemittelte Lungenleldende durch a. Unterbringung won Kranken, zur Krankheit Disponierten und Genesenden in zu errichtenden Walderholungsstätten, b. Veranstaltung von gemeinverständlichen Vorträgen und Verbreitung geeigneter Druchschriften, c. Heranzichnng der Krankenkassen, der Aerzteschaft, der Gemeindekrankenpflege, der städtischen Armenverwaltung und der örtlichen Wohltätigkeitsanflalten und „vereine jur Ermittlung der Tuberkulösen und Sicherung der Frühdiagnose, d. Unterstützung der Leidenden und Schutz ihrer An⸗ ebörigen durch Lieferung geeigneter Nahrungsmittel, Kleidung und
äsche, Betten, Arzneien, Spucknäpfchen, durch Deginfektionen und möglichste Besserung der Wohnungsverhältnisse, C. Sorge dafür, daß die aus Heil stätten Entlassenen in geeignete Arbeitsvvmrhältnisse gelangen, und f. Schaffung einer Zentralverwaltungsstelle für die genannten Zwecke. Die Mitgliedschaft wird durch die Erklärung erworben, einen Jahres beitrag bon mindestens 3 6 zahlen zu wollen. Dem Verein wurden don dem Magistrat der Stadt Breslau die verfügbaren Erträgnisse der Rentier Otto Springerschen Stiftung in Höhe bon 15 145 M und von dem deutschen Zentralkomitee zur Errichtung von Heilstätten für Lungen⸗ kranke in Berlin ein Betrag von 10 006 M üͤberwiesen. An Mit— gliederbeiträgen gingen für das erste Vereinsjahr 1177,50 6 ein. Dle Beschaffung von geeignetem Waldareal war für Breslaus Umgebung ziemlich schwierig. Es gelang dem Verein schließlich, bei dem Dorfe Karlowitz ein fuͤr die Crrichtung einer Erholungsstätte für weibliche Lungenkranke und Kinder recht geeignetes Wäldchen pachtweise zu er— halten. Das Terrain wurde eingefriedigt und eine Wirtschafts baracke mit Abwaschraum, eine Liegehalle mit Waschraum und eine Torfmull⸗ streuklosettanlage errichtet. Die Baracke enthält ein Arztzimmer, ein Bureau für die Schwester und eine große Küche. Die Kosten der Er= richtung der Wirtschaftsbaracke nebst Liegehalle beliefen sich auf 6550 , die der Anschaffung des Inventars für die Liegehalle auf etwa 2000 A und die der Küchengebrauchsgeräte auf etwa 1550 Für die An⸗ legung eines Brunnens waren lo0 „ und für die Herftellung einer Einfriedigung des gepachteten Grundstücks etwa 400 M aufzuwenden. Im ganjen waren für die Einrichtung der Erholungsstaͤtte etwa 110090 9 erforderlich. Das Inventar ist für 80 Personen berechnet. Jeder Patient erhielt bei seiner Aufnahme einen Liegestuhl und zwei Wolldecken sowie sein besonderes, numeriertes Eßgeschirr überwiesen. Für den Transport der Kranken nach der Anstalt wurde ein Abkommen mit der Verwaltung der Elektrischen Straßenbahn in Breslau getroffen, die in sehr entgegenkommender Weise Wochenkarten für 50 3, gültig für 14 Fahrten, bewilligte. Vom Endpunkt der Bahn beförderte ein gemieteter Omnibus die Kranken zur Anstalt und zurück. Als Beköstigung erbielten die Patienten um 9 Uhr Vormittags 1 Milch und Brot, Mittags 12 Uhr Suppe, einen Fleischgang, Kartoffeln und Gemüse nach Belieben, um 35 Uhr 31 Milch, Kakao oder Milchkaffee mit Butter⸗ brot oder? Brötchen, um 6 Uhr 4 1 Milch und Butterbrot. Auf äritliche Anordnung wurde mehr Milch verabreicht. Am 16. Auguft 1905 konnte der Betrieb der Erholungestätte bei Carlowitz mit 31 Kranken eröffnet werden. Die Frequenz hatte schon . 14 Tagen die höchste zulässige Zahl von 80 Kranken erreicht. ährend der bis zum 8. Oktober 1905 währenden Betriebszeit wurden auf Grund ärztlicher Atteste im ganzen 105 Kranke aufgenommen. Diefe fetzten sich aus Personen zusammen, die von verschiedenen Krankenkassen, von der städtischen Armendirektion und der Landesversicherungsanstalt zu= gewiesen wurden. Mit diesen Körperschaften war ein Abkommen dahin getroffen worden, daß die Krankenkassen 70 3, die Armendirektion 1 und die Landesversicherungsanstalt 1,40 M täglich für jede auf ihren Antrag aufgenommene Person an den Verein zahlen. Wenn sich auch bezüglich der erzielten Resultate, da die Anstalt in dem Berichtsjahr nur knapp 8 Wochen im Betriebe war, kein abschließendes Urteil fällen läßt, so ist doch voraussichtlich der Erfolg des Unternehmens ein durch- aus günstiger, und die Art der schnellen und vraktischen Durchführung dieser Fürsorgeanstalt dürfte zur Anregung für ähnliche Unternehmungen dienen können. Im laufenden Jabre hat der Verein sich mit der Er— richtung einer zweiten Erholungsstätte für Männer im Oewitzer Pack- walde beschäftigt, für die der Magistrat von Breslau das geeignete Terrain abgegeben hat.
Die Heil, und Pflegeanstalten zu Lintorf (Rheinland) sind als Wiege der deutschen Trinkerrettungsarbeit zu betrachten. Die älteste der jetzt vorhandenen drei Anstalten . Siloah⸗, . Bethesda und Asyl“ wurde am 17. März 1851 4 fünfzig Jahre lang leitete der Begründer, Direktor Engelbert, die Anstalten, die nun mehr den Direktor Giese als Nachfolger erhalten haben. Das Duie burger Sonntagsblatt“, auch jetzt noch unter Engelberts Leitung, war das erste Organ, das dem deutschen Volke für die Alkoholnot das Auge ju öffnen suchte, und das jahre—⸗ lang ein vereinzelter Kämpfer auf diesem Gebiete war. Die Anstalten hatten bei Beginn des Jahres 1905 eine Besetzung von 49 Personen, 90 kamen im Laufe des Jahres hinzu, was eine Jahres⸗ ziffer von 130 ergibt, die durch allmählichen Fortgang von S6 Personen sich auf 44 am Schluß des Jahres 1905 ermaͤßigie. Die Infassen sind nur Männer, allein eg wurde auf Anfragen auch 11 trunksächtigen Frauen Unterkunft von der Anstaltsleitung nachgewiesen. Im ersten Halb⸗ jahr 1906 standen 62 Zugänzen 44 Abgänge gegenüber, sodaß der 1. Juli einen Bestand von 62 Personen aufwies, don denen 11 in Siloah, 25 in Bethesda und 23 im Aspl weilten. Die Aufenthaltsdauer der einjelnen Personen schwankte zwischen 1 und 176 Monaten, 26 Per- sonen waren im Jabre 1995 länger als 6 Monate in der Anstalt. Die Durchschnitisdauer des Aufenthalts der Insassen betrug im Berichts- jabre 1905 etwa 160 Tage. Nach dem Alter verteilen sich die 90 Auf⸗ genommenen des Jahres 1905 auf 13 im Alter von 21 — 30 Jahren, 35 von 31—40, 24 von 41 – 50, 15 von 51 — 60 und 3 von 60 und mehr Jahren. Unter den Aufgenommenen befanden sich 8 Ausländer. Dem Personenstand nach waren 47 verheiratet, 39 ledig, 3 verwitwet, L geschieden. In konfessioneller Hinsicht waren 76 Evangelische, 12 Katholiken, 1 Israelit, 1 Dissident zu unterscheiden. Dem Berufe nach gehörten 22 dem Kaufmannsstande an, 11 waren Landwirte, 7 Beamte, 3 Rechtsanwälte, 3 Gastwirte, 2 Lehrer, sonstige Berufe waren nur einzeln vertreten. Durch Landesversicherungsanstalten wurden 5, durch Armenverwaltungen Ttrunksüchtige Manner Üüberwiesen. Nach Aus= scheidung von besonderen Fällen wurde bei 40 Entlassenen Heilung, bei 14 Besserung und bei 23 kein Erfolg erzielt. 6 Patienten wurden zum 2. 3 jum 3.,, 2 zum 4. und 1 jum 7. Male aufgenommen. Ein erster Konvent“ wurde mit früheren Patienten infolge einer aus ihren Kreisen gekommenen Anregung am 19. und 20. Juni v. J. gefeiert. Der schöne Verlauf dieser Tage gab Zeugnis von dem Segen, den die Lintorfer Anstalten verbreitet haben.
Kunst und Wißssenschaft.
Zum Jubiläum des vierbundertjährigen Bestehengs der Universität Aberdeen sind, wie W. T. B. meldet, dort Vertreter aller Länder eingetroffen. Bei der gestrigen Eröffnungsfeier hielt der Professor Deißmann ⸗ Heidelberg eine Begrüßungzansprache.
Theater und Mufik.
Komische Oper. Die große Aufgabe, die sich die Komische Oper schon lange gestellt batte, nämlich Bizetz Carmen in neuer, künstlerisch bedeutender orm herauszubringen, kann nach der gestrigen Erstauffübrung des erks nur als zum Teil gelöst bejeichnet werden. Die Absicht, das 2 die tragische Handlung mehr zu betonen, ift ja gewiß gerechtfertigt;
aber es darf doch nicht der Stil, wie er nun
An und
einmal sich aus dem Werk selbst ergibt, gestört werden.