vollspurigen Nebeneisenbahn Nuttlar— Winterberg (Westf.) mit den Stationen Wulmeringhausen, Brunskappel, Siedling⸗ hausen, Silbach und Winterberg (Westf.),
im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Frank—⸗ furt a. M. von der im Bau begriffenen vollspurigen Neben⸗ eisenbahn Herborn — Westerburg die 10,82 km lange Teil—⸗ strecke Driedorf — Rennerod mit den Stationen Made— mühlen, Rehe und Rennerod,
im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Posen von den im übrigen schon im Betriebe befindlichen vollspurigen Nebeneisenbahnen Guhrau — Glogau und Schrimm — Jarotschin die Reststrecken Guhrau — Schlichtingsheim, 23,26 km lang, mit den Stationen Schlabitz, Gaisbach, Nahrten, Nechlau und Attendorf sowie Schrimm — Zions, 17,89 Em lang, mit den Stationen Grimsleben, Wiesenau und Konarskie,
im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in St. Johann⸗ Saarbrücken von der im Bau begriffenen vollspurigen Neben⸗ eisenbahn Kastellaun —oppard die 1384 Rm lange Teil— strecke Kastellaun — Pfalzfeld mit den Stationen Hollnich, Ebschied, Dudenroth, Lingerhahn und Pfalzfeld, .
im Bezirk der Großherzoglichen Eisenbahndirektion in Oldenburg von der im Bau begriffenen vollspurigen Neben⸗ eisenbahn Cloppenburg —Ocholt die 26333 km lange Teil—⸗ strecke Cloppenburg — Fries oythe mit den Stationen Garrel, Bösel und Friesoythe;
. am 2. Oktober d. J.:
im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Danzig die 55,3 km lange vollspurige Nebeneisenbahn Czersk— Laskowitz i. West pr. mit den Stationen Königsbruch, Gr. Schliewitz, Lonsk, Klinger, Osche, Blümchen, Helenenfelde und Pr. Hagen sowie die 3174 km lange vollspurige Neben— eisenbahn Flatow — Vandsburg mit den Stationen Neu⸗Schwente, Kujan, Dorotheenhof, Sypniewo, Seefelde und
Vandsburg; . an B bDttoher d. J im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Hannover die 25,6 km lange Reststrecke Rotenburg (Hann. — Zeven (Hann.) der im übrigen schon im Betriebe hefindlichen voll— spurigen Nebeneisenbahn Visselhöbede Zeven (Hann.) mit den Stationen Waffensen, Bötersen, Mulmshorn, Gyhum, Elsdorf (Hann.) und Zeven (Hann.). . Außerdem werden am 1. Oktober d. J. im Bezirk der Königlich preußischen und Großherzoglich hessischen Eisen— bahndirektion in Mainz die 324 km lange eingleisige Haupt— eisenbahn Kurve — Betriebsstation G. — Wiesbaden Süd, die 444 km lange eingleisige Haupteisenbahn Kurve — Betriebsstation G. — Erbenheim und die 3.14 km lange vollspurige Nebeneisenbahn Kurve — Waldstraße, sämtlich ohne Zwischenstationen, für den Güterverkehr eröffnet werden. ö Berlin, den 27. September 1906. — Der Präsident des Reichseisenbahnamts. . Schulz.
.
Bekanntmachung.
einrich Otte, Berlin, Prenzlauer Straße 57, welcher, ohne in die Liste der Patentanwälte eingetragen zu sein, die Vertretung vor dem Kaiserlichen Patentamt berufsmäßig betreibt, wird hiermit auf Grund des 8 17 des Gesetzes, be⸗ treffend die Patentanwälte, vom 21. Mai 1900 Reichsgesetz— blatt Seite 233) vom Vertretungsgeschäft ausgeschlossen.
Berlin, den 25. September 19056. Der Präsident des Kaiserlichen Patentamts. Hauß.
Am 11. Oktober d. J. wird in Eisleben eine von der Reichsbankstelle in Halle (Saale) abhängige Reichsbank— nebenstelle mit Kasseneinrichtung und beschränktem Giroverkehr eröffnet werden.
In Hamburg wird am 15. Oktober d. J. mit einer Seesteuermannsprüfung begonnen werden.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungsrat Storck in Hannover zum Ober—⸗ regierungsrat zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Gerichtsassessor Jung in Frankfurt a. M. zum Land⸗ cichter in Limburg a. L.,
den Gerichtsassessor Bergau in Guttstadt zum Amts— richter in Lyck,
den Gerichtsassessor Scheidig in Halle a. S. zum richter in Karthaus (Westpr.),
den Gerichtsassessor Dr. jur. Boven siepen zum richter in Löbau (Westpr.),
den Gerichtsassessor, Hauptmann a. D. Richter in Cassel zum Amtsrichter in Bunzlau,
den Gerichtsassessor Dieterich in Frankfurt a. M. zum Amtsrichter in Wilhelmshaven,
den Gerichtsassessor Wiegmann in Hannover zum Amts⸗ richter in Fürstenau,
den Gerichtsassessor Matthiae in Kastellaun zum Amts⸗ richter in Tholey sowie .
den Gerichtsassessor Saß in Stettin zum Staatsanwalt in Elbing,
den Gerichtsassessor Hefter in Dortmund zum anwalt in Dortmund und
den Gerichtsassessor Voigt in Halle a. S. anwalt in Limburg a. L. zu ernennen.
Amts⸗
Amts⸗
Staattz⸗
zum Staats⸗
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Bekanntmachung. Für die im Jahre 190 in Berlin abzuhaltende Turnlehrerprüfung ist Termin auf Donnerstag, den 28. Februar 1907 und die folgenden Tage anberaumt worden. Meldungen der in einem Lehramt stehenden Bewerber sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens bis zum
1, Januar 1907, Meldungen anderer Bewerber bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk der Betreffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Januar k. J. anzubringen.
Nur die in Berlin wohnenden Bewerber, welche in keinem Lehramt stehen, haben ihre Meldungen bei dem Königlichen Polizeipräsidium hierselbst bis zum 1. Januar k. J. ein⸗ zureichen.
Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn ihnen die nach 4 der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 vorgeschriebenen Schriftstücke ordnungsmäßig beigefügt sind.
Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit bei⸗ zubringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein.
Die Anlagen jedes Gesuchs sind zu einem Heft vereinigt vorzulegen.
Berlin, den 19. September 1906.
. Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten. Im Auftrage: Müller.
Dem Oberregierungsrat Storck in Hannover ist die Stelle eines Oberregierungsrats bei der Klosterkammer in Hannover übertragen worden.
Der Kreigassistenzarzt Dr. Liedig aus Hünfeld ist zum Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung des Kreisarzt— bezirks Kreis Lingen beauftragt worden.
Am Schullehrerseminar in Arnsberg ist der Lehrer Schilling aus Mülheim a. Rh. als ordentlicher Seminar⸗ lehrer angestellt worden.
Finanzministerium.
Der Bureaudiätar Graff ist zum Seehandlungskassen⸗ sekretär ernannt worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Fräulein Anna Worms ist zur ordentlichen Gewerbe— schullchrerin an der Königlichen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Potsdam und
Fräulein Hermine Urban zur ordentlichen Gewerbe⸗ schullehrerin an der Königlichen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Posen ernannt worden.
Justizministerium. Der Rechtsanwalt Dr. Witthoff ist zum Notar, mit Anweisung des Amtssitzes in Ronsdorf, ernannt worden.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung. Die nachstehend verzeichneten, zur Rückzahlung gekündigten 31 prozentigen Anleihescheine der Stargard⸗ Küstriner Eisenbahngesellschaft von 1897 sind noch nicht zur Einlösung gelangt:
Aus der Kündigung zum 1. April 1903. Abzuliefern mit Zinsscheinen 1. Reihe Nr. 13 bis 20 nebst Erneuerungsschein:
Lit. A über 200 M6 Nr. 1476.
Aus der Kündigung zum 1. April 19606. Abzuliefern mit Zinsscheinen 1. Reihe Nr. 19 und 20 nebst Erneuerungsschein:
Lit. B über 500 S6 Nr. 1338, 1630 bis 1644. Die Besitzer dieser Anleihescheine werden wiederholt auf⸗— gefordert, sie zur Einlösung vorzulegen. Berlin, den 22. September 1996. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bitter.
Bekanntmachung.
In Gemäßheit des 5 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 k Seite 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das im laufenden Jahre kommunalabgabepflichtige Reineinkommen der Kerkerbach⸗ bahn aus dem Jahre 1905/06 auf 12500 6 festgesetzt worden ist.
Frankfurt a. M., den 25. September 1906.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. Clausnitzer.
Bekanntmachungen.
4
Das bevorstebende Studien halbjahr unserer Universität nimmt mit dem 15. Oktober d. J. seinen gesetzlichen Anfang. Indem wir dies hierdurch zur allgemeinen Kenntnis bringen, machen wir diejenigen, welche die Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, darauf aufmerksam, daß sie sich pünktlich mit dem Beginne des Semesters hier einzufinden haben. In Ansehung derjenigen Studierenden, welche auf Grund vorschriftsmäßiger Dürftigkeitszeugnisse die Wohltat der Stundung des Honorars fuͤr die Vorlesungen in Anspruch zu nehmen beabsichtigen oder um ein akademisches Stipendium sich bewerben wollen, bemerken wir, daß derartige Gesuche bei Vermeidung der Nicht- berücksichtigung innerhalb der ersten vierzehn Tage nach dem gesetzlichen Anfange des Semesters eingereicht werden müssen.
Bonn, den 26. September 1906.
Rektor und Senat der Rheinischen 8 1 aco bi.
II.
Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien⸗ halbjahr findet vom 15. Oktober an bis zum 5. November d. J. einschl. statt. Später können nach den bestehenden Vorschriften nur die— jenigen Studierenden noch immatrikuliert werden, welche die Ver⸗ zögerung ihrer Anmeldung mit gültigen Verhinderungsgründen zu ent— schuldigen vermögen. Behufs der Immatrikulation haben 1) die⸗ jenigen Studierenden, welche die Universitätzstudien beginnen, insofern sie Inländer sind, ein vorschriftsmäßiges Schulzeugnis und, falls sie Ausländer sind, ausreichende Legitimationspapiere sowie einen Aus⸗ weis über die erforderliche Schulbildung, 2) diejenigen, welche von anderen Universiläten kommen, außer den vorstehend bezeichneten 2 noch ein vollständiges Abgangszeugnis von jeder früher be— uchten Universität vorzulegen. Diejenigen Inländer, welche keine Reifeprüfung bestanden, beim Besuche der Univeisität auch nur die Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für die höheren
Partei eine Sitzung abgehalten hatte, aus der Capote m
Lebenskreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Beruf zu geben, ohne daß sie sich für den eigentlichen gelehrten Staatz. 5 Tir erden belt teren, könn auf Brund kes s 3 Ker We n dom ' J. Sktober 1579 immatrikuliert werden. fun Bonn, den 26. September 1905. ⸗ Die Immatrikulationskommission. Jacobi.
Angekommen:
Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Ohe, kirchenrats, Wirkliche Geheime Rat Voigts, von Augebun
— —
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Prenßen. Berlin, 28. September.
Seine Majestät der Kagiser und König härte heute vormittag im Jagdschloß Rominten die Vorträge dez Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tiryij . Chefs des Marinekabinetts, Konteradmirals van
üller.
Der Wirkliche Geheime Oberbaurat im Reichseisenbah— amt v. Misani ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Niobe⸗ vorgestern in Tsingtau eingetroffen.
S. M. S. . ist vorgestern in Nanking ein getroffen und geht morgen von dort nach Wasung ab.
S. M. Flußkbt. Vorwärts“ ist vorgestern in Schanghu eingetroffen. ö ;
S. M. S. „Panther“ ist vorgestern in Charlottetom (Prince⸗Eduard⸗Inseln) eingetroffen und geht am 1. Oktober von dort nach Hamilton (Bermudas) in See.
S. M. S. „Bu ssard“ geht heute von Zanzibar nah Kilwa Kiwindje in See.
Deutsche Kolonien. Auis Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wich
„W. T. B.“ zufolge gemeldet:
Am 20. Sertember sind auf Patrouille bei Ondermaitje Unze offizier Gustav Fiedler, geboren am 6. 3. 1876 zu Hettstedt, frühe im Landwehrbentrk Sangerhausen, und Gefreiter Georg Schäfer, geboren am 17. 6. 1883 zu Heisebeck, früher im Infanterieregimen Nr. 82, gefallen.
Desterreich⸗Ungarn.
Der Wahlreformausschuß des österreichischer Abgeordnetenhauses hat gestern, W. T. B.“ zufolge, da sz 36 der Reichsratswahlordnung gemäß dem Antrag Starzynski angenommen, demzufolge in Galizien gleichzeitz mit der Wahl eines Minoritätsabgeordneten auch enn Ersatznann zu wählen ist, der in den Reichsta eintritt, sobald das Mandat eines Minoritätsabge— ordneten aus irgendwelchem Grunde erlischt. Da weiteren ist noch ein Zusatz angenommen worden, wonach, fall das Mandat eines Ersatzmanns aus irgendwelchem Grunde erlischt, bis zur Vornahme allgemeiner Neuwahlen dieses Mandat unbesetzt bleibt, ferner eine Anzahl Paragraphen, die von der engeren Wahl, Wahlzertifikaten, Doppelwahlen uw Neuwahlen handeln, mit unwesentlichen Abänderungen. Ze der Beratung des Paragraphen 40 ist ein Antrag auf Schaffung eines Wahlgerichtshofes abgelehnt worden, nachden mehrere Redner darin eine Gefahr für das Zustandekommen der Wahlreform erblickt hatten und dafür eingetreten waren, daß das Haus das Kontrollrecht über angefochtene Wahlen beibehalte. Der zur Verhandlung stehende Paragraph ist in de Fassung der Regierungsvorlage, nach der wie bisher das A geordnetenhaus selbst über die Gültigkeit der Wahl zu em scheiden haben soll, sodann angenommen worden.
Frankreich.
Im gestrigen Ministerrat legten Bourgeoitz um Doumergue den Stand der gegenwärtigen Handelt vertragsverhandlungen zwischen Frankreich un, Spanien dar. Der Manisterrat entschied, einer Depesche de „W. T. B.“ zufolge, daß im Falle sich bis zum 1. Oktober len Einverständnis erzielen läßt, der bisherige modus Vivend um einen Monat verlängert werden kann.
Rußland.
Im Kreise Jam burg des Gouvernements St. Petersbutn sucht, W. T. B.“ zufolge, eine Bande von etwa 29 Eiche die Bevölkerung dadurch zu terrorisieren, daß sie Brand. stiftungen auf großen Gütern verübi; sie hat da bereits in acht Fällen getan. Der Aufenthaltsort der Bam ist noch nicht ermittelt.
Serbien.
Gestern ist in Belgrad die erste Konferenz der ner ernannten serbischen Delegierten für die Handels vertragsverhandlungen mit fremden Staaten, ausge nommen mit Oesterreich⸗Ungarn, abgehalten worden.
2x nen
Amerika. .
Der Umschlag in der Haltung der gemäßigten Partei a Cuba ist, nach einer Depesche des W. T. B.“, durch von Taft und Bacon gestelltes Ultimatum herbeige n worden, das besagt, daß, falls die Partei nicht der Vernun Gehör schenken würde, die Vereinigten Staaten durch he klamation eine Militärregierung einsetzen würden, die lange bestehen bleiben sollte, bis die Ordnung . hergestellt und eine unbeeinflußte Wahl gesichert sei. ui Ultimatum wurde dem Vizepräsidenten Capote, dem Senn, Dolz als Vertreter der Gemäßigten und Zayas als Ve
treter der liberalen Partei zugestellt, nachdem die gene,
zuarderung zurückkam, daß, ehe mit Verhandlungen begonnen . . ufständischen die Waffen niederlegen müßten.
9 Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus New York gemeldet, daß der Präsident Palma erkrankt sei.
Asien.
Nach einer amtlichen Meldung hat sich der Fürst von Tabanan auf Bali Niederländisch⸗Indien) samt seiner Familie bedingungslos er geben.
—
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Ersatzwahl eines Mitgliedes des Hauses der Abgeordneten, die gestern in den Kreisen Hildesheim Stadt und Land) und Peine stattfand, erhielt, wie RP. T. B.“ meldet, nach amtlicher Feststellung von ins⸗ amt 365 abgegebenen Stimmen der Landgerichtsdirektor Dr. von Campe in Hildesheim (nat. 270 und der Gemeinde⸗ vorsteher Rautenberg in Lühnde (Bund der Landwirte) S5 Stimmen. Ersterer ist somit wiedergewählt.
—
Nr. 39 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts. vom 26. September hat folgenden Inhalt: Arbeiten a. d. Kais. S-A, XXIV. Band, 3. (Schluß) Heft. An—⸗ findigung. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweil ige Maßregeln gegen Pest. — Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich) Schlachthäuser. — (Sachsen · Meiningen) Schwein efleisch. — Sachsen⸗ Coburg / Gotha. Herjogtum Coburg.) Arzneimittel. — Sonntageruhe in den Apotheken. — (Herzogtum Gotha.) Desgl. = Desterreich) Dallofftek. — (Schweiz. Kant. Bern. Geimpfte Verfuͤchgztiere. — (Rumänien,) Tee. — (Vereinigte Staaten von Jmerika) Lebensmittel. — Tierseuchen im Deutschen Reiche 15. Sep⸗ sember. — Desgl. in Bognien ꝛe. 2. Vierteljahr. — Desgl. in Serbien. — Desgl. in Rumänien. — Desgl. in Bulgarien. — Zeit weilige Raßregeln gegen Tierseuchen. (Preuß. Reg. Beiirke Allenstein, Drreln, Schlesw g.) — Vermischtes. (Schweiz. Stadt Zürich) Rabrun gamitteluntersuchungen, 1805. — (England.) Beyölkerungs˖ bewegung, 1305. — (Belgien) Sterblichkeit in Antwerpen, 1505 — (Britisch⸗Ostindien) Pest in Mosore, 1904 05. — (Vereinigte Staaten von Amerika. Minnesota) Sterblichkeit in St. Paul, 1905. — CLouisiangn) Bevölkerungsvorgänge in New Srltan3s. 1904 u. 1905. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr CFinwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes — Erkrankungen in Frankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl in deutschen Stadt- und Landbezir ken. — Witterung.
Nr. 56 des Eisenbahn⸗Verordnungs latte s', hergus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 22. Sep. lember, bat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 7. September 1906. betr. dritten Nachtrag zu dem Gesamt—⸗ derjeichnisse der den Militäranwärtern in den Bundesstaaten vor⸗ behaltenen Stellen. — Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 17. September 1806, betr. Fahrkartensteuer. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Warenhaussteuerveranlagung in Preußen 1905.
Auf Grund des Gesetzes vom 18. Juli 1900, betreffend die Warenhaussteuer, wurden nach der Stat. Korr. veranlagt
in der Steuerrflichtige mit einem Steuersoll don Mack
Provinz 1901 1904 1905 1901 1904 1905 Ostpreußen. . 2 1 11500 41000 8000 Westpreußen 2 24 009 32 500 31500 Stadt Berlin. 11 1342 953 S839 014 16 370 Brandenburg. 12 13125090 138 909 1282230 Pommern 59 000 54316 53 071 Posen. 40600 8 600 55600 Schlesien 223 002 167 200 146 500 /. 97 400 29172 46 852 Schl esw. - Holst. 64 600 72 653 73 000 Hannover 76 500 36 642 48 753 Westfalen 53 600 50 750 129 220 Hessen· Nassau . 121 000 1283 047 114 242 Rheinland. . 37 S65 100 404711 459 136 in Staate *) 109 3 073 905 1965005 2160 304.
Hiernach ist die Anzahl der steuerpflichtigen Betriebe 18905 gegen das Vorjahr um 11 oder 13,4 v. H., das Steuersollaufkommen um 195 339 6 oder 9,9 v H. gestiegen. 1804 betrug die entsprechende Steigerung bei ersterer 12,5, bei letzterem nur 1,6 v. H. Gleichwobl blieb die Zabl der Steuerpflichtigen wie auch der veranlagte Betrag des Jahres 1905 noch sehr erheblich hinter den Ergebnissen des ersten Veranlagunge jahres 1901 zurück, die Zensitenzahl um 14,7 und die Steuer um 29A? v H. ᷓ
Von den 1905 zur Warenhaussteuer veranlagten 93 Betrieben entfielen nur 5 (5,4 v. H.)) mit einem Steuerbetrage von 61 750 (29 v. H.) auf das platte Land, und zwar 3 im Regierungabezirk Dpreln und je 1 in den Regierungsbezirken Merseburg und Trier. Am bedeutendsten war die Zahl der Steuerpflichtigen mit 14 in Berlin; ihm schlossen sich die Regierungsbezirke Potsdam, Cöln, Wiesbaden, Düsseldorf, Arnsberg und Trier mit 123, beiw. 8, 7, 7, 5 und 5 Betrieben an, während bei 16 Regierungsbezirken die Anzahl zwischen 4 und i schwankte. Warenhaus steuerpflichtige Be⸗ triebe feblten, abgesehen von Hohenzollern, gänzlich in den Regierungs⸗
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ro deo o o deo r n= m de n= C N — — C,, D — — C C t O d
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benrken Gumbinnen, Marienwerder, Köslin, Stralsund, Bromberg,
Gtfurt, Stade, Osnabrück, Aurich, Minden, Cassel und Koblenz.
sind in der Schlußübersicht die auf die einzelnen Betriebzorte gesetzlich entfallenden Teilbeträge der Steuer dem betr. Betriebsorte jzu⸗ und
dem Veranlagungsorte abgerechnet worden, wodurch sich für einzelne Provinzen z. T. nicht unerhebliche Veränderungen bei den Steuer⸗
betrãgen ergeben.
Schlesien gab an Gemeinden anderer Provinzen 27 5567 M ab,
Rheinland und Brandenburg 13 647 bezw. 11 932 66, während die
Verlufte von Berlin und Hessen⸗Nassau noch nicht 000 Æ aus. Die übrigen Provinzen, außer Schleswig. Holstein, bei dem Veränderungen nicht vorkamen, erfuhren eine Erhöhung ihres Soll.
machten.
zuffommeng an Warenbaussteuer im Jahre 1905; sie betrug bei Pommern schon gli7 „, bei Ostpreußen, Westsalen und Sachsen
lo 140, bezw. 11 205 und 12 247 M, um mit 13 351 4 bei Hannover
die höchste Steigerung zu erreichen. k
Naturgemäß ändert sich mit dem Sollaufkommen der Warenhaus steuer auch der Anteil der Provinzen am Hundert des im ganzen Staatsgebiete aufjubringenden Steuerbetrag'3. So zeigten Berlin, Hesser⸗Neffau, Brandenburg, Rheinland und Schlesien eine Er— böhung der betreffenden Hunderttelle um 0.2, bezw. 0,2, 0.5, O,? und L3, während sich umgekehrt das Steuersoll der Provinzen Posen, Dstpreußen, Pommern um O2, bezw. 0,4 und 9,4, das der robin sen Sachsen, Westfalen und Hannoyer um. 0,5, bejw. C5 und C6 v. H. der Gesamthelt verringerte. Die Reihenfolge, welche sich bei Gliederung der Provinzen nach der Höhe ihres Soll—
Mit Ausschluß der Hohenzollernschen Lande und der Insel
Helgoland, fär welche Gebietẽ daz Warenhaussteuergesetz nicht gilt.
aufkommens an Warenhaussteuer ergibt, wird durch die Abführung der Teilbeträge auf die Betriebsorte nur in einem Falle geändert. Westfalen, welches mit rund 6 Hundertteilen an vierter Stelle stand, erbält jetzt mit 6,5 v. H. die dritte, während Schlesien (früher 6,8, jetzt 55 v. H) an seinen Platz tritt. Die bei weitem bedeutendsten Anteile am Gesamtaufkommen der Warenhaussteuer hahen hei beiden Berechnungsarten das Rheinland und Berlin, nämlich bei Zugrunde⸗ legung des Sollaufkommens am Veranlagungsorte 42.4 bezw. 21,3 bei Verteilung der Steuer auf die in Betracht kommenden Betriebs. orte 42,2 bezw. 20,6 v. S. t .
Bei Zerlegung der Steuersätze in die auf die einzelnen Betriebe orte entfallenden Teilbeträge betrug die Waren haussteuer . im Jahre 1901 im Jahre 1594 im Jahre 1895
ar f. überhaupt v. H. überhaupt v. H. überbaupt v. H.
Provin *. 4. ö Stadt Berlin. . 1326 284 S835 666 42.5 Rheinland.... 18 911 385 860 19,6 Westfalen ... 82748 Schlesien ... 216 278 Brandenburg .. 110848 Hessen⸗Nassau. . 120 004 Schlesw⸗Holstein 67 898 Pommern.... 76 755 Hannover... 98700 3 n, 19 Westpreußen .. 25478 0 Oftpreußen ... 10 022 ;
00
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b R œGœ & Q RVrTer
66 5092
5 4 140 175 7 119760 128 047 562
. . . /
116318 110 982 73 000 52188
ĩ ; 33 55 1 3 53 16 5 5 ö
5 76 2 541 857 2 426865 3 1 11473 12 4536
1 965 555 10
59099 33084 13 140
93096
94
—
D r de do G ND VCM N - QM -=
Posen 13 524 im Staate. 303905 1
/
Die Schulsparkasse in Straßburg i. E. bat nach der von der Handelskammer veröffentlichten Statistik im Jahre 1905 sich recht günstig entwickelt. Während im Rechnungsjahre 1903 04 die Zahl der Bächer sich auf 3105 mit einem Guthaben von 65 000 6 delief, betrug die Bücherzahl am Schlusse des Rechnungsjahres 1904 05 4303 und das Einlegerguthaben 108790 6 Hiernach war eine Steigerung der Bücher um 1198 und eine solche des Einlegergut— habens um 43 799 M erfolgt.
Zur Arbeiterbewegung.
In einer außerordentlichen Generalversammlung des Deutschen Holjarbeiter verbandes, die gestern stattfand, wurde, der Vofs. Itg. zufolge, in Uebereinstimmung mit der Resolution Besamtbertrauensmännerversammlung beschlossen, den Tarif J. Oktober zu kündigen und einen neuen Tarif unter der Be⸗ dingung abzuschließen, daß in ihm günstigere Bedingungen in bejug auf Lohn und Arbeitszeit vereinbart werden. Ferner ge— nehmigte die Generalversammlung die Anschlußbedingungen für die Aufnabme der Verbände der Vergolder und der Maschinenarbeiter. Beide Organisationen werden sich am 1. Oktober dem Verband an⸗ schliehen. Durch diesen weiteren Schritt in der Zentralisation gewinnt der Hol jarbeiterverband rund 2700 neue Mitglieder. — Die Robrer Groß⸗Berlins waren, nach demselben Blatte, Mittwochabend versammelt, um zu der Antwort der Arbeitgeber auf die eingereichten Forderungen Stellung zu nehmen. Der „Verband der Rohrdecken fabrikanten Berlins und der Umgegend“, der dreizehn Mitglieder zählt, hat die Forderungen der Arbeitnehmer — Hauptpunkt: 2 Zuschlag für den Quadratmeter — abgelehnt. Nach mehrstündigen Ver⸗ handlungen wurde beschlossen, von einem sofortigen allgemeinen Ausstand abzusehen und die Lohnkommission zu beauftragen, jedem einzelnen Arbeitgeber, auch denjenigen Fabrikanten, die dem Ver⸗ bande“ nicht angeschlossen sind, die Forderungen zu unterbreiten mit der Maßgabe, daß bis zum 2. Oktober Antwort erwartet werde, da am 3. Oktober eine Versammlung der Arbeitnehmer endgültig dazu Stellung nehmen werde.
Die Lohnbewegung der Bergarbeiter soll, wie der Vorstand des alten (sozialdemokratischen) Bergarbeiterverbandes in Essen zu dem neulich mitgeteilten Beschluß der Siebenerkommission (vgl. Nr. 2268 d. BÜ.) bekannt gibt, alle deutschen Bergreviere um⸗ fafsen. Die Art der Forderungen werde die Siebenerkommission in einer weiteren Sitzung feststellen.
Wie die Ostdeutsche Presse meldet, sind die Flößer von Nakel und Umgegend, im ganzen 300 Mann, in den Ausstand ge⸗ treten, an dem sich auch die Flößer, die der christlich sozialen Partei angehören, beteiligen. Die Lohnfrage soll bei dem Auzstand nur eine untergeordnete Rolle spielen.
In Stettin ist gestern, wie die „Ostseezeitung“ meldet, auf allen Schiffen der Neuen Dampfer⸗Kompagnie von den Hafenarbeitern der Ausstand erklärt worden, weil man ihrem Verlangen, die dem Hafenarbeiterverbande nicht angehörenden bisher dort beschäftigten Arbeiter zu entlassen, nicht willfahren wollte.
In Offenbach sind, wie dier „Köln. Ztg.“ erfährt, die im Metallarbeiterverband organisierten Gürtler und Schleifer in eine Lohnbewegung eingetreten; laut Versammlungsbeschluß sollen vorläufig die Schleifer kundigen.
Die Terxtilfabrikanten in Pößneck lehnten, nach einem Telegramm der ‚Frkf. Ztg“, alle Forderungen der Textilarbeiter ab. Ein Ausstand scheine wahrscheinlich zu sein.
Die gemeinsame Lohnbewegung der Spengler und Installa— teure von Straßburg, Colmar und Mülhausen i. E. endete, wie dasselbe Blatt erfährt, mit dem Abschluß eines auf drei Jahre festgesetzten Tarifvertrags, nach welchem eine Arbeitszeit von gleicher Dauer in allen Klempnereien und Installationsbetrieben, ein Arbeitstag von höchstens 97 Stunden sowie ein Mindeftlohn für die selbständigen Klempner und Installateure im Alter von über 25 Jahren von 0 die Stunde eingeführt wird. Der Vertrag siebt eine aus drei Meistern und selbständigen Gesellen bestehende Schlichtungskommission vor, die über Streitigkeiten entscheiden und nach Kündigung des Vertrages innerhalb vier Wochen beiden Parteien einen neuen Vertragsentwurf vorzulegen hat.
Im Orch ester., Chor- und technischen Personal der Kö niglich en Oper in Budavest ist, wie der Post“ telegraphiert Wießhrend in der vorstehenden Uebersicht die Steuer bei demjenigen Wird, eine Lohnbewegung ausgebrochen. Landesteile aufgeführt ist, in welchem die Leitung des Warenhaus betriebes ihren Sitz hatte und daher auch die Veranlagung stattfand,
Das Personal fordert die bereits bewilligte Gehaltserhöhung und den Mietsbeitrag bis zum 30. September, während die Opernleitung diese erst für nächstes Jahr zubilligte. Das Personal droht, im Falle der Nichtbewilligung am Sonntag in den Ausstand zu treten.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitzamts“, Nr. 39 om 265. September 1906.)
Pest.
Aegypten. Vom 8. bis 14. September wurden 9 neue Er—
krankungen (und 4 Todesfälle) an der Pest gemeldet, davon 4 (2) aus
Sue; 4 ( aus Alexandrien, 1è (Laus Beni Suef. Britisch-⸗Ostindien. Während der am 1. September abge⸗
laufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bombay 1862 neue
Erkrankungen (und 1388 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 23 (16) in der Stadt Bombay, 7 (6) im Stadt und Hafengebiet von Karachi, 25 (24) in demjenigen von Jam nagar, 1 (2) im Hafen von Veraval und 1 (1 in dem von Porbandar.
Mauritius. Seit dem 6. Juli sind wiederum Pestfälle ge⸗ meldet worden; während der 5 Wochen bis zum 9. August sind 7 Personen erkrankt und 5. an der Pest erlegen.
Queensland. Im bakteriologischen Institut zu Brisbane wurde noch am 2. und 3. August an Ratten Pest festgestellt; der letzte Pestfall bei Menschen war in Brisbane am 20. Juni beobachtet.
Pest und Cholera.
Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 12. bis 18. August 10 Personen an der Pest und 14 an der
Cholera. Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige in New Iberia (ouisiana) am 198. August 1 Erkrankung (bis zum 27. August kein weiterer Fall), in Para während des Mai 29 Todesfälle (unter 177 00900 Bewohnern), in Rio de Janeiro vom 2 bis 29. Juli 2 Erkrankungen (und 1 Todesfall), in Havanna am 25. August und in Veracruj am 20. August je 1 (), in Merida vom 29. Juli bis 11. August 14 (6), in Progresso vom 4. bis 11. August 1 (1). Auch in Ceiba (Honduras) ist die Krankheit zufolge einer amtlichen Erklärung vom 23. August aufgetreten.
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 16. bis 22. September ist in Illowo (Kr. Neidenburg. Reg⸗Bez. Allenstein) eine Pocken⸗ erkrankung bei einem russischen Purchwanderer festgestellt worden.
Fleckfieber. Galizien vom 9. bis 15. September
Genickstarre.
Preußen. In der Woche vom 9. bis 15. September sind 13 Erkrankungen (und 3 Todesfälle) an Genickstarre angezeigt worden in folgenden Regie rungsbezirken lund Kreisen; Arnsberg 5 = Bochum Land 1 (—. Hamm Land 4 (— ) ] Düsseldarf 1 — Duisburg Stadt, Magdeburg 2 (— (Magdeburg Stadt, Wanzleben je 1 (— ],. Oppeln 4 (1) 1Beuthen Land 1 (1), Gleiwi Stadt, Königshütte Stadt, Tarnowitz je 1 (—), Posen 1 (2 (Koschmin 1 (U), Posen Stadt — (II.
Verschiedene Krankbeiten.
Pocken: Warschau, Kalkutta je 2 Todesfälle; New Jork, Paris je 3 Erkrankungen; Fleckfieb er: Warschau (Krankenbäuser) 6 Er⸗ krankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 2 Erkrankungen; Genickstarre: New Jork 6 Todesfälle, 3 Erkrankungen; Tollwut: Moskau 2 Todesfälle; Reg. Bez. Allenstein 2 Erkrankungen; Ruhr: Reg⸗Bej. Arnsberg 39 Erkrankungen; Brechdurchfall: Nürn⸗ berg 73, Hamburg 51 Erkrankungen; Influenza: Berlin 4, London 3, St. Petersburg 7 Todesfälle; kontagiöse Augenentjündung: Reg.“ Berke Königsberg 35, Posen 63 n, . Ankylostomiasis: Reg. Bez. Arnsberg 141 Er⸗ krankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach ((Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1386 95: 0,91 0 m): in Beuthen, Halberstadt, Königshütte — Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 35, Breslau 37, in den Reg. Bezirken Oppeln 114, Pofen 157, in Nürnberg 22, Hamburg 38, Budapest 37, Edinburg 25, London (Krankenbäuser) 440, New Jork 44, Paris 45, St. Petersburg 9ö, Warschau (Krankenhäuser) 37, Wien 66; desgl. an Keuchbusten in Bromberg — Erkrankungen kamen zur Meldung im Reg.⸗Bez. Cassel 38, in Kopenhagen 25, New Jork 26, Wien 24 ferner wurden Erkrankungen angezeigt an Masern und Röteln im Reg.⸗Bez. Posen 132, in Hamburg 38. Budapest 26, Kopenhagen 20, New Vork 41, St. Petersburg 21, Wien 48; desgl. an Diphtherie und Krupp in Berlin 45, Breslau 341, im Reg. Bez. Merseburg 149, in Hamburg 32, Budapest 20. Christiania 45, London (Kranken⸗ häuser) 120, New Jork 149, Paris 38, St. Petersburg 121, Wien 80; desgl. an Typhus in Berlin 24, in den Reg. Bezirken Arnsberg 39, Marienwerder 43, Merseburg 36, Posen 32, Stettin 27, in London (Krankenhäuser) 27, New York 94, Paris 70, St. Petersburg 232.
Theater und Musik.
Schillertheater.
Im Schillertheater N. (Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater) wurde am Mittwoch das bekannte Drama von Hermann Heijer⸗ mans: Die Hoffnung auf Segen“, zum ersten Male gegeben, und jwar in einer neuen Uebersetzung von Karl Heine und Helene Riechers. An Stelle des Hochdeutschen haben die Bearbeiter die dem Holländischen am nächsten stehende plaitdeutsche Mundart für den Dialog gewählt, durch welche die Lekalfarbe der ergreifenden, inmitten der seefahrenden Bevölkerung sich absvpielenden Handlung kräftiger und echter hervortritt. Das Stück, das bereits auf zwei anderen hiesigen Bühnen seine dramatische Kraft bewährt hat, verfehlte auch bier seine Wirkung nicht, wozu die sehr achtbare, von Dr. Hans Kaufmann in Szene gesetzte Aufführung das ihrige beitrug. In der Rolle der Schiffersbraut Jo brachte Klara Rabitow, auf deren große schauspielerische Begabung während der kurien Zeit der Direktion Lindau im Deutschen Theater wiederholt an dieser Stelle hingewiesen worden ist, sich empfeblend in Erinnerung. Besonders im Auszruck der Leidenschaft übte ihre Leistung eine tiefgehende Wirkung aus. Vortrefflich waren ferner Marie Sundra (Kmiertje), die Herren Köstlin (Barend), Iwald (Geerd), Kirschner (Cobus). Auch die Inhaber der kleineren Rollen ließen wenig ju wünschen. — Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wurde gestern zum ersten Male des Spaniers Mo reto reizvolles dreiaktiges Vers- lustspiel Donna Diana“ in der deutschen Bearbeitung Schrevvogels (C. A. West) in einer Aufführung und Insienierung gegeben, die dieser Bühne alle Ehre machte. Auch hier konnte man sich des Wiedererscheinens einer gern gesehenen Künstlerin freuen. Die Titelrolle spielte nämlich Hedwig Paulv, die vor einigen Jahren dem Schillertbeater bereits als Mitglied angehörte, dann aber von Dr. Brahm für das Deutsche und später für das Lessingtheater ver⸗ pflichtet wurde. Da sie an diesen Bühnen kein rechtes Feld der Betätigung fand, tat sie wohl daran, an die Stätte ihrer früheren Erfolge zurückzukebren. Ihre sorgsam gepflegte Sprechkunst und ihr klug durchdachtes Spiel kamen in der Rolle der schöngeistigen Donna Diana gleichermaßen zur Geltung. In Herrn Paeschke als Don Cesar hatte sie einen ihr ebenbürtigen Partner, und Herr Ziegel schuf als witziger Perin wieder eine seiner scharfumrissenen Charakter- gestalten. Bie Damen Becker, Holms, Lotz, die Herren Falken und Wiene reihten sich den Hauptdarstellern würdig an und vereinigten sich mit ihnen zu einwandfreiem Zusammenspiel.
Konzerte.
In der Melanchthonkirche am Urban veranstaltete der Organist Walter Fischer untet Mitwirkung des Sängers Gerhard Fischer am Sonnabend ein historisches Orgelkonzert. Das Programm umfaßte Kompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts. Üünter den alten Orgelwerken der deutschen, französischen, niederländischen
Desterreich. In 11 neue Erkrankungen.
und italienischen Schule hatte der Konzertgeber eine sorgfältige Auswahl getroffen. Absichtlich fanden dabei die weniger bekannten Tonsetzer die größere Berücksichtigung; so war Job. Seb. Bach nur durch das Choral- vdorspiel ‚O Mensch, bewein' dein Sünden groß“ vertreten, an welches sich alsdann der Gesangsvortrag des von Sebald Heyden komponierten Chorals anschloß. In allen diesen fast unbekannten Tonschöpfungen über⸗
raschte eine Ursprünglichkeit der musikalischen Erfindung und eine Tiefe
des Gefühls, die lebhafte Anteilnabme wecken mußte; sie waren geboren au Glaubenskraft und Glaubensfreudigkeit. Köstlich waren die Toccata in F Dur von Joh. Pachelbel, die Fuge bon Matthias van den Gheyn und Zipolis Canzona, wenn sie auch an Größe des Gedankens und Gewalt der Form zurückstanden hinter den Werken Dietrich Buxtehudes, die den Abschluß des Programms bildeten. Neben diesen reinen Drgelkompositionen standen vollwertig die geistlichen Gesänge, die gleich ergreifend wirkten durch die schlichte Gefühlsinnigkeit des Textes wie durch die frische Ausgestaltung
der Melodie; überall traten eine feinsinnige rbythmische Bewegung und
eine leicht fließende melodische Linie glücklich bervor. Da Herr G.
Fischer, der die Gesänge zu Gehör brachte, über einen, vortrefflich geschulten klangvollen Bariton verfügt, erschien jedes Lied wie ein fein abgetöntes Kunstwerk; die schwärmerische Innigkeit der Gesänge don Joh. Rud. Ahle und Joh. Georg Ahle wurde ebenso lebendig erfaßt wie der tiefe Ernst von Joh. Wolf. Franks Jesus neigt sein Haupt und stirbt' und die wehmütige Ergebung in Georg Christoph