Der Bewerbung sind beizufügen;
1) eine ausführliche Lebensbeschreibung des Bewerbers, aus welcher auch der Gang seiner künstlerischen Ausbildung ersichtlich ist, nebst den Zeugnissen über die letztere,
2) Zeugnssse darüber, daß der Bewerber ein Preuße ist, und daß er zur Zeit der Bewerbung das jweiunddreißigste Lebensjahr nicht überschritten hat, .
3) die schriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten Arbeiten von dem Bewerber selbständig erfunden und ohne fremde Beihilfe u, sind, .
4) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen. . . .
Bewerbungggesuche, denen die vorstehend unter 1 bis 4 aufgeführten Schriftstücke nicht beiliegen, bleiben unberücksichtigt. Die Einsendung der Gesuche hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen.
Die Kosten der Ein und Rücksendung nach und von dem Ein— lieferungsorte hat der Bewerber zu tragen. .
Der Preis besteht in einem Stipendium von 30900 M zu einer einjährigen Studienreise nebst 300 M Reisekostenentschädigung und ist in iwei halbsährigen Raten mit je 1659 4 zahlbar, die erste beim Antritt der Studienreise, die weite nach Erstattung des Reiseberichts und nach Erfüllung der weiter unten aufgeführten Studiennachweise.
Das Stipendium steht vom 1. April 1997 ab zur Verfügung.
Die Studienreise ist spätestens innerhalb einer Frist von jwei Jahren nach Zuerkennung des Stipendiums anzutreten und ohne will— kürliche Unterbrech ung zu vollenden. J
Der Stipendiat hat den größten Teil seiner Studienreise den Kunstwerken Italiens zu widmen. Er wird in bezug auf den Antritt und die Vollendung der Studienreise, die Studienzwecke, besondere Studienarbeiten, die wichtigeren Studienorte usw. unter tunlichster Be⸗ rücksichtigung seiner etwaigen Wünsche auf ein festes Programm ver. pflichtet, von dem ohne vorberige ausdrückliche Genehmigung des unterzeichneten Senats nicht abgewichen werden darf. Vor Ablauf von sechs Monaten nach Antritt der Studienreise bat der Stipendiat über den Fortgang seiner Studien dem Senat schriftlichen Bericht zu erstatten und zum Zwecke des Studiennachweises beizufügen: einige
kizzen oder Skizzenbücher, welche die empfangenen Eindrücke flüchtig wiedergeben, ferner mindestens eine farbige Kopie im kleineren Maß— stab eines monumentalen alten Wand oder Tafelgemäldes und endlich eine sorgfältige genaue Kopie eines Fragments von einem alten Bilde in natürlicher Größe. Die Kosten für Ein⸗ und Rücksendung dieser Nachweise trägt die Akademie.
Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Stipendiaten eins der von der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stivendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlassen werden, wenn ältere Ansprüche auf solche nicht zu berücksichtigen sind.
Die Zuerkennung des Preises erfolgt im April 1907. Nach ge— troffener Entscheidung findet eine öffentliche Ausstellung der Konkurrenz⸗ arbeiten statt.
Berlin, den 15. September 1906.
Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Otzen.
Finanzministerium.
Der bei der Provinzialsteuerdirektion in Magdeburg an⸗ gestellte Regierungsrat Möller ist in die Stelle eines Mit⸗ gliedes be, , wire in Danzig versetzt worden.
Dem Regierungsassessor, Oberzollinspektor Schmidt in Emmerich ist die Stelle eines Mitgliedes der Provinzial⸗ steuerdirektion in , , dem Regierungsassessor, Oberzollinspektor Dr teinkopff in Myslowitz die Stelle eines Mitgliedes der Propinzialsteuerdirektion in Königsberg i. Pr., dem Regierungsassessor, Oberzollinspektor Dr. Meyer in Thorn die Stelle eines Mitgliedes der Provinzialsteuerdirektion in Breslau, dem Regierungsassessor Mack in Hannover die Stelle des Vorstands beim Stempel⸗ und Erbschaftssteueramt JL in Hannover, dem Regierungs—⸗ assessor, Oberzollinspektor Student in Kaldenkirchen die Stelle eines Mitgliedes der Provinzialsteuerdirektion in Münster, dem Regierungsassessor Otte in Magde— burg die Stelle, eines Vorstands bei dem Stempel— und Erbschaftssteueramte in Magdeburg und dem Regierungs⸗ assessor Brockhoff in Münster die Stelle eines Vorstands 6 Stempel- und Erbschaftssteueramte in Münster verliehen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten. Dem Tierarzt Max Nitschke in Liegnitz ist die kommissarische Verwaltung der Kreistierarztstelle zu Blumen⸗ thal übertragen worden.
Die Oberförsterstelle Naumburg im Regierungs—⸗ bezirk Cassel ist zum 1. Dezember 1906 und die Oberförster—⸗ stelle Pur den im Regierungsbezirk Allenstein zum 1. Januar 190 zu besetzen. Bewerbungen sind bis zum 20. Oktober d. J. vorzulegen.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Im Ministerium der öffentlichen Arbeiten sind bei den Eisenbahnabteilungen die Eisenbahnsekretäre Maximilian Schmidtke, August Menert und Wilhelm Hoyer, bei den Bauabteilungen der Polizeisekretär Paul Müller und der Regierungs ekretär Otto Lehmann zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren, sowie der Kanzlei⸗ diätar Adolf Pfeiffer zum Geheimen Kanzleisekretär ernannt worden.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 1. Oktober.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben der Leiterin des Königlichen Waisenhauses in Zeitz, Fräulein Elise Böttger, das . Frauen⸗Verdienstkreuz am weißen Bande Allergnädigst zu verleihen geruht.
Der Kaiserliche Botschafter in Konstantinopel, Staats⸗ minister Im e Marschall von Bieberstein ist von seinem Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Deutsche Kolonien.
Aus Windhuk in Deutsch-Südwestafrika wird, „W. T. B.“ zufolge, amtlich gemeldet: ö
Am 22. September ist auf Patrouille bei QOndermaitje der Reiter August Hirt h, geboren am 21. 10. 1884 zu Michelbach, früher im Dragonerregiment Nr. 20, gefallen (Herzschuß). Schwer ver wundet wurden Reiter Arthur Burghardt, geboren am 16. 5. 1818 zu Boblowitz, früher im Infanterieregiment Vr. 51, der seinen Verletzungen (Knochenschuß in linken Oberschenkel und rechten beram, Streifschuß an linken Qber⸗ und Unterarm) am 22. September in Duurdrift erlegen ist, und Gefreiter Oskar Oestreich, geboren am 30. 5. 1883 zu Ermsleben a. H., früher im Grenadierregiment Vr. 11 (Schuß in Unterleib, Knochenschuß in rechten Unterarm, Fleischschuß in linken Oberschenkel). — Gefreiter Gustav Behr. ge⸗ boren am 14 12. 1882 zu Badewitz, früher im Jägerbataillon Nr. 6, ist am 15. September von Patrouille nördlich von Okana abgekommen; Nachforschungen blieben bis jetzt erfolglos.
Frankreich.
Der Ministerpräsident Sarrien hat gestern in Louhans auf einem landwirtschaftlichen Bankett eine Rede gehalten, in der er, wie „W. T. B.“ berichtet, auf die Vorteile hinwies, die das Trennungsgesetz der Kirche biete, Vorteile, die jedoch vom Klerus verkannt würden, der einem Einfluß ge— horche, auf den er nicht näher eingehen wolle. Die Regierung werde aber das Gesetz ohne Bedrückung, aber k ohne Schwäche anwenden, da sie nicht wolle, daß der Staat sich gebieterischen Forderungen der Kirche unterwerfe.
Rußland. Eine Kommission, bestehend aus Vertretern aller Ministerien, die unter dem Vorsitz des . ö M 1
Handelsministerium Langowoi tagte, hat sich, „ zufolge, in ihrer Fun gan egen die sofortige Auf— hebung des Freihafens Wladiwostok ausgesprochen.
— Das 1 in Kronstadt hat vorgestern über die wegen der Matrosenmeuterei angeklagten Per— sonen das Urteil gefällt. Das ehemalige Mitglied der Reichs⸗ duma Onipko is zum Verluste aller Rechte und zur De⸗ portation verurteilt worden. Von den Matrosen sind 19 zum Tode durch Erschießen, 12 zu Zwangsarbeit auf un— bestimmte Dauer, 120 zu Zwangsarbeit von 4 bis 20 Jahren, 429 zur Einreihung in Arrestantenabteilungen und Gefängnis verurteilt. Alle Verurteilten sind aus dem Militär⸗ stande ausgestoßen. 129 Matrosen und drei Bauern sind frei⸗ gesprochen worden. Das Urteil bedarf noch der Bestätigung durch den Kommandanten der Stadt und Festung enen General Adlerberg.
Portugal.
Der König hat die Cortes mit einer Botschaft eröffnet, welche die internationalen Beziehungen als ausgezeichnet bezeichnet und zahlreiche innerpolitische Gesetzentwürfe ankündigt, die von allen Ministerien den Cortes vorgelegt werden sollen. Unter den Vorlagen befindet sich eine betreffend eine Reform einiger Artikel der Verfassung und ihrer Zusatzakte, ferner eine Vorlage durch welche die Tabakkontrolle genehmigt wird, sodann ein Entwurf, betreffend Regulierung der Wein⸗ und Likörausfuhr, welche die Landschaft am Duro fordert, und schließlich ein Gesetzentwurf, betreffend Konversion der inneren Schuld.
Schweiz.
In der vorgestrigen Vollversammlung des in Genf tagenden Kongresses für gesetzlichen Arbeiterschutz wurden, „W. T. B.“ zufolge, die Anträge der Kommission, betreffend den Maximalarbeitstag, beraten. Som bart⸗ Berlin und Jay-Paris befürworteten die Festsetzung eines allgemeinen gesetzlichen Maximalarbeitstages. Die Versamm⸗
lung faßte in diesem Sinne Beschluß. Ferner wurde beschlosen, daß zum Zwecke der Feststellung der Nützlichkeit internationaler Arbeitsverträge das inter⸗
nationale Arbeitsamt über die Dauer der täglichen Arbeitszeit der erwachsenen Arbeiter und über die Wirkungen der bereits durch Gesetze, Verwaltungsmaßnahmen oder durch private Initiative erzielten Einschränkung des Maximalarbeitstages Bericht erstasten soll. Die Anträge der Kommission für Heimarbeit, nach denen die internationale Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz die Landessektionen er⸗ suchen soll, von ihren Regierungen gesetzliche Maßnahmen zu verlangen, durch die ir Arbeitgeber näher be— zeichnete Verpflichtungen ausgesprochen werden, fanden An⸗ nahme, ebenso die Ausdehnung der Gewerbeinspektion und der sozialen Versicherungen auf die Heim— arbeiter sowie die strengste Anwendung der gesund—⸗ heitlichen Vorschriften und Gesetze auf ungesunde Heimarbeitsräume anstrebenden Anträge derselben Kom⸗
mission. Ferner wurde ein Antrag angenommen, demzufolge . die Bildung von Berufsverbänden und Käuferligen
angeregt und gefördert werden soll. Angenommen wurde schließuich auch folgender Antrag der Kommission für Arbeiter versicherung; . ;
Die Internationale Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschut erachtet eine Verftändigung der Stagten über die Gleichberechtigun; der Ausländer und Inländer bezüglich der Versicherungtleistungen fü durchführbar. Sie ladet die Settionen dazu ein, einen internationale. Vertrag zunächst für die Unfallversicherung unter Durchführung diese Grundsatzes vorzulegen und ferner durch nationale Gesetze oder inte nationale Verträge für die Anerkennung dieser Gleichberechtigung
Darauf wurde der Kongreß geschlossen.
Türkei.
Nach Informationen der Pforte ist ein grohes bu! 1 revolutionäres Komplott in Jenidse er eckt worden. Laut Meldung des „Wiener Telegra he Korrespondenzbureaus“ ist eine Kommission dorthin gesan worden, die zahlreiche Verhaftungen vorgenommen hat.
— Die Unruhen in Kroja (Wilajet Skutari) sind, obige Quelle zufolge, nach Angaben der Pforte, unterdrückt.
wirken.
Amerika.
Die Einsetzung einer provisorischen Regierun auf Cuba durch die Vereinigten Staaten von Amerika i erfolgt. In der vom Kriegssekretär Taft im Amtsblatt ver⸗ öffentlichten Proklamation wird, „W. T. B.“ zufolge, erklärt, daß die Einsetzung der provisorischen Regierung nur wegen des dringenden Erfordernisses der Lage und zur . von Ruhe und Ordnung und des öffentlichen Vertrauens er⸗ folgt sei, bis eine ständige Regierung geschaffen sei. Alle Exekutiv-, Stadt⸗ und Provinzialbehörden bleiben, wie die Proklamation besagt, bestehen; die Gerichte sprechen Recht wie bisher, und alle Gesetze, soweit sie nicht ihrer Natur nach zeit⸗ weilig unanwendbar sind, bleiben in Kraft.
Das Vorgehen Tafts ist die Folge des Mißlingens des Versuchs, den cubanischen Kongreß zusammentreten und einen neuen Präsidenten für Palma wählen zu lassen, der mitsamt seinen Anhängern sich weigert, weiter im Amt zu bleiben. fr der Zeit, zu der am Freitagabend die Sitzung des Kongresses eröffnet werden sollte, waren nur vier Mitglieder anwesend, die sich schließlich entfernten, ohne daß eine Sitzung statt⸗— gefunden hätte.
71 der Nacht zum Sonntag ist obiger Quelle zufolge in Washington im Kriegsdepartement eine Depesche vom Präsidenten Roosevelt eingetroffen, durch die die sofortige , von 6000 Mann nach Cuba angeordnet wird.
Der cubanische Gesandte in Washington Gonzalo de Quesada hat seine Entlassung erbeten. Er erklärte der provisorischen Regierung, er tue dies nicht aus Groll, sondern er habe es für seine Pflicht gehalten, so zu handeln, um die Politik des Präsidenten Roosevelt gegenüber Cuba zu er⸗
leichtern. Asien.
Nach einer Meldung der „Morning Post“ hat der japanische Gesandte in Peking Unterhandlungen mit dem chinesischen Ministerium des Auswärtigen über die Verwaltung von Niutschwang begonnen. China nimmt die Bedingungen der Japaner über die Wiederabtretung der Verwaltung der Eisenbahnen an.
— Für Reparaturen und den Bau von Kriegs⸗ schiffen hat, wie die, St. Petersburger Telegraphenagentur“ aus Tokio meldet, der japanische Marineminister beim Parlament einen auf die Zeit bis zum Jahre 1913 zu verteilenden Kredit von 270 Millionen Yen beantragt, davon 23 Millionen für 1906. Vom Kriegsressort wird in Hirossima ein neues Arsenal erbaut. Die Sachalin-Bahn soll bis zum Winter fertiggestellt sein und anfangs ausschließlich Militärvorräte be—⸗ fördern. Ihre besondere Aufmerksamkeit wendet die Regierung der Verstärkung der Freiwilligen Flotte zu.
— Seit kurzem herrscht unter der , die aus indischen Sikhs besteht, große Unzufriedenheit. Am 29. September um Mitternacht weigerten f dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, infolgedessen etwa 80 Sikhs, in den Straßen Dienst zu tun und drohten damit, unn hervorzurufen. Man nahm seine Zuflucht zu europäischen Freiwilligen. Die Sikhs ließen sich, ohne Widerstand zu leisten, entwaffnen und wurden in einer Kaserne interniert. Die Unzufriedenheit der indischen Polizei hat um so ernstere Bedeutung, als kürzlich vom Gemeinderat beschlossen worden ist, die Zahl der Sikhspolizisten im Hinblick auf die Möglichkeit chinesischer Revolten zu vermehren.
— Wie amtlich aus Bali gemeldet wird, haben fich der ift von Tabanan und sein Sohn, der Thronfolger,
elbst den Tod gegeben.
Statistik und Volkswirtschast.
Ueber die Soll. Ausgaben und- GSinnahmen der Kreisgemeinden Baverns in den Jahren 1900 bis 1995 entnimmt die „Stat. Korr.“ dem 8. Jahrgange des „Statistischen Jahrbuchs für das Königreich Bayern“ die folgende Uebersicht:
Es betrugen in 1000 4 die Aufwendungen Es betrugen in 1000 M . Es betrugen bi, Ginnah für Erziehung und für die Ausgaben e Einnahmen NRegierungs⸗ BVlldung Wobltãtigkeit fi und. in .· and Jisschũffen bezirke. für davon für ß nahmen aus der . ge⸗ j *. day Far. Staate kasse aus a. Ver. werbl fir Ger 'n en,, In⸗ für . — aus son⸗ wal ab Kul⸗ sund für Brücken⸗ d son⸗ über⸗ auf 1 Krelg. fit tungs, föätzt deutsche Linz. tur heitz, siber; Kreis, und ens stiges benpt Gin. s, dazen saen ü Staat. tkoften, haupt Schulen D wesen haupt irren · Waffer g in woh. über⸗ für umlagen i. ; 4 . an⸗ bau 1000 ner haupt . en Unter- stalten Schulen ur stalte 2 4 Oberbayern. . 18,0 3 923,9. 2 287 91 263,6 172,6 2161 z30,41 005,7 3c 5) 50,0 1109 6261,90 4731 187,3 1 166,5 45927 481,0 Niederbavern. 6,0 1 605,7 1 353 2 215,8 58,0 120 146,9 90,6 172,5 125 40,0 2 052,7 3,03 355,,' 845,2 1120,55 76,8 . 4,7 2 206,8 1 ß 9.3 372,1 65,4 190,5 810,8 453,5 115,090 28,1 123,9 3 365,2 4 051 098,7 1080,8 2189 8 476565 Oberpfalz... 49 1356, 1 1145, 173, 369 13,3 184,5 91,9 8955 115 38,21 17331 3,121 822, 512.5 345,3 65, Oberfranken. 6.5 1705,86 14123 244,1 42,9 128 227,6 150,9 88,2 18,1 34,9 2136,?7 351 9802 966,7 1073,55 83,0 Mittelfranken S5 2611,90 165854 727,2 67,3 11,1 722,9 647,4 220,9 265,8 76,5) 3 743,1 4591 090.5 1066,5 2409,88 242,7 Unterfranken. 3.3 1œ788,3 1 458,2 261A? 56,1 175 182,9 81,8 117,1 25,5 69,8 22626 3,48 9820 971,3 1215, 65,3 Schwaben... 7,5 1 830,0 13665 326 5 1211 10,1 1784 92,0 280,2 25,5 61,5 25143 3,52 913,4 893,1 14677 133,2 Staat 1905 *61 4 17 025,6 12 171,3 3 584,2 619,6 108. 83 783,42 614.0 1717, 1 197,0 555, 8 24 058,8 3, 907 9302 73802, 614 l 4.7 1 225,9 19094 *61,B7 15 968,8 11 518,0 3 305,5 595,2 103,B5 3 331,8 22104 17086 165,4 544 422 479,5 3 647 313,3 7 183,4 13 951. 812044 1903 291,3 16 241,6 11 996,1 3 215,6 5740 101,92 931,32 005,4 1 6298 160,5 429, 922 361,5 3 627 gol 2. 7 784,5 13 7624 697,9 1802 2655 11 4079 73241 31234 5494 99 925827 1 781,3 1 687,5 180,9 333,3 17118,9 2.7733 755,8 3 6321 12 203,5 1148,6 1901 251,4 119803 7 9b. 43 128.2 463,8, 99 22503, 01 709,1 1 590,8 118,0 432, 817 459,3 2, S2s4 4712 4 . 603 61 3646 1900 250,9 10 hl. 1 6 K 919,6 ö 9, 12 565, 2 1 591,6 1 390,4 ö. 336 915 . 2 5213 433,9 3 384,2 10 562 5 1 562,7 Durchschnitt 19560 1805] 193,913 880,9 9 697,9 3 213,8 oss,3 102,12 916, 21 985,5 16207 138,3 447, 219 837, 3 2115 802, 6 5 7603, 1 12 834,8 1 200,
) Rückgang infolge Neuorganisation der Rentämter vom Jahre 1904.
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Im Rechnungejahre 1905 waren hiernach die Sesamt. Ausgaben und Einnahmen der Kreise des Königreichs auf 24 068 755 M veran⸗ schlagt; dies bedeutete gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme um 16589204 A oder 7,97 v. S. und gegenüber 1900 eine solche um
3 09g 697 M½ oder 64 69 v. H. Vom Hundert der Gesamtaufwendungen er Kreise im Jahre 1905 entfielen auf den f t ; Regierungsbezirk Oberbayern 26,01 ⸗ Niederbayern. ö 8,53 ö 1 ⸗ 1 7,20 . 1 8, 88 . Mittelfranken. 15,55 ö. Unterfranken ; 9,40 ö Schwab 10,45
d 45. Die Leistung sämtlicher Kreise auf den Kopf ũder am 1. Dezember o ortsanwesenden Bevölkerung machte im Rechnungsjahre 1905 O MÆ, 19094 364 M und 1800 nur 2,52 Æ aus. . den Re⸗ rungöbejirken zeigten 1905 Oberbayern, Mittelfranken und Pfal; t bejw. 473 465 und 05 n die höchsten Kopfbet räge. Wag die Ar der Aufwendungen anbetrifft, so entfielen 1905 t 7I v. H. der Ausgaben sämtlicher Kreise und in den beiden Vor⸗ hren noch höhere Anteile auf Erziehung und Bildung. Den 1 weltem bedeutendsten Teil dieser Summe, nämlich 12171 299 4, forderten die Ausgaben für deutsche Schulen, und zu ihrer Be—⸗ reitung leistete der Staat Zuschüsse in einem Gesamtbetrage von S0? bes M, sodaß 64,11 v. der Aufwendungen in dieser BDeise Deckung fanden. Auf gewerblichen und Iandwirtschaftlichen Unterricht entfielen auch noch 3 584229 * Von den übrigen Aufgaben, deren Erfüllung den Kreisverbänden oblag, erforderten nur dag Armen und Verkehrswesen bedeutendere Summen. Für ersteres wurden 1906 in samtlichen Kreisen 3783391 ** (darunter rund 2614 000 M für Kreigirrenanstalten), für Straßen-, Brücken⸗ und
Wasserbau 1717 129 A ausgegeben, das waren 1572 bejw. 7, 13 v. H. der Gesamtaufwendungen der Kreise. In den Vorjahren traten bei 36 Ausgaben für Wohltaͤtigkeits zwe e durchweg niedrigere, bei den Ver⸗ lehrsanlagen dagegen überall höhere Anteile am Hundert der Gesamt⸗ heit . 54 ; J on den Regierungsbezirken zeigte Oberbayern nach der Schluß—
tabelle bei den Ausgaben für Erztehung und Bildung mit 4 2 . bon 52,66 den niedrigsten und Ober ranken mit 79. 83 v. S. den höchsten Anteil an den Gesamtausgaben. Bei den Wohltatigkeitszwecken bezw. den Verkehrsanlagen erreschten die Pfalz und Schwaben mit 24, 09 bezw. 11,14 die hächsten, , , chwaben und die Pfal; mit 7, 99 bejw. 3, 42 v. H. die niedrigsten Anteile an den Gesamtkosten.
Den Kreis verbanden gewährt der Staat zur Erfüllung ihrer Aufgaben Zuschüsse, welche sich 1905 insgesamt auf 7950 184 4 beliefen. Seit 1906 haben sich die Staatszuschüsse mehr als ver— doppelt, und ihr Anteil an den Gesamtesnnahmen ist von 22,07 v. H. im Jahre 1900 auf 32, 95 v. H. im Jahre 1965 gestiegen. In nur drei Regierungsbenrken, war der r ne Anteil 1955 , . als durchschnittlich im ganzen Königreich; in Oberbayern etrug er sogar nur 18,96 v. H., wogegen in Niederbayern, Unterfranken, Oberfranken und Oberpfal die Staatezuschüffe rund 42, bejw. 43, 45 und 47 Hundertteise der Einnahmen ausmachten. Die Haupteinnahmeguelle bilden in sämtlichen Regierungsbezirken die Kreisumlagen. Nur in der Oberpfalz (18,76) erreichten sie 19goh noch nicht ganz 50 b. H. der Einnahmen, während ihr Anteil in den übrigen Regierungsbezirken zwischen 50, 24 (Oberfranken) und 73,36 ¶Ober⸗ bayern) schwankte. Durchschnittlich wurden 1905 in den Kreisberbänden des gesamten Staatsgebietes 61,97, im Jahre vorher 52, 11 und 1960 e885 v. H. der Gesamtheit durch Umlagen aufgebracht. Die Ein— nahmen aus sonstigen Quellen, durch welche 1900 noch über 10 v. H. der Ausgaben gedeckt wurden, entfprachen 1905 nur 5.os v. H. der Gesamteinnahmen der Kreisverbände.
Vom Hundert Vom Hundert der Gesamt au sg abe entfielen der 3 Regierungsbezirke . . zuf aut. gte . . Staat Ver ⸗ Erziehung auf uf, , genf, Straßen auf Zuschůsse auf u waltungs. 2 9 Kultur een, , . Brücken⸗ Indkitrie ö aus der Kreis sonstige kosten Bilbung eitswesen igkeit und Staats umlagen Quellen Wasserbau kasse — AVberbayern .... 9 2,76 0, 34 21,25 10,13 0, Sᷣo 1 1 1338 7,68 Niederbayern.. O29 I8, 23 2,83 0,58 711 8, 40 0,51 1,95 41,67 5459 3,B7 4 ,,, 014 65, 58 1,95 0,31 24, 09 3,42 0, S3 3,68 32,65 665,08 2, 27 ö,, 0,28 78, 19 2,08 0,77 10,54 5, 17 0, 66 2, 21 k 3.77 Qberfranken K 0, 30 79 83 2,01 0, 60 1065 4, 13 0, Sh 1,63 45,88 50 24 3,88 Mittelfranken ... 0, 23 69, 76 1,80 0, 29 1931 5, Sd 0,69 2, 04 29, 13 b4.38 6, 49 Unterfranken.. C24 79. 03 2.48 9 656399 5,18 1,13 3,09 H.i9 557 2 gs8 Schwaben 6,30 72, 78 4, 82 040 7,09 11, 14 1,02 2, 45 36,33 58,7 5, 30 Staat 1905.6. 0,26 70, 74 2. 57 0, 45 165,72 7,15 0, S2 2,31 32,95 61,37 5, 08 1909.. 0.27 71,04 2, 65 0, 46 14 82 7, 60 0, 74 2, 42 32,53 62, 11 5,36 1995.. 1,31 72,63 2,57 0,45 13,1 7, 29 0, 72 1,92 35,33 6,55 3,12 1966.. 1,55 66, 64 3,16 0,58 15, 09 9, 86 0, Sd 2, 24 22, 00 71,29 6,71 ö 1,44 68,70 2,66 0,57 14,35 9, 12 0, 68 2, 48 26, 64 66,54 7,82 iss; 143 56.52 231 564 1g 355 533 31 ag, gas, ih gg Durchschnitt 1900/05 0, 98 69, 97 2,71 0.52 1470 8,7 0, 70 2, 25 29, 25 64.70 b, 05. Zur Arbeiterbewegung. war ziemlich allgemein, in einz z Orten Oberstei . ; gemein, in einzelnen höher gelegenen Orten Obersteier⸗ Auf dem Hüttenwerk Rote Erden bei Aachen (wgl. marks, Nordtirols und Krains aber sr,. e es stellenweise zur Nr. 24 d. Bl fand, wie . W. T. B. meldet! am Sonnabend. Reifbildung kam. Der hierauf ein getretene Wetterumschlag zeitiste für vormittag die von der Lohnkommission der ausständigen Arbeiterschaft die berrschende Jahresjeit ungewöhnlich heiße und fonnige Tage, nachgesuchte Besprechung mit der Direktion statt. Laut Mit. welche ohne größere Unterbrechung bis zum 16. September anhielten, teilung der Direktion wurde der Kommission eröffnet, daß worauf die niedergegangenen kurzen Regen, welche in einzelnen Bezirken die Arbeit nur auf Grund des von der Direktion schon Niederösterreichs, Untersteiermarks, Kärntens und Kralns mit Hagel— am 2. August festgelegten unabänderlichen Stand wunkts (wonach schlag verbunden waren, die bisher anhaltende Abkühlung, nicht aber die geforderte generelle Lohnaufbesserung ausgeschlossen ist) auch die langersehnte und bereits dringend nötige Feuchtigkeitsmenge wieder aufgenommen werden könne. Die Frage, ob die brachten. Das Wetter war wegen der ungewöhnlich beißen und langen Arbeiterschaft sich auf diesen Standpunkt gestellt Habe, konnte die Hitzeperiode für die Landwirtschaft im allgemeinen nicht besonders Lohnkommission nicht beantworten. Dem Vernehrmen nach werden günstig. Die anfangs gefallenen Regen haben die Pflanzen etwas die ausständigen Arbeiter am nächsten Dienstag eine große Versamm- ] erfrischt, dem Boden aber nicht die nötige Feuchtigkeitsmenge zu⸗ lung ,, . zu der Eröffnung der Direkt ton Stellung ge⸗ er ührt und . die Ausführung der Erntearbeiten in die nommen werden soll. Länge gezogen. ie hierauf folgenden heißen Tage ermöglichten In München; Gladbach sind, nach der Köln. Ztg.“, neben jwar eine rasche Beendigung der Getreideernte und die ß den Konfektionsarbeitern auch die Heimarbei terxinnen in eine des Grummeischnittes, wirkten aber auf die Entwicklung der Herbst—= Lobnbewegung n, Sie fordern von den Kleiderfabrikanten früchte, den Nachwuchs der Futterpflanzen und das“ Ausreifen des ebenfalls einen einheitlichen Lohntarif mit höheren Lohnsautzen. Weines und Obstes sowie endlich auf die Felderbestellung äußerst ö. In einer am Sonnabend in Nürnbesg abgehaltenen Voll— nachteilig. Die Folgen dieser Dürre jeigen sich besonders stark in vversammlung der Arbeitgeber im Baugewerbe wurde, wie Südtirol, Krain, Dalmatien und im Küstenlande, sodaß in zahlreichen W. T. B. mel det, nachdem die Einigungsverhand lungen über den Drten dieser Länder sowie in einzelnen Gegenden Nord,, Sst. und Abschluß der Tarifverträge zu Ende geführt waren, beschloffen, von Mittelböhmeng ein empfindlicher Wassermangel herrscht. In den ö Gegenden, in welchen in letzter Zeit ausgiebige Regen gefallen sind,
Ztg. erfahrt, in eine Lohnbewegung eingetreten.
heute, Montag, an auch die Mitglieder der freien Gewerkschaften wieder in Arbeit aufzunehmen. Der Ausstand der Maurer ist somit ganzlich erledigt.
Die Klavierarbeiter in Heilbronn sind, wie die „Köln. Sie verlangen
10 ol Lohnerhöhung, 25 0 mehr für die Ueberarbeit, SO o für Sonn= und Feiertagsarbeit.
Die Mannheimer Fleischergewerkschaft hat, wie die xFrkf. Ztg. erfährt, an die Firma Albert Imhoff eine Reihe von , gerichtet, welche die Firma ablehnte. Darauf reichten Keun Gehilfen die Kündigung ein, und die Gewerkschaft verhängte den Boykott über die Firma. Die FCeischerinn ungen von Mann“ heim, Ludwigshafen, Heide berg und Worm s haben fich nun mit der Firma Albert Imhoff solidarisch erklärt.
Auf den Schiffswerften am Clyde haben, dem W. TB.“ mufolge, am Sonnabend 7099 Eisenarbeiter die Arbeit eingestellt; . . wird vermutlich von längerer Dauer sein (vgl. J 227
uf einer Konferenz des Bergarbeiterver bandes von
WBalez wurde, wie der ‚rkf. Ztg. telegrarhbiert wird, beschlofsen,
die Arbeit in sämtlichen Bergwerken einzustellen, die dem Verband nicht angehörige Bergleute beschäftigen. Den Bergwerks besttzern wird die Kündigung heute, Montag, überreicht werden. Der Streik wird in den Ber werken des Rhonda⸗Tales seinen Anfang nehmen. In dem ersten Distrikt dieses Tales sind 32 533 Bergleute lfätig, von denen 27 238 Mitglieder des Bergarbeiterverbandes 2
Der allgemeine Ausstand, der durch den Ausstand der B20 Arbeiter der Tabakpfeifenf abriken in St. SIaude (Dep. r rr ffn war, ist nach der „Köln. Ztg. beendet (vgl.
r. BI..
In Budapest hat, wie W. T. B.“ berichtet, der Direktor der Hofoper Mahler den Vertretern des Opernpersonals am Sonnabend erklart, daß die im Budget vorgefehene Gehaltz— regulierung nach der Bewilligung durch das Abgeordnetenhaus mit trückwirkender Kraft ins Leben sireten werde. Das Orchefter und das
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technische Personal der Königlichen Oper haben sich mit dieser Er⸗
lärung, daß die Regierung gemäß dem Vorschlag der Birektion die SGehälter vom 1. Januar 1967 ab aufzubessern 1 sei, zufrieden gegeben. Die Ausstands bewegung ift damit beendet. (Vgl. Mr. 231 d. Bl)
Land nnd For stwirtscha ft.
gatenstands⸗! und Erntebericht des 5ste rreichischen
ckerbauministertumz nach dem Stande zu Mitte Sep— tember 1906.
‚ Die allmählich eingetretene Temperaturabnahme hatte mit Aug⸗
nahme weniger Tage, an welchen sich das Wetter etwas anf heiterte, eine
üubl: und regnerische Witterung im Gefolge, welche ungefähr bis jum
* August währte. Die Wärmeabnahme während die fes Zeitraumz
. . .
.
kann sich im Stande der Kulturen noch manches bessern.
Die Getreideernte, welche sich infolge des ungünstigen Witte rungsverlaufes anfangs stellenweise verzögerte, hat nunmehr ihren Ab— schluß gefunden. Die beim Roggen, Weijen und der Gerste erzielten Ernteergebnisse weichen im großen und ganzen von den gehegten Er— wartungen nicht wesentlich ab. Nur in Ostgalizien ist in einigen wenigen Bezirken das im Felde lagernde Getreide teilweise aus- gewachsen. Die späten Hafersorten, deren Schnitt in einzelnen Landesteilen erst vor kurjem beendet wurde, sowie der noch nicht ein , . Hafer haben unter der Ungust der zur Zeit der Ernte errschenden ö Witterung in manchen Bezirken Südböhmens, Nordmährens, Oberösterreichs und Saljburgs gelitten, und es wurde hierdurch das Aussehen sowie die Qualität der Frucht herabgemindert.
In Niederösterreich haben die stellenwelse niedergegangenen agelschläge das Ernteergebnis wesentlich beeinträchtigt. Der örner, und Strohertrag kann im großen und ganzen als
gut, in einem Teile der Berirke Westböhmengs, Rordmährens, Ober oͤsterreichs und Kärntens sogar als sehr gut bezeichnet werden. In einigen Gegenden Kärntens ist das Stroh teilweise vom Rost Fe— fallen. Die Druscharbeiten sind in einzelnen Ländern schon zlemlich weit gediehen, in anderen aber noch sehr in, Röckstande. Die Grummetfechsung wurde durch die Spaͤtregen vielfach be— hindert. Die Bestellung der Felder gestaltet sich in dem ungewöhnlich stark ausgetrockneten und verhärteten Boden all— gemein, in Mittelböhmen, anz besonders schwierig. Infolgedessen steht der Herbstanbau mit usnahme von Ostböhmen und Sstgalizien, wo die Roggensaat teil- weise beendet ist, erst im Beginn. In Ostgalizien schadigen die in manchen Bezirken massenhaft auftretenden Feldmäuse die junge Saat. Die frühen Rapzsagten konnten wegen der herrschenden Bürre in zahlreichen Gegenden Südböhmeng und Mährens nur schlecht auf⸗ gehen und jeigen in vielen Bezirken Mittelböhmeng und Südmährens, namentlich aber in Ostgalizien, einen ungleichen Stand. Hier mußten an e e Orten bis 40 , der Rapssaat umgeackert werden. In Mittelböhmen und Nordmäͤhren hindern außerdem Schädlinge die gedeihliche Entwicklung der jungen Saat. ür den Buchweijen, welcher sich nach den um die Mitte August gefallenen Regen schõn zu entwickeln begann, war die an— haltende Trockenheit nicht günstig; die Pflanzen wurden im Wacht tum jurücgehalten, und es zeigen sich bei der reiferen Saat viel taube Körner. In Südtirol und im Küstenlande stehen sehr schwache Er—⸗ träge in Aussicht; sonst kann der derzeitige Stand mit Ausnahme Untersteiermarks, wo die Saaten ein schönes Aussehen bieten, meist noch als mittelgut bejeichnet werden. In Kärnten haben zablreiche Hagelschläge und in Krain Fröste stellenweise die Kultuͤren geschädigt. Für die Entwicklung der Maispflanzen war der bisherige
Witterungsverlauf sehr vorteilbaft. Nur in Südtirol und im Küstenlande hat die allzu lange andauernde Dürre schaͤdlich gewirkt.
iederösterreich, Tirol und Kärnten aber
Die Frucht zeigt im allgemeinen einen önen Kolben
Kolben selbst sind gut ausgebildet und ., ß, Bezirke Niederösterreichs, in welchen die Planen in der Ent— wicklung etwas zurückgeblieben sind, mehr oder minder schon ausgereift. In Ostgalinien und der Bukowina hat in einzelnen Gegenden die Ernte begonnen. Mit Ausnahme von Südtirof und de Küsten⸗ landes ist daher ein guter Maisertrag zu erwarten. Der in Buko—⸗ wing und in Unterstelermark hier und da aufgetretene Rost fowie die in Kärnten vereinzelt niedergegangenen lokalen Hagelschlãge durften auf das Gesamtergebnis keinen besonderen Einfluß auzüben.
Der Ertrag der schon ziemlich weit vorgeschrittenen Kar— toffelernte bestätigt die früher gemachten Angaben. Die zu jener Zeit bereits berminderten Aussichten haben sich infolge des trockenen und für die Entwicklung der Knollen ungünstigen Witterungs verlauft neuerdings noch weiter verringert, indem das Kraut vorzeitig berdorrt ist und die Knollen klein geblieben sind. Der kee 816 jwischen der früheren feuchten und der darauf— folgenden heißen Witterung förderte mit Ausnahme von Westböhmen, Schlesien, Salzburg, Südtirol und dem Küstenlande die weitere Aut⸗ bildung des stark auftretenden Kartoffelpiljes und bewirkte an vielen Orten das nn der Knollen. In einzelnen Bezirken Süd— böhmens haben Engerlinge Schaden angerichtet. Auf Grund der k Ergebnisse kann der Ertrag in Kärnten, Krain und der Hälfte der Bezirke Nord⸗ und Westböhmens, Süd— maͤhrens, Steiermarks und Nordtirols als gutmittel, in Nord— mãhren, Westgalizien, Südtirol, im Küstenlande, dann in der Hälfte der Benrke Südmährens und Ostgaliziens als schwachmittel und in den übrigen Ländern noch als mittelmäßig bezeichnet werden. In Südböhmen und Oberösterreich ergeben sich in vielen Gegenden schlechte Resultate. Spätkartoffeln liefern im allgemeinen beffere Erträge als Frühkartoffeln und zeigen fich gegen die Fäulnis wider— stands fähiger.
Die bisher im allgemeinen günstige Entwicklung der 36
rübe wurde unter dem Einfluß des heißen und trockenen Wetters an vielen Orten gehemmt, in manchen Rübendistrikten sogar jum Still stand gebracht. Am stärksten äußern sich die nachteiligen Folgen dieses ungünstigen Witterungsderlaufs in Nord, Sst., Süd und Mittelböhmen und in Südmaähren. In Ostgalinten sind infolge der seinerjeit mangelhaft, durchgeführten Kulturarbeiten viele Rübenfelder vom Unkraut überwuchert. Ein endgültiges Urteil über das ju erwartende Ernteergebnis kann in dem gegenwärtigen Zeit— punkte noch nicht abgegeben werden, da sich der Stand in vselen Rübendistrikten nach Umständen noch bessern kann. Mehr als eine Mittelernte ist jedoch nicht zu erwarten. In Ostböhmen und Südmähren haben die hier und da vorgenommenen Proben einen guten Zuckergehalt der Rübe ergeben. Auch die Futterrübe hatte unter der herrschenden Dürre zu leiden und ist infolgedessen in einzelnen Benrken Nordböhmens, Niederösterreichs, Obersteiermarks, Kärntens und dem Küstenlande im Wachstum etwas zurückgeblieben. Mit Ausnahme einiger Be— zirke Ost und Mittelböhmens und Nordmährens, in welchen Landes teilen sie nur schwache Erträge liefern dürfte, sind im allgemeinen mittlere bis gute, in vielen Bezirken Oberösterreichs sogar sehr gute Ergebnisse zu erwarten. Die Stoppelrüben zeigen im allgemelnen einen befriedigenden Stand und sind nur in Obersteiermark und dem Küstenlande in der Entwicklung zurückgeblieben. In Nordtirol hatten die jungen Pflanzen stark unter Raupenfraß zu leiden.
Für die SGrummeternte war der bisherige Witterungsverlauf ziemlich vorteilhaft. Die anfangs gefallenen Regen bewirkten eine Wiederbelebung des Wuchses und in vielen Ländern noch einen Zu— wachs an Futter. Die hierauf eingetretene warme Zeit ermöglichte die rasche Durchführung des Schnittes, welcher nun wobl als beendet angesehen werden kann. In Südtirol, Krain, Dalmatien und dem
Küstenlande hatten Mangel an Niederschlägen und die Hitze ein Verdorren der Grasnarbe und der Kleebestände zur Folge, und in diesen Ländern ist Futternot zu befürchten. Im übrigen
ist der Grummetertrag fast durchgehends befriedigend und übertrifft in vielen Gegenden sogar den ersten Schnitt. Nur aus einzelnen Be⸗ zirken Norde, Ost, und Mittelböühmens und Südmährens kommen Nachrichten über schwächere Ernteergebnisse, während aus der Bukowina, QOberösterreich, Salzburg und Obersteiermark über sehr gute Erträge berichtet wird. In Nordmähren, Schlesien und West— galizien werden Klagen über Mäuseschäden laut. Im allgemeinen haben im laufenden Jahre Kleeschläge verhältnismäßig bessere Erträge abgeworfen als die Wiesen.
Verdingungen im Auslande.
Bulgarien. 51I8, Oktober 1905. Kreis finanzkommission Sofig: Einrichtung einer Zentral dampfheizungéanlange für die Staatseisenbahnwerkstätten in Sofia. Kaution 4600 Franken.
Aegypten. Ministêre des Travaux Publics: Bau eines Postgebäudes in Tantah. 17. Oktober 1907. Lastenheft beim ‚Reichsanzeiger“. Egyptian State Railways and Telegraphs; Lieferung von Druck. Und Kartonpapier (Strawboards). 165. November 1906. Lastenheft und Proben beim ‚Reichsanzeiger“.
Verkehrsanstalten.
In Spyfang KKiautschou) ist eine Postagentur eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf den Brief, Zeitungs-, Postanwelsungs⸗, Paket., Wert⸗ und Nachnahmedienst erstreckt.
Postpaketverkehr mit Mexiko.
Eine Berliner Zeitung brachte vor kurzem die Nachricht, daß der Versand von Poftvaketen mit Wertinhalt aus 3 6 jwar nur aus Deutschland — nach Mexito verboten sei. Zur Klarstellung der Verhältnisse wird uns milgetellt, daß ein Austausch von Postpaketen mit Wertangabe zwischen Deutschland und Mexiko zwar nicht stattfindet, . wie z. B. im Verkehr Mexikos mit Frankreich und Großbritannien, daß aber die Einfuhr von Gold, und Siülbersachen, Syeifteinen, Schmucksachen und von anderen kostbaren Gegenftänden in Po st⸗ paketen ohne Wertangabe durch die mextkanische Verwaltung bereits seit Januar 1805 und zwar gleichzeitig an Deutschland, ,, und. Großbritannien zugestanden worden sst. Eine
enderung ist hierin, soviel bekannt, bisher nicht eingetreten.
Laut Telegramm aus Herbetthal ist die am 30. Seyt t
Nachmittags, in Berlin . gewesene Post aus .
infolge von Zugverspãtung wegen starken Nebels, und nach einem
,, 9 Jed mr, die 3 früh in Berlin fällig esene Post au alien un ustr al ũb
nicht bekannten Gründen ausgeblieben. ,
Theater und Mufik.
. Königliches Schauspiel haus.
Im Königlichen Schauspielhause wurde am Sonnabend Hofrat Ludwig Barnay neu in Siene gesetzt, Sha kespeares 2 Dam et nach längerer Zeit zum eisten Male wieder aufgefũührt. In einer Reihe reicher und fein abgestimmter Bilder jog das gewaltige Werk an den Augen der Zuschauer vorüber. Die nächtlichen Schauer der Vorgänge auf der Terrasse, der Prunk der Königlichen Hofhaltung in den emächern des Schlosses, der mondbeschienene Friedhof, wo Opbeliens schlichte deichenfeier stattfindet, sie hinterließen einen Ein⸗ druch, der sich so leicht nicht verwischt, und bildeten einen Hintergrund für die Handlung, wie man ihn sich beffer nicht wünschen kann. Es liegt an dieser Handlung selbst und an dem widerspruchgvollen
Charakter ihres Helden, wenn jede Hamletvorstellung, auch die