1906 / 233 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Oct 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Ministe rium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der theologischen Fakultät der Universität zu Marburg Lic. theol. Rudolf Knopf ist . außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Dem ordentlichen Seminarlehrer , . Grosse in Soest, . n , ist bei seinem Ausscheiden aus dem Amt das Prädikat „Oberlehrer“ verliehen worden.

Königliche Akademie der Künste.

Wettbewerb

um den Preis der Ersten Michael Beerschen Stiftung auf dem Gebiete der Bildhauerei

für das Jahr 1907.

Der Wettbewerb um den Preis der Ersten Michael Beerschen Stiftung für Maler und Bildhauer jüdischer Religion wird hiermit für das Jahr 1907 für Bildhauer eröffnet.

Als Preisaufgabe ist gestellt worden:

„Ernte“ in Reliefform.

Die Gestaltung des Reliefs, Halbkreis oder Rechteck, bleibt dem Ermessen des Bewerbers überlassen, nur muß es ganze Figuren ent⸗ halten und in der Höhe mindestens 0,0 m, in der Breite nicht unter einem Meter messen. Die Figuren im Vordergrunde sollen eine Körperlänge von 60 em haben. Mit dem Konkurrenzwerke sind

leichjeitig einzusenden verschiedene von dem Konkurrenten bisher ge— ertigte Arbeiten und Studien nach der Natur sowie Kompositions⸗ skizzen eigener Erfindung, die zur Beurteilung des bisherigen Studien anges des Bewerbers dienen können. Indessen dürfen sämtliche Ar—⸗ iten, auch wenn die Bewerbung auf mehrere Preise ausgedehnt wird, die Zahl K nicht überschreiten. :

Die Ablieferung der für diesen Wettbewerb bestimmten Arbeiten nebst schriftlichem Bewerbungsgesuche an die Königliche Akademie der Künste, Berlin W. 64, Pariser Platz 4, muß bis zum 13. April 1907, Mittags 12 Uhr, erfolgt sein.

Der Bewerbung sind beizufügen:

1) ein Lebenslauf, aus dem insbesondere der Studiengang des Konkurrenten ersichtlich ist,

2) eine amtliche Bescheinigung, aus der hervorgeht, daß der Bewerber zur Zeit der Einsendung ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 32. Lebensjahr noch nicht überschritten hat und sich zur jüdischen Religion bekennt,

3) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber seine Studien auf einer deutschen Akademie gemacht hat, . .

) eine schriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten Arbeiten von dem Bewerber selbst erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind, .

5) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

. denen die vorstehend unter 1 bis 5 aufgeführten Schriftstücke nicht vollständig beiliegen, werden nicht berücksichtigt. . der Gesuche hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen. ;

Die Kosten der Ein⸗ und Rücksendung hat der Bewerber zu tragen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 2250 S zu einer einjährigen Studienreise nach Italien und ist zahlbar in viertel⸗ jährlichen Raten, deren erste im Betrage von 900 S6 beim Antritt der Studienreise, die ferneren mit je 450 M in Italien zur Aus— zahlung gelangen. Der Stipendiat ist verpflichtet, sich acht Monate in Rom aufzuhalten und über den Fortgang seiner Studien vor Ab— lauf der ersten sechs Monate der Akademie unter Beifügung von Photographien eigener Arbeiten schriftlichen Bericht zu erstatten.

Die Kosten der Ein⸗ und Rücksendung dieser Nachweise werden zu Lasten der Stiftungsfonds übernommen.

Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Stipendiaten eins der von der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stipendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlassen werden, wenn ältere Ansprüche auf solche nicht zu berücksichtigen sind.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober 1907.

Die Zuerkennung des Preises erfolgt im April 1907. Nach

etroffener Entscheidung kann auf Bestimmung des unterzeichneten Gere, eine öffentliche Ausstellung der Bewerbungsarbeiten statifinden. Berlin, den 15. September 1906. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Otzen.

Wettbewerb

um den Preis der Zweiten Michael Beerschen Stiftung auf dem Gebiete der Malerei

für das Jahr 1907.

Der Wettbewerb um den Preis der Zweiten Michael Beerschen Stiftung, zu, welchem Bewerber aller Konfessonen zugelassen werden, wird hiermit für das Jahr 1907 für Maler aller Fächer eröffnet.

Die für die Preisbewerbung bestimmten Bilder müssen in Oel ausgeführt sein; die Wahl des darzustellenden Gegenstands bleibt dem eigenen Ermessen des Bewerbers überlassen. Gleichzeitig mit den Konkurrenzwerken sind einzusenden mehrere Studien nach der Natur sowie eventl. Kompositionsskizien eigener Erfindung, die zur Be— urteilung des bisherigen Studienganges des Bewerbers dienen können. Indessen dürfen sämtliche Arbeiten, auch wenn die Bewerbung auf mehrere Preise ausgedehnt wird, die Zahl 10 nicht übersteigen.

Die Ablieferung der für die sen Wettbewerb bestimmten Arbeiten nebst schriftlichem Bewerbungsgesuche an die Königliche Akademie der Künste, Berlin W. 64, Pariser Platz 4, muß bis zum 13. April 18907, Mittags 12 Uhr, erfolgt sein.

Der Jm, sind beizufügen:

I) eine Lebensbeschreibung, aus welcher der Studiengang des Bewerbers ersichtlich ist,

2) eine amtliche Bescheinigung, aus der hervorgeht, daß der Be⸗ werber zur Zeit der Einsendung ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 32. Lebensjahr noch nicht überschritten hat,

38) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber seine Studien auf einer deutschen Akademie gemacht hat,

4) eine schriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten , pa . Bewerber selbst erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind,

) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

Gesuche, denen die vorstehend unter 1 bis 5. aufgeführten Schrift⸗ stücke nicht beiliegen, werden nicht berücksichtigt.

; Die Kosten der Ein- und Rücksendung hat der Bewerber zu ragen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 2250 M zu einer einjährigen Studienreise nach Italien und ist zahlbar in vierteljähr lichen Raten, deren erste im Betrage von go0 M beim Antritt der Studienreise, die ferneren mit je 459 4 in Rom zur Auszahlung gelangen. Der Stipendiat ist verpflichtet, sich acht Monate in Rom r , und über den Fortgang seiner Studien vor Ablauf der ersten sechs Monate der Akademie unter Beifügung von Photo- graphien eigener Arbeiten schriftlichen Bericht zu 3

Die Kosten der Ein⸗ und Rücksendung dleser Nachweise werden zu Lasten der Stiftungsfonds übernommen.

Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Stipendiaten eins der von der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stipendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlassen werden, wenn ãltere . auf solche nicht zu berücksichtigen sind.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober 1907.

Die Zuerkennung des Preises erfolgt im April 1907. Nach etroffener Entscheidung kann auf Bestimmung des unterzeichneten enats eine öffentliche Ausstellung der Bewerbungsarbeiten stattfinden.

Berlin, den 15. September 1906.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Otzen.

Wettbewerb um das Stipendium der Dr. Paul Schultze⸗Stiftung für das Jahr 1907.

Auf Grund des Statuts der Dr. Paul Schultze⸗Stiftung, die den Zweck hat, fen befähigten Künstlern deutscher Abkunft ohne Unterschied der Konfession, welche als immatrikulierte Schüler einer der bei der hiesigen Königlichen Akademie der Künste bestehenden Unter⸗ richtsanstalten für die bildenden Künste (der akademischen Hochschule für die bildenden Künste oder des akademischen Meisteratellersz dem Studium der Bildhauerkunst obliegen, die Mittel zu einer Studienreise nach Italien zu gewähren, wird hiermit der Wettbewerb um das Stipendium für das Jahr 1907; eröffnet.

Als Preisaufgabe ist gestellt worden: ‚Danaiden“. Relief in der Größe von mindestens 0,70: 1,00 m, Querformat. Die . im Vordergrunde müssen eine Körperlänge von 50 bis 60 em

aben.

Mit dem Konkurrenzwerk sind gleichzeitig einzusenden verschiedene von dem Konkurrenten während seiner bisherigen Studienzeit selbst gefertigte Arbeiten. Indessen dürfen sämtliche Werke die Zahl 10 nicht überschreiten, auch wenn die Bewerbung auf mehrere Preise aus⸗ gedehnt wird. Sulsch Tonmodelle sind ausgeschlossen.

Die kostenfreie Ablieferung der für diesen Wettbewerb bestimmten Arbeiten nebst schriftlicheem Bewerbungsgesuche an die Königliche Akademie der Künste, Berlin W. 64 ef, Platz 4, muß bis zum I3. April iĩg5z, Mittags 12 Uhr* erfolgt sein.

Der Bewerbung sind beizufügen:

) ein von dem Bewerber verfaßter Lebenslauf, aus welchem auch der Gang seiner künstlerischen Ausbildung ersichtlich ist,

2) eine schriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß der Bewerber die von ihm eingelieferte Konkurrenzarbeit selbst erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt hat, .

3) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber ein Deutscher ist und zur Zeit der Bewerbung als immatrikulierter Schüler einer der oben bezeichneten akademischen Unterrichtsanstalten dem Studium der Bild⸗ hauerkunst obliegt, .

4) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

Gesuche, denen die vorbezeichneten Schriftstücke und Zeugnisse nicht vollständig beiliegen, werden nicht berücksichtigt. Die Einsendung der Gesuche hat , , von den Arbeiten zu erfolgen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 3000 zu einer . nach Italien.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober 1907. Die Auszahlung der ersten Rate im Betrage von 1500 erfolgt beim Antritt der Studienreise; die zweite Rate in gleicher Höhe wird gejahlt, wenn der Stipendiat vor Ablauf von sechs Monaten über den Fortgang seines Studiums an den Senat der Akademie der Künste einen für genügend erachteten schriftlichen Bericht erstattet hat.

Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Stipendiaten eins der von der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stipendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlassen werden, wenn ältere Ansprüche auf solche nicht zu berücksichtigen sind.

Eine Teilung des Stipendiums an mehrere Bewerber ist aus⸗ geschlossen. :

Die Zuerkennung des Preises erfolgt im April 1907; nach getroffener Entscheidung kann auf Bestimmung des unterzeichneten 9 eine öffentliche Ausstellung der Bewerbungsarbeiten statt—

nden.

Die preisgekrönte Konkurrenzarbeit wird Eigentum der Akademie der Künste. .

Berlin, den 15. September 1906.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Otzen.

Finanzministerium.

Der Rentmeister Sachse bei der Königlichen Kreiskasse in Mansfeld ist nach Eisleben versetzt worden.

Zu Rentmeistern bei Königlichen Kreiskassen sind ernannt worden:

In Salzwedel der Kreissekretär Böttger aus Belzig, in Homberg der Steuersekretär Ibe aus Fulda, in Krossen a. G. der Steuersekretär Ender aus Hoyerswerda und in Mansfeld der Kassensekretär bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden

Tschuschke.

Das Kata steramt Breslau ist zu besetzen.

Ohlau im Regierungsbezirk

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten. Der bisherige Geheime Kanzleidiätar Pauksch aus Berlin ist zum Geheimen Kanzleisekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden ist der Diätar Homberger zum Kassensekretär ernannt worden.

Personalveränderungen.

stöniglich Preußische Armee.

Katholische Militärgeistliche.

27. September. Dr. Paulus, Div. Pfarrer in Metz, von der 33. zur 31. Div. nach Straßburg i. E., Sander, Div. gar! in . i. E., von der 31. jzur 28. Div. nach Karlsruhe, versetzt.

Nachweisung der beim Sanitätskorps im Monat Sep— tember 1906 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver— fügung des Generalstabsarztes der Armee. Mit Wahr— nehmung offener Assistenzarztstellen sind beauftragt worden:

b. September Grune, Unterarzt beim Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl) Nr. 16,

6. September Kannengießer, Unterarzt beim Feldart. Regt. von Scharnhorst (1. Hannov.) Nr. 10, Koch, Unterarzt beim 5. Bad. Inf. Regt. Nr 113,

8. September Hüttemann, Unterarzt beim 4. Unterelsäss. Inf. Regt. Nr. 143,

11. September Bendixsohn, Feldart. Regt. Nr. 38,

12 September Pieper, Unterarzt beim 2. Ermländ. Inf. Regt. Nr. 151,

14. September Bingel, Unterarzt beim 2. Westfäl. Feldart. Regt. Nr. 22.

Unterarzt beim Vorpomm.

Nachstehende Studierende der Kaiser Wilhelms⸗Akademie für das militärärztliche Bildungswesen werden vom 1. Oktober d. J. ab zu Unterärzten des aktiven Dienststandes ernannt und bei den neben den Namen vermerkten Truppenteilen angestellt; Paw lowsky beim Lauenburg. Feldart. Regt. Nr. 45, Arnold beim Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, Kersting beim Drag. Regt.

reiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5, Schmidt beim 2. Hannov.

nf. Regt. Nr. 77, Geisler beim 3. Schles. Inf. Regt. Nr. 166, Thon beim 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68, Boit beim 6. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 143, Klugmann beim 5. Hannov. Inf. Regt. Nr. 165, Sinz beim Inf. Regt. Vogel von Falckenstein (7. Westfaͤl.) Nr. 56, Lenz beim Gren. Regt. König Wilhelm J. (2. Westpreuß.) Nr. 7, Löhlein beim Inf. Regt. von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25, Rohr bach beim 5. Großherzogl. Hess. Inf. Regt. Nr. 168, Jürgens beim 2. Lothring. Inf. Regt. Nr. 131, Biltz beim Inf. Regt. von Manstein (Schleswig.) Nr. 84, Hörder beim Inf. Regt. Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60, Sichting beim 5. Lothring. Inf. Regt. Nr. 144, Hartwig beim Inf. Regt. won Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41. Lincke beim 4. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 63, Schönke beim Gren. Regt. König Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5, Posner beim 4. Lothring. Inf. Regt. Nr. 136, Steinmeyer beim Füs. Regt. von Steinmetz (Westpreuß.) Nr. 37, Soldan beim Füs. Regt. . (Ostpreuß) Nr. 33, Hauber beim Pomm. Füs. Regt.

r. 34.

Königlich Sächsische Armee.

Dffiztiere, Fähnriche usß. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und ,, Im aktiven Heere. 27. Sep- tember. Herzog Albrecht von Württemberg, Königliche Hoheit, Gen. Lt. à la suite des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, zum Gen. der Kav. mit einem . vom 22. September 1906 befördert. v. Pflugk,

ajor und Abteil. Kommandeur im 4 Feldart. Regt. Nr. 48, unter Beförderung zum Oberstlt, jum Kommandeur des 8. Feld- art. Regts. Nr. 78, Alfken, Major und Bats. Kommandeur im 10. Inf. Regt. Nr. 134, in Genehmigung seines Abschieds⸗ . mit Pension zur Disp. gestellt und zum Bezirkgoffizier beim

andw. Bejirk Chemnitz, ernannt. Naumann, Major aggreg.

dem 14 Inf. Regt. Nr. 179, als Bats. Kommandeur in das 10. R. Regt. Nr. 134. Kaden, Hauptm. beim Stabe des 2. Feldart. Regts. Nr. 28, unter Beförderung zum Major, vorläufig obne Patent, als Abteil. Kommandeur in das 4. Feldart. Regt. Nr. 48, Wendt, Hauptm. und Battr. Chef im 8. Feldart. Regt. Nr. 78, zum Stabe des 2. Feldart. Regts. Nr. 28, Haberland, Oberlt. im 2. Feldart. Regt. Nr. 28, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, als Battr. Chef in das 8. Feldart. Regt. Nr. 78, versetzt. Rabe, Lt. im 6. Feldart. Regt. Nr. 68, zum Oberlt., vorläufig ohne Patent, be⸗ fördert. Serre, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Benirks Annaberg, der Charakter als Oberstlt. verliehen.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 27. Sep⸗ tember. Heydenreich, Oberstlt. und Kommandeur des 8. Feld⸗ art. Regts. Nr. 78, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit in und der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform zur Disp. gestellt.

Im Sanitätskorps. Durch Verfügung des Kriegs ministeriums. 27. September. Mohn, , , , Arzt im 2. Jägerbat. Nr. 15, unter Beauftragung mit Wabrnehmung einer bei dem Bat. offenen Assist. Arztstelle mit Wirkung vom 1. September d. J. zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt.

Aichlamtliches. Dentsches Reich.

Prenßeun. Berlin, 2. Oktober. Gabenliste Nr. 29.

Bei der Hauptsammelstelle der freiwilligen Krankenpflege zu Hamburg für das Südwestafri⸗ kanische Expeditionskorps sind bis zum 15. Juli . J. einschließlich die nachstehend aufgeführten Geldspenden und sonstigen Gaben eingegangen:

Deutsches Reich. Königreich Preußen.

Provinz Brandenburg. . 1786) Geschäftsstelle der, Täglichen Rundschau“, Berlin, 1 Ballen eitungen. ; 1788) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen Drucksachen, 1791) 1 Ballen Drucksachen. . ö 1792) Oberkommando der Schutztruppen, Berlin, 1 Paket Liebes⸗ aben. ; 1801) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen Drucksachen. 1802) Geschäͤftsstelle der ‚Täglichen Rundschau“, Berlin, 1 Ballen Zeitungen. ; ; 1805) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen Drucksachen. 1813) Louis Selbiger, Berlin, 1 Kiste Zigaretten. 1816) „Norddeutsche Allgemeine Zeitung‘, Berlin, regelmäßlge Sendungen Zeitung. ö. 1819) Beutscher Soldatenhort, Karl Siegismund, Berlin, regel⸗ mäßig Postsendungen von Zeitschriften. Provinz Sachsen. 1787) Zweigverein vom Roten Kreuz, Quedlinburg, 2 Kisten Unterhaltungsblätter. ; ; 1794) Ferd. Schilling, Inh. Otto Krug, Nordhausen, ho Kisten Fruchtsãfte. ; 1795) Kommallein u. Wand, Inh. Moritz Krug, Nordhausen, 10 Kisten Trinkbranntwein. 1796) Hch. Leuckfeld's Wwe., Inh. Rich. Leuckfeld u. Carl Gundrun, Nordhausen, L Kiste Branntwein. 1797) C. Schulze, Inh. Rud. Schulze sen., Nordhausen, 1 Kiste Branntwein. 1799) J. Spangenberg, Inh. Paul Rohr, Nordhausen, 4 Kisten Kornbranntwein. 1807) Pfeifenklub Kl. Kylma b. Delitzsch 20 M. 1808) Königliches Landratsamt Mansfeld 70 4 1814) Militärverein Burg b. Magdeburg, Ertrag eines Wohl⸗ tätigkeitskonzerts, 256, 95 0.

Provinz Westfalen. 1790) Vaterländischer Frauenverein für den Kreis Iserlohn

s Pipe Wein. ; Provinz Schlesten.

1798) Versand der Herzoglichen Mineralwasser von Ober⸗Salz⸗= brunn, Bad Salibrunn, 6 Kisten Mineralwasser,

1800) Sammelstelle des Provinzialvereins vom Roten Kreuz, Breslau, 2 Kisten Liebesgaben.

1803) Vaterländischer Frauenverein, Muskau, 1 Ballen Wäsche.

1804) Hermann Schubert u. Co.“, Lauban i. Schl., 1 Kiste Liebesgaben.

Provinz Westpreußen. Bic os) Frau A. Wilkens, geb. von Koenen, Dobrin, 1 Holikiste ũcher.

1815) „Danziger Zeitung“, Danzig, regelmäßige Sendungen von

Zeitungen. Rheinprovinz.

gaben.

Shen hg in See gegangen.

Oberschenkel). e

Bu Celle, früher im Pionierbataillon Nr. 9, ist am 25. September in Felolazarett zu Kalkfontein Süd an Nierenentzündung gestorben, Gefreiter Hermann Werner, geboren am 8. 11. 1881 zu Altenburg,

meldet telegraphisch, daß der Kriegs zu tand

vorläufige Sperrung der Bezirke Kilwa, Lindi,

Langenburg, Iringa, Wahenge, Muanza bis auf zwei kleine

Gebiete im Westen und Norden von nn, aufgehoben vorden sind.

1810) Vaterländischer Frauenverein, Berneastel, 1 Kistchen Liebes mnhehopel, betreffend die dreiprozen ige

Königreich Sachsen.

1789) Dr. Volkmar Klopfer, Dregden Leubnitz, 8 Kisten Zwieback.

ferner gehen regelmäßig bel uns ein:

1820) „‚Universum, Leivzig.

1821) „Gartenlaube“, Leipzig.

18235 „Allgemeine Zeitung‘, Chemnitz. Königreich Bayern.

1812) Kreissammelstelle für Oberbayern,

München, 1 Kiste

Waͤsche, 2 Kisten Drucksachen.

Königreich Württemberg. Es gehen regelmäßig Postsendungen ein vom 1818) „Deutsches Volksblatt“, Stuttgart.

Großherzogtum Baden.

1809) Badischer Landesverein vom „Roten Kreuz“, Karlsruhe, 1 Paket Liebesgaben. Hamburg. Es gehen regelmäßig Sendungen ein von den 3 Hamburger gros e gn Hamburg.

Indem ich für diese Gaben meinen wärmsten Dank aus— spreche, bemerke ich, daß den von den Gebern hinsichtlich der Verwendung ausgesprochenen Wünschen diesseits Rechnung ge⸗

tragen werden wird.

Berlin, den 22. Juli 1906. Der Kaiserliche Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege. Friedrich Fürst zu Solms⸗Baruth.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bussard“ am 29. September in Kilwa Kiwindie eingetroffen.

S. M. S. „Sperber“ ist vorgestern in Duala (Kamerun) eingetroffen und geht am 11. Oktober von dort nach 8 (Nigeria) in See. .

M. S. „Iltis“ ist gestern von Tsingtau nach

81 M. S. „Luchs“ ist gestern von Schanghai nach Tschingkiang (am Yangtse) abgegangen. S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist am 29. September wieder in Sainan (am Westfluß) eingetroffen, vorgestern von dort abgegangen und gestern in Macao eingetroffen.

Deutsche Kolonien. .

Aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wird, W. T. B.“ zufolge, berichtet:

Schwer verwundet wurden: am 25. September bei Tautsis Gefreiter August Bayer, geboren am 19. 9. 1880 zu Kleingaußig, früher im Feldartillerieregiment Nr. 64 (Schuß in linke Brust), und an demselben Tage bei Nautsis Gefreiter Adam Rügheimer, ge⸗ boren am 12. 9. 1883 zu Köslau, früher im Königlich bayerischen

2. Feldartillerieregiment (drei Streifschüsse an Kopf, Schuß in beide Reiter Dietrich Büggeln, geboren am 26. 10. 1883

früher im Eisenbahnregiment Nr. 2, am 26. September auf der

Station Rössing beim Rangieren von Wagen tödlich verunglückt,

und Gefreiter Bruno Neumann, geboren am 21.3. 1875 zu Mittel bach, fitüher im Landwehrbezirk Stuttgart, am 24. September in

. Lüderitzbucht tot (e rstickt) im Bett aufgefunden worden.

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Ostafrika und die Ssongea,

Oefsterreich⸗ Ungarn.

Der Wahlreformausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses verhandelte gestern über einen vom

Abg. Schlegel (Zentrum) gestellten Antrag auf Ein führung

Dem entgegen, da zunächst ein dem all⸗

wüde die Regierung einem Vermittlungsantrage Geßmann den Vorzug geben, durch den dag Prinzip und die Grundzüge der Wahl.

pflicht durch Reichsgesetz festgelegt, die Durchführung dleser Grundsaͤtze

ber den Landtagen überlassen würde. Der Ausschuß setzte einen Unterausschuß von 10 Mit⸗

aliedern zur Beratung des Antrages Schlegel ein, der binnen

drei Tagen seinen Bericht zu erstatten hat.

Rußland.

Die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ erklärt mit zug auf die unlängst verbreiteten Meldungen über heftige nruhen in 74 Dörfern des Kreises Malmysch im

Böouvernement Wjatkg, wobei angeblich viele Morde vorge⸗ ommen sein sollen, daß nach den in St. Petersburg eingetroffenen uthentischen Nachrichten Unruhen nur in dem Borfe Multan vährend der Revision von Reservisten stattgefunden haben, g der Zweck der Revision mißverstanden worden sei und der insluß von Agitatoren sowie starker . von Branntwein is Gemüter aufgeregt habe. Ein Bauer sei bei diesen Ün— uhen getötet und der Gehilfe des Bezirkschefs sowie 3 Schutz⸗ eute seien e, ,. worden. Die Ruhe sei lange vor em Eintreffen der Truppen wieder hergestellt gewesen. Gegen⸗

. päͤrtig finde eine Untersuchung statt—

Unter dem Vorsitz des Gouverneurs soll in Reval

ine Kommifsion zusammenireten, um die , der

semstwoverwältung in Esthland sowie Maßnahmen ur Hebung der Lage des Bauernstandes und die eform des Gemeindewesens zu beraten.

Türkei.

Die gemeinsame Note der . in Kon⸗ ollerhöh ung, gestern der Pforte überreicht worden.

. Die Bedingungen zur Annahme der Zollerhöhung, über die die . sich in einer vorgestern bei dem Freiherrn Marschall von Bieberstein abgehaltenen Konferenz geeinigt haben, sind nach einer Meldung des „W. T. B.“ folgende: I Offizlelle , an die Botschafter und strikte Aus⸗ führung der Gesetze über Minen, Zollwesen ufw.; Bereitstellung durch die Pforte von 100 900 Pfund für Vergrößerung der Zo ämter; Regelung der Lastenträgerfrage.

2) Garantie, daß die der türkischen Regierung zukommenden 75 0so der Mehreinnahmen ausschlteßlich für Majedonien verwandt werden; Verpflichtung der Dette Publique, jum mazedonischen Defizit 250 000; Pfund zuzuschießen; Verpflichtung der türkischen Regierung, die von der majedonischen Finanzkommission vor⸗

enommene Budgetrektifikation zu . falls von der ommission die für die Zivilverwaltung bestlmmten Beträge nicht den Bedürfnissen des Landes für entsprechend gefunden werden.

3). Formelle Verpflichtung der Pforte, Zollformalitäten mit keinerlei Stempel usw. Abgaben zu belasten.

4) Anerkennung des Interventionsrechtes für Gendarmerleoffiziere in Strafsachen; Verpflichtung der Pforte, die Gendarmerie vorschrifts⸗ mäßig zu bewaffnen, das Gendarmeriekontingent nach den Vorschlägen von de Georgis zu formieren und aus der Armee zu ergänzen.

53) Dauer der Erhöhung 7 Jahre, beginnend 5 Monate nach der Ratifikation.

Serbien.

Der serbischen Regierung ist vorgestern eine Note Oesterreich⸗Ungarns übergeben worden, in der in Be— antwortung der letzten serbischen Note, „W. T. B.“ zufolge, . dem Wunsche nach baldiger Regelung der Handels⸗ eziehungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien Ausdruck ,, und zum Beweise für die Auf⸗ richtigkeit dieses unsches er eh n, wird, daß Oesterreich Ungarn in den bisherigen Verhandlungen der serbischen Reglerung das größte Entgegenkommen bezeigt habe. Dieselbe Bereitwilligkeit 4 von seiten Oesterreich-Uugarns auch gegenwärtig, indessen gehe aus der serbischen Note hervor, daß der Standpunkt der serbischen Regierung in keiner Hin⸗ sicht von ihrem früheren abweiche. In der Frage der Lieferungen habe sich die serbische Regierung nicht nur nicht der fr e Oesterreich⸗Ungarns genähert, sondern sie habe sich in ihrer Note solcher Ausdrücke bedient, die nicht einmal eine halbwegs befriedigende Bürgschaft bieten. Die von der serbischen Regierung gemachten Angebote, betreffend Berück— sichtigung der österreichisch-ungarischen Industrie bei ö Bedingungen für Staatsbestellungen im Betrage von 26 Millio⸗ nen Dinars, ausgenommen 6. und sonstige Bestellungen von Kriegsmaterial, beweisen, daß die serbische Regierung auch das aufgestellte Prinzip nicht akzeptiere, nach dem Serbien bei gleichen Bedingungen und gleicher Quantität seinen Bedarf bei der österreichischungarischen Industrie zu decken hätte. Vielmehr werde in der serbischen Note erklärt, daß die serbische Regierung selbst in dem einzigen konkreten Falle (betr. die Artilleriebeschaffung) auch nach Abschluß des Handelsvertrages freie Hand zu behalten wünsche. Zum Schluß wird in der Antwortnote das Bedauern ausgesprochen, daß es un⸗ möglich sei, die serbischen Anträge anzunehmen, und gleichzeitig die serbische Regierung aufgefordert, vor der end— gültigen Entscheidung noch einmal die aufgestellten Forde— rungen Oesterreich⸗Ungarns in Erwägung zu ziehen.

Dänemark.

Die Tagung des Reichstags ist gestern von dem König mit einer Thronrede eröffnet worden, in der zunächst der Dank des Königs für die an den traurigen und freudigen Ereignissen, von denen die Königliche Familie im verlaufenen Jahre betroffen worden ist, bewiesene Teil— nahme ausgesprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß die vollzogenen Wahlen den Willen, die Kraft und den Mut zu einem fruchtbaren und guten Zusammen— arbeiten der beiden Kammern des Parlaments in den Auf— gaben vermehrt haben mögen, deren Lösung das Volk erwarte. Alsdann werden verschiedene Gesetzentwürfe angekündigt, unter anderem solche, betreffend die Kommunalwahlen, die Zoll— abgaben, die Verantwortlichkeit der Minister, die Reform der Rechtspflege, die Abänderung des 8 33 des Grundgesetzes, Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, Ausdehnung der Unfall— versicherung ö. Landarbeiter, ein Fischereigesetz, Erweiterung des Eisenbahnnetzes usw. In der Thronrede heißt es dann „W. T. B.“ zufolge weiter:

Es ist mir eine Freude, feststellen zu können, daß die Beziehungen zu den fremden Mächten freundschaftlich und gut sind, und ich hoffe, daß das auch zukünftig so bleiben wird, ebenso wie ich dessen gewiß bin, daß der Reichstag stets daran mitwirken wird, daß die Selbst— ständigkeit des Landes und Volkes bewahrt werden kann. Um die guten Freundschaftsbeziehungen nach außen weiterhin zu stärken, beabsichtige ich bei den Souveränen verschiedener Länder Besuche abzustatten. Ich bin überzeugt, daß der Reichstag die Gefühle teilt, aus denen heraus ich eg als natürlich ansah, daß ich dem Drange meines Herzens folgte und meinen Besuch Schweden und seinem Könige machte. Ferner muß ich noch mit Freude und Zufriedenheit an die im Sommer erfolgte vielversprechende Zusammenkunft zwischen König, Reichstag und Althing erinnern und aussprechen, daß es meine Absicht ist, Schritte zu tun, um den Wünschen der Isländer nach Reformen in der Gesetzgebung und über Islands verfassungs— mäßige Stellung im Reiche entgegenzukommen. Indem ich die ordent. liche Session des Reichstags für eröffnet erkläre, gebe ich zum Schlusse die Versicherung, daß Sie beim Könige stets ein offenes Ohr finden werden für alles, was zum Nutzen für das Volk und das Vaterland ist.“

Amerika.

Der Präsident Palma hat sich vorgestern im Präsident— en em ais zu Havanna von dem diplomatischen Korps ver— abschiedet.

Nach Meldungen des W. T. B.“ sind gestern 350 See— soldaten mit der Bahn nach Cienfuegos und anderen Punkten abgesandt worden, weniger um augenblicklichen Unruhen entgegen⸗ zutreten, als um einen beruhigenden Einfluß auszuüben, da an einigen Orten die Stimmung zwischen den Regierunge frei⸗ willlgen und den n gereizt ist. Die erste Ent— waffnungskommission ist vorgestern nach den Rebellenlagern in der Nachbarschaft von Puerto⸗Principe aufgebrochen.

Die diesjährige Eröffnung der Universität Havana ge— staltete sich zu einer Kundgebung des Vertrguens für die provisorische Regierung und der Wertschätzung für Taft, der in einer längeren Ansprache, obiger Quelle ue ge erklärte, daß die Intervention nur um Cuba zu m unternommen worden sei und daß er in Roosevelts

amen den Cubanern die Versicherung geben könne, daß seine Anwesenheit auf Cuba , . den Zweck habe, sie wieder auf den Weg der Prosperität und des Fortschritts zu bringen. Mit Stolz würden sie dann auf die Vereinigten Staaten hin⸗ weisen können, nicht als ein Volk von Ausbeutern, sondern als ein Volk, das bereit sei, Gut und Blut zu opfern, um

der Herrschaft des Fortschritts in der ganzen Welt die Wege

zu ebnen. Asien.

Die Abgeordnetenwahlen in Persien W. T. B. zufolge, mit der Wahl von vier Abgeordneten durch die Prinzen des regierenden Geschlechts der Kadscharen begonnen. Der Schah hat die Wahlen bestätigt. In der nächsten Woche wählen die Geistlichkeit, die Kaufleute Und die Handwerker.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Simla hat eine Abordnung von Mohammedanern als Vertreter von 62 Millionen der Bevölkerung dem Vizekönig Earl of Minto eine Adresse überreicht, in der die Mohammedaner gerechten Anteil an jeder etwa geplanten Aende⸗ rung in der Teilnahme des Volkes an der Regierung des Landes verlangen und sich darüber beklagen, daß sie in Fragen der Landesregierung ganz außer acht gelassen würden. Der Vize⸗ könig hat darauf erwidert, daß englische Gerechtigkeit ihnen eine billige Behandlung gewährleiste. Was die behauptete Unruhe unter der Bevölkerung . so sei diese nicht auf Unzufrieden⸗ heit mit einer schlechten Regierung zurückzuführen, n . sie sei ein Ergebnis der , . der . unter der britischen er . Diese Bildung würde auch in Zukunft noch weiter fortschreiten, aber das Wohl des Landes beruhe auf einer sorgsamen Verwaltung, und er glaube nicht, daß die Einführung der 3 politischen Maschinerie des Westens in die Traditionen des Ostens diesem zum Besten dienen würde.

haben,

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Arbeitslosenunterstützung der deutschen Gewerk- vereine. “)

Haben die deutschen Gewerkschaften noch vor wenigen Jahren ganz ausschließlich einen Kampfescharakter getragen, so zeigt sich neuer= dings darin eine erfreuliche Wendung. Die deutschen Gewerkschaften beginnen allmählich auch, das Beispiel der englischen Gewerkschaften nachzuahmen, die nach Möglichkeit auf friedlichem Wege die Hebung der wirtschaftlichen Lage ihrer Mitglieder eistreben. Allerdings trägt die Arbeitslosenunterstützung, welche die Gewerkschaft ihren Mit- gliedern zahlt, nicht nur einen charitativen Charakter, sondern die Gewährung derselben erfolgt auch aus dem Gesichtspunkte, die wirtschaftliche Kampfestüchtigkeit des einzelnen und der ganzen Organisation zu erhalten. Immerhin ist es als eine erfreuliche Tat⸗ sache zu begrüßen, daß die Gewerkschaften neuerdings immer mehr be— ginnen, dem Ausbau der Arbeitslosenunterstützung ihre Aufmerksam⸗ keit zu widmen, um ihren Mitgliedern den Weg von der Arbeits— losigkeit bis zu einer neuen Beschäͤftigungsart möglichst leicht zu machen.

Was die Bedingungen betrifft, unter denen die Arbeitslosenunter= stützung gewährt wird, so kommen zwar viele Verschiedenheiten vor, es lassen sich aber auch allgemein übereinstimmende Merkmale aus den Statuten herausschälen. So wird in der Regel vorausgesetzt, daß das arbeitslose Mitglied wenigstens ein ganzes Jahr lang feine Beiträge gezahlt hat, manche Verbände verlangen eine Mitgliedschaft von zwei oder gar vier Jahren. Die Zahl der Karenztage zum Bezug der Unterstützung ist meist auf sieben oder etwas mehr Tage fest— gesetzt, manche Verbände setzen überhaupt keine Frist. In der Regel wird die Streik⸗ und Gemaßregeltenunterstützung von der Arbeitslosen⸗ unterstützung streng geschieden. Wird die Arbeit freiwillig nieder⸗ gelegt, so wird die Gewährung der Unterstützung von den Gründen im einzelnen Falle abhängig gemacht. Die Statuten führen als solche Gründe an: Lohnahzug, Ehr⸗ oder Köiperverletzung von seiten des Arbeitgebers, Beschränkung der freien Willensäußerung usw. Eine besondere Behandlung erfahren die sogenannten Saison⸗ gewerbe. Die Statuten der Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkvereine schließen für sie eine Unterstützung aus, dagegen nicht die Gewerkschaften. Eine ausreichende und genaue Kontrolle wird meist durch statutarische Besiimmungen garantiert; manchmal wird sie auch den örtlichen Verhältnissen entsprechend der Ortsverwaltung bezw. der Zahlstelle übertragen. Die Pflicht zur Meldung zwecks Kontrolle schlleßt auch meist die Pflicht ein, sich um Arbeit zu bemüben. Hier gehen die Be— stimmungen aber weit auseinander. Einige Statuten legen den Mit⸗ gliedern die Pflicht auf, eine ihnen angebotene Arbeitsgelegenheit dann anzunehmen, wenn sie ihrer bisherigen Tätigkeit und Ausbildung ent— spricht, oder wenn sie innerhalb des bisherigen Arbeits. oder Wohn— orts nachgewiesen wird, ferner wenn der gezahlte Lohn dem orts— üblichen Tagelohn oder auch dem Tariflohn entspricht. Nur die un— verheirateten und durch Familienverhältnisse nicht an den Ort ge— bundenen Mitglieder werden verpflichtet, außerhalb des Wohn oder Arbeitsortes nachgewiesene Arbeit anzunehmen. Während der Arbeits- losigkeit selbst werden die Vereinsbeiträge gestundet oder erlassen, letzteres namentlich bei den Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkvereinen. Wenn ein Mitglied die Maximalsumme der Arbeitslosenunterstützung für die Maximaldauer bezogen hat, so kann es erst nach einer Karenzzeit von 52 Wochen wieder Arbeitslosenunterstützung beziehen.

Die Reiseunterstützung wird sowohl in ihrer Höhe als auch in ihrer Dauer entweder nach einem einheitlichen Tagegeld oder bis zu einer bestimmten Maximalunterstützungssumme festgesetzt, mitunter wird sie auch nach einer bestimmten Kilometerzahl normiert. Das Erfordernis der unverschuldeten Arbeitslosigkeit wird bei der Reise— unterstützung ganz fallen gelassen. Natürlich fehlt es auch hier nicht an einer geregelten Kontrolle. So schließt die Verschweigung von anderweitig angenommener Arbeit sowie die Verweigerung der Leistung geeigneter Arbeit den Fortfall der Unterstuͤtzung in sich. Abmeldung beim Ortskassierer ist ebenfalls erforderlich, ein Vermerk im Quittungsbuch dient als Legitimation bei Erhebung der Reiseunterstützung, deren Auszahlung an den einzelnen Orten der Reise erfolgt. Hat das Gewerkschaftsmitglied ein bestimmtes Reise⸗ ziel, so geschseht die Auszahlung vor der Abreise am Orte des Kassierers. In diesem Falle hat die Abreise binnen eines bis zwei Tagen zu erfolgen. Beim Aufenthalt in größeren Städten wird eine Vergütung für mehrere Tage gewährt.

Die sogenannten freien Gewerkschaften haben sowohl absolut als auch relativ die größten Leistungen auf dem Gebiete der Arbeits- losenfürsorge aufzuweisen. Im letzten Berichtsjahr partizipierte an der Gesamtausgabe von 13 724 336 und an der Summe der reinen Unterstützungsausgaben von 8 999 367 „M die Arbeitslosenunterstützung am Orte mit 1270053 „, die Reiseunterftützung mit 613 870

Die Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkschaften hatten eine Gesamt⸗ ausgabe von 804227 6 Davon betrug die Summe der Unter⸗ stützungsausgaben 319 281 , die Arbeitslosenunterstützung 250 025 und die Resseunterstützung 68 076 * Die Streikunterstützung wird allerdings mit der Arbeilslosenunterstützung in einer Rechnung und nicht in getrennter Rechnung geführt.

Die christ lichen Gewerkschaften haben bis jetzt diesem Zweige der Arbeiterselbstbilfe wenig Aufmerksamteit geschenki, bejw. bel ihrer Jugend schenken können. er letzte Kongreß der christlichen Gewerk- schaften beschäftigte sich mit dieser Frage und forderte, daß eine reichs⸗ gesetzliche Arbeitslosenversicherung unter Wahrung voller Bewegungs⸗ freiheit der Arbeiter und Arbeiterinnen einzuführen sei.

) Vergl. ‚Die im Ausland bisher versuchten oder vorge⸗ schlagenen Lösungen des Problems einer Versicherung gegen die Folgen der Arbeitslosigkeite, I: . Selbsthilfe, Gegenseitigkettẽ versicherung der Arbeitnehmer in Gewerkvereinen' in Nr. 178, 1: ‚Freiwillige Ver⸗ sicherung auf kommunaler Grundlage“ in Nr. 207, III: ‚BVersiche⸗ rungsjwang auf kommunaler Grundlage! in Nr. 210, 17: „Sub- vention der Selbsthilfe unter Verzicht auf selbständige Versicherungs⸗ einrichtungen in Nr. 226 des „Reichs, und Staatsanzeigers*.