1906 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Oct 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Der Festsitzung des Berliner Vexeins für Lu ft⸗ schiffahrt in der Aula der Technischen Hochschule zu Charlotten⸗ burg, die gestern um 9z Uhr ihren Anfang nahm, wohnten der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. von Studt, der General. feldmarschall von r mut und viele andere hochgestellte Persönlich- keiten bel Der Geheime Reglerungsrat, Professor Bug ley eröffnete die Sitzung mit einer die 26 jährige ergebnlzreiche Geschichte des Vereins in großen Zügen zusammenfassenden Begrüßungsrede, worauf der Professor Dr. Hergesell.- Straßburg das Wort zu einem Vor⸗

trag über „Die for sgun der Atmosphäre über dem Meere“ nahm. Es ist, wie der Redner aus— führte, erst eine recht kurze Zeit her, daß angefangen

worden ist, mittels Drachens und Ballons die Untersuchung der Luft oberhalb der Ozeane zu betreiben. Dem Drachen schien dabei eine Hauptrolle borbehalten, weil ihm durch die Schiffsbewegung der not⸗ wendige Wind nach Belieben geschaffen werden kann. Die Amerikaner wobl (bei Fahrten zwischen den belden Kontinenten), als die von Berson und Elias unternommene Studienfahrt nach Spitz bergen haben zuerst den Beweis erbracht, daß schöne Ergebnisse auf diesem Wege zu erlangen sind. Auch der Vortragende hat bei einer Fahrt auf dem schnellen ‚Sleipner“ und später bei seiner Teilnahme an Schiffsfahrten, die der Fürst von Monacg veranstaltet hatte, im Mlttelländischen Meere und im Atlantischen Ozean nördlich der Ranarischen Inseln eine Reibe guter Beobachtungen mittels Drachen bis zu 2006 m Höhe machen können,. Allein gerade in niederen Breiten zeigte sich der von allerlei Uebelständen begleitete Erfolg von Drachen als ein recht bedingter. In der Gegend der Calmen «* der anbaltenden Windstsllen, ergab sich nämlich, daß, während an der DOber⸗ . des Meeres Passatwind wehte. von 1906 bis 2009 m Höhe ab is etwa zu 4606 im sich ein Luftkissen ausbreitete, in dessen Bereich absolute Windstille herrschte. So kam es, daß man den Drachen auf gewöhnlichem Wege nur bis 2000 m in die Höhe zu bringen vermochte, und daß es nur durch besondere, zeitraubende und mühevolle Veranstalkungen hin und wieder gelang, einen Drachen bis auf 4000 m zu bringen. Erst im Vorjahr ist es einer durch den Gebeimrat Aßmann und den Vortragenden ersonnenen Methode möglich geworden, den Drachen zur sicheren Erkundung bieĺ bedeutenderer Höhen durch den frei aufgelassenen Registrier— ballon zu ersetzen. Das erschesnt auf den ersten Blick bei dem auf dem Meere droͤhenden, fast sicheren Verlust solcher Freiballons fast unmöglich. Diese Gefahr hat man jedoch auf sinnreiche Art ab⸗ gewandt. Man verbindet nämlich wei Gummiballons durch ein 50 m langes Kabel, in dessen Mitte die Registrierinstrumente angebracht sind und hängt an den unteren Ballon an einem zweiten Kabel von 0 m Länge einen Schwimmer. Läßt man nun die so vorgerichteten Ballonz fleigen, so tritt in entsprechender Höhe das Platzen eines von diefen ein; welches, ist gleichgültig. Dadurch kommt nach Voraus berechnung der andere zum Fall, da ihm allein die Last zu schwer wird; aber dieser Fall wird durch den Schwimmer aufgehalten, und der zweite Ballon bleibt wenigstens 50 m über dem Meeres spiegel stehen, dem ihm folgenden Schiff anzeigend, wo der Schwimmer aufzu⸗ fischen ist. Für die nördlichen Meere hat man bei den dort schneller wechselnden Winden und bei der häufigen Bewölkung die Einrichtung getroffen, den Ballon, reguliert durch den Barometerstand oder ein Uhrwerk, in bestimmter kurzer Zeit, etwa 3 Stunde, zum Platzen oder zur Enflassung seines Gaginhalts zu bringen. Es sind auf diese Art bereits schöne Beobachtungen über Temperatur, Windstärke, ja selbst Windrichtung in Höhen von 15 000 bis 18900 m angestellt worden. Hochverdienstlich ist die von der deutschen Marine bei allen Fiesen Bestrebungen gewährte Unterstützung, wodurch es möglich ge— worden ist, Drachenaafstiege von Bord der Kriegsschiffe im Indischen Ozean und der Südsee erfolgen zu laffen und wichtige Beob⸗ achtungen zu machen. Da auch in Frankreich ähnliches ge⸗ schieht, ist als Frucht dieser Untersuchungen z. B. die merkwürdige Tatsache zu verzeichnen, daß die bisher behauptete Temperaturabnahme mit wachsender Höhe als Regel nicht zutrifft, sondern daß sich etwa in jo— II km Höhe eine wärmere Umkehrschicht befindet, ja daß es Schichten mit bisher unerklärlichem Wechsel des Wassergehalts bis zu vollständiger Trockenheit gibt. Als zweiter Redner sprach der Ge— heime Regterungsrat, Professor Dr. Miethe über „Vie Farben⸗ photographie vom Ballon aus sowie im Dienste der Meteorologie“. Aeronautik und Meteorologie sind, wie der Vor⸗ tragende ausführte, aufeinander angewiesen, und des halo ist zu hoffen, daß der Versuch, die Farbenphotographie für Ballon. und Wolken. aufnahmen anzuwenden, auch der Meteorologie nützlich sein werde. Der Apparat zur Aufnahme der einen wie der andern ist der gleiche. Er best'ht, wie an einem vorhandenen Apparat selbst und im ver— größer en Lichtbild gezeigt wurde, aus einer Camera, die vertikal über⸗ einander drei Objektive mit den betreffen zen Farbfiltern dahinter besitzt, um gleichzeitig die drei für eine Farbenphotographie notwendigen Teil⸗ bilder aufjunehmen. Bei zu pholographierenden Gegenständen, die 15 20 m vom Objektio entfernt sind, würde ein solches Verfahren

untunlich sein, weil die Bilder sich nicht scharf decken würden, anders bei Gegenständen in so großen Entfernungen, wie sie

bei Ballon und Wolkenaufnahmen erben sind. Hier ist die Deckung eine vollkommene. Das bewelsen eine große Anzahl von dlel bewunderten photographischen Aufnahmen beider Art, z B. Teile von Berlin und Charlottenburg, aus So m Höhe, und vor allem herr— siche Wollenaufnahmen auz dem Ballon und vom Standpunkte am Boden aus. Der Redner schloß mit dem Wunsch, es möchten recht viele sich mit der neuen Methode vertraut machen. Unter den Auf⸗ nahmen fehlten auch nicht solche von Regenbogen und anderen meteoro⸗ logischen Phänomenen. Die Entwicklung der Motor kuf tfchiffahrt im 20. Ighrhundert“ nannte sich der nun folgende Vortrag von Major Groß, Kommandeur des Luftschiffer⸗ batalllons. Der' Redner hat vor wenig Tagen dem ersten Aufstieg des Zeppelinschen Luftschiffes Nr. 3 in Konstanz beigewohnt und gab davon eine fesselnde Schilderung. Ueber den gegenwärtigen Stand des Problems sprach er sich dahin aus, daß die drei unter sich sehr derschiedenen, z. Z. die Aufmerksamkeit der Welt sehr verdienenden Molorluftschiff iypen (nach ihren Erfindern als Typ Parseval, Lebaudy und Zeppelin zu benennen), zu unterscheiden seien als unstarr“: Parschal, „halbstarr : Lebaudy (weil die Längsachse persteift ist), Lind „sfarr“: Zeppelin (weil der Zeppelinsche Ballon umschlossen ist von einem Alümtlniumgerüst). Jeder Typ hat seine besonderen Vorzüge, vielleicht wird sich aus jedem ein brauchbgres Luftschiff ent⸗ wickesn! Dag Urteil wurde in lichtvollen, alle Konstruktionsteile behandelnden Ausführungen begründet. Lebaudy. und Parseval haben den Vorteil der Transportfähigkeit in demontiertem

ustande, der Jeppelin abgeht. Dagegen sieht Major Groß in der Starrheit des Jeppelinschen Luftschiffß einen großen Vorteil und empfiehlt die Unterstützung dieses Unternehmens vor allem. Die Be⸗ trachtung des Motorluftschiffs unter dem Gesichtspunkt seiner Kriegs⸗ brauchbarkeit dünkt dem Redner stark einseitig. Die friedliche Ver⸗ wendung sei zunächst ins Auge zu fassen, und die Lösung des Problems, die auf gutem Wege scheine, werde einen Kulturfortschritt und einen Triumph des menschlichen Geistes bedeuten.

Im Rachmittag sprach noch der Geheime Regterungèrat, Pro⸗ fessor Dr. Aßmann über Die Ziele der wissenschaft⸗ lichen Erforfchung der Atmosphäre“. Der von einer Dar⸗ legung des bisherigen Entwickelungsganges auf diesem Gebiet der Forschung eingeleitete Vortrag beantwortete die Frage nach dem Ziel dahin, daß das größte und allgemeinste Ziel der wissenschaftlichen Er⸗ forschung der Atmosphäre die Kenntnis der Vorgänge in dem Luft⸗ meer der ganzen Erdoberfläche sei, aus der sich eine Klimatologie der oberen Luftschichten ableiten ließe, die uns heute noch fehle. Gerade die Entdeckung von den „Umkehrschichten! in der Höhe jenseits S000 m lege die Hoffnung nahe, daß wir durch die Ausdehnung des Studiums der hohen Luftschichten mittels Drachen. und Registrier⸗ ballons noch sichere Ausschlüsse über Fragen erhalten würden, über die wir uns heute noch in Unkenntnis befinden und ohne deren Lösung die Wettervorherfage Stückwerk sei. Ungeheure praktische Vorteile würden sich aus einer Sicherung der Wetterprognose auf diesem Wege regeln, . B. wenn es gelänge, durch Trachen. oder Ballonaufstiege von Hochstationen in den Sudeten die Verhältnisse der Hauptkondensations⸗ schichten in 3 bis 4000 m Höhe genau festzustellen und darauf be⸗ gründete Warnungen vor Hochwasser zu veröffentlichen und unendlichen Schaden zu verhüten. So werde die Meteorologie wichtige Hilfe leisten zur höheren Entwicklung der Menschheit.

Die einstündigen Abendvorlesungen an der Handels- hochschule, die gegen Lösung einer Hörerkarte jedermann zugänglich find, werden nunmehr am Schwarzen Brett der Hochschule bekannt gemacht. Unter den bisherigen Vorlesungsanschlägen erscheint als erste der genannten Abendvorlesungen die des Rektors, Professors Dr. Jastrow: ‚Die soziale Frage in Vergangenheit und Gegenwart“, die an den Montagabenden von 9 bis 10 Uhr stattfindet und am 29. Ok⸗ tober beginnt.

Alkoholsprechstunde. Aus dem Umstande, daß die Fälle, in denen die Trunksucht des Ernährers der Familie diese in Not und Elend stürzt, sich in erschreckender Weise häuften und daß es nicht zu verantworten set, hier lediglich mit Armenunterstützung einzugreifen, leitete der Dezernent des Armenwesens in Dortmund, Stadtrat Rath, die Zweckmäßigkeit der Einführung einer besonderen Alkoholsprechstunde ab. Durch diese neue soziale Einrichtung soll im Interesse sowohl der Beteiligten als auch der slädtischen Verwaltung der Trinkerfürsorge ein intensiveres Interesse zugewendet werden. Zu einer mehr vorbeugenden Tätigkeit gehört eine persönliche Beeinflussung des Einzelfalles, und diefe Methode gelangt in der Alkoholsprechstunde zur Durchführung; Alkoholkranke und solche Personen, die durch Alkoholkranke in Not geraten, finden Mittwochs und Sonnabenzs, Vormittags von 10 bis 11 Uhr, in der Sprechstunde Gehör für ihre An— gelegenheiten. Im ersten halben Jahre hat sich die Ein⸗ richtung der Alkoholsprechstunde bewährt. Sowohl von Trinkern

selbst wie von deren Angehörigen wurde sie in Anspruch genommen. einen besonders bemerkbar

Es hatte günstigen Einfluß auf die

Trinker, daß sie nicht mit Vorwürfen empfangen, sondern als krank

behandelt wurden. Sie faßten sofort Vertrauen und hielten nicht selten das gegebene Wort, sich zu bessern. Eine gute Einwirkung wurde nebenher von Mitgliedern der Dortmunder Abstinenzvereine ausgeübt, die die Trinker immer wieder in ihren guten Vorsätzen be— stärkten. In letzter Zeit wurden auch Trinker aus sogenannten besseren n, in Behandlung genommen. Es wurde ihre Entmündigung ezw. Unterbringung in Trinkerheilanstalten erwirkt und dadurch den Familien die Ruhe und die Möglichkeit wirtschaftlicher Gesundheit wiedergegeben.

Geeste münde, 12. Oktober. (W. T. B.) Der an der West⸗ seite des Handelshafens stehende große E-Schuppen, in bem 6600 von dem englischen Dampfer „Turkestan aus Sapannah angebrachte Ballen Baumwolle und eine Partie Sel lagerten, ist in vergangener Nacht gänilich niederge⸗ ßrannt. Erst des Morgens um 6 Uhr gelang es der Feuerwehr und den Spritzendampfern, des Feuers Herr zu werden. Ueber die Urfache des Entstehens des Feuers ist nichts bekannt.

Essen, 11. Oktober. Amtlich wird gemeldet; Heute vormittag 9 Uhr überfuhr der Zug 9218 von Kirchhellen das auf Halt stehende Einfahrtssignal auf Bahnhof Dorsten und fuhr in voller Fahrt auf den etwa 300 m weiter in Gleis (West) stehenden Zug 5523. Lokomotive und 11 Wagen wurden stark beschaͤdigt, ein Lo komotivheizer leicht verletzt. Der Persgnen ; betrieb wird mit geringer Verspaäͤtung durch Umleiten nach der Ostseite aufrecht erhalten.

Leipzig, 11. Oktober. Seine Majestät der König Friedrich August traf heute vormittag zum Besuche der Internationalen Motorfahrzeugausstellung, deren Protektor er ist, hier ein. Auf dem Bahnhof fand kleiner Empfang statt. Am Portal des Kristallpalastes begrüßte der Leiter der Ausstellung: General von Slawinski! den König mit Worten des Dankes für die erneute Uebernahme des Protektorats über die Aus— stellung und entbot dem Monarchen den ehrerbietigen Will⸗ kommen. Der König dankte und unternahm sodann einen einstündigen Rundgang durch die Ausstellung. Bei dem aus Anlaß des Besuchs Seiner Majestät später veranstalteten Fest⸗ mahl, an dem auch die Spitzen der staatlichen und städtischen Be⸗ hörden teilnahmen, brachte der Präsident des Mitteleuropãischen Motorwagenvereins, Graf Talleyrand-⸗Pésrigord, ein Hoch auf Seine Majestät den König aus, wobei er zugleich dem Danke Aus. druck gab für das große Interesse, das der König dem Automobil- wesen entgegenbringe.

Bremen, 11. Oktober. (W. T. B) Die Teilnehmer der in Berlin tagenden Internationalen Konferenz für Funken— telegraphie trafen heute nachmittag hier ein und folgten einer Einkadung des Senats zu einem Festmahl im Rathaus. Unter den Gästen befanden sich unter Anderen der Vorsitzende der Konferenz, Unterstaatssekretär Sydow, Vertreter des Auswärtigen Amts, des Reichsmarineamts und des Kriegsministeriums sowie eine große Anzahl Delegierter vieler europäischer und außereuropäischer Länder. Der Bürgermeister Dr. Marcus begrüßte die Gäste namens des Senats und brachte am Schluß seiner längeren Rede, in der er der hoch- hedeutsamen Arbeit der Konferenz gedachte, ein Hoch auf die hohen Souveräne und Siaatoberhäupter der vertretenen Mächte aus. Namens der Konferenzmiteli der antwortete Bordelongue⸗ Paris, der für die gastfreundliche Aufnahme dankte und mit cinem Hoch auf den Senat von Bremen schloß. Für morgen früh ist eine Rundfahrt durch die Hauptstraßen der Stadt vorgesehen. Nach diefer begeben sich die Gäste über Bremen nach Nordenham zur Besichtigung der Norddeuischen Seekabelwerke. Von hier aus fahren die Mitglieder der Konferenz nach Bremerhaven zurück, um hier das Trockendock, die Modellversuchsstation und den Schnelldampfer „Kronprinz“ zu besichtigen, worauf dann an Bord des letzteren ein Festmahl stattfindet. Die Rückkehr der Gäste nach Bremen erfolgt um 10 Uhr. Daran wird sich die Weiterreise nach Hamburg anschließen.

Basse⸗Terre. 11. Oktober. (W. T. B.) Ein heftiger Ausbruch des Mont Pels, hat auf Guadeloupe einen Aschenregen über den ganzen Südosten der Insel niedergehen lassen. Der Vulkan Soufrisre verhält sich andauernd ruhig.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. Aonigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗

haus. 25. Billettreservesatz. Das Abonnement, die permanenten Reservate sowie Dienst⸗ und Freiplätze find aufgehoben. Drittes Gastspiel des Herrn Enrico Caruso. Aida. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Tert von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech Regie; Herr Regisseut Braunschweig. Ballett: Herr Ballett⸗ meister Graeb. (Radames: Herr Enrico Caruso.) Anfang 79 Uhr.

Schauspielbauß. 216. Abonnementsvorstell ung. Zum ersten Male: Das Lied vom braven Mann. Lustspiel in 4 Akten von Jon Lebmann. Regie: Herr Regisseur Patry. Anfang 73 Uhr.

Sonntag: ODpernhaug. 2065. Abonnements vorstellung.

Dienst, und Freiplätze sind aufgehoben. Carmen. Oper in 4 Ätten von Georgen Bizet. Text von Henry Meilhae und Ludovie Halsvy, nach einer

Rovelle des Prosper Merimée. (Miecasla: Fräulein E. Fieblger, vom Stadttheater in Halle, als Gasi.) Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. Mittags 12 Uhr:; Zum Besten der Unterstützungskasse des Vereins Berliner Presse. Billettreservesatz 7. Das Lied vom braven Mann. Lustspiel in 4 Akten von Jon Lehmann. Abends 7 Uhr: 217. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Hamlet, Prinz von Dänemark. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Uebersetzt von A. W. von Schlegel.

Neues Operntheater. 21. Billettreservesatz. Dienst⸗ und Fresplätze sind aufgehoben. Die Entführung aus dem Serail. Oper in 3 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Bretzner. Anfang 73 Uhr.

Dentsches Theater. Sonnabend: Das Winter märchen. Anfang 73 Uhr.

Sonntag: Das Wintermärchen.

Montag: Das Wintermärchen.

Dienstag: Das Wintermärchen.

Mittwoch: Zum ersten Male: Der Liebeskönig.

Cessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Hedba Gabler. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Wildente. Abends 8 Uhr: Das Blumenbsot.

Schillertheater. O. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 3 Uhr: Donna Diana.

Lustspiel in 3 Aufzügen von Moreto.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart. Abends 8 Uhr: Hasemanns Töchter.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Hoffnung auf Segen. Schifferdrama in 4 Bildern von Hermann Heiseimans jr. Uebersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl Heine und Helene Riechers.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh' dem, der lügt! Abends 8 Uhr: Donna Diana.

Theater des Weslens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags z Uhr: Schülervorstellung zu kleinen Preisen: Der Waffenschmied. Abends 771 Uhr: Der Bettel⸗ ftudent.

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Zar und Zimmermann. Abends 77 Uhr: Die Zauberflöte.

Komische Oper. Sonnabend: Hoffmanns Er zãhlungen.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) abend, Abends 8 Uhr: Verwehte Spuren.

Sonn⸗

Nesidenzthenter. Direktion: Richard llexander) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Triplepatte. Schwank in 5 Akten von Tristan Bernard und Andrés Godfernaux. (Vicomte Robert de Houdan: Richard Alexander.)

Sonntag und folgende Tage: Tripleyatte.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Eine Hochzeits

nacht.

CLortzingthenter. (Bellealliancestraße Nr. 7 / 8) . Max Garrison. Sonnabend: Der Wild⸗ tz. .

Thaliathenter. (Dresvener Straße 72s73. Di⸗ rektion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Minna von Barnhelm. Abends s Uhr: Wenn die Bombe platzt! Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschitz, Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Lincke.

Sonntag und folgende Tage: Wenn die Bombe platzt!

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bis früh um Fünfe!

Zentraltheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tausend und eine Nacht. Operette in 3 Akten von Stein und Lindau. Musik von Johann Strauß.

Sonntag und folgende Tage: Tausend und eine Nacht.

Trianonthenter (Seorgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichflraße). Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Hausfreund.

Sonntag und folgende Tage: Der Hausfreund.

Konzerte.

Singahademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Zum Besten des Geburtshauses von J. S. Bach in Eisenach. Bach -Konzert mit dem Phil⸗ harmonischen Orchester unter Leitung von Pro⸗ fessor Georg Schumann.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 795 Uhr: Vortrag vierhändiger Originalwerke von Franz

Schubert. Ausführende: Hermann Viebig und Hermann Wetzel. Sonntag, Abends 76 Uhr: Liederabend von

Paul Haubrich. Beethoven - Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Konzert von Erika von Binzer.

Zirkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 77 Uhr: Vorzügliches Programm und die phänomenalen Kraftleistungen des Mr. George Lettl. U. a.: Aufhalten eines in voller Fahrt befindlichen Automobils. Ferner: Die fliegenden Menschen Les Rix rords. Löwenbaron, der Urkomische. Brothers Philippi. Mons. Alberto. Auf der Pußta, vorgeführt von Direktor Albert Schumann. Mr. Hendricksens größte Tiger⸗ gruppe. Signor Luigi Rossi mit seinem mufi⸗ kalischen Wunderpferd Emir.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Marie⸗Luise von Heydwolff mit Hrn. Hauptmann Karl Udo von Kropff (Germers- hausen Metz). Fil. Lili Gädeke mit Hrn. Regierungtzassessor Jullus Wiesmann (Münster i. W Königsberg i. Pr..

Verehelicht: Hr. Major Adolf Frhr. von Maltzan mit verw. Frau Nora Fleischmann, geb, von Randow (Trufow i. Meckl.). Hr. Hauptmann Vorst von Schreibershofen mit Frl. Mathilde von Stieglitz (Hildburghausen Friedenthal). Hr. Leutnant Walther Kolshorn mit Frl. Anna von Bargen (Kastel a. Rh.). Hr. Gerichte assessor Dr. jur. Max Hanke mit Frl. Dorothea Schenck (Berlin).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Leutnant Wendelin von Below (Berlin). Hrn. Oberleutnant Fritz Duncker (Glatz).

Gestorben: Hr. Oekonomierat Friedrich Wilhelm Heuser (Zehlendorf bei Liebenwalde). Hrn, Be mn Otto von Köckritz Söhnchen Klaus

erlin).

Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 82.

Sieben Beilagen

(einschließlich Börsen Beilage).

zum Deuts hen Reichsanz

M 212.

Erste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 12. Oktober

Berichte von dentschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statislijchen Amt.

* Qualitãt 1906 Am vorigen Außerdem wurden gering mittel gut Verkaufte Verkaufe⸗ ö Narkttage ,, Oktober Marktort Gejahlter Preis für 1 Doppeltentner lůr Durch⸗ nach überschlãglicher P f vpelt Menge wert 1 Doppel er. Schätzung verlauft 4 niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster jentner preis dem 4 n . 16. 16. 16 06 46. 460. Doppelzentner 41 3 41 n , . Weizen. 16 1 10 1 2 23 s 1 17, 10 17.20 13 1 17,50 17,60 ; Breslau. K 16, gh 17.16 ß i 1760 18.00 . Strieganu .. 16560 16,80 6 , 17,40 1780 18,00 . irschberg i. Schl. 17, 30 17,40 17,50 17,60 17,70 1780 ; ö K,, 17,70 17, 90 1080 19224 17,80 17,65 4. 10. 40 4 Göttingen 1630 16,30 16.650 16,60 ; . ö Geldern. 18,30 18,60 18,60 18 90 18,90 19,20 80 1508 18,85 18,88 4 10. 20 . Neuß . 17,00 17.00 18,00 18.09 390 6 830 17,51 17,49 10.10. 30 . w 16,80 17.00 17,30 17,60 ; 1 Langenau i. Wittbg. 18, 40 18, 80 19, 00 19, 00 19,20 19,20 38 726 19,11 18,70 4. 10. ! 9 J 18,50 18,50 18,80 18, 80 1915 198, 15 6 113 18. 80 18.60 4. 10. ; . Neubrandenburg... 1670 16,70 17,00 1720 800 13 580 16,98 17,00 4.10. 1600 z riedland i. Meckllb. . 17,00 17,00 400 6 800 17,00 17,00 410. ö ö. oldegk J 16, 85 16,85 1000 16 850 16,85 16,70 27. 9. ö ö ,, 18,40 18,60 3 ö ö ; ! Kernen (euthülster Syelz, Dinkel, Fesen). l 18,20 195,090 Q 19580 19,5090 19,æ 0 2000 1 205 ö 1, o Roggen. II. ä 15,20 15,20 ; ; ; Tottbus JJ 5 16,56 16, 30 16,45 1645 9 147 16,33 1, Ao. ö Ostrowo .. 14.50 14,970 14,80 14,90 165,00 165, 10 ö ; . . . Benn, 14,90 16, 10 15,20 15,40 15,50 16,10 . - . , . 15, 00 165,20 15,40 15,60 15,80 1600 ; ö . Hirschberg i. Schl. 14,20 1430 14,50 15,00 15,10 16,20 ; ö Ratibor J 15,20 16, 10 850 13 303 15,65 165,50 4. 10. 20 ö e 15,50 15,50 15, 90 15.90 . ; . ö, 15,80 16,10 16,10 1650 16.50 16,80 70 1130 16, 14 16, 10 4.10. 25 9 1 15,30 15,30 16,30 16,30 170 2690 15,82 15,82 10.10. 15 . J 16,90 17,00 17, 10. 17.20 . ö 1 17,00 17, 00 17,50 17,50 19, 00 1900 118 2065 17,50 17,70 4. 10. . . I 165,20 165,20 500 7600 15,20 15, 10 4. 10. 1000 4 Woldegk JJ 16,00 15,00 300 4500 15,00 14,65 27. 9. . F k 15 60 15,80 . ö ; -. ; ö. Ger st e. 11 e, 16,00 16,00 ( i 12,00 12,40 12, 0 13,20 13,60 1400 I Breslau. . . 12,00 12, 50 1260 13, 00 13, 10 13.50 ö ö. ö Braugerste 15,50 16,00 16, 10 16,50 d Striegau , 15, 80 16,00 1630 16,50 16,80 1700 ; ö ö , 13,20 13,60 13,80 1400 15,00 16,70 350 5033 14,38 13, 92 4.10. 30 '. J 14,00 1400 16, 30 15,30 . ö ; . , e. ö 16 56 16.56 17,00 1756 . Langenau i. Wrttbes ... 18,20 18,40 18,60 18,60 19,00 19,00 47 S6 18,38 3 . . J ö JJ 17,50 17,50 33 h. . 18 00 20 354 17,70 17, 10 4. 10 4 eubrandenburg JJ . ; 16,50 600 9 750 6,2 10. ö ö * ö. 16 16, 46 * . ; ; . . ; ö n Safer. 14 in J 185,40 15, 40 ; ; ö ö f 15,60 15,60 5 78 15,60 5,50 . ; 1 13,10 1320 13,30 13,40 13,50 13 60 ; . 8. ö 1 13,80 1420 14,30 14,50 ͤ 14. 60 16, 00 ö k 1400 1420 14,40 14,50 14,80 15,00 (. m n, , 14,00 14,00 14,30 14.30 14,650 14.60 46 658 14,30 14,27 4. 10. ( atibor JJ 14,60 15,00 360 5 328 14,80 14,50 4. 10. 40 =. 1 4424 13,90 13,99 14,30 14,30 . ö. k 15, 00 15,50 15,50 18600 1600 16,50 90 1440 16,00 15,27 4. 10. 20 , Neuß . K ö J 15,40 15,40 15, 90 15, 90 130 2050 15,77 15,71 10.10. 20 , . alter Hafer 17,00 17.00 17,50 17,50 10 173 17,265 17, 25 10.10. 5 , ö JJ 15.00 15,900 15,30 15,49 = Langenau i. Wrttbrg. 15.60 15,60 16, 00 1640 27 4352 16,00 16,00 4. 10. ; 8 e. ö ö kJ 16,50 16,50 16,60 16,60 1 . 18 299 16,60 16, 30 g. 9. =. 1 WM R 5,50 1400 21 620 15,44 15,10 160. n. ö 4 15,00 500 7500 16,00 ; 9 6 . oldeg d ) f 140 15, 00 350 5 100 14,57 40 . . k 16,00 16,40 ͤ ; . ö. ĩ Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufzwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Nr. 41 der Versöffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 10. Oktober hat folgenden Inhalt: inn nnn, Gesundheitsstand und Gang der Volkskrank⸗

eiten. Zeltweilige Maßregeln gegen Pest. Gesetzgebung usw. (Preußen.) Rinderfinnen. Trichinen. Chemische Untersuchungen.

= Krankenpflegeschulen. Krüppelkinder. Milzbrand. (Char⸗

lottenburg.) Hausmüll. (Bayern.) Nahrungsmitteluntersuchungs⸗ anstalten. (Wärttemberg.) Schlachthofstatistik. Tierleichen.

Desterreich) Veterinärangelegenheiten. (Triest) Infektions- krankheiten. (Belgien) Tierheilkunde. Tierseuchen im Deutschen Reiche, 30. Siptember. Vermischteg. (Deutsches

Reich. Aerztliche Approbattonen, zahnärztliche Prüfungen, 1904/05. Euxemburg.) Gesundheitswesen, 1905. (Vereinigte Staaten von Amerika. Maine.) Todesfälle ꝛc, 1903 u. 1904. Geschenk⸗ liste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit Soo und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. ö. n ,. in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt. und Landbezirken. Witterung.

Land⸗ und Forstmirtschaft.

- nebersicht über die Ein- und Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln in Antwerpen im September 19065.

Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen.) Eingeführt wurden:

oggen: aus Deutschland . 20 d2 Rumänien. 60 130 60 200 dæx.

Weizen:

Gerste:

Hafer:

Mais:

aus

aus

aus

aus

Deutschland . 80 d2 , 557 040 , den Vereinigten Staaten von

Amerika. ö 346 8590 Argentinien 238 450 Britisch⸗Indien . 135 450 Australien 58 330 Rußland. 44 620 . 18 430 den Niederlanden n, England. . Schweden . .

1396220 dz.

Deutschland . 240 Rumänien. 181 980 der Türkei 161 680 Rußland. 48 560 , Frankreich. . 19 880 . den Niederlanden 14 330 Griechenland . 10740 , England 80 427 430 dæ.

d,, 7380 d2 den Niederlanden. 4190 .

11570 dz.

Argentinien. 246 440 d Rumänien , // ./ 19580 ,

den Vereinigten Staaten von

w 12889. den Niederlanden 3 800

der Türkei Rußland .

Kartoffeln: aus den Niederlanden Frankreich

Ausgeführt wurden:

Roggen: nach den Niederlanden

Weizen: nach Deutschland den Niederlanden England

Gerste: nach Deutschland .

den Niederlanden Norwegen. dem Congo

Hafer: nichts.

Mais: nach Deutschlande. den Niederlanden Schweden. Norwegen.

Spanien

Kartoffeln: nach England Brasilien . Gibraltar. Australien. dem Congo. Argentinien.

2740 1450

TV 140 100

240

1800 201 180 57 050 70

2658 280

13 500 3200 1070

16

17780

74 980 31 540 970 580 320

108 390

860 ö90 440 210 180

20

2290