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lebereinstimmung übe zur endlichen
ergreifen sind.
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Beseit Pregel⸗
landwirtschaftlichen in . Heinen 3 . . chon mitgeteilt, die Frau Gräfin von
Staubecken
zwei
angelegt
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orräte zur
safurischen Schiff ahrtskanal zu verzichten
zu zaß er zwar als U planten Abmessungen itige Einrichtung de 5 Pregel überhaupt nicht mehr abfü haltung des Roschseeß durch An
inner Kanal zu vißei
190 9 Dr DIR ss 8 na Süd 2m
7 ne lübelt Iden
das sche zu . 97] eg nnn vohl die Verkehrsinteressen, w
31 Ubren, bir wirtschaft befriedigt.
genen früher wesentlich veränderten Plan nochmals
nehmen.
Der Großen W. T. B.“ aus zung die Konzession jur St. Peters burg über Gleichzeitig sind die schaft für Leitungen, ĩ
e ind Japan verbinden, bis 1926 verlã
mark, Schweden ur
Legung einer
Theater und Mufik.
Schillertheater N. (Friedrich⸗Wilhelmstädtisches
Das Schillertheater N. brachte gestern zur Erhe Stam mpublikums Kraatz und Max⸗nhNeal,
belacht worden war. Die lustigen Aufschneidereien
hochtouristen Mylius, den Herr Kirschner mit natürlichem Humor spielte, Hervorragend gut waren : Guido Herzfeld anderen Mitwirkenden, ins⸗ Damen Brock und Holms, die Herren Köstlin. Otto, wußten sich dem übermütigen Ton des
wirkten auch bier unwiderstehl ich komisch. Rollen Bergführer Rainthaler mit
auch die und Leopold Iwald besetzt. Auch alle
der
besondere dite Rembe, Rolan und Förster,
e, w 1m trefflich anzupassen. Von den auf der Bühne
äblichen musikastfchen Einlagen hatte man abgesehen,
. want
nug und fand lebhaften Beifall.
Im Königlichen Opernhause findet morgen
zvnieabend der Königlichen Kapelle statt. m Kör i 911 ten Male
. 1 or Y U folgender 2
Fräulein Wachner;
3 . 2 2 1, Herr Geisendörser;
Fürst Owin: Herr Arndt;
Kadwal: Herr Patry; zannstädt; Elgan: Herr Werrack; Hengist: Frᷣ Morgane: Fräulein
ein Romminger;
Theater.
Königliche Schanspiele. Freitag: Opern. baus. Mittags 12 Uhr: Symphoniematinee. do 7? Uhr: 2. Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle. Dirigent; Herr Feli Weingartner Theaterbillettverkauf findet nicht statt.
Schauspielhaus. 242. Abonnementsvorstellung. Zum erssen Male: Merlin. Tragödie in 5 Aufzügen pon Gustay Renner. Die zur Handlung gehörige Musik von Ferdinand Hummel. Regie: Herr Re⸗ gisseur Adler. Anfang 74 Uhr.
ĩ 27. Billettreservesatz. Dienst⸗ und Fieiplaͤtze sind aufgehoben. Drittes Gastspiel der Madame Eleonora Duse. L' abadessn di Fonarre. Dramma in 4 Atti di Ernesto Renan. — La Locandiern. Commedia in 3 Atti di Carlo Goldoni. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend: DOpernhautz. 231. Abonnements⸗ vorstellung. Margarete. Over in 5 Akten von Charles Gounod. Text nach Wolfgang von Goethes Faust, von Jules Barbier und Michel Carr. Anfang 75 Uhr.
Schauspi⸗lhau:s. 243. Abonnementsvarstellung. Schillers Geburtstag: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 74 Uhr.
Neues Operntheater. Sonntag: 28. Billettreservesatz. Plenst⸗ und Freipläͤtze sind aufgehoben. Der Damen⸗ krieg. Lustspiel in 3 Akten von Seribe, bearbeitet von Disers. — Die Dienstboten. Genrebild in 1uf⸗ zug von Roderich Benedix. Anfang 74 Uhr.
Aber
a tes Operntheater.
Nentsches Theater. Freitag: Ein Sommer nachtstraum. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend: Das Winter märchen.
Sonntag: Das Wintermärchen.
Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr:
Das Blumenboot. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Blumenbagt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Weber. —
festgehalten werden,
Schiffahrtskanal in den im wesentlichen wohl erhalten hlelbt, r Schleusen fließendes Wasser 1
hrt.
regulieren, sowie durch ent— Voraus setzung sicher zu sitellen.
Vor der endgültigen Entschließung der Staats—⸗
regierung wird den Interessenten Gelegenheit gegeben werden, zu dem
Nordischen Telegraphengesellschaft ist, wie das St. Petersburg meldet, laut Kaiserlicher Genehmi⸗ Kabelleitung Libau nach Dänemark erteilt worden. die Termine der drei ersten Konzessionen der Gesell⸗ welche die russischen Telegraphenlinien mit Däne⸗
den Schwank „Der Hochtouxrist der seinerzeit im Thaliatheater
erwies sich auch ohne diese Zutaten als lebenẽ⸗
ficken Schaufpielhause wird morgen, Freitag, Merlin„, Tragödie in fünf Aufzügen von Gustav in d zesetzung gegeben werden: Vortiger, König von innien? Herr Pohl; Estrlld, seine Gemablin: Frau Willig; Merlin: Herr Sommerstorff; Herzog
Ferguz: Herr Zeisler; Gildas: Herr Molenar;
Freitag, Abends 8 Uhr: Der Sturm.
lügt! — Abends 8
ri⸗ Im unter Be⸗ Freitag,
(zum Lal Die Opernsängerin Fräulein band der Braunschweiger Hofbühne New Vork angehörte,
nerhalb der iteren Maß— hrung des
dem Be⸗
Publikum ist die Künstlerxin von ihrer Triebwerk⸗ znigsberg
und Allen⸗
Im Königlichen
woch, 21. November), Abends 74 Uhr, igung un
und Deime⸗
aus Richard Wagners . Pg
Totenfeier 8 hat J
Ihre Majestät die Kaiserin tätigkeitskonzert da, wie der Gröben am 10. d. M. unter dem
werden, er E im 19. Hoheit der Prinzessin
Kubik⸗ entsprechende den Wasser⸗
Seagull 1M Megulterung
der Billette für 3 bis 10 40 findet
spielhauses statt.
Für die Deutsche Armeen, stellung Berlin 1907 ist der Endlich stellung .
lage einer
Ber 1 . 1. Anhaltstraße 13. Zum Besten der Au fersteh einer Lösung 3 nr H3ztzsch⸗Posen hält. 1 * * . 9 23 soziale Kämpfe im russischen — Eintrittekarten zu 2 und 1
Das Thema
Stellung zu
in einer sebr
rich-Helfenberg einen Vortrag. von
dieser Reise vor und ngert worden. ; 1 verbrauch, Geschwindigkeitsmesser u. Für seine sachkundigen Ausführungen Dank, besonderen Ausdruck verlieh. Theater).
itecung seines von Kurt viel des Pseudo⸗
schäm ter Armen mit freiem
Winter 19051906, dem nunm 177. Jahresbericht zufolge, ihre nach Möglichkeit gegen das Vorjahr
nur möglich, 4427 zu unterstützen. Von
erheblich Familien
diesen
in der Dres⸗
Jahr kann man an schönen ruhigen
der der 2. Sym-⸗ Vom Lande her aus erhöhter
flecke befonders schön, vorautsgesetzt,
intensiven Regenbogen, besonders deutlich ist die achten. Peredur: Herr Ruß halten könnte. Bei zeigt tierchen aus der
besteht, die nur für
von Arnauld; est nur Tiefe an die Seroberfl
Neuen Königlichen Operntheater Madame Eleonora Duse
ersten Male) und „La Locandie J Bella Alten, die früher dem Ver⸗
und der Metropolitan Opera in
wurde soeben von n 3 94 4 1c —
mehrere Jahre für die Kom ische Oper verpflichtet.
fälen und ihren Gastspielen an der Königlichen Oper bereits bekannt. Opern hause Konjert des Königlichen Opernchors
Vorfpiel und die Abendmahlsfeier, der
Eitel Friedrich im Neuen Sperntheater veranstaltet, in Aussicht gestellt. . 5 nicht nur bei Bote u. Bock und
bei Wertheim, sondern jetzt auch an der Kasse des Königlichen Schau⸗
Mannigfaltiges. Berlin, den 8. November 1906. Marine⸗ und Kolonialaus⸗
namentlich mit Rücksicht auf die Kolonjalausstellung, die für die um⸗ fangreiche Beteiligung der kolonialen Erwerhsgesellschaften größeren durch ent. Zeitaufwand erfordert, bis Ende Deiember verlängert eines ge, Nuskunft erteilt die Geschäͤftsstelle der Ausstellung,
von Vorträgen über Rußland statt, deren ersten morgen, Abends in der Aula der Kriegsakademie der
Reich, ihre Ziele und ihre Aussichten. „Ma sind an der Abendkasse zu haben.
Eine Alpenreise im Automobil“, über dieses Thema hielt zahlreich besuchten Ve
päifchen Motorwagenvereins am 38 Die Der Redner hatte kürzlich mit seinem
40 PS. Benzwagen eine Tour von etwa 2800 km gemacht und dahei in den baverischen und Tiroler Alpen Höhen bis zu 3000 m erreicht. Er führte an der Hand vortrefflicher Photographien die einzelnen Etappen bot ben Aulomobiliften durch Wiedergabe seiner Beobachtungen über Wagenausstattung, Wege, Gummireifen, Benzin⸗
dem der Leiter der Versammlung,
Die Deutsche Gesellschaft zur
ju erfüllen versucht. zurückgeblieben
1000 Stück Preßkoblen (gegen 1200 in d. ; 1. von 3 7756 005 Stück Preßkohlen wurden (einschl. Anfuhr, Beförderung und Aufbewahrung) 26 425 M verausgabt, nah sellschaft beliefen sich im ganzen auf 29 od, 14 M, die Ausgaben auf 27 756,80 ½, sodaß ein Bestand von 1944. 34
Ein Beobachter schreibt der „Neuen Züricher Zeitung?: Jedeg
Seefläche des Zürichsees mehrere Ar große merken, die von weitem in den Regenbogenfar ben leuchten.
bat. Fährt man im See durch jene Stelle hindurch, so sieht man einen der tief in den See hinunterzusteigen scheint; Erscheinung in einem Ruderboot zu beob⸗ Pei näherem Zufehen bemerkt man auf der Oberfläche eine schwärzlich glitzernde dünne . er es fich aber, daß sie aus Milliarden
äche kommen.
farben sind nur dort zu sehen, wo diese Tierchen massenhaft zusammen sind, und zwar niemals zu anderen Jahreseiten. In diesem Jahre war die Erscheinung ausnahmèweise früh und lange dauernd zu beob⸗ achten, vom 18. bis zum 24. Oftober; die Ausdehnung der einzelnen Farbenflecke war viel geringer als andere Jahre Es mag dies davon herrühren, daß die verschiedenen Flecke, d. h. Tierhaufen, nicht gleich- zeitig zum Vorschein kamen, sondern nacheinander auftraten; dle Strahlenbrechung dürfte durch die Tierchen selbst bedingt sein.
spielt morgen, LAhbadessa di Jouarre
ra.
dem Direktor Gregor auf Dem Berliner
Tätigkeit in hiesigen Konzert⸗
findet das diesjährige am Bu ßtage (Mitt, statt. Aufgeführt werden das Karfreitagẽ zauber und Titurels ife
he Erscheinen bei dem Wohl⸗
Halle (Saale), 8. Oktober. (W. T. B) Amtlich wird ge⸗ meldet: Am 7. d M., Äbends 11 Uhr, überfuhr der Güter, zug 5369, von Cassel nach Halle, das Haltesignal bei Zweigstation X auf Bahnhof Halle. Er fuhr in das tote Gleis auf den Prell bock. Die Maschine, der Packwagen und zwei Güterwagen entgleisten. Der Schaffner Sander ist kot, der Zugführer Filter ver⸗ letzt; beide sind aus Halle. Der Materialschaden ist gering.
Abends. (W. T. B) Wie die Ver—
Proiektorat Ihrer , Königlichen
ö Hörde, 9. November, ends. ; ö waltung der Zeche Krone! mitteilt, geben die einge! chlossenen pier Bergleute auf Klopfen der Rettungsmannschaft noch Antwort. (Vgl. Nr. 264 d. Bl.) Die Rettungsarbeiten
werden fortgesetzt, dürften aber vor morgen vormittag zu keinem Er⸗ gebnis führen. ö
München, 7. November. (W. T. B.) Wegen schwergy Dieb⸗ stahls, begangen durch Einbruch in die Königliche Münze, verurteilt, die dritte Strafkammer Les Landgerichts München 1 heute den Oekonomiehandwerker Wil helm König zu 4 Jahren 2 Monaten, den Münzarbeiter Wilhelm Ruf zu Sahren 6 Monaten Gefängnis und den üblichen Nebenstrafen. (Vgl. Nr. 263 d. BI.)
Hamburg, 7. November. (W. T. B.). Der Kapitän Steffen des in vergangener Nacht vom La Plata eingetroffenen Hamburger Postdampfers „Grangda, überbringt die Meldung, daß am Eingang des englischen Kanals ein Dampfer unter⸗ gegangen sei. Am 3. November, Nachmittags 1 Uhr, bekam bie! Granada auf 527 Grad nördlicher Breite drei Grad westlicher Länge einen Dampfer mit starker Schlagseite in Sicht. Steffen ließ darauf, zu halten, aber nech ehe die „Granada“ ihn erreicht hatte, versank der fremde Dampfer in die Tiese. An der Unfallstelle trieben eine Menge Wrack⸗ sfücke umher, aus denen aber der Name des untergegangenen Dampfer nicht zu ersehen war. Da man auch trotz schärfsten Ausguck keinen Menschen auf dem Wasser treiben sah, setzte die Granada ihre Fahrt fort. Das uni er e gan gen Schiff war an— scheinend schon vorher von der Mannschaft verlassen
worden.
Atkarsk (Gouvernement Saratow), 7. November. (W. X. B) Auf der Statlon Engalitschew der RjäsanUralbahn ist ein Güterzug entgleist. Eine Person wurde dabei getötet und eine verwundet. Die Linie ist auf eine Strecke von andert⸗ halb Werst zerstört. Achtzehn Wagen wurden zertrümmert.
San Remo, 7. November. (W. T. B.) Nachdem einige Tage hier schlechtes Wetter geherrscht batie, brach in der vergangenen Nacht ein Wlrbelsturm los, durch den zahlreiche Bäume entwurzelt und auch sonst beträchtlicher Schaden angerichtet wurde. Um 3 Uhr 30 Minuten trat ein merkwürdiges Natuxereigniß sin; es wurde ein fehr intens iver Lichtschein sichtbar, der 12 Minuten anhielt. Die Erscheinung machte einen starken Eindruck auf die Be⸗
völkerung.
Anmeldetermin der Aussteller,
worden. Nähere Berlin 8W. 11,
ungskrippe findet eine Reihe
Professor Dr.
politische, und
lautet: „Nationale,
rsammlung des Mitteleuro⸗ Montag Dr. Karl Diete⸗
dgl. ein wertvolles Material. erntete der Vortragende reichen General Becker, noch
Versorgung ver⸗ Brennmaterial hat auch im ehr im Druck erschienenen segensreiche Aufgabe in Berlin Da jedoch die Beiträge waren, so war es (gegen 4639 im Vorjahre) erhielten 4184 Familien je Vorj.). Für den Ankauf
n Nach Schluß der Redaktion eingegangene
De peschen.
Tiflis, 8. November. (W. T. B.) Bei der Unter⸗ suchung eines aus Kachetien hier eingetroffenen Weintransyorts hat das Apanagenressort festgestellt, daß 7900 Eim er Wein gestohlen und durch Wasser ersetzt sind. Der Schaden beträgt 50000 Rubel, ⸗
Bjelgorod (Gouvernement Kursk), 8. No vember. (W. T. B.) Ein nach Borissowka gehender Postwagen ist um 26006 Rubel beraubt worden.
S verblieb.
Novemkertagen (2 — 4 Tage) auf Stellen be⸗
Lage erscheinen diese Farben⸗ daß man die Sonne im Rücken
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
die man am ehesten für mikroskopischen Untersuchung kleiner Krebs Tage im Jahre Die Regenbogen⸗
— — —
ganz wenige
Neues Schauspielhaus am Nollendorfplatz.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Sturm.
Schillertheater. O. (Wall nertbeater) Freitag, Abends 8 Uhr: Hasemanns Töchter. Volksstück in 4 Akten von Adolph L Arronge.
Sonnabend, Abends 8 Ubr: Zur Feier von Schillers Gehurtstag: Zum ersten Male: Fiesko.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Soffnung auf Segen. — Abends 8 Uhr: Fiesko.
X. (Friedrich Wilhelm städtisches Theater Freitag, Abends 8 Uhr: Weh' dem, der lügt! Luftspiel in 5 Aufiügen von Franz Grillparzer,
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zur Feier von Schillers Geburtstag: Maria Stuart.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh' dem, der Uhr: Der Hochtsurist.
Theater des Mestens. (Station: Zoolonaischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag: Schütz enliesel. (Fritz Werner, als Gast.) Anfang 76. Uhr.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Schul ervorstellung zu kleinen Preisen: Othello, der Mohr von Venedig. — Abends 7 Uhr: Schützenliesel. (Fritz Werner, als Gast.) Gutscheinhefte ungültig.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Das Glöckchen des Eremiten. — Abends 74 Uhr: Der Trompeter von Säckingen. (Richard Koennecke, als Gast.)
Komische Oper. Freitag: Hoffmanns Er⸗ zählungen und Ruth St. Denis. Sonnabend: Lakmẽs.
Custspielhaus. (Friedrichstraße 266.) Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Husarenfieber. Sonnabend: Husarenfieber.
Residenztheater. ¶Direttion: Richard lexander. Freitag, Abends 8 Uhr; Triplepatte. Schwank
Godfernaux. (Vicomte Robert de Houdan: Richard
Alexander] Sonnabend und folgende Tage: Triplepatte.
3 Beethoven - Saal. Fieitag. Abends 8 Uhr: Lortzingtheater. (Bellealliancestraße Nr. /s) IM. Klavierabend von Max Pauer.
Direktion Max Garrison. Freitag: Undine. Sonnabend? Zum ersten Male: Die Fleder
maus.
Saal Bechstein. Freitag, Abends 76 Uhr Liederabend bon Hermann Weißenborn.
Dirkus Albert Schumann. Freitag, Abendt präßise 7. Uhr: Das wirkliche Sen sations⸗ programm. U a.: Mr. Henricksens uner re ht dastehende größte Tigergrupye, 10 wilde Königt⸗ tiger, alles Prachtexemplare. Die Könige der Luft Les 5 Alex. Les 5 Piroscofũs. Ferner: Sämtliche Spezialitäten, Clomns und Augufte. Um 16 Uhr: Die große Aus stattungt⸗ Gin Tag in Monte Carlo.
: Nachmittag
Thaliatheater. Dresdener Straße 72575. Di⸗ rektion: Kren und Schönfeld.) srengzg Abends 8 Uhr: Wenn die Borabe platzt Schwank mit Gefang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschitz, Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Lincke.
Sonnabend und folgende Tage: Wenn die Bombe platzt! J . Sonnabend, Nachmittags 2 Uhr: Die Räuber. Sonntag, Nachmitiags 3 ÜUbr: Bis früh um
Füunfe! . Mittwoch, den 14. November, Nachmittags 4 Uhr:
Hänsel und Gretel.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Alice Steinke mit Hrn. Fabꝛil⸗ besttzer Emll Sack (Halle . S. — Liepe a. Jin om, kana. — Frl. Klare. Tiroke mit Hrn. Ritter. gutsbesitzer Axel von Lossau (Breslau Fl⸗
Sunkeln O. P.).
Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Kurt von Byern' Berlin). — Hr. Geheimer Hofrat, ro, feffor Dr. Ernst Wilhelm Foerstemann (Char⸗
lottenburg).
Freitag, Abends 8 Uhr: Operette in 3 Akten Johann Strauß.
Bei halben Abends 8 Uhr:
Bentraltheater. Tausend und eine Nacht. von Stein und Lindau. Musik von
Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Prelsen: Prinzeßchen Neugier. — Tausend und eine Nacht.
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Trianontheater ( SGeorgenstraße, nabe Babnboj Friedrichstraße). Freitag, Abends 8 Uhr: Der
Saus freund. Sonnabend und folgende Tage: Der Hausfreund.
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Berlin⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Anstalt Berlin SM., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen seinschließlich Börsen · Beilage),
und das Nummernverzeichnis der am 2. 2
vember 1906 in 8j. Verlosung gezogene
Pfandbriefe der Bayerischen Sypotheken⸗ un Wechsel Bank in München.
Konzerte.
Singakademie. Freitag. Abendn 3 Uhr: Konzert von Elsbeth Markiewiez und Wanda de Zaremba.
Philharmonie. Freitag. Abends 8 Uhr:
in 3 Akten von Tristan Bernard und André
Abends 8 Ühr: Ritter Blaubart.
Rezitationsabend von Else Menzel.
.
ifffernmäßigen
,
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Statistik und Volkswirtschaft.
Um fang der Heimarbeit in Berlin.
Die Handelskammer zu Berlin batte im März 1906 den Beschluß gefaßt, die Lage der Heimarbeit, die in Berlin und dessen Fororten ihren Sitz hat, einer Untersuchung zu unterziehen. Sie be⸗ gann zu diesem Zweck mit der Befragung der einen Gruppe der an ber Heimarbeit interessierten Personen, der Unternehmer. Ein welterer, nicht unbeträchtlicher Teil der Auskünfte über Lohnverhältnisse sst zwar ebenfalls durch die Unternehmer übermittelt worden, stammt aber von Mitgliedern der jweiten Gruppe der an der Heimarheit snteresfierten Perfonen, von den sog, Zwischenmeistern. Auf Grund des hierdurch gewonnenen Materials hat die Handels⸗ fammer foeben eine umfangreiche Denkschrift über die Heimarbeit in Berlin veröffentlicht, in der die Frage der Heimarbeit zunächst unter allgemeinen Gesichtspunkten und sodann vom Standpunkt der einzelnen Gewerbe aus, in denen sie vorkommt, erörtert wird und jum Schluß die Vorschläge zur Reform der Heimarbeit behandelt werden. Da einer Darstellung, deren sachliches Fundament vorzugsweise auf den Auskünften der Unternehmer heruht, der Vorwurf gemacht werden könnte, daß sie die Verhältnisse der Heimarbeit zu rosig schildere, schickt die Kammer ihr einige. Mitteilungen über die Aus- führung der Erhebungen voraus, in denen sie diesem Vorwurf zu begegnen sucht und u, a. bemerkt: „Es kann ohne weiteres zuge⸗ standen werden, daß die Arbeitgeber im allgemeinen geneigt sind, bei der Beurteilung jener Verhältnisse die günstigen Momente in den Vordergrund zu räcken, eine Neigung, die um so erklärlicher ist, je mehr von anderer Seite lediglich die Schäden der Heimarbeit hervor- gekehrt werden. Es muß aber betont werden, daß bei der Unter⸗ fuchung, die von der Handele kammer angestellt worden ist, auf seiten der befragten Firmeninhaber nicht das Bestreben hervortrat, das Bild der Wirklichkeit durch Schönfärberei zu ändern. Die Angaben, die gemacht wurden, sind Auszüge aus den Geschäfisbüchern; die Kontrolle der Richtigkeit steht den Vertrauens personen der Handelskammer jederzeit frei. Auch soll nicht unerwähnt bleiben, daß die sachverständigen Interessenten, an welche die Handelskammer sich um Auskunft wandte, letztere aus⸗ nahmslos mit größter Bereitwilligkeit erteilten und für eine Aus⸗ dehnung der Enquete auf alle Gebiete der Hausindustrie ihre Mit. arbeit bedingungslos zur Verfügung stellten. — Wir beschränken uns heute auf einige Mitteilungen über den Umfang der Berliner Heim- arbeit und behalten uns vor, auf die von der Handelskammer ge, gebene Darstellung der Lohnverhaͤltnisse in einem weiteren Artikel zurückzukommen.
Die statistischen Erhebungen, die von Reichs wegen zum letzten Male im Jahre 1895 angestellt worden sind, haben nicht als Unter⸗ lage für eine Feststellung des Umfangs der Berliner Heimarbeit be— nutzt werden önnen. Zu einem Teile waren sie insosern unvoll⸗ kommen, als das Ergebnis der statislischen Bezifferung binter dem tatsächlichen Stande zurückblieb; des weiteren sind die Zahlen, auch wenn sie für jenes Jahr richtig gewesen wären, veraltet. Die Handels⸗ kammer hat versucht, durch Befragung der hervorragendsten Firmen der beteiligten Branchen festzustellen, welchen Raum die Heimarbeit im Wirtschaftsleben der Reichshauptstadt einnimmt. Da aber eine Auf⸗ nahme, die auf Auskünften der Heimarbeiter beschäftigenden Firmen beruht, eber zu hoch als zu niedrig greifen wird und zwar deshalb, weil leicht Doppel zählungen (bezüglich solcher Heimarbeiter, die an mehrere Firmen dersel ben Branche liefern oder für Firmen verschiedener Branchen tätig sind) unterlaufen, da ferner selbst die sachverständigsten Mitglieder eines Industriezweiges über die Gesamtverhaͤltnisse desselben immer nur schätzungsweise urteilen können, erheben auch die statistischen Nachweise, die in der Denkschrift der n, ,. über die Aus dehnung der Berliner Heimarbeit gegeben werden, lediglich den Anspruch, daß sie annähernd ein Bild der tatsächlichen Ver= hältnisse gewähren. Die Denkschrift führt folgende Zahlen an:
Zahl der für sie im eigenen Heim oder in Werk- stätten der Zwischenmeister tätigen Arbeiter
52 000 22 000
Zahl der Berliner Firmen, dle Heimarbeiter beschäftigen
Bezeichnung des Gewerbszweiges
330 Firmen, 20 Betriebs⸗ werkstätten 110Firmen, 100 Betriebs- werkstãtten (und zahlreiche Maß⸗ geschãfte)
320 Großfirmen (dazu zablreiche Klein⸗ firmen)
150
Damen. und Kinder⸗ konfektion Herren⸗ und Knaben⸗ konfektion
Wäãschefabrikation, Wäschekonfektion, Weiß⸗ warenkonfektion, Krawattenfabrikation 2c. Hutfabrikation, Blumen, Federfabrikation, Müůtzen⸗
feabrikation Schuhfabrikation
6 000
170 2000 (und jahlreiche Maß⸗· gesch fte
0 (und zahlreiche Klein ⸗ betriebe) 250
Papier · und Lederwaren; 5 000
Galanteriewarenind ustrie ꝛ.
Zigarren und Zigaretten · 3 000
industrie
nahezu 140 000.
. Vorstehende Uebersicht umfaßt nur die wichtigeren Branchen, die für die Heimarbeit in Betracht kommen. Neben ihnen gibt es noch eine Reihe von Gewerbszweigen — die Handelskammer erwahnt die Rorbwaren., Glühstrumpffabrikation, die Lithographie * die sich eben⸗ falls der Heimarbeit bedienen; indes geschieht dies nicht in so erheb— lichem Umfange, daß die Weglassung der betreffenden Ziffern ins Ge— wicht fiele. Auch die Beziehungen der Heimarbeit zum Detail. handel sind, da sie sich schwer kontrollieren lafsen, nur zum Teil berücksichtigt worden. Immerhin verdienen diese Lücken insofern Be⸗ achtung, als durch sie efwaige Ueberschätzungen, die bei obigen Zahlen untergelaufen sind, ausgeglichen werden. — Giwähnt sei, daß die auf⸗ geführten Berliner Gewerbszweige ohne die Zigarren˖ und Zigarettenindustrie, in der die Fabrikarbeit überwiegt — einen Jahres. umsatz von etwa 500 Mill. Mark haben.
Wie ersichtlich, sind in der Rubrik, die in obiger Auf stellung die Gefamtzahl der Arbeiter aufführt, nicht, nur die Heimarbejter im eigentlichen Sinne, d. b. die in eigenem Heim arbeitenden Personen, sondern auch diejenigen Arbeiter untergebracht, welche die Arbeit nicht im eigenen Hause, sondern in der erkstatt des Zwischenmeisters verrichten. Die beiden Kategorien haben fo viel Aehnliches in ihrem sozialen Schicksal, daß man sie, wenn ein Gesamtüberblick gegeben werden soll, y, . fassen kann. Die Gesamtzahl der fuͤr Berliner Geschäfte tätigen eigentlichen Heimarbeiter darf auf 10 — 120 000 Personen ge— schätzt werden.
; Bei der Hervorhebung einiger Züge, die das Gesamthild der Berliner Heimarbeit aufweist, werden in der Denkschrift der Handels-
Berlin, Donnerstag, den 8. November
kammer namentlich das Interesse des Unternehmerg und das des Ar⸗ beiters an der Heimarbeit, das Zwischenmeistersystem, die Arbeitszeit der Heimarbeiter und die Art der Heimarbeit erörtert.
Die Heimarbeit ermözlicht dem Unternehmer eine weitgehende Dezentralifterung des Betriebs; daraus ergeben fir ihn Vorteile, denen allerdings auch Nachteile gegenüberstehen. Daß aber die Vorteile überwiegen, wird durch die Herrschaft bewiesen, welche die Heimarbeit in manchen Gewerben, namentlich in der Konfektion, ausübt und die bis jetzt durch die Ausbreitung der Fabrikarbeit nur in geringem Maße er— schüttert worden ist. Die Heimarbeit entlastet den Unternehmer in zweifacher Hinsicht: von der Sorge um Beschaffung umfangreicher Arbeitsräume, Betriebseinrichtun gen ꝛc. und von dem Fisiko. das im Hallen eines festen Arbeiter personal s besteht. Die Unternehmung erhält damit, im Vergleich mit dem Fabrikbetrieb, größere Beweglichkeit; sie wird ohne erhebliche Schwierigkeit ihr Tätigkeitsgebiet ausdehnen, wenn Konjunktur und Saison es gebieten, und wieder einschränken können, sobald das Geschäft abflaut. Die Heranziehung neuer Arbeitskräfte findet freilich ihre Grense in der Lage des Arbeitsmarktes — während der letzten Fahre herrschte nach der Denkschrift der Handelskammer starker Mangel an tüchtigen Heimarbeitern — und die Willkür in der Abschiebung zeitweilig überflüssiger Arbeitskräfte wird durch die Erwägung beschraͤnkt, daß es im eigensten Interesse des Geschäfts liegt, einen Arbeiterstamm sich zu erhalten. Als ein weiterer Vorteil, den die Heimarbeit dem Unternehmer gewährt, wird vielfach der Umstand angefehen, daß die einengen den Vorschrißten, die der Staat im Interesse der Arbeiter für Fabrikbetriebe erlassen hat, insbesondere die Bestimmungen der so jialen G esetz gebung, den Unternehmer, der Heimarbeiter beschäftigt, nicht oder nur in geringem Grade berühren. — Daß aber auch Schatten seiten vorhanden sind, kann nicht in Ab= rede gestellt werden. Der Umstand, daß der Gründer eines Geschäfts von der Sorge um Arbeitsraum und Arbeitspersonal nicht beunruhigt wird, birgt den Anreiz zu Neuetablierungen, die in der Lage des Marktes nicht immer ihre Rechtfertigung finden. Die auch für den kleinen Betrieb gegebene Möglichkeit, eine verhältnismäßig große Zahl von Arbeltern sich dienstbar. zu machen, befördert zwar für den einzelnen Betrieb die Mannigfaltigkeit der Produktion und damit die Kraft des Wettbewerbes; aber gerade dadurch, daß jeder einzelne Betrieb in die Lage versetzt wird, alle Arten von Waren herzustellen, wird die für das Gewerbe heil⸗ same Spezialisierung hintangehalten. Als ein Nachteil für den Ge— schäftsbetrieb wird auch der ÜUmstand angesehen, daß die Wahrung des Fabrikgeheimnisses in bezug auf Modelle, Muster, Arbeitsmethoden ꝛc. in einer Unternehmung, die sich der Heimarbeit bedient, sehr er— schwert ist.
Bei Beantwortung der Frage, welches Interesse der Arbeiter an dem Bestehen oder der Beseitigung der Heimarbeit hat, ist zunächst zu berücksichtigen, daß die Heimarbeit in hervorragendem Maße die gewerbliche Arbeit der verheirateten Frgu ist. Die Handelskammer hat schätzungsweise festzustellen versucht, mit welchem prozentualen Verhältnis das Element der verheirateten Frau in der Heimarbeiterschaft der einzelnen Gewerbszweige vertreten ist. Für verschiedene Branchen hat sich dabei ergeben, daß die weiblichen Heimarbeiter in ihrer erdrückenden Mehrzahl verheiratet“ sind. Ver Lohn der in der Heimarbeit ran, Frauen charakterisiert sich in sehr vielen Fällen als Zusatzerwerb zum Verdienst des Mannes. Eine Knabenkonfektione firma hat über die il dieses Zusatzerwerbes ihrer verheirateten Heimarbeiterinnen, die häufig nur wenige Stunden des Tages dieser Beschäftigung widmen können, über den Beruf und den Wochenverdienst von deren Ehemännern folgende Angaben gemacht:
Beruf des Mannes
Beruf des Mannes
Wochenverdienst der Ehefrau aus der Heimarbeit Wochenverdienst des Mannes Wochenverdienst der Ehefrau aus der Heimarbeit Wochenverdienst des Mannes
Zimmermann Böttcher Klempner dederarbeiter Metallarbeiter Maurer Klavierarbeiter Bahnbeamter Elektr. Arbeiter Arbeiter Arbeiter Arbeiter Glaser Arbeiter Arbeiter Sattler DOmnibusschaff ner Schuhmacher ; 50 BPostschaffner Arbeiter ? 530 Arbeiter Arbeiter k 3.50 Schlosser Arbeiter 10,590 Postschaffner Metallgießer 12.50 Postschaffner Schlosser 31,50 Tischler Schlosser (eine Former erwachsene 7. Lederwaren Tochter arbeiter hilft)ʒ Die in vorstehendem gegebene Tabelle stellt nach der Denk— schrift der Handelskammer nicht einen Ausnahmefall, sondern einen Typus dar. Sie zeigt aufs deutlichste, wie unrichtig es ist, auß den nackten Ziffern der Lohnlisten, das Urteil äber die Lage der Heimarbeiter abzulesen. Wer die bloße Tatsache, daß unter circa vier Dutzend Heimarbeiterinnen zwei Dutzend sich mit Wochenverdiensten von 3— 6 M begnügen, zur Unterlage seiner Beurteilung macht, wird anscheinend mit Recht zu dem Schlusse ge— langen, daß in der Heimarbeit großenteils nur Hungerlöhne verdient werden. Ganz anders muß das Urteil ausfallen, sobald die näheren Umstände, unter denen die niedrigen Verdienste erzielt worden sind, berücksichtigt werden, sobald, um bei obigem Fall zu bleiben, in Betracht gejogen wird, daß die von den 24 Heim arbeiterinnen verdienten Beträge von 3— sz M einen Zusatzerwerb bilden zu dem Wochenlohne ihrer Ehemänner, der jwischen 18.50 und 5h S schwankt. Ber niedrige Verdienst der Heimaibeiterin wird dann nicht als Beweismaterial für niedrige Lebenshaltung, sondern unter Umständen fogar zu der Folgerung benutzt werden können, daß die Erwerbslage der Familie, der die Veimarbeiterin angehört, ihr gestattet, auf höheren Eigenverdienst zu verzichten. Freilich lehrt die Tabelle des weiteren, daß ein graduelles Verhältnis zwischen dem Arbeitslohn des Ehemann und dem Heimarbeitsverdienst der Ghefrau nicht insofern besteht, als jedesmal mit dem Steigen und Fallen des ersteren ein Fallen und Steigen
3, — Arbeiter Schuhmacher Arbeiter Schuhmacher Töpfer Büchsenmacher Arbeiter Schriftsetz er Schutzmann Schuhmacher Arbeiter Schlosser Schlosser Arbeiter Maler
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des letzteren verknüpft ist. Es macht sich hier die Tatsache
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geltend, daß der Umfang der Beschäftigung der verheirateten Heim- arbeiterin durch eine Vielheit von Gründen ele wird, . B. durch Rücksicht auf die Kinderzahl, durch Gesundheiteverhältnisse, durch Geschicklichkeit und Schulung, die im früheren Berufe erworben worden ist, durch Arbeitslust ꝛc. Da die verheirateten Heim- arbeiterinnen tagsüber nicht ihrem Haushalt fern bleiben können, würde eine Maßregel, die ihnen die Arbeit in der eigenen Behausung unmöglich macht, sie zur Arbeitslosigkeit verurteilen. Auch Ein richtungen, welche den Müttern der Arbeiterfamilien die Pflege und Beaufsichtigung der Kinder abnehmen (Kinderhorte ꝛe.), könnten jene Folge nur im Einzelfall mildern, nicht im großen und ganzen be— seitigen, abgesehen dapon, daß die Hoffnung, derartige Einrichtungen am richtigen Orte in genügender Anzahl zu schaffen, vorderhand utopistisch erscheint.“
Die Heimarbeit ist ferner in hervorragendem Maße die Arbeit der ungelernten Arbeiter,. Eine Lehrzeit für weibliche Heim- arbeiter besteht in der Regel nicht; auch die Zwischenmeister nehmen sehr oft für ihre Werkstätten ungelernte Arbeiter an und bedingen nur zuwellen eine kurze Lehrzeit. „Es fragt sich demnach, ob ein Interesse obwaltet, ungelernte Elemente dem Produktionsprozeß zu erhalten. Zu beachten ist dabei, daß die Möglichkeit der Einführung einer obli⸗ gatorischen Lehrzeit, wie sie in Handwerk und Fabrik üblich ist, regel⸗ mäßig durch die Verhältnisse der Heimarbeiterinnen ausgeschlossen ist. Die mangelhafte Ausbildung der Heimarbeiter, die naturgemäß ihre Leistungsfähigkeit, namentlich in den Anfangsjahren der Tätigkeit, un= günstig beeinflußt, muß ihren Ausdruck im Verdienst finden. Ander seits gibt der Umstand, daß die Ableistung einer jahrelangen Lehrzeit nicht vom Heimarbeiter verlangt wird, letzterem eine größere Beweg⸗ lichkeit: er kann leicht von einer Branche zur anderen übergehen und damit schlechte Arbeitsgelegenheit mit besserer vertauschen. Wo eine Not der Heimarbeiter vorhanden ist, hat sie in häufigen Fällen ihre Ursache in der Ungeübtheit der Arbeitskräfte. Da der Heimarbeiter über die Lage des Marktes, über Lohn- und Arbeitsverhältnisse nicht selten mangelhaft unterrichtet ist, wird er nicht stets die richtigiten Wege jur Verwertung seiner Fähigkeiten finden. Die Frage des Vorteils und Nachteils wird somit zu einer Frage der Bildung im weiteren Sinne. Die Heimarbeit, im Gegensatz zu der straffer organisierten und größere Ansprüche stellenden Fabrikarbeit, erschließt vielfach auch schwachen, in validen Arbeits- kräften eine Quelle des Erwerbes. Oefters bietet sie Elementen, die vorübergehend beschäftigungeslos sind, Unterschlupf. So sei nur erwähnt, daß die Heimarbeiterin der Herren. und Knaben, wie der Damen. und Kinderkonfektion in Zeiten, in denen der Ehemann arbeitslos ist, diesen zur Hilfeleistung heranzieht.“
Der Heimarbeiter wird vom Unternehmer entweder unmittelbar oder durch Vermittlung des Zwischenmeisters beschäftigt. Letzteres ist in Berlin die Regel. Ob der Zwischenmeister eine wirt schaftlich nützliche Funktion ausübe, oder ob er über⸗ flüssig bezw. schädlich fei, ist in der Literatur oft erörtert worden. Die Handelskammer bemerkt zu dieser Frage in ihrer Denkschrift: Der Umstand, daß in der Berliner Heimarbeit die große Mehrzahl der Arbeiter und Arbeiterinnen es vorzieht, sich der Vermittlung des Zwischenmeisters zu bedienen, obwohl in einigen Branchen die Möglichkeit der direkten ,, , t Heimarbeitern und Kon⸗ fektionäten gegeben ist, scheint den Beweis zu liefern, daß das herbe Urteil, das namentlich in der Literatur häufig über das Zwischen⸗ meistersystem gefällt worden ist, in den tatsächlichen Verhältnissen keine Begründung findet. Nirgends ist von uns die Beobachtung gemacht worden, daß die Heimarbeiter und Heimarbeiterinnen Berlins den Zwischen—⸗ meister als „sweater“ betrachten; das Verhältnis ist im großen und ganzen normal. Daß hin und wieder sich Differenzen ergeben, indem die Heimarbeiterin, namentlich die neueintretende, den ausgezahlten Lohn für ungenügend erklärt, während der Zwischenmeister sich auf die mangelhafte Qualität der gelelsteten Arbeit beruft, braucht nicht besonders eiwähnt zu werden; man darf nicht vergessen, daß der Zwischenmeister, der häufig mit ungelernten Arbeitskräften zu tun hat, schon damit ein gewisses Risiko eingeht. Jedenfalls aber schiebt die scharfe Konkurrenz, in der die Zwischenmeister stehen, dem Ueber handnehmen von Willkürlichkeiten einen Riegel vor. Es läßt sich auch nicht behaupten, daß die Zwischenmeister gewissermaßen Bundes genossen oder Handlanger der Unternehmer wären, die im Lohn⸗ kampfe gegen die Heimarbeiter Partei zu ergreifen pflegten; das Interesse der Zwischenmeister liegt mehr bei der guten als bei der schlechten Löhnung der Heimarbeiter.“ Von Wichtigkeit für die Kennzeichnung der Stellung, die der Zwischen⸗ meister in der Heimarbeit einnimmt, ist die Untersuchung darüber, welcher Teil der vom Unternehmer an den Zwischen⸗ meister abgeführten Lohnsummen von letzterem einbehalten und welcher Teil von ihm an die in seinem Dienste stehenden Heimarbeiter weitergegeben wird. Nach den Erhebungen der Handelskammer stellt sich die Quote, die den Heimarbeitern jufällt, auf die Hälfte bis zwei Drittel des „Arbeitspreises, den der Zwischenmeister vom Unternehmer empfängt. „Die Verschiedenheit ergibt sich aus der Verschieden heit der Funktionen, die der Zwischenmeister in den Heimarbeitsgewerben ausübt; je größer diese sind, um so hoher stellt sich sein Anteil am Arbeitspreise. Was das vornehmlich in Betracht kommende Konfektionsgewerbe anbelangt, so sind die Auf⸗ aben des Zwischenmeisters am umfangreichsten in der Damen, en n Mänkelkonfektion; hier trifft man deshalb in der Regel auf eine Quote von 50 oso. Sie sinkt in der Herren. und Knaben konfektion und erreicht in der Wäscheindustrle, wo die Werkstatt des Zwischenmeisters in manchen Fällen lediglich als eine Ausgabestelle für Heimarbeit figuriert, meistens nur den Betrag von einem Drittel. Es braucht nicht betont zu werden, daß dieser dem Zwischenmeister verbleibende Betrag das Bruttoeinkommen darnellt, also das Entgelt einschließt für die Geschäftsunkosten, die dem , den, bei ,, der Werkstatt, Löhnung der Werkstattarbeiter, Be⸗ schaffung von Maschinen, Näh⸗ und sonstigem Material ꝛe, erwachsen.“ Die Höhe des Nettoverdienstes der Zwischenmeister ist ver⸗ schieden nach den einzelnen Branchen und nach dem Umfange des Geschäftskreises der einzelnen Werkstatt. Von Zwischenmeistern der Damen und Kinderkonfektion ist das Nettoeinkommen eines Zwischen⸗ meisters dieser Branche, der 8 bis 10 Heimarbeiter beschäftigt, auf 2000 bis 2500 M geschätzt worden, der Reinverdienst des Zwischen⸗ meisters würde damit etwa 25 ½ des Arbeitspreises, den der Konfek— tionär zahlt, ausmachen. In dieser Branche fehlt es aber nicht an Zwischenmeistern, die auf Grund eines größeren Umsatzes auch größeren Verdienst erzielen. In den anderen Zweigen der Konfektion ist nach der Denkschrift der Handelskammer das Nettoeinkommen der Zwischen⸗ meister in der Regel recht bescheiden.
Für die Beantwortung der Frage, warum das Zwischenmelsker svstem in der Berliner Heimarbeit ausgedehnte Anwendung findet, kommt vom Standpunkte des Betriebes folgendes in Beiracht: a. Der Zwischenmeister verrichtet Arbeiten, die notwendie 3 deren aber der Heimarbeiter in der Regel nicht kundig ist ige ondere in der Konfektion das Zuschneiden, Einrichten, Zusammenstellen, Ver⸗ knöpfen, Bügeln 207; b. er sorgt für eine zweckentsprechende Arbeits organisation (Arbeitsteilung), indem er den Heim arbeitern je nach ihren Fähigkeiten die passende Arbeit zuweist; e. er bietet dem Unternehmer eine gewisse finanzielle Garantie; d. er beschäftigt sich mit der Ausbildung der Heimarbeiter; é. er garantiert für die Zuverlässigkeit der Heimarbeiter, was ihm dadurch erleichtert
wird, daß er gewöhnlich in ihrer Nähe wohnt. Der Zwischenmeister