1906 / 271 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Nov 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Qualitat

18906

gering

mittel

gut

November Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Tag

niedrigster

höchster

höchster 6

niedrigster

niedrigster

6

höchster 6.

Verkaufte Menge

Doppeljentner

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗; preis

Außerdem wurden am Markttage g Tn nach überschlag Schätzung i Doppelzentner (Preis unbekannt

Durchschnitte⸗ Verkauf⸗ els

wert

2

Greifenhagen . ,. w targard i. Pope um. . Schivelbein. . Köslin ; Stolp i. Pahm m.. Lauenburg i. PoMmm. . . otoschin Militich. .. Breslau.. d, . i. Schl. üben i. Schl. .. Schönau a. K. . berstadt. ilenburg . Marne ĩ Goslar Luneburg Paderborn Hagen i. W.. Limburg a. L.. 6 . Dinkelsbühl . Biberach.. Ueberlingen. Rostock . . ; 4 ; d i . Mal snsen i. ClJLJl.. . Bemerkungen. Die verkaufte ö. wird auf volle Ein liegender Strich (— in den Spa

Doppelzentner und der Verkaufswert ten für Preise bat die Bedeutung, daß der betreffende

Noch: H

15, 90 13,0

1480 1480 15,50 14,60 1450 14,90 18,00 14,80 1380 16,39 1650 16,00 1600 16,0 16.50 17,50

16 50 16 86 116

.

a fer.

1500 15656 15, 16 1466 14,86 15556 15656 16.56 15.66 15,66 15, 56 14,16 1815 1536 1639 1676 15.26 16 50 1650 159 86 1756 1646 1600 16.56 16 86 17416 15,56 1520 17355 15, 9

15.20 15,50 15,20 14,00 14,80 15,00 1500 16,00 15, 90 15, 00 15,40 14,40 15, 40 14, 00 1668 1700 15, 20 1700 1700 17,20 18 00 16440 16,90 16,80 16,80 17,40 15,50 15,70 17.80 18, 00

auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. D Preis nicht vorgekommen ist, ein Pankt

500

200 630 15 40 61 653 82

560 700

20

er Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berech ) in den letzten sechs Spalten, daß un

.

7. 11.

3. 11. 10.11.

7.11. 13. 11. 7.11 10 7.11. ; 111 10.11. 10.11. 400

6.11. z

net. prechender Bericht feh

15 00

16 40 15.7

1640 16,22 16,07 16,54 17, 12 15,70 15,40

1709

15700

16 80 16,55

16,40 1625 16,40 16,55 17,19 15,57 16,651

17520

7 500

3360 10 518

246 650 992 10 807 1403 8 b62 10 930

344

G roßhandelspreise von Getrei für den Monat Oktober 1906

nebst entsprechen den Angaben für den Vormo 1000 kg in Mark.

d e

nat.

(Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Monat

Königsberg. 1906

gen, guter, gesunder, 714 g das 1... ; . guter, bunter, 749 bis 754 g das 1 ... er, guter, gesunder, 447 g das te, Brenn⸗, 647 bis 55 g das

Breslau.

e. Mittelware W =

Safer, Gerste,

man Ir

amerikanischer

Berlin.

e en. guter, gesunder, mindestens A2 g das 1 Welzen, 3 ( 9 755 g das Hafer, = . Gb g das 1 Mannheim. Veen, Pfälzer, rus 3 bulgarischer, mittel .. Weljen, Pfaͤl zer, russischer, amerik., rumän. , mittel. Safer, badischer, württembergischer, mittel Gert badische, Pfälzer, mittel ....

mln, ...

München. Roggen, bayerischer, gut mittel Weljen, . 2 . 37 * 6 erste, ungarische, a pbaäyerische, gut mittel Wien. Roggen, a Boden Wesjen, Theiß⸗ fer, ungarischer 1 erste, slovakische Mais, ungarischer

K

128,3

Oktober

153,95 170,05 153,90 146, 15

16250 1735 96 yl 46 6

15756 138. 96 111,65

160 69 175. 1 167 65

171,86 1927,80 170,69 180,76 128,33

183,50 20l, 9 165,00: 202.00 184,560

119, 43 145.55

142, So, 124,95

Da⸗ gegen im Vor⸗ monat

151,80 170,40 150,50 151,50

143,30 168, 00 170,60 157,50 128, 00 141,00

157,60 174,90 151,20

166,16 194,19 160,71 170,54 122,64

171,50 194,00 156,50 200, 09 177,50

112,33 141,27 5 123,22 140,59 114,37

Budapest. Wg gen. Mittelware .. Wehen, ö afer, erste, Mais,

egen, 71 bis 72 das hl.. W

jen, Ulka, 75 bis Riga.

Roggen, 71 bis 72 Eg das hl..

Mehen, 735. J,

Antwerpen.

Donau, mittel. mn, n, n e. ö Kansas Nr. II

6 kg das hl

e 49 16 amerlkanischer Winter⸗

amerikan. bunt

Mais La Plata

London.

Produktenbörse.

Weijen P

La Plata an der Küste

Weljen afer

engl. 36 ( Uark Lan erste

Liverpool.

Auftralier ) ;

8)

. ö. Californier an der Küste / (GBaltie)

* Getreide, Mittelpreis aus 196 Marktorten (Gazette avera ges)

ß

.

w.

102,16 121,14 114571 105,16 101,97

93, 86 114,10

119,58

135,02 181,75

123,53 131,87 135,35 130,73 138,26 127,74

113,75 135,45 138,57 14420 1090, 24

93,06

132,23 127,77

134 88

121,69 116,39 137, 82

149.20 134, 19 140,90 136,06 129, S 144,09

Hafer, englischer, weißer

. Odessa, Futter Gerste I . 4 )

2

Weizen, Lieferungsware

Mais . Neu JPotk.

roter Winter Nr. 2... Nord, Frühjahrs Nr. 1.

Lieferungsware 3 Mais ö Dejember Buenos Aires.

Veen Durchschnittsware ...

Mals ) Ware neuer Ernte.

GSemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weljennotiz von engl. Weiß. und Rotweijen 504, für Californier 500, La Plata = 480 Pfund engl. gerechnet; für die aus den Umsätzen an 196 Marktorten dea Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für ein heimisches Getreide (Gazette averages) ift 1 Imperial Quarter Welzen 480, Hafet 312, Gerste 460 Pfund englisch angesetzt. 1 Bushel zen 60, 1 Bushel Mais 56 Pfund en iich 1 n englisch⸗ 45355 g; 1 Last Roggen 2106, Weizen 2400, Mais 200 ,

Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aug den einjelnen Tageßzangaben in Reichganzeiger“ ermittelten monatlichen Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse in Grunde gelegt, und iwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien. y London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Neu Jork die Kurfe auf Neu Jork, für Odessa und Riga die Kurse 8. St. 16 für Parig, Antwerpen und Amsterdam die Kurse ? ö., ple Hel in Buenog Aireg unter Berücksichtigung der

oldyrãmĩe.

Berlin, den 15. November 1906. Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

m.

Per sonalveränder ungen.

stõniglich Preußische Armee. Evangelische Militärgeistliche.

Durch Allerhöchste Bestallungen. 11.

Oktober.

Schaum ann, Div. Pfarrer der 10. Dir, in Posen, Wie he, Div Ffarrer der 17. Div. in Altona, ju Militäroberpfarrern ernannt.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. tober. Schaumann, Mular e wen, dem General V. Armeekorpz, Wieh e, Militäroberpfarrer, dem General 1X. Armeekorps, zugeteilt.

Beamte der Militärjustizverwaltung. Durch Allerhöchste Bestallung. 25. Oktober.

15. Ok. kommando kommando

Schuler,

bisher Großherzogl. bad. Referendär, zum Kriegsgerichtsrat erngnnt. Durch Allerhöchsten Abschied. 25. Oktober. Hengsten—

berg, Oberkriegsgerichtsrat vom Generalkommando I

I. Armee⸗

korps, auf seinen Antrag zum 1. Januar 1907 mit Pension in den

Ruhestand versetzt. Durch Verfügung des Kriegsministeriums.

29. Ok⸗

tober. Schuler, Kriegsgerichtsrat, der 33. Div. zugeordnet.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerbhöchsten Abschied. 25. Oktober. Den Ober-

zahlmeistern:

Wolff bom Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf

(J. Westpreuß) Nr. 6, Behrens vom 4. Niederschles, Inf. Regt. Nr. 5I, Mache vom Leibkür. Regt. Großer Kurfürst (Schles.) Nr. 1,

, vom Kür. Regt. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8, bei ihrem ; mit Pension der Charakter

usscheiden aus dem Dienste Rechnungsrat verliehen. . ö Durch Verfügung des Kriegsministeriumg.

als 2. O k⸗

tober. Ziegler, Intend. Rat von der aufgelösten Ostasiatischen

Besatzungsbrig, unter Einreihung in eine etatsmä

gliedstelle des Friedensstandes, als Militärintend. Intend. deg Gardekorps, Scheffler, Ko hn, Intend. Sekretäre von der aufgelösten Ostasiat. Besatzungsbrig. unter Anweisung ihres Friedensstandortes in Berlin, bei der Intend. des Gardekorps,

wiederangestellt. 4 Oktober.

Intend. Mit

ssessor bei der

Schröter, Graeber, Intend. Sekretäre von

den Intendanturen der 3. Div. bzw. des J. Armeekorps, scheiden mit dem 12. Oktober 1906 aus und werden vom 15. Oktober 1906 ab in die Schutztruppe für Südwestafrika übernommen.

5. Oktober.

Bemb, Intend. Sekretär von der aufgelösten

Ostasiat. Besatzungsbrig, unter Anweisung seines Friedensstandortes in Berlin, bei der Intend. des Gardekorps wiederangestellt.

12. Oktober. Erfurt versetzt.

Schul ze (Herrmann), Proviantamtsaspir.,

Prodiantamtsassist. in Breslau angestellt.

13. Oktober. Rudel, Hübner,

Kraemer, Proviantamtsassist. in Breslau, nach

als

Taegner, Pannier, Kröt ke, Krebber,

Proviantamtdaspiranten, als Proviantamts-

assistenten in Spandau bzw. Magdeburg, Berlin, Thorn, Königsherg

i. Pr. und Neisse angestellt.

Kleen, Garn. Verwalt. Kontrolleur

in ee n, als Garn. Verwalt. Insp. nach Darkehmen, Schlegel

milch, Ka

erneninsp. in Jüterbog, als Kontrolleführer auf Probe

nach Rendsburg, Hufnagel, Kaserneninsp. in Straßburg i. Es nach

Jüterbog, versetzt.

Eimer, Feldlazaretttendant in der Schutz⸗

truppe für Südwestafrika, aus der Schutztruppe ausgeschieden und als Kaserneninsp in Straßburg i. E. angestellt.

15. Oktober. Schmidt, Kohlstock, Honig, Heinemann, Schweiger, Proviantamtsaspiranten, in Glatz biw. Darmstadt, Glogau, Potsdam und Allenstein an⸗

gestellt. 16. Oktober.

als Provlantamtsassistenten

Hilse, Gebhardt, Proviantamtsaspiranten,

als Probiantamtsassistenten in Metz bim. Hannover,. angeftelt Girschner, Proviantamtsassist. in Karlsruhe, nach Cassel dersetzt.

17. Oktober. Kraufe, Proviantamtsaspir,, als Provlant⸗ amtsassist. in Straßburg i. E. angestellt.

18. Oktober. Tleb ifch, Probiantamtsaspir,, als Prohiant⸗ amtsassist. in Karlsruhe angestellt. .

19. Oktober. Booß, Proviantamtsassist. in Berlin, tritt mi dem 27. Oktober 1906 zur Schutztruppe für Südwestafrika über

76. Sktober. Kämpf, Stadler, Kirsten, Ru preczt, Helmbrecht, v. Bargen, Militärbausekretäre, zu Intend. Ban⸗ sekretären bei den Intendanturen des J. bzw. XVII., XVIII., Il. IV. und X. Armeekorps ernannt.

22. Sktober. Roßmann, Behr, Roß a, Heiner, Petzol Balfer, Mikojeit, Thie de. Mülitärbau zg iftratoren auf Ml. in Rendsburg bzw. Trier, Neuhammer, Wiesbaden, Allenstein Saarburg, Graudenz und Thorn endgültig angestellt. Dosson, Krönke, Probiantamtsassistenten in Saarbrücken bzw. Küstrin, a seitig versezt. Do m ke, Oberzahlmstr. von der J. Abteil. 2. Kut is. Feldart. Regts. Nr. 47, auf seinen Antrag mit Pension in den Rube

stand versetzt.

23. Oktober. Eichert, Oberveterinär im Masur. Feldat Regt. Nr. 73, jum Stabtsveterinär, Dor st, Unterveterinär in 7. Gardeulan. Regt. Zeu mer, Unterpeterinar im Feldart. Regt. be Podbielski (J. Niederschl 5 Nr. h, zu Oberveterinären, Dr. Hein (Hannover), Qberveterinär der Landw. 1. Aufgebots, jum Stabe, veterinär des Beurlaubtenstandes, Pflugmacher (Danzig, Unter veterinär der Garderes, zum Oberveterinär des Beurlaubtenftande? ,) ernannt. Pringel, Müller (ouisJ, Tolell, Sch d (August), Brink, Goldbeck, Lother, Retzloff, Seichter, Braun, Klaue, Vasel, Bolten, Schmolling, Militärbausekretäre auf Probe in Berlin bzw. T

Berlin, Cöln, Schwerin, Danzig, Allenstein, Magdeburg,

Paderborn, Berlin, Jüterbog, Minden, Metz, Neuhammer und Berlin ndgũltig angestellt.

24 Dktober. Lutat, Möller, Wagner, Intend. Kanzlisten von den Intendanturen des VII. bzw. des 1X. Armeekorps und der milttärischen Institute, zu Geheimen Kanzleisekretären im Srieges⸗ ministerkum, Ra bn, Rohwe der, Kört je, Unterzahlmeister beim J. bzw. J. und XV. Armeekorps, zu Zahlmeistern, ernannt.

77. Oktober. Scheffler, Schäfers, Teubler, Edel mann, Ro senbaum, Garn. Verwalt. Oberinspektoren auf Probe in Stralsund bzw. Rendsburg, Lyck, Schwerin und Metz, zu Garn. Verwalt, Oberinspeltoren, Ehlers, Kanzleidiätar don der Intend. der militärlschen Institute, zum Intend. Kanzlisten, Dhonau, Schlis zus, Hagen, Köhler, Sudau, Schulz, Nagel, Kaferneninspekioren auf Probe in Straßburg i. E. bim. Königsberg Pr., Berlin l, Graudenz, Schöneberg, Posen und Saarlouis, zu Kaferneninspektoren, ernannt.

28. Oktober. Mamlock, Dawe, Kiewitt, Blau, Hölscher, Kaak, Kunicke, Unterapotheker des Beurlaubtenstandes, zu Oberapothekern befördert.

29. Oktober. Radtke, Hildebrandt, Garn. Verwalt. Direktoren auf Probe in Danzig bzw. Munster, zu Garn. Verwalt. Direktoren ernannt. Rom mel, Oberzahlmstr. vom II. Bat. Leib⸗ gren. Regts. König Friedrich Wilhelm III. (I, Brandenburg.) Nr. 8, auf seinen Antrag zum 1. Januar 1907 mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.

XIII. ( stõniglich Württembergisches) Armeekorps.

Seine Majestät der König baben anläßlich der Jahr— hundertfeier des Füstlierregiments Kaiser Franz Joseph von Desterreich, König bon Ungarn Nr. 122 Allergnädigst zu verfügen

eruht:

! I0. November. Frhr. Pergler v. Perglas, Gen. d. Inf. z. D., zuletzt Kommandeur der 26. Div. (1. K. W.), wird 3 1a suite des Regts. gestellt; es erhalten: Frhr. Seutter v. Eötzen, Gen. Major 3. D., zuletzt Kommandeur der 54. Inf. Brig. (4. K. W), den Charakter als Gen. Lt., , . Hauptm. und Komp. Chef in obigem Regt, den Charakter As Major unter Enthebung von seiner Dienststellung und Aggre⸗ gierung beim Regt, Eschrich, Stabshoboist im Regt., den Titel als Militärmustkdirigent; befördert werden: Menzel Eudwig), Dberlt. im Regt., zum Üüberzähl. Hauptm, Schüller, Suttner, Fähnriche im Regt. zu Lts, mit Patent vom 18. Mai 195; im Beurlaubtenstande Bräuchle (Heilbronn), Oberlt. der Res. des

Regts., zum Hauptm.

Kaiserliche Marine.

Dffijie re usß. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗ setzungen usw. 19. No vem ber. Befördert; zu Kapitäns zur See die Freg. Kapitäns: Bossart, Lehrer an der Marineakademie, Souchon vom Reichsmgrineamt, Trum mller, Abteil. Vorstand im Marinekabinett Seiner Majestät des Kaisers und Königs; zu Freg. Kapitäns die Korv. Kapitäns: v. Studnitz, Mitglied der Schiffs⸗ pruüfungskommission, Tapken. Back vom Admiralstabe der Marine in Berlin; zu Korp. Kapitäns die Kapitänlts:; Orth, Erster Offizier S M. Schulschiffes „Stosch', Michaelis (William), Erster Offizier S. M. Linienschiffes Kaiser Karl der Große, Tägert, Erster Offizier S. M. großen Kreuzers Friedrich Carl“; zu Kapitänlts. die Oberlts, zur See: Toelpe vom Siabe S. M. Lintenschiffes Wettin“, v. Laffert von der 8 Res. Halbflottille, v. Jastrzembski (Paul vom Stabe S. M. Schul⸗ schiffes Charlotte, Helf von der 2. Marineinsp.; zu Oberlts. zur See die Lts. zur See: Vollheim von der I. Torpedodiv., Schlüter von der 2. Marineinsp6, Weddigen (Otto) vom Stabe S. M. Flußkanonenbootes Vaterland', Köhler (Hans) von der 2. Torpedodiv, jum Marineoberingenieur der Marineingenieur Großblotekamp vom Stabe S. M. großen Kreuzers Fürst Bismarck; zum Marineingenieur der Marineingenieur oberaspirant Köppen von der Marinestation der Nordsee; zu überzähl. Marineingenieuren die Marineingen. Oberaspiranten:

Rubach, Kleedebn, Schmidt (August), Büttner, Vol k⸗

mann, Bodeck von der Marinestation der Ostsee, Zeglien, Haferick. Menne, Scharnweber, Schmidt (Em il), Wolf von der Marinestation der Nordsee. Besenbruch, Marineunterarzt der Res. im Landw. Bezirk Lüneburg, unter Beförderung zum Marine—⸗ afsist. Art und unter Zuteilung zur Marinestation der Nordsee im aktiven Marinesanitätskorps angestellt.

Auf ihre Gesuche mit der gesetzlichen Pension zur Disp, gestellt: Brufsatis, Bachem, Kapitäns zur See von der Marinestation der Ostsee, unter Verleihung des Charakters als Konteradmiral, Hoffmann von derselben Marinestation, unter gleichzeitiger Zu— teilung jum Kommando der Marinestation der Ostsee behufs Ver⸗ wendung in einer für Offiziere zur Disp. vorgesehenen Etatsstelle.

Der Abschied mit der gesetzlichen Pension, der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform und der Aussicht auf Anstellung im Zivlldienst bewilligt: v. der Osten-Fabeck, Korv. Kapitän von der Marinestation der Ostsee, ohne Gehalt beurlaubt, mit Ende No— vember d. J., Tepfer, Kapitänlt. von der 1. Marineinsp., Hüter, Marineoberingen. von der 1. Werftdiv. Graeve, Fähnr. zur See don der Marineschule, jur Marineres. beurlaubt. Dr. Gleiß, Marineassist. Arzt von der Marinestation der Nordsee, auf sein Gesuch aus dem aktiven Marinedienst ausgeschieden und ju den Sanitätsoffizieren der Marineres. übergetreten.

Deutscher Reichstag.

1I7. Sitzung vom 14. November 1905. Nachmittags 1 Uhr.

(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Tagesordnung: Interpellation des Abg. Bassermann über die auswärtige Politik, Berichte der Wahlprüfungs⸗ kom mission uͤnd erste Beratung der Allgemeinen Rechnung über den Reichshaushalt gi das Rechnungsjahr 1902 sowie des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Bemessung des Kontingentsfußes für landwirtschaftliche Brennereien.

Ueber den Anfang der Sitzung ist Nummer d. Bl. berichtet worden.

Abg. Bassermann (ul.) sortfahrend: Bald nach der Lösung des Rückverficherungsvertrages mit Rußland trat die Annäherung iwischen Frankresch und Rußland mit den gegenseitigen Flottenbesuchen ein Frank- reich ist diesem Bunde treu geblieben, und Rußland hat schon aus finan⸗ ziellen Gründen ein lebhaftes Interesse an der Aufrechter haltung des- selben Die Frage unseres jetzigen Verhältnisses zu Frankieich ist vielleicht müßig; ein neues Yen fern. aber im großen und ganjen wohl der alte Faden, der weiter gesponnen wird. Was Rußland anlangt, so ist in der sozialdemokiatischen Presse wiederholt

in der gestrigen

di Befürchtung laut geworden, alg beabsichtigten wir eine Ein⸗

Das halte ich für

mischung in die inneren Verhältnisse Rußlands, ö Aus⸗

ganz ausgeschlofsen, aber jedenfalls wird auch hierüber eine

kunft erwänscht sein. Der Angelpunkt der Politik ist vielleicht n.

nde Ich wies vorhin n. Die Kriegsgefahr war in Wir begrüßen es, daß das Verhälinis ein befseres 2 . denkenden Deutschen, hieraus die nötigen Schlüsse zu ziehen. Frankreich n. ‚. ; . war ein in sich geschlossenes und gefestigtes Reich bereits zu einer Zeit, Dem Bürgermeisterbesuch in London möchte ich keine beg hen Be sich geschlof gefestis c ö 3 ü Besuch des

England mit seiner zielbewußten Politik, die im letzten wohl auf eine Einkreisung Deutschlands abzielt. schon auf die Rede des Kanglers hin. aller Munde.

geworden ist,

liberalen

seit dem

Kriegsgefahr namentlich er akut ist.

daß die und nicht mehr

Ministerium zurückgetreten

deutung beilegen. Ein weiteres Ereignis war der de Voönigs von England in Homburg hei seiner Nichte, wobei die Begegnung mit dem Kaiser stattgefunden hat. Die stattgehabte

Aussprache hat vielleicht persönliche Verstimmungen sie wird aber nichts an den großen politischen Zielen Eng— lands ändern, das immer verffeht zu warten und kommende Ereig-

niffe nicht durch Reden, sondern schweigsam zu fördern. Angesichts

diefer Tatsache wird fich England gegenüber eine, vorsichtige Po liük empfehlen. Die Gerüchte, daß wir in Tripolis uns Lein- mischen wollen, beruhen ebenfalls auf Unwahrhelt. Wir leben in einer Zeit, wo fortgefetzt die Verhältnisse in den anderen Staaten u einander sich befsern. Wir sehen, wie das Verhältnis jwischen Frankreich und England sich . gebessert hat und jetzt ein durchaus freundliches geworden ist. Das bedingt natur⸗ gemäß für Beutschland die Gefahr, daß gelegentlich die eng— lische Polltik verfucht, in Frankreich ißtrauen zu erwecken zu Ungunsten Deutschlands, wie es sich auch in der Marolkofrage ge— leigt hat, was aber damals klug Und vorsichtig verhindert wurde. Wir sehen, daß es auch zwischen Oesterreich⸗ Ungarn und Rußland zu einem Uebereinkommen kommt, und schließlich stellt England feine alten Streitigkeiten in Asien in die iweite Linie, und wir stehen vielleicht bald vor der Tatsache einer, vollständigen Ver ständigung mit dem alten Gegner über diese asiatischen Streitigkeiten. Alles dies ruft naturgemäß die Befürchtung einer Isolierung in Deutschland hervor. Ich habe versucht, eine Bilanz über unsere aus. wärtige Politik aufzumachen, über die viele gutgesinnte Patrioten schwere Befürchtungen hegen. Ich möchte hoffen, daß es dem Reichskaniler ge lingen möge, manche Befürchtungen zu zerstreuen. Im großen ganien wird er nicht vermögen, alle die Bedenken und Befürchtungen, die in Deutschland über diefe Entwicklung bestehen, vollständig zu zerstreuen. Es herrscht heute in Deutschland der Eindruck, daß unsere Politik, auch die auswärtige, der Ruhe und Stetigkeit entbehrt, daß Schwan kungen hervorgerufen werden durch persönliche Sympathien, und Antipathien, daß bielfach in einer Weise eingegriffen wird, die den Dingen nicht förderlich ist. Wir rechnen mit der Tatsache, daß Ver⸗ stimmungen, die zwischen Deutschland und dem Auslande erzeugt sind, durch Depeschen und Liebenswürdigkeiten, durch Statuen und Ehren säbel nicht ausgeglichen werden. Alle diese Ausführungen sind aber nicht diktiert durch Schwariseherei oder durch Angst, wir vertrauen auf unser deutsches Heer der Abg. Bebel hat ja auch in Mann⸗ heim durchblicken lassen, daß seine Freunde im Falle eines Krieges nicht an einen Streik denken wir vertrauen auf unsere Flotte und auf unser tüchtiges, arbeitsfreudiges und kräftiges Volk. Wir wünschen eine offene Aussprache uber unsere auswärtige Lage, denn es kann uns keinerlei Schönfärberei helfen, sondern einzig und allein die Wahrheit.

Reichskanzler Fürst von Bülow:

Meine Herren! Bevor ich mich sachlichen Ausführungen zuwende, möchte ich meinem Danke Ausdruck geben und nicht nur für viele freundliche Zeichen von persönlichem Wohlwollen und persönlicher Sympathie, die mir von Mitgliedern dieses hohen Hauses während meiner Erkrankung zu— teil geworden sind. Auch dem Reichstag als solchem und Ihrem ver ehrten Herrn Präsidenten möchte ich danken von diesem Platze aus, den ich mit Gottes Hilfe hier wieder einnehme. Ich tue das in dem Empfinden und in der Ueberzeugung, welche mich geleitet haben, seit dem Tage meines Amtsantritts, nämlich das Bundesrat, Reichstag und Reichskanzler zusammengehören durch die Verfassung und auf dem Boden der Verfassung zum Wohle des Vaterlandes. Sie bilden das Obergeschoß des Reichsbaues, dessen Fundamente vor einem Menschen—⸗ alter gelegt wurden, geheiligt durch das Blut der Tausende, die ge— bettet liegen von Düppel und Alsen bis zu den Tälern des Jura. In diesem Bau verkörpert sich der deutsche Einheitsgedanke; was den einen Teil trifft, das trifft auch die anderen.

In Beantwortung der Interpellation will ich jetzt auf unsere internationalen Beziehungen eingehen und auf unsere Stellung in der Welt. Ich behalte mir dabei vor, auf manche Punkte, die der Herr Abg. Bassermann in seiner Begründung der Interpellation berührt hat, im Laufe der Debatte zurückzukommen.

Was zunãchst unser Verhältnis ju Frankreich angeht, so muß man, wie ich glaube, unterscheiden zwischen dem, was vielleicht wünschens⸗ wert, und dem, was nach Lage der Dinge möglich ist. Der Gedanke eines engeren Anschlusses oder eines Bündnisses mit Frankreich, wie er hier und da in der Presse auftaucht, ist, wie die Stimmung in Frankreich noch ist, nicht realisierbar. Je weniger Illusionen wir uns in dieser Beziehung machen, um so besser. Die Gründe hierfür liegen in Ereignissen der Vergangenheit, die von uns und unserem westlichen Nachbarn verschiedenartig aufgefaßt werden. Sie liegen auch in der Lebhaftigkeit des französischen Patriotismus, die man, je nachdem, übertriebene Eigenliebe oder nachahmungs würdigen Nationalstol; nennen kann. Ich persönlich neige der letzteren Auffassung zu. Ich habe vor vielen Jahren in Paris die Ehre gehabt, einem sehr hervor— ragenden, einem großen Franzosen näher zu treten und ihm ein dank⸗ bares Andenken bewahrt, denn er war für mich, der ich damals ein junger Botschaftssekretär war, menschlich gut und freundlich. Das war Lon Gambetta. Ich erinnere mich, wie er mir eines Abends in kurzen, markigen, lapidaren Zügen seine Haltung und sein Vorgehen nach Sedan, als Mitglied der Regierung der nationalen Verteidigung schilderte, deren Seele er war: Frankreich“, sagte er

mir, ‚war in die Knie gesunken, ich habe ihm g'sagt: Erhebe Dich

und vorwärts. La France était tombée à genoux, je lui ai dit: debout et marche!“ „In großen Augenblicken fügte Gambetta hinzu, hat derjenige, der Frankreich regiert, das Gefühl, einen Thermometer in der Hand zu haben. Ein Druck der Hand läßt das Quecksil ber steigen oder fallen. Dans ces momentsclâ, dans les grands moments, on peut tout faire de la France. In solchen Augen- blicken, in großen Momenten, lann man alles mit Frankreich machen.“ Als mir Gambetta das sagte, dachte ich junger Mensch mir innerlich: Möchte, wenn je über das deutsche Volk eine ähnliche Katastrophe käme, wie damals über das französische Kaiserreich, unsere Nation Männer finden, die mit gleich unbeugsamem Patriotismus weiter fechten bis zum bittersten Ende!

Ich möchte hierbei bemerken, daß es gerade diese Lebhaftigkeit des französischen Patriotismus, der hochgespannte und starke Ehrgeiz des fran jésischen Volks, also traditionelle und glänzende Eigenschaften unserer temperamentvollen Nachbarn sind, die uns nötigen, mili⸗ tärisch en vedette zu sein, um nicht nur das verlorene Gut an den Vogesen zu wahren, das mit Strömen deutschen Blutes wieder⸗ erworben wurde, sondern auch die endlich so spät und so mühsam errungene Einheit der Nation, ihre endlich wieder erworbene Macht⸗ stellung und Weltstellung. Ich vergesse nie das Wort, das mir einmal ein geistreicher französischer Historiker und Diplomat, Rothan, sagte: La paix de Westphalie qui a fait la France et dèfait l'Allemagne. Der westfälische Friede, der Frankreich gemacht und Deutschland aufgelöst hat! Ich überlasse es unseren Historikern, ich überlasse es jedem

als Deutschland und Italien noch geographische Begriffe waren; ein festes Stück Marmor zwischen jwei lose gefügten Mosaikplatten.

Daß bei jedem oder fast bei jedem Zusammenstoß mit einem dieser

beseltigt,

beiden Nachbarländer, wenn dieses nicht noch von dritter Seite Unter⸗ stützung fand, Frankreich sich als der Stärkere erwies, war eine Art von Naturnotwendigkeit. Die Leiter der französischen Politik von Richelieu bis zu Napoleon III. waren sich auch nicht im Zweifel über den Kausalzusammenhang, der zwischen dem Uebergewicht Frankreichs, der PrSépondeérancs l16égitime de la Erance, wie es die Franzosen nannten, und der politischen Zerrissenheit, die in den beiden Nachbarländern bestand. Daß er den italienischen und den deutschen Einigungeprozeß nicht aufzuhalten vermochte, war der schwere Vorwurf, der gegen Napoleon III. erhoben wurde. Daß er grade diese Seite der Politik des zweiten Kaiserreichs bekämpfte, gereichte Thiers zum Ruhm. Wie die französische Politik Jahrhunderte hindurch bei inneren deutschen Zwistigkeiten die Hand im Spiele hatte, indem sie für die zentrifugalen Strömungen und Elemente Partei nahm, brauche ich nicht weiter aut zuführen.

Diese lange Periode französischer Mitarbeit in Deutschland kam 1870 zum Abschluß. Damals erlangte Deutschland nicht nur die ihm in den Zeiten seiner Uneinigkeit und deshalb Ohnmacht ent— rissenen Grenzgebiete wieder, sondern es erlangte gleichzeitig die innere Einigkeit und die Einheit nach Außen. Diese letztere Errungenschaft wird noch wirksamer als die Erwerbung von Metz und Straßburg verhindern, daß in Zukunft deutsches Gebiet wieder der Tummelplatz fremder Kriegslust werde. Auch Italien, Frankreichs anderer Nachbar, ist kein Mosaikbild mehr. Es kann sich heute als geeinte Großmacht und durch den Dreibund gestärkt, Frankreich nähern, ohne die Be—⸗ sorgnis, dadurch von seinem mächtigen Nachbarn abhängig zu werden.

Es ist begreiflich, daß es dem stolzen französischen Patriotismus schwer fällt, sich in diese Tatsachen der Gegenwart zu finden, und namentlich in das Erwachen und Erstarken eines deutschen Volksbewußtseins, das volle Gleichberechtigung mit anderen Völkern verlangt. An dieser Sachlage hat auch der Marokko⸗Zwischenfall nichts geändert, wenn sich dabei auch erfreulicherweise von neuem gezeigt hat, daß beide große Völker in Frieden mit einander auskommen wollen.

Ich höre manchmal, es gäbe Franzosen, die ein näheres Verhältnis mit uns wünschen. Unter vier Augen hat auch mir dieser oder jener Franzose ein intimes Verhältnis mit Deutschland als erstrebenswert bejeichnet. Oeffentlich ist aber noch keiner, kein Minister, kein Deputierter vor seinem Volk dafür eingetreten ich meine, unter Voraussetzungen, die für uns annehmbar wären. (Zuruf von links: Jaurè s Jaurstz? Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. (Große Heiterkeit) Was aber zwischen uns und Frankreich sehr wohl möglich ist, das sind korrekte Beziehungen. Ich hoffe, und ich glaube, ich kann sagen, wir hoffen alle ohne Unterschied der Partei, von Rechts bis Links, daß die Zahl der einsichtigen Franzosen, die einen Angriffekrieg gegen Deutschland grundsätzlich verwerfen, zunehmen, die Zahl derer, die den Krieg nur deshalb scheuen, weil er vielleicht im letzten Ende für Frankreich nachteilig verlaufen würde, abnehmen wird. Wir hoffen alle, daß bei beiden Völkern die Einsicht fortschreiten wird, daß beide kein Interesse daran haben, das ganze un— geheure Risiko und das ganze furchtbare Elend eines Krieges auf sich ju nehmen, und daß den gegenseitigen Frieden nicht zu stören im Interesse beider Teile liegt. Und was weiter möglich erscheint, ist, daß beide Völker auf wirtschaftlichem Gebiete, auf dem weiten Gebiete der industriellen und finanziellen Unternehmungen sich begegnen und zusammenarbeiten, vielleicht auch einmal sich über diese oder jene koloniale Frage verständigen. (Zustimmung rechts und in der Mitte)

Ich bemerke dazu ausdrücklich, daß wir nicht daran denken, uns zwischen Frankreich und Rußland oder zwischen Frankreich und England eindrängen zu wollen, wir denken namentlich nicht daran, die Störung der Freundschaft zwischen den Westmächten zum Gegenstand unserer offenen oder heimlichen Bemühungen ju machen. Die französisch⸗ russische Allianz ist seit ihrem Bestehen keine Gefahr für den Frieden gewesen. Sie hat sich im Gegenteil schließlich als ein Gewicht be⸗ währt, das auch zum regelmäßigen Gang der Weltuhr beitrug. Wir hoffen, daß man von der französisch⸗englischen Entente cordiale das- selbe wird sagen können. Gute Benehungen jwischen Deutschland und Rußland haben der französisch-russischen Allianz keinen Abbruch getan. Gute Beziehungen zwischen Deutschland und England können an und für sich ebenso wenig im Wideispruch mit der Entente cordiale stehen, wenn diese friedliche Zwecke verfolgt. Die Entente cordials ohne gute Beziehungen der Westmächte zu Deutschland wäre eine Gefahr für den europäischen Frieden. Eine Politik, die darauf gerichtet wäre, Deutschland einzukreisen, einen Kreis von Mächten um uns ju bilden, um uns zu isol ieren und lahm zu legen, wäre eine für den Frieden in Europa bedenkliche Politik. (Sehr wahr!) Solche Ringbildung ist nicht möglich ohne Ausübung eines gewissen Drucks. Druck er— zeugt Gegendruck. Aus Druck und Gegendruck können schließlich Ex⸗ plosionen hervorgehen. (Sehr richtig! in der Mitte und rechts.) Darum ist es besonders erfreulich, daß gerade in französischen Blättern der Gedanke ausgesprochen wurde, ein gutes Einvernehmen zwischen Deutschland und England sei notwendig für die Erhaltung des Friedens und liege deshalb auch im französischen Interesse. (Sehr richtig!)

Zwischen Deutschland und England steht kein unnützes Erinnern. Zwischen Deutschland und England bestehen auch keine tieferen poli⸗ tischen Gegensätze. Es hat Verstimmungen zwischen beiden Völkern gegeben, unpraktische und unverständige Verstimmungen, an denen, wie gewöhnlich im Leben, beide Teile ungefähr gleich viel Schuld haben, aber keine feindseligen Taten. In geistiger Beziehung, in Kunst und Wissenschaft, stehen beide Völker sich nahe. Nicht mit Unrecht hat man von einer geistigen Verwandtschaft zwischen Eng⸗ ländern und Deutschen gesprochen. Goethe und Kant gehören den Eng— ländern, wie Shakespeare und Darwin auch uns gehören. Wirtschaftlich sind wir auf einander angewiesen, der internationale Verkehr besteht nun einmal aus Geben und Nehmen. CGewiß ist jwischen Deutschland und England wirtschaftliche Konkurrenz und Rivalität vorhanden. Solche Konkurrenz braucht aber keinen politischen Gegensatz, geschweige denn einen Krieg ju entzünden. Wir haben solche Rivalitäten auch mit Oesterreich⸗Ungarn und Italien, ohne daß sie unsere Beziehungen zu diesen Mächten ernstlich schädigten. England hat sie mit Japan und Amerika, ohne daß die guten politischen Beziehungen dadurch gestört würden. Deutschland und England sind sich gegenseitig gute Kunden, sogar so gute Kunden, daß jeder von beiden Anlaß hat, sich den anderen als Kunden zu erhalten. (Sehr richtig! links) Schon deshalb sollten alle verständigen Leute das ihrige tun, um zwischen Deutschland und England Mißverständ⸗ nisse zu beseitigen und das gegenseitige Verständnis ju fördern, wo auch derartige Mißverständnisse stattgefunden haben mögen.