1906 / 282 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Nov 1906 18:00:01 GMT) scan diff

natürlich eine ausgiebigere Betätigung verlangt und auch er⸗ möglicht werden. Aber wenn man jemand einen Vorwurf machen kann, so muß man ihn der Kolonialjentralverwaltung machen, daß sie es an den nötigen Plänen und an der nötigen Führerschaft babe feblen lassen. Es ist auch unrichtig, daß die Kolonien für ihre Zivilverwaltung auf die Dauer sehr großer Zuschüsse bedürfen. Die Zivilverwaltun; der Kolonien deckt sich zum großen Teile bereits selbst, wie nachgewiesen ist und wie jeder, der die Haushaltsühersichten freundlichst studieren will, sich selbst nachrechnen kann. Es ist richtig, daß ein Programm aufgestellt werden muß, welches mit einiger Sscherbeit die Lasten, die dem Reiche aus der Entwicklung, der Kolonien erwachsen, auf eine Reihe von 10 Jahren begrenzt und es ermöglicht, die Dinge nach ihrer relativen Wichtigkeit dann vorzu— nebmen, wenn es an der Zeit ist und wenn die Reichsfinanzen es ge— statten. Aber neben allen diesen materiellen Gesichtspunkten, meine Herren, sind doch auch noch eihische Gesichtspunkte von sehr großer Tragweite ju berücksichtigen. Es ziemt sich auch hier, einen Kranz niederzulegen an dem Monument, welches das deutsche Volk in seinem Herzen den tapferen und unermüdlichen Farmern und Kriegern setzen muß, die für die Ehre des Vaterlands auf den Ruf ihres Kaisers ihre kaum errichteten Heimstätten gegen grausame und heimtückische Feinde verteidigt und dabei Blut und junges Leben gelassen haben. Deutschland, meine Herren, ist in Europa von mächtigen und be⸗ freundeten Nachbarn umgeben und hat keinerlei Neigung nach ter- ritorlaler Aus dehnung. Aber Deutschland ist vor allem das Land, in welchem die Volkakraft infolge der großen Vermehrung unseres Volg am stärksten ausschäumt. Es ist deshalb eine gute und wichtige Sache, daß wir einen Kolonialbesitz haben, in dem ein Teil unserer Jugend unsereg PVoltes Gelegenbeit bat für feinen Unternehmungsgeist eine freie Betätigung zu finden. Und syo bedauerlich auch die Eingeborenenkriege in Afrika sind, so haben sie für unsere Nation wenigftens das Gute, daß sie eine Anzahl von Männern und Charakteren ernehen, die einen weiteren Gesichtskreis gewinnen. Das wird unserem Volke in seiner ganzen Breite zugute kommen und es wird auch in unseren Beamten Leute erziehen, die den Glauben verlieren, daß alte und gute, aber in ihrer Entwicklung stehen gebliebene Regeln auf alle Verhältnisse paffen. Meine Herren, wenn die Behauptung richtig ift, daß eine Nation, soll sie nicht an ihrer Spannkraft verlieren, von Zeit zu Zeit vor eine große nationale Aufgabe gestellt werden muß, so ist es meine ernsthafte Ueberzeugung, daß in dem Zeichen der kolonialen Entwicklung diese große nationale Aufgabe fär Deutschland gefunden werden kann. Sie verbindet wirtschaftliche und sethische Gefichtspunkte und ich glaube, daß ein großer Teil unferes Volkes eine große Freude, eine volle Befriedigung in der Entwicklung dieser Gebiete haben kann und daß diese Entwicklung dazu dienen wird, unser nationals Selbstbewußtsein zu stärken und zu heben. Freilich, diese Entwicklung kann. nicht vor sich gehen, wenn wir uns nicht in einer freieren Atmosphäre bei der Behandlung unferer kolonialen Angelegenbeiten bewegen. Wenn wir am Kleinlichen und Allzukleinlichen zu stark hängen bleiben und wenn wir das Menschliche und Allzumenschliche, das in jeder Verwaltung jederzeit vorkommt und in Deutschland an jedem Tage vorkommt, mit einer verbissenen Selbstzerfleischung beständig an die Oberfläche zerren, dann kommt das deutsche Volk in die Gefahr, dies als das Wesentliche an den Dingen zu erachten. Wenn es gelingt, die Nebel auch nur einigermaßen zu lüften, die sich jetzt zwischen die deutsche Nation und die aufgehende Sonne kolonialer Prosperität drängen, wenn wir? zeigen, daß wo viel. Schatten, auch viel Licht ist, dann wird uns die Nation dankbar sein. Der Herr Reichskanzler hat vorbin ein Wort des Fürsten Bismarck zitiert, der 15876, vor jest 36 Jahren, als zum ersten Male die Frage der Kolonialpolitik an ihn berantrat, gesagt bat, daß er schon selt längerer Zeit die Kolonialfrage eifrig studitre und zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß eine so gieße Nation, wie die deutsche, auf die Länge der Kolonien nicht eat

ehren könne; aber die Frage sei eine so überaus schwierige, daß er

sich scheue, obne entfyrechende Vorarbeiten und ohne einen Impuls aus der Ftation die Sache in die Hand ju nehmen. Meine Herren, auf dieses Programm hin sollten wir arbeiten, genau und sorgsam arbeiten, aber auch versuchen, in unsere Natien, wieder den Impuls zu tragen, den unsere Kolonien tatsaächlich verdienen, und damit, wie der Fürst Bismarck an einer anderen Stelle, nämlich im Jahre 1867, in einem Rundscheiben an Pie preußischen Verfceter bei, den sühdeutschen Staaten gesagt bat, den Strom der deutschen nationalen Entwicklung in ein Bett leiten, in dem er nicht zerstörend, sondern befruchtend wirkt. Unsere koloniale Betätigung, meine Herren, auf den in unserem Besitz befindlichen Kolonien wird uns aber von den anderen europäischen Nationen nur freundlich ausgelegt werden und nur Freunde machen können ein

sicherer Beweis für die andauernde Friedensliebe der deutschen Nation,

die sich unter der Führung Seiner Majestät des Kaisers seit so viel Jahren bewiesen hat als die Verlegung unserer erpansiven Betätigung auf den nun seit langen Jahren gehegten Kolonialbesitz. Diese Friedensliebe und aufrichtige Politik bat gleichzeitig der deutschen Nation für ibre Betätigung das weite Meer und die überseeischen Gebiete mit Erfolg zugewiesen. Ich sage daher, wenn auch in einer nicht sehr schnellen Entwicklung, sowohl vom ethischen wie von dem materiellen Gesichtspunkt ist unser Kolonialbesitz eine Gunst des Geschickes für dle deutsche Nation und man darf die Hoff nung hegen, daß, sofern mit dem nofwendigen inneten Ernste, der notwendigen Zähigkeit, der notwendigen Tatkraft und Opfermütigkeit die Entwicklung unserer Kolonien weiter bei uns betrieben wird, auch sie ein Denkmal sein werden deutschen Fleißes, deutscher Tächtigkeit, deutscher Kultur.

Abg. Schaedler (Zentr.): Der neue Herr bat mit hohen

Tönen geschlossen. Ich bedauere, ihm auf diesem Wege nicht

folgen zu können, denn so weit geht mein Optimismus nicht.

(Zurufe links.) Ich sage so weit“, das übrige wird sich ja

finden. (Zuruf links: bei der dritten Lesung) Möglicherweise auch etwas früher, das können Sie ja ruhig abwarten. Ich finde es fehr begreiflich, daß der Reichskanzler die erste Gelegenbeit benutzt bat, um sich über die Kolonien auszusprechen, begreife es auch, daß der neue Kolonialdirektor sich dem Hause vorgestellt hat; denn er ist in der Hauptsache beteiligt und ich könnte ihm nur von Serjen wünschen, daß in der Leitung der Geschäfte sich sein sich fonst gut bewährt babender Optimismus auch bier bewährt. Ich darf ruhig sagen, daß er sich persönlich nicht unvorteilhaft vorgestellt hat, beffer und vorteilhafter wenigstens als durch die Denkschriften. Der Reichskanzler bat mit vollem Recht darauf hingewiesen, daß unsere Folonialpolitif fich in einer ernsten Krisis befindet. Niemals bat sich, seitdem wir in die Kolonialperiode eingetreten sind, das Volk und die Volksvertretung so eingebend, auch teilweise mit solcher Auf⸗ regung um die Kolonialpolitik gekümmert wie jetzt. Die regelmäßig wiederkehrenden Verlusilisten aus Südafrika, dies endlose Ringen mit den Horden hat Besorgnis in weiten Kressen unseres Volkes bervolgerufen. Mit Recht haben der Reichskanzler und der Folonialdirektor unferen tarferen Soldaten vor dem Feinde alle Anerkennung gejollt: ein Heldenmut, der sich noch mehr in der Stille, im filllen Entsagen und im Ertragen aller Beschwerden, in der wasserlofen Steppe, unter der brennenden Sonnenglut gegen einen tückischen Feind bewährt hat. Mit dieser Anerkennung verbinden wir aber den dringendsten Wunsch und das entschiedenste Verlangen, daß so bald wie möglich unsere Soldaten in die Heimat zurãckbefõrdert werden können, und aus den Worten des Reichskanzlers entnebine ich bierfür einen neuen Grund; er hat davon gesprochen, daß der Haupt⸗ irerstand gebrochen fei. Eine Zurückniehung der Truppen ist ja zu⸗ gesagt und zum Teil auch ausgefübrt. Ich möchte aber bitten, daß den Hunderien bald Tausende folgen. Der Kolonialdirektor hat ja felbst jugestanden, daß die fortdauernden Opfer nicht vertreibar seien. In einster Krisis ist unsere Kolonialpolitik draußen und kier. Wirtschaftliche Errungenschaften einer Reihe von Jahren sind zum größten Teile dahin, Tausende von Menschen geopfert und wiederum liegen uns Nachtragsetats vor, die weitere Millionen verlangen. Und zu all den Mißerfolgen, für die bisher gar manchmal ein Schleier parat war, um sie zu bedecken, kommen in diesem Jahre auch noch, wofür der Reichskanzer und der Kolonial⸗

direktor einen terminus technieus gebraucht haben, den ich mir an⸗ eignen will: die Kolonialskandale. Im ganien Sommer hat es ge⸗ : Es wurde der Wunsch laut, es möge dem grausamen Spiel ein Ende gemacht und der Müllwagen auf einmal entleert werden und nicht kübelweise verabfolgt werden.

Deutschland,

Entsprechend einer üblichen Ge- r alle Vorgänge parteipolitisch auszu⸗ schlachten hat man das Zentrum als die Partei hingestellt, die von den Kolonieen nichts wissen wolle, die die Mittel für die führung der Kolonialpolitik verweigere und gegen den Reichskanzler frondiere. (Heiterkeit und Widerspruch links.) Nicht wahr, Sie sind selbst erstaunt darüber? Als Beweis dafür, daß das Zentrum solche schwarzen Gedanken hege, f Kollege Erzberger hauptfächlich an der Aufdeckung dieser Kolonial- n In den letzten Wocheu hat man laut nach Männern gerufen, die den Mut der Wahrheit auch nach oben hin batten. Mit Recht und sicherlich ist es auch für die Landes besser, wenn in der Presse die Fehler und Mängel solcher Ein⸗ Hetze, sondern zur Besserung offen besprochen rd z in die Beschwichtigungs Hofräte pflaͤsterchen über die eiternden brandigen Wunden kleben. der Abg. Erzberger den Finger in die Wunde gelegt hat, sollen ihm Volk und Regierung dankbar sein. dem Kollegen

Maßgebend

pflogenheit

wurde darauf hingewiesen, skandale beteiligt sei. Regierung eines

richtungen nicht zur Schönheits⸗

Wir identifizieren uns nicht mit Das verlangt keinen Grund, uns ist sein Material, t Reichskaniler durch die Aufdeckung dieser Kolonialskandale in Mißkredit gekommen seien bei anderen Völkern, daß dadurch auch event. unser Kredit ge⸗ Es liegt hier wohl eine Verwechslung vor. wird unser

aber auch zu desavouieren.

und dies, insoweit es

schädigt worden sei. Nicht durch Besprechung dieser Kredit geschädigt, sondern durch die Abstellung der Mängel kann nur dazu dienen, wenn er geschädigt ist, wieder zu heben. Die Erklärungen des Kolonialdirektors

unseren Kredit,

Remedur tatsächlich no ĩ ; Kolonialdirektor e,, mand an der Aufdeckun er auch einen Teil des Nicken Sie doch, Herr Kolonialdirektor! nahe gelegt, daß seine Mitglieder wohl oder übel zur Kolonial-⸗

es schon geschehen

dieser Skandale beteiligt hat, so kann erdienstes für sich in Anspruch nehmen. Man hat dem Zentrum

36 * ; Die Kritik des Abg. Erzj⸗ berger richtete sich auch nicht gegen den Kolonialbesitz, n, . . lverwalt Das Zentrum selbst hat zur Kolonialpolitik zweimal offiziell in jwei Wablaufrufen Stellung genommen, 1884 Es hat eine gesunde Kolonialpolitik zu unterstützen ver- sprochen, soweit die näheren und höheren Aufgaben des Reichs, sein derfassungdmã iger Charakter und seine Finanzkraft es angezeigt er⸗ scheinen lassen“. Wir stehen auch heute noch auf diesem Boden, und über den groß ausschauenden Plänen des unterschreibe ich namentlich die Worte in verständiger Würdigung unserer finanziellen Leistungsfähigkeit'“.! Dem neuen Herrn stehen wir objektiv gegenũber, ibm gegenüber sind für uns seine Taten maß- Sein Vorgänger ist amtsmüde geschieden; interessant wäre es, zu erfahren, woher ibm die bindende Zusage' geworden, daß dem⸗ nächst ein selbständiges Reichsamt für würde. verbündeten Regierungen Schaffung eines eigenen Kolonialamtes bestehen, jo werden wir die Frage prüfen, wie wir sie das letzte Mal geyrüft haben, und auf Grund des Ergebnisses unsere Entscheidung treffen. t. 3 sich mit jenem Zuschuß oder Vorschuß verhielt, dem finanziellen Zuschuß zu den Lorbeeren, die auch auf Vorschuß gegeben neue Direktor erklärte, s ues Amt berufen in der Berufung des neuen Dirckiors viel mehr geseben. Sie erschien als ein Bruch mit dem Assessorismus ju Gunsten des Amerikanismus. Damit greift man sicherlich zu hoch; auch der vreußische Finanz- v. d don einem Bankkontor in Elberfeld. Wir begrüßen es, daß der Reichskanjler die kaufmãnnische Befähigung des Kolonialdirektors hervorgehoben hat; wir wissen, daß er ein Opfer gebracht hat, wenn er dem Rufe folgte. Mögen die Gründe, ĩ zur Entdeckung oder geführt haben, sein, welcke sie wollen, wir erblicken ein günstiges Vorjeichen für ihn auch darin, älteren Geschlechtern seiner Ueberzeugung

die Kolonialverwaltung.

neuen Direktors

die Kolonien

Wenn die auch fernerhin auf

1 Weiter wäre in⸗ teressant, wie e

sein neues zu werden. Anderwärts

minister v. d. Heydt kamin

Selbstentdeckung des neuen binsichtlich der ; Beispiel gegeben, daß er stets Ausdruck geben will, unbekümmert um das Urteil anderer; aber er wird zunächst die Probe besteben müssen. Wir wünschen ibm dazu auch den besten Erfolg, und wenn ihm der Ruf vorausgeht rücksichtsloser Energie, so kann ihm diese nur zu statten kommen, denn es gilt nicht bloß auszuräumen, sondern auch auszubauen, als Kaufmann nicht minder wie als Staatsmann. Wir können aber nicht von ihm verlangen, daß er jetzt schon sein voll⸗ ständiges Programm bis ins einzelne entwickelt. hat, verdienen wohl Deutschland!

Die Grundzüge, die

er entwickelt Anerkennung. In der Zeit

Missionen; denn das Zentrum Ich weise demgegenüber noch⸗

werdenden Einfluß der wesentlich kolonialfeindliche Macht. prinzivielle Stellung bin. kolonialfeindlichen Partei ist bereits längst widerlegt; Windthorst

schon 1885 Kolonisation Dabei hob er die Bedeutung der Misstonen ausdrücklich hervor. Wir sind weder Feinde der Kolonien, wobl aber der Kolonialskandale. Ungehörige und bier heißt es nicht vertuschen, zugreifen, wenn die Wahrbeit an den Tag gebracht ist. Gerade auch die Skandale haben mit⸗ an den Kolonien bedeutend

vernũnftige

: Folonialxolitik, In der Kolonialverwaltung läuft Ungebeuerliche scharfer Sand Dazu wird

auch manches sondern mit

stets bereit finden. das Interesse Reichs kanzler

abzumindern. Vorkommnisse Erkenntnis Dann aber hat er die Ver⸗

] ; sehr zu begrüßen ist, sst immer der Anfang der Besserung. allgemeinerung getadelt und gemeint, dadurch sei die Bedeutung der Skandale aufgebauscht worden, auch wies er darauf hin, daß man anderswo solche Dinge viel netter bebandele. sich aber doch um parlameniarisch regierte Völker und im Eifer, die Uebertreibung ju rügen, ift ihm, dem Kanzler selbst, eine solche Ver⸗ allgemeinerung passiert, denn er hat für diese Bebauptung jeden Beweis unterl In der Loslösung der Kolonialabteilung in ein selbständiges Kolonialamt allein liegt sicherlich nicht die Heilung aller Schäden. Dabei muß ich heworheben, daß hinsichtlich der Behandlung der Eingeborenenftage kein Wort gesagt worden ist, und diese Frage ist doch wobl eine der wichtigsten, denn ohne die Lösung dieser Frage Reichskanzler gedacht

daß das auch der neue Kolonialsekretär denkt. . ; ...Sie mögen das als Omen betrachten! Es ist gesagt worden, daß vor allen Dingen im eigenen Hause der Kolonialverwaltung Ordnung geschaffen werden müsse. des Kolonialdirektors Organisation der Zentralverwaltung genüge nicht den Ansprüchen, die heute an diese sowie an ihren Leiter gestellt würden, und daß das Beamtenpersonal zu stark in Anspruch genommen werde. Kolonialverwaltung um 9 Uhr Vorgãnger Ordnung geschaffen haben, entschieden werde.

Eigentũmlicherweise alle Eingaben

Da handelt es

Beweis unterlassen.

zu machen. der Debatte beit finden, (Rufe: Kolonialsekretãt!) ..

gegenwirtige

ist vorgehalten im Automobil am

auch mitgeteilt, Kolonialabteilung gelangten sondern daß die Referenten selbst sie er⸗ ledigten und nur durch die Unterschrift des Kolonialdireltors der Ein⸗ druck beworgerufen wände, als hätte er sich selbst damit befaßt. In sehr wichtigen Angelegenheiten sollen die vortragenden Räte selbst die Es wird sogar von einem gegen⸗

Gntscheidung getroffen haben.

seitigen Belobigungsverein in der Koölonialabteilung gespro zwei durchaus kol anialfreundlichen Zeitungen enn een, e worden, daß der Verkehr der geheimen Räte der Kolonial abt eilen mit der Presse eine Gestalt gewonnen habe, wie in ee anderen Reßsort; und daß diese Art und Weise aufhören müffe. Auch hier scheint, eine Tängkeit am Platze, um Ordnung im Hause zu schaffen. Darum muß man auch wissen, was man will, nicht heute so und morgen anders Die Beamtenstellen müssen mit Leuten von Gesetzeskenntnis und Geschäftsgewandtheit besetzt werden, die Vorbildung der Kolonial— beamten ist von größter Bedeutung. Der, Kanzler sprach davon, daß er doch nicht die Schuhe und Stiefel für die Kolonial truppen untersuchen könne. Das hat auch kein Mensch ver— langt, denn niemandem entgeht die große Arbeitslast, die auf ihm ruht, aber dieser Punkt kommt auch bei der Organisation der Kolonialabteilung in Frage. Geschäftskenntnis und Geschäftsge wandt. heit sind notwendig, daß man nicht in die alten Fehler verfällt wie man beim Abschluß der Verträge nicht an die Kriegs mõglich⸗ keit, sondern nur an die Friedenszeit dachte. Wenn die Kolonial. abteilung geschäfts gewandt ist, kann sie auch nicht miß— braucht werden als Ausbeuteobiekt für Lieferanten und Spekulanten die es meisterbaft verstehen, mit ihrem Patriotismus Geschäfte zu machen und denselben in hobe Prozente und klingende Münze umzu— setzen; während auf der einen Seite Hunderttausende hinaus. geworfen wurden, zeigt sich auf der anderen Seite die schönste Knauserei. Für die Krankenpflege bei der Schutztruppe in Süd westafrika wurde, wie in einem Rundschreiben des Genossenschafts, anwalts des Reichs verbandes Haas, Darmstadt an die Winzervereine mitgeteilt wurde, für Rotwein einschließlich der Verpackung der horrende Preis von 30 3 für die Flasche festgesetzt, während für die Militärlazarette in Deutschland derartiger Wein bis zu 3 M heiahlt wird. Ein intereffanter Beitrag zur Weinfrage! Eine Geschäftsfirma in Hamburg bot Milch an, die vom Kap— kommando zurückgewiesen wurde, weil die Kiste zu dünn war. Em schönes Beifviel des heiligen Bureaukratius. Der Reichskanzler hat auch Bejug genommen auf die Firma. Tivpelskirch und gemeint, daß man die CEhre des gesamten Beamtenstandes und seine Intaktheit an= gegriffen habe. Auch hier frage ich: von wem? Weil auch uns dessen Ehre und Jataktheit so hoch steht, haben wir die Sache öffent⸗ lich zur Sprache gebracht, um, wo nur ein fauler Flec bestebt, sie wiederherzustellen. Ich darf hier auf den Fall Fischer hinweisen, der Name eines anderen Herrn ist aus der Oeffentlichkeit verschwunden. Der Herr bat durch Niederlegung seines Portefeuilles gesühnt, was er auf diesem Gebiete gelündigt hat. Ein aus den Steuern Dividende bezieherder Minister muß ein Einzelfall bleiben. Was wir von einem Minister verlangen müssen, sind, reine Hände. In der Verwaltung muß gesäubert und scharf zugegriffen werden. Die Kolonien dürfen keine Ablagerungsstãtte für minderwertiges Personal, für abgelebte und abgelegte Leute sein. Derartige Beamte und Offiziere nützen ung in den Kolonien nichts, selbst wenn es Königliche Prinzen wären. Wir baben ungebeure Millionen in die Kolonien gesteckt, selbst ein Mann wie deutwein hat gesagt, niemand hätte den Erwerb und die Festhaltung des Schutz gebiets zu empfeblen gewagt, wenn er diese Opfer voraus—⸗ gesehen hatte. Dabei sind die Opfer noch gar nicht zu Ende. Es gewinnt fast den Anschein, als ob der kaufmäunnische Gedanke gewaltet hätte bei der Aufstellung der Inventur, daß sich aber der Kolonialdirektor noch nicht völlig aus dem Bankdirektor heraus- gemustert bätte und daß die Denkschrift einen gewissen Prospektton hat. Worauf stützt sich die Denkschrift mit ibrer Bilanz voa einer Milliarde? Auf eine Enquete. Hier solonialkritisch und objektiv zu prüfen, ist eine unserer ersten Aufgaben. Auffällig ist, daß in der Deakschrift von 40 Millionen Woermannscher Kavital= beteiligung gesprochen wird, während Woermann selbst nur von 33 Millionen spricht. Damit es zur Milliarde kommt, wird die Produktion auf 616 Millionen kaxitalisiert. Man hat von einem Tendenzroman usw. in bezug auf die Denkschrift gesprochen. Ich eigne mir diese Kritik nicht an, betone aber, daß wir in der Budgetkommission die Denkschrift genau und obiektiv prüfen müssen. Es wird sich dort fragen, wie hoch die Ueberschreitun gen der früheren Jahre gewesen sind und woraus sie bis jetzt gedeckt wurden. Es wird ein besonderes Kreditgesetz an⸗ ekündigt, eine Deckung aus dem Ordinarium ist also ausgeschlossen. edenfalls muß die Ueberschreitang eine enorme Höhe erreicht haben und man will auf das dicke Ende vorbereiten. Aufgabe der Kommission wird es sein, eingehender über die wirtschaftlichen Punkte zu sprechen, die der Kolonialdirektgt, berübrte und die in einem möglichst raschen und ausgiebigen Eisenbabnbau gipfeln. Vielleicht wird die in Augsicht gestellte Denkschrift sich auf alle bereits gebauten Eisenbabnen in den Kolonien erstreceen. Bisber hat man bei dem Bahnbau immer nur von 300 Millionen geredet. Der Kolonial direkior hat aber beute sich so ausgesprochen, daß es mir scheint, als ob diese Summe nur ein Teil sein solle, und zwar soll die Bahn gebaut werden unter Inanspruchnabme des Reichs fiskus. Ueber Bahnbauten als solche läßt sich namentlich dann reden, wenn dadurch monatlich gleich 2 Millionen erspart werden. Wenn letzteres zutrifft, so ist es aber doch sebt eigentümlich, daß nicht schon vor 2 Jabren das Oberkommando mit dieser Forderung auf⸗ getreten ist. Weiter darf man fragen, wie lange wird denn die Er⸗ varnis dieser monatlich 2 Mill. Mark dauern? woher kommt sie überhaupt? Sie ist doch nur möglich dann, wenn eine große Truppen, anzahl im Land ist. Es ist uns aber doch gesagt worden, der Haupt⸗ aufstand ist gebrochen. Weiter ist zu ermessen, ob nicht diejenigen beranzuzieben sind, die einen Vorteil von dem Bahnbau haben. Der Kolonialdirektor wies schön darauf hin, daß die Kolonien selbst herangezogen werden sollen. Es ist angejeigt, daß der Reichstag einen entsprechenden Einfluß auch binsichtlich der Festellung der Einnahmen bat, wie es überhaupt angebracht wäre, die Verhältnisse in den Kolonien gesetzlich zu regeln. Bisber ist dies eigentlich nur im Verordnunge wege gescheben. Einer meiner pofitischen Freunde hat ausgerechnet, daß bereits 1905 solcher Verordnungen existieren, und das gegenüber Eingeborenen, denen man doch erst die Grundbedingung für das Verständnis dieser Verordnungen, nämlich die Kenntnis der Buchstaben, beibringen muß. Schen im Denember 1905 ist eine Resolution angengmmen worden, das Schutzgebietagesetz vom 25. Juli 1900 dahin abzuändern, das das Verordnungsgesetz ein⸗ geschränkt und die Mimirkung der Reichsgesetze in einer den Ver bältnissen der Schutzgebiete entsprechenden Weise erweitert wird. Auch darüber war man sich einig, daß den Gesellschaften nicht ibren Rechten enisprechende Pfli ten auferlegt sind. Ueberhaupt darf die Kolonialverwaltung und das Reich nicht an den Erträgnissen der Kolonien unbeteiligt bleiben, besonders nicht an dem, was im Boden liegt. Die Zeitschrift Deutschland' bat dem Kolonialdirektor zugerufen, er möge sich hüten vor dem Zentrum und dem immer größer werdenden Einfluß der Missionare und Missionsgesellschaften. Wenn der Kolonialdirektor sich das Wohlwollen von, Deutschland, erbalten will, so soll er dieser Warnung gegenüber nur recht vorsichtig sein und er bat sich ja beute schon, wenn auch nur andeutungsweise, so aue⸗ gesprochen, daß es scheint, als ob er sich die Gunst von. Deutschland. nicht verscherzen will. Die. Deutschland sagt selbst, daß das Ziel einer richtig getriebenen Missionsarbeit auch die Kultur ist und daß sie so Be⸗ rührungsvunkte bildet mit der Wirksamkeit der staatlichen Kolonisaiion. Ich boffe⸗ daß man sich bier und in den Kolonien daran gewöhnt, in den Missionaten die Berater der Eingeborenen zu erblicken, daß Mißverstaãndnisse vereinzelt bleiben, daß Beschwerden volles Ver. ständnis und Abhilfe finden, wobei ich an Leutweins lobende Worte über die Missionen ebenfalls erinnern darf. Ich erwarte, daß eine günstige Stellung dem Islam gegenüber in unseren Kolonien in Zu— kunft als ausgeschlossen gelten wird. Es haben sich die Hoffnungen, die sich an unseren Kolonialbesitz knüpfen, in politischer, wirt⸗ schaftlicher und ethischer Hinsicht noch nicht erfüllt. Von einem guten Geschãft ist noch nicht die Rede. Koloniale Unternehmungen sind ja anders als andere geschãftliche Unterrehmungen ju beurteilen; die Haupteigenschaft, die notwendig ist, ist Aus⸗ dauer. Wir verkennen nicht die guten Ansätze, die sich zeigen; diefe gilt es zu hegen und zu pflegen. Nicht die Vernichtung,

jondern die Zufriedenstellung und Versöhnung der Eingeborenen und hre Angliederung ans Mutterland muß das Ziel einer großũgigen Kolonialpolitik sein im praktischen Interesse, im Interesse der Humanität und des Christentums!

Abg. Le de bour (Soz.): Aus der langen Rede des Vorredners

habe ich leider nicht eninehmen können, wie das Zentrum ju

den hier zur Erörterung stebenden Vorlagen steht. Die Missionen hat er dem neuen Herrn empfoblen; im übtigen bat er es offenbar darauf angelegt., alle sachlichen Differenzen durch die

Kunst seiner Rede einzuschläfern. Der Kanzler seinerseits wurde heute erst warm, als er nicht mehr bei der Kolonialvolitik an sich verweilte, sondern als er auf die Beamten zu sprechen kam. Da hat er offene Türen eingerannt. Niemals hat man einen Vor⸗

Turf in solcher Verallgemeinerung, wie der Reichskanzler bebauptete,

gegen den Beamtenstand erhoben, Er stimmte das alte Lied an, daß gerade die Deutschen zum Unterschiede von anderen Nationen in voller

Deffentlichkeit in den zutage getretenen Uebelständen wühlten und

Damit Deutschland vor der Welt dis kreditierten. Er bat wohl nicht Zeit gehabt, davon Notiz ju nehmen, daß gerade in England und Frankreich feit alters ber die schärfste Kritik der Kolonialpolitik an

der Tagesordnung war, daß dabei in Formen gefochten wurde, die hier beute zweifellos als Hoch⸗ und Vaterlandsverrat stigmatisiert werden würden. Die deulschen Parlamentarier sind noch jung in der Bebandlung folcher Angelegenbeiten; es wird leider noch lange nicht genug bei uns kritisiert. Ein Kollege vom Zentrum hat sich große Verdienste darum erworben; das sollte Dan anerkennen. Der Reichskanzler hat die volle Schale seines versönlichen Zornes auf den subalternen Beamten Põplau ausgegossen; wird dadurch etwa der Nationalstol; gehoben? Bei dieler? Meibore dürfte der Kanzler das Haus nicht hinter sich haben. Pöplau hat weiter nichts getan - als den Reichstags abgeordneien Mitteilung gemacht, nachdem er mit seinen Anschuldigungen gegen Vorgesetzte bei dem Reichskanzler nicht durch⸗ gedrungen war. Durch diese Angriffe zwingt ja der Kanzler geradezu das Haus zu einer um so gründlicheren Prüfung der Halt⸗ barkeit der Bebauptungen Pöplaus. Die Vergeben und Ver⸗ brechen einzelner Mitglieder der Kolonialverwaltung sind nun nach unserer Auffaffung nicht als persönliche Verfehlungen, sondern als Fehler anzusehen, die dem kaxitalistischen Kolonialspstem überhauvt an⸗ haften. Teil weise unreife, teilweife robe Personen wie die Peters, Leist, Wehlau und wie sie alle beißen, erhalten unter dielem System eine nahezu absolute Machtvollkommenbeit, die dann diese Auswächse zeitigt; darum sind wir für die Beseitigung nicht nur der Auswächse, sondern des Spstems, dem sie entspringen. Der neue Direktor hat damit begonnen, die Aktenstücke zu verteidigen, mit denen er seine amtliche Laufbahn begonnen hat; entschuldigend bemerkte er selbt, das Material fei noch nicht vollständig. Richtiger wäre eine ge⸗ nauer? Mitteilung über die deutschen Kolonien gewesen, anstatt der ganzlich überflüssigen Parallele mit Algier. Mit unseren Kolonien wird in Hunderien von Jahren nicht so viel ju machen sein, wie mit Algier schon gemacht worden ist, womit ich nicht etwa das französische Kolonisationssvstem empfehlen will. Höchst merkwürdig ist nun die „Inventur. die der neue Direktor von den Kolonien aufgenommen. Das Un⸗˖ geheuerlichste, was bisber je in einem amtlichen Aktenftück vor⸗ gekommen ist, bestebt in der als Haupttrumpf aus zespielten Be⸗ rechnung von 615 Mill. Mark als Kaxitalwert der Exportproduktion der Kolonien. Das muß man lesen, um zu glauben, daß so etwas amtlich vorgelegt wird. Wenn man diese wunderbare Methode auf die Kolonie Togo anwendet, so batte der 2 200 000 6 betragende Erportwert der Produkte von Togo eigentlich einen Kapitals⸗ wert von 74 Millionen Mark. Das ist ein ungeheuerlicher Unsinn, ein milderer parlamentarischer Ausdruck sseht mir nicht zu Gebote; solche Dinge sind denn doch geraden fürchterliche Ueber ˖ treibung. Wie will man solche Dinge dem deutschen Volke mundgerecht machen? Sonderbar, daß auch die Reichs regierung auf diesen Leim gegangen ist. Der Kolonialdirektor rühmte sich, ein Optimist zu sein; ja, Sptimisten sind wir Sozialdemokraten. Wir sind keine

Schwarzfeher, wir glauben, daß wir mit der ganzen heutigen Ge⸗ sellschaft fertig werden. Der Kolonialdirektor versährt genau so, wie man seinerjeit mit den Potemkinschen Dörfern verfuhr. Wir haben

bier eine Dernburgische Indentur vor uns. Es wundert mich, daß der Reichskanzler nicht Zeit gefunden hat, diese sonderbare Inventur

durch einen Sachverständigen prüfen Mu lassen. Sollte sich die Reichs. regierung identifizieren mit diesen Inventurkänsten, dann muß sie

auch die Konsequenzen ziehen und sich gefallen lassen, daß man solche Künste nicht ernst nimmt. In anderen Ländern ist so etwas noch nicht vorgekommen. Von dem Mann, der im Rufe steht, eine Finanzielle Kapazität zu sein, bätte ich das nicht erwartet. Dem

gegenüber hört eigentlich die gutgläubige Hineintapserei auf; da baben wir es mit einer planmäßigen Täuschung des Reichstages zu tun.

Präsident Graf von Ballest rem: Herr Abgeordneter, Sie dürfen einem Mitgliede des Bundesrats nicht planmätige Täuschung des Reichstages vorwerfen. Das verstößt gegen die Ordnung des Reichs⸗ tages, und ich bitte Sie, das nicht feruer zu tun, sonst rufe ich Sie

zur Ordnung!

Abz. Te de bour ffortfabrend): Dann will ich mich des parla⸗

mentarischen Ausdrucks bedienen: corriger la fortune.

BPraäsident Graf von Balle strem— Derr Abgeordneter, mir ist diele Redensart bekannt, sie ist noch schlimmer wie die erste, und ich

rufe Sie zur Ordnung!

Tbg. Ledeb our (fortfahrend): Mit der Ablehnung der ersten Vorlage hat der Reichstag das Spstem der Niederheßzung der Ein⸗ geborenen bekämpft, die der intellektuelle Urbeber der Denkschrift, Bberft v. Deim ling, empfieblt. Faßt man eine solche Kriege fũbrung ins Auge, so ist es begreiflich, daß man eine Bahn will, deren Beendigung etwa 17 Jahre braucht. Der Reichstag bat aber refsslpiert, daß die Truppe baldmöglichst zurũckgezogen werde. Ist auch nur versucht worden, die Eingeborenen aufjufordern, Tie Waffen niederzulegen unter der Zusick erung, daß sie ibie wirtschaftliche Existen3z fortführen könnten? Cs

N

war eine Pflicht des Anstandes der Regierung, in diese Ver- handlungen einzutreten. Statt dessen schweint man die Sache einfach 1ot. Will fich der Reichstag nicht ins Gesicht schlagen und sein An. hen diekreditieren, so muß er einfach die Mittel verweigern, die hier gefordert werden. Ich frage die Regierung, ob man ein für allemal Abstand genommen hat, das Hottentottenland zu konfiszieren? Der Kolonialdirektor, der sonst immer nickt oder mit dem Kopf schͤrtest, tut auf meine Frage gar nichtz. Will die Re⸗

gierung die Hettentotten niederhetzLen, das Land konfiẽ zieren

oder nicht? Ich lege entschieden Verwahrung ein, daß Ten Hottentotten gegenüber der Grundsatz berrschen soll; Pardon wird nicht gegeben, ein Grundsatz, der auch in Cbina auf Anordnung des sogenannten höchsten Keiegsherrn aufgestellt wurde. So weit geht selbst der Abg. Semler nicht gegenüber den Hottentotten, ber er dnill ihnen dag Tand weggenommen seben mit. Aus= nabme der Ovambos, die man sich für später aufgespart hat. Sb * eine zincbare Bewirischaftung des dortigen Kolonial gebiet zu erwarten ist, ist eine andere Frage, ich bestreite, daß das möglich ist. Der Kolonialdirektor gibt sich ja der Illusion bin, daß da ein werbendes Neudeutschland jenseits der See sei. Höchstens könnte man von einer werbenden Kolonie sprechen, wobei noch ju bedenken ist, daß das Besie delungs gebiet außer ordentlich gering ist. Gegen diese Besiedlungs· und Aufteibungs⸗ politik bat fich die Mehrheit des Reichstags ausgesprochen und ich hoffe, daß sie das auch jetzt tun wird. Auch die National⸗ liberalen! hätten alle Veranlassung, bei dem Reichstagabeschluß steben zu bieiben, wenn es ihnen wirklich Ernst ist, mit dem persönlichen Regiment in Deutschland zu brechen. Wit hatten keinen Grund, zu glauben, daß es Ihnen vor 14 Tagen mit Ihrem Anlauf Ernst war. Mit bloßen Reden aber richten Sie gar nichts aus, Sie müssen unter Umsfänden das Budget verweigern und dadurch der Re⸗ gierung zeigen, daß es Ihnen Ernst ist Tun Sie das nicht, so werden Sie wieder an die Wand gedräckt, daß Sie qaietschen wie das ein früherer Reichskanzler von Ihnen gesagt hat. Wenn man

aufjurãumen, statt in den deuts ju betreiben. Ünsere Kolonien nützen dem Mutterlande nicht im ge= ringsten, sie legen ihm bloß ungeheure Opfer auf. Schätzungen wirklicher Kenner laffen den Wert unserer Kolonien sehr gering erscheinen; selbst wenn Diamanten gefunden werden, so wird das deuttche Volk keinen Vorteil davon baben, zumal weiße Arbeiter dort gar nicht beschäftigt werden können. Das Volk hat gar kein Interesse an der Beibehaltung Süũdwestafrikas. Nun foll aber die deutsche Ehre das Festhalten erfordern. Die deutsche Ebre wird doch nicht geschädigt, wenn. man eine solche wertlose Kolonie aufgibt. Wir wünschen, Fürst Bülow bätie den Mut, auf eine Kolonialpolitik zu versichten, aus der dem ganzen deutschen Volke nur Nachteile erwachsen.

dem persönlichen Regiment entgegentreten will, kann man nicht mit einigen Redensarten über Hintertrevpenpolitik und unverant- wortliche Ratgeber sich genügen lassen; damit ändert man nichts an dem Sostem. Wenn die Nattonalliberalen nicht die viel verwönte Par- lamenseberrschaft berbeifübren wollen, die absolut notwendig ist, dann werden sie gar nichts erreichen. Ihre Reden sind nichts als leerer Schaum, wenn sie nicht die Bedeutung der Volksvertretung zu stãtken Feabsichtigen. Sehr Pefremdlich ist mir, daß auch der Abg Schaedler nicht mit einem Worte auf diefe Frage eingegangen ist. Der Kolonial

direktor und der Kanzler fuchten die deutsche Kolonialpolitik u rechtfertigen; fie sei notwendig, das Reich könne ihr sich gar nicht entzieben. Nach unserer Meinung ist sie nicht nur nicht er⸗ forderlich zur Hebung des Ansehens Deutschlands, sie ist sogar schäͤdlich, denn ihr fehlt jeder weite Blick sie ist nichts als

eine schwächliche Kopie der kolonialen Politik früherer Zeiten. Heute können' fokoniale Monopole nicht mehr geschaffen werden; die ganze Entwicklung drängt zu einer einheitlichen Weltwirtschaft hin. Solche reaktionären Verfäche können wobl vorübergebend Erfolg baben, auf die Dauer sind sie ju scheitern verurteilt. Es wäre gerade die Aufgabe unserer Zeit, mit den letzten Resten der Monopolwirtschaft

chen Kolonien eine Parvenupolitik

Gegen 6 Uhr wird hierauf die Fortsetzung der Beratung

auf Donnerstag 1 Uhr vertagt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Leistungen der von der Knappschaftsberufsgenosfsen, schaft durchgeführten Unfallversicherung 13886 bis 19035.

Am 1. Oktober 1805 waren seit dem Inkrafttreten des Unfall

versicherungsgesegzes vom 6. Juli 1884 und dem Beginn der Tätigkeit der Berufsgenoffenschaften als Träger der Unfall versicherung 20 Jahre derflosfen. Dies bat der Verwaltung der für das Gebiet des Deutschen Reichs mit dem Sitz in Berlin bestehenden Knappschaftsberufsgenossen⸗ schaft den Anlaß dazu gegeben, im Bericht äber das Jahr 1905 auch die Hauptergebnisse der zurückliegenden 20 Jahre in Tabellen und gravbischen Darstellungen vorzufũhren.

In diesen 20 Jabren stieg die Zabl der versicherten Per⸗

son?n von 343 7065 (im Jahre 1886) auf 647 458 (i. J. 1905), also

die Gesamtsumme der an die Versicherten

gejablten Arbeits löõbne von 25035 auf 769,9 Millionen, somit um 319,1 Millionen Mark oder 206,97 00, und der auf 1 Versicherten entfallende Lobnbctrag von 729, 69 auf 189, 07 , mithin um 459, 88 oder 62, 95 0 / 0.

Unfälle sind im Jahre 13894, in dem ein einbeitlicher, die ganze

Genossenschaft umfassender Gefabrentarif aufgestellt wurde, 388 241, im Jabre 18065 dagegen S1 81, im ganzen während der zwölf Jabre 1894 bis 1805 7Jol 229 zur Anmeldung gelangt, pon denen 1,89 v5 Sonntaas, 15.52 0ͤ0 Montags, 16,94 90 Dienstags, 16,32 0 Mitmwochs, 16 1400 Donnerstags. 16,27 0,0 Freitags und 16, Sꝛ 0 Sonnabends sich ereigneten. Im Jahre 1905 ist ausnabms.

weife nicht der Dienstag, sondern der Sonnabend der unfallreichste Tag mit 13 832 Unfällen gewesen, worauf der Dienstag mit 13 841 folgt. Dagegen weist der Dienstag in dem zwölsjäbrigen Durchschnitt bie böchste Unfallzfffer auf. Der Grund hierfür läßt sich nicht fest⸗ stellen; es dürfte aber die Vermutung zutreffen, daß diese Unfall⸗ ziffer durch das Feiern vieler Arbeiter am Montag beeinflußt wird. Im Jahre 1905 ist die absolute Zabl der angemeldeten Unfälle nicht in demselben Maße gestiegen, wie in früheren Jahren. Die Steigerung betrug nur i667 gegen 577! im Vorjabre. Der Grund

dafür liegt in dem Bergarbeiterstrelk im Frübjahr 1805, was sich auch aus der geringeren Anjahl von Unfällen im Monat Februar ergibt. De Durchschnutszahl der auf einen Monat entfallenden Unfälle be⸗ rechnet sich auf 6822, der Februar weist aber nur 5685 auf. Die böchste Zabl von Unfällen brachte der Januar mit 7524. Größere Üünfälle, d. h. solche, bei denen 10 oder mehr Personen einen Unfall erlitten, ereigneten fich, wie in den beiden Vorjahren, 6, bei denen 25 Personen zu Tode kamen und 85 verletzt wurden, im ganzen also 106 verunglückten.

Die Zahl der entschädigungespflichtigen Unfälle betrug im Jabre 1894 4779, 18904 99850 und erhöbte sich im Jahre 1905 weiser auf 160 666, d. i. um 116 oder um O06 auf 1000 Versicherte; die der tödlichen Unfaͤlle steigerte sich von 1173 im Jabre 1904 auf 1235 1. J. 1965 oder um 57, d. J. 0, O3 auf 1090 Versicherte mehr als im TDorjahre. Im Duichschnitt der Jabre 1886— 1805 kommen bei 5216 563 Versicherten und 19725 tödlich verlaufenen Unfällen auf 1000 Veisicherte 2,14 Fälle. Die Zahl des Jahres 1905 mit 1,91 kann somit noch eine günstige genannt werden.

Auf 1605 Verficherte entfielen im Jabre 1856 65,45 an⸗ gemeldete Unfälle, im Jabte 1805 dagegen 126,45, allo 51 Un⸗ fälle oder 93,20 0 / mehr. Bei den entschädigungspflichtigen Unfällen bob sich die Zabl von 6,59 auf 12,86, mithin um 8,96 auf 1000 Versicherte oder um 135, 86 0 / 0. Abgesehen von wenigen Jahren, bat eine dauernde beträchtliche Zunahme, der angemeldeten und namentlich der entschäͤdigungepflichtigen Unfälle stattgefunden. ;

Unter den ianeten Ürsachen der entschädigungsvflichtigen Unfã lle tritt besonders die Gefährlichkeit des Betriebes an sich bervor, während die Mängel des Betriebes im besonderen kaum in die Erscheinung treten. Auch die Schuld der Mitarbeiter spielt keine große Rolle mehr, wogegen durch die Schuld der Verletzten felbst immer noch mehr als ein Viertel der Gesamtzabl der Unfalle berbeigeführt wird. Das Anteilverhältnis der einzelnen Ursachen stellte sich 1905 und 10 Jahre früher, 1895, wie folgt:

1895 1905 Gefährlichkeit des Betriebes an sich. . 57739 68,51 70 Mängel des Betriebes im besonderen . C36. O90 .

Schuld der Mitarbeiter. 02 . .

Schuld der Verletzten.. 3724. 2688.5. Das Anteilverbältnis hat sich hiernach durchgehend zu ungunsten der rache Gefährlichkeit des Betriebes an sich! verändert. l

Das Anteilverhältnis der Unfallfolgen an der Gesamtjahl der entschadigungspflichtigen Unfälle hat sich im Laufe der Jabre be⸗ deutend verschoben, wie sich aus nachstehender Aufstellung ergibt: Es nahmen an der Gesamtzahl teil in den Jahren

1885/86 1905

die Todesfälle mit.. 873 38,54 0/9 1235 1227 0/0 die Fälle mit dauernder völliger

Erwerbzunfähigkeit mit.. 398 = 3,83 62 061 . die Falle mit dauernder teilweiser

Erwerbzunfähigkeit mit. . 543 23,97. 3916 38,99 die Fälle mit vorübergehender ;

Erwerbsunfähigkeit mit . . 769 33,56. 4855 4822 .. Die Todesfälle und die Fälle mit dauernder völliger Erwerbs unfãhig⸗· keit kaben fich vom Jahre 1885 86 bis zum Jahre 1905 verhältnig⸗ mäßig um das Mehrfache des ersten Jahres verringert, wogegen Die leichteren Unfälle, besonders diejenigen mit dauernder teilweiser Er⸗ werbsunfähigkeit entsprechend zugenommen haben.

Renten wurden im Rechnungsjahre 1885 865 (1. Oktober 1885 bis 31. Dejember 1886) an 1569 Verletzte angewiesen, im Jabre 1905 dagegen an 8417, in den 20 Jahren des Bestehens der Berufs

tzte. Davon schieden im Jahre 188586 nd in den 20 Jahren Bestand an

genossenschaft an 88 477 Verle 580 Rentenempfänger, im Jahre 1505 4593 u jusammen 39 053 Rentenemrpfänger aus; empfangenden Verletzten beträgt somit noch 49 421 Ausgeschiedenen

empfänger 44 0 ο aus. gange im Jahre 1805 (8417: 4893) er noch um 3519 oder um 4290 für die im Jahre 1885 86 Renten angewiesen wund Jahre 1905 belief sich die 3 20 Jabren auf 13525. im Jahre 1905 381, somit am Ende des Jabres

Gesamtabl Die Vergleichung des Zugan gibt, daß der Zugang den Abgang Die Zahl der Witwen, en, betrug 547, im abl auf 886 und in den zuräckl zabre 188586 schieden 13 Witwen aus, es derblieb

nit dem Ab⸗

ũbersteigt.

in den 20 Jabren jzusammen 5061; 1905 noch ein Bestand von 8464 Witwen; unter diesen find M2, die seit dem Jabre 1385 8656 Rente 305 ausgeschiedenen Witwen macht don der berechtigten Witwen (56051: 13 525) 3700 Der Zugang im Vergleich mit dem Zugang den Abgang Gattungen von Zablen der Beharrungs⸗ im ersten Rech⸗

Die Zabl der bis Ende 1 Zabl aller seit 1885 86 renten aus gegen 440,9 bei den V Abgang im Jabre 18905 (386 381) zeigt, daß der

Rentenempfängern liegt nach vorstehen zustand noch recht fern. nung jabte an 1400, im Jahre bis einschl. 1905 an a6 S73 Kinder an 18 269 ausgeschieden sind; im Bestande verblieben 18 604 also nabezu' die Hälfte der Gesamtzahl in Abgang gekommen. Da 305 in Zugang gekommenen Kinder⸗ 2431: 1786) noch

Kin der renten wurden l 1505 an 2431, in dem Zeitraum 1885 86 wiesen, von denen bis Ende 1805

aber die Zabl der im Jahre 1 renten die Zabl der in diesem Jahre fortgefallenen auch hier 3. Der jährliche Zugang hat bald zu⸗, nfolge des gleichmäßigen der nach erreichtem 15. Lebensjahre, abgesehen von Todesfällen, ohne besondere Schwankungen ansteigt. Jahre 1885 865 51 Renten angew beide Zahlen sind in den Zwischenjahren Von der Gesamtzabl der bis zum Schlusse des Jahres verblieben 655

gang noch ein Mehr von 270 bald abgenommen, Ausschei dens

während der Abgang i

Asfzendenten wurden im im Jahre 1905 57 Renten; verschiedene Male überschritten worden Renten, die sich auf 1106 beläuft, sind s. 4100, fortgefallen, im Bestande Zunahme und der Abnahme baben ge- Jabre 1903 ungewöhnlich weit augein⸗ sich im Jabre 1805 bedeutend genäbert. urchschnittlich 742 38 633,52 Æ i. J. Durchschnitts rente 225,985 egen 226, 08 1. J. 1904 und 228,09 Æ i. J. 1884.

Die Gesamtaufwendungen f scha ft betrugen in den 20 Jahren 1885 86 202 029 Millionen Mark, nehmern ju jablenden Umlagen für den 193,555 Mill. M. erhoben worden sind. daraus, daß während der Jahre 189 Reservefonds zur Deckung der ferner kommen auch die Abgänge an Umlage Gesamtsumme der Umlagen der Steinkoblenberg der Braunkoblenbergbau mit 13085 Mill. Mill,, der Saljbergbau mit 6297 ewinnungen mit 1,566 Mill. M. Mill. M. im Jahre 1904 auf betrug 1646 Mill. M. oder 8, 3 C0 2,594 Mill. M. erhoben wurd mebr als das 8 fache gestiegen. genossenschaft verteilen waltungekosten einschl. stellung der Ents sorge für?

1905 451, Die Zablen der schwankt; während sie andergingen, baben si:

Die Vollrente betrug im Jahre 1805 d gegen 732,38 6 i. J. 196064 und 1è1Reantenempfãnger

ür die Berufsgenossen- bis einschließlich 1805 von den Betriebsunter⸗ genannten Zeitraum nur Bie Differenz erklärt sich einschl. 1900 die Zinsen des Aufwendungen zur Verfügung in Betracht. 18385 86 bis 1905 bau mit 162.257 Mill. M. der Erjbergbau mit 15, 450 Mill. und die anderen Die Erbhöbung der Umlage von 21545 Mill M. im Jahre 1905 Seit dem Jahre 1885 36, für das Umlaze des letzten Jahrez auf Die Aufwendungen für die Berufs auf Entschädigungen, Reservefonds, des Betriebsfonds und sonstige Kosten ( Kosten der Für wie folgt.

in den Jahren nahmen teil:

chädigungen, Schiedsgerichtskesten, nnerhalb der Wartezeit usw.),

Es wurden

aufgewendet: 1885 86. 1805

156 327 505

für Entschädigungen 32 214 689

für Reservefonds Verwaltungẽ · kosten einschl. Be⸗ triebsfonds für sonstige Kosten im ganzen 2594378 Im Jabre 1905 betrugen der Unfalluntersuchungen,

2602 029 015. die Verwaltungekosten 3,1 0ο, die Kosten der Feststellung der Entschädigungen, des Rechts ganges sowie die Kosten des Heilverfahrens innerhalb de zeit 2.500 der Jahresumlage.

Die Gesamtunfallkosten raum, auf 1 Arbeiter berechnet, 25,73 M oder 341 00, auf 1000 27.98 M, d. i. um 1978 6 oder 211 00 rechnet, erscheint die Steigerung der Unfallkoß weil die Lohne andauernd gestiegen sind. Erböhung der Gesamtunfallkosten vom auf L Arbeiter berechnet, betrug sie 2,31 4, summe 141 6

In 1465 Fällen hat im Jahre 1805 gemãß S Berufsgenossenschaft das Wochen nach dem Unfalle über rschieden sich die Fälle in S3 sonstige Verletzungen. Behandlung in lg der Behandlung war in 1176 Fällen 19,750 ein ungünstiger. deten Gesamtkosten beliefen den Knappschaftskassen erufsgenossenschaft aus der Ueber⸗ Ausgaben erwuchsen.

21 555 6890

stiegen in dem 20 jährigen Zeit- on 7,55 auf 33,28 Æ, d. i. um 4 Lohnsumme von 820 auf Auf 1000 M Löhne be⸗ ten deshalb weniger boch, Recht bedeutend war die Jabre 1904 zum Jahre 1995; auf 1000 M Lohn ˖ 76e des Kranken⸗ versicherungsgesetzes die Heilver fabren innerhalb der ersten 13 Nach der Art der Verletzung unte 5588 Knochenbrüche, 94 Augenverletzungen und! Anstalisbebandlung

ein günstiger, in 289 Fällen

as Heilverfabren aufgewen sich auf 247 289 4, 566 gs? M erstattet, sodaß der B nahme des Heil verfahrens 186 307 Vorjahre betrug der Aufwand für 1414 Fälle 193 395,76 M

davon wurden von

Zwangsversteigerungen in Dresden 1904 und 1803.

Eine mit 1901 einsetzende Gru nahme der Zwangsversteigerungen in gegeben, daß das S suchung der Verhältnisse des subh beauftragt wurde.) Die von dessen eführten statistischen Ermittlungen erst d 1905 vorgekommenen Zwan dwelchen Gründen nicht samtlich, sondern nur zum sucht werden konnten. t über Dresdener Verhältnisse hinaus Ergebnisse der Untersuchung mitgeteilt

cht gegeben. In Dresden, das 100 050 und seine Gemarkung ch Eingemeindungen vermehrt hat,

ndbesitzkrisis und eine rasche Zu⸗ Dresden hat dazu Veranlassung Stadt mit einer näberen Unter subbastierten Haus. und Grundbesitzes Direktor, Dr. Schäfer, durch- recken sich auf die in den beiden ersteigerungen, die

tatistische Amt der

Jahren 1904 un indessen aus irgen größten Teil statistisch unter Schäferschen Arbeit ist wei lehrreich, weshalb hier einige werden mögen.

Zunächst sei eine allgemeine Uebersi hnerzabl um über

Vieles aus der

seit 1500 seine Einwo 1 2331 ha bloß dur wangsversteigerung von unbebauten Grundstũcken

von bebauten Grundstücken

wurden von diesen Zwangsversteigerungen der beiden

letzten Jahre 1087; davon betrafen lz bebaute (darunter 689 neue

) Mitteilungen des Dresden 1906, Verlag von

Slatistischen Amts der Stadt Dresden,

Zahn u. Jaensch.