In dem
besonders festgese
In beiden Fällen endigung ihres Kommandos,
schließt, ohne weite versetzt.
Kommandos nach d längere als sechsmonatige
anzusehen, es sei gesprochen wird.
alle zu a haben Dauer der Reise, in dem Falle Tages der dienstlichen Kommandos Anspruch
gelten
denn, 38
Beamte des Beurlaubten tandes und
halten bei die Tage
ständig ist, die verord
der Einberufung im Falle der Reise, sofern das Krie nungsmäßigen Tagegelder.
gilt bei der . für die Tage der ,
Rriegsgehalt nicht
Im übrigen werden nach ausge und bis . Eintritte der Demobilma
für mobile noch
Inwieweit Demobilmachun 316 Falle die
ontingents.
Die Bestimm vergütungen an di des 5 10 Unserer
oberste Militärverwa
Ob im einzelnen Falle ei welcher behufs Verrichtung von seinen Wohnort (Standort, Stando oder die Ortsunter kunft verlassen mu oder auf dem Marsche,
waltung,
kunft oder im Lag
als das Reiseziel anzusehen ist, eine Versetzung oder ein als 3 entscheidet bei vorhandene
verwa über Bestimmung, Reiseordnung für beiführnng einer
des Heeres mit Reisegebührni
für immo Soweit die Reise nicht wirklich entstandenen notwendige für die Zeit v Umzugskosten gezahlt werden, be Militärverwaltungsbehörde
tungsbehörde
mehr zuständig ist.
oberste 59 ung
Verordnung vom 25.
er befindlich ö.
welche Festsetzungen der Personen des Soldatenstandes zur Her⸗
die
ge eh ff! Abfindun
sen auf die
Anwendung zu finden haben.
Die vorstehenden Bestimmun der Marineverwaltung sinngemä auf diese werden die
verwaltungsbehörd
sekretůr des Reichsmarineamts ausge ist hier Marinetransport auf Wo im vorstehenden von der Reiseordnung des Soldatenstandes die Rede ist, en der Marine die Reiseordnung oldatenstandes . Kaiserlichen Marine.
transport See zu verstehen. für die Personen die Angehoͤri Personen des
a , . kündigung an di
1880 (Reichsgesetzbl.
811.
e übertragenen Befu
Verordnung tritt mit
e Stelle der Verordnungen
S. 113), vom 27
gesetzll. S. 235) und vom 16. Februar
16. Urkundlich unter Unserer
und beigedrucktem Gegeben Neu R. 8)
Am 10. Januar lünft. eine von der Reichsbankstelle Reichsbankneb enstelle beschränktem Giroverkehr eröffnet werden.
Die von a ab zur Ausgabe gelangende Nummer 4 etzblatts enthält unter ffend Tagegelder, Fuhr⸗
des Reichsge
Nr. 3777 die Verordnung, betre skosten der Beamten der vom 11. Dezember 1906. Berlin W., den 15. Dezember 1906. Kaiserliches Postzeitungsamt.
kosten und Umzug Marineverwaltung,
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 48 des Reichsgesetzblatts enthält Nr. 3278 die Verordnung,
Reichstags, vom
Berlin W., den 14.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 49
des Reichsgesetzblatts enthält Nr. 3279 die Verordnung,
Reichstage, vom
Berlin W., den 14. Dezemher 1906. Kaiserliches Postzeitungsamt.
Kaiserlichen Insiegel.
es Palais, den 11. Dezember 1906. Wilhelm. Fürst von Bülow.
mit Kasse
diese Beamten nur für die zu b bis ausschließlich des Eröffnung über die weitere Dauer des auf die verordnungsmäßigen oder die
ten Tagegelder. . die Kommandierten mit Be⸗
sofern nichts anderes bestimmt wird oder sich nicht unmittelbar ein neues Kommando an⸗ res als in ihren früheren Standort zurück⸗
em Auslande sind, auch wenn die Dauer feststeht, nicht als . daß die Versetzung ausdrückli
lle einer Mobilmachung für gsgehalt noch nicht zu⸗
sprochener Mobilmachung chung Tagegelder weder ble Heeresangehörige gewährt.
cht kostenlos erfolgt, n Fuhrkosten erstattet.
on der Mobilmachung bis zur
über die Gewährung, von Pausch⸗ e Beamten der Militärverwaltung im Sinne
ltungsbeh . des Kontingents. 3
n Beamter der Militärver⸗
rts verband), ß, als auf einer Dienstreise dem Militärtransport, erachten sowie welcher Ort erner ob im einzelnen Falle solche anzusehendes Kommando m Zweifel die oberste Militär⸗ des Kontingents. Letztere trifft auch dar⸗
en finden auf die Beamten e Anwendung. bez vorstehend der obersten Militär⸗
übt.
. Unterschrift
J. wird in Wittenberg (Bz. Halle) in Halle (Saale) abhängige
aus⸗ der Inaktivität er⸗
Das Gleiche Rückreise, sofern das
werden die
bestimmt in des
Juni 1901 trifft die
Dienstgeschäften Kommandoort
in Ortsunter⸗
jeweils gültigen
der Angehörigen eamten sinngemäße
In bezug
nisse vom Staats⸗ Unter Militär⸗ dem Lande und auf
it für ür die
dem Tage ihrer Ver⸗ vom 20. Mai Juli 1886 (Reichs⸗ 1891 (Reichsgesetzbl.
neinrichtung und
Krüer.
unter
13. Dezember 1906.
Krüer.
unter
14. Dezember 1906.
Krüer.
betreffend die Auflösung des
Dezember 1906. Kaiserliches Postzeitungsamt.
betreffend die Wahlen zum
Militär ⸗ und
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Landesrat Bernhard Triebel in Königsberg i. Pr.
den Charakter als Geheimer Re den Geheimen Registratoren
Kanzleiräten Eck Kanzleirat,
ert und Kops den C
gierungsrat, bei der Oberrechnungskammer,
harakter als Geheimer
den Geheimen . bei derselben . Eduard Schulz, Kluwe und Reinhard Meyer sowie dem . Bölke in Berlin den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Auf den Bericht vom 18. Oktober 1906 will Ich der Stadtgemeinde Osterfeld auf Grund des Gesetzes vom II. Jun 1874 (Gesezsamml. S. 22h) hiermit das Recht ver⸗ leihen, die zur Herstellung einer zentralen Wasserleitung in Osterfeld erf te uch n, in dem nebst einer Handzeichnung urückfolgenden Auszuge aus der Grundsteuermutterrolle näher ezeichnelen Grundstücke im Wege der Enteignung zu erwerben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Be⸗ schränkung zu belasien. Neues Palais, den 1. November 1906. Wilhelm R. von Studt. von Podbiels ki.
von Bethmann⸗Hollweg. Breitenbach. An die Minister der geistlichen, Unterrichts- und
Medizinalangelegenhelten, für Landwirtschaft, des
Innern und der öffentlichen Arbeiten.
Ministe rium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
Der bisherige . in der medizinischen Fakultät und Abteilungsvorsteher am Pathologischen Institut der Friedrich Wilhelms⸗Universität zu Berlin Dr. Adolf Bickel sst zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.
Finanzministerium.
Die Katasterämter Rothenburg OL, im Regie⸗ rungsbezirk ,, und Eisleben im Regierungsbezirk Merseburg sind zu besetzen.
Ministerium des Innern.
Bekanntmachung. Nachdem der Reichstag am 15. 8. M. aufgelöst und durch Kaiserliche Verordnung vom 14. d. M. angeordnet worden ist, daß die Neuwahlen am 25. Januar 1907 vorzunehmen sind, bestimme ich hlerdurch auf Grund des s 8 des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869 und des 8 2 des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 /28. April 1903, daß die Auslegung der Wähler⸗ Üsten im Bereich des preußischen Staats am Freitag, den 28. Dezember 1906 zu beginnen hat. Berlin, den 14. Dezember 19606.
Der Minister des Innern. von Bethmann-Hollweg.
Justizmi nisterium.
Versetzt sind die Amtsgerichtsräte⸗ Werneyer in Lüben nach Brieg und Kirschstein in Weißensee i. Th. nach Eilenburg.
Dem Landgerichtsrat Krüger vom Landgericht 1 in Berlin und dem Amtsgerichtsrat Ban del in Bromberg ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit ension erteilt.
Dem Staatsanwalt Cal inich in Konitz ist behufs Ueber⸗ tritts in die allgemeine Staatsverwaltung die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt. .
Ver Staatsanwalt Georg Schneider II. in Bochum ist nach Konitz versetzt.
Dem Notar Kaehne aus Steinau a. O. ist der Amtssitz in Namslau angewiesen.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwaͤlte Geheimer Justizrat Wiester bei dem Landgericht in Hirschberg, Geheimer ae Kurek bei dem Amtsgericht n Leobschütz und dem Landgericht in Rotibor, Rumann bei dem Landgericht in Hannover und Windthorst bei dem Landgericht in Dortmund.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Windthorst aus Dortmund bei dem Ober⸗
landesgericht in Hamm, Schellwien aus Quedlinburg bei dem Landgericht J in Berlin, Kaehne aus Steinau a. O. bei dem Umtsgericht in Namslau, Rum ann aus Hannover bei dem Amtsgericht in Alfeld, die Gerichtsassessoren Dr. Benkard bei dem Oberlan desgericht in Frankfurt 9. M. Dr. Langenbach und Dr. Rosin bei dem Landgericht Jin Berlin, Reiners bei dem Landgericht III in Berlin mit dem Wohnsitz in Charlottenburg, Dr, Eissengarthen bei dem Landgericht in Cassel, Dr. S ück bei dem Amtsgericht in Charlottenburg und dem zandgericht UI in Berlin mit dem Wohnsitz in Charlottenburg, Dr. Hans Hausmann bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Potsdam, Klingelhoefer bei dem Amts⸗ gericht in Frankenberg, Dr. Frieg bei dem Amtsgericht in Hagen mit dem Wohnsitz in Wetter a. d. Ruhr, Dr. Brassat bei dem Amtsgericht in Weferlingen, Lauprecht bei dem Amtsgericht in Ahrensburg und Dammerau bei dem Amtsgericht in Neuenburg i. Westpr.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Versetzt sind: der Kreisbauinspektor, Baurat Prieß von Magdeburg als Landbauinspektor nach Allenstein, der Bau⸗ inspektor, Baurat Mareuse von Berlin nach Charlottenburg in! die Lokalbauinspektorstelle J, der Bauinspektor, Baurat Schaller in Berlin in die Lokalbauinspektorstelle IV im Bereiche des Polizeipräsidiums in Berlin, der Kreisbauinspektor Bloch von Kreuzburg Q⸗Schl. nach Magdeburg in die dortige Kreisbauinspektorstelle II und der Kreisbauinspektor Wendt von Stralsund in eine Bauinspektorstelle bei dem Polizei⸗ präsidium in Berlin.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der bisherige Generalkommis sionssekretär Wilhelm Heine⸗ mann aus Hannover ist zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulakor im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten ernannt worden.
Trier ist voraussichtlich zum 1.
Die Oberförsterstelle Osburg im Regierungsbezirk Februar 1907 zu besetzen. Bewerbungen müssen bis zum 1. Januar 190 eingehen.
Seine Majestät der Kaiser im hiesigen Königlichen Schloß den Zivilkabinetts,
willigten Urlaub angetreten. Wä
Urlaubsreise zurückgekehrt.
della ist nach Berlin zurückgekehr Gesandtschaft wieder übernommen.
Laut Meldung des „W. Ablösungstransport für R. P.⸗D. „Sandakon“ gestern
fortgesetzt.
nach Kobe verschoben.
S. M. Flußkanonenboot Nanking eingetroffen und an Hankau (am Yangtse) abgegangen.
„Vo
Majestäten der König und d weg en mit
Empfange hatien sich, „W. T. Seine Majestät der Kaiserin, die Kronprinzessin,
ö H
die Prinz und
Potsdam, der eitigen Begrüßung und der
lichen Hoheit des Kronprinzen
regiments z F. unter Seiner K
Prinzen Eitel⸗Friedrich
Aus Windhuk in Deuts „W. T. B.“ zufolge gemeldet:
zu Erxleben, r r in Warmbackies an Nierenentzündung; boren am 24. 3.
Bauchfellentzündung nach Typhus.
prinzen Olaf auf der Wildparkstation eingetroffen.
Kaiser, j Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit
5 von Starck von Potsdam. n
die militärischen Honneurs erwies. 6 Vorbeimarsch der gesamten Potsdamer Garnison statt, an den sich ein größerer Empfang im Muschelsaal des Palais anschloß.
Dentsche Kolonien.
An Krankheiten sind gest orben:
1884 zu Braunschweig, regiment Nr. 92, am 9. Dezember im Lazarett zu Keetmanshoop an
Aichlamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. Dezember.
und Kö .. hörten gestern Vortrag des Chefs des
Wirklichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus.
Der Kaiserliche Gesandte in Bukarest, Wirkliche Geheime Rat von Kiderlen-Wächter hat einen ihm
Allerhöchst be⸗ hrend seiner Abwesenheit
werden die Geschäfte der Gesandtschaft von dem Legationtz⸗ sekretär Dr. von Verdy du Vernois geführt.
Der Direktor beim Rechnungshofe des Deutschen Reichs, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Maass ist von seiner
Der Königlich portugiesische Gesandte Vicomte de Pin⸗
t und hat die Leitung der
T. B.“ ist der ausreisende S. M. S. „Planet“ mit dem in Manila eingetroffen und hat an demfelben Tage die Reise nach Friedrich Wilhelmshafen
S. M. S. „Jaguar“ hat die Abreise von Nagasaki
rwärts“ ist vorgestern in
demselben Tage von dort nach
Wildpark, 15. Dezember. Heute vormittag sind Ihre
ie Königin von Nor⸗
Seiner Königlichen Hoheit dem Kron⸗
Zum B.“ zufolge, versammelt: Ihre Majestät die
en und Prinzessinnen des
auses sowie die in Potsdam anwesenden Prinzen rinzessinnen aus regierenden deutschen Häusern, das Allerhöchste Hauptquartier, die aktiven Generale der Garnison der norwegische Generalkonsul aus Berlin und
Nach der Vorstellung der Gefolge
gege
ö die Masestäten den Vorbeimarsch der vom Garde⸗ jägerbataillon gestellten Ehrenkompagnie ab zu Wagen, von einer Eskadron des Regiments Gardes du Corps Inter dem Kommando Seiner Kaiserlichen und König⸗
und begaben Sich
eskortiert, nach dem Neuen
Palais, wo als Ehrenwache die Leibkompagnie des 1. Garde⸗
öniglichen Hoheit dem
Aufstellung genommen hatte und
Es fand hierauf ein
ch⸗Südwestafrika wird
Reiter Max Dittrich,
geboren am 29. 5. 1884 zu Berent, früher im Infanterie regiment Nr. 59, am 3. Dezember in der Krankensammel⸗ stelle zu Uhabis an Typhus; Reiter Karl Selig, ge boren am 8. 11. 1881 zu Thalheim, früher im Landwehrbenirk Annaberg, am 11. Dezember im Lazarett zu Keetmanshoop an Milzabsieß; Reiter Heinrich Wendhau , geboren am 20. 5. 1884
früher im Dragonerregiment Nr. 12, am 12. Dezember
Reiter Karl Brennecke, ge⸗ früher im Infanterie⸗
Nach dem Bericht
Aeußeren Freiherr von Aehrenthg!
Expansionspolitik beizutragen; hierzu Gruppierung ungarlschen Monarchie au?gegangene der Würde des Kommandanten
der auf Anregung Oesterreich Ungarns Aktion Italien als Rolle zugedacht sei.
und seien fest entschlossen, die herzlicher zu gestalten. Sie täten dies beider Länder, sondern auch um
Der Minister bedauerte, daß immer gegenteiligen Versicherungen, die sösterreichisch ungarischen auftauche. man an dem, was man besitze, der Minister das stets von der
politische Lage Europas eine klare, auch feste Politik betreiben, deren Jiel
und Erhallung ihrer Machtstellung.
Reden, er werde ernstlich bemüht sein, Abgeordneten Baernreither vorgestern betonten wirtschaftlichen
Legende
Eroberungapolitik Diese Legende gehöre in die Kinderstube. festhal ten. Monarchie für Serbien bekundete Wohlwollen, doch dürften, wie erklärt, Monaichte nicht vergessen noch vernachlässigt werden erklärte zum Schluß, Desterreich ⸗ Ungarn müsse in Anpassung an die
Oesterreich⸗Ungarn.
Die österreichische Delegation hat gestern das Budget des Ministeriums des des W. T. B.“
Aeußern angenommen. erklärte der Minister des in Beantwortung verschiedener zur Verwirklichung der vom
bedürfe es aber vor allem der
der wirtschastlichen Kräfte. Die von der oösterreichisch⸗ Anregung, einen Italiener mit ber Gendarmeiie von Mazedonien zu betrauen, sei für Italien ein deutlicher Beweis gewesen, daß bei
und Rußlands unternommenen
Bundesgenoffen und Freunde eine hervorragende Bezüglich des Verhaͤltnisses zu Italien betonte der Minister bon neuem, beide Regierungen hätten den ernsten Willen eiderseitigen Beziehungen
immer nicht nur, um den Interessen der Allgemeinheit zu nützen. wleder trotz seiner positiven von der angeblichen auf dem Balkan Natürlich müsse Bezüglich Serbiens betonte
darüber die J steressen der Der Minister
vorsichtige, gegebenenfalls aber fei: Sicherung der Monarchie
Nach der Erledigung des ,. des Ministeriums des Aeußern begann die Delegation die Beratung, des Ok ku⸗ pations kredit s. Nachdem die Delegierten Biankini und Flotac eine Reihe Beschwerden vorgebracht hatten, wurde die Generaldebatte geschlossen In der gestrigen Plenarsitzung der Delegation ist das zweimonatige so rium angenommen worden. — Die Regierung hat gestern im österreichischen errenhause eine Vorlgge eingebracht, welche die Zahl der lebenslänglichen itglieder dieses Hauses mit a begrenzt. Ein Kommuniqué hierzu besagt, W. T. B.“ ufolge: t Per Entwurf steht in einem innigen Zusammenhang mit der Neugestaltung deß Abgeordneten hauses, Das konstitutionelle Prinzip herlangt als unerläßliche Ergänzung ein starkes Oberhaus, das nur dem eigenen Gewissen und der Geschichte verantwortlich ist und die kon servativen Interessen zu wahren sowte die Bürgschaften für eine allmähliche und friedliche Entwickelung ju bieten vermag. Der Entwurf enthält eine, großherzige Selbstbeschrän tung der Krone in einem Vorrechte und dlese Selbstbeschränkung reiht sich den zahlreichen Opfern an Rechten und Ansprüchen an, pie alle Nationalitäten, Wählerschaften und Partelen des Abgeordneten ⸗ hauses um eines großen Zweckes willen gebracht haben. Sie erfolgt aber in der Erwartung des Gegenopfers, daß nämlich die erste Kammer, m eigenen Hause gesichert gegen die vom Abgeordnetenhause beschlossenen Lenderung seiner Grundlagen, eine weitere Einwendung nicht mehr erheben werde. Dle Verknüpfung dieser eigenen Sicherung mit der inneren Reform des anderen Hauses würde das große Werk der Wahlreform gefährden, vielleicht sogar vereiteln; vereitelt aber darf die Reform nicht werden. Die Folgen einer solchen der ganzen Be⸗ völkerung unerwarteten Wendung wären unabsehbar, die Verant⸗ wortung hierfür zu groß. Die Regierung erstrebt nichts anderes als den ebenmäßigen Ausbau unferer großen parlamentarischen Körperschaften.
—
ungarischen Budgetprovi⸗
Großbritannien und Irland.
Das Oberhaus hat, nach einer Meldung des W. T. B.“, in zweiter Lesung das Gesetz, betreffend die Haftpflicht der Arbeitgeber, und in dritter Lesung die Gesetze, betreffend die Handelsschiffahrt und die Gewerbestreitigkeiten, angenommen.
Frankreich.
In dem gestern im Elysée abgehaltenen Ministerrate wurde mit der Ausarbeitung gesetzgeberischer Maßnahmen zur Durchführung des Trennungsgesetzes begonnen, die dem Parlament unterbreitet werden sollen. Der Wortlaut
derselben wird heute endgültig festgesetzt werden. Der Minister Pichon setzte darauf, W.. T. B.“ zu⸗ folge, den Stand der auswärtigen Angelegenheiten aus⸗
einander und gab besonders Aufklärung über das vorgestern zwischen Frankreich, England und Italien in London unterzeichnete Uebereinko mmen über Abessinien sowie über die Unterdrückung des Schmuggels von Kriegs⸗ konterbande an der Somaliküste. Der Minister gab dann bekannt, daß die Archive der früheren französischen Bot⸗ schaft beim päpstlichen Stuhle infolge Ablebens des Hüters dieser Archive nach Paris zurückgebracht worden seien.
— Bei der Durchführung des Trennungsgesetzes ist es gestern an verschiedenen Orten zu Kundgebungen gegen die w gekommen.
In Rantets wurden, obiger Quelle zufolge, die Beamten bon erregten Volkshaufen an der Protokollaufnahme gehindert; große
traten in Lybn zu Gunsten des Erzbischofs Kardinals Coullié, in Montpellier zu Gunsten des Bischofs egen die Beamten auf. In Arras, wo der Bischof durch Militär aus dem Bischofepakais gebracht werden mußte, war die Gendarmerie genötigt, die Menge gewaltsam zurückzudrängen und Ver⸗ haftungen vorzunehmen. Die Tore des großen Seminars, die ver⸗ barrlkadiert waren, mußten eingeschlagen werden; dann führten Soldaten auß dem großen wie aus dem kleinen Seminar die Zöglinge einzeln herauß. In Barbentane (Departement Rhone Mündung) mußte der Polizeikommissar vor der erregten Menge in ein Kaffeehaus flüchten, wo er sich den ganzen Tag über versteckt hielt.
. Von dem erzbischöflichen Amt in Paris ist, wie der „Temps“ meldet, in bezug auf die Erklärungen, die von Laien auf Grund des Versammlungsgesetzes über die Abhaltung des Gottesdienstes in den Kirchen abgegeben sind, folgendes Gutachten mitgeteilt worden:
Derartige Erklärungen bedeuten, vorausgesetzt, daß sie in der ehr⸗ lichen, ehrenhaften Absicht abgegeben worden sind, Ruhestörungen hintan⸗ ubalten, keinerlei ÜUngehorfam gegen den Papst. Das Verbot solcher Erklärungen durch den Papst bezieht sich ausschließlich auf die Geist⸗ lichen. Die Absicht des Verbotes ist, zu verhindern, daß die Kirche sich offiniell dem Staat unterwerfe. Das von einzelnen katholischen Lalen gebrauchte Auskunftmittel hat den Wortlaut und die Absicht des päpstlichen Verbots respektiert. Es liegt also kein Ungehorsam vor. — In der gestrigen Sitzung des Senats fuhr Monis in der vorgestern unterbrochenen Begründung seiner Inter⸗ 8 über die Ausführung des Flottenprogramms fort.
Nach dem Bericht des. W. T. B.“ untersuchte der Redner die Ursachen des Mißerfolges der seitherigen Programme und schrieb diese dem Mangel an Geist des Entschlusses und an Geist der Folge⸗ richtigkeit zu. Er sprach sein Bedauern aus, daß Schiffs⸗ typen gebaut würden, die so untauglich seien wie beispiele⸗ weise die Panzerkreuzer; Frankreich lasse sich überholen auf der 6h Linle. Es sei ein Fehler, unter solchen Bedingungen echs Panzeischiffe zu bauen, die minderwertiger seien als die der Rivalen und durch deren Herstellung die verfügbaren Mittel, die französischen Arsenale und Arhelter für jehn Jahre festgelegt seien. Moniz erklärte sodann, die Matrosen teilten nicht den rgb Thomsong, der der Ansicht sei, daß die neuen französischen Panzer · schiffe mächtiger sein würden, als die ähnlichen Schlffe des Aus⸗ landeg. Thom son unterbrach den Redner wiederholt und erklärte, es seien Kanonen von 30.5 em Kaliber in Bestellung ge⸗ geben; was die sechs Panzerschiffe betreffe, so habe sich der oberste Marinerat einftimmig im günstigen Sinne für den Bau ausgesprochen Monig wiederholte, man müsse Schiffe bauen, die denen der übrigen Nationen überlegen seien, man müsse die Aus. rüstung verbessern und die Kosten für Arbeitslöhne verringern; letzteres werde 'gestatten, bedeutende Ersparnisse herbeizuführen. Monis ver⸗ langte schließlich, daß die Marineverwaltung einschneidende Reformen vornehme, die alten Schiffe außer Gebrauch setze und die Artillerie verbessere; die französischen Kanonen seien minderwertiger als die englischen, die bemerkengzwerte Resultate erzielt hätten.
Monis wird am Dienstag seine Rede fortsetzen. Das Haus vertagte sich darauf.
— Die Deputierten kammer hat gestern 16 Artikel des Finanzgesetzes angenommen, darunter die Steuer auf Älavlere, Orgeln und Harmoniums mit Ausnahme solcher Instrumente, bie Künstlern und Lehrern gehören, und solcher, die monatweise vermietet werden. Angenommen ist ferner ein Amendement, nach dem jeder Adelige seines Adelsprädikats perlustig gehen soll, wenn dieses nicht durch Ministerialerlaß bestãtigi ö
Volksmengen
Rußland.
AUnter massenhaftem Andrang hat gestern in Mos kau eine Versammlung der Oktobristen stattgefunden, der Vertreter der St. Petersburger Oktobristen, der Kadetten, der Partei der frieblichen Erneuerung und anderer rechts stehender Parteien beiwohnten. Nachdem Gutschkow die Gegner des Verbandes, die zum Meinungsaustausch erschienen waren, be⸗ grüßt hatte, führte der St. Petersburger Oktobrist Puschkin in längerer Rede „W. T. B.“ zufolge aus;
Durch dat vaterlandtlose Verhalten der Kadetten sei zwischen diesen und den Oktobristen Feindschaft entstanden. Der Vorwurf, die Oktobristen unterstützten die Regierung, sei eine Verleumdung, doch rechne der Verband mit den Schwierigkeiten, unter denen das Mini⸗ sterium zu arbeiten habe, und erkenne an daß der Ministerpräsident Stolypin ein aufrichtiger Mann sei. In der kommenden Duma wolle die Partei nicht die Regierung bekämpfen, sondern schaffend arbeiten. Zwischen den Kadetten und Revolutionären babe ein offener Zuüsammenhang bestanden, daher sei auch der Wyborger Aufruf nicht in einer plötzlichen Aufwallung entstanden, sondern eine loglsche Folge der Haltung der Partei gewesen. Redner der Kadettenpartei suchten nachzuweisen, daß die Regierung an der Unproduktivität der erften Reichsduma schuld sei. Der Fürst E. Trubetzk si (Partei der friedlichen Erneuerung) warf den Oltobristen vor, daß sie der Regierung nicht scharf genug Opposition machten, und verurteilte ebenfalls die Haltung der Kadetten.
Gutschkow schloß die Versammlung mit der Erklärung, daß zwischen seiner Partei und den antinationalen Kadetten, den Verbündeten der Revolutionsparteien, ein unüberbrück— barer Abgrund vorhanden sei.
Italien.
In der Deputierten kamm er wurde gestern die Be⸗ ratung des Marinebudgets fortgesetzt.
Der Marineminister NMirabello beantwortete mehrere An⸗ fragen und dankte für die der Marine gespendeten Lobsprüche. Wie bas . W. T. B. berichtet, äußerte er die Absicht, die Schiffs bauten zu beschleunigen und im näͤchsten Rechnungsjahr mit dem Bau von großen Panzerschiffen, die zum Angriff und zur Verteidigung geeignet sind, zu beginnen. Der Minister gab zu, daß es zweckmäßig sei, mehrere Schiffe, die der Flotte keine nützlichen Dienste mehr lesften kznnen, auszuscheiden, und wies die Behauptungen, betreffend Mangel an Bienstfreudigkeit der Mannschaften, zurück. Er betonte die Notwendigkeit, ohne Zögern mit der Verwirklichung des Flotten programm fortzufahren, und so dem Beispiel der auherordentlichen Tätigkeit anderer Völker zu folgen. Er könne auch nicht einmal die
Möglichkeit einer Verminderung der Flotte zugeben, da diese die überseeischen Interessen des andes und zahlreicher Italiener in entfernten Ländern sicherstellen müsse. Der Minister kündigte dann an, daß ein Kontrakt zum Bau
von Panzern mit einem Hause in Terni abgeschlossen sei, und drückte seine Genugtuung darüber aus, daß die heimische Industrie künftig die auswärtige Konkurrenz nicht nur hinsichtlich der Güte der Liefe⸗ rungen, sondern auch hinsichtlich angemessener Preise werde schlagen können. Der Minister lobte schließlich die mutige Einsicht des ge⸗ samten Marinepersonals, besonders des der Unterseeboote, bei den 6 Manövern und zollte der Manneszucht der Besatzung hohe An— erkennung.
Die Kammer setzte darauf die Beratung des Kriegs⸗ budgets fort.
Im Laufe der Debatte widerlegte der Sozialist Treves die Anklage, daß der Sozialismus keinen Patriotismus habe, und gab auch im Interesse des Proletariats die Notwendigkeit einer nationalen Landesherteldigung zu, aber das Heer sollte nur diesen Zweck erfüllen und müffe einer Reform unterzogen werden. Alg der Redner sagte, die Armee sei nicht mehr der höchste Ausdruck der Nation, rief ihn der Präsident zur Ordnung. Der Kriegsminister legte alsdann die Maß⸗ nahmen der Regierung dar, um die im Heere bemerkten Uebelstände zu be⸗ seitigen. Sodann hob der Minister die günstige Gelegenheit hervor, eine höhere Artillerie, und Genieschule zu errichten, kündigte einige
Abänderungen in der Milsltärjustiz an und führte sodann aus, daß die wichtigste Frage die Umgestaltung der Artillerie fei. Diese Aufgabe fei bereits technisch gelöͤst, er bitte die
in dem Werke zu Gunsten des Heeres, dem er sein ganzes Leben geweiht habe, zu unterstützen. Pais-⸗Serra drückte dem Redner das Vertrauen aus, die Kainmer werde niemals die Zustimmung zu Mahnahmen verweigern, die dahin gehen, daß das Heer stark und zuverlässig bleibe.
Darauf verlas der Präsident eine Tagesordnung Brunialti und dreier anderen Deputierten, der zufolge die Kammer die Regierung auffordert, die Verteidigung an der Grenze des Landes zu ergänzen, und zur Tagesordnung übergeht,
Der Ministerprasident Giolitii ersuchte Brunialti, seine Tages⸗ ordnung, die, wenn sie angenommen würde, zu irrtümlichen Aus⸗ legungen Anlaß geben könnte, zurückzuziehen. Giolittt versicherte, bei Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten werde er einen dahin gehenden Gesetzentwurf einbringen. Brunialti zog darauf seine Tages⸗ ordnung zurück.
Das Haus genehmigte alsdann das Budget.
Kammer, ihn
Spanien.
Die Dey nti cgten tamme rbeß heftig sich gestern mit der Beratung der Vorlage, betreffend die Ratifikation der Algecirasakte. *
In der Debatte führte der Deputierte Romero, wie w T. G. berlchtet, aus, daß Spanien durch die Konferenz nichts gewonnen habe; wenn es nicht noch mehr verloren habe, so sei dies der Unter⸗ stützung der deutschen und österreichisch⸗ ungarischen Delegierten zu banken“ Der Berichterstatter Zam org legte dar, durch die Konfereni feien Spaniens Rechte in Marokko durch ganz Europa anerkannt worden. Matasx (liberal) meinte, Spanien fehle es an allen materiellen Mitteln, um die übernemmene Misston zu erfüllen. Der General Suarez—⸗ Inchan, Mitglied der Kommission, gab die Erklarung ab, Spanien verfüge im Gegenteil über die nötigen Mittel, es handle sich im übrigen nicht darum, über die Algectrasakte zu beraten, sondern sie zu ratifizteren oder sie abzulehnen.
Auf eine Anfrage erklärte der Finanzminister, daß die Regierung in Unterhandlungen wegen Verlängerung des handelspolitischen modus vivendi mit Deutsch⸗ land bis nächsten Juni stehe.
Belgien.
Die Deputierten kammer hat gestern die Beratung über die Congovorlage wieder aufgenommen.
Der Mintsterpräsident erklärte im Laufe der Debatte, W. T. B. zufolge, daß das belgische Gesetz in voller Freiheit die Regierungsform der Kolonialbesitzungen regeln werde. Die Regierung werde zusammen mit dem Ausschusse der Deputiertenkammer mit allen Kräften, ohne einen einzigen Tag zu verlieren, die Ausarbeitung der Kolonialvorlage zu fördern suchen.
Mehrere Tagesordnungen wurden zurückgezogen oder ab⸗ gelehnt; angenommen wurde mit 128 gegen 2 Stimmen bei 29 Enthaltungen die , , der Union patriotique, die von der Erklärung der Regierung Kenntnis nimmt und dem Wunsche Ausdruck gibt, daß die Kammer in kürzester Frist mit der Frage der Besitzergreifung des Congostaates r, werde und der Ausschuß möglichst bald seinen Bericht vorlege.
Montenegro.
In der Skupschtina haben vierzig Abgeordnete den Antrag eingebracht, daß Danilowgrad an Stelle von Cetinje zur Haupistadt von Montenegro erklärt werden soll, da Cetinje nicht die notwendigen Vorbedingungen, um Hauptstadt zu bleiben, namentlich nicht genügenden Flächen⸗ raum zur Weiterentwicklung besitze und an Wassermangel leide. Die Durchführung des Antrages würde, „W. T. B.“ zufolge, die Aufnahme einer Anleihe von mehreren Millionen erforderlich machen.
Schweden.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist der König Oskar erkrankt. Das gestern ausgegebene Bulletin über das Befinden des Königs besagt;
Der König hatte eine ruhige Nacht mit sechs Stunden Schlaf und geringem Husten. Temperatur am Morgen 38, Grad. Puls andauernd unregelmäßig. Der Tag verlief gleichfalls ruhig. Abend⸗
temperatur 38,. Grad. Die Herztätigkeit ist regelmäßiger. Es kö etwag Schleim in der Luftröhre. Der Appetit ist recht gut.
Dex Kronprinz, der gestern aus Berlin in Stockholm eingetroffen ist, hat wegen der Erkrankung des Königs die Regentschaft übernommen.
Amerika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Guayaquil (Ecuador) hat der General . der die Revolutionäre am Azoguez⸗Fluß besiegt hat, gestern seinen Einzug in Cuenca an der . der Regierungskruppen gehalten, wobei der Führer des Äufstandes, Sberst Vega und, die übrigen Gefangenen aus jener Schlacht im Zuge mitgeführt wurden. Ein Volks⸗ haufe versuchte, die Gefangenen zu befreien, worauf die Soldaten Feuer gaben und die Menge auseinandertrieben. Der Oberst Vega wurde tot am Platze gefunden.
— Der brasilianische Senat hat, wie die „Frank⸗ furter Zeitung“ meldet, die Stadt Rio de Janeiro zur Aufnahme einer Anleihe von 10 Millionen Pfund Sterling unter Garantie der Bundesregierung ermächtigt.
Afrika.
Die Vertreter des Sultans von Marokko ver⸗ handelten gestern in Tanger mit Raisuli. Wie die „Times“ berichten, wird ein Ueberein kom men auf der Grundlage getroffen werden, daß die Bezirke in der Nähe von Tanger dem Gouverneur der Stadt unterstellt werden, während Raifuli die Verwaltung der entfernteren Bezirke fortführt.
Kunst und Wissenschaft.
Die Archäologische Gesellschaft zu Berlin feierte am Sonntag, den 9. Dezember, in hergebracht solenner Weise im Architektenhaus ihr diesjähriges Winckelmannsfest‘. Das zu diesem Tage unter dem Titel „Terina. ausgegebene 66. Winckelmanns⸗ programm der Gesellschaft hat Herrn Dr. Regling, Direktorial⸗ assistenten beim Münikabinett der Königlichen Museen, jum Verfasser und behandelt die Münzen der antiken Stadt Terina, die in Groß- Griechenland an der Westküste des heutigen Calabrien beim Golf von Santa Eufemia gelegen war und, wie ihre zahlreichen und künstlerisch hervorragenden Prägungen beweifen, von der Mitte des fünften bis in die erste Hälfte des vierten Jahrhunderis v. Chr. eine Periode hoher Blüte erlebt hat. — Nachdem der Vorsitzende, Geheimrat, Professor Kekule hon Siradonstz die Festsitzung eröffnet, die versammelten Gäste und Mit⸗ 6. begrüßt und dem Ehrenmitgliede des Vorstandes Professor
onze, dem langjährigen Generalsekretär des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts, die Glückwünsche der Gesellschaft zu seinem am nächsten Tage stattfindenden 75. Geburtetage ausgesprochen hatte, ergriff als erster Redner des Abends Professor Cone das Wort Er berichtete über die Ergebniffe der dies jährigen Arbeiten des Archäologischen Institut s in Pergamon, an denen er, wie auch in den Vor⸗ jahren, selbst teilgenommen hat. Die Leitung hatte Professor Dörp⸗ seld aus Athen, dem die Herren Baurat Gräber, Architekt Kawerau, Hr. Schajmann und. Br. Jacobsthal zur Seite standen. Die Cr. gebniffe waren in diesem Jahre besonders mannigfaltig. Das obere Gymnasium wurde zum großen Teile freigelegt, eine Strecke der Sladtmauer des Eumenes aufgedeckt, eine Brücke als aus der y, . herrührend nachgewiesen, in den Palästen auf der Hochburg wurden neue Auftlärungen gewonnen und im sogenannten Hause des Attalos Wandmalereien freigelegt. Von den Grab⸗ hügeln in der Ebene ergaben zwei die unverletzten Bestattungen aus der' Königszeit, und war der eine ein Kriegergrab, in dem ein goldener Gichenkranz besonders gut erhalten war. Sodann wurde unsere Kenntnis der Wasserleitungen erheblich bereichert und ein alter Landstraßenzug neu nachgewiesen. Zum Schluß lenkte der Vortragende die Aufmerksamkeit auch auf die Erhaltung der freigelegten Denk⸗ mäler. — Den durch zahlreiche vorzügliche Lichtbilder Illustrierten Hauptvortrag des Abends hielt der Regierung baumeister Krencker über die archäologischen Ergebnisse der auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers im Winter 19gö65 os in Aksum, der alten Hauptstadt von Abessinien und noch jetzt der heiligen Stadt der äthiopischen Christenheit, aus= geführten Untersuchungen und Ausgrabungen. Die Mitglieder dieser Iifum Expedition waren gewesen: rofessor Dr. Littmann aus Straß⸗ burg als wissenschaftlicher Leiter, Regierungs baumeister Krencker als technischer Leiter, Reglerungsbaumeister von Lüpke als Assistent des technischen Leiters und her n rer und Stabsarzt Dr. Kaschke als ärztlicher und naturwissenschaftlicher Berater. Der Vor⸗ tragende, dem die Leitung der Ausgrabungen und die Auf⸗ nahme der Monumente und Gebäude obgelegen hatte, behandelte hauptfächlich die alten Baudenkmäler aus dem 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr., vor allem die steinernen Königsthrone, auf deren Seitenlehnen die Herrscher Aksums ihre Kriegszüge durch In⸗ schriften verherrlichten, sodann die gewaltigen Monolithe C Stelen), bie zu Ehren von Toten aufgerichtet wurden. Von diesen ist besondertz eine Art bemerkenswert, die mit einer eigentümlichen Stockwerks⸗ architektur verziert ist. Wie auf lvkischen Grabfassaden, so ist auch hier eine alte Holzbauweise nachgeahmt. Reliefartig sind unten Türen und darüber mehrere Stockwerke mit Fenstern eingemeißelt. Vor den Stelen liegen Opferaltäre. Der laͤngste dieser Steinkolosse mißt IZ3 m und ist der größte der bisher bekannten aufgerichtet gewesenen Monolithe der Welt. Der Bronzeschmuck, der einst die Köpfe Lieser Stelen zierte, ist leider verschwunden. Die Erklärung der in Stein gehauenen Holiformen wurde an der höchst bemerkenswerten früh⸗ msttelalterlichen Kirche in Debra Damo e n, bei der sich die Tradition der alten Holibauweise deutlich erhalten hat, Gg folgte die Demonstration von Tempeln und Palästen, zum Teil höchst merkwürdiger Bauten, die südara ischen Einfluß verraten. Da⸗ egen ist eine Abhängigkeit der architektonischen Formen vom alten egypten nicht vorhanden. Eine Besprechung frühchristlicher Bauten 6 den init lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag. — An die Festsi ung schloß fich das übliche Festmahl an, an dem auch jahl⸗ reiche Gäste keilnahmen.
Jagd.
Dienstag, den 18. d. M. findet Königliche Parfor ce⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 12 / Uhr am Wirtshaus „Gardestern“.