stabe, von dem Kommando beim Stabe der 4. Armeeinsp, enthoben. v. Len ski, Major im Großen Generalstabe, zum Stabe der 4. Armecinsp. kommandiert. v. Berge u. Herrendorff, Major im Generalftabe der Gardekav. Div, in, den Großen Generalstab, Gr. u. Edler Herr zur Lippe⸗Biesterfel d. Weißenfeld, Major im Großen Generalstabe, in den Generalstab der Garde- Fapalleriediviston, v. Se eckt, Major im Generalstabe der 4. Div., in den Großen Generalstab, v. Kessel, Hauptm. im Generalstabe der 2. Gardediv, in den Großen Generalstab, v. Schlechtendal, Hauptm. im Großen Generalstabe, in den Generalstab der 2. Gardediv ., p. Legat, Hauptm. und Komp. Chef im 4. Garderegt. z. F, unter Ueberweisung zum Generalstabe der 4. Div., in den Generalstab der Armee, — verfetzt. Bethcke, überzähl. Hauptm., zugeteilt dem Großen Generalstabe, unter Belassung bei diesem als aggreg. zum Generalstabe der Armee wversetzt. Lange, Oberleutnant im Infanterieregiment Graf Bülow, von Dennewitz (6. Westfãäl.) Rr. 55, Wit te, Oberleutnant im Inf. Regt. von der Goltz (7. Pomm.) Nr. 544, — vom 1. Januar 1907 ab auf ein Jahr jur Dienstleistung beim Großen Generalstabe kommandiert. v. Woyna, Major und Bats. Kommandeur im Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 9l, mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zum Kommandeur des Landw. Bezirks F Oldenburg ernannt. v. Petersdorff, Major und Adjutant des Gen. Kommandos des XV. Armeekorps, als Bats. Kommandeur in das Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91, v. Hering, Hauptm. und Adjutant der 31. Div, zum Generalkommando des XV. Armeekorps, Wittich, Major und Adjutant der 18. Dip, zur 31. Div, — versetzt. Hasse, Hauptm. und Battr. Chef im Masur. Feldart. Regt. Nr. 75. zum Adjutanten der 18. Div. ernannt. v. Go eben, Hauptm. im Großen Generalstabe, als Battr. Chef in das Mafur. Feldart. Regt. Rr. 73 versetzt. v. Feldmann (Hans) Hauptm. und Komp. Chef im 1. Hann. Inf. Regt. Nr. 74, bis auf weitereß zur Dienstleistung beim Kriegsministerium kommandiert. pv. Ramdohr, Oberlt. im Westfälischen Ulan. Regt. Nr. 5, in das Gardedrag. Regt. (1. Großherjogl. Hess) Nr. 233 versetzt, v. Werder, Lt. 4. D., zuletzt im Inf. Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Weftfäl.) Nr. 13. mit Patent vom 23. Seytember 1964 als Lt. der Res. des Deutsch⸗Ordens⸗Inf. Regtg. Nr. 152 an⸗ gestellt und vom 1. Januar 1907 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei diesem Regt. kommandiert; während dieser Dienstleistung ist sein Patent als vom 27. Januar 1905 datiert anzusehen. Koch ⸗ Hagen, charakterlsf. Fähnr. a. D., früher im Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93, als charakterif. Fähnr. im Inf. Regt. General Feldmarschall Print Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64 wiederangestellt.
Literatur.
König Friedrich Wilhelms IV. Briefwechsel mit Ludolf Eamphausen. Herausgegeben und erläutert von Erich Brandenburg. Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel (1906). 2654S. S — In der Einleitung erinnert der Verfasser daran, daß jetzt über dreißlg Jahre verflossen seien, seit Lropold Ranke durch seine Mitteilungen aus dem Briefwechsel König Friedrich Wilhelms 1V. mit Bunsen den ersten wirklichen Einblick in die Gedankenwelt des geistreichsten Hohenzollern eröffnet habe. Den zahlreichen Veröffent⸗ lichungen verwandter Art, die seltdem, namentlich in dem letzten Jahrzehnt, erfolgt sind, tritt die vorliegende zur Seite. Der König außert sich hier seinem Ministerpräsidenten Camphausen gegenüber rückhaltlos über alles, was seinen Geist beschäftigte; „dem Minister⸗ präsidenten gegenüber glaubte er sich nicht auf den offiniellen Gedanken⸗ austausch in Sitzungen, Vorträgen, Denkschriften und Berichten be⸗ schränken zu dürfen; er wollte ihn in allen wichtigen Fällen ver⸗ traulich über seine persönliche Auffafssfung und Willensmeinung unterrichten, damit jener in der Lage sei, die Königlichen Ansichten dem Gesamtministerium gegenüber zu vertreten. Der Brief⸗ wechsel erstreckt sich über die kurze Dauer von Camphausens Präsidium (Mai bis Juni 1848); mit Camphausens Entlagssung bricht er ab. Die Originalbriefe des Königs befinden sich im
. der Töchter Ludolf Camphausens, die Antworten des inisters im Original nebst einigen Königlichen Randbemerkungen werden im Königlichen Hausarchiv zu Charlottenburg aufbewahrt. Camphausen, ein geborener Rheinländer und Kaufmann von Beruf, als Mitglied des vereinigten Landtags der liberalen Partei angehörend, ließ sich nur widerstrebend von dem Minister von Bodelschwingh zur
Annahme des ihm zugedachten Amts bewegen. In dem ersten Schreiben vom 28. März äußert sich der König über die Bedeutung seines Umrltts mit den deutschen Farben (am 21. Marz). ö, die Anschauungen des Königs und seines leitenden Ministers über die nächsten Aufgaben nach den Vorgängen am 18. März ist in dem vor⸗ liegenden Buch eine überaus wichtige Quelle erschlossen, zugleich ent⸗ hüllt sich dem Leser der Zauber jweier anziehender Persönlichkeiten, die bei aller Verschiedenhest der Denkweise auf den Ton hoher gegen— seitiger Achtung und menschlicher Sympathie gestimmt waren.
— Frankreich und Brandenburg in den Jahren 1679 bis 1684. Beiträge zur Geschichte der Allianzverträge des Großen Kurfürsten mit Ludwig XIV. Von Ferdinand Fehling, Privat- dozent der Geschichte an der Universität Heidelberg. Verlag von Duncker u. Humblot (1906). 329 S. 7, 20 66 — Die vorliegende Arbeit, die Reinhold Koser gewidmet ist, beschäftigt sich mit den Be⸗ ziehungen zwischen Brandenburg und Frankreich jur Zeit der französi⸗ schen RKeunionen. Der Verfasser hat im Auftrage der Kommission für Herausgabe der „Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfuͤrsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg“ das Archiv des Pariser Auswärtigen Amts benutzt und kündigt an, daß er das von ihm gesammelte Material demnächst in Druck geben werde. Be—⸗ fonders groß ist der Gewinn, den die französischen Gesandtschafts— berichte vom Hof des Großen Kurfürsten abwerfen. Die Arbeit ent⸗ hält in dem ersten Abschnitt eine kritische Uebersicht über die bisherige Literatur (Droysen, Ranke, Prutz und Philippson, Festerꝝ) Die An⸗ sicht Festers, der Anschluß an Frankreich sel der größte Rechenfehler im Leben det Großen Kurfürsten gewesen kann der Verfagsser nicht teilen; er fällt selbst folgendes Urteil: .Die Brandenburgische Politik nach St. Germain stellt sich dar als eine Politik der Hoffnungen und Entwürfe, großgedacht im Sinne der Zukunft Brandenburg⸗Preußent getragen von dem phantastevollen Ehrgeiz eines herrischen und zugleich menschlich sympathischen Fürsten; eine Politik in Absicht und Anlage ebenso ausgreifend und kühn, wie gehemmt, verkümmert und wverfälscht in der Ausführung: vielversprechend und doch ohne den gehofften Er trag; endlich Entiäuschung und Ernüchterung“. Die folgenden Ab- schnitte enthalten die Verträge mit Frankreich vom 265. Ok⸗ tober 1679 bis zum 30. April 1683. Zur Pflege der neuen Allianz mit Brandenburg ernannte Ludwig XIV. Ende des Jahres 1679 den Grafen Röbenge zum außerordentlichen Gesandten am Berliner Hof. Das Bündnis mst Brandenburg hatte für Frankreich den Erfolg, daß es seine Reunionen ohne Krieg durchführen konnte. Rébenacg Bericht vom 15. Oktober 1681 über seine erste Begegnung mit dem Kurfürsten nach dem Fall von Straßburg (0. September) wird in einer Uebersetzung, mitgeteilt, der französische Text ist im Anhang abgedruckt. Obgleich im Bündnis mit Frankreich. war der Kurfürft über die Wegnahme Straßburgs, die am 9. Oktober in Berlin bekannt wurde, doch sehr bestürzt. Als es sich zeigte, daß Frankreich anderseits nicht daran dachte, ihn in seinen Absichten gegen Schweden zu unterstützen, begann die Entfremdung der beiden Höfe (Juni 1685. Zwar ließ sich der Kurfürst noch von Frankreich ab⸗ halten, dem Kaiser gegen die Türken vor Wien Beistand zu leisten, aber die übermütige Haltung Frankreichs nach dem Abschluß des 20 jährigen Stillstandes zwischen Frankreich und dem Reich ( August 1584) belehrte den Kurfürsten endgültig über die Aussichtslosigkeit aller auf Frankreich gesetzten Erwartungen.
— JRie Elektrizität und ihre Technik. Eine gemein verständliche Darstellung der physikalischen Grundbegriffe und der praköischen Anwenbungen der Elektrizität von Ingenieur Wilhelm Beck. Siebente, vollständig umgearbeitete Auflage (690 bis 70. Tausend), — Verlag von Ernst Wiest Nachf. in Leipzig. Drei Bände mit
1259 Abbildungen und 34 Tafeln sowie drei zerlegbaren Modellen. — Preis 35,55 „9 — Nichtz beweist mehr als ein Wert über Elekirtität bon solchem Umfang, was diese Naturkraft seit einem Menschenalter für die Erdenbewohner geworden ist, zugleich mit welcher außerordentlichen Leistungsfähigkeit und vielseitigen Um⸗ wandlungofählgkeit sie begabt ist. Die Natur stattete Mensch und Tier mit befonderen Sinneswerkzeugen aus, um Licht, Schall, Wärme, Geruch und Geschmack wahrjunehmen, aber ur Wahrnehmung der Elektrizität, außer in dem einen Falle mittels der begleitenden Lichterscheinung des Blitzes, versagte sie ein Sinnesorgan. So kam eg, daß viele Jahrtausende vergingen, ehe der Mensch s, bedeutsamste und wichtigste aller Naturkräfte er⸗ kannte, die ihm ihre Geheimnisse eigentlich erst seit 300 Jahren zu enthüllen begonnen hat, dann aber solche in einem Reichtum und einer Fülle erschloß, daß am Beginn des 20. Jahrhunderts von ihr ein Buch geschrieben werden kann, das sie als die bei weitem wichtigste und nützlichste aller Naturkräfte erweist. Es ist ein ganz merkwürdiges Buch, dag hier in siebenter Auflage zwar, aber doch als ein neues Werk vorliegt, denn der stürmische Fortschritt der Wissenschaft und Technik erforderte fast bei jeder neuen Auflage eine vollständige Umarbeitung, mindeftens erhebliche Ergänzungen in jedem Abschnitt. Wer das Buch in die Hand nimmt und einer Prüfung unterwirft, ist an— genehm überrascht, nicht, wie der Umfang des Werkes zu rechtfertigen scheint, ein gelehrteß, von Formeln und mathematischen Be⸗ weifen strotzendes Buch ju finden, sondern ganz etwas Anderes: eine Arbeit, mit liebevoller Versenkung in die Aufgabe ge⸗ schrieben, die Kenntnis von der Elektrizitaͤt und ihrer viel seitigen Anwendung, heute ein zwelfelloses Erfordernis allgemeiner Bildung, weltesten Bolkskreisen in leicht verständlicher Sprache zu vermitteln. Der Verfasser, Ingenieur Wilhelm Beck, hat es meisterlich verstanden, die rechte Mitte zwischen volkstümlich belehrender Schreihweise und strenger Wissenschaftlichkeit der Darstellung zu halten. Sein Buch liest sich stellenweise wie ein unterhaltendes Feuilleton, es fesselt so, daß man es nicht wegzulegen vermag, andererseits findet auch der Leser seine Rechnung, der tlefer in das Wesen der Dinge einjudringen trachtet, denn auch zu Studienzwecken darf diese gründliche Arbeit warm empfohlen werden. Ihr Hauptvorzug liegt allerdings auf der anderen Seite: in der Kraft der ebenso gründlich und erschöpfend be— lehrenden als unterhaltenden, im letzten Sinne volketümlichen Schreih⸗ weise. Daß das Werk bereits in 60 000 Exemplaren in die Welt gegangen, liefert hierfür den unzweideutigen Beweig. Eine kurze Inhaktgangabe wird eine Vorstellung von dem Reichtum des Buches geben: Die physikalischen Eigenschaften des Magneten kannten die Menschen vor denen des Bernsteins, daher eröffnet der erste Teil mit einem Kapitel über Magnetismus und, wie in gleicher Weise alle anderen Kapitel, mit historischen Darlegungen. Nach diesem Plan, nämlich der geschichtlichen Entwicklung unserer Er⸗ kenntnis von der Elektrizität folgend, behandelt das zweite Kapitel die statifche Glektrizität — Reibungselektrizität, Entladung, Meßbestim— mungen, atmosphärische Clektriität. Es folgt das dritte, den gal vanischen Strom, seine Wirkungen, den Clektromagnetismug be⸗ handelnde Kapitel; das vierte spricht von der überaus wichtigen Induktion und ihren Gesetzen, das fünfte vom Vurch— ang der Elektrizität durch Gase und den luftverdünnten aum — Kathodenstrahlen, Röntgenstrahlen, Becquerelstrahlen, Geißlersche Röhren —, und schließt den mehr theoretischen Teil des Buches mit Untersuchungen und Theorien über das Wesen der Elektrizität. Das sechste Kapitel über die elektrische Telegraphie“ leitet mit der ältesten praktischen Anwendung der neuerkannten Natur⸗ kraft zu den zahlreichen und unausgesetzt sich mehrenden Benutzungen derselben über, also zur Elektrotechnik. Der zweite Band beginnt mit dem siebenten Kapitel: Das Fernsprechwesen, das achte umfaßt die elektrischen Uhren, das neunte die Akkumulatoren, Nr. 10 die Dynamo— maschine, Gleichstrom⸗,, Wechseldrebstrommaschine, Nr. 11 die Trans⸗ formatoren und rotierenden Umformer, Nr. 12 die Apparate zur Meffung, Regulierung und Verteilung des elektrischen Stroms. Im dritten Band nimmt die elektrische Beleuchtung, IJ. Kapitel, etwa 150 Selten in Anspruch. Das 14. Kapitel handelt von der Regulierung und Verteilung des elektrischen Stroms, das 15. von der elektrischen Kraftübertragung, den Elektromotoren, das 1I6. von den elektrischen Bahnen. Im 17. Kapitel wird die Anwendung des chemischen und der Vermittlung des elektrischen Stroms trotz der übergroßen Zahl dieser Anwendungsarten übersichtlich und lichtvoll dargelegt. Das 13. Kapitel endlich schließt das Werk mit den' neuesten Grrungenschaften: der elektrischen Telegraphie und Telephonie ohne Draht. Die Ausstattung des Werkes mit Ab⸗ bildungen ist ersten Rangetz. Außer den im Text angebrachten sind in beträchtlicher Zahl bunte Tafeln eingereiht. Als Titel kupfer ziert den ersten Band das Bildnis von Michael Faraday, den zweiten das⸗ jenige yon Weiner von Siemens, den dritten das von Thomas Alva Edifon. Eine willkommene und anschauliche Beilage bilden aus Pappe hergestellte zerlegbare Modelle von Akkumulator, Fernsprecher und Dynamomaschine.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die Runkelrübenernte und die voraussichtliche Zucker produktion Rußlands im Jahre 1906,07.
Nach den von den Akziseverwaltungen Mitte November ein— gegangenen Nachrichten wird die gesamte Runkelrübenernte in Ruß⸗ land mit Einschluß Turkestans auf 58 B89 225 Berkowetz (1 Ber⸗ kowetz — 10 Pud — 163,80 Kg) geschätzt, das heißt die Ernte übersteigt die tatsächliche Ernte des vorigen Jahres, die 48 381 208 Berkowetz ausmachte, um 10 208 017 Berkowetz. Dieser ganz bedeutende Zuwachs in der Ernte machte si besonders be⸗ merkbar im südwestlichen Gebiet Rußlands, hauptsächlich in den Gouvernements Podolien, dessen Ernte in diesem Jahre die vor— jährige um 4814799 Berkowetz überstieg, und Kiew, wo um 2587 554 Berkowetz Runkeln mehr geerntet wurden, als im vorigen Jahre. Die Erträge im ganzen Südwestgebiet stellten sich um 7954 339 Berkowetz höher als im vorigen Jahr. Weniger stark war die Zunahme in dem zentralen und ostlichen Gebiet; im ersteren betrug daz Mehr 3 683 034 Berkowetz gegen 1906/06, wobei besonders das Gouvernement Kurgk zu nennen ist (4 2331 412 Berkowetz!, im letzteren 1 463 576 Berkowetz. .
Weniger günstig erschelnt die Runkelrübenernte der Menge nach in Polen: Die meisten Gouvernements gaben im Vergleich zum vorlgen Jahre Mindererträge, die für das ganze Weichselgebiet die 6. von insgesamt 294 630 Berkowetz erreichten. Ein größerer
rtrag wurde nur in den Gouvernements Warschau, Kalisch und Piotrkow beobachtet.
Vergleicht man die oben angeführten Ziffern der Gesamternte an Runkelrüben in Rußland in diesem Jahre 1906 (58 589 225 Berkowetz) mit der Schäßung des Allrussischen Verbandes der Zucker⸗ sabrikanten mit 62 801 300 Berkowetz, so ergibt sich eine ziemlich große Differenz, und jwar von mehr als 4 900 900 Berkowetz. Dieser Unterschied wird noch größer, wenn man in Betracht zieht, daß bei der hier vorliegenden Schätzung nach Angabe der Akziseverwaltungen auch die Ernte von Turkestan in einer Menge von 166 009 Berkowetz, egen 62 RJ70 Berkowetz im Jahre 1905 mit eingerechnet ist, während 6 den Daten des Allrussischen Verbandes der Zuckerfabriken die Berechnung der Ernte sich nur auf dag europäische Rußland erstreckt. Es ift hierbei auch noch die Vorsicht in Betracht zu ziehen, mit welcher die Abschatzungen der Erntemengen von den Dirigenten der Akziseverwaltungen vorgenommen wird. In den verschiedenen vorher⸗ gehenden Jahren ergab sich, daß die Ziffern der wirklichen Ernte immer größer waren, als die Schätzungen der Akziseverwaltungen. So betrug? z. B. die wirkliche Runkelrübenernte im Jahre 1905 45 3351 208 Berkowetz, während man nach den Berichten Mitte No- vember 1905 eine Einte von nur 45 640 906 Berkowetz erwartete.
Mitte Nohember war übrigens noch eine ziemlich bedeutende Menge von Runkelrüben (1 882 154 Berkowetz) im Gouvernement Podolien auf dem Felde, wovon noch 218 172 Berkowetz noch nicht ausgegraben waren. Außerdem waren von den Feldern noch nicht
abgeführt im Gouvernement Wolhynien 56 610 Berkowetz und in Bessarabien 2401 Berkowetz.
In gualitativer Hinsicht ist die Ernte dieses Jahres in allen Ge— bieten besser ausgefallen.
Für die einzelnen Gebiete Rußlands wird die Runkelrübenernte
angegeben, wie folgt:
,, Ernte nach den Berichten
rnte der Akziseverwaltung
1905 1905 1906
Menge in Berkowetz 23 619 677 22 994 462 30 g88 80 15 862 821 14240 468 17 923 50 , 1381005 2 844 591 7 363 562 6 970 971 6 676 341 62970
4 000 156 O99 Im ganzen . 48 381 208 45 640 906 bð bð n gz.
(Nach Torg. Prom. Gaz.)
Südwesten Zentralgebiet Destliches Gebiet Weichselgebiet Turkestan
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maß regeln.
FDefundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Beröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitzamte“, Nr. 51 vom 19. Dezember 1906.)
Pest.
Aegypten. Vom 1. bis 7. Dezember wurden 20 neue Er— krankungen (und 18 Todesfälle) an der Pest gemeldet, davon 2 6h aus Alexandrien, 9 (10) aus dem Bezirk Girgeh und 9 6 aus dem Bezirk Nag Hamadi; 2 der neu Erkrankten litten an— geblich an Lungenpest.
Straits Settlements. In Singapore wurde am l. und 8. November wieder je ein Pestfall festgestellt.
Queensland. In Cairns sind während der am 27. Oktober abgelaufenen Woche 3 Pestfälle festgestellt worden.
w EF upest und Cholera.
Brstisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 28. Oktober big 3. November 7 Personen an der Pest und 38 an der Cholera.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige in Rio de Janeiro vom 1. bit 14. Oktober 2 Erkrankungen (und 2 Todesfälle), in Havang vom 7. bis 20. November 8 (= , ferner auf Cuba in der Prodin Matanzas vom 3. Oktober bis 7. November 1 (— und in der Provinz Santa Clara vom 1. bis 17. November 6 (1); außerdem in Veracruz vom 30. September bis 10. November 1 (1) und in Managua (Nicaragua) vom 9. September bis 13. Oktober — (h
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 9. bis 15. Dezember sind 10 Pockenfälle zur Anzeige gelangt, davon 1 in Gr. Parten⸗ schin (Landkr. Graudenz, Reg.-Bez. Marienwerder) bei einer aut Rußland zugereisten Person, 1 in Kanth (Kr. Neumarkt, Reg. Bez. Breslau, 4 in Mülhagusen (Bez. Oberelsaß), 3 in Metz und U in St. Julien (Landkr. Metzt.
Genickstarre.
Preußen. In der Woche vom 2 bis 8. Dezember sind 13 Er. krankungen (und 5. Todesfälle) an Genickstarre angezeigt in folgenden Regierungsbezirken lund Kreisen!; Reg Bej. Arnsberg 4 (h Bochum Land, Dortmund Land j 1(— . Herne 2 (D] Breslau! 5 I Waldenburg, Düsseldorf 3 (2) Mörs], Königsberg 16 Rastenburg Köslin 1 (— 1Belgards. Oppeln 2060) (Beuthen I, Kattowitz 1 (U], Posen 1 (15 IPosen West Y),
Schweis. Vom 25. November bis 8. Dejember noch 1 Er— krankung im Kanton Bern und 1 im Kanton Zürich.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Konstantinopel (vom 19. November bis 2. Delember) 2 Todesfälle; New Jork 2, Paris 12, St. Petersburg 6 Erkrankungen; Varijellen: Nürnberg 36, Budapest 58, New Vork 79, St. Peters burg 1, Wien 112 Erkrankungen; Genickstarre: Glasgow h, New Jork 14 Todesfälle; New Jork 9 Erkrankungen; Rotlauf: Wien 43 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsenent⸗ zündung: Wien 40 Erkrankungen; Influeniag: Berlin Leipzig 3, London 37, Moskau 46, New York 3, St. Petersburg 7 Todesfälle; Nürnberg 30, Kopenhagen 36 Er— krankungen; kontagiöse Augenentzündung: Reg.! Bez. Posen
127 Erkrankungen; Ankylostomiasis: Reg.-Bez. Arnsberg 31 Cr ⸗
krankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1585/95: 0, gl Fjc)h: in Königshütte — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 28, Breslau 35, in den Reg ⸗Bezirken Arnsberg l06, Düffeldorf 115, Oppeln 127, Posen 130, Trier 106, in Budapest zb, Gdinburg 23, Tondon (Krankenhäuser) 419, New York 119, Paris 125, St. Petersburg 105, Wien 82; desgl. an Masern und Röteln (185655: 1,15 ,h: in Bamberg, Bremen Kaiserz— lautern, Ludwigshafen, Mülhausen i. E., Oberhausen, Offenbach Erkrankungen kamen zur Anzeige in Nürnberg, Lübeck je 22, Ham— burg 34, Budapest 196, Kopenbagen 24, New York 115 Parig 66, St. Petersburg 99, Prag Z6, Wien 285; desgl. an Diphtherie und Krupp (1886 95: 4,27 /o): in Ham born — Erkrankungen kamen zur Meldung in. Berlin hb Breslau 29, in den Reg Bezirken Düsseldorf 126, Merseburg II; in Rürnberg 31, Hamburg 36, Christignia 71, Edingburg 21, London (Krankenhäuser) 154, New York 298, Paris 87, St. Petershurg 16, Stockholm 32, Wien 102; desgl. an Keuchhusten in Fürth Erkrankungen wurden angezeigt in Nürnburg 26, New Vork b, Wien 36; ferner wurden Erkrankungen gemeldet an Typhus in
London (Krankenhäuser) 23, New Vork 115, Paris 68, St. Peter ⸗·
burg 141.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zufamm enge stellten Nachrichten für Handel und In dustrie ).)
Zuckereinfuhr Britisch-⸗Indiens 1905.06. ‚.
Die außerordentlichen Schwankungen im Zuckerhandel Brltisch⸗
Indiens während des Rechnungtzahres 1905,06 sind aus der nach⸗
sflehenden Zufammenstellung, die den dortigen gesamten Zuckerlmport in den einzelnen Monaten darstellt, zu ersehen:
Rübenzucker , M Durch⸗ Menge . enge schnittsz⸗ g
̃ schnitt ovits wert cCwts ö (englische pro Cνts(englische pro evt Zentner Rupien Rupien Zentner) Rupien Ruylzn göror 1igofos 52 Hadi 198317 124 38672 349171 12,4 217453 2554529 116 S4b52 983727 Iz3zz87 Ibsbggß3 11 14918 176755 190111 1942035 102 4429 30075 4556516 305776 103 1996 12794 645031 6643504 106 18941 199359 göb6sgl gö5z895 10] 285526 2263371 hz8z63 5h47 175 195 1979890 4504439 26764 26015463 37) Jan. 1906 682028 6309515 285356 2376716 . Febr. 1906 6265334 56867964 268224 1804916 3 März 1906 1097693 29873687 227269 1962410 8*-= Zus Tv d ;sd J 76 ĩbhbhʒ Tor rss TXöbb ss
R cke r ohrzu 9
Wert
1905 1905 Juni 1905 Juli 1905 August 1905 Sept. 1905 Okt. 1905 Nov. 1905 Vez. 1505
April Mai
De , D o D , o o S
gh. Vorwoche: 2 () Beuthen 1 (—, Kattowitz — (h, Koni hütte 1 (—), Pleß — (III.
10.
Britisch⸗Indiens Bezüge an Rüben und Rohrzucker erreichten in den letzten 5 Jahren die folgende Höhe: 190102 1902603 1903104 1904605 1905106 Menge in ewts
S888 018 299 259 1441 240 2340717 145 666 72065 176488 712440 Großbritannien 94151 157 398 Hl 865 bo 452 177 682 Andere dänder. 6 993 266 435 194408 48 308 201 565 Zuf. T 36 z 11 1457 5I7I 552z 757 1716488 3 453 4045) Rohrzucker: Mauritius .. 1759 203 1915 664 26166565 1 823 675 2015476 182767 568 601 348 898 285 027 130628 446 686 573 666 1335 548 2091508 1685 391 63 066 207 937 229993 211040 150 868 Großbritannien 94151 157398 585412 70896 1906361 Andere Länder 83 198 106 412 368 872 351 163 176920 Zuf. Z 527 G61 3 5295 675 5 485 378 4 83533 309 4265 64435) Insgesamt Zucker ausschl. Melasse . u. Zuckerwaren . 55H6h 272 4987195 6038115 6549797 7698048 Wert in Rupien 57266293 47698243 57723413 67108487 750271536.
Die vorstehende Zusammenstellung stellt diejenigen Länder dar, pon denen Zucker nach Britisch⸗Indien verschifft worden ist, nicht solche, in denen der Zucker produziert oder raffiniert worden ist. Erst seit 190304 wird in der Statistik die Zuckereinfuhr getrennt nach Rüben⸗ und Rohrzucker auf Grund der Sriginaldeklarationen nachgewiesen. Um auch für die vorhergehenden Jahre Ziffern für statistische Zwecke zu haben, ist angenommen worden, daß aus Großbritannien von Rohr⸗ und Rübenzucker gleiche Mengen nach Indien eingegangen sind. Die letzten drei Jahre waren zu anormale Jahre, um für die beiden ersten Jahre jene Mengen abzuschätzen.
Nach der obigen Utbersicht stand 19904‚05 Java an der Sxitze der Bezugsländer, 190506 dagegen trat Oesterreich⸗ Ungarn an die erste Stelle, dessen Import in diesem Jahre seine bisher höchste Einfuhr des Jahres 1901s02 (2 257 928 Cwts) um rund 828 000 cwts über⸗ traf. Mauritius, das 1902103 die größten Mengen importierte, war . das zweitgrößte Importland. (Review of the Trade of India.
) Die geringen Differenzen gegen die obigen Ziffern dürften auf nachträglichen Berichtigungen beruhen.
Rübenzucker: Desterr. ng. . 2 257 928 Heutschland 577139
Canada.
Neuer Zolltarif. In Canada ist ein neuer Zolltarif in Kraft gesetzt, der aus einem Generaltarif, einem Vorzugstarif und einem sogenannten Mitteltarif besteht. Die Zollsätze des letzteren enthalten gegenüber dem Generaltarif Ermäßigungen bis zu 10 v. H. Der Mitteltarif soll die Grundlage für Handelsverträge bilden; er ist vorläufig keinem Lande eingeräumt. Für die deutsche Einfuhr kommt der Generaltarif zusätzlich der bisherigen Zuschläge in An— wendung.
Der Arbeitsmarkt im Monat November 1906. EHU
Der Monat November hat auch in diesem Jahre, wie alljährlich, einen gewissen Rückgang der Beschäftigungsgelegenheit gebracht, der mit der Einschränkung der Arbeit im Freien (Baugewerbe) sowie dem Aufhören der Saison in einzelnen Branchen zusammenhängt, der in— dessen nur an einzelnen Orten über das normale, der Jahreszeit entsprechende Maß hinausgegangen ist. 2 günstigen Gesamtkonjunktur ist ein Umschlag jedenfalls nicht eingetreten, vielmehr macht sich in den hauptsächlichsten In⸗ dustrien nach wie vor noch Mangel an Arbeitskräften geltend. So ist dies in großen Teilen des deutschen Steinkohlenberg. baus der Fall, obgleich die Förderung bei starkem Wagenmaagel wesentlich beeinträchtigt wurde. Ebenso ist die Nachfrage nach Arbeits⸗ kräften in der Metallsndustrie unvermindert stark geblieben, und das gleiche trifft für die meisten Branchen der Textilindustrie und der elektrischen Industrie zu. Die Arbeitslage in der chemischen Industrie kann im großen ganzen als günstig bezeichnet werden. Das Baugewerbe erleidet im November regelmäßig eine Einschränkung durch Fertig- stellung zahlreicher Bauten, ohne daß Neubauten im gleichen Umfang in Angriff genommen werden. Ein Teil der Arbeiter des Baugewerbes ebenso wie landwirtschaftliche Arbeitskräfte, die sich im November in größerem Umfange vermehrt anboten, steigerten das Angebot an Arbeitskräften im städtischen Arbeitsmarkt. Ein nicht unerheblicher Teil, insbesondere der weiblichen Arbeitskräfte, fand wie alljährlich vorübergehende Anstellung im beginnenden Weihnachtsgeschäft, ins⸗ besondere in Warenhäusern und im Detailhandel.
Die Nachweisungen der an das Kaiserliche Statistische Amt be⸗ richtenden Krankenkaffen weisen einen Rückgang der Beschäftigungs— ziffer am 1. Dezember gegen den 1. November von 1366 Personen auf, während im Vorjahre der November noch eine Steigerung brachte. Der diesjährige Rückgang wird als normal zu betrachten sein, wo— gegen die Stelgerung im Vorjahre sich aus dem damals bevorstehenden Eintritt des neuen Zolltarifs und der deshalb stark gesteigerten Tätig⸗ keit aller Exportindustrien erklärt.
Die Berichte der Arbeitsnachweise lauten mit Ausnahme ins— besondere des Berliner Arbeite nachweises nicht ungünstig und lassen erkennen, daß der Rückgang der Beschäftigung, der auch bei diesen Stellen im November zum Ausdruck gekommen ist, in den meisten Fällen über das normale Maß nicht hinausgegangen ist.
. Verkehrseinnahmen aus dem Güterverkehr deutscher Eisen bahnen waren im November 1906 um 13 589718 Æ höher als im gleichen Monat des Vorjahres; es bedeutet dies gegen das Vorjahr eine Mehreinnahme von 237 „ oder 9,23 oo auf den Kilometer. (Reichsarbeitsblatt.)
Konkurse im Auslande. Bukowina.
Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Abraham Teitler und des Juda Isak Sternberg, beide in Czernowitz, mittels Beschlusses des K. K. Landesgerichts, Abteilung IV, in Cjernowitz vom 13. Dejember 1906 — No. 8. 186906. — Proviso⸗ rischer Könkurzmasseverwalter: Advokat Dr. Hermann Golzberg in Czernowitz. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkurs⸗ masseverwalters) 2. Januar 1907, Vormittags 87 Uhr. Die Forde rungen sind bis zum 12. Januar 1907 bei dem genannten Gericht an⸗ zumelden; in der Anmeldung ist ein in Czernowitz wohnhafter Zu— stellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt . zur Feststellung der Ansprüche) 16. Januar 1907, Vormit⸗ tags 8 Uhr.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 21. Dezember 1906.
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anjahl der Wagen 18121 8073 4652 —
Die Lieferung von kiefernen, eichen en und buch enen CGisenbahnschwelken wird von der Königlichen Eisenbahn⸗ direktion Berlin am 14. Januar 1907 vergeben. Angebots bogen und Lieferungsbedingungen können von der genannten Eisenbahn⸗ verwaltung gegen Einsendung von 1 16 bar bezogen oder im Verkehrt⸗ bureau der Berliner Handelskammer eingesehen werden. Daselbst liegen auch die Bedingungen über Lieferung von Kannen, Kohlenkasten und Eimern aus. Angebotstermin 4. Januar 1907 bei der Königlichen Eisenbahndirektion Alton a.
Gestellt Nicht gestellt
— Nach den Ermittlungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller betrug die Erzeugung von Roh⸗ eisen im November 19065 insgesamt 1061 5726 gegen 1073 874 t im Vormonat und gegen 988 600 t im Monat November 1905. Die einielnen Sorten weisen folgende Erzeugungsziffern auf, wobei in Klammern die Erzeugung im November 1905 angegeben ist: Gießereiroheisen 171 608 (165 500) t, Bessemerroheisen 40655 (35139) t, Thomattaheisen 686 672. (636 sss) sa Stahl; und Spiegelelsen 35 158 (68 ooh) t, Puddelroheisen 68 699 (78 zz9) 6. Die Gefamt— summe der Roheisenerjeugung im November ist etwas geringer, der Tagesdurchschnitt aber höher wie im Oktober.
— „In der gestrigen Beiratssitzung des Stahlwerksverbandes wurde laut Meldung deg . B. T. B. aus Düsseldorf, die Erhöhung der Beteiligungsziffern für Stabeisen um 100ͤ beschlossen, da fest⸗ gestellt worden ist, daß die Nachfrage nach Stabeisen eine gan enorme und die Ruhe, die darin vorübergehend eingetreten war, wieder verschwunden ist. Ein Antrag, auch die Betefligungsziffern für Waljdraht um weitere o/o zu erhöhen, wurde abgelehnt. Ueber die Geschäftslage für die Berichtszeit ist wenig Neues zu bemerken. Die Verbands werke sind nach wie vor außerordentlich stark in Anspruch genommen und müssen bei neuen Aufträgen Lieferungsfristen von 4 bis 6 Monaten stellen. Der Eingang von Spezifikationen auf Abruf ist andauernd umfangreich, wenn auch wie alljährlich um die vorgerückte Jahreszeit und mit Rücksicht auf die bevorstehenden Festtage der Andrang nicht so stark war wie in den letzten Manaten. In Halbzeug macht die rechtzeitige Versorgung der Verbraucher immer noch hier und da Schwierigkeiten, obwohl der arbeitstägliche Inlandsversand in den letzten Monaten stetig zugenommen hat. Der Bedarf für das II. Quartal 1907 ist in der Hauptsache abgeschlossen. Das Auslandsgeschäft liegt günstig bei festen Preisen In Eisenbahn⸗ material, in Vignolschienen wie Gruben ⸗ und Rillenschienen ist der Gingang an Aufträgen andauernd lebhaft. Die Werke sind bis weit in daz nächste Jahr hinein besetzt. Vom Auslande wurden wieder eine Reihe von Aufträgen hereingenommen, andere stehen in Be— handlung. Der Eingang von Spezlfikatignen ist trotz der winterlichen Zeit sehr gut, im Verhältnis zur gleichen Zeit der beiden Vorjahre ganz außergewöhnlich stark. Der Verkauf von Formeisen nach dem Inlande ist für das nächste Vierteljahr 1907 größtenteils gedeckt. Das Lagergeschäft für den Winter hat sich günstig entwickelt, da einerseits infolge der regen Hautätigkeit in diesem Jahre die Lager der Werke und der Händler vielfach geräumt waren, andererseits die Händler in der Vorgussicht, daß sie im nächsten Frühjahr auf ziemlich lange Lieferfristen rechnen müssen, reichliche Winterbestellungen abgeschlossen haben. Dag Auslandsgeschäft liegt bei weiter befestigten Preisen gut, mehrere Geschäfte wurden zu höheren Preisen abgeschlossen, jedoch hält sich der Verkauf, wie schon früher erwähnt, infolge der von den Werken geforderten langen Lieferfristen in engeren Grenzen. Der vorliegende Auftragsbestand gewährleistet für etwa 6 Monate Arbeit.
Wien, 21. Dejember. (W. T. B.). Nach dem statistischen Ausweis des Handelsministeriums über den Außen han del Oester⸗ reich⸗ Ungarns 6. die Einfuhr im August und Sep⸗ tem ber d. J. 309,5 Millionen Kronen, die Ausfuhr 378,9 Millionen. Seit Inkrafttreten des neuen Zolltarif, also während der Monate März bis September einschließlich, betrug die Einfuhr 1154,5 Millionen, die Ausfuhr 1262, Millionen. In den Monaten Januar bis September einschließlich betrug die Einfuhr 1664.4 Millionen das ist ein Mehr von 97 Millionen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, die Ausfuhr 1661,9 Millionen, also 140,4 Millionen mehr als im gleichen Fei , des Vorjahres.
Konstantinopel, 21. Dejember. (W. T. B.) Die Ein⸗ nahmen der Türkischen Tabaksregie betrugen im November 1966: 19 000 000 Piaster gegen 18 506 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.
Die Prelgnotierungen vom Berliner Pfꝛovuttenm arkt . die vom öniglichen Poltjelpräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage.
Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Rindermarkt am Freitag, den
21. Dezember 1906. Auftrieb: NUeberstand: Milchkũhe 248 Stück 424 Stück Rinder Zugochsen ,, ö
Bullen und Jungyieh k ; Verlauf des Marktes: Reges Geschäft; Auftrieb deckte nicht Es wurden gezahlt für:
Nachfrage. A. Milchkühe und hochtragende Kühe: Primakühe . w 450-520 M½ und
über Notiz. a. 4-6 Jahre alt:
J. Qualltãt, gute schwere . . . 340-410 II. Qualität, gute mittelschwere. . . 240— 325 . III. Qualität, leichte Durchschnittsware . 180— 240
b. ältere Kühe: J. Qualität, gute schwere. II. Qualität, mittelschwere c. hochtragende Färsen .
240 - 340 66 190— 240 260-400 ,
B. Zugochsen: I. Qualitat über 12 Ztr.
; schwer a. Norddeutsches Vieh ( Ost⸗ u. Westpreußen, PoðGmern, , b. Süddeutsches Vieh: a. Gelbes Frankenvieh Scheinfelder .. b. Pin jgauer- c. Süddeutsches Scheckvieh, Simmentaler, Bay⸗ reuther. 500550 , 420-485
C. Jungvieh: , ft . Mat ur Zucht zur Ma zur Zu zur Ma 1 a. 4-14 Jahre alt: I. Qualität 200-290 AÆ 180 - 2650 — II. Dualitãt 130-230 , 100- 210 . .
b. 11— 2 Jahre alt: a. Bullen und Stiere: I. Qualitãt 505 — 620 AÆ 210 —- 330 p 490 — 655 MÆ 260 - 340 4 II. Qualität — 160-230 — 200 - 280 b. Färsen: J. Qualitãt 320 — 440 4 — 6. II. Qualität 240-305 , . .
II. Qualität III. Qualität 10—12 Ztr. 9—10 3tr. schwer schwer
Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 21. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 780 B., 2784 G., Silber in Barren das Kilogramm S6, 06 B., 95,50 G.
Wien, 22. Dezember, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 5o Rente M. / J. p. Arr. Jo, 00, DOesterr. 4569 Rente in Kr. W. pr. ult. 98, 90, Unggr. 4 060 Goldrente 11415. Ungar. 40 Rente in Kr. W. 9665, Türkische Lose per M. d. M. 63,26,
Baschtierader Essenb. Akt. Lit. B — —, Nordwestbahnakt. Lit. B per
ult. — — Oesterr. Staatsbahn per ult. 683,50, Südbahngesellscha
178,00, iener Bankverein 56l, 00, Kreditanstalt, n! .
690, 90, Kreditbank, Ungar. allg. 838, 00, Länderbank 460,50, Brüxer
Kohlenbergwerk — —, Montangesellschaft, Oesterr. Alp. 631,25,
, eichsbanknoten pr. ult. 117,60, Unionbank 579,00, Türt. abak. — . —.
London, 21. Dezember. (W. T. B.) (Schluß) 24 o Eng⸗ lische Konsols 86, Platzdiskont 6, Silber 323ỹ 13. — Bankeingan ene, g, .
aris, 21. Dezember. (W T. B.) (Schluß.) 3 0 Franz. Rente gh, 22, Suezkanalaktien —. ö ö
Mabrld, 21. Dejember. (WB. T. B.). Wechsel auf par 9. o.
Lissabon, 21. Dejember. (W. T. B.) Goldagio 2.
New Jork, 21. Dezember. (W. T. B) (Schluß) Die Börse nahm im allgemeinen einen schleppenden Verlauf bei nicht einheitlicher Kursbewegung. Die Baisstpartei unter der Führung Gates richtete ihre Angriffe heute hauptsächlich gegen die Aktien der Hillgruppe und der Readingbahn. Außerordentlich fest lagen die git der Southern Pacifiebahn im Zusammenhang mit dem günstigen Jahregausweis und der Erklärung einer 35 0½ Dividende für die Vorzugsaktien der Gesellschaft. Als im späteren Verlaufe die Geldsaͤtze billiger wurden, machte sich auf den meisten Maꝛrkt⸗ gebieten eine zuversichtlichere Stimmung bemerkbar. Stahlwerte und die Aktien der Anaconda Copper Company wurden durch Gerüchte über höhere Dividenden angeregt. Für Rechnung Londons wurden per Saldo 10 000 Stück Aktien verkauft. Dle Hillgruppe trat als Käufer von Northern ⸗Paeifieaktien auf. Schluß stetig. Aktienumsatz 680 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschn. Zinsrate 8, do. Zingrate für letztes Darlehn des Tages 5, Wechsel auf London (60 Tage) 4,77, 8o, Cable Transfers 4 8440, Silber, Commercial Bars 69. Tendenz für Geld: Stetig.
Die Börse bleibt am Dienstag, den 25. d. M., geschlossen.
Rio de Janeiro, 21. Dejember. (W. T. B.) Wechsel auf London 153.
Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten. Magdeburg, 22. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht.
Kornzucker 853 Grad o. S. 8,5 — 8,70. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,85 — 7,05. Stimmung: Stetig. Brotraffinade J o. F. 18,50 — 18,623. Kristallzucker IL mit Sack — —. Gem. Raffinade m. S. 18,25 — 18,373. Gemahlene Melis mit Sack 17,75 — 17,875. Stimmung: Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: Dezember 17,95 Gd., 18,05 Br., — — bei., Januar 18,95 Gd., 18,15 Br., wm Pei, Februar 18,165 Gd., 1825. Sr; — — bez.. Mär 18,30 Gd., 18,40 Br., — — bej.,, Mai 18,50 Gd., 18,65 Br., — — bei. — Stetig. — Der Markt bleibt bis zum 27. d. M. ge⸗ sälo e hn 21. D n, 21. Dezember. (W. T. B.) Rüböl loko 73, 00 Mai 86 . . — J remen, 21. Dezember. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht. ,, Schmalz. Fest. Loko, Tubs und . 3 oppeleimer 49. Kaffee. Behauptet. — Offiielle Notierungen . . Baumwolle. Stetig. Upland loko middl. — 14 Hamburg, 21. Dejember. (W. T. B. etroleum. Stetig. Standard white loko 6,86. . ö . Pamburg, 22. Dezember. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht. Good average Santos. Dezember 33 Gd., Mari 34Gd., Mai 345 Gd., September 351 Gd. Stetig. — Zucker⸗ markt. (Anfangsbericht. ) Rübenrohzucker J. Produkt Basig S8 o/o Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg Dezember 17,90, Januar 18,0, März 18,30, Mai 18,650, August 18,90, Oktober 18,40. Stetig. 2. ö 21. Dezember. (W. T. B.) Raps August 26, 30 Gd., 26,5 . London, 21. Dejember. (W. T. B.) 96 6 Javazucer loko . 10 sh. 3 d. Verk. Rüben rohzucker loko stetig, 8 sh. 109 d. ert. London, 21. Dejember. (W. T. B.) (Schluß. Chile⸗Kupfer fest, 197, per 3 Monat 1083. ,, . . Liverpool, 21. Dezember. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 14 000 Ballen, dapon für Spekulation und Export 500 B. Tendenz: Stetig. Amerikanische good ordinarv Lieferungen: Unregelmäßig. De⸗ zember 5,44, Dejember⸗ Januar 5,42, Januar Februar 5,45, Fe⸗ hruar. Mär, dä, März, Äprik 45 April Mal 5,45, Man⸗ Jun Sitz, Junk Jul a7. Jußft . Nuguft 545, Auguft⸗ September 5, 4. — Offizielle Netierungen. (Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Notierungen vom 7. d. M.) American good ordin, 5,11 (H,21), do. low middling 5,51 (5,61), do. middling 5,69 (5,79), do. good middling 5,89 (5, 5), do. fully
96. middling 6,03 (6, 11), do. middling fair 6,37 (6, 47), Pernam air 6,23 (6, 14), do. good fair 6,54 (6,45), Ceara fair 6,38 (6, 19), do. good falr 6,65 (646), Egyptian brown fair 93 (716), do. brown fully good fair j0rs (10), do. brown good 1055 (10*½6), Peru rough good fair 8,75 (8,75), do. rough good 9g, 20 (9,20), do. rough fine 10,50 (10,50), do. moder. rough fair 6,70 (6, 70), do. moder. good fair 7,70 (7,70), do. moder, good S, 60 (8, 60), do. smooth fair 6, 02 (6, 12), do. smooth good fair 6562 (6,32), M. G. Broach good bisig (Hus), do. fine Hö / g (6n/ ig), Bhownuggar good 476 (47/3), do. fully good 4usig (45), do. fine 4u/sis (4s), Domra Nr. 1 göod 4916 (45/0), do. fully good 4usis (49), do. fine 41616 (47/6), Seinde fully good ms (315sisꝝ do. fine 4 (416), Bengal fully good 37 / (315/16), do. fine 4 (41s16), Madras Tinnevelly good 55e (654.
Manchester, 21. Dezember. (W. T. B.) (Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Notierungen vom 18. d. M. 20r Water courante Qualität 84 (87e), 30r Water courante Qual. 10 (10), 30r, Water bessere Qualität 114 (119), 40r Mule courante Qualität 10555 (1056), 40r Mule Wilkinson 111 (114), 42r Pincops Reyner 10 (1016), 32r Warpcops Lees 107 (1 o), 36r Warp— cops Wellington 11 (19, 50r Cops für Nähijwirn 22 (29), sor Cops für Nähiwirn 266 (261), 100r Cops für Nähiwirn 345 (345), 1201 Cops für Nähjwirn 44 (445), 40r Double eourante Qualität 12 (12), 60r Double courante Qualität 175 ( I73ᷓ0,, Printers 248 (2475). Tendenz: Fest.
Glasgow, 271. Dejember. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen stetig, Middlesborough warrants 62,13.
Paritz, 21. Dejember. (W. T. B (Schluß.) Ro hzucker stetig, 88 os9 neue Kondition 414 — 24. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg Dezember 264, Januar 27, Januar -⸗April 274, Märj⸗
Juni 27k. Amsterdam, 21. Dezember. (W. T. B.) Java-⸗Kaffee (W. T. B.) Petroleum.
good ordinary 35. Bankazinn 119.
Antwerpen, 21. Dezember.
Raffintertes Type weiß loko 193 bei. Br, do. Dezember 191 Br., do. Januar 19 Br.,, do. Januar ⸗April 191 Br. Ruhig. — Schmal; Dezember 1165.
New York, 21. Dejember. (W. T. B.) (Schluß) Baumwolle preis in New Jork 10355, do. für Lieferung per Februar 9, 38, do. für Lieferung April 9,61, Baumwollepreis in New Orleans 19t,
etroleum Standard white in New Jork T.50, do. do. in Philadelphia 4h, do. Refined 9 Cases) 10,90, do. Credit Balances at Oil City 1,58, Schmalz Western steam d. 35 do. Rohe u. Brothers 9,50, Ge⸗ treidefracht nach Liverpsol 141, Kaffee fair Rio Nr. 7 74, do. Rio Rr. 7 Januar h, 70, do. do. März b, 90, Zucker 31132, Zinn 412 60 = 45, 909. Kupfer 23,50 23,623. — Baumwoll ⸗ Wochenbericht. 3 Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Beträge der in,
2 2 *
ufuhren in allen Unionshäfen 359 000 (410 000), Ausfuhr na roßbritannien 135 0090 (116 000), Ausfuhr nach dem Kontinent 99 000 (142 000), Vorrat 1 392000 (1335 000).