1906 / 303 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Dec 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Redakieur Dr. Tyrol den Titel eines Direktors des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staatsanzeigers mit dem Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Hofstaatssekretär beim Oberhofmarschallamt, Hofrat Bernhard Schiffmann den Charakter als Geheimer Hofrat, dem Kassenrendanten Friedrich Wilhelm Wichard bei dem Königlichen Theater in Cassel und dem Kassen⸗ rendanten, Intendantursekretär Gustayv Meyer bei dem Königlichen Theater in Hannover den Charakter als Rech⸗ nungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Eisenbahnhauptkassenrendanten Richter in Danzig, den technischen Eisenbahnsekretären Perschk und Tasler in Berlin, den Eisenbahnbetriebsingenieuren von Witten in Berlin und Marks in Breslau, den technischen Eisenbahnsekretären Bierbach in Breslau und Mundt in Bromberg, den Eisenbahn⸗ betriebsingenieuren Hartmann in Göttingen und Borne⸗ mann in Nordhausen, den technischen Eisenbahnsekretären Bormkessel in Cöln, Lehmann in Danzig, Hundert⸗ mark in Hagen, dem Eisenbahnbetriebsingenieur Buch in Gotha, dem technischen Eisenbahnsekretär Jourdan in Duis⸗ burg, den Eisenbahnbetriebsingenieuren Thüm ling. und Mus kewitz in Frankfurt a. M, dem technischen Eisenbghnsekretär, Rechnungsrevisor Radunsky in Halle a. S., den Lisenbahn⸗ betriebsingenieuren Heinze in Bremen und Hoffmann in Minden i. W., dem technischen Eisenbahnsekretär Stiegler in Hannover, dem Eisenbahnbetriebsingenieur Neumann in Insterburg, dem tech nischen Eisenbahnsekretär Weyhe in Magde—⸗ burg, den Eisenbahnbetriebsingenieuren Rückert in Halberstadt, Muskewitz in Mainz und Spelling in Münster i. W., den technischen Eisenbahnsekretären Ko ulen in Münster i. W. und Marche in Stettin, den Eisenbahnsekretären Geewe und Roß in Altona, Hentze in Harburg, Wandel und Hage in Berlin, den Eisenbahnsekretären, Rechnungsrevisoren Kempf und Rusch in Berlin, dem Eisenbahnsekretär Schilder in Berlin, dem Eisenbahnkassenkontrolleur Wonneberger in Görlitz, dem Eisenbahnsekretär, Materialienverwalter erster Klase Hoffmann in Breslau, den Eisenbahn⸗ sekretären Bentz und Wick in Bromberg, Zacharias und Schaake in Cassel, dem Materialienverwalter erster Klasse Atzert in Göttingen, den Eisenbahnsekretären Kröffges, Syburg, Schneider, Erpelt und Kahl, dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Raffenberg, den Eisen⸗ bahnsekretären Hoffstadt und Bambach in Cöln, Schummel in Danzig, dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Kasis ke in Danzig, dem Eisenbahnsekretär, Verkehrs- und Kassenkon⸗ trolleur Liebisch in Hagen, dem Eisenbahnsekretär Troitz ch, dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Raßmann, den Eisen⸗ bahnsekretären Schaarwächter, Speckenbach und Graef in Elberfeld, dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Brunow, den Eisenbahnsekretären Schumann und ö sowie dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Frank in Erfurt, den Eisenbahnsekretären Heiner und Langrehr in Essen a. d. R., Eckstein in Mülheim a. d. R.⸗Speldorf, Zybell, Rosenstock und Ripp in rankfurt a. M., Schmidt in Dessau, Paech und Lüders in alle a. S.,, Münstedt, Taenzer, Schulz 3, Schmidt 1. und essebohm in Hannover, dem Eisenbahnkassenkontrolleur Matschas in Hameln, den Eisenbahnsekretären Scholz in Kattowitz und Pfannenbecker in Tarnowitz, den Eisenbahn⸗ sekretären, Kassenkontrolleuren Kreuzberger in Tilsit und Mayer in Königsberg i. Pr sowie dem Eisenbahnsekretär Hintze in Königsberg i. Pr., dem Eisenbahnsekretär, Kassenkontrolleur Kretschmer in Allenstein, dem Eisenbahnsekretär, Betriebs⸗ und Verkehrskontrolleur Schaar und den Eisenbahnsekretären Kölling und Janecke in Magdeburg, Teipe! in Mainz, Wrede in Darmstadt, Windhausen und Lehmann in Münster i. W, Wittke und dem Eisenbahnsekretär, Betriebz⸗ kontrolleur Ertelt in Posen, dem Eisenbahnsekretaͤr Engel⸗ hard und dem Eisenbahnbetriebs- und Verkehrskontrolleur, Kassenkontrolleur Vieler in Saarbrücken, dem Eisenbahn⸗ materialienverwalter erster Klasse Kath in „Stargard i. P., den Eisenbahnsekretären Kobs und Ewald in Stettin, den Eisenbahnbetriebskontrolleuren Werth in Altona, Vogt in Berlin, Kromm in Cassel, Lueg in Elberfeld, Reifurth in Münster i. W. und Striegan in Posen, den Oberbahnhofsvorstehern Rosen⸗ träger in Westend, Freyschmidt in Berlin, Kohn in Kreuz, Knoche in Seesen, Kaufmann in Porz⸗-Urbach, Dick in Cöln⸗Deutz, Scholz in Marienburg, Adomeit in Elber⸗ feld⸗Mirke, Pertzbort in Mülheim a. d. Ruhr, Kames in Langendreer, Grohs in Offenbach, Scheel in Halle a. d. S., Taeger in Halberstadt, Vogel in Rheine, Herrmann in Jarotschin, Fie kel in Stettin und Menz in Angermünde, den Obergütervorstehern Drescher in Breslau, Wagner in Berlin, Biedermann in Pankow, Steuber in Rheydt, Reusch in Mülheim a. Rh., Wilke in Dirschau, Krenzer in Elberfeld⸗Steinbeck. Schmidt in Coburg, Holstein in Duisburg-Hochfeld, von der Way in Recklinghausen, Holderer in Fulda, Kluge in Leipzig, Hoepfner in Königshütte, Jansen in Münster i. W., Reichert in Glogau, Bachstelz in Saarbrücken, Sellentin in Pasewalk, den Oberkassen⸗ vorstehern , in Berlin, Peil in M-Gladbach, von Claufen in Gotha, Lenz in Gießen, Bache in Beuthen O⸗S., Peßler in Braunschweig, Förster in Bingerbrück, Kraus in Osnabrück und Ruh in Stettin, den Werkstättenvorstehern Ellies in Barmen⸗Rittershausen, Saßenscheidt in Mülheim a. d. Ruhr⸗-Speldorf, den Ober— bahnmeistern Sudrow in Berlin, Lange in Liegnitz, Knodt in Uerdingen, Zaunert in Konitz, Senfleben in Gotha, Höfchen in Langendreer, Hot tend oth in Halle a. S., Kloß in Myslowitz, Hube in Insterburg, Iseb eck in Braun⸗ schweig und Wiese in Neunkirchen den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Ministerium des Innern.

auf die Allerhöchste Verordnung vom 21. De⸗ urch welche die beiden Häuser des Landtags

Mit 3*rug , 1906, er Monarchie auf den 8. Januar 190 in die Haupt- und Residenzstadt Berlin zusammenberufen worden sind, mache ich hierdurch bekannt, daß die besondere Benachrichtigung über hben Ort und die Zeit der Eröffnungssitzung in dem

Bureau des ö hier, Leipziger Straße Nr. 3, und in dem Bureau des Hauses der Abgeordneten hier, Prinz Albrechtstraße Nr. 5/6, am 7. Januar 1907 in den Stunden von g Uhr früh bis 8 Uhr Abends und am 8. Ja⸗ nuar 1997 in den Morgenstunden von 9 Uhr früh ab offen liegen wird.

In diesen Bureaus werden auch die Legitimationskarten zu der , . ausgegeben und alle sonst erforder⸗ lichen Mitteilungen in bezug auf diese gemacht werden.

Berlin, den 24. Dezember 1906.

Der Minister des Innern. von Bethmann-Hollweg.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Ernannt sind: der Bergrevierbeamte des Bergreviers Oberhausen, Bergmeister Hoppstädter zum Bergwerks— direktor des Steinkohlenbergwerks Waltrop, der Berginspektor Best vom Bergrevier Süd⸗Essen unter Beilegung des Titels Bergmeister zum Bergrevierbeamten für das Bergrevier Ober⸗ hausen, die Bergassessoren Hans Mentzel bei dem Stein— kohlenbergwerke Bergmannsglück, Wilbrand im Bergrevier Werden, Fromme im Bergrevier Duisburg und Ziekursch bei der Bergwerksdirektion zu Zabrze zu Berginspektoren.

Der Berginspektor Lwowski von der Berginspektion zu Dillenbur 1 an das Steinkohlenbergwerk Dudweiler bei Saarbrücken versetzt worden.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. Dezember.

Einem Beschluß des Königlichen Staatsministeriums ent⸗ sprechend, sind die Herren Ressortminister ersucht worden, durch geeignete Anordnungen dafür Sorge zu tragen, daß bei den bevorstehenden Reichstagswahlen den Be— amten ihres Ressorts die Ausübung des Wahlrechts an den Tagen der Haupt⸗, Stich⸗ und Nachwahlen möglichst er— leichtert werde.

Diejenigen Persönlichkeiten, welche Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ihre Glückwünsche zum Neu— jahrstage darzubringen beabsichtigen, werden gebeten, ihre Karten im Laufe des 351. Dezember d. J. bei Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Gräfin von Brockdorff im Ein⸗ schreibezimmer des Königlichen Schlosses zu Berlin vom

Lustgarten aus im Portal IV links und in Potsdam am

J. Januar 190 in der Zeit von 19—2 Uhr im Königlichen Stadtschlosse daselbst in der Ecke beim Lustgarten, am Auf— gange zur früheren Wohnung Ihrer Kaiserlichen und König— lichen Majestäten, abzugeben.

Die Nr. 12 der, Amtlichen Nachrichten des Reichs⸗ versicherungsamts“ vom 15. Dezember 1906 enthält im amtlichen Teil Abschnitt A (Allgemeines) zwei Bekannt⸗ machungen des Reichsversicherungsamts über das Ergebnis der Wahlen der nichtständigen Mitglieder und ihrer Stell⸗ vertreter für die Wahlperiode vom 1. Januar 190 bis 31. Dezember 1911 und über die Invaliden Witwen- und Waisenversicherungskasse der Seeberufsgenossenschaft. Ab⸗ schnitt B (Unfallversicherung) enthält folgende Rekursentschei⸗ dungen beziehungsweise Bescheide;

Verteiler von Extrablättern seitens eines Zeitungsverlags,

der auch den Druck der Extrablätter ausführt, sind gleich den Zeitungsausträgern im Betriebe der Druckerei beschäftigte

Personen. (2172.) *)

Eine schiedsgerichtliche Entscheidung kann im Kostenpunkte wegen der gerichtlichen Kosten des Verfahrens oder wegen der außergerichtlichen Kosten der Parteien nicht selbständig, sondern nur in Verbindung mit einem Rekurs in der Haupt— sache angefochten werden. (2173.)

Ein rechtzeitiger Rekurs wegen der Kosten ist auch dann zulässig, wenn nur die Gegenpartei rechtzeitig Rekurs in der Hauptsache eingelegt hat. EQ3174)

Die Vorschrift uͤber die Wahrung der einjährigen Frist des 5 88 Abs. 2 des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes findet auch Anwendung, wenn nach Ablauf der zweijährigen Frist die Rente nach Abschluß einer Heilanstaltsbehandlung wiederum festgestellt wird. (8 2175)

Der Verdienst eines Gutsadministrators aus dem Halten von Scholaren ist nicht als Betriebseinkommen angesehen worden. (8 2176.)

Auch die Betriebe der künstlerisch (akademisch) gebildeten Architekten sind, wenn sie sich auf die Ueberwachung der Bau⸗ ausführung erstrecken, seit dem 1. Januar 1902 in vollem Umfange versicherungspflichtig. (2177)

Die Versicherungsträger sind nach 8 27 Abs. 6 der Ver⸗ ordnung, betreffend das Verfahren vor den Schiedsgerichten für n ,,,, vom 22. November 1900, nicht ver⸗ pflichtet, dem Schiedsgerichte bei Stellung eines Antrags auf anderweite Festsetzung der Unfallrente die Unterlagen des An⸗ trags in Abschrift einzureichen. (2178.)

Im nichtamtlichen Teil enthält die Nummer außer Hinweisen auf 2 Druckschriften, von denen die eine Erläute— rungen zu den Satzungen der Invaliden⸗, Witwen⸗ und Waisenversicherungskasse der Seeberufsgenossenschaft gibt und die andere die Gefahren eines übermäßigen Alkoholgenusses schildert, ärztliche Obergutachten über den ursächlichen Zusammen⸗ hang zwischen einer schweren fortschreitenden Muskelatrophie und einer mit heftigem Schreck verbundenen Verbrennung des Gesichts und beider Vorderarme, über den Einfluß eines leichten Unfalls auf das Nervensystem eines Trinkers, über den ursächlichen Zusammenhang zwischen einer Geisteskrankheit und einer Augenverletzung nd über die Entstehung einer Strahlen⸗ pilzinfektion durch eine bei einem Hufschlage gegen die Brust erlittene Hautwunde.

Die Abteilung C (Invalidenversicherung) enthält eine Bekanntmachung, betreffend die Ausdehnung der Be—⸗ stimmungen der S8 5 Abs. 1, 6 Abs. 1 des Invaliden⸗

) Die neben den einzelnen Entscheidungen stehenden ein⸗ geklammerten Zahlen geben die Ziffer an, unter welcher diese in den „Amtlichen Nachrichten“ veroffentlicht sind.

versicherungs . (Befreiung von der Versicherungspfli h auf die der Pensionskasse der Sächsischen Baugewerks⸗Berufg⸗ Eng enschaft angehörigen Beamten dieser Berufsgenossenschaft

s schließen sich Revisionsentscheidungen an, in denen . Grundsätze n , ,. werden.

Auf die 100 Pflichtbeiträge, von deren Leistung der Ein⸗ tritt der verkürzten Wartezeit von 200 Beitragswochen ab— hängig ist (6 28 Abs. 1 Ziffer 1 des Inywalidenversicherungs. geseßzes), können Krankheliswochen angerechnet werden. (1293)

Wenn die Anwattschaft aus einer früheren Beitrags— leistung, erloschen und alsdann eine neue Wartezeit von 209 Beitragswochen zurückgelegt ist, unter denen sich aber nicht 100 Wochen versicherungspflichtiger Tätigkeit befinden so kommt dem Rentenbewerber dennoch die abgekürzt Wartezeit von 200. Beitragswochen zugute, sofern Hei Hinzurechnung derjenigen Pflichtbeiträge, aus denen die An— warischaft erloschen war, aber wieder aufgelebt ist, die Zahl von 100 Pflichtmarken erreicht wird. (1293)

Das Etlöschen der Anwartschaft bewirkt die Ungültigkeit aller Beitragsmarken, welche für Zeiten verwendet sind, die in einen nicht mit 20 Beitragswochen belegten Anwartschaftszeit= raum fallen, es sei denn, daß diese Zeiten zugleich in einen ausreichend belegten Anwartschaftszeitraum fallen. Ist also in einem nicht ausreichend belegten Anwartschaftszeitraum eine neue Quittungskarte ausgestellt, so sind die vom Aus⸗ stellungstag an verwendeten Marken als gültig anzu— sehen, auch wenn sie zugleich in den nicht belegten Anwart—⸗ schaftszeitraum fallen. Dagegen können in einem solchen Falle bei Prüfung der neuen Wartezeit nach 5 46 Abs. 4 des In⸗ validenversicherungsgesetzes diejenigen Beitragsmarken nicht berücksichtigt werden, die zwar, in der neu ausgestellten Ouittungskarte verwendet, aber für Zeiten beigebracht worden sind, die vor dem Ausstellungstage der neuen Quittungskarte liegen. (1294)

Den Schluß bilden Uebersichten über den Erlös aus Bei⸗ tragsmarken im November 1906 und über Rentenzahlungen und Beitragserstattungen der 31 Versicherungsanstalten im Oktober 1906.

Der Kaiserliche Gesandte in Lissabon, Wirkliche Geheime Rat Graf von Tattenbach hat einen ihm Allerhöchst be— willigten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft von dem Legationssekretär von Lucius geführt.

Der Königliche Gesandte in München, Wirkliche Geheime Rat Graf von Pourtalées hat seinen 3 mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft entsandten Legationssekretär⸗ Eberhard Schwartzenfeldt geführt.

Dem Regierungsassessor Grafen von Posadowsky⸗ Wehner in Stettin ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Landkreise Elbing, Regierungsbezirk Danzig, übertragen worden.

Der Regierungsassessor Goedicke in Wanzleben ist der Königlichen Regierung in Gumbinnen und der Regierungs— assessor Dr. Reichelt aus Oppeln der Königlichen Regierung in Schleswig zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Die rig aus Breslau dem Landrat des Landkreises Gelsenkirchen, der Regierungsassessor Bock von Wülfingen aus Breslau dem Landrat des Kreises Lyck, der Regierungsassessor Freiherr von Türcke aus Breslau dem Landrat des Kreises Altena und der Regierungsassessor von Lockstedt aus Stettin dem Landrat des Landkreises Essen zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

von dem Kracker

dorthin von

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“ am 21. Dezember in Neapel eingetroffen und geht am 2. Januar von dort nach Malta in See.

S. M. S. „Stein“ ist am 21. Dezember in Veracruz (Mexiko) eingetroffen und geht am 30. Dezember von dort nach New Orleans in See.

S. M. S. „Panther“ ist am 21. Dezember in Kingston (Jamaica) eingetroffen und geht am 2. Januar von dort nach Key West (Florida) in See.

S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist am 21. Dezember von Yotschau nach Hankau (Yangtse) abgegangen.

Der R. P. D. „Prinzregent Luitpold“ mit einem Ablösungstransport vom Gouvernement Kiautschou ist am 18. Dezember in Hongkong eingetroffen und hat am 19. Dezember die Heimreise fortgesetzt.

Deutsche Kolonien.

Aumus Windhuk in Deutsch-Südwestafrika „W. T. B.“ zufolge amtlich berichtet: .

An Krankheiten sind gestorben: Unteroffiier Paul Mahlig, geboren am 9. 2. 1882 zu Strebitzko, früher im Jägerbataillon Nr. 6, am 11. Dezember in der Krankensammelstelle zu Gibeon an Malaria, Nierenentzündung und Herzfehler; Gefreiter Julius Haage, geboren am 9. 1. 1883 zu Marienburg, früher im Kürassierregiment Nr. 5, am 13. Dezember in der Krankensammel⸗ stelle zu Uhabis an Typhus und Skorbut; Gefreiter Alfred Panse, geboren am 15. August 1882 zu Naumburg a. S., früher im In⸗ fanterleregiment Rr. 128, am 16. Dezember im Lajarett zu Keetmankt— hoop an Blinddarmentzündung.

wird

Oesterreich⸗ Ungarn.

Das österreichische Herrenhaus hat vorgestern, „W. T. B.“ zufolge, mehrere von dem Abgeordnetenhaus verabschiedete Gesetzentwürfe, darunter das Budgetprovi⸗ sorium und das handelspolitische Ermächtigungs⸗ gesetz, angenommen, ferner das Militärtaxgesetz mit den von der Kommission des Herrenhauses vorgeschlagenen Aende⸗ rungen und den Gesetzentwurf über den Hausierhandel.

Auf Beschluß der bediensteten ist die passive Resistenz bediensteten vorgestern beendet worden.

Frankreich.

In der vorgestrigen Si mn des Ministerrats teilte der Minister des Aeußern Pichon mit, daß sich die Lage an der Grenze zwischen Algier und Marokko gebessert habe.

*

Vertrauensmänner der Post⸗ der Post⸗

Befinden

prinzen Petersburger

mherzustellen.

Toren von Tanger erscheinen,

rwesetzen ZJinat, wo Raisuli'seine Streitkräfte zusammenzieht, gesandt,

Vbgestattet und ihm das Bedauern über den

Nobemberheft 1906 der . nartigen Handel des deutschen Zollgebiets“ betrug November d. J.

ö z g/ Flaschen Schaumwein.

2 dio Stück Vieh und andere Tiere, worunter 1

Ks So Stück Vieh ufw,

Der Kardinal⸗Erzbischof von Paris und .

Bischöfe in der Provinz haben, „W. T. B.“ zufolge, verfügt, im Hinblick auf die durch das Trennungsgesetz geschaffene

Lage diesmal keine Weihnachtsmessen zelebriert werden

n. ; i. Auf dem gestern in Paris zu Ehren des Arbeits⸗ ministers Viviani von der , Partei veranstal⸗ teien Bankett gah dieser dem Wunsche der Regierung Ausdruck, auf politischem Gebiet die Oberhoheit des weltlichen Staats iber römische , zu sichern und auf sozialem Gebiet hurch Taten eine neue Ordnung zu schaffen, durch welche die sosialen Ungleichheiten beseitigt werden sollen. Nach dem Bericht des „W. T. B. fügte der Minister hinzu:. „Wir werden allen Anmaßungen Roms Widerstand leisten im Namen der französischen Gesetzmäßigkeit. Der Kampf wird lange zauern, aber er braucht uns nicht abzuhalten, die Lösung der sozialen probleme in Angriff zu nehmen. Vernunft und Wissenschaft sind nur nützlich, wenn sie die soziale Gerechtigkeit herbeiführen.“

Der Minister schloß mit der Aufforderung an die gesamte Demokratie, sich um die Regierung zu sammeln, um die Be— freiung des menschlichen Geistes zu beschleunigen.

Rußland.

Das Mitglied des Reichsrats Graf Alexis Idgnatjew, früher Generalgouverneur von Kiew, Wolhynien und Podolien, sst vorgestern in St. Petersburg, im Büßfettzimmer der Adelsversammlung, von einem üÜnbekannten durch sechs Fevolverschüsse getötet worden.

Das Attentat auf den Grafen, der im vorigen Jahre an den be⸗ sonderen Konferenzen über die Autsnahmemaßnahmen und über die Glaubensfreiheit teilgenommen hatte, ist, wie das. W. T. B. meldet, n dem Augenblicke verübt worden, als er mit einigen anderen Gemstwodeputierten am Büfett in den Räumen der Adels versammlung soß, in denen der Semstwo tagt. Ein junger Mann, der abseits gesessen hatte, trat auf den Grafen zu und feuerte mehrere Revolverschüsse ab, die den Grafen in das Herz und den Unterleib trafen. Wenige Minuten darauf perschied der Graf. Der Mörder eilte, von einem Semstwodeputierten herfolgt, in das angrenzende Zimmer und feuerte auf sich zwei Schüũsse gegen die Brust ab. Der erste ging fehl, der zweite verwundete seine Schulter. In der Tasche des Mörders fand sich eine auf den Namen Kulskow lautende Eintrittskarte für die Semstwositzung. Dem Aus⸗ sehen nach scheint der Mann dem Arbeiterstande anzugehören.

Italien. Die Deputiertenkammer hat sich vorgestern bis zum 30. Januar vertagt. Spanien.

Deputiertenkammer hat gestern, nach einer „W. T. B.“, das Einnahmebudget an—

Die Meldung des genommen.

Niederlande.

Die zweite Kammer hat, zufolge, die Generalakte von Algeciras mit dem Zusatzprotokoll an— genommen.

Serbien.

Die jungradikalen und nationalistischen Hochschüler beab⸗ sichtigten gestern nachmittag eine Protestversammlung gegen das Anleihegesetz abzuhalten, fanden aber die Tore ber Universität versperrt. Wie das „W. T. B.“ berichtet, lam es zu Schlägereien mit altradikalen Hochschülern, sodaß die Polizei und Gendarmerie einschreiten mußten. Die Demonstranten veranstalteten darauf eine Kundgebung gegen den Ministerpräsidenten Paschitsch für die Republik.

A sien.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist das des Schahs wieder sehr unbefriedigend. Donnerstag abend hat der Schah den Kron⸗

zum Regenten bestimmt.. Wie die „St.

Telegraphenagentur“ berichtet, hat der Kronprinz ein Schreiben an den Führer der Re⸗ sormpartei Muschteid Seid Abdullah gerichtet, in dem er die Beschuldigung zurückweist, daß er die. Auflösung des Parlaments beabfichtige, um das alte Regime wieder⸗ Ter Kronprinz ruft in seinem Schreiben Gott als Zeugen dafür an, daß seine Absichten auf Wahrung und Festigung der Grundlagen der Staatsordnung gerichtet seien, zie dem Lande und dem Volke Fortschritt und Wohlstand

Am

sichern. Das Schreiben ist auch im Parlament verlesen worden, wo es mit Begelsterung aufgenommen worden ist.

Afrika.

Die Mahalla hat, Meldungen des, T. B.“ zufolge,

gestern fünf Kilometer vor Tanger ein Zeltlager aufgeschlagen,

um die Nacht daselbst zu verbringen. Heute wird sie vor den aber nicht in die Stadt ein⸗ siehen, sondern den die Stadt beherrschenden Hügel Marshand Der Kriegsminister Gebbas hat Gesandte nach

Eine offiziöse Note der französischen Regierung gibt

belannt, daß der jüngste Zwischenfall von Udschda zur

ufriedenheik Frankreichs erledigt sei. Ein Vertreter des Machzen hat, wie das ‚„W. T. B.“ meldet, dem gegebenen Versprechen gemäß dem Hauptmann Mougin einen Besuch ihm von einem

Cingeborenen zugefügten Schimpf ausgesprochen; der be⸗

rreffende Eingeborene ist in Haft genommen worden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutscher Außenhandel im November 1906.

Nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Monatlichen Nachweise über den aus die Einfuhr im Vieh und andere

5 162 886 t, 1 525 663 Stück ferner

ebende Tiere, worunter 1489716 Gänse sich befanden,

. zce 6b? Hüte, 140 Fahrzeuge, 178 319 Ühren, 149 124 Faß Sali=

heringe fremden Fang Biene

. gs und 19 Stock Bienen. . . bil hre fu h anchelte sihs r nz e, s, zs 0g, Stick Vieh und andere lebende Tiere, 386 763 Hüte, 133 Fahrzeuge, 40 329 Uhren, Saljheringe, 636 Stock Bienen, 51 320 hl Bier und

Die Gefamteinfuhr feit März 1906 erreichte 42 776 470 t, , 8268 499 Gänse 1396 Fahrzeuge, 1240 036

befanden, ferner 2 has 111 Hüte, . Fangs und C6086 Stock

. 796 858 Faß Salzheringe fremden

Die Gesamtausfuhr seit März 12806 machte 32 461 998 t 3 go8 372 Hüte, 1160 Fahrzeuge, 312 359 e 2laz Faß Sallhelinge, Jz15 Stock Bienen, 445 160 hl Bier ; nd 888 188 Flaschen Schaumwein aus.

Ihre

Ein- und Ausfuhr haben gegen den Vormongt nachgelafsen, in der Ginfuhr namentlich minerglische und fossile Rohstoffe, Mineralöle (Erie usw. 6s 35 gegen J 535 722 t), Erzeugnißse der Land, und Forftwirtschaft, chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Gl 388 een 113774 t), Waren aus Steinen (45 839 gegen 74362 t);

usfälle in der Ausfuhr zeigen besonders mineralische und fossile Roh⸗ stoff ufw. (Gre ufw. r 453 gegen 345 239 tM chemische und pharma zeutische Erzeugniffe (S7 471 gegen 302 103 4), unedle Metalle und Waren daraus (06 C95 gegen 341 745 t, Eisen⸗ und Eisenlegierungen 287978 gegen 337 400 5. Wesentlich höher war im Nohember die Ausfuhr von e , der Landwirtschaft usw. (498 651 gegen 455 591 t) infolge lebhafterer Augfuhr von Erzeugnissen landwirt. schaftlicher Nebengewerbe (T6 779 gegen 182 584 t); Zucker, Mehl und Relg waren hieran hervorragend beteiligt.

Die preußischen Spar kassen im Rechnungsjahre 1905.

Im Lauft der letzten Jahre sind die Sparkassen mehr und mehr zu finanziellen Vertrauenzmännern der unteren und Mittelklassen sowie ju Verwaltern eines wesentlichen Teiles des Volkgvermögens geworden. Üm so aufmerksamer wird der Volkswirt ihrg Entwicklung verfolgen müssen. Sfe ist feit langer Zeit und namentlich in den letzten Jahren in Preußen eine ungewöhnlich günstige gewesen. Dies bestätigen auch die soeben abgeschlossenen vorläufigen Ergebnisse der Sparkassen⸗ flatistik für das Jeechnungsjahr 1905 (das Kalenderjahr 1905 oder bei ,. , . auch das Rechnungöiahr vom 1. April 1905 bis 31. März 1906).

Joch nie ist die Zunahme der Spareinlagen eine so gewaltige ge wesen wie in diesem Jahre. Sie betrug b34 13 Millionen Mark, alfo weit über eine halbe Milliarde. Damlt sind auch die vier Vor⸗ jahre 1901 bis 1904, in welchen der Zuwachs 489,53 bezw. bo00, 45, ob, und zl, 55 Millionen Mark betrug, noch überboten worden, Bis dahin war das Jahr 1895 mit 345, 91 Millionen Mark Zuwachs das günstigste gewesen, das aher von den Ergebnissen seit 1800 doch weit entfernt war. Roch im Jahre 1870 hatte der gesamte Einlage⸗ bestand der preußischen Sparkassen nur 496,55 Millionen Mark, 19805 8293,63 MRiltio nen Mark betragen. Der gegenwärtige Jahret⸗ zuwachs ist größer als damals vor einem Menschenalter der ganze Bestand. .

Gz wird oft und nicht ganz mit Unrecht geltend gemacht, daß die Spareinlagen zum Teil aus den bemittelten, nicht den unteren Volköklaffen ftammen. Indessen ist die Zahl der großen Konten, auf welche dies vorzugswelse zutreffen wird, verhältnismäßig gering. Bei einem Bestande von 15 6423 907 Sparkassenbüchern im Jahre ooh lauteten nur 61 572, d. h. G68 v. H., auf mehr als 160 000 „, darunter allein 15 841 in Westfalen und 11 095 in der Rheinprovinz, 9700 in Hannopber und S8öbq in Schleswig ⸗Holstein. In den Provinzen Ost. und Westpreußen, in Berlin (mit 200 Büchern) und in Posen blieb die Zahl dieser großen Konten unter 1090. Aber auch Bücher von über 3506 bis 10 900 4 waren nur 484 792, d. h. 4, 5g v. H. der Gesamtzahl vorhanden, darunter wiederum 103 925 in Rheinland und 87 262 in Westfalen, ferner 55 717 in . 52 426 in Sachfen und 40 664 in Schleswig ⸗Holstein; in Berlin gab es nur 10175 Bücher diefer Art. Fast 95 v. H. der Bücher blieben also für die Konten bis zu 3006 „6, welche überwiegend kleinen, sparsamen Leuten gehören werden. Das ergibt sich schon aus ihrer ungemein großen Zahl: Konten bis ju 60 ( fielen auf 2942 560 Bücher, die über 60 bis 150 9 auf 1522935, die über 150 bis 305 S6 auf 1 359 724, die über 309 bis 600 ½ auf 1576 299, die über 600 bis 3000 S auf 2 695 026, im ganzen auf 27,65 bezw. 14,51 sowie 12,78, ferner 1481 und 265 32 v. S. der Gesamtjahl. Die wohlhabenden Klassen sind nicht zahlreich genug, um einen wesentlichen Anteil an diefer großen Menge von Büchern beanspruchen zu können. Gegen das Vorjahr hat die Bücherzahl um 430 931 = 4,22 v. Ha also mehr als doppelt so schnell wie die Bevölkerung, zugenommen. Nur daß Vor⸗ jahr hatte (mit 439 303) einen noch etwas größeren Zuwachs an Büchern gehabt. Dabel ist zu berücksichtigen, daß in einem Lande, wo bereits auf je vier Einwohner einschlleßlich der Kinder reichlich ein Sparkassenbuch entfällt, schon ein so großer Teil der Bevölkerung mit Büchern versehen ist, daß sich der Zuwachs eigentlich ständig ver⸗ langsamen müßte. In derselben Weise klärt es sich auf wie von ung schon des öfteren guseinandergesetzt worden ist daß die Zahl ber größeren Konten sich am schnellsten vermehrt. Es sind nämlich gegen das Vorjahr an Zahl gewachsen die Konten bis 60 über ho bis über 50 über 300 über 600 über 3000

f 150 ½Æο b. 300 M b. 600 4M b. 3000 M b. 10 0090 10000 6 um 4,15 2,87 3,22 3,18 5, 24 9, 11 9, S6 v. H. Bei einer bereits so weit vorgeschrittenen Spartätigkeit kann also ein weiterer Fortschritt sich naturgemäß weniger in der Ver⸗ mehrung der Bücherjahl als in dem Hinaufsteigen in die höheren Kontenktaffen äußern. Alles in allem stellen die Ergebnisse der Spar⸗ kassenstatistik in den letzten Jahren der Sparfähigkelt und dem Spar⸗ sinne der preußischen Bevölkerung jedenfalls ein überaus günstiges Zeugnis auß und zeigen, wie schnell sich in der Gegenwart unsere

i der wichtigsten Kräfte unserer ganzen Volks—

Sparkassen zu einer wirtschaft herauswachsen. (Stat. Korr.)

über

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Lohnkampf der Berliner Automobildroschken: führer wird mitgeteilt, daß der neue Tarif, der diesen vorgelegt werden soll, den alten Lohnsatz beibehält und nur den Anteil an der Einnahme von 25 auf 20 H. H. herabsetzt. Begründet wird die Maßnahme, der ‚Tägl. Rundschau' zufolge, mit der Verteuerung der Rohmaterialien und Ersatzteile, die bis zu 40 v. H. beträgt.

Anläßlich der in den Emsdettener Textisfabriken zwischen Fabrikanten und Arbeitern entstandenen Lohndifferenzen und der dadurch erfolgten Schließung der Fabriken hat sich, dem ‚„Hannoverschen Courier zufolge, der dortige Arbeitgeberverband dem Münsterlkändifchen Arbeitgeberverband angeschlossen, ken alle Webereien aus neun. Orten des Münsterlandes bilden. Beschäftigt werden in diesen Fabriken annähernd 8000 Arbeiter.

Per Ausstand der Mailänder Seeleute hat auch vor⸗ gestern, laut Meldung der Vossischen Zeitung., weitere Fortschritte gemacht, indem die Mannschaft des in Genua eingetroffenen trans atlantsschen Vampfers ‚Birmania“ und „Cipro“ dem Beispiel ihrer

Kameraden folgte. . Meldung des „Wiener K. K. Telegr.⸗Korresp.

Nach einer Le Bureaus' aus Belgrad ist dort der Ausstand der Setzer beendet,

die Blätter sind wieder erschlenen. (Vgl. Ne. 298 d. Bl)

Wie das . W. T. B.“ meldet, sind gestern 350 Heizer bon verschiedenen Nebenlinien der SüdpaeifieGisenbahngesell⸗ schaft in Texas und Louisiana in den Ausstand getreten. Ver kontinentale Durchgangsverkehr wird davon nicht berührt.

Der Verein Hamburger Reeder veröffentlicht eine längere Mitteilung, in der es, wie W. T. B. meldet, unter anderem heißt: „In ben Verhandlungen der am 19. Dezember abgehaltenen öffentlichen Versammlung des Verein deutscher Kapitäne und Offiziere der Han⸗ delsmarine n hat sich in erster Linie und in auffälliger Form das Be⸗ streben geltend gemächt, die hamburgischen und bremischen Reeder für die gegenwärtige Lage der Dinge verantwortlich zu machen und den Verein der Kapstäne und Offiziere als von den Reedern heraus« gefordert ju bezeichnen. Da hierdurch die öffentliche Meinung frregeführt wird, hielt sich der Verein der Reeder für ver. pflichtet, an der Hand von Tatsachen eine ausführlichere chronolsgische Feststellung der Begebenheiten zu veröffentlichen, dle zur gegenwärtigen Sachlage geführt. haben.“ Die Mitteilung schließt: .Wenn die Reeder erst nach längerem Zögern, erst nach⸗ dem sie in schwerster Weise von der Leitung des Vereins der Kapitäne und Offiziere provoziert waren, zu ihrer jetzigen Stellungnahme gegen den Verein gedrängt sind, so geschah es und das witd, nenerdingKs gern unterdrückt nur unter der Voraussetzung, daß den Kapitänen und Schiffsoffizieren alle Vorteile, welche

ihnen aus der Mitgliedschaft zu jenem Verein erwachsen sind wieder gewährt werden. Materiell sollen sie keine Einbuße erleiden, nach wie vor bleibt ihnen die Witwenunterstützung, der Effekten transport nach und von Bord, die Effektenversicherung und die kosten⸗ lose Gewährung von , ,,, demselben Umfange, wie sie ihnen bisher zur Selte standen. (Vgl. Nr. 301 d. Bl.) In der vor⸗ gestrigen Generglversammlung des Vereins Hamburger Reeder wurde, der genannten Quelle zufolge, mitgeteilt, daß der Reedereiverein Flensburg einstimmig beschloffen hat, sich dem Vorgehen des Hamburger und Bremer Reedereivereins anzuschließen.

Theater und Musik.

Neues Schauspielhaus.

Felix Philippis frühere Bühnenstücke waren in der Charak⸗ teristst zwar grob gezeichnet und ziemlich oberflächlich, eine geschickte Bühnentechnik aber war ihnen nicht abzusprechen. Sein neues, vier aktiges Schauspiel Der Helfer“, daß am Sonnabend im Neuen Schauspielhaus seine Erstaufführung erlebte, zeigte nicht einmal jenen äußeren Vorzug. Der Nebenhandlung ist in diesem Stück ein zu breiter Raum gewährt und die eigentliche schleppt sich zum Teil durch sehr langatmige Dialoge, die um so ermüdender sind, als in ihnen arge Plattheiten verhandelt werden. Es ist ja ganz erfreulich, daß jetzt gegen den modernen Schwindel des Sichausl ebenz und gegen die Widerwärtig⸗ keit der Demi⸗vierge auch auf der Bühne, wo sie lange genug gefeiert wurden, Front gemacht wird; so ungeschickt, wie in diesem Schauspiel aber, brauchte das nicht gerade zu geschehen. An der Fabel des Stückes ist nicht viel Neues. Der Großkaufmann mit den moralisch ange— kommenen Kindern und der drohende Konkurs sind altbekannte Motive, der Gegensatz zwischen dem stolzen Kaufherrn alten Schlages und dem rasch emporkommenden Börsenmann ist auch nicht gerade neu. Der junge Bankdirektor soll hier des alten Senators Helfer werden, als die Liebschaft dazwischen kommt, die der leichtfertige Börsenmann mit des Senators leicht fertigerer Tochter heimlich unterhalten hat. Der Konflikt scheint sich juzuspitzen, als das Mädchen den Geliebten als Bräutigam zurück— weist. Aber schließlich kommt es doch zu keinem Konflikt und keinem Konkurs, sondein, dank der einigermaßen verblüffenden Willengände⸗ rungen der kapriziösen jungen Bame, zu einer Verlobung in Sicht. Die Moral in dem Stück wird von der ältesten Tochter des Senators, einer braven Mutter und Gutebesitzerfrau, gelehrt; wenn sie nur nicht so sehr belehrsam wäre. An dem Berufe des Verfassers als Sittenrichter steigen auch einige Zweifel auf, wenn man die mit Be⸗ hagen ausgemalte Stelldicheinsjene zwischen dem Börsenmann und dem Senatortöchterlein sieht, die die Grenze des auf der Bühne noch Möglichen strelst. Gespielt wurde mit Ausnahme von Harry Walden, der den Bankdirektor gab, nur mittelmäßig. Wenn Grete Carlsen mit der Frau Senator eine Schwankfigur in das Schauspiel brachte, so war das aber vielleicht weniger ihre Schuld als die des Dichters. Das Publikum nahm das Stück recht beifällig auf.

Zentraltheater.

Eine neue Operette ‚Künstlerblut“ hielt am Sonnabend ihren Einzug auf der Bühne der Alten Jakobstraße. Leo Stein und Karl Lindau sind die Textdichter, während Edmund Eysler die Musik dazu komponiert hat. Das Stück ist mit seinem Dialog voll lustig übersprudelndem Humor und den drastischen Situationen fowie den reizvollen Melodien sowohl als Posse wie als Operette gleichwertig. Im Mittelpunkt der Handlung steht natürlich die übliche KLiebesgeschichte mit dem üblichen glucklichen Ausgang. Die Partnerin ist dabel eine fesche Soubrette, die von Mig. Werber mit großem Geschick und mit Anmut dargestellt wurde. Ihren Lieb haber, einen Fabrikantensohn, gab Herr Deutsch gleichfalls recht charakteristisch. Ebenso zeigte sich Herr Marx vom hiesigen Lustspiel⸗ haus, als aufgejwungener Bräutigam und Kollege der Soubrette, als ein ganz vortrefflicher Vertreter dieser komischen Rolle. Auch die übrigen Barsteller des gut inszenierten Stückes wurden ihren Rollen gerecht.

Im Königlichen Opernhause wird am 1. Feiertag „Die Zauberflöte“ in bekannter Besetzung der Hauptrollen gegeben. Sarastro: Herr Georg Zottmayer vom Deutschen Landestheater in Prag; Pamina: Fräulein Marga Burchgrdt vom Großherzog⸗ ichen Hoftheater in Schwerin, als Gäste. Am 2. Feier⸗ tag, Nachmittags 25 Uhr, geht zu kleinen Preisen Hänsel und Gretel! und das Ballett Die Puppenfee“ dell Era) in Szene, während Abends Samson und Dallla“ (Kraus, Goetze, Hoffmann) zur Aufführung gelangt. Am Donnerztag findet eine Wiederholung des „Schwarzen Domino“ mit Fräulein Frieda Hempel als Gast in der Rolle der Angela statt, und am gleichen Tage bietet das Neue König⸗ liche Sperntheater eine, Mignon? -Vorstellung mit Fräulein Deftinn in der Titelrolle, Fräulein Dietrich, den Herren Jörn, Bach⸗ mann, Böttcher in den ubrigen Hauptrollen.

Im Königlichen Schauspielhause geht am J. Weihnachts⸗ feiertag Shakespeares Hamlet“, mit Herrn Matkowsky in der Titel⸗ rolle, in Szene. König: Herr Pohl, Königin: Frau Meier, Polonius: Herr Vollmer, Oxhelia: Fräulein Wachner, Laertes: Herr Staegemann, Horatio: Herr Geisendörfer Am 2. Weihnachtsfeiertage wird Das Glashaus‘ von Oskar Blumenthal wiederholt. Am Donnerstag, den 27.,, kommt „Götz von Berlichingen“ zur Aufführung.

Im Reuen Königlichen Operntheater wird am 1. Feiertag Wise die Alten sungenꝰ und am 2. Feiertag „Egmont“ mit Herrn Matkowsky als Egmont gegeben. . .

Im Lustspielhaufe geht auch in den Feiertagen das Kadel⸗ burgsche und Skowronneksche Lustspiel ‚Husarenfleber' allabendlich in Szene. Am ersten und zweiten Feiertag, Nachmittags, finden Wieder⸗ hokungen vom „Familientag“ statt, während am Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags, das Märchen Gänseliesel in Szene geht.

Im Lortzingtheater wird. Martha“ am 1. Weihnachts feiertag zum ersten Male wiederholt. Als Nachmittagtvorstellungen gehen an den Weihnachtsfelertagen Zar und Zimmermann, Der Wild schütz' und am Vonnerstagnachmittag das Zaubermärchen „Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland“ in Siene. Für den jweiten Weih⸗ nachtsfelertag ist Abends „Die Regimentstochter“, für Donnerstag „Zar und Zimmermann“ angesetzt. .

Im Zentraltheater wiid „Künstlerblut“ an allen Abenden dieser Woche in Szene gehen. Außerdem finden folgende Nach mittags vorstellungen statt: Dienstag: Die Fledermaus?) Mittwoch: „Der Zigeunerbaron“, Donnerstag: „Dle Geisha“, Freitag und Sonn⸗ abend? „Schneewittchen, Sonntag: Der Beitelstudent“.

Im Trianontheater wird an den Weihnachts feiertagen Abends 8 Ühr Wo ist der Papa?“ und „Die Schloßkellerei' auf⸗ eführt. Am 1. Weihnachtsfeiertag wird Nachmittags „Die Not⸗ kehr, am 2. Weihnachtsfeiertag, Nachmittags, Der Hausfreund! egeben.

6 Das Mozart saal-⸗‚Orchester, unter Hofkapellmeister Prills Leitung, veranstaltet während der drei Weihnachtsfeiertage drei große estkonzerte. orf 8 der St. Marienkirche findet in dieser Woche das Orgel konzert des Königlichen Musikdirektors Bernhard Irrgang nicht am Mittwoch, sondern Donnerstag, den 27. Dejember, 71 bis sz Uhr, unter Mitwirkung von Fräulein Hedwig Kaufmann (Sopran), räulein Julia Michaels (Alt) und Herrn Walter Kratz (Violine) fen Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges. Berlin, den 24. Dezember 1906.

Die 261. Sitzung des Berliner Vereins für Luftschiff⸗ fa hrt begann mit der Aufnahme von 17 neuen Mitgliedern und der Schlußberatung Über drei Aenderungen des 8 11 der Satzungen, auf

Grund deren der Vorstand, dem vermehrten Geschäftgumfang ange⸗