1907 / 7 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Jan 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Gabenliste Nr. 34.

Bei der Hauptsammelstelle der freiwilligen Krankenpflege zu Hamburg sind für das Südwest⸗ afrikanische Expeditionskorps die nachstehend auf⸗ geführten Geldspenden und sonstigen Gaben ein⸗ gegangen:

Deutsches Reich. Königreich Preußen. Provinz Brandenburg.

1894) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen Zeitschriften. 1915) 1 Ballen a fler 1964) 1 Ballen JZeitschriften. 1990 1 Ballen Jeitschriften. 2011) 1 Ballen Zeitschriften. 1898) Anna Jordan, Kuhhorst, 1 Kiste Konserven. 1907) 1 Paket Unterzeug. 1917) 1 Kiste Limonaden. 1899) Volksbildungsverein Parey a. G. 26, 85 1503 Berliner Pomrll Gef Berlin, 4 Kiften Pomrl. 1904) Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz, Berlin, 1897) 7 Kisten Odol. 1904) 1 Kiste Malzmilchextrakt. 19659) 12 Kisten Zigarren. 1925) 2 Kisten Ansichtskarten. 1982) 109 Kisten Fruchtsaft. 1983) 2 Kisten Notizbücher. 2012) 4 Kisten Liebesgaben. 1908) Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz, Berlin, 2 Kisten Wein. 1909) 26 Kisten Tabak. 1910) 1 Kiste Wein. 1911) 4 Kisten Tabakpfeifen. 1912) 3 Kisten Briefkassetten. 1914) 2 Kisten Wein. 1916) 4 Kisten Zigarren. 1920) 64 Kisten Konserven. 1924) 77 Kisten Mineralbrunnen. 1930) 69 Kisten Schokolade und Honigkuchen. 1931) 90 Kisten Waäͤsche. 1932) 2 Kisten Zigaretten. 1933) 2 Kisten Wein. 1934) 20 Kisten Wein. 1941) 1 Kiste Wein. 1944) 60 Kisten k 1945) 13 Kisten Weihnachtsgeschenke. 1946) 1 Kiste Extensionsapparat. 1958) 7 Kisten Llebesgaben. 1991) 20 Kisten Mineralwasser. 2015) 2 Kisten Zigarren. 1947) Frau Obeist von Marces, Charlottenburg, 1 Paket Nur jwaren. 63 Tägliche Rundschau, Berlin, 2 Ballen Zeitungen. 2013 1 Hagen Zeitungen. ; 1985) Vaterländischer Frauenverein, Hauptverein Berlin, 4 Kisten LZiebeggaben. . ; 1986) Vaterländischer Frauenverein Kyritz, 1 Karton Waäsche. 2004) Gustav Knauer, Berlin, 4 Kisten Kleider, Wäsche.

Provinz Rheinland.

1903) Königl. Landratsamt Düren, 1 Paket Liebesgaben. 9) Bürgermeisteramt Liedberg, 1 Kiste Tabak.

1922) Albert Kreuzberg C Co., Ahrweiler, 10 Kisten Wein. 1928 . n. S 6 i 1 8a, ,, 326 1960) Zweigverein vom Roten Kreuz, Rheydt, e Wein. 4 en,. vom Roten Kreuz, Malmedy, 20 Kisten Mi⸗ neralwasser. 533 .

1 Evg. Gemeindeschule Essen, 1 Kiste Liebeggaben.

. 3 ruppe Bonn det Andeutschen Verbandes Bonn,

fte Liebesgaben. 1 Provinz Westfalen.

1929) Vaterländischer Frauenverein Berleburg, 1 Kiste Zigarren. 1927) 1 Kiste Wäsche, Seife und Zigarren.

19755 Amt Ibbenbüren, 1 Kiste Zigarren. .

2008) Vaterländischer Frauenverein Herne, 2 Kisten Wäsche und k.

Provinz Schlesien. 1963) Zweigverein vom Vaterländischen Frauenverein, Kosel,

1 Kiste Liebesgaben. 1970) M. Kleinschmidt, Wrzoose, 1 Kiste Obstgelee. 1977) Frau Pastor Hartmann, Breslau, 1 Paket Liebesgaben. 1996) Vaterländischer Frauenverein Gr. Strehlitz, 2 Kisten woll. Tücher, Socken. . 2000) Vaterländischer Frauenverein, Gleiwitz, 1 Kiste Wäsche. 38) Vaterländischer Frauenverein Oels i. Schl., 1 Kiste

Woll ; n g G. Hoffmann Lack und Firnisfabrik Liegnitz, 6 Kisten

Liebesgaben. Provin;j Ostpreußen. 1913) Kreizverein vom Roten Kreuz, Tilsit, 1 Kiste Geflügel⸗

konserven. Provinz Hannover.

1974) Frau Senator Brauns, Hannover, 1 Paket Strümpfe.

Provinz Schleswig-⸗Holstein. 1996) Frau Pastor Oldenburg, Treia, 1 Kiste Fruchtsaft.

Provinz Sachsen. 2006) Vaterländischer Frauenverein Salzwedel, 2 Kisten Hemden, Socken, Taschentücher. Provinz Pommern. 1942) Vaterländischer Frauenverein Swinemünde, 1 Kiste Tabak. 1965) Zweigverein vom Roten Kreuz, Stralsund, 2 Kisten Unterzeug, Tabak, Seife. 1980) Wilhelm Treptow, Swinemünde, 2 Kisten Wein. 1989) Vaterländischer Frauenverein Greifswald, 7 Kisten Liebeß⸗

aben. ah Witwe Lina Müller Nachf. Heidmann, Swinemünde,

ngemachte Säfte. Provinz Westpreußen. 1936) Fr. von Bieler, Frankenhain, 1 Kiste Tabak, Kakao, Tee.

Provinz Sachsen. 1969) Vaterländischer Frauenverein Naumburg a. S., 100 0 1995) Vaterländischer Frauenverein Mühlhausen, 1 Kiste Strümpfe. 1978) Dr. Reinecke, Wernigerode, 1 Kiste Liebesgaben.

Probinz Hessen. 1901) Adam Kirchner, Hangu, 1 Kiste Kurzwaren. 1918) Kais. Friedrich Quelle A. G. Offenbach, 200 Kisten Kais. Friedr. Quelle. . 1936) Roteg Kreuz Weilburg, 1 Kiste Zigarren. 1968) G. Nolty, Hanau, 1 Kiste Liebesgaben.

Provinz Schleswig-⸗Holstein. 1943) Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke z. H. Stubbe, Pastor, Kiel, 2 Kisten Bücher und Zeitschriften. 1 9 Scherfenberg, Glücksburg, 3, 55 M 1 Pensionat Klemm, Eckernförde, 1 Kiste Schokolade und

nke. 2007) Zweigvereln enn vom Roten Kreuz, Flengburg, 1 KRiste Tabakpfeifen, Odol.

1 Kiste e

Lübeck.

t Hllfekomitee für Deutsch⸗Südwestafrika, 7 Kisten Wein. 1949) 7 Kisten Wein. 16 Kitten Wein. 1951) 2 Kisten Wein. 19652) 2 Kisten Wein.

Königreich Ba vern.

1895) Krelgsammelstelle für Oberbayern, München, 40 Kisten Bier, 1 Kiste Zeitungen. D 1919) Oberpfälzische Kreigsammelstelle Regensburg, 3 Kisten Liebeggaben. . . ,,

e Zigarren. 3 r hen fe Würiburg, 10 Kisten Wein. 1956) 2 Kisten , , git Drarsebons

en Fruchtsaft, iste Brausebonbon. 1993) Mittelfränkischeß Kreissammelkomitee für D- S.⸗W. . Kommerzienrat Wilh. Gerngros, Nürnberg, b9 Kisten Bier, Wein und Zigarren.

igarren.

Großherzogtum Sach sen⸗Weimar. 1987) Sanitätgkolonne vom Roten Kreug Weida, 1 Kiste Tabak,

Nähieug. 1954) Zentraldirektton des Frauenvereinz im Großherzogtum

Sachsen Weimar, 1 Kiste Kleider. ig zg Frau von Prittwitz und Gaffton, Eisenach, 1 Kiste Liebesgaben.

Großherzogtum Mecklenburg ⸗Schwerin.

1837) Gräfin Bassewitz, Lepetzov, Schwerin, 6 Kisten Bücher, Wässche und Wein. 16. 4 Kisten Bücher, . und Wein. 1939) 4 Kisten Bücher, Wäsche und Wein. 1940) 3 Kisten Bücher, Wäsche und Wein. e

1966) Mecklenburgischer Marien⸗Frauenverein Schwerin, 3 Kisten Hemden und Strümpfe. !

1979) Frau Elisabeth Schultze, Warnemünde, 1 Kiste Journale

und Zeitschriften. Großherzogtum Hessen⸗Darmstadt. 1981) Heinr. Keller Sohn, Darmstadt, 4 Kisten Wein.

Großherzogtum Baden. 1992) Badischer Landesbereln vom Roten Kreuz, Karlsruhe, 100 Kisten Flaschenbier, Brauerel⸗Ges. S. Groninger, Karlsruhe, 20 Kisten

laschenbier. ö cen Badischer Landesverein vom Roten Kreuz, Karlsruhe,

1ẽ Paket Liebesgaben.

Herzogtum Braunschweig. 1921) Herm. Heine, Teichhütte, 3 Fässer Konserven.

Herzogtum Anhalt. 20056) Kreisverein vom Roten Kreuz Ballenstedt, 1 Kiste Hemden

und Socken. Herzogtum Sach sen ⸗Altenburg. 2009) Agnes Frauenverein, Altenburg, 1 Kiste Wäsche und

Strümpfe. . Herzogtum Anhalt. 1896) Kreisberein vom Roten Kreuj, Zerbst, 5 Kisten Frucht⸗

äfte und Seife. l 1962) Kreigvereln vom Roten Kreuz, Dessau, 3 Kisten Kleidung.

Es laufen regelmäßig Spenden ein von:

2016) Norddeutsche Allgemeine Zeitung, Berlin.

2017) Hamburger . en, Hamburg.

2018 3 Volksbleit. Siuttgart.

2019) Deutscher Saldateß hort, Karl Sigismund, Berlin.

2020) Universum, Sar 20215 Gartenlaube, Leipzig.

Max Schinckel, Territorialdelegierter der freiwilligen Krankenpflege.

Indem ich für diese Gaben meinen wärmsten Dank aus— spreche, bemerke ich, daß den von den Gebern hinsichtlich der Verwendung ausgesprochenen Wünschen diesseits Rechnung ge⸗ tragen werden wird.

Berlin, den 8. Januar 1907. ö

Der Kaiserliche Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege. Friedrich Fürst zu Solms⸗Baruth.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs und Staatsanzeigers« wird eine Zusammenstellung der Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Monat Dezember 1906 veröffentlicht.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Gestern hat die Schlußsitzung der ungarischen Dele⸗

ation stattgefunden, in der sich die vollständige Ueberein⸗

en urn. der Beschlüsse zwischen der ungarischen und der österreichischen Delegation ergab.

Wie das ‚W. T. B. meldet, sagte der Graf Theodor Zichy in seiner Abschiedgrede, die nationalen Bestrebungen Ungarns würden vielfach verkannt und mißdeutet und im Auslande in falschem Lichte dargestellt. Eine Tatsache müsse vor Augen gehalten werden: Wo es sich um die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Nation, um die volle Parität mit Oesterreich handele, da verschwinde der Unterschied a . der 1867er und der 1848er Partei und ganz Ungarn bilde ein Lager.

Der Reichsfinanzminister Freiherr von Burian sprach hierauf den Delegierten namens des Königs den Dank für ihre patriotische Wirksamkeit aus.

Der, Niederösterreichische Landtag hat gestern einen Dringlichkeitsantrag angenommen, in dem die n n aufgefordert wird, unverzüglich einen Gesetzentwurf, beireffen die Einführung der allgemeinen Volksversicherung, auszuarbeiten und dem neugewählten Abgeordnetenhause zur sofortigen Beschlußfassung zu unterbreiten. Der Landtag ver⸗

tagte sich hierauf. Frankreich.

In einem gestern abgehaltenen Ministerrat legte der Minister des Aeüßern Pichon den Stand der Marokko⸗ angelegenheit dar. Dem „W. T. B.“ zufolge teilte er ein Telegramm des Gesandten Regnault des Inhalts mit, daß earn aus Zinat zu den Wadraz entflohen sei und daß dieser Stamm mit dem Kriegsminister Gebbas über die Bedingungen der Uebergabe 1 Abenteurers verhandle. Des weiteren wurde mitgeteilt, baß zwei Spanier, die von Raisuli gefangen genommen und mit ae gr worden seien,

bisher den Bischöfen und Seminaren zur Verfuͤgung gestanden hätten, im allgemeinen für Unterrichtszwecke oder für hie Schaffung von Museen bestimmt würden.

In den gestrigen Eröffnungssitzungen des Senats und der Deputierten kammer hielten die Altergz⸗ präsidenten Fayard und Louis Passy längere n Letzterer erhob in seiner Rede, obiger Quelle zufolge, in . lebhaftem Tone Einspruch gegen die Abschaffung der Ranb— umschrift auf den französischen Münzen: „Hieu protège la France.“ Nachdem die Wahl des Präsidiums und des Bureaus in beiden Kammern auf morgen verschoben war, wurden die Sitzungen aufgehoben.

Das Ergebnis der indirekten Steuern hir den Monat Dezember 1906 beträgt 14498 400 Fr. mehr, als im Budget veranschlagt worden sind, und 4997 660 Fr. weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Minder— einnahme der Post allein beträgt 4075890 Fr. .

Die Offiziere, die die französischen Cadres für die

emischte Polizei in den marokkanischen Häfen bilden ollen, sind nunmehr von der Regierung bestimmt worden. Es sind dies sieben Hauptleute und fünf Leutnants. Die meisten dieser Offiziere gehören den algerischen n Sweise den tunesi⸗ schen Truppen an. Die für die ,,, Polizei in Aus sicht ge⸗ nommene Anzahl Unteroffiziere wird demnächst a n bestimmt werden, sodaß die Organisatlon der marokkanischen Polizei in Kürze wird in An * f genommen werden können. Sobald diese Organisation welt genug gediehen sein wird, soll, wie „Petit Parisien“ meldet, das französisch-spanische Ge— schwader von Tanger abberufen werden, vorausgesetzt, daß nicht irgend ein unvorhergesehener Zwischenfall einiritt.

Der franzöfische Forschungsreisende Eduard Doutté, der vom Generalgouverneur von Algerien und dem französisch⸗ maroklanischen Komitee mit einer wissenschafilichen Mission betraut war, ist, nach einer Meldung des W. T. B.“, als er sich in Begleitung des Kanzlers des französischen Konsulats in Mogador zu dem Kaid Glaiui begab, bedroht, beschimpft und gewaltsam nach Marakesch gebracht worden.

Rußland.

In St. Petersburg ist, „W. T. B.“ zufolge, heute vor— mittag der Obermilitärprokurator, Generalleuinant Pawlow durch einen Revolverschuß getötet worden. Der Anschlag wurde auf dem Hofe verübt, in dem sich die Dienstwohnung Pawlows be⸗ findet. Der Täter war als Militärintendanturbeamter verkleidet und schoß dreimal auf den General, der tödlich getroffen wurde und alsbald verschied. Der Mörder flüchtete in die nächste Straße und tötete bezw. verwundete dort noch zwei Schutzleute und einen Knaben, ehe er fest— genommen werden konnte.

Türkei.

Die neuerdings wieder auftauchenden Meldungen, nach denen der Sultan die Aenderung der Thronfolge beabsichtige, entbehren, einer Depesche des ‚W. T. B.“ zufolge, jeder Begründung. .

Wie der „Frankfurter Zeitung“ gemeldet wird, 9 bei Karlowatsche im Bezirk Kumanowo fünf bulgarische Bauern von Türken getötet worden. Militär verfolgte darauf die K8 die Widerstand leisteten und erst, als zwei von ihnen erschossen waren, entflohen.

Amerika.

Der Gouverneur von Californien hat an die . Körperschaft des Staats eine Botschaft gerichtet, n der er, nach einer Meldung des ‚W. T. B.“ ausfuͤhrt, der Präsident Roosevelt und die Bewohner der östlichen Staaten verständen die Rassestreitigkeiten zwischen den japanischen und chinesischen Völkern einerseits und den kaukasischen Völkern andererseits nicht, und erklärt, der i erm Staat behalte sich das Recht vor, seine Schulverhältnisse gesetzlich so zu regeln, wie es für die Californier am besten erscheine.

Asien.

Der Schah von Persien Muzaffer ed⸗Din ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern gegen Mitternacht nach längerem Leiden verstorben.

Muzaffer ed. Din Mirja wurde am 265. März 1853 zu Teheran als zweiter Sohn des Schahs Nassir ed. Din geboren und gelangte, schon zu Lebijeiten seines Vaters zum Thronfolger eff, nach dessen Ermordung am 1. Mai 1896 zur Regierung. Nach dem Beispiel seines Vaters unternahm er mehrmals, um sich mit der europäischen Zivilisation bekannt zu machen, Rundrelsen an die euro⸗ päischen Höfe, so im Jahre 1960 zur Weltaugstellung nach Parig, wo am 2. August von dem Anarchisten Frangois Salson ein Attentat auf ihn verübt wurde, das fehl schlug. Sein ältester, am 21. Junt 1872 geborener Sohn Muhammed Ali Mirza, ber bereits am 20. Dezember v. J. mit der Regentschaft betraut worden ist, folgt ihm auf dem Throne.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ haben die Spezialkommissare Prinz Tsai⸗tschen und Hsü⸗schih⸗ tschang, die aus der Mandschurei nach Peking zurückgekehrt sind, in einer Audienz dem Kaiser über die Ergebnisse ihrer Mission Bericht abgestattet. Sie befürworten in ihrem Bericht die Wiedererwerbung der abgetretenen Eisenbahn sowie der Bergbau⸗ und anderer Privilegien von den Russen und Japanern in den drei manoͤschurischen Provinzen.

Das Budget, das die japanische Regierung dem Parlament am 21. d. M. vorzulegen beabsichtigt, balanciert mit 611 Millionen Jen. In der Budgetvorlage heißt es, den „Times“ zufolge, die Ausgaben fuͤr die Mandschurei und Sachalin, für die ein besonderer Etat aufgestelt ist. würden wahrscheinlich in naher Zukunft durch die Einnahmen von dort gedeckt werben, da die Mandschureibahn, die Forstunkernehmungen am Jalu und die Fischereibetriebe sich günstiger Entwicklung erfreuten; auch die bisher für koreanische Aufgaben nötigen Unter⸗ stükungsgelder würden bald erhebliche Herabminberung er— fahren. Alle Eisenbahneinnahmen seien infolge des Gedeihens des heimischen wie des auswärtigen Handels in . Steigen . und die Erträge gingen beträchtlich über ben Voranschlag hinaus.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Herren⸗ auses und der luft über die gestrige Sitzung des mr der Abgeordneten befinden ff in der Zweiten

wieder entflohen und nach Tanger zurückgekehrt wären. Der

Kultusminister Briand gab bekannt, daß die Gebäude, die

und Dritten Beilage.

des Obermilitärtribunalgebäudes

Baumwolle... Flachs, gebrochen, ge⸗

Die heutige (2 Sitzung des Herrenhauses eröffnete

Uhr Nachmittags

46 . Fürst zu Inn und Knyphausen mit der Mit- teilung, daß er namens des Hauses dem Kardinal Fürstbischof Kopp u desfen 25jährigem Bischofs jubiläum gratuliert habe. Der Kardinal . habe folgende Antwort an den Präsidenten gelangen lassen: Herzlichen Dank für den Glückwunsch. Kardinal Kopp! ..

Seit dem Schluß der letzten Session sind die Mitglieder von Gerlach⸗Parsom, Herzog von Croy, , . von Sole⸗ macher, von Czapski⸗Kuchary und von heden⸗Rheden ver⸗ siorben; das Haus ehrt das Andenken dieser Mitglieder durch Erheben von den Sitzen. ö.

Ausgeschieden ist ferner infolge Aufgahe seines städtischen Amtes der Oberbürgermeister Büchtemann⸗Görlltz.

Neu berufen rn als erbliche Mitglieder Graf von Schlieben⸗Sanditten und Landgraf Chlodwig Alexis Ernst von Hef en⸗Philippsthal-(Barchfeld, auf Grund von Präsentations⸗ dern Graf von Brünneck, Graf von Westerholt und Gysen— berg, von Schwerin⸗Wolfshagen, Freiherr von Byern, Erster Bürgermeister Rive⸗Halle, Erster Bürgermeister Dr. Vosberg⸗ Potsdam und Hherbürgermeister Dr. .

Präsident Fürst zu Inn⸗ und Knyphausen: Zu meiner

reude hat heute von den schon früher berufenen Mitgliedern Seine

urchlaucht der Fürst Bülow in unserer Mitte Platz genommen. Sie werden alle es mit Freude begrüßen, daß wir gerade ihn als unser Mitglied aufführen dürfen, denn einen Reichskanzler dez Deutschen Reiches und Vorsitzenden des preußischen Staats- ministeriums unter uns zu zählen, wird . Herz mit Freude er⸗ füllen. Ich begrüße Eure Durchlaucht mit gller Hochachtung.

Zu Quästoren ernennt der Präsident die Herren Dr. Ittenbach und Graf von Hutten⸗-Czaps ki.

Vor der Sitzung haben sich die Abteilungen konstituiert; von dem Ergebnis wird dem Plenum Mitteilung gemacht.

Auf der Tagesordnung steht noch die Erledigung eines Antrags des Herrn von Chlapowski:

die Regierung ju ersuchen, zu veranlassen, daß das gegen das Mit. lied des Herrenhauses von Kosęgielski wegen Uebertretung des . schwebende Strafverfahren für die Dauer der laufenden Session eingestellt werde.

Freiherr von Manteuffel beantragt die Ueberweisung des Antrags an die Geschäftsordnungekommission

Oberbürgermeister Ehlers Danzig: Ich bitte, den Antrag an—⸗ zunehmen und ihn nicht der Geschaͤftzordnunggkommission zu Über- weisen, weil ich die Ueberweisung nach meinem 6 für eine unnötige Ehrung dieser Sache halte. Es liegt keine Veranlaffung vor, von dem Verfahren abzuweichen, das hisher allgemein Üblich gewesen ist. Ich laube für meine Person, daß wir der Sache ein zu großes Gewicht , wenn wir darüber erst die Geschäftsordnungskommission be— raten lassen. Ich empfehle daher dem Hause, den Antrag anzunehmen.

Die Mehrheit beschließt nach dem Antrage des Freiherrn von Manteuffel.

Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Der Präsident behält sich vor, zum Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs die Glückwünsche des Hauses darzubringen. In der Zeit bis zum Tage der Reichstagswahl werden Plenarsitzungen nicht stattfinden. Die Veranstaltung eines Festmahls zur Feier des Geburts⸗ tages Seiner Majestät wird in Aussicht genommen.

v Schluß der Sitzung gegen 2 Uhr. Nächste Sitzung un—⸗ estimmt.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Ein, und Ausfuhr einiger wichtiger Waren in der Zeit vom 21. bis 31. Dezember und im Monat Dezember 1906.

Einfuhr Aue uhr im Spezialhandel

21.—3 1. Monat 21.— 31. Monat Dejember Dezember Dezember Dezember

d. = 100 Kg doꝛ zops 13 oso 109 870 4075 lo g83

35 049 3208 13 876 199 292 2690 5378

178 066 26 506 71 8657

17462

schwungen usw. ĩ Hanf, gebrochen, ge⸗

chwungen up... . ute und Jutewerg 73 362

erinowolle im Schweiß 31 545 51 244 348 749 Kreuzzuchtwolle im

. 29011 53 855 264 943 Eisenerjie . 2784 328 6 lz 093 1817 521 3 847 775 Steinkohlen. 4304 884 8 664 826 7230 022 14 606 965 Graunkohlen . 2 833 979 6673223 5 422 18 983 Erdöl, gereinigt. oö17 119 1261765 204 1860 Chile salpeter ; 78 694 279989 1798 3775 Rohelsen . k 317 533 658 523 177 483 467 079 a 38 952 89 914 3256 10 409.

. Außerdem Durchfuhr im Monat Dezember 36 362 z. Berlin, den 7. Januar 1907. Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Ginschränkungen der Sonntagsruhe im Handels-

gewerbe.

In den letzten Jahren ist wiederholt im Reichgtage eine Er—⸗ weiterung der Sonntagzruhe im Handelsgewerbe durch Reichggesetz angeregt worden. Wie ein im letzten Heft der Zeitschrift „Archiv für aufmännische Sozialpolitik enthaltener Aufsatz ergibt, sind bereits n einer Anzahl von Städten durch Ortsstatut Einschränkungen der Senntaggarbeit im Handelsgewerbe erfolgt. Nach einer dort gegebenen bg h über dieselben haben seit dem Jahre 19062 9 Städte die Sonntag garbeit in den Kontoren verboten, 29 Stäbte E beschränkt, und zwar 3 auf 1 Stunde, 16 auf 17 biz Stunden, 5. auf 21 bis 3 Stunden und weitere 5 Städte auf 35 bis 4 Stunden. Vie Verkaufszeit im k wurde seit demselben Jahre in 4 Städten aufgehoben, wobei jedoch zum Teil eringe Ausnahmen für die Bedürfniggewerbe zugelassen wurden. m weitesten ist in der Beschränkung Frankfurt am ain gegangen. Das Statut diefer großen Handelsstadt darf als dorbildlich für Maßnahmen auf dem Gebiete der Sonntaggruhe . das Handelsgewerbe bejeichnet werden. Weitergehende Besch rän⸗ kungen der Verkaufszeit im Kleinhandel an den Sonntagen und war bis auf 2 Stunden wurden in 11 Städten durchgeführt, zuf 21 bis 4 Stunden in 20 Städten. Vor dem Jahre 1565 hatten schon 275 Gemeinden die Sonntage arbeit im Handels⸗ rer hr auf höchstenß 3 Stunden durch Ortgstatut beschränkt. le Städte, die die völlige Sonntagsruhe im Groß. und Klein ndel mit geringen Augnahmen durchgefuhrt haben, Mi. rmen, Bleicherode, Dresden, Eßlingen, rankfurt a. Main, Göppingen, Vamheri heim, nen Ludwigshafen. Mannheim, Rürn⸗ . Offenbach, Straßburg 1. Gis. und Stuttgart. Gine Zusammen= ung der Ortsstatute deutscher Großstädte ber die Sonntagsruhe

der Deutschnatlonale Handlungegehilfenverband herausgegeben.

Zur Arbeiterbewegung.

Die in den Brauereien Berlins und der Umgegend be⸗ schäftigten Maschinisten und Heizer, die am gestrigen Tage eine Versammlung abhielten, erklärten, der . Voss. Ztg. zufolge, die Zu⸗ geständnisse der Brauereien für zu gering und lehnten deren Annahme ab. . Sie beauftragten die Kommsston, bei den ferneren Ver handlungen eine weitere Erhöhung der Löhne und gleiche Lohnfätze für Maschinisten und Helier zu fordern sowie die gleichmäßige Durchführung der achtstündigen Arbeitszeit. Der Lohn für das Hilfepersonal dürfe nicht unter 30 M betragen. Die Bewegung der Auto mobild roschken⸗ führ er (ogl. Nr, 5 d. Bl) dürfte, nach demselben Blatte, voraus ili in den nächsten Tagen ein friedliches Ende finden. Auf Ein⸗ adung einflußreicher Kraftdroschke nunternehmer fand estern bereits elne vertrauliche e,, mit dem Verein der *** kenführer statt, und schon in den nächsten Tagen werden wahrschelnlich die offtzlellen Einigungeperhandlungen beglnnen. Die Arbeit nieder 86g hat, wie die „‚Tägl. Rundsch. mittesst, das gefsamte

ersonal des hiesigen Polenblattes . Dziennik Berling ki, sodaß die gestern fällige Nummer nicht erscheinen konnte' Der Streik st dem Bziennik: um so empfindlicher, als Ersatz für des Polnischen lundige Setzer in Berlin nicht leicht zu finden ist und gerade bie Nummer augftel, in der über die , ,,. vom letzten Sonntag und die Aufstellung der polnischen Zählkandidatur berichtet werden sollte.

Die Zinkschmelzer des Märkisch⸗Westfälischen Berg werksvereins Letmathe sind, wie die Rh. ⸗Westf. Ztg.“ aus Iserlohn meldet, am Montag in den Augstand getreten. Die Ursache des Streiks ist in Lohndifferenzen ju suchen.

Aus Hamburg wird der „Köln. Itg.“ telegraphiert, daß die Kranführer und Stadenarbeiter der oerm ann⸗Linie und die Dockarbeiter der Ham bur g⸗Amerika- Linke in eine Lohnbewegung eingetreten sind. .

Kunst und Wißfssenschaft.

Die Grundsätze für die Wirksamkelt der staatlichen Stelle

für Natur denkmalpflege in reußen sind vom Ministertum der geistlichen, Unterrichts. und , n in sieben re i ketgesteßt. Wie bereite mitgete lt wrde et ber pr essor Dr. Conwentz, Direktor des Westpreußsschen Provinzialmusenms, als Vater des Gedankens einer Naturdenkmalpflege zum staatlichen Kommissar mit dem Sitz in Danzig ernannt. Was unter Ratur— denkmälern zu verstehen ist, ist an diefer Stelle wiederholt erörtert. Als Beispiele seien genannt als Teile der Land? schaft: die Schneegruben im Riesengebirge, das Bodetal im Har, Heidefläche im Lüneburgischen Hochmoor in Ost⸗ preußen; Gestaltungen des Erdbod eng: Basaltfe sen mit säulen⸗ förmiger Absonderung im Rheinland, der Muschelkalt mit Gletscher⸗ schrammen bei Rüdersdorf, die Kreldesteilküste auf Rügen, der Wald⸗ boden der Braunkohlenzeit in der Lausitz, Endmoränen und erratische Blöcke im Flachland; Reste der Pflanzenwelt: bie Saliflora bei Artern, die Steppenflora im Welchselgeblet, die Zwergbirkenbestande in der Lüneburger Heide und im Harz, der Buchenbestand bei Sad⸗ lowo, Ostpr. der Eibenbestand in der Tucheler eide, die Mistel bei Segeberg in Schleswig ⸗Holstein, die Waffernuß bei aarbrücken, Habmich⸗ lieb im Riesengebirge; Reste der Tierwelt: der Biber und andere schwindende Arten in Altwässern der CGlbe, das Möwenbruch bei Rossitten, die Kormorankolonte in Westpreußen, der Lummenfelsen auf Helgoland. Zu den Aufgaben der staatlichen Stelle für Ratur⸗ denkmalpflege gehört insbesondere: die Ermittlung, Erforschung und dauernde Beobachtung der in Preußen vorhandenen Naturdenkmãäler, die, Erwägung der Maßnahmen, die zur Erhaltung der Natur⸗ denkmäler geeignet erscheinen. Die Anregung der Beteiligten jur ordnungsgemäßen Erhaltung gefährdeter Raturdenkmäler, ihre Be— ratung bei n nn der erforderlichen Schutzmaßregeln und bei Aufbringung der zur Erhaltung nötigen Mitte. Die rhaltung von Naturdenkmälern selbst und die Beschaffung der daju notwendigen Mittel bleibt Sache der Beteiligten. Gelbmittel für derartige Zwecke stehen der staatlichen Stelle nicht zur Verfü ung. Die staatliche Stelle wird jederzeit Auskunft geben, . darüber, ob ein bezeichneter . als Naturdenkmal anzusehen ist und welche Maßnahmen ju seiner Erhaltung zu empfehlen find. Wo etz sich um die Erhaliung eineg gefährbeien Raturdenkmals handelt, wird sie sich mit den für die Uebernahme des Schutzes in Frage kommenden Stellen in Verbindung setzen, auch je nach Lage des Falles den beteiligten Aufsichtsbehörden von dem Sachverhalt Mit⸗ teilung machen. Dem Minister der geistlichen, Unterrichtz. und Medizinalangelegenheiten steht bei Ausübung der Aufsicht als Beirat ein Kuratorkum zur Seite, in das aug verschiedenen Ministerien je ein Vertreter abgeordnet wird.

V. A. Eine kleine Gruppe von Künstlerinnen hält sich von der großen Schar, die alljährlich ihre Messe und Ausstenslung bergnstaltet, getrennt und bildet eine Art von Sezession. Rur ist sie exklusiver als die Sezesston, es sind immer diefelben Namen, die wir hier ir fen neue Kräfte strömen ihr nicht 3 Dafür ist jede von diesen Künstlerinnen eine Persönlichkeit, die . schafft, sich nach ihren ö. Gesetzen entwickelt und künstlerisch vollwertig ihren Platz behauptet. Von Zelt ju Zest wveranstaltet der kleine Kreiß Ausstellungen, wie auch jetzt wieder im Kün stler⸗ hause. Sie bringen keine himmelstürmenden Genialitãten, aber so durchaus künstlerisch empfundene Bilder, die im ruhigen Bewußtsein eines gesunden und kräftigen Könneng geschaffen sind, daß man nur fi herzliche Freude dgran haben kann. Jede einzelne der Aus— tellerinnen darf Anspruch auf Beachtung erheben. Elara Sievert ist mit zwei Gruppenporträts vertreten. Dag eine, das si Ruhe nennt, zeigt ein auf dem Sofa schlafendes Madchen, deffen nerhög gespannte Züge noch die Hast des Tages verraten; neben ihr sitzt, still auf sie herunterschauend, die Mutter. Die Farben sind schnell' und flüchtig aufgetragen. Datz . tgewicht ist auf den mit feiner Psychologie gegebenen Ausdruck gelegt. . reicher und interessanter ist das zweite Bild ‚An der Lampe. Mann und ge sitzen im warmen, oldig roten Lampenlicht am Kaffeetisch, während durch das unver— üllte Fenster die blaue Dümmerung blickt. Auch dies ist in flüchtiger, breiter und schneller Machart erben aber von kräftiger Stimmung erfüllt. Die . von Olga von Boznanska sind bekannt. Dag, wag sie kennzeichnet, ist die nervöse Seelenanalyse. Ihre Menschen machen alle einen verkümmerten, gedrückten Eindruck; aug früb und unbestimmt gehaltenem Hintergrund leuchten blaffe Gesichter auf, die den Blick ganz ausschlleßlich auf sich lenken. Ste hat elne merk würdige Gabe, den Ausdruck dieser bekümmerten, traursgen Seelen ju . sodaß bei allem Traumartigen der Gestalten sie uns doch ihre Ges schte erzählen. Daz kräftigste und freleste Talent von allen ist vielleicht Epa Stor t, deren Landschaften sich zu einer so zarten, lieblichen Klarheit abrunden, so kräftig und u i so innig die Natur widerspiegeln, daß man ihr überall gern begegnet. Am lieblichsten ö die rühlingöͤlandschast, die bei aller lichthelt das Ueber—⸗ strömende, Klingende eines sonnigen Frühlingstages beßitzt. edwig Weiß hat einige ältere Arbelten und ein paar tudien ausgestellt. Ihre Bllder jeichnen sich ebenso wie die von Esther Booth durch große Schönheit deg Tong aus. Man möchte vor den Skizzen und Skudlen hier bedauern, daß sie in letzter Zeit leine größeren Arbeiten geschaffen oder ausgestellt hat. Wie prächtig ist die Studie von dem Lindenbaum, wie warm, sonnig und kräftig! Esther Booth ist gleichmäßiger in ihrem Scha en. Ihre Farben 6 tief und harmgnisch. Besonders schön sind der Blumenftrauß und ie Rosenranke. Schließlich hat Gustabg Haeger noch einige flotte Zeichnungen aguggestellt und Carry Bosth eine Anzahl von , . . die, ziemlich steif in der Anordnung, am wenigsten glück ich wirken. Außer den erwähnten Arbelten bringt dag Künstlerhaus noch eine reichhaltige Ausstellung von Bildern von Hang von Bartelg.

Sie zeigen den

ünstler von den verschiedensten Seiten und durchaug

nicht gleichwertig. Da, wo er in tieffarbigen, technisch bewundernz⸗= werten Aquarellen das Fischerleben schildert, oder auch in den Oel- gemälden, in denen er die Wucht der Heeres branhung darstellt, interessiert und fesselt er immer, seine Genrebilder wirken aber vielfach doch leer, und die Bildnisse und Lanb⸗ schasten zeigen ihn auf Gebieten tätig, die seiner Begabung nicht liegen. Selne Tochter Vera von Bartels hat eine Anzahl sehr fein beobachteter Tlerplasfiken ausgestellt, in Bronze und Wachs. Sie leigen einen sicheren Blick, Sinn für das Charakteristische und Driginal tat. Ver kranke Spatz, die Krabben, die Gruppen von tegen und Kälbern feien als besonderg gelungen hervorgehoben. chließlich hat auch noch Richard Eschke einige Landschaften und Städtebilder gesandt.

BVei Eduard Schulte ist der Schluß der russischen Aus stel lung endgültig auf Sonnta den 13. Januar, . 6 Uhr, festgesetzt. Am 14. und 15. . bleiben die Räume ge⸗

lossen, um am 16. mit neuen Werken eröffnet zu werden, u. a. von

P. Roll. Paris, Victor Scharf. Paris, Kurt Tuch⸗Berlin, A. Heller⸗ München, Wilhelm Trũbner . Karlsruhe, Franz Simm Munchen, M. Cerrini München, einer Gruppe Krakaurr Künstler, des Düssel⸗ dorfer Künstlerbundes und der Bildhauer H. Glicenstein Rom und Henry Liebmann⸗Berlin.

Für die J. Graphische Ausstellun des Deut Künstlerbun des im Deutfchen Bud Cee n use zu n . stellt der Vorstand der Villa Romana in Floren; leinen Atelier und Geldpreis bis zur Höhe von 3060 M innerhalb der Zeit vom . 36. , . 165. . . zur 3 er Preis ann auch in zwei Teilen vergeben werden. Die lei durch bis Jury der Kinftell] .

Bauwesen.

Das letzte Stück des Teltowkanals in Groß ⸗Lichterfelde ist jetzt ar gl t Am 22. Deiember v. J. dem Tage deg bor ; cht erfolgten ersten Spatensticheß wurde die Verbindungsstrecke zum ersten Male von der Kreigflotte befahren. Infolge des unmittelbar hinterher eingetretenen Frostes hat allerdings der eigentliche Durch- angsherkehr von der Durchfahrt noch nicht Gebrauch machen können. ie baulichen Verhältnisse lagen in dem stark versumpften Beketal bei Groß Lichterfelde besonders ungünstig. Die drei hier⸗ selbst im Zuge der Giesensdorfer · Bele und Parkstraße belegenen, auf tiefem Pfahlrost gegründeten Brücken erforderten elne ganz be⸗ sondere Vorsicht bei der Herstellung der letzten Erdarbeiten. Bie beiderseitigen Ufer und Leinpfade mußten mittels mehrere Kilometer entfernt gelegener Sandentnahmen bis zu Tiefen von 20 m vorab durchgedrũckt werden. Abgesehen von der Fürsorge für die vorgedachten, bereits seit längerer Zeit vorher in befonderen ö . . hergestellten und dem Verkehr bereits übergebenen Brücken, beanspruchte auch das Nachbargelände mit Rücksicht auf den Baumbestand und die sonstigen dort vorhandenen Kulturen besondere Vorsicht bei der Vornahme der Dammschüttungen. Iniwischen hat sich, wie das Zentralblatt der Bauverwaltung! mitteilt, ein ziemlich sebhafter Orkgverkehr auf dem Teltowkanal, sowohl von der Wendischen Dahme bei Grünau, wie von der unteren Havel bei Klein⸗Glienicke aus, seit der am 2. Juni statt⸗ gehabten Eröffnung des Kanals entwickelt. Ez steht zu er⸗ warten, daß mit der Wiederaufnahme der Schiffahrt auch der Durch⸗ gangeberkehr lebhaft einsetzen wird. Die (ciertrischen Treidel. anlagen an den beiderseitligen Ufern sind, ab esehen von dem innerhalb Lichterfeldes belegenen kurzen Verbindungsstuͤck, sowelt fertig⸗ n l. und vom Ortgverkehr bereit, im Betriebe erprobt worden, der Aufnahme des Durchgangsberkehrs nichts im Wege steht. Die öffentliche Bekanntmachung des von den Kreisbehörden inzwischen fest⸗ esetzten und danach den Behörden zur Genehmigung unterbreiteten arifs steht binnen kurzem zu erwarten.

Gin Wettbewerb um SGntwürfe für ein 32 klassiges Voltksschulhaus in Ludwigshafen a. Rh. wird unter ben Architekten . mit Frist bis zum 360. März 1907 aug—⸗ e,. Drei Preise von 1600, 1200 und 800 Æ sind auggesetzt.

ndere ö der Preise sowie auch der Ankauf sonstiger Ent- würfe bleibt vorbehalten. Die Wettbewerbgbedin ungen sind beim Stadtbauamt Ludwigshafen a. Rh. kostenfrei zu .

Für das akademische Reisestipendium der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden für das Jahr 1907 wird die Architektur an erster Stelle berücksichtigt. Als Be— werher um dieses Stipendium werden Architekten 2 welche die Staatsangehörigkeit im Königreich Sachsen 96 en und das Atelier für Baukunst an der Dresdener Akademie der bildenden Künste be⸗ suchen oder mindesteng zwei Jahre besucht haben und zur Zeit der Entschließung des akademischen Rats aus dem akademischen Bau— atelier seit nicht länger als vier Jahren auggeschieden find. Die Be—= werbungsarbeit, zu der ein besondereg n . aufgestellt ist, muß lum 17. Juli 1907 der Dresdener Kunstakademie eingeliefert werden, die Meldungen zur Bewerbung haben bis jum 2. Mai 1567 bei dem Akademiesekretarlate zu erfolgen. Die Bestimmungen über die aka= demischen Augjeichnungen und das Programm zur Bewerbunggarbeit können von der Kanzlei der Dresdener Kunstakademie unentgeltlich bezogen werden.

5r einem Wettbewerb um Skizzen für ein Theater in Aussig ladet der Stadtrat von Aussig Architekten deutscher Ab- stammung ein. Die drei besten Entwürfe werden mit Preisen von 1500, 1009 und 609 Kronen bedacht. Die Unterlagen und Be⸗ dingungen sowie die Namensliste der Preisrichter können vom Stabi. rate Aussig gegen Einsendung von 5 Kronen bezogen werden. Bie Entwürfe sind bis zum 20. Februar 1907 einzusenden.

Verkehrsanstalten.

Bei Postaufträgen nach Italien werden Wechselproteste mangels Zahlung nur unter der Bedingung vermittelt, daß der Ab e,, sich durch einen Vermerk auf der Rückselte des Postauftragt⸗ ormulars ausdrücklich zur Zahlung der durch die Protestierung erwachsenden Kosten verpflichtet hat. Ist dies nicht geschehen, so bleibt das Verlangen der Protestaufnahme unberücksichtigt, und eg erfolgt bei verweigerter Zahlung die Rücksendung des Hel fran Den Absendern von Postaufträgen nach Italien wird deshalb im ae n tere die genaue Erfüllung der erwähnten Bedingung empfohlen.

Theater und Musik.

Kammerspiele des Deutschen Theaters.

Gerhard Hauptmanns Jugendwerk Das Friebensfest“, das vor Jahren, als der Kampf um den Natural igmug auf dag heftigste entbrannt war, auf der Frelen Bühne“ erschlen, ging gestern im Kam merspielhause jum ersten Male in Sjene. Heute, wo der erwähnte Strelt der Meinungen stark abgeflaut sst, betrachtet man den Gegenstand ehemaligen Haders gelassener und vermag leichter Fehler und Vorjüge ju unterscheiden. Den Irrweg, den * mit seiner einseitigen Betonung des , wies, hat Hauptmann in V Bühnendichtung, dieser Famlllenkatastrophe“, wie er sie nennt, beschritten, indem auch er bon der unhaltbaren Vor⸗ aussetzung jener Vererbung ausging, die, dem unentrinnbaren Schickfal der altgriechischen Tragödien bergleichbar, wie ein fluch und eine ewige Krankheit fene e e zu Grunde richten soll. ese falsche e nn, klar erkennen, 6 aber nicht gleich die Summe dichterischer Arbeit, die sich auf sie stützt, ohne weiteres herurteilen. So un.

erquicklich, unerfreulich und quälend auch die hier geschilderten Zu 36 Famille 86 sind, man kann nicht 232 ihre .

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