1907 / 9 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Jan 1907 18:00:01 GMT) scan diff

in der sommerlichen Regenzeit. La Paz, ganz in der Nähe einer hoch aufgetürmten Grundmoräne gelegen, ist durch seine wesentlich aus achkommen der Ureinwohner des Landes und aus Mischlingen bestehende Bebölkerung bemerkengwert. Die erstere bewahrt eine 3 uralter Gewohnheiten wie die Art des Tragens von Gefäßen und Körben und manche primitiven Woh e n kleidet sich im übrigen aber ganz europäisch und igenz vor anderen Eingeborenen Südamerikas an⸗

scheinend ebenso ausgezeichnet, wie es zu ihrer Zeit die Unter⸗ tanen Atahualpas vor ihren amerlkanischen Zeitgenossen waren. inn⸗ und Kupfer⸗ Sie bilden bei ihrem Reichtum die Kupfererze enthalten 80 95 o/ des roten Eine Zinnmine allein, in 4590 m Höhe gelegen, beschäftigt 8o00 Menschen. Hier sieht man auch das Lama noch in großer Anzahl als i r e . uch die Gold⸗

gewinnung aus quarzhaltigem Gestein ist noch immer recht bedeutend, alten und nach verbesserten deren sind die

Aimara und Cholo, d. i. aus

ist durch Inte

Der Vortragende hat auch den ergiebigen Sllber⸗, 3 minen Boliviens eingehendes Studlum zugewandt.

Metalles eine Haupteinnahmequelle des Landes.

um die Erze zum Schienenwege zu transportieren.

die Goldwäschereien benutzen nach neuen Methoden die Wasserabflüsse aus den Lagunen, oben Erwähnung geschah. Besonders imposant . gestalteten Trachytberge, deren höchster, der Chorolque, ur Art, veranlaßt durch die verhältnigmäßige Weichheit des Gesteins,

bilden die vertikalen Erosionsfurchen im Felsen, welche das Gestein so

regelmäßig ausgemelßelt haben, daß es in der Entfernung dem Säulen- vorhof eines Tempels ähnlich sieht. Der Vortragende sah und photo⸗ , . dergleichen von 150 m

rosionsfurchen anch von 1900 m Erstreckung gesehen. Einen melancholischen Eindruck gewährt der von verhältnismäßig niedrigem

Gebirge eingerahmte gewaltige Titicacasee, der von Booten der Ein⸗

geborenen befahren wird, die ganz unverändert den Vorbildern der vorkolumbischer Zeit entsprechen. Der Vortragende sah eine Flottille solcher Boote auf dem See und konnte sie auf die Platte bringen. Das Bild ist besonders gelungen. Selbst an und um den Titieageasee versagt die Vegetation bis auf dürftiges Schilf. Dagegen liegen am Seeufer merkwürdige Trümmer von Heiligtümern deg Sonnenkultus der alten Peruaner und andere Trümmer merk würdig gestalteter steinerner, turmähnlicher Bauten, die sich nach unten statt nach oben verjüngen und deren Bausteine so fest gefügt sind, daß mit dem Messer nicht in die Fugen ein zudringen ist. Nur 25 km vom See entfernt gelangt man zu einer Trümmerstätte größten Stiles, Tiahuangca, deren terrassenförmigen Aufbau, mächtige quadratische Stein⸗ bauten, wunderliche Reliefbilder und gewaltige Monolithe, ungeschlachte Kolossalfiguren von Göttern darstellend, Professor Hauthal mit be⸗ sonderer Liebe aufgenommen hat. In nordwestlicher Richtung vom See liegt Cuzco, die Stätte, an der sich das tragische Geschick des letzten Herrschers der Inkas erfüllte heute noch eine bewohnte Stadt mit sehr engen Straßen, die an ähnliche Stadtanlagen im nördlichen Argentinten erinnert und den Gedanken nahe legt, daß die Inka ihre Herrschaft auch nach dieser Richtung ausgedehnt haben mögen. Das in herrlicher Gegend am Fuße hoher Berge gelegene Arequipa ist im Gegensatz zu Cuzco eine ganz moderne, schön gebaute Stadt. Von hier wurde der Ab⸗ stieg zum Stillen Ozean, die Westkordillere einer imposanten, die großartigsten Einblicke in die Gebirgs⸗ welt gewährenden Eisenbahn bewirkt. Diese Eisenbahn ver⸗ bindet Puno am Titicacasee über Arequipa mit dem Meere. Prof. Hauthal sprach am Schluß seines überaus betfällig auf⸗ genommenen Vortrags die Ueberzeugung aus, daß den Inkas des 16. Jahrhunderts die Steinbauten und Bildwerke in der Nähe des Tittegca schon als ehrwürdige Altertümer galten und daß sich etwa 5 Kulturperioden in der Entwicklung dieses Landes unterschelden lassen, die sich bis in eine sehr ferne Vergangenheit erstrecken.

kreuzend, auf

Der Hauspflegeverein in Charlottenburg veranstaltet in der Aus—⸗ stellungshalle am . Garten (Hardenbergstraße) eine reich⸗ haltige graphische Ausstellung, in der Berlin zur Biedermeier⸗ zeit“ gezeigt wird.

Theater und Mufsik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, Salome“ von Richard Strauß, zum 10. Male wiederholt, in Szene. Die Damen Destinn, Plaichinger, Rothauser, die Herren Grüning, Berger, Kirchhoff sind Träger der Hauptrollen. (Anfang 8 Uhr.)

seine regelmäßigen Formen auffällt. Eine Erscheinung eigener

Höhe; im Hochgebirge hat er

Im Königlichen Schau spielhause werden morgen Schillers Wallenstehns Lager und .Die Plecolomint', mit Herrn Malkowgky als Wallenstein, aufgeführt.

In Dres den⸗Neustadt (Ecke Hauptstraße und 3 wurde am 9. Januar ein neuer Konzertsaal mit der Bezelchnung Dresdner Kammermusiksaal“' eröffnet, der nur etwa 2606 i . cht und daher für kleine Mustkaufführungen bestimmt ist. Mit einem Prolog von K. und Darbietungen der Berliner Trispereinigung: Profefsor Georg Schumann, Professor Kar! Halir und Kammervirtuos Hugo Dechert, wurde der erste Kammer- mustkabend erfolgreich eröffnet.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges.

Berlin, 11. Januar 190.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten verlas der Vorsteherstellhertreter Michelet, der an Stelle des durch einen er⸗ littenen Unfall am Erscheinen verhinderten Dr. Langerhangz den Vor— sitz führte die Danksagung Seiner Majestät des Kaisers auf die Glückwunschadresse der Versammlung anläßlich des Jahre wechsels. Die Sltzung war im übrigen vorwiegend der weiteren Kon⸗ stituierung der Versammlung gewidmet. Durch die Abteilungen wurden die Wahlen jahlreicher Ausschüsse, ständiger Deputationen 2c. vorge⸗ nommen. Eine Magistratzvorlage galt der Erhöhung des Zuschusses an den Asylverein für Qbdachlose von 10 000 auf 12 000 S6 Auf Antrag des Stadtv. Hellriegel, der die segensreiche Tätigkeit dieses Vereins für die Armen hervorhob und noch eine weitere Erhöhung des städtisches Beitrags wünschte, wurde die Vor— lage einem Ausschusse überwiesen. Der Magistrat von Rirdorf will den Rirdorfer Stichkanal bis zum Teltow⸗ kangl in Britz durchführen und die auf der südöstlichen Seite geplante Straße als öffentliche, anbaufähige Straße anlegen. Dazu bedarf er größerer Flächen bon dem der Stadt Berlin gehörigen Gelände Die lange Wiesen. Zur Förderung des Unternehmens, und da nach der Anlage des Kanals und der Uferstraße eine nicht unerheb— liche Wertsteigerung für das städtische Grundstück zu erwarten ist, ge⸗ nehmigte die Versammlung die auf den Verkauf der erforderlichen Flächen 3c. bezügliche Vorlage des Magistrats. An die öffentliche schloß sich eine geheime Sitzung.

Im Verein für volkstümliche Kurse von Berliner he , beginnt morgen der Professor Dr. Kaßner seine ortragsreihe über Wettervorhersage“ in der Aula des städtischen Realgymnastums in Rixdorf (Kaiser Friedrichstraße 208/210. Eintrittskarten zum Preise von 1 M sind zu haben bei Gfellius (Mehrenstraße 52), A. Schütz, Rendant (Holzmarktstraße 60), Chr. Tischendörfer (Lulsenstraße 16), F. E. Lederer (Kurfürffenstraße 76), Bernhard Staar (Friedrichstraße 5) sowie in der Zentralstelle für Volkswohl fahrt (Defsauer Straße 14, 8—3 Uhr) und in der Bick hardtschen Buchhandlung (Rixdorf, Bergstraße 15).

Im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller ( Jägerstraße 22) spricht J, den 14. d. M., der Pastor Becker aus Queensland über Die Bedeutung Queenslands (Australien) für den deutschen Handel“ (Holt, Baumwolle, Tabak, Mineralien, Felle, Mais, Reis).

Ueber Erderschütterungen auf der skandinavischen Halbinsel (ͤ9ygl. Nr. 8 d. Bl) liegen folgende Meldungen des W. T. B.“ vor;

Christiania, 10. Januar. Aus den Städten zu beiden Seiten des 8 laufen Meldungen ein, daß um 146 Uhr Nachts ziemlich heftige Erderschütterungen bemerkt worden sind. In Frederiksstad beobachtete man eine schwächere Er⸗ schütterung um 124 Uhr und eine stärkere um 13 Uhr Nachts.

Upsala, 10. Januar. Gestern nacht um 1 Uhr 33 Minuten registrierte der hiesige Seis mograph eine Erderschütterung, die 20 Sekunden dauerte. Die Bewegungen am Apparat waren so schwach, daß sie mit einem Vergrößerungeglas beobachtet werden mußten.

Göteborg, 10. Januar. (W. T. B.) Auf der Strecke Kovnsjö— Mellerud sind heute, 11 Uhr Nachts, zwei starke Erd—⸗

erschütterungen bemerkt worden. Auch in Ström stad il Zeit ein starkes Erdbeben verspürt. stad wurde lu der

Arvikg (Vermland), 10. Januar. In der verga um 1 Uhr 35 Minuten wurde Hier eine heftige Erder . nat spürt, durch welche die Ginwohnerschaff' aus d ben wurde 91 . ge cht r e , machte. der an, gegend werden ähnliche Erderschütterungen m . räusch gemeldet. schen

Kattowitz, 19. Januar. (W. T. B.) Auf der spurbahn Beuthen —Piekar entglelste gestern Sg , 1L Uhr auf der Strecke Rudi —Piekar ein aus 34 belabe ö. Güterwagen bestehender Zug. 18 Wagen sind mehr r minder schwer beschäzigt, Per sonen sind nicht verletzt. ö Aufräumungsarbeiten sind sofort in Angriff genommen. ;

Koblenz, 11. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemelzet

Gegen 104 Uhr fuhr gestern abend auf dem Bahnhof Sinzig der

von Koblenz kommende Güterzug 6511 dem aus dem Bahnhof aul sahrenkzen Gätegzug 62ö8 infolge Ucberfahregs des Haltesignaleh, die Flanke. Personen wurden nicht verletzt. Der rr schaden ist erheblich. Beide Hauptgleise, sind gesperrt. Der Beilch wird durch Ueberholungsgleis und eingleisigen Betrich un Remagen und Niederbreissg aufrecht k ; arbeiten werden voraussichtlich heute vormittag 10 Uhr beendet sein.

Straßburg i. Els., 11. Januar. (W. T. B.) Nach Mel, dungen der hiesigen Blätter sind in dem Dorfe Geispolsheim hei dem Brande einer Fabrik zwanzig Arbeiter um gekommen,

Paris, 10. Januar. (W. T. B.) Zwischen der Telefunken. .

station auf dem Eiffeltturm und Berlin hat, wie der

„Temps“ berichtet, dieser ga, ein Aus tausch von Depeschen ö

stattgefunden. Man halte es für möglich, daß in dieser Richt regelmäßige drahtlose Verbindung hergestellt . i ni

Nelefunkenstation des Eiffelturmes verkehrt auch berelt mit Englun. die eine Tel.

Außerdem werden neue Apparate angeschafft werden, funkenverbindung mit Algerien gestatten dürften.

Paris, 11. Januar. (W. T. B.) Im Palast der Pz von Avignon entdeckte der Bürgermetster der rep einem von Clemens VI. bewohnten Zimmer unser einer Tünchschicht Bruchstücke herrlicher Fresken aut dem 14. Jahr hundert. Die Arbeiten zur Bloßlegung dieser Wandgemälde werden unter Leitung eines Fachmannes forigesetzt werden.

Reims, 11. Januar. (W. T. B.) Bahnhofes von Rilly la Montagne wurde ein aus Luxembug stammender Arbeiter mit schweren Verletzungen an beiße Armen und am Kopf auf dem Gleise gefunden. Der Verletzt, der noch bei Besinnung war, erzählte, daß er während der Fahrt bon zwei Leuten ausgeraubt und auf das Gleise geworfen schi; er sst seinen Verletzungen erlegen.

Brjan sk, 11. Januar. (W. T. B.) Ein von hier abgelassener Per sonenzug gestürzt. Die Zahl der Opfer ist noch nicht ermittelt, jedenfall aber nicht gering.

Belgrad, 10 Januar. (W. T. B.) gehaltenen Entenjagd auf der Save erlitt das Motorboot, auf dem sich der Kronprinz befand, ein Leck und begann zu sinken. Der Kronprinz und die übrigen Jagdteilnehmer ret teten 26 durch Schwimmen ans Ufer. Nach Belgrad zurückgekehrt, suchte der Kronprinz sofort das Bett auf und erholte sich alsbald vollständig von dem Unfall.

Pittsburg, 106 Januar. (W. T. B.) Infolge einer Ex plosion platzte in den Stahlwerken von John Laughlin ein Schmeljofen. Von 35 an dem Ofen arbestenden Leuten sind dret Mann getötet und sieben schwer verletzt worden. Ueber den Verbleib der übrigen Leute ist nichts bekannt, man be, fürchtet, daß sie in den ausfließenden Massen des geschmoljenen Metalls verbrannt sind.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Sonntag und folgende Tage: Florette und

Königliche Hochschule für Musth, Theater

en. Die Aufräumungz .

In der Nähe det

ist in der Nacht vom Bahndamm hina⸗

Bei einer gestern ab⸗

Theater.

Königliche Schanuspiele. Sonnabend: Opern⸗ haug. 11. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Salome. Drama in 1 Auf⸗ zuge, nach Oskar Wildes gleichnamiger Dichtung in deutscher Uebersetzung von Hedwig Lachmann. Mustk bon Richard Strauß. Unter persönlicher Leitung des Komponisten. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 8 Uhr.

Schauspielhaus. 11. Abonnementavorstellung. Statt der angekündigten Vorstellung ‚Der gehörnte Siegfried“, Siegfriedz Tod!: Wallen steins Lager. Schauspiel in 1 Aufzug von Friedrich von Schiller. In Szene gesetzt von Herrn Direktor Barnay. Die Piccolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Szene gesetzt von Herrn Direktor Barnay. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 12. Abonnements vorstellung. Dienst. und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambrolse Thomas. Text mit Benutzung des Wolfgang von Goetheschen Romans Wilhelm Meisters Lehrjahre! von Michel Carrsé und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 12. Abonnementsvorstellung. Dienst und erg sind aufgehoben. Hamlet, Prinz von Dänemark. Ero erg in 5 Aufzügen von illlam Shakespeare. Uebersetzt von A. W. von Schlegel. Anfang 73 Uhr.

Neues Operntheater. 45. Billettreservesatz. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Fra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Tert von . Scribe, bearbeitet von Karl Blum. Anfang

r.

NVentsches Theater. Sonnabend: Die Ge⸗ ner. Hierauf: Die Mitschuldigen. Anfang r

Sonntag: Das Winter märchen.

Kammerspiele: nnn. Frühlings Erwachen.

r. Sonntag: Das Friedensfest.

Anfang

NAenes Schanspielhaus am Nollendorsplatz. Sonnabend: Zum ersten Male: Herthas Hochzeit. Anfang 8 Uhr.

Sonntag: Herthas Hochzeit.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der heimliche König.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fuhrmann Henschel. Abends 8 Uhr: Wenn wir Toten

erwachen. Montag, Abends 8 Uhr: GElga.

Schillertheater. O. (Wallnertheater) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Räuber. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die rote Robe. Abends 8 Uhr: Heimat.

Montag, Abends 8 Uhr: Die Räuber.

Charlottenburg ( Bismarckstraße, Ecke der Grolmanstraße). Sonnabend, Abends S Uhr: Minna von VBarnhelm. Lustspiel in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Verschwörung des Fiesco zu Genug. Abends 8 Uhr: Flachsmann als Erzieher.

Montag, Abends 8 Uhr: Minna von Barnhelm.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Der ee cn. Abends 77 Uhr: Gastspiel von Fritz Werner. Coufin Bobby. Operette in 3 Akten don Benno Jacobson und Wagner. Musik von Karl Millöcker.

Sonntag und folgende Tage: Cousin Bobby.

Komische Oper. Sonnabend: Carmen.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Sonn⸗ abend, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Sonntag und folgende Tage: Husarenfieber.

Schillertheater . (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater) , Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Familientag.

Sonntag und folgende Tage: Der Familientag.

Nesidenztheater. Direktion: Richard llexander)

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Florette und Patapon. Schwank in 3 Akten von M. Henneguin und Pierre

Veber. (Julien Barbet: Richard Alexander.)

Patapon. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Frou ⸗Frou.

Cortzingtheater. (Bellealllancestraze Nr. 7/8.) Sonnabend: Die Regimentstochter.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72s73. Di rektion: Kren und Schönfeld) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Eine lustige Doppelehe. Schwank mit Gesang in 3 Akten von Kurt Kraatz. Gesangs— texte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Lincke.

Sonntag und folgende Tage: Eine lustige Dopypelehe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bis früh um Fünfe!

Bentraltheater. Sonnabend, Nachmittage Uhr: Bei halben Preisen: Schneewittchen. Maäͤrchen in 7 Bildern. Abends 8 Uhr: Künstlerblut. . in enn n, 9. e le e

onntag, Nachmittags . e a, Abends 77 Uhr: Künstierblut. 9 Montag: Künstlerblut.

Trianontheater. ( Neorgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Wo ift der Papa? Vorher: Die Schloßkellerei.

Sonntag: Wo ist der Papa? Vorher: Die Schloß kellerei.

Konzerte.

Singahademie. Sonnabend, Abende 8 Uhr:

II. Abonnementsfonzert von Florian Zajie und Heinrich Grünfeld.

Beethoven aal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Konzert von Helene Morszftyn (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchefster.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Klavierabend von Marianne Heinemann.

saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: I. Konzert (Klavierabend) von Donald Francis Tovey.

Zirkus Schumann. Sonnabend, Abends prässse 74 Ubr: XV. Grande Soiree High- Lise. Galaprogramm und die neueste Senfation auß Amerika: Der Motor im Globus. Drei Frores Will« in ihren wirklich phänomenalen Leistungen, Mons. Guichenet, Oberbereiser Seiner Majestit des Zaren. Sämtliche neuen gagierten Speziali⸗ täten und Direktor Albert Schumanns neue und moderne Dressuren. Zum Schluß: Die größte Prachtausstattungspantomlme der Gegenwart St. Hubertus.

Sonntag: Zwei Galavorstellungen: Nachmittag

36 Uhr (ein Kind frei) und Abends 71 Uhr. In belden Vorstellungen: Der Motor im Globus.

.

Familiennachrichten.

Verloht: Frl. Marie Upmann mit Hrn. Leutnant

Detlef Simon (Bremen). Frl. Margarete

artmann mit Hrn. Gerichtsassessor Erwin Schönfelder (Breslau).

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Karl von Nen bronner mit Frl. Alexandra von Roeder (Berlin)

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Reglerungsassessor Ribbeck (Berlin). Hrn. Baron bon Normann⸗ Herman (Berlin).

Gestorben:; Hr. Generalleutnant z. D. Kall Gustav Maentell (Berlin). Hr. Major 9. D. Georg von Götz (Wildungen). Hr. Militär= intendanturrgat und Hauptmann a. D. Edgar von Knobloch (Eberswalde). Hr. Josef Aigner Passau). Frl. Luife von Braun schwehh (Gardone ⸗RivieraJ. Fr. Glisabeth Rogalla von Bieberstein (Gnadenberg bei Bunzlau).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagk⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einschließlich Börsen Beilage).

M P.

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1907.

Berlin, Freitag, den 11. Januar

Marktort

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Qualitat

gering

mittel gut Verkaufte

Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster .

höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster

. 3 6. 160 Doppel zentner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schã tzung verkauft Doppel zentn er (Preis unbelannt)

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts · preis

A6. 66. .

Durchschnitts⸗ preis

für 1Doppel⸗ zjentner

Verkauft

wert . dem

Landsberg a. W. . Ostrowo ; Breslau. ; Striegan .. Hirschberg i. Schl. w Göttingen

Langenau. Rastatt. - Neubrandenburg . Chateau⸗Saling

n n a e a , n , , e, , e, a.

Langenau

* 2

Landsberg a. W. . Kottbus . ; Ostrowo . Breslau. Striegan ... Hirschberg i. Schl. k Göttingen. Geldern.

Neubrandenburg ; m . Chateau Salins

ü 7727777121

. 8

Landsberg a. W.. k e

Strlegan i berg i. Schl. 11 Göttingen Döbeln Langenau Rastatt.

1 66828646 Chateau ⸗Salins

d 9 9 9 9 9 9 2 42

S

Landsberg a. W. . Kottbus. 4 Ostrowo. Bregzlau . Striegau.. irschberg i. atibor. Göttingen Geldern. Neuß .. Döbeln Langenau. . Neubrandenburg Altkirch ;

Schl

a 9 9 9 9 0 9 9 9 n 9 o a

Bemerkungen. Die verkaufte Me

1 nge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der hetreffende Preig nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender

16,90 15,80 16,60 15, 00

MG eizen.

17.60 . 17.20 17.30 17.50

17440 1740 17.380 18,10

1750

17360 16,50 17,10 18,60 18.50 1700 18.00 16, 80 17,00 19, 60 aa 19,50

17,80 17, 10 17,10 17,20 17,50

16,50 18,30 17,00 16,60 19, 40 19,50

17.40 17, 90 18,00 18, 16 17.70 17.10 18,90 18,00 17, 30

1760 1750

1920 1930 15616 16536

sernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 19,20 19,40 19,60 19,780

Raggen. 15 40 16,20

15 36 146 1456 15.06 156, 16 1546 1d. S

6e 16.0 1d 6 1766 16, 56 16 5 15. 16

19,50 19,60

241

15,40 165,90 14,40 14,80 15,20

16,20 14,70 165,70 15,80 15,70 15,90 17400 16,80 16,00 16,60 17,00 15, 80

16,50 16,50 15,090 16,ů 30 16,80

16,50 16, 10 15, 00 16,20 16,80 1700

15, 80 14,86 a. 15, 40 3

c st e.

1440 13, 10 16360 17230 16.00 15,50 16,40 17.00

16,50 13.60 12.69 16,90 16,60

1400 16,50 14,00 18,99 19,40 16,50 17,50 16,00

15, 46 6 a fer.

1600 15 50 80 13,96 14,76 Ib, 00 14830

1580 16 36

1620 16,80 17 30

16,00 14420 15,40 15,60 165,00 1480 16530 1700 16,80 16,60

16.00 1410 15, 00 15.40 16.00 1450 16,30 16,50 1630 16,40

3 15, 80 1630 1500 18,57 18,657 5 16,00 =* 2.

111111111

156.83

1467 14.55

16,090 1664

14, S0 14,70

16 50 16, 17

16,90 17350 16, 10 18,67

17,50 41. 18,50 41.

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten F berechnet.

ericht fehlt.

Parlamentarische Nachrichten.

Hause

Dem eines Wanderarbei

Entwurf gegangen:

der Abgeordneten

ist nachstehender tsstättengesetzes zu⸗

§1. In Provinjen, welche das Wanderarbeitgwesen zu ordnen unter-

nehmen, können Land und Stadtkreise durch Beschluß des

rovinzial⸗

landtages verpflichtet werden, Wanderarbeitsstätten nach bestimmten

an ie, einzurichten, zu unterhalten u er Beschluß erfordert eine Meh Dritteln der abgegebenen Stimmen.

§52

Wanderarbeltsstätten haben die r

fähigen Männern, die außerhalb ihres Arbeit zu vermitteln und vorübergehend köstigung und Obdach zu gewähren.

nd zu verwalten. rheit von wenigstens jwei

mittellosen arbeite⸗ ohnortes Arbeit suchen, gegen Arbeitsleistung Be⸗

§ 3. Der Provinzialausschuß bestimmt nach Anhörung der beteiligten Rreigausschüsse * gien n des Magistrats bezw. Bürgermeisters) die Orte, an denen Wanderarbeitestätten einzurichten sind.

§ 4. sstätte eingerichtet wird, denen Kreise, in denen keine Wanderarbeitgstätte eing 52

aber die bon anderen Kreisen derselben Provinz eingerichteten ervorragendem Maße zugute rovinziallandtages verpflichtet werden,

arbeitsstätten in besonders können durch Beschluß des j zu den Kosten dieser Wanderarbeitsstätten

kommen,

beizutragen.

5. Die * . haben den diehjen zwei Drittel der Kosten der

Wanderarbeitsstaͤtten zu erstatten.

Zu diesen Kosten gehören auch die Kosten,

welche durch die Be⸗

förderung von Gästen der Wanderarbeitsstätten innerhalb der Probinz

erwachsen.

Ueber die Höhe der zu erstattenden Kosten beschließt im Streit- falle der Provinzialrat. 8. 8

Mit Zustimmung des Propinzialausschusses können sich die Kreise bei der Einrichtung, Unterhaltung und Beiwaltung der Wander- arbeit gstätten der Mitwirkung Dritter bedienen.

Die Zustimmung kann nur versagt oder zurückgenommen werden, wenn und insoweit die Mitwirkung Dritter die Erfüllung des Zweckes der Wanderarbeittzstätten gefährdet.

Im Streitfalle entscheidet der Frrvtmnialtat.

Geminden (Gutsbezirke), in denen eine Wanderarbeitsstätte ein⸗ erichtet wird, sind auf Erfordern des Kreiggusschusses zur Mitwirkung ki deren Verwaltung und zur Hergabe passender Räumlichkeiten, so⸗ weit solche schon bisher einem gleichen Zweck dienten, verpflichtet.

Die Kreise haben den Gemelnden (Gutsbezirken) hierfür eine an, gemessene Entschaäͤdigung zu gewähren, über deren Höhe im Streitfall der Bezirksausschuß beschließt.

Die Bezirksverbände der Probinz Hessen⸗Nassau und der Landes. kommunalverband der Hohenzollernschen Lande gelten im Sinne dieses Gesetzes als Provinzen.

In der diesem Gesetzentwurf beigegebenen Begründung wird ausgeführt:

Die Frage der Fürsorge für Wanderarme hat den Landtag der Monarchie keen wiederholt beschäftigt, ohne daß es jedoch bieher zu einem Eingreifen der Gesetzgebung gekommen wäre. In der Praxis haben sich bei der Ausgestaltung dieseg besonderen Zweiges der Armen. fürsorge der Hauptsache nach jwei Systeme herausgebildet, die mit dem Namen „Verpflegungsstationg. und „Wanderarbeitsstätten ˖ System“ gekennzeichnet werden.

Das erstere System beruht auf der Anlegung eines engmaschigen Netzes von Verpflegungestationen an allen größeren Straßen des Landes. Die Stationen sollen in der Regel einen halben

Tagemarsch voneinander entfernt sein. Die arbeitsuchenden Wander⸗ armen wandern am Vormittag zu Fuß von einer Station zur andern, erbalten dort gegen Arbeitsleistung (Dolijhacken, Stein⸗ schlagen usw.) Verpflegung und Nachtlager und seben sich nach etwa vorhandener Arbeitggelegenheit um; finden sie eine solche nicht, so wandern sie am nächsten Tage zur nächsten Station weiter. Das System der rr · bat sich in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts im gesamten Staats. gebiet ziemlich lebhaft entwickelt. Im Jahre 1893 waren im etwa 900 Stationen vorhanden, die fast durchgängig von den Kreifen unter finanzieller Beihilfe der Provinjen freiwillig ein⸗ gerichtet worden waren. Der dem Landtage im Jahre 1895 vorgelegte, y nicht 0verabschiedete Entwurf eine Gesetzes über die Verpflegungsstationen plante die obliga-= torische drr, solcher Verpflegungsstationen im gesamten Staatsgebiet; als Träger der Stationen waren die Kreise gedacht, denen die Dalfte der Kosten von den Provinzen erstattet werden sollten. Der Entwurf stieß jedoch in mehrfacher Hinsicht X. ge wichtige Bedenken Einmal wurde betont, daß ein Bedürfnis zu einer solchen Einrichtung nicht gleichmäßig vorhanden sei; weiterhin bedeute das System in seiner vorgeschlagenen Ausgestaltung gewissermaßen eine Organisation des jweck. 35 Umbherwanderng auf den Landstraßen, und schließlich feble es an einer zweckentsprechenden organischen Verbindung der Stationen mit einem r n m. te tatsächliche Ent wlcklung der folgenden 26 hat diesen Einwendungen gegen dag Verpflegungestationgspstem insofern recht gegeben, als die Zabl der Stationen elt Mitte der neunziger Jabre sebr erbeblich zurückgegangen ist. Sie betrug Ende 1905 im gesamten Staategebtei (aus

der n Westfalen und des Regierungsbenrks Llegnikßz nur

egen 300.

. Das System der Wanderarbeitsstätten berubt demgegenüber auf dem Gedanken, daß Stationen für * Wanderer nur an einigen went größeren Orten eines Ben eingerichtet werden. wobei diese Wanderarbeltsstätten durchgehende mit Arbeitgnachweisen

anzen