1907 / 40 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Feb 1907 18:00:01 GMT) scan diff

ehlte. Die reine, süße Stimme von Frau Grum bacher - de Jong chmiegte sich der Partie Gretchens wundervoll an; den Faust sang Herr van Kweyk formschön und klangvoll; in den übrigen Solo— Partien wirkten noch die Damen Cahnbley - Hinken, Labaube, Friedrich owiez, Wiegand und die Herren Pinks und ban der Wyl mit. Den Orchesterpart führte mit bestem Gelingen dag Philharmonische Orchester durch. Ueber Pablo de Sargsgte, der am Freltag in der Phülharmonle ein Konzert veranstaltete, kann nur berichtet werden, daß er nach wie vor einen der ersten Plätze unter den jeltgensfischen Geigensplelern behauptet. Die , , des Bogenstrichs, die bewunderunggwürdige Technik, die Feinhelten des Vortrags sowie der charakteristische süße Woehllaut seines Instruments sind ihm bis heute geblieben, wenn sich auch, das rr seines Spiels vielleicht inzwischen etwag ge— mäßigt haben mag. Zunächst bekundete er in einer Sufte (G-Dur) von Goldmark und in der Sonate A. Moll von Schumann abermals seine große Künstlerschaft, wobei der Allegrettosatz der letzteren besonderg relwoll und bestrickend zu Gehör gebracht wurde. In gleicher Weise riß er durch den glänzenden Vortrag der darauf folgenden vier slavischen Tänze von Bvorkak dag zahlreiche Auditorium zu begeisterten Beifallsbejeugungen hin, die den Meister zu einer Zu⸗ . deranlaßten. Den Schluß bildeten Komposttionen von Sarafate elbst, in denen er die ganze Eigenart seines Spiels zum Äugdruck brachte. Sein feinsinniger Begleiter, Professor Carlos Sobrino, steuerte einige eindrucksvolle Klaviersoli zu dem Programm bei. In einem nicht sehr besuchten Konzert, das Herr Hans Hermanns und Frau Marie Hermannz. Stibbe (Klavier) sowie Fräulein Ton! Dgeglau (Gesang) gleichfalls am Freitag im Beethoven“ Saal gaben, zeigten sich die beiden erstgenannten wiederum als die geschmackvollen Mustker, deren Können unlängst erst hier gewürdigt worden ist. Besonders einheitlich war die Gesamtwirkung des Andante mit Varlationen von Schumann während das Bachsche Konzert in C- ur (beide für zwei Klaviere) bis auf den Allegrosatz, etwas eintsnig klang und nicht immer wie aus einem Guß erschlen. Die Sängerin hat zwar ein besonders in der Tiefe an Umfang und Wohllaut befriedigendes Stimmaterial, zeigt aber noch technische Mängel, z. B. bei der Atem führung. Inf eff! machten auch u. a. vier Lieder von H. Hermanns, von dlesem selbst begleitet, nicht den Gindruck, den sie sonst vielleicht erzielt hätten. Die bekannte Pianistin Marie Panth os gab gleichzeitig im Saal Bechstein den ersten ihrer angekündigten Chopinabende. Ihre glänzende technische Durchbil dung ker m l; die Künstlerin in allen Vorträgen, nur wollte sich das Gefühl nicht immer binreichend ver⸗ tiefen, um ein packendes Bild der Tondichtung erstehen zu lassen. Der in Berlin seit 25 Jahren bestebende Loewe Verein wird in einem von Hermann Gura veranstalteten populären Balladenabend am 27. März sein Jubiläumsjahr beschließen. Am Freitag, dem 8. Februar, fand der letzte Vereinsabend statt mit Vorträgen selten zeboͤrter Loewescher Lieder. Bei dieser Gelegenheit ließ fich Frau uise Klosseck Müller nach langer Ruhepause wieder hören, und jwar erreichte in der von ihr mustergiltig vorgetragenen Ballade ‚Dantes Traum von M. Plüddemann, dem würdigen Nach— folger Loewes als ö t, der Abend künstlerisch seinen Höhepunkt. Strahlend und mühelos, bei außerordentlich feiner Dekla⸗ mation, sprach die warm zu Herzen gehende Altstimme in allen Ton— lagen an, sodaß anhaltender, begeisterter Beifall die Sängerin lohnte, die auf das beste von Fritz Fuhrmeister am Klavier begleitet wurde. Die beiden letzten der drei Orgelkonzerte, die der Organist arles Tournemire von der Kirche Sainte Clotilde in Paris der Kaiser Wilhelm - Gedächtniskirche am Donnerstag und Sonnabend gab, zeigten das bedeutende Können des Künstlers in beller Beleuchtung. Interessant war schon das aufgestellte Pro⸗ gramm, das jedesmal DOrgelkompositionen alter und neuer Meister vereinigte. Eine eigenartige Anregung ging von den Tonstücken alter französischer Meister aus, wie sie am letzten Konzertabend stilgerechter Wiedergabe zu Gebör gebracht wurden. Die kleine anmutige, naid heitere Tonschöpfung Clsrambaults: Trompette“,

Ch in

Frank ent x n,. die immer des letzten arf umrissenen

Gedankengang und ihren farbenreichen Klangformen hielt die Teil- nahme der Zuhörer bis zum Schluß rege.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, Götterdämmerung“ gegeben (Anfang 67 Uhr). Die Befetzung lauter; Siegfried: Herr Kraus; Brünnhilde: Frau Pester⸗Prosky bom Stadt- theater in Cöln als Gast; Hagen: Herr Wittekopf; Waltraute:

rau von Scheele. Müller; Gunther: Herr Alfred Kase vom gniglichen Theater in Cassel als Gast; Gutrune: Fräulein Hledler; Alberich: Herr Krasg. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Leo Blechs im März 1963 erstmalig hler gegebene Dorfidylle in einem Aufzuge: „Dag war ich“, wird am 23. d. M. neu einstudiert und teilweise in neuer Besetzung unter der per— sönlichen Leitung des Komponisten aufgeführt werden. Fräulesn Dietrich und Herr Jörn sind im Besitze ihrer Rollen geblieben; die Pächterin singt jetzt Fräulein Rothauser, Herr Hoffmann den Pächter und Frau von Scheele⸗Muͤller die Nachbarin. m Königlichen Schauspielhause werden morgen, Wallen— steins Lager! und „Die Piecolomini', mit Herrn Matkowsky als

Wallenstein, wiederholt. In der Komischen Oper wird am 21. d. M. die Oper »Remeo und Julia auf dem Dorfe“ von Delius ihre Uraufführung

erleben. Der Text der Oper ist nach der bekannten Rovelse von Gottfried Keller bearbeitet.

Frau Rosa Berteng wurde vom Direktor Dr. Robert für das Hebbeltheater verpflichtet.

In der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche findet am nächsten Donnertztag, Abends 6—7 Uhr, ein Orgelvortrag statt, bei dem Fräulein Therese Funck (Alt) und der Königliche Domsänger Herr Georg Funck mitwirken. Die Orgel spielt der Organist Walter Fischer. Eintrittskarten zu 1 und zu 50 3 sind bei Bote u. Bock, im Warenhaus Wertheim (Leipziger Straße), bei dem Küster Herrn vom Orde (Achenbachstraße 18/19) und Abends am Eingang der Klrche zu haben.

Morgen, Mittwoch, Abends 75 . Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Marlenkirche das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Fräulein Elisa⸗ beth Houben (Sopran), Fräulein Katharina Thoma (lt) und Herrn Otto Großmann (Violine). Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges. Berlin, 12. Februar 190.

Der Verein zur Besserung der Strafgefangenen in Berlin hielt am gestrigen Montag seine Monatsherfamm— lung ab, in der u. 4. auch die durch den Köpenicker Kassenraub aktuell gewordene Frage ber Ausweisung bestrafter Personen ein. gehend besprochen worden ist, wozu der Regierungsassessor Dr. Lindenau vom Berliner Polizespräsidlum an der Hand eines reichen statistischen Materials intereffante einleitende Mit— teilungen aug der Praxig machte. Er betonte dabei, daß er be⸗ auftragt sei, die in der Diskussion sich ergebenden Gesichtspunkte auf⸗ juzeichnen und darüber zu berichten. Dr. Lindenau ging zunächst auf die Frage ein, was es heiße, einen Menschen auöweisen, und ob der Aufenthalt eines Menschen an einem Orte die Kriminalttät beeinflussen könne oder nicht, was zu bejahen sei. Das Milieu bilde den wich⸗ tigsten Faktor; was auch unsere Kriminalftätsforscher längst erkannt haben. Bei den jährlich nach Berlin zuziehenden bestraflen Personen, deren Zahl sich auf 30 bis 35 000 belaufe, seien im Jahre 1903 nur 533 und in den vorhergegangenen Jahren 454, 407, 385 und 398 Perfonen ausgewiesen worden, was einen außerordentlich geringen Prozentsatz darstelle. Die Frage, warum so wenig Personen ausgewiesen werden. beantwortete der Vortragende dahin, daß das Berliner Pol izeipräsidium nach allen Kräften bestrebt sei, der Individualität des Einzelnen Rech⸗ nung zu tragen, Schonung und Milde walten zu lassen. Der Haupt. gesichtspunkt sei der, die betreffende Person nicht von dem Boden loszureißen, in dem sie wurzele. Vas Poltzeipräsidium lege das Hauptgewicht darauf, nicht auszuweisen, sondern den Zuzug zu verhindern. Ein zweiter Gesichtspunkt im Interesse deg Auszuweisenden sei in der Großstadt: der Versuch, den Bestraften in eine Umgebung zu bringen, 3. B. in eine Familie, wo die Ginflüsse der Großstadt paralistert werden. Ein dritter und vielleicht der wichtigste Grundsatz bei der Aus— weisung sei: Kein Mensch soll heimatlos sein. Diefe Frage aber sei

nicht leicht zu lösen und bedürfe eines sorgfältigen Studkums und ein—

gehender Prüfung. Der Redner beleuchtete sodann die Rechtsfrage n behandelte dabei die Ausweisung und die Polizeiaufsicht gesonder; beantwortete die Frage einer Reformbedürftigkeit dahmn, daß man mit jetzigen Gesetzen auskomme, wenn sie nur sinngemaͤ angewan werden. An der sich anknüpfenden Digkussion betelligten sich Herren Gerichtzassessor Dr. Rosenfeld, Direktor Br. Finkelnh Pastor Waldow, Frau Regenhardt, Fräulein Blum sowie die Anstal pastoren Peters, Priesemann und Vestelt, die sich überwiegend gen die Ausweisung gussprachen. Der Vorsitzende, Geheime Oberjusss Dr. Wachler betonte, daß es unmöglich sei, bei politischen J. brechern und Ausländern die Auswelsung gufzugeben. Es wurde I Kommission gewählt, die in der nächsten Sitzung Vorschläge in die Angelegenheit unterbreiten soll. Der Polijeipräsident hat erklärt er jederzeit mit Auskunft zur Verfügung stehe.

Eydtkubnen, 11. Februar. (W. T. 3 Die . Eydtkuhn Neuesten Nachrichten: melden; Eine seltene Raturerfchein! war am Sonnabend gegen 5 Uhr Abendg ju beobachten. Der nor liche Himmel erstrahlte in intensivem Licht, das in bren violett- rötlichen mit bläulich weißen senkrechten Streisen gabwechsg und bis zu 40 Grad hinguf den Himmel bedeckte. Die Erschein dauerte etwa eine halbe Stunde. (Vgl. Nr. 39 d. BI. u. Bregla

Penzig, 11. Februar. (W. T. B) Antlich wird gemell Bei Cinfahrt des Personenzugeg 44 von Kohlfurt um 1] 16 Minuten Nachmlttagö ent gleisten bei Otm. infolge Gru der Mittelachse an dem hkinter dem Packwagen laufen Postwagen die drei folgenden Per sonenwag Ein Personenwagen vierter Klasse stürzte um. Hauptgleis Kohlfurt—Penzig ist auf etwa sechs . Der Betrieb wird eingleisig aufrechterhalten. Zwei vn onen wurden erheblich, zwölf Personen leicht 9 Die Schwerverletzten sind Auguste Voigt aug Lorenzdorf, Bunzlau, und mma Schmidt aus Seifersdorf, Kreis Go Beide wurden mit dem nach Görlitz abgelassenen Hilfszuge ? Görlitz gebracht. Eine Gefahr für Ihr Leben besteht nicht. Materialschaden ist unerheblich. .

London, 11. Februar. (W. T. B.) Der durch die Exploss im Arsenal von Woolwich angerichtete Schaden wird 20 000 Pfd. Sterl. geschätzt; we ihundert Häu ser und Lan wurden beschädigt. (Vgl. Nr. 39 d. Bl) J

London, 12. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung Reuterschen Bureaus“ wird eine neue englische polarexpedition im Oktober d. J. unter der Führung Shall tons, der während der vorigen englischen Südpolarerxper⸗ dritter Offizier der „Discovery war, abgehen. Ble Exped geht juerst nach Neu⸗ Seeland und bezieht dann die früh Winterquartiere der Dis c overy - Expedition.

Stun

Dat der Expedition besteht in erster Linle darin, die auf der Schlittem der Discovery n Expedition gemachten Forschungen weiter zu verfol Es werden zu diesem Zwecke Hunde, kleine siblrische Pferde un! eigens für diese Reise konstruiertes Automobil mitgenommen wer

Paris, 11. Februar. (W. T. B.) Der Post d amy Laos ist, von Indochina kommend, am Sonnabend bei Cro (Eoire Infsrieure) gestrandet und vollständig verloren; Mannschaft wurde gerettet.

Lorient, 11. Februar. (W. T. B.) Unter überaus zahlte Beteiligung hat heute in Anwesenheit des Marineminifters Thom die Leichenfeier für die bei der Kesselexplosion auf dem Torpe boot Nr. 339 ums Leben gekommenen Seeleute (vgl. M d. Bl.) stattgefunden.

Aljeante,. 11. Februar. (W. T. B.) Der deut Dampfer „Royal“, der von Cardiff nach Genua bestimmt lief heute, von einem italienischen Dampfer geschleppt, Beschädigungen an der Maschine und an der Schiffsscht hier ein.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

r 1 k em nn en, nn.

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

40.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 12. Fehruar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualttat

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

gering

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Februar

Gejahlter Preis für 1 Dopp

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach ůũberschlãglicher . Schätzung verkauft dem Doppel jentner (Preis unbekannt)

Trebnitz i. Schl. . . 2 Strehlen i. Schl. . Löwenberg i. Schl. w Geislingen. Stockach.

Babenbausen Illertissen Aalen.. Giengen. Gels lingen

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16, 40 14.80 165,50 15, 40

1870 1336 13 36

15,80 14,90 15,60 15, 80 16,090 15,90 15,40 18.40 18.50

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15, 00 19,00 13090 1650 18, 15 16,75 1878 18, 0 18.20

16,40 18 56 16. 36 15,56 16 46 15356

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15,50 1310 16,60 1680 17409 19300 18,80 18,40

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16,60 15,90 15, 80 16.80 16, 69 1440 17.20

17,20 17, 00

17,70 18,090 17,70 18090 198,40 19,690 19.00

Kernen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

1920 19,30 21,60 1940 20,60

15, 80 15,690 1620 15,80 16, 90 15, 90 15 40 1940 18, 60

16,90 13, 0 1700 1680 1700 19, 00 1900 18.40

16, 00 16,30 15 80 16,80 15,60 1440 17.20 17,20

1700

3 520

285 1688 2 957

321 1550

576 120 138

34

14,40 17.10 1729 17,20

16,00

18, 98 18,2 18,11

16,29

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1640

17.06 16,77 17,20

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Stockach. Der Durchschnittspreis wird aug den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Schillertheater. G. (Wallnertheater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Jugend. Ein Llebes—⸗ drama in 3 Aufjügen von Mäx Halbe.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Im bunten Rock.

Freitag, Abends 8 Uhr: Im bunten Rock.

Charlottenburg ( Bismarckstraße, Ecke der Srolmanstraße). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua. Ein revublikanisches Trauersplel in 5 Aufjügen von Friedrich von Schiller.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Minna von Barn— helm.

Freitag, Abends 8 Uhr: Jugend.

Theater. Königliche Schau spiele.

Mittwoch: Opern⸗ Abe tevorstellung. Dienst⸗ und

irläütze sind aufgeboben. Götterdmme rung. 1Vorspiel von Richard Wagner. pellmeister Dr. Strauß. (Gunther: ter in Cassel,

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13. Abennements, Theater des Westeng. (Station:; Zoologischer

Sarten. Kantstraße 12. Mittwoch, Abends 74 Uhr:

Tert iel von Fritz Werner. Coufin Bobby.

tte in 3 Akten von Benno Jacobson und Franz Wagner. Mustk von Karl Milläcker.

Dennerstag und folgende Tage: Gastspiel von Fritz

Verner. Cousin Bobby. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Schũlervorstellung bei kleinen Preisen: Die Zauberflöte.

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Komische Oper. Mittwoch: Hoffmanns Er zãhlungen. Donnere tag: Tosca. reitag: Hoffmanns Erzählungen. Sonnat Carmen.

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Snusarenfieber. tag und folgende Tage: Husarenfteber.

r. Schillertheater . Friedrich Wilb⸗lmftädtisches

Mittwoch, Abends 38 hierauf: Sein Alibi.

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Residenitheater. Direktion: Riaarb Alexander) Mitte ech, Abend s Uhr; Haben Sie nichts zu

6e * . 6 . 2 = Cesstagtheater. Mettaca tens 7, nr, Mitta ac, A. . verzo len? S war in 3 Akten von M. Hennequin Triyelin: Richard

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2 2 2 * K 3 ach mittae s 3 Uhr: Der Zchlaftwagen⸗

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fontr o fleur.

Corhingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7 / 8) Mittwoch,. Nachmlttags 3 Uhr: Märchenvorstellung: Gänseliesel. Abends 71 Uhr: Die lustigen Weiber von Windsor.

Donnerstag: Der Waffenschmied.

Freitag: Der Mikado.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Märchen vorstellung: Gänseliesel. Abends 77 Uhr: Die luftigen Weiber von Windsor.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72s73. Di⸗ reltion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Eine lustige Doppelehe. Schwank mit Gesang in 3 Aften bon Kurt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Lincke.

Donnergtag und folgende Tage: Gine lustige Do nhelehe.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bis früh um Fünfe!

Bentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Künstlerblut. Operette in 3 Akten hon E. Eysler.

Donnerstag: Künsftlerblut.

Freitag: Bei halben Preisen: Der Raftelbinder.

Sonnabend: Zum ersten Male: Der Milliardär.

Trianontheater. ( Jeorgenstraße, nahe Bahnhof

Triedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulein Josette meine Frau.

Donnerstag bis Sonnabend: Fräulein Josette meine Frau.

Konzerte.

Singahademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Helene Pöx (Gesang) und Florence Williams ( Flavier).

Beethoven aal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: EI. ÆElavierabend von Ferruccio Busoni.

Saal Bechllein. Mittwoch, Abends 73 Uhr: I. Liederabend von Anton Sistermans.

Mozart aal. Mittwoch, Abends 8 Uhr— Wöohstätigleitefonzert zu Gunsten einetz ver— unglückten Mitgliedes der Königlichen Hofoper.

Zirkus Schumann. Mittwoch, Abend? n 7 Uhr: Grande soirse équestre. 6 programm und: Nur kurzes Gastsplel

Richard Sawades vorzüglich dreffierte mischte Naubtiergruppe, bestehend aus tißern, Löwen, Elsbären, Kragenbären ze,

wirkliche Prachtexemplare. Ferner: Die n engagierten Spezialitäten. Um 9 Uhr!! größte Prachtmanegenschaustũück St. Hubert Besondercs hervorzuheben: Die Treibjagd lebende Kaninchen, Hasen, Fasauen, R Hirsche, Wildschweine und echte Steinböc

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Schulenburg mit! Hauptmann Friedrich von Po nʒmer Esche (Ba Frl. Elfriede Heise mit Hrn. Oberlenz Erich Wallis (Berlin). Frl. Suse Bulut Hrn. Regierungsassessor Ludwig Mirre (Brel

Geboren, Ein Sohn: Hrn. Pfarrer Hern Priebe (Grunewald). Hrn. Landrat Dr. macher (Soldin, N. M.). Eine Toch Hrn. Frhrn. Grote (Hofgeismar) Hrn. von Rex (Colmar i. Els.

Gestor ben: Hr. Generalleutnant Aims Palszieux gen. Faleonnet (Weimar). Hr heimer Oberjustizrat. Landgerichtspräsident Vietor Stompg (Elberfeld). Hr. Major Ernst von Schulse (Ludorf i. Meckl.). . Amtsgerichtsrat a. D. Wilhelm Struck a. S). Fr. Antonie von Gustedt, geb. G von Flemming a. d. H. Crossen a. Elster (6 stadt).

. Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbut

Verlag der Expedition (Heidrich) in Beil

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Vn Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr.

Neun Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie eine besondere Beilage, betreffend Ergebnisse der Reichstagswahlen i. J. 1

nach amtlichem Material, und die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des ü lichen Anzeigers (eiuschließlich der Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachumn betreffend stommanditgesellschaften anf J unb Attiengesellschaften, für die Woche

bis 9. Februar 1907.

Gemerkungen.

Gin liegender Strich (—) in den Spalten für Preise bat die Bedeutung

J b det mitgeteilt. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner ,,,. 8, ist, 1 Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender

ericht feblt.

Preusischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 7. Sitzung vom 11. Februar 1907, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung des Entwurfs eines Wanderarbeitsstättengesetzes.

Das Gesetz bezweckt die Errichtung von Wanderarbeits⸗ stätten, die die Aufgabe haben sollen, mittellosen, arbeitsfähigen Männern, die außerhalb ihres Wohnortes Arbeit suchen, Arbeit zu vermitteln und vorübergehend gegen Arbeitsleistung Beköstigung und Obdach zu gewähren.

Minister des Innern Dr. von Bethmann⸗Hollweg:

Meine Herren! Der Ihnen vorliegende Entwurf eines Wander⸗ arbeitsstättengesetzes stellt den Versuch dar, die grundlegenden Wünsche gesetzlich zu formulieren, welche der Landtag in seiner Resolution vom Jahre 1905 ausgesprochen hat. Ueber die Leitsätze ist damals so er giebig gesprochen worden, daß ich heute und im gegenwärtigen Augen⸗ blick zu dem, was der Entwurf tatsächlich bringt, nichts Wesentliches hinzuzufügen habe. Sie wollen mir nur gestatten, zu denjenigen Wünschen, welche in dem Entwurf keine unmittelbare Erfüllung ge⸗ funden haben, einige Worte zu sagen.

Unter Nr. 2 der Resolutton hat der Landtag den Antrag gestellt, es möge der Staat an den Kosten des Wanderarbeitsstättenwesens angemessen beteiligt werden. Meine Herren, wie der Entwurf ge— staltet ist, wünscht er Fürsorge zu treffen für die mittel losen Wanderer, also für Wander arme. Es handelt sich mithin um einen Akt der Armenpflege, und da nach der allgemeinen Gestaltung unseres Staatgwesens die armenrechtliche Fürsorge den engeren oder den weiteren Kommunalverbänden obliegt, hat die Staatsregierung sich nicht dazu entschließen können, in dem Gesetz elne anteilige Be⸗ teiligung des Staates an den Kosten des Wanderarbeitsstättenwesens vorzusehen.

Trotzdem ist die Regierung berelt, zur Förderung mittelbar des Arbeltestättenwesens Beihilfen zu gewähren. Die Wanderarbeits⸗ stätten sind mag auch in der einzelnen Provinz die Ausgestaltung nach den özitlichen Bedürfnissen eine verschiedenartige sein grund⸗ sätzlich so gedacht, daß sie allemal mit einem Arbeltsnachwels ver · bunden sind. Ver Staat bat schon bisher gemeinnützige Arbeite⸗ nachwelse mit Beihllfen bedacht, und er ist bereit, wenn auf Grund dieses Gesetzes in Verbindung mit Wanderarbeitsstätten weitere Arbelttznachweise eingerichtet werden, ju ihrer Unterstützung weitere und mehr Belhilfen ju gewähren als gegenwärtig. Ob ju dem Zwecke

dann eine stärkere Dotierung des Tit. in Kap. 98 des Gtats beantragt werden soll, oder ob ich im einzelnen Falle mit entsprechen · den Wünschen in anderer Form an den Herrn Finanzminister heran- trete, ist ja nur eine Frage der Ausführung und nicht von grund—

legender Natur.

Die Resolution hatte des weiteren unter Nummer 7 eine Er mäßigung der Eisenbahntarife für die Wanderarmen verlangt, welche von Wanderarbeitsstätten befördert werden sollen. Wie schon in der Begründung als bevorstehend angedeutet ist, ist inzwischen eine Er⸗ mäßigung des Eisenbahntarifs von 2 3 für den Personenkilometer IV. Klasse auf anderthalb Pfennig für alle Personen in die Wege ge⸗ leitet worden, welche von gemeinnützigen Arbeitsnachweisen zu den von ihnen vermittelten Arbeitsstätten entsandt werden. Die Eisen— bahnverwaltung ist aber, wie ich zu meiner Freude nameng des Herrn Eisenbahnministers hier mitteilen kann, bereit, jur Förderung des Wanderarbeitsstättenwesens noch weiter zu gehen. Der Herr Eisen bahnminister hat seine Geneigtheit erklärt, in denjenigen Provinzen, die eine ausreichende Ordnung des Wanderarbeitsstättenwesens unter⸗ nehmen, für die auf Veranlassung dieser Einrichtungen iu be fördernden Wanderarmen eine weitere Herabsetzung des Tarife auf 143 pro Personenkilometer der IV. Klasse in wohlwollende Erwägung zu ziehen. Ich hoffe, daß diese Anerbietungen der Eisenbahnderwaltung eine wesentliche Förderung des Wanderarbeitsstättenwesens nach der Richtung herbeiführen, daß es mehr und mehr gelingt, die Wander⸗ armen von den Landstraßen zu entfernen und auf die Eisenbabnen hinüberzuziehen ein Wunsch, der ja bei der Beratung der Re— solution vom Jahre 1906 eine wesentliche Rolle gespielt hat.

Meine Herren, ich hoffe nach meinen kurzen Ausführungen, daß der Entwurf, der ja der Initiative des Landtags entsprungen ist, nun- mehr auch die endgültige Billigung des Landtags finden wird. Darüber sind wir uns ja alle klar, daß der Entwurf selber, wie er ist, eine Lösung der sehr schwierigen Wanderarmenfrage nicht entbält und nicht enthalten kann. Er gibt nur den Rahmen, in den Ein richtungen eingefügt werden können, welche zur Erreichung des an—⸗ gestrebten Zieies führen. Ob solche Einrichtungen getroffen werden, hängt von dem freien Willen der Provinzen ab. Was aber gerade auf diesem Geblete freler Wille vermag, das bezeugt mit seiner Person der wohl von uns allen gleich hochgeschätzte und verebrte Abg. Verr von Bodelschwingh. Wenn sein in der Betätigung praktischen Christentums erprobter Geist die dürren Buchstaben dieser Vorlage mit Leben durchdringt, dann wird die A belt, die Sie auf diese lex Bodelschwingh verwenden wollen, wie ich fest überzeugt din, nicht vergebens seln. (Bravo! rechts.)

Abg. von Schmeling (kons.): Die Tendenz des GSesetzentwurfg, die stellenlosen Wanderarbeiter in eine geordnete Tätigkeit zu bringen, hat die öffentliche Meinung wiederholt beschäftigt, und es wurde schon früher das Land mit einer großen Zahl von Verpflegungsstationen überzogen. Die Wanderarbeiter gingen von Station ju Station, die tagewelt auseinander lagen, und erhielten dort gegen Arbeitsleistung Obdach, und es wurde ihnen auch Gelegenheit gegeben, in feste Arbeit zu kommen. Es hat sich aber auch gejeigt, daß viele arbeitsscheue Leute darunter gewesen sind. Neuerdings bat sich sowobl unser Haus wie das Herrenhaus wieder mit dieser Materie befaßt und eingehende Erörterung geyflogen, Niederschlag die vom Minister bereits erwäbnte Resolution des Hauseg war. Der vor- liegende Entwurf schließt sich im wesentlichen dieser Resolution an. Zunächst können wir dem zustimmen, daß die Sache in gewissem Sinne fakultativ gelt wird, und daß es nicht einbeitlich geschtebt, sondern den provinztellen Verschiedenbeiten Rechnung getragen werden

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dürfen nicht vergessen, daß schon eine Zabl don richtungen auf diesem Gebiete exiftieren ie die Herbergen Heimat, die Vereine gegen die Wanderbettelei und andere zahlreiche Vereine. Einverstanden sind wir auch damit, daß jur Aufbringung der Kosten die Kreise und Gemeinden mit herangezogen werden. Meine Freunde sind also im ganzen mit dieser Regelung einderstanden eine nähere Prüfung und Frörterung übe einer Kommisston erforderlich. Nur über will ich mich schon jetzt äußern schleden auf den Standpunkt nicht in Frage kommen könne Armenverwaltung, also um handelt sich aber durchaus nicht sorge, es soll vielmebr Arbeite gelegenheit ist schon ein weiterer Gesichtsdunkt Staates mit seinen Mittel sind sehr für die Sa willigkeit findet eine Grenze in daure deshalb, daß es nach der Faffung ist, die dauernde finanzielle Beteiligung Meine Freunde stimmen alfo und betrachten ibn eine ö bringen. was boffentlich se kommt der allem auf die Erriedung zur Ardeit 3. Ich beantrage namen meimer Fraktion, den Entwurf an die um sieben Mitglieder zu derftardenmde Gemeindekommission zu überweisen.

Abg. Dr Schroeder Gaffel (nl) bettelei ist eine außerordentlich schwierige Fr Gegner, die allem dem Osten angedoeer die vorgeschlagene Maßrege ) starkt werde. Im Westen liegen die Verdalnm . wir baben dert die Wanderbettelekt und mässen ned Neser Marr erwebren. Auch ich din der Ueberrengung, daß er weede aaen der bum melte Griftenzen sind, die als Wanderarme aut den Straßen ch bewegen. Wir daben früber daa S em Rr rt d date gebabdt, aber durch dieseg Sdikem R dielleiht de Deos derde leis

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