gekauft werden muß. Herr von Dirksen hat ferner verlangt, daß die sinsfreien Darlehen nicht nur an die Zuchtvereine, sondern auch an Genossenschaften gegeben würden. Die Darlehen fließen alle aus den Pferdeankaufsfonds, und es werden alle berücksichtigt, wenn von der Landwirtschaftskammer, dem Gestütsdirektor oder dem Regierungs⸗ präsidenten eine Befürwortung vorliegt. Wenn wir auch für Ge⸗ nossenschaften diese Darlehen geben wollten, dann würde der Ankaufẽs- sonds unter keinen Umständen reichen. Das ist der einzige Grund, den wir dagegen haben. Der Herr Minister hat sich bereit erklärt, diese Frage der Landespferdezuchtkommission zur Begutachtung vorzulegen. Der Abg. von Dirksen hat auch in diesem Jahre die Gestütverwaltung hafür verantwortlich gemacht, daß Deutschland mehr als 100 006
ferde mehr importiert als exportiert. Mit mindestens demselben Recht oönnte man auch die landwirtschaftliche Abteilung im Ministerium dafür verantwortlich machen, daß . jährlich für 170 Millionen Federvieh imporsiert. olche Zahlen be⸗ weisen doch nur, daß der deutsche Landwirt es bei den jetzigen Preisen für einträglicher hält, sein Getreide in natura zu verkaufen und es nicht durch Verfüttern in animalische Produkte umzusetzen. Unser großer Pferdeimport erklärt sich einfach durch folgende Zahlen: Frankreich ist etwa so groß wie Deutsch⸗ land, besitzt etwa ebenso viel fiskalische Landbeschäler, produziert jähr⸗ lich ebenso viele Fohlen wie Deutschland. Trotzdem exportiert es etwa 15 000 Pferde mehr, als es importiert, während Deutschland nicht nur die eigene Produktion, sondern noch 130 000 Pferde mehr, also 150 000 Pferde mehr als Frankreich konsumiert. er nächstliegende Grund dieser Erscheinung ist meiner Ansicht nach der, daß Frankreich 40 Millionen Einwohner hat, Deutschland dagegen 60 Millionen, und daß diese doch alle gewisse hippologische Bedürfnisse haben.
Abg. Johanssen eth bedauert, daß das Gestüt in Schleswig⸗ Holstein zu stiefmütterlich behandelt werde, und bittet die Gestüt⸗ verwaltung, ein größeres Wohlwollen den schleswig⸗holsteinischen Züchtern dadurch zu zeigen, daß sie ihnen besseres Hengstmaterial zur Verfügung stelle.
Abg. Schön (frkons.): Die Ausführungen des Herrn von Bieberstein haben mich besonders interessiert; es leuchtet daraus der Stolz des Ostpreußen. Ich liebe auch den Stolz des Spaniers, aber wir können nicht alle Ostpreußen sein; und ich muß daher von den schönen Gefilden Ostpreußens in meine ärmere brandenburgische Heimat zurückkehren und für meinen Kreis Sorau der Gestütverwaltung einen dringenden Wunsch aussprechen, der unter den Bauern dieses Kreises sehr rege ist. Die Bauern sind meine besonderen Freunde. Der Bauer ist allerdings mißtrauisch; doch wenn man ihn einmal hat, dann hat man ihn. Die Bauern haben mir seit 40 Jahren treu und fest bei allen Wahlen zur Seite gestanden. Deshalb halte ich mich für verpflichtet, ihre Wäünsche auszusprechen. Der landwirtschaftliche Verein des Kreises Sorau hatte, um die Pferdezucht zu heben, zwei Beschäler gekauft, groß— artige Tiere mit guten Figuren, von denen besonders das eine aus⸗ gezeichnete Dienste leistete. Die Bauern haben durch den Verkauf ihrer Zweijährigen und Dreijährigen ihren Beutel mit Geld gefüllt. Leider sind diese beiden prächtigen Hengste krepiert. Sie lachen, wir aber nicht; denn wir sind in der äußersten Verlegenheit. Auf eine Eingabe an die Gestütverwaltung um Ueberlassung eines belgischen und eines hannoverschen Hengstes wurde uns die Antwort, daß eine Deckstation für die gegenwärtige Deckperiode nicht er richtet werden könne, weil die verfügbaren Hengste bereits auf die einzelnen Stationen verteilt seien, daß der Wunsch aber, wenn möglich, für die Deckperiode 1908 beruͤcksichtigt werden solle, daß es aber den Forderungen der Pferdezucht nicht entspräche, wenn andere als warmblütige Hengste zur Verfügung gestellt würden. Ich möchte deshalb den Oberlandstallmeister bitten, daß uns 1908 ein belgischer Hengst und ein Hannoveraner zur Verfügung gestellt wird. In diesem Jahre haben bei uns alle, die ihre Stuten decken lassen wollen, nur einen alten braven Maskareten zur Verfügun gehabt, der aber neulich zusammengebrochen ist. Jetzt haben sie no einen andern, der vorläufig seine Sache noch ausgezeichnet macht.
Oberlandstallmeister Graf von Lehndorff: Als vor drei Jahren eine ziemliche Opposition in der Gegend des Abg. Schön gegen die Kör⸗ ordnung auftrat, wurden die Leute gefragt, ob sie einen Belgier haben wollten, dann sollte ein Belgier extra für sie angeschafft werden. Das haben sie refüstert. Ich freue mich, daß sie jetzt anderer Ansicht geworden sind.
Abg. Gyßling (frs. Volksp.) ist mit den Zielen des Antrages von Dirksen einverstanden, bemerkt aber, daß in Ostpreußen die Warmblutzucht am Platze sei, dagegen Kaltblutzucht nur, wo sie hingehöre; jedenfalls müsse man alles Lauwarme ausscheiden, das könne man nicht gebrauchen. Der Redner spricht ferner seine Anerkennung aus, daß in den Etat zwei neue Rendantenstellen bei den Haupt- gestüten eingestellt seien, und bittet noch um Gleichstellung der Rechnungsführer bei den Gestüten mit gleichartigen Beamtenkategorien im Gehalt.
Abg. Graf von Schwerin ⸗Lswitz (kons.): Die hier angegebenen Anregungen sind im preußischen Landesskonomiekollegium seit Jahren alljährlich gründlich erörtert worden. Die Landwirtschafts kammern nehmen sämtlich die Stellung ein, daß in Preußen die Kaltblut. zucht ebenso berechtigt sei wie die Warmblutzucht, daß aber niemals eine Kreuzung von beiden unterstützt werden könne. Nimmt man dies als grundlegend an, so müssen wir unbedingt ein richtiges Verhältnis zwischen dem Stutenmaterial und dem Hengstmaterlal in der Kaltblutjzucht wie in der Warmblutzucht herstellen. Da muß ich feststellen, daß die Gestütverwaltung in Preußen bereits für das kaltblütige Stutenmaterial mehr kaltblütige Hengste beschafft hat als warmblütige für das warmblütige Stutenmaterial. In ganz Preußen hat die Gestütverwaltung bisher auf 56 warm blütige Stuten einen warmblütigen Hengst, dagegen auf 37 kalt— blütige Stuten bereits einen kaltblütigen Hengst; sie hat also nicht das Warmblut bevorzugt, sondern im Gegenteil. Wir , also gerade darauf bedacht sein, unsere guten warmblütigen Hengste zu be⸗ halten und nicht aus dem Lande zu lassen, anderseits aber zur Hebung der Kaltblutzucht mehr kaltblütiges Stutenmaterial einzustellen. Ich würde mich freuen, wenn der Antrag Dirksen die Einstellung größerer Mittel in den Etat veranlaßte, um eine verstärkte Einfuhr von kalt— blütigen Stuten zu ermöglichen. Nur mit einer reinen Warmblut⸗ oder Kaltblutzucht sind Erfolge zu erzielen. Leider glauben viele Pferde⸗ züchter, durch angemessene Kreuzung von Kaltblut und Warmblut, wenn auch erst in der zweiten und dritten Generation einen neuen Schlag herstellen zu können. Der Staat und die Landwirtschafts—⸗ kammern müssen dafür sorgen, daß dieser Irrtum nicht allzu großen Umfang annimmt, und daß deshalb für das Stutenmaterial die ent. sprechenden Hengste da sind. Wenn der Oberlandstallmeister bereit ist, dem Kreise Sorau einen belgischen Hengst zu stellen, wo doch die Voraussetzungen für Warmblutzucht vorliegen, so bitte ich ihn, erst zu prüfen, ob der Hengst dort am richtigen Platze wäre. Durch schlechte Erfahrungen würden die Leute allerdings schließlich auf den richtigen Weg kommen; aber die Züchter müssen doch etwas bevor⸗ mundet werden, denn man kann die Leute nicht erst durch Schaden klug machen wollen. Alle preußischen Landwirtschaftskammern sind heute im Prinzip für die Erhaltung reiner Zucht. Es ist auch bei uns gar nicht ein größerer Bedarf an Kaltblut vorhanden; denn die Einfuhr von Warmblut ist stärker gestiegen als die von Kaltblut. Nach der Einfuhrstatistik würden wir also das Geld, das wir an das Ausland zahlen, nicht dadurch sparen, daß wir die Kalt— blutzucht heben; wir müssen ebensogut die Warmblutzucht üben. Ich bin dem Minister dankbar, daß er alle diese Anregungen in einer Kommission im Ministerium prüfen lassen will. Ich werde auch im Landesökonomiekollegtum von neuem die einheitliche Regelung der Körordnungen anregen. Diese einheitliche Regelung ist nicht allein durch eine Verfügung des Ministers möglich. Die Landwirtschafts⸗ kammer in Pommern hat die Freizügigkeit der Hengste, die es er⸗ möglicht, daß ein abgelörter Hengst in einem anderen Kreise angekört
wird, beseitigen wollen. Der Oberpräsident hat sich auf denselben Standpunkt gestellt, aber der Provinzialrat hat es abgelehnt. Ein Wandel kann also nur durch Gesetz geschaffen werden. Wenn die Regierung jetzt den Zeitpunkt zu einer einheitlichen Regelung des Kör—
verfahrens für gekommen hält, so würde ich das für richtig halten. Wenn der Antrag Dirksen auch nur den Erfolg hat, daß von dem Minister eine Sachverständigenkommission berufen wird, so wird der istens sehr dankengwert gewesen sein, auch wenn wir ihn heute ab- ehnen. Abg. von Böhlendorff (kons.) beschwert sich über die Verlegung einer Station in seinem Wahlkreise durch das zuständige Landgestüt und ersucht den Oberlandstallmeister, Remedur zu schaffen. Oberlandstallmeister Graf von Lehndorff: Die Akten über den Fall sind an den Landrat des Kreises geschickt; dessen Antwort steht
noch aus. Abg. von Dirksen (freikons): Durch die Debatte und die Aus—⸗
führungen vom Regierungstisch ist zunächst erreicht, was wir immer an⸗ gestrebt haben, daß eine . objektive, wissenschaftliche Untersuchung der ganzen Frage eintreten wird. Ich spreche dafür meinen ganz be—⸗ sonderen Dank aus, besonders auch für die Vertiefung, welche die Debatte durch die Ausführungen des Grafen Schwerin. Lzöwitz über die Frage der Körordnung erfahren hat. Unter wiederholter Bezug⸗ nahme auf seine ausführlichen vorherigen Darlegungen stellt dann der Redner einige Punkte richtig, welche der Minister und der Oberlandstall⸗ meister in . Erwiderungen auf die Motivierung seines Antrages mißverständlich aufgefaßt haͤtten.
Damit schließt die Besprechung. Die willigt, der Antrag von Dirksen gegen die servativen angenommen.
Bei den Ausgaben für die Landgestüte befürwortet Abg. . ermann ag die Aufbesserung der Dienstbezüge und des
ö eldzuschusses für die Gestütswärter.
Zum Ankauf von Pferden und für Kosten größerer Pferde⸗ transporte sind 1 850 000 6 angefordert, 100 000 S mehr als im Vorjahre. In Verbindung damit wird eine extraordinäre Position von 200 000 MS beraten, die zur Erhöhung der Beschälerzahl bei den Landgestüten bestimmt ist. Ohne Debatte werden diese Posten bewilligt, desgleichen das übrige Extra⸗ ordinarium.
Das Haus wendet sich zum Etat der Domänen⸗ verwaltung, den die Budgetkommission, Referent Abg. von Brandenstein, gleichfalls unverändert zur Bewilligung empfiehlt. Dazu gehören die Nachweisung der bei der Do⸗ mänenverwaltung im Jahre 1905 vorgekommenen Flächen⸗ zugänge und Flaͤchenabgäͤnge nebst Denkschrift, betreffend die⸗ jenigen Veräußerungen oder Erwerbungen, bei denen der Kaufpreis 100 000 M6 im einzelnen Falle übersteigt; ferner die Uebersichten über die Ergebnisse der anderweiten Verpach⸗ tung der im Jahre 1906 pachtfrei gewordenen und der 1997 pachtfrei werdenden Domänenvorwerke.
Die Kommission beantragt, diese Nachweisung durch Kenntnisnahme zu erledigen.
Bei Titel 1 der Einnahmen tritt
Abg. Reck (kons.) für eine Erleichterung der Ablösungsbedingungen
osition wird be⸗ timmen der Kon⸗
für die die bäuerlichen Grundstücke in seiner Heimat Ostpreußen schwer
belastenden Domänenrenten ein. Ministerialdirektor Dr. Thiel weist auf die Schwierigkeiten in dieser Sache hin; sie werde von der Verwaltung sorgfältig geprüft
werden. Bei den Einnahmen aus den Domänenvorwerken be⸗
schwert sich
Abg. Dr. Keil (nl.) über unbillige Behandlung der Stadt Wettin durch die Domänenverwaltung.
Die Einnahmen aus den Domänen werden bewilligt und die oben erwähnte Uebersicht für erledigt erklärt.
Bei den Einnahmen aus Mineralbrunnen, Bade— an stalten und Bädern kommt
Abg. von Pappenheim (kons.) auf die unzulänglichen sis⸗ kalischen Badeeinrichtungen in Norderney zurück, die schon im vorigen Jahre einer herben Kritik unterzogen worden sind. Die Badeeinrichtungen seien noch so unvollkommen wie vor 30 Jahren und entsprächen den Ansprüchen der Neuzeit in keiner Weise. Von irgendwelchen elektrischen Lichtbädern sei nicht die Rede, nicht einmal Badezellen seien in genügender Anzahl vorhanden. Für die geringer bemittelten Kreise sei noch nicht genug geschehen, obwohl doch e, solche Bäder der leidenden Menschheit und auch den minder emittelten Bevölkerungsschichten zur Verfügung stehen müßten. Wolle etwa die Regierung darauf warten, ob irgend eine Aktiengesellschaft das Bad abpachte, ihren Säckel fülle und das Bad seinem eigentlichen Zwecke entfremde? Es sei eine sozialpolitische Aufgabe der Regierung, das Bad so billig wie möglich zu gestalten.
Abg. Dr. Lotichtus (nl) betont wieder die Notwendigkeit einer Neufassung der fiskalischen Mineralbrunnen im Regierungsbezirk Wiesbaden.
Bei den dauernden Ausgaben bringt
Abg. Lü der s- Gronau (freikons.) verschiedene lokale Wünsche wegen Herstellung eines Eisenbahnanschlusses bezw. einer Haltestelle für eine Domäne und wegen größerer Berücksichtigung der Wünsche an Domänen angrenzender Gemeinden bei dem Verkauf von Domänen⸗ parzellen vor.
Ministerialdirektor Dr. Thiel: Diese Angelegenheiten sind in die Ministerialinstanz bisher nicht gelangt, werden aber näher geprüft werden.
Bei den ordentlichen Ausgaben für die Amts- und Gutsbezirksverwaltung sowie Ausgaben für die Unfall⸗ versicherung und Unfallfürsorge in Verbindung mit dem außer⸗ ordentlichen Ausgabetitel von 1 Million für Vermehrung und Verbesserung der Arbeiterwohnungen nebst Zubehör auf den Domänen macht
Abg. Graf Spee (Zentr.) den Vorschlag, daß die Domänen⸗ verwaltung bezüglich der Ansiedlung von Arbeitern vorbildlich vor⸗ gehen solle. Das werde aber nicht gehen, obne daß, entgegen der neulich geäußerten Ansicht des Ministerg, eine Art von Abhängigkeits⸗ verhältnis der anzusiedelnden Arbeiter geschaffen würde, vielleicht in der Art, daß sich die Verwaltung ein Vorkaufsrecht sichere, wenn das Arbeitsverhältnis erlischt. .
Die Positionen werden genehmigt.
Bei den Betriebsausgaben für die Mineralbrunnen bedauert
Abg. von Pappenheim, daß seine Bemerkungen über die Zu— stände auf Norderney keine Antwort erhalten haben; aber keine Ant⸗ wort sei auch eine Antwort, und es scheüne also ein stillschweigendes Einverständnis damit zu bestehen, daß diese Zustände so mangelhaft sind. Der Minister könne ja noch nicht orientiert sein, aber die Sache hätte doch eine Erörterung verdient und seine bescheidene Anfrage einer Ant- wort gewürdigt werden können. , ,.
Bei den einmaligen Ausgaben ö Erwerb und erste Ein⸗ richtung von Domänengrundstücken kommt
Abg. Gyßling auf die Kommissionsverhandlungen Über den Verkauf von Domänen in der Provinz Sachsen zurück. Dort hätten die Domänen ihre Aufgabe bereits erfüllt, es könnte also mit dem Verkauf vorgegangen werden. Den Wunsch aber, daß sie beim Verkauf fideikommissarisch gebunden würden, könne er nicht teilen, weil eine solche Bedingung die Zahl der Käufer herabmindern würde, und außerdem aus grundsätzlichem Widerstreben gegen die Vermehrung der Fideikommisse. Im allgemeinen müsse der Domänen und der fidei⸗ kommissarische Besitz möglichst verringert werden.
Bei den Ausgaben für fiskalische bemerkt
Abg. Engelsmann (ul.): Die Anlage von Domanialweinbergen an der Nahe zu Meliorationszwecken ist noch lange nicht in
Weinbergsanlagen
Es sind noch zahlreiche Morgen vorhanden. Mit der Aktienform ist da nicht vorwärts zu kommen, da ist es unmöglich, eine Rente zu erzielen bei den hohen Anlagekosten. In Kreuznach müssen große Kellereien angelegt werden, und nach 6 bis 7 Jahren könnten Versteigerungen vorgenommen werden, bei denen auch etwaz Ersprießliches heraußkommt. Die Hessen sind uns da bedeutend Über gewesen. Was soll es nützen, wenn man von der Nahe in oder 8 Jahren vielleicht mit einem einzigen Namen auf die Ver. steigerung kommt? Gelegentlich werde ich dem Landwirtschaftsminister persönlich die Sache nochmals warm ans Herz legen. Er kennt
genügendem Maße erfolgt. ganz vorzüglicher Lagen dafür
sa daz Nahegeblet sehr gut, er schießt da manchen? guten Rehkonn
Bei den Ausgaben zur Weiterführung der Aufschließ ung der fiskalischen Moore in Ostfriesland dankt
Abg. Dr. Iderhoff (freikons.) für die Einstellung der 100 000 zur . der Verbindung des Nord-⸗Georgs⸗Fehn⸗Kanals mit dem Emg⸗Jade⸗Kanal und wünscht möglichste . Unternehmungen zur Aufschließung der dortigen Fehngebiete und die Anlegung weiterer Ver, bindungskanäle, u. a. zwecks Aufschließung des sogenannten Königsmoorg, Die Verhandlungen darüber mögen bald zum Abschluß gebracht werden,
um die innere Kolonisation wieder in Fluß bringen zu können, d. Die Besiedlung werde immer dringlicher, wei sei und die Land. wirtschaft im letzten Sommer trotz der höchsten Löhne nicht meht genügend Arbeitskräfte habe erhalten können. Die Stadt Emden möge ferner endlich der Kolonisation keine Hindernisse mehr bereiten, wie sie es leider durch eine hohe Akzise auf die in die Stadt eingeführten Konkurrenzmöglichkeit Die Stadt möge möglichst bald .
Geheimer Regierungsrat Dr. Ram m erklärt, daß vor zwei Jahren .
seit 30 Jahren stocke. auch in Ostfriesland die Leutenot gestiegen
Torfprodukte tue, wodurch dem Torf die gegen die Kohle abgeschnitten werde.
diesen Finanzzoll beseitigen. von Baubeamten die Kanalprojekte besehen worden seien; die Regie,
Kanal weiter zu führen. Die Fehngesellschaft habe aber die Be,. dingungen noch nicht angenommen.
Abg. Dr. Lotz (freikons.) schließt sich den Ausführungen des Abg. Dr. Iderhoff an. i .
Der Rest des Etats der Domänenverwaltung wird ohne Debatte bewilligt.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Präsident von Kröcher schläͤgt für morgen die Beratung des Justizetats vor.
Abg. Dr. von Savigny entr. bittet, die verschledenen Anträgt wegen der Erhöhung der Beamtengehälter morgen an erster Stelle auf die Tagesordnung zu setzen; nach der heutigen Diskussion würde diese Verhandlung nur kurz zu sein brauchen.
Die Abgg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch lfreikons), Dr. von Heydebrand und der Lasa (lons.), Dr. Friedberg (nl) (und Gyßling (frs. Volksp.) unterstützen diesen Wunsch, damit die Frage der Beamtengehälter möglichft schnell erledig
werden könne. Präsident von Kröcher will sich dieser Uebereinstimmung fügen,
wenn er auch zunächst die Etatsberatung fördern möchte. Er hoff aber, daß die Diekussion nur kurz sein werde. —
Schluß 5 Uhr. Nächste Sitzung Freitag, 11 Uhr. (An. träge der Nationalliberalen, der Freisinnigen, der Frei- konservativen und des Zentrums wegen Revision der Beamten
gehälter, Justizetat.)
Nr. 6 des „Eisenbahn-⸗Verordnungsblattes“, heran. egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 5. d. M, . folgenden Inhalt: Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 29. Januar 1997, betr. Prüfungsvorschriften für technische Eisen bahnsekretäre und Eisenbahnbetriebsingenieure.
Kunst und Wissenschaft.
Die physikalisch, mathematische Klasse der Königlichen Akademie der Wissenschaften hielt am 7. d. M. unter den Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldeyer eine Sitzung, in der Hen Waldeyer über Gehirne menschlicher Zwillings- unn Drillingsfrüchte verschiedenen Geschlechts las. Bei di Zwillingsgebirnen zeigte sich die von Rüdinger, Mingaziin und Anderen beobachtete weiter vorgeschrittene Ausbildung de Gehirns der männlichen Feten. Auch bei dem einen Drilling! gehirn wurde derselbe Befund erhoben; bei den beida anderen ließ sich das nicht erkennen. — Herr Branca legte eine Bericht des Professors Dr. Wilhelm Vol; in Breslau vor übe dessen zur Erforschung des Gebirgsbaues und der Vulkan von Sumatra gemachte geologische Reise. Es ergibt sich, daß de Norden der Insel von dem mittleren und südlichen Teile in wesen— lichen Punkten abweicht und daß die jungen Vulkane zwar in Zer trümmerungsgebieten liegen, aber unabhängig von präexistierenden Spalten sich ihre Auswege selbst gebahnt haben. 1
In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretars Hern Vahlen abgehaltenen 26 der philosophisch historischen Klasse las Herr Erman über Methode und Resultate den ägyptischen Wortforschung. Die Arbeiten am Wörterbuch der ägyptischen Sprache! ergeben klarer, als man bisher annehm m durfte, wie sich der Wortschatz des Aegyptischen zeitlich scheidet. Auch? Orthographie erweist sich für die älteren Perioden der Hieroglyphensch als recht fest. Auf der anderen Seite zeigt sich freilich, daß schon der Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. einander äbnliche Won sehr häufig von den Schreibern mit einander verwechselt werden. Der selbe legte einen Aufsatz des Herrn Alan H. Garding Eine neue Handsschrift des Sinuhe-⸗Gedichtes“ vor. G Papyrus aus dem Beginn des zweiten Jahrtausends v. Chr. enth die Anfänge der Klagen des Bauern‘ und der Sinuhegeschichte, den entsprechenden Papyrus des Berliner Museums fehlen. Besonden für das letztere Gedicht ergibt sich sehr Wesentliches; es zeigt sich n. daß die Gegend, in der Sinuhe in der Verbannung lebte, und denn Leben im Gedichte geschildert wird, das nördliche Palästina war ;
Im Königlichen Kunstgewerbemuseum findet die Mm stellung von , n, n n, , des Verbandes geprüsn wn n,, w. Berlins und der Probinz Brandenburg lebhaft Interesse. Sie sst bis einschließlich den 20. d. M. auch des Aben geöffnet. Um den Schulkindern Gelegenheit zum Besuch zu gebe wird sie des Abends statt um 75 bereits um 6 Uhr zugänglich an
Die Académie Franęgaise wählte gestern, wie. W. T. 2 meldet, den Dramatiker Maurice Donnay und den Histom Marquis de Sgur zu Mitgliedern. J
Verkehrsanstalten. .
In Longit (Kamerun) ist eine Postagentur ehngerich worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe bon wöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen erstreckt.
Die Cisenbahndirektion in Breslau gibt, . W. T. B.“ uh bekannt, daß der Betrieb auf der Riesengebirgsbahnh Arngt dorf im Riesengebirge wieder aufgenommen worden
rung habe den Vorschlag gemacht, eine Schleuse zu bauen und den .
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich
Zweit
e Beilage
Berlin, Freitag, den 15.
Fehruar
Preußischen Staatsanzeiger.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistis
chen Amt.
1907
Februar
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niedrigfter 10.
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mittel
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Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner
— Menge
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Landsberg a. W. . Breslau. . i . Hirschberg i. Schl. n , . Göttingen Geldern.
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Landsberg a. W. . . Breslau. Striegau. Hirschberg i. Ratibor. Göttingen Geldern. Neuß . Döbeln. k Neubrandenburg Chateau. Salins
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Landsberg a. W. . Breslau.
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Landsberg a. W. . Kottbus. . Bretlau.
ihn . ; Arschberg i. Schles. . Relseeerg ! 4 . Göttingen Geldern.
Neuß
Döbeln
Winnenden. Langenau
Rastatt . NVeubrandenburg Chateau Salins
Pemerkungen. Die verkaufte M . 76 n erkaufte Menge wird auf volle Ein liegender Strich (— in den Spakten für Preise hat
Doppeh
18.650
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).
195,30 2000
15,80
15 ho 15 90 15,80
16,90 16, 10 15,60 17,00
16 00
16,50 12,60 16,00 16,60 15 50 14,00 15,30 14,70 16,50 18,40
17,00
17,50 15,00 15,90 15.90 16,00 16
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7,50
.
6 7, 8 40
17,00
k 2 51 1 . * 8 — entner und der Verkaufswert auf v ie Bedeutung, daß der
J. hot 28 v 4412 betreffende Preis
Wohlfahrtspflege.
Xr. Yauptpersammlung des Deutschen Vereins für ländliche Wohlfahrts und Heimatpflege ; (13. und 14. Februar 1907. .
In der gestrigen, jweiten Sitzung behandelte Major a. D. Tin dste dt. Rudolstadt in anregender We . 66 . . pflege durch die Kriegerve reine“ auf Grund feiner per sönlichen Erfahrungen als Kompagniechef und aus der Zeit, in der er daz däterliche Gut in der Provinz Brandenburg bewirischafte te. Er schild rie wie so vielfach nach Ahlauf der Dien tze die Reservisten an ihn zer. getreten seien mit der Bitte, Fürsprache bei die ser oder jener Behörde zu tun, damit sie in der Stadt bleiben könnten, weil ihre Stelle daheim iin Dorfe besetzt sei. Dies möge vor zwanzig Jahren noch nicht so falsch gewesen sein; heute aber müsse man nach weiteren Gründen dieser dandentfremdung. suchen. Eine Ursache sei gewiß die in der Stadt gewonnene weibliche Bekanntschaft. Die in der Dienstzeit ersernte Hůnttich ten Schnelligkeit und das gewohnt gewordene Zusammen⸗ eben mit Altersgenossen ließen dem Landfohne die vor der Militär. zeit geübte Einelarbeit ohne Eilfertigkeit nicht mehr fo schäßzenz— wert das Fahrikarbeit erleben nicht mehr so fremd erscheine n, Tund so bleibe er in der Stadt. Aber unsere dörflichen Kriegervereine sollten nicht nur dazu da sein, bei Paraden mitzuwirken, sondern auch Dazu, das Fundament unseres Staatswesens zu stützen — das Land als Urquell deutscher Kraft. Die Arbeit der Kriegervereine für die Heimatpflege müsse schon bei den jungen Burschen vor der Soldatenzei einsetzen. Das Zusammenleben mit Kameraden müsse den lungen Leuten auch im Dorfe sich bieten, sie sollten zu den ena eber amm lungen des Kriegervereins herangejogen werden, 2 aber müßten reicher und lebendiger ausgestaltet werden. In Thüringen hätten sich Srtggruppen aus vier oder mehr Dörfern gebildet, in denen abwechselnd Vortragsversammlungen stattfänden; gern höre die Jugend aus dem Soldatenleben erzählen. Auch die Feste der Krieger⸗ e, sollten nicht bloß Tan wergnügungen, sondern reich an Bar— 3. ungen sein. So geleitete Kriegerpereine belebten den Heimatsinn, k und den heimat lol, die zur Heimatliebe führen. T In der Digkussion venͤbreltete sich Pfarrer Baitholdy⸗Braungdorf
argen, über den Nutzen der Taͤtlgkeit der Geistlichen in den
egervereinen und erklärie es für eine Notwendigkeit, nicht nur
1e 8 den 9 ö 8 1 6 glied des Abgeordnete hauses.
nach dem Verlassen der Schul beginnen.
1 wese Ausführung. 6 9 lIbeéten, an der * s⸗ 1 1 64 Westpreußen,
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er Stadt, aber in gelegenheit fehlen, Einrichtungen P delung und Graͤftigu⸗ L. einer
edeutung. Die beste Förderun Schulbad. Durch die Kinder hygtenisch tragen. D facher, den örtlichen bad baulich mit der Schule dieser Form die zweckmäßigste einrichtung. Das Schulbad kann Kunstgraben, See oder Teich sei Klärung der ärztlichen Ansichte waschun gen. Tunlichst
8 . . wurde ausgeführt 8
Wannen und Anbringung von V ohne Schwierigkelt ein kleines V Vorhandensein' der finder auch für machen.
Grwachsene
Heimat., sondern auch Vaterlandgpflege ju treiben. Aehnlich a sich der katholische Geistliche in Yael ch. inf! Var eb ni .
stellen.
1310 18,20 18.20 17,80 17,49 18,90 18,50 18.00 19.50 18,50
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