1907 / 58 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Im Königlichen Schau spielhause werden morgen, Mittwoch Beasnen fieins Lager und „Hie Piccolomini' in der bekannten Be⸗ Egan g wiederholt. Den Wallenstein spielt Herr Matkomsky.

Ja Neuen Schau fpielhau fe findet von heute ah täglich um 10 Bohr Bormittags der Vorverkauf für folgende Gastspiele von Jojeyh Ra in; statt: Sonnabend, den 9. d. M, „Torquato Te sso. Senntog, den 106, „Das Fest des Sanet Matern“, Der arme Narr , Der grldene Schlüssel; Montag, den 11., Faust . I. Teil; Dierds⸗ zag, R 12. „Das Fest des Sanct Matern“ ꝛc.; Nitiwgch den 13, an s,, 1. Teil; Donnerztag, den 14, Das Fest des Sanet Malern * drritaz, den 15, „Torquato Tasso-; Sonnabend, den (6., „Weh dem, der iir; Sonntag, den 17.,, „Torquato Tasso'; Montag, den 18, Des Fest des Sanct Matern“ ꝛc; Dienstag, den 19, Der Barbier den, Sepia‘. Um vielfach geäußerten Wünschen des Puhlit me nenn zmtommen, beginnen die genannten Kainz⸗Vorstellungen, mit Aus. god der ‚Faust Aufführungen, die um? Uhr beginnen, vom 9. Mãaͤrz 9 , Oper wird als nächste Neueinstudierung Fans Berdammung“, dramatische Legende in fünf Akten von Hektor wer lros, vorerettet. Der Chor wurde ö verstärkt, und die Drzben ind bereits seit längerer Zeit im Gange. . 36 6. VIII. Sympbonteabend der Königlichen Kapelle Fapellmeister Felix Weingartner Leitung findet Sonnabend, , ärz, Abends 76 Uhr, im Königlichen Opernhause statt. Die

Sy mphoniematinsée beginnt um 12 Uhr.

Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, 5. März 190.

Aw 22. Januar d. J. ist der Kaiserin Augusta⸗ Verein ar deni sche Töchter in Berlin zu seinein satzungsgemäß alljährlich zattfndenden Vereinstage zusammengetreten, um den Geschäftsbericht r bas Jahr 1906 und die Rechnung bon den Einnahmen und Aus⸗ nber deß Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahre entgegenzunehmen. wer rein ist im Jahre 1871 nach Beendigung des deutsch⸗fran⸗ f der Kaiserin und worden, um den

jenem Kriege auf dem später an den Folgen erbaltenen Wunden oder der erlittenen Kriegsstrapazen benen deutschen Offiziere, Militärärzte, Militärbeamien, zristlichen sowie der ihnen im Range gleichzustellenden Träger folsen Krruzeß seine Fürsorge zuzuwenden. Diese Fürsorge erfolgt derer g. durch Aufnabme der verwaisten Töchter in die zu diesem e mater der Mitwirkung des Vereins errichtete Kaiserin—⸗ fa. Stiftung, früher in Charlottenburg, jetzt in Pet dam, oder , TDaorch Gewährung von fortlaufenden Erziehungsheibilfen an die fäner oder Vormünder der verwaisten Töchter bis zu deren vollendetem

buten Lebentjahre. C. Außerdem können ihnen auch nach vollendetem köehnen Lebensjahre noch außerordentliche Beihilfen zur weiteren Bernfzangbildung gewährt werden. Die Töchter der in den Kriegs ohren 1870 und 1871 gefallenen oder ihren Verletzungen erlegenen fhnere mw. haben zwar längst das erziehungsbedürftige Alter über ze Indessen traten bisher noch in jedem Jahre neu Fälle an

den Verein heran, in denen ehemalige Kämpfer von 1870s71 an den wären Folgen erlittrner Verwundungen und ausgestandener Triegt— a bor der Zit dahinstarben und erziehungsbedürftige Töchter

c Fermögenslage zurücklassen. . .

dem aber hat Ihre Majestät dle jetzige Kaiserin und Königin

bej Lie bernahme des Protektoratöz an Stelle der heimgegängenen Roistrin und Königin Augusta den dringenden Wunsch ausgesprochen, die bostehende Organisation auch für etwaige künftige Kriege er⸗

bald n bleiben und der Verein unter Beibehaltung seiner statutarischen im Kriegsfalle womöglich auch für die Zeit des Friedens eine techende Wirksamkeit entfalten mög, damit er dereinst

Töchtern der in

ede stigen gebliebenen oder

L. hre

Zweck

t der Verein durch die Satzungen seine, den deutschen gewidmete Fürsorge auf künftige deutsche Kriege auf die Unternehmungen der deutschen Kriegsmarine der deutschen Schutztruppen im Kolonialdienste und

uf tödliche Unfälle im Frierensdienste ausgedehnt. abgelaufenen Geschäftsjahre haben 18 Töchter laufende Er⸗ 9 Töchter außer. zum Gesamt—« sind zusammen

zie nngsbeihilfen zum Gesamtbetrage von 4425 , mbtnmhiche Beihilfen zur weiteren Berufsausbilpung von 2400 S erhalten, und an 2 Töchter

bern 81118 *

500 M als außerordentliche Unterstützungen zur Wiederherstellung ihrer Gesundbeit als Vorbedingung zur Erlangung sxäterer Exiflenz- fähigkeit gejahlt worden. In den 356 Jahren seines Bestehens hat der Verein im ganzen gezahlt: 200 825 6 an laufenden Erziehungs- beihilfen in 1022 Fürsorgefällen und 56 815 ½ς an außerordentlichen Belhilfen zur weiteren Berufsausbildung in 251 Fürsorgefällen, über haupt also 25770 M in 1283 Fürsorgefällen. ö .

Außerdem hat der Verein aus Anlaß der Silberhochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin und zum bleibenden Gedächtnis im berflossenen Jahre aus den Mitteln des Vereins eine vom Ver- waltungsrate zu besetzende Freistelle in der Kaiserin Augusta.· Stiftung zu Potf dam errichtet, die von Ostern d. J. ab der Tochter eines im Dienste tödlich verunglückten Offiziers verliehen worden ist.

Nach dem vorliegenden Geschäftsbericht zählte der Verein am Schlusse des Jahres 1906: 223 Wohltäter und leber slängliche bezw. ständige Mitglieder, 157 stimmberechtigte Mitelieder mit Jahres— beiträgen von 10 S6 und mehr, 49 Freunde mit Beiträgen von weniger als 19 4M jährlich. An Beiträgen sind eingegangen im ab— gelaufenen Jahre an einmaligen Beitragen 2820 , an laufenden Beiträgen der Mitglleder und Freunde 353280 MSL, zusammen: 6352,80 Ss Nach dem Kassenbericht für das Jahr 1806 haben be— tragen: die Einnahmen 23 087,54 6, die Ausgaben 189 433,50 4, mithin Kassenbestand Ende 1906: 365404 MS Das Gesamtvermögen betrug Ende 1906 264 886,29 0

Durch Allerhöchstes Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin om 8. Februar v. J. ist der Staatsminister a. D., Kammerberr Dr. G. von Bonin-Brettin in Berlin zum Vor— sitzenden des Verwaltungsrats ernannt worden.

Etwaige Zuschriften sind an den genannten Vorssitzenden (W. 62 Lützomplatz Nr. 8) in Berlin, etwaige Beitäge und Bei⸗ trittserklärungen an den Schatzmeister, Geheimen Regierungsrat H. Meyer (80. 16 Michaelkirchplatz Nr. 23) in Berlin zu richten, von dem auch die Satzungen und der Jahresbericht bezogen werden können.

Ihre 12. Hauptversammlung hält die Freie Kirchlich⸗ soziale Konferenz am 2. bis 4. April d. J. in Karlsruhe in Baden. Das eiste Hauptreferat wird der Professor D. R. Seeberg aus Berlin über: die Aufgabe der Theologie in der Sozialen Frage halten. Das zweite die Herren Li Mumm und Gewerkschasts⸗ kietär Rafflenbeul über die Notwendigkeit einer eigenen sozial / politischen Theorie für die christlich nationale Arbeiter⸗ bewegung. Im großen Saal der Karlstuber Festhalle wird der Pfarrer Julius Werner aus Frankfurt a. M. am ersten Abend in einer öffenilichen Vollsoersammlung über das moderne Proletariat und die deutsche Nation reden und am zweiten Abend gemeinsam mit dem Direktor Stubrmann aus Barmen und dem Pastor Keller das Thema behandeln: Das underkürzte Evangelium: die Rettung des Volks— lebens, die Bewahrung des Kirchenlebens, die Stärkung des Personlebens. Auch der zur Beratung angesetzte Arbeitssteff der sieben Arbeits⸗ kommissionen ist interessant: 1. Arbeitskommission. Thema: Die fehlerhaften Grundlagen unserts kirchlichen Verfassungslebens. Referent: Dietrich von Ortzen Berlin. 2 Arbeit kemmisston. Thema: Sieben Bitten an die evangelische Kirche. Referent: Pastor Samuel Keller. 3. Aibeitskommission. Thema: Jünglingsvereine und christliche Gewerkschaften. Referent: Prarrer Haag, Blansingen. 4 Arbeite kommission. Thema: Die Abhängigkeit der Presse von den Annonctn. Referent: Paster Swiercjewski, St. ÜUrich b. Mücheln, Bez. Halle a. S. 5. Arbeits kommission. Thema: Der Kampf gegen den Haeckelschen Monismus. Referent: Oberlehrer Dr. Dennert, Goder berg. 6. Arbeitskommission. Thema: Wie ist der Religionsunterticht auf der Schule fiuchibarer zu erieilen? Referent: Pioftssor Walter Weber, Wesel. 7. Arbeite kommission. Thema: a. Die besondere Aufgabe der kirchlich sozialen Frauen in der modernen Frauenbewegung. Referent: Direktor P. Stuhrmann, Barmen. Thema: b. Aufgabe und Pflicht der Frau als Konsument. Referentin: Fräuleln von Knebel-⸗Doeberstz, Berlin.

Die Sonnenflecken. die am 9. Februar das greße Nordlicht verursacht haben, sind wieder am Ostrande der Sonne erschienen und gestern bereits auf der Treptower Sternwarte den Beobachtern gezeigt worden. Es ist zu erwarten, daß an den nächsten Abenden vielleicht wieder Nord—⸗ lichter sichlbar werden. Die Sternwarte wund daher morgen und am Donnerstag bereits Vormittags um 10 Uhr zwecks Beobachtung dieser Flecken geöffnet werden. Aenderungen, die in den Flecken in der Zwischenzeit vor sich gegangen sind, lassen sich auf der in dem neuesten Heft der illustrierten Zeitschrift Das Weltall“ veröffentlichten Zeich⸗ nung des Direktors Archenbold deutlich erkennen.

Magdeburg, 4. März. (W. T. B.) Heute nachmittag brach in der Verkaufsstelle der Radeberger Hutfabrit Feuer aus, das bald das ganze Haus ergriff Sechs Personen sind von 9 Feuerwehr gerettet worden. Der Dachstuhl steht in hellen

ammen.

Kiel, 4. März. (W. T. B.) Der Chef der Hochseeflotte Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen hat den Offizieren und Mannschaften der Kreuzer der Hochsee⸗ flotte für die während des stürmischen Wetters in der Nordsee in der Zeit vom 20. bis 22. Februar zablreichen Handelsschiffen 5 Unterstüßung seinen Dank und seine vollste Aner-

ennung auctsprechen lassen.

Bremerhaven, 5. März. (W. T. B.) Im Vor derraum des vom Norddeutschen Lloyd gecharterten, mit Stückgütern und Baumwolle von Australien gestern hier angekommenen norwegi—⸗ schen Dampfers „Rygia‘ kam in ker vergangenen Nacht ein Feuer zum Ausbruch. Trotz energischen Eingreifens der Feuerwehr konnte der Brand bisher noch nicht gelöscht werden.

St. Johann, 4. März. (W. T. B. Auf dir Grube Dud⸗ weiler stürzte heute vormittag infolge Versagens der Bremse an der Fördermaschine der Förderkorb mit 33 Mann in die Tiefe. Zwei Mann sind tot, velletzt ist einer.

Wien, 4. März. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, kane es beute in der Lemberger Universität zwischen polnischen und ruthenischen Studenten, die an den bekannten Ausschrei⸗ tungen teilgenommen hatten, zu Zusammenstößen. Der Uni⸗— versitätssenat beschleß darauf, die Vorlesungen bis auf weiteres einzustellen.

Innsbruck, 4. März. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht sind zwischen Töll und Marling 2 Arbeiter über die Felsen auf den Bahndamm der Vintschgaubahn abgestürzt. Heute früh wurden beide, der eine tot, der andere schwerverletzt, von einem Bahnwärter aufgefunden.

London, 4. März. (W. T. B.) Der Nebel über dem Aermelkanal ist verschwunden, die bei Goodwin Sands festgekom menen Schiife sind wieder flott geworden. Der deursche Dampfer „Marsala“ der nach dem Zusammenstoß mit dem deuischen Dampfer Helene auch auf Grund geraten, aber bald darauf wieder losgekommen war, ist obne ernste Beschädigungen nach Barry weitergegangen. Die Reederei Schuldt in Flensburg teilt mit, daß die Mannschaft des ihr gehörenden Dampfer „Helene“, der jwischen Tover und Follestone gesunken ist, gerettet set., (Vgl. Nr. 57 v. HI.)

Alais (Dep. Gard), 5. März. (W. T. B. Im Bergwerk zu Fontaine stürzte infolge einer Explosion schlagender Wetter die Decke eines Stollens ein. Zwei Bergleute wurden getötet. .

Neapel, 4. März. (W. T. B.) Eine Gesellschaft von Ausflüglern unternahm eine Besteigung des Berges Sant' Angelo. Einer der Teilnehmer, der Ingenieur Kermont, glitt in der Nähe von Aqua Santa keim Scklittern auf dem Schnee elnem Abgrund zu und er sowie sein ibm zu Hilfe eilender Gefährte Do vidio stürzten in die Tiefe und wurden zerschmettert.

Wasbington, 4. März. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Associated Preß' bat der Vräͤsident Roosevelt an das russische Komitee zur Linderung der Hungersnot in Rußland, das sich in New Vork gebildet hat, einen Geldbetrag gesandt und in dem Begleitschreiben zu weiteren Zuwendungen für diese Sache mit dem Hinweis aufgefordert, daß Rußland ein guter Freund Amerikas gewesen sei.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

re inan hne nn nn meme.

Theater.

Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern- bai. SI. Abonnements vorstellung. Die Verlobung zei der Laterne. Operette von Jacques Offenbach. e) s dem Französischen von Michel Carré und zon Balty. Coppelia. Phantastisches Ballett 3 Aufzügen von C5. Nuitter und A. Saint⸗Leon. r von Leo Delibes. Musikalische Leitung: Herr weister Professor Hellmesberger. Ballett: Herr

zrifler Grab. Anfang 77 Uhr. arg uspiel haus. 62. Abonnementsvorstellung. Taallemfteins Vager. Schauspiel in 1 Aufzuge don Fredrich von Schiller. Regie: Herr Keßler. Schauspiel in 5 Aufzügen von Regie: Herr Keßler.

Mittwoch, Abend Spielmanns drama Donnerstag, Ab Freitag, Abends

Grolmanstraße). bunten Rock. L

Freitag, Abends

2 Theater des Dim Virrolomini. ane drich von Schiller.

Ay fang 73 Uhr. Doanerztag: Opernhauß. 62. Abonnements⸗ knng Die Stumme von Portici. Große in 5 Aufzügen. Musik von Auber. Text von Fär die deutsche Bühne bearbeitet von chtenstein. Anfang 75 Uhr.

Schanipiel haus 63. Abonnementavorstellung Tia nsteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen Don Friedrich von Schiller. Anfang 75 Uhr.

Nene Dßerntheater. Sonntag: hl. Billettreserhe⸗ on,. Menst⸗ and Freiplätze sind aufgehoben. Fra Dinvalu. Romische Oper in 3 Akten von Auber. 6 vor 59 Seribe, bearbeitet von Karl Blum. Uhr.

Gesamtgastsplel Hamburg. Die 3 Akten von Vik von Franz Lehär. Donnerstag Witwe. Sonnabend, Na

Der Freischütz. Undine.

* Erzählungen. el b An fung 71

HDentsches Thrnter. Mittwoch: Das Winter⸗ wär ther. Anfang 73 Uhr. Donnctslag: Nomeo und Julia. Ta mmerspiele: Miltwoch: Frühlings Erwachen. Anfang 8 Uhr. Toaacrnag Frühlings Erwachen.

Sonnabend, N 2. Att.

. nen wielhanz am Nollendorfylatz. DMarwoch: stspiel vo osef Kainz. st. . Teil) Anfang 7 n'! .

Le aer tag: Herthas Hochzeit. Anfang 8 Uhr.

Urlüngihenter. Mütwoch, Abende 8 Uhr: . —— er

Donnerstag, Abenda s Uhr: Mieze und Mari

rr Kean, 22 3 Uhr: Der ö . . und P. Veber. Alexander.)

tag.

Alibi.

Schillerthenter. O. 68

Charlottenburg

von Schönthan und Frelherrn von Schlicht. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Kaiserjäger.

Garten. Kantstraße 12) Mittwoch, Abends 8 Uhr: des Neuen

und folgende Tage:

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:

Komische Oper.

Vonnersiag: Tosca. Freitag: Carmen.

vorstellung zu Gunsten des Säuglinge heims. Latmé, To ?z ca, Hoffmanns Erzählungen.

Custspielhaus. (rledrichstraße 236) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Husarenfteber. Donnerztag und folgende Tage: Husarensteber.

Schillertheater M. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der ie,, ne

Donnergztag; Die Erziehung zum Don Juan. Freitag: Die Erziehung zum Don 5 Sonnabend: Adieu Therese!

Residenmthenter. ( Direttion: Richard Alexander) Mittwoch, Abends 8 Uhr: verzollen? Schwank in 3 Akten von M. Hennequin

(Wallnertheater) Uhr: Narrenglanz. Ein in 4 Akten von Rudolf Rittner. ends 8 Ubr: Die rote Robe.

8 Uhr: Narrenglanz. (Bismarckstraße, Ecke der Mittwoch, Abends 8 Uhr: Im ustspiel in 3 Aufzügen von Franz

zu verzollen?

Mittwoch: Der Mikado.

8 Uhr: Jugend. ö rektlon: Kren und Schönfeld.) Westens. (Station: Zoologischer Dpertiten iheaters aus bon Alfred Schänfeld. Witwe. Operette in und Leo Stein. Musik

Die lustige chmittags 3 Uhr: Schülervorstellung. k

lustige tor Löon

Der Milliardãr. Overette Okonkowski und Lippschitz.

Mittwoch: offmanns nn Freitag: Nanon.

Ed. Steinberger.

achmittagg 3 Uhr: Wohltätigkeit. Klub.

2. Att. Abends 8 Uhr: Josette meine Frau.

meine Frau.

Donnerstag und folgende Tage: Haben Sie nichts

Cortzingthenter. (Bellealllancestraße Nr. 7 /.)

Donnerstag; Die luftigen Weiber von Windsor. Freitag: Die Regimentstochter. Sonnabend: Das Glöckchen des Eremiten.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 7273. Di⸗ Mittwoch, Abends 8 Uhr: Eine lustige Doppelehe. Gesang in 3 Akten don Kurt Kraagtz. Musik von Paul Lincke. Donnerstag: Sine lustige Doppelehe. Freitag: Zum ersten Male: Olympische Spiele. Schwant mit Gesang von Kraatz und Neal. Sonnabend: Olympische Spiele. Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Der Hochtourist.

Fentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Donnerstag: Der Zigeunerbaron.

Sonnabend, Abends 71 Uhr: Gastspiel des Herrn Zum ersten Male: Der blaue

CTrignontheater. ( Georgenstraße, nahe Babnhof Triedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulein

Donnerstag bis Sonnabend: Fräulein Josette

Mo art Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr; Populärer Klavierabend (Beethoven ⸗Abend) von Frédérie Lamond.

Dirkus Schumann. Mittwoch: Fortsetzung der großen internationalen Ringkampfkonkur⸗ renz um den Goldenen Kranz von Berlin und 10 000 ½½ in Bar. Es ringen: Vietra le Basque mit Charles d' Anvers, Axel Krookt mit Hansen, Ritzler mit Milo, Paul Pous mit Bouchioni. Vorher: Galaprsgramm. Leg E Mazsnanis und um 93 Uhr: St. Hubertus. Größtes und sehenswertestes Prachtmanegenschaustück.

Sonntag: Ausnahmsweise in beiden Vorstellungen: St. Hubertus.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Gisela von Stangen mit Hrn. Leutnant Gert von Beneckendorff und von Hinden

barg (Dansig Langfuhr).

Verehelicht; Hr. Hauptmann a4. D. Eugen Gaissert mit verw. Fr. Elabeth Petri, geb. Gollmert (Berlin). Hr. Amtsassessor Dr jur. Wilhelm von Schuckmann mit verw. Fr. Vally von Arnim, geb. von Schuckmann (Schwerin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Erdmann von Prittwitz und Gaffron (Oels i. Schles..

Gestorben: Hr. Gottlieb Friedrich von Maltzan, Frhr. ju Wartenberg und Penzlin (Neustrelitzf. Hr. Sherst z. D. Robert von Hornemann (Liegnitz. Fr. Hedwig von Hobpffgarten, geb. Freiin von Bolneburg⸗Lengsfeld (Eisenach). Frl. Berthe von Bülow (Parchim).

Schwan t mit Gesangstexte

3 Akten von

Verantwortlicher Redakteur:

Singakademie.

Juan. und Heinrich Grünfeld.

Hierauf: Sein

Abends 8 Uhr:

Haben Sie nichts zu (Klavier.

(Robert de Trivelin: Richard

Konzerte.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: III. MAbonnemeutskonzert von Florian Zajie

Königliche Jochschule für Musik. Mittwoch,

Konzert von Jenny Behrens

Feethonen - Saal. Mittwoch, Abends 8 Ur: III. Liederabend von Julia Culp.

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagz⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zwölf Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Bellage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. G des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Rr. D veröffentlichten , , . Rommaubitgesellschaften anf Attien

ktiengesellschaften, für die Woche vom 25. Februar bis 2. März 1907.

M 58.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiget. 1907.

Berlin, Dienstag, den 5. März

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

. ö Qualitãt ‚.

mn l 6

Marktor⸗

Gejahlter Preis für l Doppelientner

Menge

niedeigster höchster niede nster höchster ö ö

höchster

Doppel entner

——— n ; 1

Außerdem wurden am Markttage (Svalte 1I) nach überschläglicher Scha tzung verkauf Doppelsentner (Prris unbekann !)

Am vorigen

Vurchschnitts⸗ Markttage

preis für 1Doppel⸗ jentner

Verkauft⸗ Durch · schnitts · preis

6 160

wert dem

Hd Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. k Neuß.

Aalen.

Giengen.

Babenhausen Illertifsen Giengen. Geislingen Aalen.

Hehn, ;

2, Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. 11

w

,

Giengen

Posen .. Breslau.

Strehlen i. Schl Löwenberg i. Schl. Oppeln J Aalen

Giengen. Riedlingen

12, 00 1400 165,50

18 6 183

BGraugerfte

BGraugerste

15,50 15, 60 16,00 15 20

. Streblen 1. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. 1 24212 Neuß . * * . . 2 * . Aalen. J 17, 80 Giengen k w 17.60 è Riedlingen... ; Wò——

Bemerkungen.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Prelse hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Pun

Weizen. 1 17,30 16,0 17.90 18, 1 109 18,20 17,v80 18, 00 17,0 18 50 19,60 . = 19800 1900 Kernen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen). J 1960 19,60 19,60 19,60 2000 20,00 19,60 19,80 20, 60 22, 14 2240 2240

RN oggen. 165,9 15.830 15,40 15 50 15. 85 16.20

15,85 16,10 1630 16,00

1640 16.00 1700 19, 60

1690

16,0 18,19 1780 17.50 19, 60

18, 10 17,90 18 269 18,00 18.50

19850 1950

19,490 22,00

159,50 15.10 15,85

16, 10 16, 00 1600 19,20

16,00 16,50

20 00 18,60

e r st e.

18.20 1260 1600 18525 16,50 15,80

1830 1636

15,20 13,00 16,50 15 25 16,75 15,80 18, 80 18,60

13,10 16. 60 1650 1700 16, 00 19,00 19,00

12, 50 1400 15,50

18 60 18, 00

a fer. 1630 16 60 17, 40 16,20 . 16,10 ; 95

16,70 2 20

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1840 17.00 is, 7 25. i736 * 18 16 35.

1487 340

15,86 17 06 1633 16, 33 185 17 75 180 18,56

& &tss

Der Durchschaittzd rei wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. in den letzten secks Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Per son alver änder ungen.

Röniglich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usn. Ernennungen, Beförde— rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, W. Februar. Pachaly, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm J. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, als aggreglert zum R et Heriog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfrles.)

r. versetzt.

Potsdam, 1. Märj. v. Moßner, Gen. der Kav. und Gou— 3 von Straßburg i. E., à la suite des Leibgardehus. Regts. gestellt.

Berlin, 2. März. Waenker v. Dankenschweil, Gen. Lt. von der Armee, zum Kommandeur der 31. Div. Blanquet, Gen. Major und Kommandeur der 2. Gardeseldart. Brig., zum Komman⸗ deur der 33. Dip., ernannt. Gr. Wolfskeel v. Reichenberg, Xönigl. bayer. Lt. a. D., früher im 1. Schweren Reiterregt Prinz Karl von Bayern, mit Patent vom heutigen Tage als Oberlt. der Res. des 2. Pocꝗm. Ulan. Regts. Nr. 9 angestellt und vom 1. April 1907 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim letztgenannten Regt. kommandiert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 2. März. Gaede, Gen. Lt. und Kommandeur der 33. Div., rr. Gen. Lt. und Kommandeur der 31. Div., v. Dresky,

en. Lt. und Kommandant von Metz, in Genehmigung ihrer Ab⸗ schledege uche mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt.

Schwer, Lt. im Fußnrt. Regt. General. Feldzeugmeister (Bran⸗ denburg) Nr. 3, unter Verleihung des Charakters als Oberlt., der Abschied mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Armeeuniform bewilligt.

Dentscher Reichstag. 9. Sitzung vom 4. März 1907, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Tagesordnung: Fortsetzung der ersten Beratung der Gesetz—⸗ entwürfe, betreffend die Feststellung des Reichshaushalts⸗ etats und des Haushaltsetats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1907 sowie der Ergänzung zum Entwurf des Reichshaushaltsetats, ö von 6 Mitgliedern für die Reichsschuldenkommission und erste Beratung des Ent⸗ wurfs eines Gesetzes, betreffend die Vornahme einer Berufs— und Betriebszählung im Jahre 190.

Chef der Reichskanzlei, Wirklicher Geheimer Oberreglerungsrat von Loebell: Menne Herren! Ehe ich mich zu dem Gegenstande wende, der mich veranlaßt hat, heute das Wort ju erbitten, habe ich noch eine Richtigstellung zu bewirken.

Der Baye ische Kurier‘ vom 3. d. M. schreibt unter der Spitz⸗ marke Eine prächtige Antwort“:

Eine prächtige Antwort hat laut ‚Elsässer' der Zentrums⸗ führer Spahn einem hohen Herrn aus Regierungskrelsen gegeben. Dem Blatt wird nämlich von einem Abgeordneten folgendes mit

geteilt. Bülow in Klammern: Herr von Loebell? trat r ) sidentenwabl an den Abg. Spahn heran in der Absicht, ibn zu sprechen. Herr Spahn bedeutete dem Herrn, er sei in Zukunft für ihn nur noch vor Zeugen zu sprechen. Daraufhin entfernte sich der Herr. So ist's recht, und so muß es bleiben.

Meine Herren, ich konstatiere, daß diese Darstellung, soweit sie meine Person betrifft, von A bis Z erfunden ist. (Hört, hört! rechts und links.) Ich überlaͤsse Herrn Spahn die Richtigstellung, die er für angemessen erachtet, muß aber doch erklären, daß es eine eigen tümliche Kampf sweise dieses „Bayerischen Kurlers“ ist, hier aufs Geratewohl, anscheinend auf eine unverbürgte Erzählung hin, den Namen eines Beamten zu nennen und ihn in dieser Weise bloßstellen sh wollen (Sehr richtig! rechts), und zwar in durchaus falscher Weise.

Meine Herren, der Herr Abg. Erzberger hatte am Schluß der letzten Sitzung in meiner Abwesenheit in einer persönlichen Bemerkung , . erklärt ich zitiere nach dem Oldenbergschen Parlamente⸗ ericht —:

Herr Gothein hat mir den Vorwurf gemacht, ich hätte eine Nebenregierung, einen Druck auf die Regierung ausgeübt. Er hat das nicht näher begründet. Ich nehme zu seiner Entschuldigung an, daß er sich hierbei stützt auf eine Notiz der Norddeutschen All— gemeinen Zeitung“ und auf eine durchaus unwahre Aktennotiz des Chefs der Reichskanzlei.

Er hat ferner gesagt:

Die Unlauterkeit und Unrichtigkeit der erwähnten Quellen sind von mir schon zweifach nachgewiesen worden. Ersteng war das Datum falsch, und dann hat der Registrator die Sache ein ganzes Jahr zu spät gesetzt, und ferner: die Niederschrift entspricht nicht der Wahrheit. Es handelt sich nicht um ein offizielles Akten— material nach meiner Meinung, sondern um eine einseitige Notiz, . n. Niederschrift, bei welcher sich auch jeder Beamte rren kann.

Meine Herren, ich habe es eigentlich nicht für möglich, jedenfalls aber nicht für wahrscheinlich gehalten, daß der Herr Abgeordnete Erz— berger auf die Verhandlungen mit mir im Falle Poeplau hier zurück⸗ kommen würde. Für die Form, in der er das getan hat, überlasse ich ihm die Verantwortung, Ihnen, meine Herren, das Urteil, nach— dem Sie meine heutigen Ausführungen gehört haben werden. Ich bin aber hierdurch zu meinem Bedauern trotz der Geschäftslage des Hauses veranlaßt, auf die Angelegenheit, die allerdings über den Rahmen einer persönlichen hinausgewachsen ist, zurückzukommen; ich werde mich dabei möglichster Kürze befleißigen.

Herr Eizberger glaubt den Wert einer Registratur, weil ein— seitig, in Frage stellen zu können, und hat sich anscheinend hierbei auf das neulich gebrauchte Wort berufen: proprig scripta non docent. Meine Herren, es handelt sich in diesem Falle nicht um eine private Aufzeichnung. Ich habe Herrn Erzberger, der mir damals persön⸗ lich noch kaum bekannt war, in meiner amtlichen Eigenschaft empfangen, er hat mir eine amtliche Angelegenbeit mitgeteilt und hat meine amtliche Mitwirkung bei dieser Angelegenbeit nachgesucht; ich war deshalb nicht nur berechtigt, sondern ich war verpflichtet, den Inbalt der Unterredung niederzuschreiben und ihn zur Kenntnis derjenigen Bebörde oder derjenigen Beamten zu bringen, die in erster Linie bei dieser Angelegenheit beteiligt waren. Meine Herren, ich mußte das

Eine hohe Persönlichkeit aus der Umgebung don Färft 31 · N Me * 821 11 *

mehr tun, als das en des Herrn Abgeordneten Erzber mir vortrug, oder der Vorschlag, der mir durch ihn gen ein ganz ungewöhnlich für mich überraschender war. .Er bat, um dies von vernberein hier festzustellen, mir mitgeteilt, Verr Poeplau habe noch aktenmäßiges Material hinter sich, dessen Bekanntgabe die Kolonialderwaltung aufs schwerste kompromittieren müsse; er sei bereit, dieses Aktenmaterial herauszugeben, wenn die gegen ihn schwebende Dis ziplingruntersuchung (Hört, hört! bei den Liberalen), bei der in den nächsten Tagen der Schlußtermin in Potsdam anstand, aufgehoben würde. (Hört, hört! rechts und links.) Ich habe dieses Ersuchen sofort und mit Entschiedenheit zurückgewiesen und Herr Eriberger bat mir selbst erklärt, daß er diese Zurückweisung von mir erwartet habe.

Meine Herren, Sie werden mir zugeben, daß eine solche un gewöhnliche Unterhaltung, wie diese war, von mir auch aktenmäßig sestgelegt werden mußte. Ich habe alsbald nach der Unterhaltung den Inhalt, wie er mir im Gedächtnis war, niedergeschrieben, babe eine Abschrift dieser Niederschrift machen lassen und diese Abschrift dem Herrn Staatssekretär des Auswärtigen Amts, dem damaligen Herrn Kolonialdirektor und dem Legationsrat Professor Helfferich in der Kolonialabteilung vertraulich mitgeteilt. Herr Helfferich, der vor etwa 14 Tagen hier in Berlin anwesend war und mich besuchte, hat mir bestätigt, daß ich ihm sehr bald nach der Unterredung mit Herrn Erzberger diese Abschrift gezeigt und ihm den Gang der Unterredung mit Herrn Erzberger so dargestellt habe, wie sie in der Aktennotiz niedergelegt ist.

Meine Herren, nachdem ich den beteiligten Herren diese vertrau— liche Mitteilung gemacht hatte, habe ich am 23. September 1905 wie eine Notiz auf dem Schriftstück selbst besagt, diese Registratur jur Asserdation genommen, und zwar, um den vertraulichen Charakter der Notiz zu wahren, und aus Rücksicht für den Herrn Erzberger, in beson derem Verschluß zu den sekreten Akten. Aus diesem besonderen Verschluß ist sie erst herausgekommen, um dies gleich vorwegzu— nehmen, nach Jabresflist und ist dann da zu der allgemeinen Regi— stratur der Reichskanzlei gekommen, nachdem die Angelegenheit wider Erwarten in der Zeitung wieder zur Sprache gebracht worden war. Daraus erklärt sich auch die Notiz der Reichskanzlei⸗Registratur auf dem Schrifststück, daß sie in die Reichskanzlei erst im Jahre 1906 ge— kommen ist, eine Notiz, aus der Herr Erjberger seine Schlüsse ziehen zu müssen geglaubt hat.

Meine Herren, ich habe dieses Verfahren gegenüber Herrn Erz— berger für richtig gehalten, weil er persönlich zu mir gekommen ist, schließlich auch in vertraulicher Weise mir diese Mittellung gemacht hatte, und ich gar keine Veranlassung batte, Herrn Erzberger durch die Bekanntgabe dieser Unterredung irgend welche Schwierigkeiten zu bereiten. Ich würde auch später nicht die Angelegenheit zur Sprache gebracht haben, wenn ich nicht zu meiner Ueberraschung im ‚Lokal— Anzeiger vom 14. November 1906 folgende Notiz gefunden bätte, die übrigens auch durch die anderen Zeitungen gegangen ist:

Gegen die halbamtliche Auslassung der . Süddeutschen Reichs korrespondenz', worin die Beschwerden des Abg. Eriberger wege der Beschlaanabme seines Materials über koloniale Mißstär zurückgewiesen wurden, wendet sich der genannte Abgeo zunächst, ohne den Erörterungen im R zwei Punkten entgenzutreten.

Es wird dann der erste Punkt erörtert und es beißt weiter