1907 / 72 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Al neue, von Mitgliedern des , e,, , ,,. bearbeitete Veröffentlichung wurden die Monatsblätter für Arbeiterversicherung“ vorbereitet, welche vom Jahre 1907 ab im Verlage von Behrend u. Co. in Berlin erscheinen und die volkstümliche Verbreitung der Grundzüge der Arbeiterversicherung erstreben.

Von ärztlichen Obergutachten wurden mit Genehmigung der Ver⸗ fasser im Berichtsjabre in den Amtlichen Nachrichten des Reichs versicherungsamts elf veröffentlicht.

Die nichtständigen Mitglieder des Reichsversicherungsamts und deren Stellvertreter aus dem Stande der Arbeitgeber und Versicherten sind füt die Wahlperiode vom 1. Januar 1907 bis 31. Dezember 1911 im Berichtsjahre neu gewählt worden. =

Ueber Streitigkeiten unter den Schiedsgerichten bejüglich ihrer Zuständigkeit hatte das Reichsversicherunggamt in 9 Fallen, die sich vorwiegend auf Unfälle bei Bau⸗ und Montagearbeiten bejogen, Ent⸗ scheidung zu treffen.

Die Arbeiterhilfsgesuche (2119) aus dem Gebiete der Unfall— veisicherung haben sich gegen das Vorjahr um 56 vermindert, während Eingaben aus dem Gebiete der Krankenversicherung, deren Erledigung wegen Unzuständigkeit des Amts abgelehnt werden mußte, wiederum in großer Zahl eingegangen sind,

Auf dem Gebiete der internal fonalen Rechtsbeziehungen sind mit dem Königreich Belgien auf Grund der 21, 94 Ziffer Z des Gewerbe⸗ unfall versicherungsgesetzes beziehungsweise 85 9 und 37 Absatz 1 des Bauunfallvꝛrsicherungsgesetzes entsprechende Abkommen im Berichtejahre getroffen worden. Die französische Regierung hat sich bereit erklärt, die Ersuchen der deutschen zuständigen Behörden in Unfallsachen nach dem im Rechtshilfeverkehre zwischen Deutschland und Frankreich ge, übten Grundsaͤtzen ausführen zu lassen, sofern die Ausführung zur Zuständigkeit der französischen Gerichts behörden gehört.

Die Kassen⸗ und Rechnungsführung ist im Jahre 1906 bei 9 gewerblichen und 2 landwittschaftlichen Berufsgenossen⸗ schaften sowie bei 86 Sektionen gewerblicher Berufẽs— genossenschaften geprüft werden. Auch die sonstige Geschäfts⸗ führung von Berufsgenossenschaften oder Sektionen wurde mehrfach aus besonderen Anlässen einer Prüfung unterzogen.

Sieben gewerbliche und eine landwirtschaftliche Berufsgenossen⸗ schaft haben Nachträge zu den Dienstordnungen der Genossenschafts- beamten vorgelegt und genehmigt erbalten. Die Uebertragung von Verwaltungsgeschäften auf den Geschäftsführer ist im Berichtsjahre von weiteren Genossenschaften und Sektionsvorständen beschlossen und vom Reicht versicherungsamt genehmigt worden. Derartige Vor— schriften sind jetzt bei 50 Genossenschaften und 149 Sektionen im Gebrauche. .

Gefahrentarife sind im Jahre 1906 für 6 gewerbliche Berufe— genossenschaften und 1 landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft neu fest= gestellt, während einer landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft die Beibehaltung ihres bisherigen Tarifs auf fernere 5 Jahre genehmigt wurde. Für den eingereichten neuen Gefahrentarif einer weiteren ge—⸗ werblichen Berufsgenossenschaft steht die Genehmigung noch aus.

Kataster, Gefahrentarif,, Umlage⸗, Prämien⸗, Abschätzungs⸗, Straf und sonstige Beschwerden sind im Berichtsjahre 6077 neu erhoben worden, sodaß mit den aus dem Vorjahre übernommenen 1819 im ganzen 7846 Beschwerden aller Art zu bearbeiten waren, von denen 5998 erledigt sind.

Aenderungen bestehender Unfallverhütungsvorschriften, Nachträge und Erweiterungen ju solchen sind im Berichtsjahre 6 gewerblichen Berufs⸗ genossenschaften genehmigt worden. Außerdem hatte sich das Reiche versiche⸗ rungtamt bei 7 weiteren gewerblichen Berufsgenossenschaften mit den Entwürfen von neuen oder abgeänderten Unfallverhütungsvorschriften zu beschäftigen, die aber noch nicht genehmigt werden konnten.

In größerem Umfange baben die Unfallverhütungsvorschriften der land⸗· und sorstwirtschastlichen Berufsgenossenschaften auch im Berichtsjahre das Reichsversicherungsamt wieder in Anspruch genemmen. Die Arbeiten sind so gefördert, daß nunmehr sämtliche dem Amte unterstellten landwirtschafilichen Genossen⸗ schaften Unfallverhütungsvorschriften oder Entwürfe zu solchen vorgelegt haben. Für zwei dieser Genossenschaften wurden Vor⸗ schriften, die sich auf das gesamte Gebiet der land⸗ und forstwirtschaft⸗ lichen Betriebsführung beziehen, und für 9 andere solche genehmigt, die teils auf Maschinen oder besonderen mit der Land⸗ und Forst⸗ wirtschaft zusammenhängende Tätigkeiten bejug haben.

Vie ständige Kommission der land und forstwirtschaftlichen Be—⸗ rufsgenossenschaften hat mit Unterstützung des Reichsversicherungsamts im Jahre 1906 Normalvorschriften für die Forstwirtschaft und für forstwirtschaftliche Nebenbetriebe aufgestellt.

An technischen Aufsichtskeamten waren am Schlusse des Berichte— jahres von 61 gewerblichen Berufsgenossenschaften (60 im Vorjahre) 286 (268 im Vorjahre) angestellt.

Auf dem Gebiete der Haftpflichtversicherungen (5 23 Absatz 1 Ziffer 1 des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Unfallver⸗ sicherungsgesetze vom 30. Juni 1800) liegt ein Vertrag, den 3 land⸗ wirtschastliche Berufsgenossenschaften im Jabre 1906 wegen gemein samer Tragung der Schäden geschlossen haben. Die Schaffung weiterer Haftpflichtversicherungsanstalten ist im Gange.

4 private Heilanstalten, die sich in hervorragendem Maße mit der Behandlung von Unfallverletzten befassen, wurden auf Grund des § 125 Absatz 4 des Gewerbeunßfallversicherungsgesetzes vom Reiche⸗ versicherungsamt erstmalig besichtigt. Außerdem ist die Revision bei 3 Aanstalten, von denen sich Z im Eigentum und in der Verwaltung von Berufsgenossenschaften befinden, wiederholt worden.

Das Heilverfahren innerhalb der ersten 13 Wochen nach dem Unfall (6 760 des Krankenversicherungsgesetzeß) wurde im Jahre 1905 von den gewerblichen Berussgenossenschaften in 8956 Fallen, von den land- und forstwirtschafllichen Berussgenossenschaften in 2294 Fällen übernommen.

In der Rechtsprechung hatte sich das Reichsversicherungsamt ins besondere mit folgenden Streitfragen, Begriffen usw. zu befassen: U) Unfall bei dem Betriebe, 2) ursächlicher Zusammenbang zwischen Schaden und Unfall, 3) Versicherungepflicht von Personen und Be— trieben, 4) Umfang der Entschädigung, ) Bemessung des Grades der Erwerbsunfäbigkeit des Verletzten, 6) Heilanstaltsbehandlung und deren Durchführung, 7) Veränderung der Verhältnisse in dem Zu— stande des Verletzten, 85 U berweisung ruhender Renten, 9) Verhältnis der Unfall versicherung zur Kranken, Invaliden und Privatyersicherung und zu dem bürgerlichen Haftpflichtrechte, 10) Auslegung wichtiger , Bestimmungen, 11) das Verfahren in Unfallversicherunges⸗ achen

Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung (Kaiserliche Verordnung vom 22. November 1909) bestanden am Schlusse des Berichts- jahres 24 Bel diesen sind aus dem Bereich der Unfallversicherunges⸗ gesetze im Jahre 1906 70 542 Berufungen anhängig geworden gegen— über 406 957 Bescheiden der Feststellungsorgane. Außerdem wurden im Berichtsjahre bei den Schiedsgerichten 17 160 Anträge gemäß F 88 Absatz 3 des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes und der ent— sprechenden Paragraphen der übrigen e n ,, vom 30. Juni 1960 auf anderweite Feststellung der Rente gestellt.

Rekurse gegen Schiedsgerichtsurteile waren 26777 zu bearbeiten, von denen 7143 aus den Vorjahren übernommen waren. Di neu eingelegten Rekurse, 19 634 fegen 17422 im Jahre 1905, haben also im Berichts jahre wiederum eine erhebliche Steigerung erfahren. Außer dem sind auf Grund des 73 Absatz 2. 5 85 Abfatz 1 und 2 und § 8.0 des Gewerbeunfallpersicherungegesetz's und der einschlägigen Bestimmungen der übrigen Uafallversicherungs⸗ gif. vom 30. Juni 1909 im Berichtssahre 468 Anträge auf

eststellung der zur Entschädigung veipflichteten Versicherungs— träger bei dem Reichsversicherungsamt bearbeitet worden, von denen 162 aus dem Vorjahre stammen. Durch Urteil wurden 16112 Re⸗ kurse entschieden, durch Beschluß wurden als unzulässig, verspätet oder offenbar ungerechtfertigt 874 zurückgewiesen und anderweit (Zurück nahme, Vergleich usw.) erledigten sich 1063 Rekurse, sodaß zu— sammen 186049 Rekurse erledigt wurden. In 1191 Sitzungen baben 18 5628 mündliche Verhandlungen ssattgefunden. avon antfallen 925 Sitzungen mit 14737 mündlichen Verhandlungen auf

sicherung, 266 Sitzungen mit 3891 Verhandlungen auf Rekurse aus dem Gebiete der land. und forstwirtschaftlichen Unfallversicherung. Unter 16112 durch Urteil erledigten Rekursen befanden sich 4168, das sind 26,9 /0 (1905 28,20 /9, durch welche die Schiedsgerichtsurteile völlig oder teilweise abgeändert wurden. Bei den Rekursen der Ver⸗ sicherten betragen die ent sprechenden Prozentzahlen 18,4 (1905 20,7 0 /o), bei denen der Berufsgenossenschaften 52,4 0 e (1965 53,20 ι ).

Auf dem Gebiete der Invalidenversicherung waren bis zum Schlusse des Jahres 1906 insgesamt 1919 381 Invaliden, Kranken, und Altersrenten anerkannt, von denen am 1. Januar 1907 noch 962 277 laufend waren. Von den Ansprüchen auf Beitrags- erstattungen sind bis zum Schlusse des Berichtsjahrs 1 812 521 anerkannt worden. An die Rentenempfänger usw, wurden im Berichtsjahre nach einer vorläufigen Schätzung einschließlich des Reichszuschusses etwa 166 Millionen Mark verauegabt. Der Eclös aus den durch die Post verkauften Beitragsmarken stellt sich auf 165 861 961 (, während sich die gesamte Einnahme der Versicherungsträger aus Bei⸗ trägen auf etwa 1569 Millionen Mark beläuft, wozu noch die Zinsen des 8 e ,,,. ö

ieses Vermögen der Versicherungsträger betrug am Schlusse des Jahres 1906 etwa 1315 Millionen Mark. ; chuff

Für die von der Seeberufsgenossenschaft im Jahre 1905 be— schlossene Errichtung einer eigenen Invaliden, Witwen, und Waisen— versicherungskafse hat der Bundesrat im Berichtsjabhre die Satzungen genehmigt. Die Kasse tritt mit dem 1. Januar 1907 in Kraft.

Durch zahlreiche Entscheidungen auf Grund des F 165 des In— validenversicherungsgesetzes hatte das Reichsversicherungs amt auch im Jahre 1906 auf eine einheitliche Anwendung der die Versicherungs— pflicht und das Versicherungsrecht behandelnden gesetzlichen Be— stimmungen hinzuwirken.

Gesuche in Beitragserstattungssachen sind in 1483 Fällen, sonstige Arbeiterhilfsgesuche in 1217 Fällen an das Reichsversicherungs⸗ amt gerichtet worden.

Die Zahl der im Laufe des Berichtsjahres an das Reichs⸗ versicherungsamt gerichteten. Beschwerden der Versicherten über die Ablehnung oder Ausübung des Heilverfahrens seitens der Ver⸗ sicherungsanstalt hat sich gegen das Vorjahr nicht vermehrt. Eine sachliche Prüfung dieser Beschwerden kann in der Regel nicht statt⸗ finden, da die Versicherungsanstalten in Fragen dieser Art allein zu befinden haben.

Die mit dem Jahre 1897 beginnende Statistik der Heilbehandlung ist auf das Jahr 1905 ergänzt worden und umfaßt nunmehr 289 951 Personen, deren Behandlung 70 700 g25 M erforderte.

. Im Berichtsjahre wurde ein Antrag auf Zulassung besonderer Leistungen im Interesse der den Versicherungsanstalt'n angebörenden Rentenempfänger, Versicherten sowie ihrer Angehörigen (8 45 des Invalidenversicherungsgesetzes) gestellt und vom Bundesrate genehmigt.

Die Geschäftsführung wurde durch das Reichsversicherungsamt bei 8 Versicherungsanstalten geprüft. Die Prüfung erstreckte sich auch auf die von den Anstalten für die Versicherten geschaffenen besonderen Einrichtungen, wie Krankenbäuser, Lungenheilstätten usw.

Zur Erforschung der Ursachen der erheblichen Schwankungen beim Zugange von Invalidenrenten sind auch im Jahre 1905 mehrere Be— zirke von Beauftragten des Reichsversicherungsamts bereist worden. Diese Ermittelungen haben den Beauftragten Gelegenheit gegeben, die bei Bewilligung von Renten in Frage kommenden Mängel aufzudecken und auf deren Beseitigung hinzuwirken.

] i, . erhielten acht Versicherungt anstalten ge—⸗ nehmigt.

Beschwerden über den am 1. Oktober 1895 in Kraft getretenen allgemeinen Entwertungszwang der Marken (Bundegratsbeschluß vom 28. Juni 1905) sind dem Reichsversicherungsamt bisher nicht bekannt geworden. Die hohe Bedeutung dieses Entwertungezwangt für die Rechtsprechung tritt schon jetzt zutage.

Eigene Invalidenhäuser waren am Schluß des Berichtsjahres 2 vorhanden, während 2 Gebäude für den gleichen Zweck gemietet sind. Außerdem haben verschiedene Versicherungéanstalten Renten- empfängern Aufnahme in Anstalten gewährt, die von Dritten unter— halten werden. Die Errichtung eines weiteren eigenen Invalidenhauses ist in Aussicht genommen.

Zu gemeinnützigen Zwecken waren aus den Veimögens— beständen der Versicherungsanstalten und der zugelassenen besonderen Kasseneinrichtungen bis jum 31. Dezember 1906 leihweise hergegeben:

1) für den Bau von Arbeiterwohnungen . 172 627 651 6

2) zur Befriedigung des landwirtschaftlichen

menen,

3) für den Bau von Kranken und Genesungs—

häusern usw. sowie für andere Wohlfahrts⸗

einrichtungen. 245 536 516 .

zusammen 197 161 633 4

Für die Errichtung eigener Kranken⸗, Genesungs., Invaliden bäuser usw. hatten die Anstalten außerdem bis zum Schlusse des Berichtsjahrs 41 045 895 verausgabt. ;

Die Hergabe von Anstaltsmitteln auf Erbbaurecht über die Mündelsicherbeit binaus hat das Reichsversicherungsamt im Jahre 1906 in 3 Fällen genehmigt.

Ueber Beschwerden gegen die Kostenverteilung der Schiedsgerichts vorsitzenden (nach den hierfür vom Reichsbersicherungsamt im Jahre 1 erlassenen Bestimmungen) war im Berichtsjahr in 5. Fällen ju entscheiden.

Bei der Rechnangsstelle des Reichsversicherungs amts gingen im Beritejahre 137048 Zählkarten über bewilligte Renten ein, von denen 319 wegen ungenügender Angaben beanstandet werden mußten. Eine neue Ausscheideordnung der Invalidenrentenempfänger ist im Berichtsjahre fertiggestellt und veröffentli t worden.

Bei den Schiedsgerichten wurden im Berichtsjahre 25 402 Be— rufungen anhängig, während die Versicherungsanstalten usm. in dem- selben Zeitraum 181 249 berufungssäbige Bescheide in Invaliden. und 1 und 197 729 in Beitragseistattungssachen erlassen aben.

Gegen Schiedegerichtsurteilte wurden 61983 Revisionen in Invalidenrenten,, 97 Rerisionen in Altersrentensachen, zusammen 6290 Revisionen, eingelegt. aus dem Vorjahr unerledigt übernommenen Revisionen, 8783 Inva— liden, und 139 Altersrentensachen, jusammen also 8922 Sachen. PViervon wurden erledigt durch Urteil 4788, auf andere Weise (Zurücknahme, Zurückweisung wegen verspäteter Ein⸗ legung usw) 00, zusammen also 5488 heey rn. In 337 Sitzungen sind 4746 Sachen zur mündlichen Verhandlung gelangt, vor dem Verstärkten Senat“ in 5 Sitzungen 26 Sachen und vor dem Eageren Senat“ in 332 Sitzungen 4720 Sachen verhandelt worden. Vor dem „Verstärkten Senat“ erging außerdem in 1 Streitsache auß 5 113 Absatz 2 und 5. des Invalidenversicherungs⸗ gesetzes Entscheidung.

Von den 4788 durch Urteil erledigten Revisionen wurde daz

Wer teilweise abgeändert. In 792 Fällen wurde die Sache an das Sch edsgericht oder an den Vorstand zurũckverwiesen.

In den Amtlichen Nachrichten· des Reichsversicherungsamts wurden im Berichtsjahr aus dem Gebiete der Unfallversicherung 49 Rekurgentscheidungen und Verwaltungsbescheide, aus dem Gebiete der Invalidenversicherung 53 Revistonsentscheidungen, Entscheidungen aus § 1565, 8 75 und 5 110 Absatz 1 Ziffer 1 und 3 und 5 ils Absatz 6 des Invalidenversicherungsgesetzes und Verwaltungsbescheide veröffentlicht.

Die Gesamtzahl der bearbeiteten Rekurse, Revisionen und Be—

47 880, von denen 14763 unerledigt geblieben sind.

Rekurse aus dem Gebiete der Gewerbe, Bau und Seeunfall er?

Zu bearbeiten waren, einschließlich der

und Hinterbliebene an

Schiedegerichtsurteil in 3854 Fällen bestätigt und in 142 Fällen völlig

schwerden betrug, abgesehen von den Arbeiten der Rechnungsstelle,

Zur Arbeiterbewegung.

Der Lohnkampf der Berliner Tapezierer geht, wie; Voss. Ztg.“ meldet, seinem Ende entgegen. In einer gan n der streikenden und ausgesperrten Tapezierergehilfen berichtet. 1 Vorsitzende, daß in den letzten Tagen die bedeutendsten Firmen 6. Gewerbes die Forderungen bewilligt hätten. Zur Zeit arbeitet schon 1400 Gehilfen zu den neuen Bedingungen. Im Augstamn oder in der Aussperrung befänden sich nur noch 369 bie z70 Gehilfen. Bei vielen Firmen seien aber bereits Verhandlungen im Gange, sodaß in Kürze mit einem Ende des Kampfes zu rechnen sei. Zur Lohnbewegung der Bäckergesellen nahm die Berliner Bäckerinnung „Germania! am Dienstag in einer außerordentlichen Generalversammlung Stellung. Die Forderungen des sollal⸗ demokratischen Gesellenderbandes wurden für ungnnehmbar erklart insbesondere bezüglich des Arbeitsnachweises. Gleichfalls am Diengtan! abend nahm zu dem bevorstehenden Kampf im Bäckergewerbe 3 jahlreich besuchte öffentliche Versammlang der Konditorge hilfen soweit sie in Bäckereien beschäftigt sind, Stellung. ? schlofsen, jede Arbeit zu verweigern, die als Ausstandsarbeit zu betrachten sei. Weiße Waren“ dürfen von Konditorgebilfen nur gemacht werden, soweit solche bisher von ihnen hergestellt worden sind. Im Fall die Konditorgehilfen sich dem Lohnkampf der Bäcker anschließen, worüber eine weitere Versammlung entscheiden wird, sind besondere Forderungen vorgesehen.

In Kiel haben, wie die ‚Köln. Ztg.“ erfäbrt, die dereinigten 1 des Töpfergewerbes sämtliche Arbeitnehmer auß, gesperrt.

Die Belegschaft der Altenburger Kohlenwerke ist, wie dem. selben Blatte aus Halle gemeldet wird, wegen der Entlassung mehrerer Arbeiter in den Ausstand getreten.

In München⸗Gladbach wurde, nach der Köln. Itg.“, am Dienstag in sechs christlichen und zwei solialdemokratischen großen Volksversammlungen eine Entschließung angenommen, in der gegen die drohende Aussperrung Einspruch erhoben und di Forderung der Weber der Gladbacher Wollindustrie für berechtigt erklärt wird. Gestern vormittag trat die aus Arbeitern und Fabrikanten bestehende Einigungekommission jusammen. Die Lohnbewegung im Gladbacher Jadustriebezirk dehnt sich jetzt auch auf andere Industriejweige aut. Die Bauarbeiter (Zimmerer, Stuckateure) fordern neue Tarffe. Bei der Flachsspinnerei in Dülken fordern 109 Arbeiter 26 6 Lohnerhöhung. Bei der Niederrheinischen Aktiengesellschaft für Leder— fabrikation in Wickrath haben 133 Lederar beiter gekündigt.

Zum Ausstand der Schauerleute in Hamburg kerichtet W. T. B., daß im Hafen Salpeterschiffe mit etwa 70 00 t Ladung liegen, die aus Wangel an Leuten vorläufig nicht gelöscht werden kann. Die Versandgüter an den Ka bäufen sich derartig an, daß Schuten und Lelchter zu Lagerjwecken verwendet werden. Mit dem englischen Dampfer City of Bradford. sind gestern wieder 121 Mann von England ein. getroffen, während die 167 Mann, welche die Arbeit verweigert hatten, mit dem Dampfer Poseidon“ wieder nach England abgeschoben wurden. Die Zahl der auf Entlöschung und Beladung wartenden Dampfer ist auf. 234 angewachsen. Die Schauerleute hielten gestern eine Versammlung ab, in der der Referent Bericht erstattete über die augenblickliche Lage im Hafen; er ke— jeichnete die Verhältnisse als recht günstig für die Schauerleute. G wurde eine Resolution gefaßt, welche die Handlungsweise der Str, leute, die sich wochenlang vor der Abreise des Schiffes anmusterten und im Hafen Schauermannsarbeit verrichteten, verurteilt. In übrigen soll der bisherige Standpunkt beibehalten werden. Die Ste⸗ leute von Ham burg Altona beschlossen in einer gestern abgehaltenen Versammlung, die ausständigen Schauerleute mit allen Mitteln zu unterstützen. Das „Reutersche Bureau“ meldet, daß die An, werbung von Londoner Dockarbeitern für Hamburg schnell vor sich geht; gestern sind über 400 angeworben worden. Etwa 2000 Mann versammelten sich vor den Bureaus der Hamburg⸗ Amerika Linie in Ost London und baten, nach Hamburg geschickt zu werden.

Die Textilindustriellen Nordböhmens haben gestern, wie dem . W. T. B. aus Reichenberg gemeldet wird, den Beschluß gefaßt, für den Fall, daß bis Montag mit den ausständigen Arbeitern keine Einigung erzielt werden sollte, vom 2. April an die gesamte Arbeiterschaft der Textilfabriken Nordböhmens auszusperten.

Aus Gent wird dem W. T. B. telegraphiert: In der Spinnerei Lousbergs legten gestern 300 Arbeiter die Arbeit nieder und brachten dadurch die Fabrik, in der im gaazen 800 Arbeiter beschäftigt sind, zum Stillstand.

Wohlfahrtspflege.

Gestern tagte im Sitzungssaale des Herrenhauses die erste Generalversammlung der Zentralstelle für Volks⸗ wohlfahrt. Es waren etwa 100 Vertreter mit etwa 175 Stimmen anwesend. Auf der Tagesordnung stand nur die Wahl des Vor— stand t. Durch eine von einer großen Anjahl von Wehlfahitt—, vereinen eingesetzte Kommission war eine Liste der zu wählenden Vor—= standsmitglieder aufgestellt worden. Sie wurde durch Alklamalion angenommen, nachdem von verschiedenen Seiten der Wunsch aut— gesprochen worden wars daß die Wohlfahrtsbestrebungen, die im Vorstande keinen Vertreter gefunden haben, im Bengt gebührend berücksichätizt werden möchten. Es wurden gewählt. DOberbürgermeister Dr. Adickes (Frankfurt a M), Dr. Gnaf Douglas (Berlin), Professor Dr. Francke (Berlin). Herzoglichet Staatzminister . D. Dr. Hentig (Berlin), Professor Dr. Hitz Münster), Staatsselretär a. D. von Hollmann (Berlin) Vizerber⸗ jeremonienmeister und Kammerherr von dem Knesebeck (Berlin), Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Kühne (Berlin), Generaldirektor Dr.⸗Ing. von Dechelhaeuser (Dessau), Generaldirektor Dr. Piexer (M. Gladbach, Dr. Alice Salomon (Berlin), Pastor Scheffen Berlin), Gebeimer Obermedizinalrat Dr. Schmidtmann (Bellin, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, Senatepräsident beim Ober- verwaltungegericht Dr. von Strauß und Torney (Berlin). PDastor Lic. Weber (M.⸗Gladbach) und Kommerzientat Dr. Wittenstein (Barmen).

Die Victoria National⸗Invalidenstiftung bat ibren 39. Jahresbericht fär die Zrit vom 3. August 1505 bis dahin 19806 herausgegeben. In dem genannten Zeitraum gingen bei der Stiftung 641 Unterstützungsgesuche ein, von denen 359 durch laufende oder ein malige Bewilligungen berücksichtigt und 68 an die Zweigvercine jut Erledigung abgegeben wurden. Im Jahre 1905 06 er⸗ hielten aus dem Zentralfonds der Stiftung 1735 Invaliden laufenden Unterstützungen 22 4350 * 176 Invaliden und Hinterbliebene an einmaligen Unterstützungen 6515 ; 4 Invaliden wurden an Kur und Badebeihilfen 20 * gewährt; ferner erhielten 3 Zweigvereine Zuschüsse im Betrage von 1242 Zusammen sind demnach im Berichtsjahr 30717 ber- ausgabt. Im Vergleich mit dem Vorjahr (1504 05) baben sich im Berichtsjahr die laufenden Unterstützungen um 2834 vermindert, dagegen die einmaligen um gIi5 S vermehrt. Das Vermögen der Stiftung belief sich am 3. August v. J. auf 457 570,97 66 gegen 452 4651,51 4 am selben Tage des Vorjahres. Die jur Verfügung stehenden Mittel reichen aus, um die der Stiftung statutenmäßig öu— fallenden Aufgaben völlig zu erfüllen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ masßregeln.

Niederländisch⸗Indien. 33 Durch Verordnung des Generalgouverngurs von niere i i,

é

Indlen vom 14. Februar d. J. ist wegen Ausbruchs der Pe

Quarantäne geßen Kemp sey (Reu, Sid. Wales) verhängt worden.

Es wurde be.

Sandel und Gewerbe.

den im Reichsamt des Innern jusammengestellten lit dergeachrich ten für Handel und In du strie?)

Rußland.

ginlaß von Motgren iu landwirtschaftlichen Ma⸗ nen. Nach Artikel 167, Punkt 5, des Zolltarifs können mit 6 l arten Dreschmaschinen und Dampfpflügen nur Dampf- bilen eingelassen werden, keinesfalls aber Motoren anderer Kon. hing wie J. B. Gas⸗, Naphtha., Benzinmotoren u. A) die ar orrichtung zur Fortbewegung (nicht zeitweilige zum Trang⸗ . der Lokomobilen an den Bestimmungsort) baben. Für die Größe obilen im Verhältnisse zu den Abmessungen der Dresch⸗

x . sind folgende Vorschriften erlassen:

J. Dreschmaschinen mit Schlägertrommeln. Erforderliche Zabl der indizierten Kräfte der Lokomobile

a e., er en

8 6 10 8 12 10.

II. Dreschmaschinen mit Stifttrommeln.

Erforderliche Zahl der indizierten Kräfte der Lokomobile (nicht selbstgehend) Dreschmaschine mit Dreschmaschine ohne Schoberblldner Schoberbildner höchstendt böchstens 6 a . ö

. 6 8 8 6 160 8.

III. Abmessungen der Arbeitsteile der Lokomobile.

Anjahl der Durchmesser Gang Heizfläche dijlerten Kräfte des Zylinders des Kolbens des Kessels er Lokomobile in mm in mm in Quadratmetern

höchstens

220 310 13 260 310 17 185 310 17 285 360 20 205 310 20 d ein vl indrig 310 410 24 jwelzvlindrig 220 310 24.

Lokomobilen, die mit Dampfpflügen eingeführt werden, werden nuch die Welle für die Aufwicklung des Drahtseils, das dem Pfluge e Bewegung mitteilt, charakterisiert. Diese Welle ist, gewohnlich nter dem Kessel der Lokomobile, manchmal aber auch an einer kesonderen, der Lokomobile angepaßten Bank oder an einem Karren

gebracht. ; Das Zirkular Nr. 6870 vom Jahre 1906 ist aufgehoben.

Iitkular des Zolldepartements vom 13. Januar 1907, Nr. 1139.)

Zollfreie Widereinfuhr von Säcken. Der Finanzminister hat im Einvernehmen mit dem Minister für Handel und Industrie sie zollfreie Wiedereinfuhr von leeren Säcken, die zur Ausfuhr von Seidengehäusen gedient haben, gemäß den Vorschriften vom 14. März Pöl gestattet. (Zirkular des Zolldepartements vom 19. Januar

19M, Nr. 1846.)

Verfahren bei der Besichtigung und Bestimmung der Stärke von Weinen. Alle eingeführten Weine werden bei den Jolämtern auf ihre Stärke geprüft, mit alleiniger Ausnahme der n Rm Zirkular Nr. 3457 vom Jahre 1901 besonders aufgeführten Peine mit einem Alkoholgehalte von weniger als 130, deren Stärke keiner Prüfung unterliegt. .

Zur Bestimmung des Alkoholgehalts in Graden ist eine allge— melne Probe der Weine nach Sorten, für jede Post der Anmeldung gesendert, vorzunehmen, wobei Proben von sämtlichen Fässern jeder Sorte, tunlichst im Verhältnisse zum Rauminhalt eines seden Fasses, ju entnehmen sind.

Um erforderlichen Falls den Rauminhalt eines Fasses ohne Um. sällung seines Inhalts ju bestimmen, ist das Rohgewicht des Weines mit Ümschließung) um 18 v. H. zu kürzen und das so bestimmte Reingewicht auf Wedro umzurechnen, wobei ein Wedro Wein gleich 30 Pfund gesetzt wird. ;

Das dem Zirkular Nr. 14429 vom Jahre 1891 beigefügte Ver⸗ leichnis der Weine?) bleibt in Kraft und ist durch die in den Zirkularen Rr. 24 954 vom Jahre 1892) und Nr. 8459 vom Jahre 18935) er- wähnten Weine zu vervollständigen. Die Zirkulare selbst sowie das Zikular Nr. 23 62 vom Jahre 1903 sind außer Kraft gesetzt. Iitkülar des Zolldepartements vom 23. Januar 1907, Nr. 2258.)

gänge der 46 in Zoll

Lnge e Tromme nn Zoll

mindestens 4

einvlindrig

z weiyhlindrig ih einzvlindrig sᷣ jweltylindrig

Außenhandel Spaniens im Jahre 1906.

Nach der Statistik der spanischen Zollverwaltung gestaltete sich die Gin, und Ausfubr für das spanische Festland und die Balearen in den letzten beiden Jahren, wie folgt:

Einfuhr Ausfuhr 1905 1906 1905 1906 325 828 483

Wert in Pesetas 421 997 999 542 040 599 443 545 657 203 817 298 241 034 844 270 242 120

229 533 909 273 022 386 327 412742 7g 87 gol

212 46356 190 410 990 877 S783 Jo GdI 1235 053 853 1011993 245

571 870 192 344 564 844

290 178 115437 6201747 S08 024 615

Rohstoffe

Fabrikate

Nahrungt⸗ mittel

i mme K

Silber .. 5 551 375 15 145 347 lleberhanỹ ddd dds dd 4 1 z50 314 646 1018 387 334.

Im nachstehenden ist nach dem Werte in tausend Pesetas eine Uebersicht derjenigen Waren gegeben, deren Ein- oder Ausfuhr einen Dert von eiwa 3 Millionen Pesetas erreicht hat. Für das Jahr 805 sind die entsprechenden Zablen, soweit sie in der Statistik be⸗ sonders nachgewiesen find, in Klammern beigefügt:

Einfuhr: Steinkohlen 56989 (652183) Koks 6865 (3437) Petroleum mit 25 bis S6 Co fesser Rückstände 8555 (6561) inn n Ingots 4119 (3977 Sesamsamen, Lelnsamen und andere delsãmerelen It öhg (14178) Mineralischer Dünger (ausge—⸗ nommen Superphosphat und Thomacschlacke) 7793 Super— phosyhat und Thomasschlacke 034 Rohe Baumwolle 44775 W Hanf, roh und gebechelt 2931 (1952) Seide, rob, ge⸗ donnen, nicht gezwitnt 4575 3330) Halbzeug zur Papler— ui tatjon 5306 (439) Maultiere und Maulesel im Alter ju 2 Jabren 3108 Manltiere und Maulesel über 2 Jahre Alt 615 Schwelne 3498 i476) Schafe Hioz Häute und . ungegerbt, trocken 7256 Talg und andere tierssche Fette

O60 (83658) Taschenuhren, ausgenommen goldene 3664 (5774)

Deutsches Handelgarchiv 1894 1 S. 37. Ebenda 1951 1 S. A660. s. Ebenda 1891 1 S. 945. d Das Zirkular lautet: Als Nachtrag ju dem Zirkular Nr. 14 429 om Jahre 1591 bringt das Zolldeparfement dem Zollressort jur Ent ns. daß in das jenem Zirkular beigefügte Verzeichniz der mehr iu 160 Alkohol enthaltenden Raturweine noch folgende Weine eln i tg sind: 1) Wermut, 2) Teneriffa und 3) Kahor, die gewöhnlich mehr als 160 (160 bis Zz5) Alkohol entbalten.

Landwrtschaftliche Maschlnen 2112 (1622) Maschinen, nicht besonders genannte 4808 Geflügel, lebend oder tot., und Wildbret der niederen Jagd 4269 (2514) Kabeljau und Stockfisch 28 363 (20 564) Weßtßen 198 157 (158 6827 Weizenmehl 4174 6 847) Mals 9914 Erbsen (garbanzos) 52092 Kakao in Bohnen 10 219 (9992) Kaffee in Bohnen 22 4595 (16 663) Eier 3524 (1559) Käse 40939 (3376) Roher Tabak 13 781 (17343). Ausfuhr: Blende 5468 (5893) Kupfererz 44 344 (63 308) Eisenerz 137 232 (168 6 Eisenkies 15 634 (12 926) Mangan⸗ erj 5562 (519) Gußeisen in Blöcken 3932 (8518) Feuerwaffen 684 (9900) Kupfermatte 27 302 (33 407) Schwarßjkupfer und altes Kupfer 2595 (4772) Kupfer in Stücken (torales) 17278 (16171) Quecksilber 93303 (9660) Silberhaltiges Blei in Blöcken 36 759 (44 522) Silberarmes Blei in Blöcken 46 731 (62 780 Silber in Masse (on pasta) 5626 (12296) Gewöhnliches Sali 4985 (4699) Roher Weinstein 5546 (6599) Chemische Produkte 6349 (4130) Gewöhnliche Seife 1889 (3234) Gebleichte baum wollene Gewebe 2382 (30656) Desgl. gefärbte und bedruckte 33 799 (44 081) Baumwollene Strumpfwaren 12048 (19217) Schweißwolle 15 105 (31 308) Nähseide 3861 (4424) Zigaretten. papler 4977 (6071) Bücher, Musilalien 3863 (5205) Holzmöbel usw. 4572 (5063) Böttcherwaren 8126 (10256) Korkstopfen 45 792 (45 165) Esparto, roh 4918 (6802) Pferde 3510 (4144) Maultiere 4418 (5582) Rindoieh 10 378 (12247) Schweine 2945 (4692) Ungegerbte Schaffelle 7861 (9461) Ungegerbte Ziegenfelle 2041 oh) Verschiedene ungegerbte Felle 13 634 (il 674) Gegerbte Kalbfelle 3131 (6321) Schuhwaren 11154 (19 3435 Gesallene usw. Sardinen 2319 (63831) Reis 3683 b213) Zwiebeln 9367 (9726) Geschälte Mandeln 15308 20 152) Oliven 6479 (7507) Haselnüsse 6822 (7645) sosinen 15 973 (7 722) Apfelsinen 66 981 (61 596) Wein- trauben 16 375 (2222) Safran 10 093 (12 688) Olivenöl 21 429 (44 819) Gewöhnlicher Wein 46 962 (80 408) Edler Wein (generoso) 10 280 (8872) Anderer Wein 14369 (13 728) Konserven 44 6568 (46557). (Resümenes Mensuales de Ila Estadistica del Comercio Exterior de Espafa.)

Errichtung neuer Induftriebetriebe im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika 1906.

Im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika wurden im Laufe des Jahres 1906 insgesamt 6441 neue Industriebetriebe er richtet. Damit wurde die bisherige, im Vorjahre erreichte Höchst⸗ ziffer noch um 271 übertroffen. Zu Beginn des Jahres hatte man geglaubt, der Vorrat an Arbeitskraͤsten fr die Südstagten sei völlig erschöpft, und viele Unternehmer wurden durch die Besorgnig vor dem Mangel an Arbeitern von der Errichtung neuer Betriebe ab⸗ geschreckt. Aber die Lage des Arbeitsmarktes wurde wesentlich ge— bessert, weil es gelang, eine größere i von Einwanderern nach den Südstaaten heranzusiehen, jum Teil direkt mit Staatshilfe; Süd ⸗Carolina nahm zuerst die Förderung der Einwanderung von Staats wegen in die Hand, und es scheint, daß nunmehr alle anderen Südftaaten diesem Beispiel mit Beschleunigung folgen werden. nter anderen Betrieben wurden im Jahre 1906 im Süden 160 neue Baumwoll. und Wollfabriken etabliert, und wenn genügende Arheits. fräfte zur Verfügung stehen, darf man in Zukunft eine viel größere Tätigkeit als bisher auf diefem Gebiete erwarten, denn die Vorteile der Verarbeitung der Baumwolle im Erzeugungsgebiet treten immer deutlicher in die Erschelnung. Besonders im Südwesten erwartet man im laufenden Jahre und in nächster Zukunft eine kräftige Entwicklung der Textilindustrie. ͤ Der Zahl der neu errichteten Betriebe nach stand Texas an der Spitze der Südstaaten, dann folgte der neue Staat Oklahoma. Die pier Staaten westlich vom Missisippi errichteten zusammen 2663 oder 4050 aller neuen Betriebe, und in diesen Staaten ist jetzt besonders ein kräftiger Zustrom von Einwanperern und von Kapitalien zu be⸗ merken, der noch zuzunehmen scheint. ; Im einzelnen waren die Stagten des Südens in folgendem Um⸗ fange an den Neugründungen beteiligt.

Staat Zahl Staat Zabl

( 487 Nord⸗Carolina 5903

356 Oklahoma.. 670 126 Süd Carolina. 285 368 Tennessee w 124 Texas 1102 306 Virginien .. 448 Louisiana. 411 West.. Virginien 417 Mississippi 321 Summe FJ.

Auf die verschiedenen Arten neuer Betriebe verteilte sich die Ge⸗ samtjahl der Neugründungen folgendermaßen:

Art der Betriebe Anzahl Art der Betriebe Anzahl Brauereleen .. . . 13 Eisenverarbeitende Betriebe 204 Ziegelelen. . 133 Bergwerke und Steinbrüche 409 Brůckenbauanstalten 3 Naturgas, und Erdölgesell⸗ Konservenfabriken . ö Wagenbauanstalten . 6 Baumwollsgatölmühlen Baumwollpressen und Ent⸗ Düngerfabriken..

körnungsanstalten Zellulose ; u. Papierfabriken Baumwoll- und Wollspinne⸗ Relsmühlen.

reien und Webereien. Sei: enfabriken k Stahlwerke Destillieranstalten. Zuckerfabriken Elektrinitäts gesellschatten . nerien. Maschinen. und Kesselfabriken Gerbereien . Mehlmühlen.. Telephongesellschaften Hochöfen ö Tabakfabriken usw. . Gas werke Wasserwerle .. . 138 Glasfabriken . Holverarbeitende Betriebe 117 Metallwaren fabriken . Andere Betriebe und Ge⸗ Eis. und Küählwerkgesell⸗ sellschaften . 1805

fin 2M Zusammen JT.

(Nach The Tradesman, Chattanooga.)

Alabama Arkansas Florida. Heorg Indianer · Territorium. Kentucky ;

und raffi

Einfuhr von Erzeugnissen der Hutindustrie nach Aegypten.

Die Einfuhr von Erzeugnissen der Hutindustrie nach Aegypten, die blg jum Jahre 1901 einen Rückgang aufwies, hat seltdem, wie aus dem dem „Bulletin de la Chambre de Commeres frangaise d. Alexandrieâ entnommenen nachstehenden Zahlenbilde erhellt, einen merllichen Aufschwung. zu verzeichnen. Diese Zunahme ist dem An— wachfen der europäischen Bevölkerung in Aegypten zuzuschreiben, während die Eingeborenen die nationale Kopftracht, den Tarbusch, eine Art Turban, tragen, der Gegenstand besonderer statistischer Erfassung

, Einfuhr von Herren, und Damenhüten wie in den letzten

die folgenden Werte in E P. auf. k 1901 1902 19804 18905 4212

Großbritannien .. 2989 3662 Britische Besitzungen . 150 181 159 Deutschland .. 118 92 66 Desterreich. 289 185 684 Belglen.. 66 2 rankreich. J 837 5 669 7133 p d ö 36 317 1 198 1 O 820 1378 1 44 29 32

Die r,, ,. ea r für Hüte sind somit der Reihe

nach Frankreich, Großbritannien, Italien, Oesterrelch und Griechenland.

n erster Stelle erscheint Frankreich, dessen Lieferungen sich 6 dem Jahre 1901 fast verdoppelt haben. Frankreich liefert ing= esondere Strohhüte in allen Formen, Herrenhüte in Form des Matrosenhuts, Panamahutg usw. in gewöhnlicher sowie auch in feiner Qualität, Kinder. und Knabenhüte, hauptsächlich in der so⸗ enannten ‚Jean⸗Bart“⸗Form. Strohhüte finden den leichtesten Absatz n Alexandrien, da die Sommersalson in Aegypten länger als die Wintersaison dauert. Was die Form im allgemeinen betrifft, so werden die klassischen Formen gekauft, mit den kleinen, dem Ge— schmack der Käufer Rechnung tragenden Aenderungen hinsichtlich der Höhe der Hüte, der Breite und Stärke des Randes, der Farbe der Bänder, des Futters usw. Außer Strohhüten fübrt Frankreich auch Käppls (easquettes Kéöpis) für Knaben und billige Korkmützen ein. Letztere erfreuen sich wachsender Beliebthelt und werden hauptsächlich für den Sudan bejogen. Bezüglich des Preises in diesem sich wachsender Beliebtheit erfreuenden Artikel hat bisher kein anderes Land in Wett⸗ bewerb treten können.

Auch . das an zweiter Stelle der Lieferanten steht, hat merkliche Erfolge aufzuweisen. Auch Großbritannien liefert Strohhüte, die er Tf auf diesem Gebiete besteht indessen im Import von Filjbüten guter Qualitäten, für weiche Hüte in der sogenannten „rGôpubliques, Form, für steife Hüte in der melon Form in verschiedenen Nuancen usw. Außerdem liefert Großbritannien einen Artikel, für den es noch keine Konkurrenz erhalten hat, das sind Herrenmützen, namentlich in den niederen , , ., die haupt⸗ sächlich von Arbeitern gekauft werden. Es liefert diese Mützen aus einfarbigem Cordonnet, Sammet und Phantasiestoffen mit ziemlich gutem Futter zu einträglichen Preisen. Ein großer Teil dieser Mützen wird aus Tuchresten hergestellt, wobei die Fabrikation weder größerer Anlagen noch Kapitalien bedarf und von kleineren Häusern ausgeführt wird, die sich mit geringem Nutzen begnügen.

Italien, dessen Einfuhr nach Aegypten noch 1901 ganz un— bedeulend war, nimmt heute mit einem Einfuhrwert von 2052 E. E, der insbesondere Stroh hüte umfaßt, die dritte Stelle unter den Hut- lieferanten Aegyptens ein. Italien liefert einen leichten und eleganten Matrosenhut von ziemlich guter Qualität und hübschem Aussehen, Doppelrand, Phatafiefutter und hübschen Bändern. Der größte Teil der Damenhäte wird ungarniert aus Italien eingeführt und erst durch die ägyptischen Modistinnen garniert, deren Zahl dort täglich zunimmt, und von denen einige hinsichtlich des Geschmacks und der Wahl eleganter Fassons es mit den besten ihres Faches aufnehmen können. Außerdem liefert Italien Filz, und wollene Hüte in billigen Preislagen und verschiedene Qualitäten. Italien sendet seine Hüte als 6 und es hat den Anschein, als ob die Kunden mit dieser orm wegen der Schnelligkeit der Ausführung ihrer Bestellungen usw. recht zufrieden sind. . a ö liefert hauptsächlich Phantasiehüte für Damen und nder. Griechenland liefert insbesondere ziemlich billige gewöhnliche Strohhüte für Bazare. In besseren Sachen hat es noch nicht recht gi gefaßt. Außerdem schickt es gewöhnliche Knabenmützen. Unter- kützt wird Griechenland bei der Einfuhr dieser Artikel durch die sehr geringen Transportkosten nach Aegypten. (Informations et Ren- seignements de Office national du Commerce extérieur.)

Ausschreibungen.

Errichtung eines Elektrizitäts werks in Horn (Nieder⸗ österreich). Die Stadtgemeinde Horn vergibt die Errichtung eines hydro-elektrischen Werkes am Kamp in den Gemeinden Altenburg und Rosenburg mit rund 500 P. S.: I. Baulicher Teil: a. . aus Beton, b. Oberwasserkanal in Beton nebst Stollen (160 m) in festem Gestein, c. Betonsteg (10 m Spannweite), d. Hochbau der Zentrale am rechten Kampufer. II. Maschineller Teil: a. Wehranlage SSchleusem, b. Zentrale (Turbinen). III. Elektrischer Teil, und zwar: Generatoren für Drehstrom, alle Apparate, Leitungen für Stark und Schwach strom, Installationen, Transformatoren, Telephonanlage, Schutznetze usw. Frist für Angebote: 12. April 1907.

Der Bau einer neuen Draubrücke bei Esseg (Kroatien⸗ Slavonien) anstatt der neben der Eisenbahnbrücke bestehenden Holzbrücke soll im Jahre 1908 in Angriff genommen werden. Anschlag: 1000000 Kronen.

Lieferung von Schwefelsäure und Salpetersäure nach Esquerdes (Frankreich, Dep. Pas de Calais) für die poudrerie nationals. Verlangt werden 50 000 kg Schwefelsaͤure von 660 und 70 000 kg Salpetersäure von 4656. Verhandlung: 9g. April 1907, Nachm. Z Uhr, in St. Omer (Pas de Calais) auf der Mairie. (Moniteur des Intéréts Matsériels.)

Eine Lieferung von 47000 kg Chilesalpeter nach Zonnemaire (Niederlande, Prov. Zeeland) für die land— wirtschaftliche Genossenschaft „Ceres“ soll demnächst vergeben werden.

Lieferung von Eisenkonstruktionen für die serbischen Staatsbahnen. Es handelt sich um 91 verschiedene Eisen konstruktionen für Brücken und Durchlässe für schmal n! und normal spurige Bahnen. Angebote werden bei der Direktion der Staats- bahnen in Belgrad bis zum 15. April entgegengenommen. (Oesterr. Zentral⸗Anzeiger für das öffentliche Lieferungtwesen.)

Lieferung von 1600000 kg Portlandzement nach

Ploesci (Rumänien) an die Stadtverwaltung. Verhandlung: I7./30. April 1907. (Moniteéur des Intérséts Matériels.)

Konkurse im Auslande.

Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen der Nachlaßmasse des nicht protokollierten Kaufmanns Moritz Laufer in Lem berg mittels Beschlusses des K. K. Landesgerichts, Abteilung VII, in Lemberg vom 13. März 1907 No. Ca. S. 6/7. mi,, Konkursmasseverwalter: Addokat Dr. Albert Reis in Lemberg. Wahl⸗ lagfahrt (Termin jur Wahl des definitiven Konkurs masfeverwalters) 26. März 1907, Vormittags 11 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 16. April 1907 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der An⸗ meldung ist ein in Lemberg wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. , ,, (Termin jur Feststellung der Ansprüche) 19. April 1907, Vormittags 10 Ubr.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikett am 20. Mär 1907: Ruhrrevier Dberschlesisches Rebler Anjabl der Wagen 19693 8 . 3 604 620.

Gestellt. Nicht gestellt

Die kaufmännischen Schulen der Korporatton der Kaufmannschaft von Berlin beschließen ihr Winterbalbsahr am 22. Märj und eröffnen den Sommerkursus am , den 1I. April. Die 6 Abendschulen für männliche Angestellte, die 6 Tages sachschulen füc obligatorische Schüler, die vom stãdtischen Pflicht schulbesuch befrelt sind, sowie die Handelsmädchenschulen waren Winterhalbjahr von 4786 Schülern und Schülerinnen besucht, im ganzen 459 mehr als im Winterhalbjahr 1890506. Anmeldungen für das Sommerhalbjahr werden entgegengenommen in den ulen sowie im Direktorlalbureau in der Boͤrse. ;

Wie der „Könlschen Zeitung“ aus Düsseldorf gemeldet

10995 17201 14896 21078.

Deutsches Handelsarchly i853 1 S. 377.

Im ganzen c . anderer Länder) 8 772

wird, hat dort vorgestern auf Einladung der Düsseldorfer Vandel g.