1907 / 74 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Justizministerium.

Dem Landgerichtsrat Heyde! vom Landgericht 1 in Berlin ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.

Versetzt sind: der Amtsrichter Dr. von (erg; in Zeitz als Landrichter nach Magdeburg und der Amtsrichter Jaco by in Dppeln als Landrichter an das Landgericht daselbst,

Dem Notar, Justizrat Koenen in Duͤsseldorf ist die nach⸗ gesuchte Entlassung aus dem Amt erteilt.

Der Rechtsanwalt Meyer in Walsrode ist zum Notar ernannt.

Der Rechtsanwalt Rohwer ist in der Liste der Rechts⸗ anwälte bei dem Amtsgericht in Neumünster gelöscht.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechisanwalt Dr. Klenter aus Bonn bei dem Oberlandes⸗ gericht in Cöln, die Gerichtsassessoren Rapp bei dem Amts⸗ gericht und dem Landgericht in Hannover, Giersberg bei zem Amtsgericht und dem Landgericht in Saarbrücken, Güntzer bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Trier, 8h ohm bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Kiel,

eißler bei dem Amtsgericht in Habelschwerdt und Dr. Paschke bei dem Amtsgericht in Zeitz,

Die Amtsgerichtsräte Nagel in Dortmund und Ilberg in Jüterbog, der Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Steltz er in Torgau und der Rechtsanwalt Krichel in Cöln sind ge—

storben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Regierungs⸗ und Baurat Wilhelm Schmidt ist der Regierung in Schleswig zugeteilt worden.

Abgereist:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten Breitenbach, mit Urlaub nach Wiesbaden.

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. März.

Seine Majestät der Kaiser und König hatten heute vormittag, ‚W. T. B.“ zufolge, eine Besprechung mit dem Reichskanzler Fürsten von Bülow.

Das Königliche Staatsministerium trat unter dem Vorsitz seines Präsidenten Fürsten von Bülow heute zu einer Sitzung zusammen.

In der Zeit vom 1. April 1906 bis zum Schlusse des Monats Februar 1907 sind, nach dem „Zentral⸗ blatt für das Deutsche Reich“, folgende Einn ahm en (ein⸗ schließlich der gestundeten Beträge) an Zöllen und ge⸗ meinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen des Deutschen Reichs zur Anschreibung

elangt: ! ölle 536 003 424 . (gegen das Vorjahr 55 619 313 4), Tabalsteuer 9782 234 M6 1505 127 (6), Zigaretten⸗ steuer 10 058 832 S6 (4 10058 832 S6), Zuckerstener 130 244 483 6 (4 12311 095 6), Salzsteuer 52 556 755 6 4 2711160 16), Maischbottichsteuer 10 410 462 M 6429 M7 MS), Branntweinverbrauchsabgabe und Zuschlag 119 221 203 16 (4 15123 852 16), Brennsteuer 2 687 847 4238613 6, Schaumweinsteuer 5 126980 6 165425 6, rausteuer 43 058 474ς , 13317 588 M, Uebergangsabgabe von Bier 4329 2821 (4101374140096), Summe IS 104 283 13060437 M0. Spielkartenstempel 1 655 889 vp ( 3255 6), Wechselstempelsteuer 14380 815 6 CS 1069 411M), Stempelsteuer für Wertpapiere 33 833 80l 6 (4 6026105 46), Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschäfte 135 179 211 6 3945 877 S), Lose zu: Staatslotterien 26 379 009 6 8 1620465 0), Privatlotterien 5 631491 6 C 934967 4), Schiffsfrachturkunden 245 705 M6 644 227 6), Fracht⸗ urkunden 10 348 827 M (4 10348 827 6), Personenfahrkarten 9 677 570 S ( 9677570 46), Steuerkarten für Kraftfahrzeuge 1167 241 (1167244 10), Vergütungen an Aufsichtsrats⸗ mitglieder usw. 1 310 275 4M (4 1310 275 6), Erbschaftssteuer 2 612 915 S (2612915 0), Post⸗ und Telegraphenverwaltung 510 505 445 C (4 33 687 544 ME, Reichseisenbahnverwaltung 106 928 000 S (4 7986 000 4).

Die zur Reichskasse gelangte Isteinnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten, be⸗ trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 502 281 031 3 189 850 M), Tabaksteuer 9 305 926 6 C 2026598 6), Zigarettensteuer 5 84l 029 66 (4 5 841 029 66), Zucker⸗ . 125 890 482 6. (4 22632276 C6), Salzsteuer 50 248 0665 Ss (4 2581 694 Æ 6), Maischbottichsteuer 7 307 534 M06 4884493 SS), Branntweinverbrauchs⸗ abgabe und Zuschlag 97 515 152 S6 C 11479002 6), Brennsteuer 2 687 847 M 4238 613 S6), Schaumwein⸗ steuer 4789 302 M (4 427 426 S), Brausteuer und Ueber⸗

angsabgabe von Bier 38 568 668 e (4 10519 600 „), 8 S39 059 342 S (— S67 527 S6). Spielkarten⸗ stempel 1 534 795 66 (— 7043 465).

Der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke hat Berlin verlassen und sich mit kurzem Urlaub nach Oberitalien

begeben.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist der aus reisende Ablösungstransport für S. M. S. „Condor“ mit dem Reichspostdampfer „Horck“ am 20. März in Colombo (Ceylon) eingetroffen und hät vorgestern die Reise nach Fremantle (Westaustralien) fortgesetzt.

S. M. S. „Fürst Bismarck“ ist gestern in Nagasaki eingetroffen und geht übermorgen von dort nach Sasebo (Japan) in See.

tärischen

Oesterreich⸗Ungarn.

Die Regierung hat im Hinblick auf die ru mänische Bauernbewegung die Konzentrierung von Gendarmerie an der Grenze der Bukowina und Rumaͤniens angeordnet und ein staatliches Sanitätsorgan dorthin entsendet. Von mili⸗ aßnahmen ist, wie die „Neue Freie Presse“ meldet, Abstand genommen worden, da die Bewegung bisher die Grenze nicht überschritten hat. ö

In der gestrigen Sitzung des böhmischen Land⸗ tags gab der Statthalter in Beantwortung einer Inter⸗ pellation, betreffend die Wiedereinführung von Schiff⸗ ahrtsabgaben auf der Elbe, laut Bericht des, W. T. B.“, olgende Erklärung ab:

Er sei vom Handelsminister zu der Erklärung ermächtigt, daß die deutsche Reglerung in der Angelegenheit der Wiedereinführung von Schiffahrtsabgaben auf der Elbe bisher an die Regierung nicht herangetreten sei und daß daher der österreichischen Re⸗ gierung zu irgendwelchen Verhandlungen über diese An- gelegenbeit kein Anlaß geboten war. Um aber schon jetzt jeder Unsicherheit der am Elbeverkehr interessierten Kreise über die Auffaffung der Regierung bezüglich des im Deutschen Reiche viel⸗ fach erörterten Projekts einer Abgabenerhebung auf der Elbe vorzu⸗ beugen, betone er, daß die Regierung sich der Bedeutung der vertrags⸗ mäßigen Abgabenfreiheit der Schiffahrt auf der Elbe für die heimische Volkswirtschaft wohl bewußt und eben deshalb an den Garantien unentwegt fesszuhalten bemüht sei, die das internationale Elberecht Oesterreich in dieser Beziehung gewähre.

Großzꝛbritannien und Irland.

Das Unterhaus hat gestern, wie das „W. T. B.“ meldet, mit 150 gegen 118 Stimmen den vom liberalen Ab⸗ geordneten Straus eingebrachten Antrag auf ö Einführung des metrischen Systems für Maße und Gewichte verworfen.

Frankreich.

In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer teilte der Präsident Brisson mit, daß die Beisetzung Berthelots im Pantheon stattfinden werde. Der Deputierte Caccaldi beantragte die Einsetzung einer Kommission zur Unter suchung der in den Militärstrafgefängnissen in Algier vor⸗ gefallenen Grausamkeiten.

Nach dem Bericht des W. T. B.“ leerte sich das Haus zusehends, während Caccaldt eine Schilderung von den Martern gab, mit denen die Strafgefangenen, die sich des Ungehorsams schuldig gemacht hatten, angeblich gestraft wurden. Auf eine Anfrage gab der Kriegsminister zu, daß einige Mißbräuche begangen worden selen, und erklärte, daß gewisse Strafen aufgehoben werden würden. Die in die Oeffent⸗ lichkeit gebrachten Mitteilungen seien übertrieben.

Das Haus lehnte dann mit 428 gegen 132 Stimmen

den Antrag Caccaldi ab.

Rußland.

In der gestrigen Sitzung der Reichs duma rief ein von 87 Abgeordneten eingebrachter Antrag, betreffend die Bildung einer Kommission zur Beratung einer Amnestie vorlage, einen Beschluß der vereinigten Gruppen der Gemäßigten und der Rechten hervor, durch den die Gewährung einer all⸗ gemeinen und auch einer teilweisen Amnestie in diesem Augenblick nicht für zeitgemäß erklärt wird, weil sie als Schwäche der Regierung gedeutet werden könne. Darauf wurde die Debaste über die Bildung einer Hilfs⸗ kommission zur Abwehr der Hungersnot wieder

aufgenommen. Der Deputierte Roditschew legte, nach dem Bericht des W. T. B., in einer ausführlichen Rede dar, daß die Augübung der exckutiben Funktionen für die Duma unmöglich sei, und betonte die Notwendigkeit einer ö der Tätigkeit auf Ueberwachung und Nachprüfung der Handlungen des Ministeriums des Innern vom Juli 1905 an. Die Rede wurde von der Rechten mit Beffallsbezeugungen auf⸗ genommen, erregte aber das Mißfallen der Linken. Roditschew schloß feine Ausführungen mit der Verlesung des Antrages seiner Partei, der dem Gesetze über die Funktionen der Duma gemäß formuliert ist, und fügte noch hinzu, daß der Minister des Innern Stolypin im Jahre 1906 in einer Rede an die Duma versprochen habe, die Uebel der Hungersnot zu beseitigen, aber sein Versprechen nicht ge—⸗ halten habe, jetzt sel es an der Duma, alle Anstrengungen zu machen, um die Regierung zur Verwirklichung ihrer guten Absichten zu zwingen, zu denen sie sich hier im Hause bekannt babe. Roditschew schlug so⸗ dann vor, die zwei Fragen der Unterstützung der von der Hungersnot Betroffenen und der sonstigen Unterstützung Arbeitsloser zu trennen. Die Sozialdemokraten bekämpften diesen Vorschlag. Der Präsident stellte den Antrag zur Abstimmung. Zuerst wurde festgestellt, daß 132 Abgeordnete dagegen sind; als dann zur Zählung der Abgeordneten, die für den Antrag sind, geschritten werden sollte, rief der Führer der Sozialdemokraten Zereteli: Wir geben nach, es braucht nicht gezählt zu werden! Die Debatten über den Hauptantrag Roditschews füllten die ganze Sitzung aus. Die Sozialdemokraten griffen die Regierung an und verlangten, daß eine Kommission der Duma nach den Hungergebieten geschickt werde, um dem Volke die Augen zu öffnen über die unheilvolle ö e. der Regierung. Akexinski warf den Kadetten und der Rechten ihr Zusammengehen in dieser Frage vor und behauptete, daß in bezug auf die materiell Wohlfahrt nach historischem Gesetz ein unüberbrückbarer Gegenfatz jwischen der Bourgeolsie und dem Volke bestehe. Joseph 55 en von der Kadettenpartei erklärte, die wahre Absicht der Sozial⸗ demokraten bei ihrem Vorschlag der Entsendung einer Kommission fel nur, das Volk aufzuwiegeln, und fragte, wer denn die Verant- wortung übernehmen wolle für die als Folge neuer Erhebungen zu erwartenden neuen Repressalten. Roditschew verteidigte sich gegen die Vorwürfe der äußersten Linken. Zum Schluß der Debatte gab der Ministerpräsident Erklärungen ab über die der Duma gesetz⸗ lich justehenden Rechte, räumte ein, daß die Gesetzgebung über die Organisation des Hilfsdienstes zur rn e dr. der Hungersnot mangelhaft sel, und erklärte sich bereit, in bezug auf diese Hilfe⸗ leistung jede gewünschte Aut kunft zu erteilen. Als Antwort auf die in der Buma eingebrachten Interpellationen über diesen Gegenstand werde die Regierung einen Bericht über die bis jetzt ergriffenen Maß—⸗ nahmen veröffentlichen. Mit dem Antrag Roditschews sei die Regierung voll und ganz einverstanden. Die Sitzung wurde auf eine Viertelstunde unterbrochen, um den Parteien Gelegenheit zu geben, ihre Anträge in bezug auf die Bildung der Kommission zu formulieren. Verschiedene Abänderungsanfräge zu dem Antrag Roditschews wurden mit 287 gegen 168 Stimmen abgelehnt, dann wurde der Antrag Roditschews mit derselben Majorität angenommen. Hierauf

wurde die Sitzung geschlossen.

Italien.

Der Senat hat gestern, W. T. B.“ zufolge, die

Handelsverträge mit Serbien, Rumänien und

Abessinien angenommen und sich darauf auf unbestimmte Zeit vertagt.

Rumänien.

Ueber den Charakter der Bauernbewegung hat sich

der rumänische Finanzminister Take Jonescu in einem

Die unglückliche Bewegung ist nicht lediglich ant , 6 zerstört, die ' . Eigentümern oder Pächtern gehe

ie Regierung hat alle ihr ju Gebote stehenden Maßregeln ergriff ö. die Bewegung ist jetzt in der Hauptsache als anarchi if ausin fn

Meldungen Wiener Blätter zufolge, überfielen gestern

Bauern das Städtchen Suceva und zerstörten die Häufer der Juden. 4000 Bauern, die in das Städtchen Dorohoi ein zu⸗ dringen versuchten, wurden, als sie auf gütliches Zureden von. . Vorhaben nicht abzubringen waren, von Kavallerie aug— elnandergetrieben, wobei mehrere Bauern getötet, andere mehr oder weniger verletzt wurden.

Serbien.

In der Skupschtina erklärte gestern, nach einer Meld des W. T. V ber Minifter ptaffbent B afch it sch aufden Anfrage des Jungradikalen Jokfimovitsch, daß der Regierung über angeblich in Belgrad getroffene Vorbereitungen fuͤr das Attentat auf den bulgarischen Ministerpräsidenten Petkow nichts bekannt sei. Joksimovitsch erklärte sich durch die Antwort für befriedigt.

Amerika.

ANVach den Angaben der nicaraguanischen Regierung hatten die Truppen von San Salvador und Honduras in der Schlacht bei Namisique 1000 Tote. Nicaragua beab— sichtigt, einer Meldung der „Associated Preß“ ö gegen Tegucigalpa vorzugehen.

Asien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist der Rest der Besatzungstruppen der Mandschurei aus Charbin zurüch— gezogen worden; die Räumun des Landes von den ef gen Truppen ist mithin 6 beendet.

russ Afrika.

Der Sultan von Marokko hat, der „Agence Havas“ zufolge, zu den Ernennungen der mit der Srganifation der marokkanlschen Polizei beauftragten französischen und spanischen Offiziere seine . gegeben.

—— Beide Häuser des Transvaal-⸗Parlaments haben einen Antrag, betreffend die Rechtsverhältnisse der Asigten, angenommen, nach dem Staatsangehörige von Britisch⸗Indien, die in Transvaal ansässig sind, gewissen Be—⸗ schränkungen unterworfen werden.

Der Beschluß erregt, laut Bericht des W. T. B.“, Aufsehen, da die britische Regierung einer Verfügung gleichen Inhalts vor einigen Monaten die Zustimmung, hauptsächlich infolge des von seiten der Inder erhobenen heftigen Widerspruchs, versagt hat. In der Debatte erklärten die Fübrer der Opposition, diese werde in der Angelegenheit gern mit der Regierung Hand in Hand gehen. Der Gouvernent Earl of Selborne hob hervor, daß der Antrag der Königlichen Genehmigung bedürfe.

Die Gesetzgebende Versammlung vertagte sich dann bis

zum 14. Juni.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die überseeische Auswanderung aus Deutschland 190k.

Nach Mitteilungen im neuesten . Vierteljahrshefte zur Statistl des Deutschen Reichs. (Jahrgang 1907 1) sind im Jahre 1906 üb deutsche Häfen 351 464 Auswanderer befördert worden, und zwa 325 990 Fremde und 25 474 Deutsche. Gegen das Jahr 1905 hat die deutsche Auswanderung, soweit sie über deutsche Häfen erfolgte um 3508 Auswanderer zugenommen. Die fremde Auswanderung hat wieder stark zugenommen; sie übertrifft die bisher stärkste im Jahre 1965 um 41 26063 Personen. Neben den 25 474 über deutsche Häfen ausgewanderten Beutschen gingen weiter über fremde Häfen S6lb & rr über Antwerpen 3972, über Rotterdam und Amsterdam 1 . Die Gesamtzahl der deutschen Auswanderer betrug also im Jahre 1906 31 074 (1965: 28 075, 1904: 27 984). An dieser Gesamt ahl der deutschen Auswanderer sind als Auswanderungs gebiete beteiligt: Posen mit 3629 deutschen Auswanderern, Bayern rechts des Rhein, Hannover und Brandenburg einschließlich Berlins mit je über 2000, Königreich Sachsen, Westfalen, Rheinland, Westpreußen, Württem. berg, Schleswig Holstein und Baden mit je über 1900 Ihrem Beruf nach entfallen bon den deutschen Auswanderern 11 088 auf die Tandwirtschaft (1805: 9860), 10 121 auf Bergbau und Industüe (1905: S682), 3978 auf Handel und Verkehrsgewerbe (1906: 427). Das Hauptkontingent, der über deutsche Häfen ausgewanderten remden stellten Rußland (129 184), Ungarn (1900 464) und Desterreich 87 494). Von den deutschen Auswanderern gingen 29 226, von den

remden 303 668 nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Jahre 1906

auf 158 955 Perfonen, darunter 103 214 von Nordamerika, b360 von Südamerika, 11 709 bon Afrika (hierunter 7573 deutsche Truppen) 1694 von Ostasien, 571 von Australien.

Dle überseeische Einwanderung stellte sich im

Zur Arbeiterbewegung.

Eine von den Inhabern der Wasch⸗ und Plättanstalten bon Berlin und Köpenick beschlofsene Preiserhöhung von 18 bi 20 v. H. hat, wie die Voss. Ztg. berichtet, die Arbeiterinnen in den Wasch, und Plättanstalten veranlaßt, ihrerseits eine Lohnaufbesserung zu fördern. In einer öffentlichen Versammlurg der Arbeiterinnen am Donnerttag wurde darauf hingewiesen, daß der Anfangslohn einer Plätterin 7 4 und der selten erreichte Höchstlohn 18 M betrage; die Durchschnittslöhne wären 11 bis f e Bei der ausgedehnten Arbeitszeit und der anstrengenden Beschäftigung sei diese Entlohnung zu gering, die Arbeilerinnen müßten umsomehr von der geplanten Preiserhöhung einen Ante fordern, als diefe Erhöhung von den Arbeitgebern auch damit be⸗ gründet wurde, daß der Lohn erhöht worden sci. Der Drganisationẽ⸗ vorftand wurde von der Versammlung beauftragt, die notwendigen Schritte bei den Ünternehmern zu tun, um bel der geplanten Preis— erhöhung auch eine Besserstellung der Arbeiterinnen zu erzielen.

In Frankfurt 9. M. nahm, der Frkf. Itg. zufolge, eint de] etwa 1406 Male rgehil fen besuchte Versammlung jum neuen Ta Stellung. Der 1904 abgeschlossene Tarif läuft am 1. April d J aß. Der Slundenlohn betrug zuletzt bei 9 stündiger Arbeitszeit 498 4 für älfere und 35 für jängere Gehilfen. Die Meister wollen nun fe Beibehaltung der H stündigen Arbeitszeit 52 und 41 zahlen. Verfam mung beschloß. bei zweisährigem Tarif und g stündiger Arbeit. jeit 55 3 im ersten Jahr und 57 im jweiten Jahr für altert ferner 44 und 46 für jüngere Gehilfen zu verlangen. J

Die ausständigen Weber der Gladbacher ol lindusttie haben, wie die Köln. Itg. erfährt, die Einigungevorschläge, 2 fünfprozentige Teuerungszulage und Wee , für minderer Rohinateriak vorsahen, abgelehnt. Insolgedessen nimmt die S*“ sfamtaus sperrung der Textilarbeiter ihren Fortgang. 6

Die organisierten Offenbacher Metallarbeiter haben. die Frkf. Ztg.“ mitteilt, 28 Maschinenfabrilen mit 1700 Arbein n neue Forderungen eingereicht. Es wid neunstürdige Arbeits eil 15 projentige Lohnerhöhung verlangt und folgende Mindestlẽt für Dreher, Former, Jungschmiede, Modellschteiner, Sg of r.

Telegramm an die „Neue Freie Presse“ folgendermaßen

geäußert:

bis 5 , für Feuer und Maschinenschmiede 6 M, für Fräser, Bohrer, Stoßer, Gußputzer 4 - 4,50 M

die eke

ersunm! ung,

nrschten

Lleeipzig sind die Landschaftsgärtner in eine Lohn⸗ ö. eingetreten. Sie beschloffen, . der Lpz. Ztg.“, in . für den usbau ber Drganlfatlon zu sorgen und beim

tl esserer Witterung nachdrücklich vorzugehen. Die dortigen zranne bguger, beschlofsen, zum . der Aufbesserung ihrer bebn, mn id Arbeitsverhältnisse eine besondere selbständige GM e mmerhalb des Zentralverbandes der Bauhilfsarbeiter Deutschlands zu und für Einführung eines allgemeinen Lohn. und Arbeits-

arlfes E Sorge, zu tragen, um dauerhafte Verhältnisse zu schaffen.

. =. schwankt der Stundenlohn zwischen 38 und 55 3 und bett

gt i m en ge unden, wird aber vielfach nicht eingehalten. Kunst und Wissenschaft.

Int Kunstgewerbemuseum sind von heute an auf etwa Wo hen verschiedene umfangreiche Nen erwarbn'ngen des

sennms für Völkerkunde gusgestellt. Den Lichthof füllt eine 6. Sammlung Peruanischer Altertümer, die w ö. 1 ;

nne ver während seines 33 jährigen Aufenthalts in Peru zusammen⸗ ebracht und die ein ungengnnter Gönner dem Museum für Völker— unde geschenkt hat. Abgesehen von der großen Auswahl plastisch estalteter oder ornamental bemalter Töpferelen, liegt der hauptwert dieser Grabfunde in den kostbaren, gut erhaltenen Feweben und Goldarbeiten, vor allem denen von Pachacamae und Jeg. Ergänzt werden diese Funde Durch einige Schränke mit Heruanischen Altertämern aus der dem Museum geschenkten Samm⸗ ung Baeßler, der auch die daneben ausgestellten Südsee. Ethnographiea szrößtentells aus Polvnefien, Samoa, Marquesas) entstammen. Ferner fand im Anschluß an die Perusammlung ein Teil der von einem ungenannten Gönner geschenkten Sammlung Aufstellung, die . ö in den Calchaqui-Tälern in Argentinien zusammen— gebracht hat. i In den vorderen Ausstellungssälen befinden sich große Schnitzereien

die bon dem Hauptmann Glauning von seiner E 6 a , Kamerun 1906 mitgebracht und dem Museum für Völkerkunde geschenkt worden sind. Ferner eine Reihe siamesischer Metallgefäße, Kästen c, die jum Haus und Toilettengerät einer vornehmen siamesischen Familte gehören, ebenfalls ein Geschenk des Geheimrats Professors Dr. Baeßler. = Außerdem hat die präͤhistorische Abteilung des Museums sir Völkerkunde einige ihrer kostbarsten und interessantesten Neu werbungen ausgestellt. Diese Funde stammen sämtlich aus der Völkerwanderungszeit und gebören den fränkischen, ost und westgotischen, langobardischen und angelsächsischen Kulturkreisen an.

Der Professor Burgeß von der Columbia - Universität, der im fer tn g zwischen der Universität in Berlin und den ameri—⸗ mischen Universitäten im verflossenen Winter in Berlin Vorlesungen ir hat, hat sich bei dieser Gelegenheit, wie das „Zentralblatt ür Bibliothekswesen“ berichtet, auch bemüht, als bleibende Erinnerung m seinen Aufenthalt in der Reichshauptstadt eine Bibliothek amerikanischer staatswissenschaftlicher Schriften in Berlin zu gründen. Er hat dabei in den Vereinigten Staaten, besonders bei seinen Kollegen von der staatswiffen⸗ shaftlichen Fakultät der Columbia Unibersität so viel Förderung keunden, daß die von ihm begründete Sammlung schon jetzt ne Spenialsammlung geworden ift, die neben den großen Helke Instalten ergänzend einzutreten vermag. Sie befindet sich in dem ut den Bildern des Präsidenten Roosepelt, des Professors Burgeß nd des Präsidenten der Columbia Universität Butler geschmückten Reosevelt Zimmer in der alten Bauakademie. Man findet dort 1a. alle Verfassungsurkunden der Vereinigten Staaten, die Ritze der Kongresse, die Entscheidungen des Obergerichts und die lit im Buchhandel vergriffenen Gutachten der Generalanwälte n Vereinigten Staaten wie die Botschaften der Präsidenten. Fmner ist die Sammlung der Schriften der Professoren der staats. yssenschaftlichen Fakultät der Columbia · Unibersität bereits nach Helin unterwegs; auch die Zuwelsung der Kongreßdebatten ist zu tiwarten. Wenn das Interesse für diese neue Gründung in Amerkka hält, so ist ju hoffen, daß das erstrebte Ziel, die vollständige simmlung der wichtigsten staatawissenschaftlichen Literatur der Ver— einigten Staaten, in nicht zu langer Zeit erreicht werden wird.

Der reichen Ergebnisse der letzten Ausgrabungen, di don der französischen Schule in Athen unter 9 von Henle . bom April bis zum September 1906 auf Delos, der heiligen Insel dec Apollo vorgenommen worden sind, ist an dieser Stelle schon ir Erwähnung getan; jetzt liegt ein aussührlicherer Bericht vor, dem die Hamb. Nachr.“ folgendes entnehmen: Die Arbeiten erstreckten sich auf verschledene Punkte der Insel, auf den Tempelbeirk, uuf die Stätte des Theaters, auf die Umgebung des Klubs der Pofei⸗ noniasten und auf den heiligen See. Auch die archltektonische Ausbeute der lezten Kampagne war beträchtlich. Ein großes Säuklentor nördlich kom Heiligtum, auf dem der Name des Antigonos Gonatas, Königs on Majedonien, gefunden wurde; ein kreisrundes Monument, dag Itbener ihren Vorfahren geweiht hatten, und mehrere Häuser in der lähe des Theaters wurden aufgedeckt. Unter den letzteren war us vollständigste das sogenannke „Haus der Kleopatra“, das shen Namen von einer Statue, und einer Inschrift erhielt, 1 man bei ihm entdeckte. Die Inschrift besagt, daß die att des Adrastos aus Attika Kleopatra (die mit der wichen Königin dieses Namens in keinem Zusammenhange steht), 9 Statue ihres Gatten Dioskurides errichtet habe. Ba auch der U. des Archonten Timarchos angegeben ist, so ist das Bauwerk in ;. 2. Jahrhundert v. Chr. zu setzen. Die ganze stattliche Villa mit en 2 Säulen ist jetzt ans Licht gebracht. Selbst Bewohner oder wenigstens ihre Bilder sind noch da, die * der Frau sogar an ihrem ursprünglichen Platze. Die . atue des Mannes ist weniger vollständig und konnte nicht iber aufgebaut werden; beide erhoben sich jedenfalls nebeneinander . dem großen Piedestal, das die Inschrift trägt. Unter den 3 en an plastischen Werken ist der . der von . kolossalen Löwen in Marmor von der Insel Naxos, die in regel= J ien Zwischenräumen ung sient waren und gleichsam Wache 1 Die Figuren sind 1,3 m hoch und haben ein archaisches ö age Nach der ziemlich rohen und naiven Technik zu schließen, ii en sie auf. das 7. Jahrhundert v. Chr. jurückzehen, es sei denn, u e. wie Reinach vermutet, einen Teil eines Wehgeschenks bildeten, ö rösus, König von Lydien, gesen det hat. Herodot berichtet, . . Heiligtum von Delphi einen Lzwen von lauterem Gold im . von zehn Talenten geschickt habe; die Löwen von Delos dürften iselken Zeit stammen wie der Löwe des Krösus, und man hätte . etwa auf die Mitte des 6. Jahrhunderts anzusetzen. Aus der in hen Epoche wurden auch noch ein mykenisches Grab, das etwa e em 12. Jahrhundert v. Chr. stammt, und zahlreiche Scherben i. r alten Vasen gefunden. Vile anderen plastischen Werke, die ; . Ausgrabungen ergaben, waren viel jüngeren Datumg. Zu ö. erporragendsten . dieser Art gehört ein schöner, überlebenz-« e ü kar tio taph en man für einen Dionysos hält. Obwohl er ien gt und besonders die Nase stark verstümmelt ist, hat das Gesicht in. lebengwahren Ausdruck; der ganze Typus erinnert an die Är⸗ * des Stopag. Ferner wurde elne große Statue der Muse Polw— n a, gleichfalls in Marmor, eine ausgezeichnete Replik des im jz fbunderi von Philiskos von Rhodos ausgeführten Werks, entdeckt. . ner Terrakotta⸗Statuette des jungen Herkales ist nur ber 6 bis n messende Kopf erhalten; er stammt zwelfello aus Smyrna, das zn R und 2. Jahrhundert in solchen Arbesten großen Ruf hatte. 9 pus des bartlosen Jünglings, der einen Blätterkranz auf dem i. trägt und der mehr Grazie als männliche Kraft verrät, . n jener Zeit die Fiber Kolossalfigur des Herkules verdrängt.

urchschnitt 44 3 Die Arbeitszeit beträgt im allgemeinen

Köpfe, sondern auch Magken, Vasen in gorn von Füßen, Lampe in . von Barken usw. 5 aber die er en , meistens stark gelitten hatten, hat man diesmal ein er fc; und fast vollständig erhaltenes Kohlenbecken mit wundervollen Blumen- , . . ö . 3 die Aus⸗

eiche Ausbeute an Münzen, Bronzestücken, D h und Hemidrachmen in Silber . ö

Ueber das Zurückgehen der Niagarafälle und den voraus— chtlichen i fuß ihrer geplanten wirtschaftlichen Ausnutzung äußert ch der Professor J. W. Spenger in einem Bericht der canadischen

Geological Survey für 1905. Seine Untersuchungen begannen, wie wir dem Globus“ entnehmen, bereits 1390 und wurden 1904105 zu Ende geführt; sie galten zuletzt der canadischen Seite der Fälke. Ihr Zurückgehen auf der amerikanischen Seite ist Y nur schwach. Von 1890 bis 1905 hat das Zurückgehen nur die Hälfte des Betrags der voraufgehenden 15 Jahre erreicht, und zwar hauptsächlich infolge des größeren Widerstands des Gesteins; dann auch infolge der Verringerung der Wassermassen durch die Niveauänderung des Eriesees. Nach Spencer wird dag Zurückgehen nicht allein durch das Unterminieren des harten, überhängenden Sandsteins verursacht, sondern dadurch, daß dieser an Querspalten durchbrochen und schließlich abgetrennt wird, sodaß das Wasser auf niedrigere Leisten aufschlägt. Eine besondere Eigenart der Kante des Falles ist der Wechsel zwischen einer breiten oder flachen Sichel und einer solchen mit keilförmigem Scheitel. Der Betrag des Zurückgehens war in den letzten 15 Jahren 0 67 m jährlich im Durchschnitt gegen 1,65 m zwischen 1875 und 1890. Von 1842 bis 1885 ist die Mitte des Falles um 87 m zurückgegangen, die . Jahre bewirkten nur eine Erweiterung der Sichel. Neun Zehntel der gesamten Wassermasse des Niagara kommen durch den ganadischen Kanal, das Niveau des Flusses oberhalb wird durch eine Felsleiste von der Spitze von Goat Jeland bis fast zum canadischen Ufer bestimmi. Da die größte der Kraftausnutzungs— gesellschaften ihr Wasser vom Ende dieses Riegels entnehmen will, so muß der New PVorker Seite eine große Wassermenge entzogen werden, weshalb auch die Wassermassen der canadischen Seite in Mit⸗ leidenschaft gezogen werden. Vie beabsichtigte Verringerung um 156 bis 15 v. H. würde den Kgnal verengern und das Wasser von den flacheren Teilen ablenken. Nach Spencer ist die dortige Grenze zwischen Canada und den Vereinigten Staaten nicht, der gewöhnlichen Annahme zufolge, veränderlich, sondern durch die Kommission von 1819 fest— gelegt. Sie läuft ioJ0 m von Goat Igland aus, indem sie alles außer einem Ende der Sichel der cangdischen Fälle auf canadischem Gebiet läßt, und ist von dem tiefen Teil des Kanals nicht weit ent— fernt. Aus den Lotungen Spencers geht unter anderem hervor, daß dicht unter der Goat Igland⸗Platte eine Tiefe von 58 in vorhanden ist.

Verkehrsanstalten.

Nächste Postverbindungen nach Deutsch⸗-Südwestafrika I) Für Briefsendungen nach Lüderitzbucht und 3 mit Leitvermerk nach Swakopmund: a. mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 30. März, in Kapstadt am 16. April, in Lüderitzbucht spätestens am 28. April. Letzte Beförderung am 29. März ab Cöln 6,44 Nachmittags, ab Oberhausen 7, 24 Nach⸗ mittags, ah Berlin Schlesischer Bahnhof 11.724 Vormittags; b. mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 6. April, in Kapstadt am 25. April, in Lüderitzbucht am 28. April, in Swakopmund am 1. Mai. Letzte Beförderung am 5. April ab Cöln 6,1 Nach mittags, ab Qberhgusen 7,24 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 1124 Vormittag,. 2 Für Brieffendun gen und Pakete nach Swakopmund und Läderitzbucht mit Woer— mann Dampfer Erna Woermann“, ab Hamburg am 6. April, an Swakopmund am 28. April, an Lüderitzbucht am 309. April. Schluß⸗ zeiten werden später veröffentlicht. Die nächsten Posten aus Swakoym und, Abgang am 1. und 10. März, sind zu erwarten am 23. und 31. März.

Jagd.

Die Schonung des Steinadlers befürwortet der staatliche Kommissar für den Schutz der Naturdenkmäler in Preußen, gel f Dr. H. Conwentz zu Danzig in einer Schrift „Schutz der natürl⸗ ichen Landschaft, vornehmlich in Bayern?. Er führt darin aus: Anläßlich wiederholter Klagen über die Abnahme nützlicher Vögel wurden die (bayerischen) Forstämter angewiesen, dahin zu wirken, daß seitens des Forstpersonals das Erlegen örtlich seltener, unge⸗ wöhnlich gefärbter oder gestalteter Vögel möglichst eingeschränkt werde. Es wäre zu wünschen, daß auch die privaten Jagdbesitzer, Jäger u. 4. m. dieser Anweisung folgen möchten. Kürzlich wurde in den Zeitungen rühmend hervorgehoben, daß es einem bekannten Adlerjäger gelungen sei, drei Steinadler in den Algäuer Bergen zu erlegen, wo— durch sich die Zahl der von ihm überhaupt erlegten Adler auf 75 Stück erhöht habe. Ein so rücksichtsloses, übrigens nicht vereinzelt da— stehendes Vorgehen mußte dahin führen, daß dieser stolje, in Sage und Dichtung oft genannte Vogel zur Zeit nicht mehr im Algäu horstet. Die Presse würde sich ein Verdienst um die Erhaltung der heimischen Vogelwelt erwerben, wenn sie derartige Fälle Übertriebener , , nicht verherrlichen, sondern nachdrücklich mißbilligen möchte.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnta A. Lortzings Romantische Zauberoper „Undine“ in Szene, in 6 8 durch die Damen Fiebiger als Gast. Herzog, von

cheele, Müller sowie die Herren Bachmann, Grün, Knüpfer, Lieban, Sommer, Wittekopf besetzt. Im Ballett des II. zuges tanzt Fräulein Dell Era. Am Montag wird „Der fliegende Holländer“, mit Herrn Berger in der Titelrolle, den Herren Knüpfer, Sommer, Philipp, den Damen Rose, von Scheele⸗ Müller in den übrigen Hauptrollen gegeben. Die nchste Wiederholung von via mn, am 6 1. statt.

m nig en auspielbaufe wird morgen Goethes „Götz von Berlichingen', mit Herrn Matkowsky in 96 Titelrolle, aufgeführt; in den anderen Hauptrollen sind die Herren Geisendörser, Kraußneck. Sommerstorff, Vollmer, Zeisler und die Damen Goetze, dindner, Poppe und Wachner beschäftigt. Am Montag wird „Umlel Aeosta“ von Karl Gutzkow in der Besetzung der enn . ge⸗ geben; die Judith spielt Fräulein Wachner.

Im Neuen Königlichen Operntheater wird morgen „Der ,, ,. mit Herrn Kraus in der Titelrolle, Fräulein Destinn als Martha, Frau Goetze als Magdalena, Herrn Hoffmann als Fele Herrn . ö. * und e ö.. Nebe Krasg un ma in den oden, gegeben. n der . [. 5 ; ö 44

m Deu en eater wird morgen, sowie am Monta Diengtag, Sonnabend und am Ostermontag Der Gott der Fend aufgeführt. Mittwoch geht Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ in Szjene. Die nächste Vorstellung bon Gogols „‚Revisor“ kann erst am Donnergtag stattfinden, weil Herr Waßmann, der Vertreter der Titelrolle, an den ersten Tagen der Woche in den Aufführungen der Komödie der Liebe‘ in den Kammerspielen beschäftigt ist. Die nächsten Wiederholungen des Revisor“ finden am ersten Osterfelertage und , ö den 2. April, statt. In den Kammerspielen gestaltet sich der Spielplan der nächsten Woche wie folgt: Montag a zum ersten Male Ibseng „Komödie der Llebe' aufgeführt und wird am i ta Mittwoch und Sonnabend wiederholt. Die Regie deg Stücks führt Hermann Bahr. Am morgigen Sonntag, am Donnerg— tag sopie an den beiden Osterfeiertagen geht Wedekinds „Frühlings Erwachen‘ in Ssene. Dienstag, den 2. April, wird Ibsens „Hedda

uf⸗

errakottaarbeiten ist Velos besonderJ reich; seit dem Beginne n dutgta bu ne, hat man über 860 Stücke gefunden, nicht i

Das Lessingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel. vlan aufgestellt: f nachmittag: .Die . 1 . Stützen der Gesellschaft⸗. Montag: „Mieze und Marian; Dienstag: Die Stützen der Gesellschaft‘; Mittwoch: Die versunkene Glocken; Donnerstag: „Die Stützen der Gesellschaft“; Karfreitag: geschlossen; Sonnabend: ‚Die Stützen der Gesellschaft ;; Ostersonntag, Nachmitiags: ‚Rosenmontag“, Abends: Die Stützen der ö Ostermontag, Nachmittags: „Die versunkene Glocker, Abends: „Die Stützen der Gesellschaft“.

Im Neuen Schauspielhause findet am Donnerstag die letzte Aufführung von. Figaros Hochzelt , am Montag die letzte Faustaufführung und am Mittwoch die letzte Aufführung des „Barbier von Sevilla“, mit Jo seph Kainz als Gast statt. Am Karfreitag wird Mendelssohns Oratorium „Elias“, mit Alexander Heinemann und Werner Albertz in den Hauptpartien, aufgeführt. Am Sonnabend geht „Faust“, am Ostersonntag und Ostermontag das Bernsteinsche Lustspiel „Herthas deo gi. g ef ern 2

m ertheater O. allnertheater) geht morgen nach⸗— mittag „Maria Stuart“, Abends „Flachsmann als n nr! . Szene. Montag wird . Mathias Gollinger“, Dienstag Narrenglanz“

egeben. Mittwoch findet die erste Aufführung von Traumulus“ tatt; diese Vorstellung wird nächsten Sonntagabend wiederholt. Donnerstag und Sonnabend wird. . Jugend‘, Freitag (Karfreitag) das Haydnsche Oratorium Die Jahreszeiten“ aufgeführt. Für nächsten Sonntagnachmittag sind .Die Räuber angesetzt.

Das Schillertheater, Charlottenburg, bringt morgen nachmittag Die Jungfrau von Orleans“, Abends „Mathias SGollinger· Montag und nächsten Sonntagnachmittag wird „Der Kaiserjäger“, Dienstag „Fiesco„, Mittwoch und nächsten Sonntag⸗ abend Im bunten Rock‘ gegeben. Donnerstag und Sonnabend finden Wiederholungen von ‚Narrenglanz“ statt. Am Karfreitag bleibt das Theater geschlossen. Im Bürgersaal des Berliner n n, er g ein , , d,, im Schiller⸗

e, Charlottenburg (Eingang: Bismarckstraße 120 = 23 3 - . ö

m eater des Westens wird außer am Karfreita . abendlich „Die lustige Witwe“ aufgeführt. Morgen ,,, i bei halben Prelsen „Der Freischüͤtz', nächsten Sonntag (1. Oster— feiertag) Nachmittags Rigoletto“. mit Frau Sophie Heimann= Engel als Gast / Montagnachmittag (II. Feiertag) „Undine“ in Siene. Als nächste Schülerporstellung wird am Sonnabend nachmittag bei kleinen Preisen „Die Zauberflöte“ gegeben. Am Kaifreitagabend wird Marcell Saljer im Theater dez Westens folgende Abschnitte aus der Bibel rezitieren: Simsongs Fall, Elend und letzte Ruhe (Buch der Richter Kapitel 16). Joseph und seine Brüder, (Genesis Kapitel 43 = 46) Velsajar (Daniel Kapitel 5). Die übrigen Mitwirkenden an dem Abend sind Hedwig Franzillo⸗-Kauffmann von der Komischen Qper, der Violinvirtuose Alfred Wittenberg, die Flötistin Gabriele Landry, das Otchester und der Immanuelkirchenchor der altdeutsche Kirchenlieder und Choräle vortragen wird. j

Im Neuen Theater geht das Schausplel ‚Vorbestraft“ von Albert Bernstein⸗Sawersky am Dienstag erstmalig in Sjene und wird alle folgenden ö wiederholt, mit Ausnahme des Karfreitags, an dem das Theater geschlossen bleibt. Am ersten Osterfeiertag wird Vorbestraft“ gegeben, am zweiten „Meißner Porzellan“.

Im Lustspitelhause erfährt der Spielplan nächster Woche insofern eine Aenderung, als Gründonnerstag und Karsonnabend Stücke ernsteren Charakters gegeben werden müffen, und zwar wird an beiden Abenden der bewährte Einakter Gustav Wleds , Cine Abrechnung? sowie ein neues einaktiges Drama, Hal zwer (. Hol über) von Hermine Brock aufgeführt. An allen übrigen Tagen nächster Woche sowie an den Osterfeiertagen wird das KadelburgSkowronneksche Lusifpiel Husarenfieber gegeben. Als Nachmittagsvorstellung geht am morgigen Sonntag sowie am Ostermontag Unsere Käte“ in Siene, während am Ostersonntag der Schwank Die von Hochsattel! gegeben wird. Dag Gastspiel im Schilser— theater N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater bringt morgen sowie am Dienstag, Mittwoch und Ostermontag den Schwank Das letzte Mittel. Nächsten Montag und am Ostersonntag wird „Unsere Käte“ gegeben, während am Gründonnerstag und Kar— sonnahend Halbes „Jugend“ aufgeführt wird. Als Nachmittags⸗ vorstellung wird an beiden Osterfelertagen „Der Famslientag“ a ,, sidenith

m Residenztheater wird die Reihe der Aufführungen Schwanks „Haben Sie nichts zu verzollen?“ n n n . Donnerstag und Sonnabend wird „Denisen aufgeführt; am Kar⸗ freitag bleibt das Theater geschlossen. An allen anderen Tagen geht Haben Sie nichts zu verzollen?‘, mit Richard Alexander in der a, . urs r.

m aligtheater wird bis einschließlich Mittwochaben Posse Olympische Spiele“ gegeben. Donnergtag geht, ö. cht vorstellung des Kleinen Theaters, Ein idealer Gatte“ und Sonnabend MNachtasyl“ in Szene. Am Freitag bleibt das Theater geschloffen. Sonntagnachmittag wird Chgrleys Tante aufgeführt. An den Oster⸗ feiertagen bleibt die Posse „Olympische Spiele“ auf dem Spiesplan. Im Zentraltheater wird morgen nachmittag Die Geifha' Abends „Ber Rastelbinder' mit Eduard Steinberger als Gast, gegeben. An den übrigen Tagen nächster Woche gehen folgende Operetten in Siene: ter g Der Mikado“ Dlenstag: „Der Zigeunerbaron“; Mittwoch: ‚Die Fledermaus‘; Donnerstag und Sonnabend: Sie ,. . ,,, . in 8. , 6 geschlossen.

rfeiertagen geht neueinstudiert, m duar 9. 6. 1 . . ard Steinberger

rau e Hoffmann wurde von dem Direktor Dr. ü

das , auf drei Jahre verpflichtet. 1 i m Trianontheater müssen in der Karwoche die Auf— führungen von „Fräulein Josette meine Frau“ unterbrochen werden, und zwar wird am Gründonnergtag und Ostersonnabend ‚Das Ende der Liebe“ e e Am Karfreitag bleibt das Theater geschloffen. An den belden ö wird Abends Fräulein Josette meine Frau“, Nachmittags „Die Liebesschaukel“ aufgeführt. Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich der Nieder—⸗ lande hat das Protektorat über die Aufführung des Oratoriums „Paulus“ von Mendelssohn übernommen, die zum Besten der Hinterbliebenen der bei dem Schiffbruch des Dampfers Berlin“‘ ums Leben gekommenen deutschen Opern fänger am Dienstag nächster Woche, Abends 8 Uhr, in der Ausstellungs—« halle am Zoologischen Garten stattfindet. Die öffentliche Hauptprobe ist fuͤr morgen, Abends 78 Uhr (bei ermäßigten Ein⸗ trittspreisen) angesetzt. Die Hauptsolopartien haben Frau Emslie Herzog, Königliche Kammersängerin, und Herr Alexander Heine⸗ mann . übernommen. Karten 6 1L und 0,50 M für die Hauptprobe und zu 1, 2, 3 und 6 M für die Aufführung) sind bei Bote u. Bock und Wertheim (Leipziger Straße), bel Bernh. Siegel (Tauenztenstraße 9 und an der Abendkasse zu haben.

Mannigfaltiges. Berlin, 23. März 190.

In Anwesenheit Ihrer Majestäten des Kaisers und de Kaiserin fand gestern, Nachmittags 2 Ubr, in der . * Kirche des Invalidenhauses die Trauerfeier für den ber storbenen Chef des reitenden Feldiägerkorpa. General der Infanterie, Generaladjutanten von Werder statt. Neben Ibren Majestäten wohnten, wie die Kreuzeitung“ meldet, Seine Königliche Hobelt der Prinz Friedrich Leopold und der Fürst von Vohenzollern der 8 * bei; ferner waren zugegen die Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky. Wehner, von Einem und von Tirpitz, das Kaiserliche Vauptquartier, sämtliche in Berlin anwesende Generaladjutanten, Generale à la suite und Flügel.

Gabler“ aufgeführt.

Kennen, die hier anwesenden Ritter des Schwarzen Adlerordens, Abordnungen verschiedener Regimenter und Vereine und viele andere.