1907 / 79 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Am Schullehrerseminar in Brieg ist der bisherige Rektor und Prediger Fromm hagen aus Niemegk als Seminarober⸗ lehrer angestellt worden.

Finanzministerium.

Das Katasteramt Bersenb rück im? Regierungsbezirk Osnabrück ist zu besetzen.

Königliche Generallotteriedirektion.

Bekanntmachung.

Die Erneuerungslose sowie die . zur 4. Klasse der 216. J preußischen Klassen⸗ lotterie sind nach den 88 5, 6 und 13 des Lotterieplans unter ö der bezüglichen Lose aus der 3. Klasse bis um 4. April d. J, Abends 8 Uhr, bei Verlust des nrechts einzulösen. Die Ziehung der 4. Klasse dieser Lotterie wird am 8. April d. J, Morgens 8 Uhr, im Ziehungssaale des Lotterie⸗ gebäudes ihren . nehmen. Berlin, den 30. März 1907. Königliche Generallotteriedirektion. Ulrich.

Ju stizmi nisterium.

Der Rechtsanwalt Dr. Alfred Lohmann in rg ist um Notar für den Bezirk des Kammergerichts, mit Anweisung in, Amtssitzes in Steglitz, ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Uebertragen ist die Stelle eines technischen Mitglieds bei dem Oberbergamt in Halle dem Oberbergrat Salzbrunn, bei dem Oberbergamt in Dortmund den Oberbergräten Buntzel und Schantz, bei dem Oberbergamt in Breslau dem Oberbergrat Knops.

Ernannt sind: zum Bergwerksdirektor

des Steinkohlenbergwerks Camphausen bei Saarbrücken der Bergrevierbeamte des Reviers Süd⸗Beuthen, Bergmeister Jordan zu Beuthen,

des Steinkohlenbergwerks König O⸗S. der Bergrevier⸗ beamte des Reviers Sst⸗Beuthen, Bergmeister Wiester zu Beuthen,

des Steinkohlenbergwerks Göttelborn bei Saarbrücken der Berginspektor Hundt von dem Steinkohlenbergwerk König bei Saarbrücken,

des Steinkohlenbergwerks Königin Luise O.-S. der Berg⸗ inspektor Drescher von der Berginspektion zu .

bei der Bergwerksdirektion zu Saarbrücken der Berg⸗ inspektor Flemming von dem Steinkohlenbergwerk Camphausen bei Saarbrücken;

unter Beilegung des Titels Bergmeister zum Bergrevier—⸗ beamten ö.

für das Bergrevier Süd⸗Bochum (Amtesitz Bochum) der Revierberginspektor Wolff zu Gelsenkirchen,

für das Bergrevier Gelsenkirchen der Revierberginspektor Axt zu Wattenscheid, ; -

ür das Bergrevier Süd⸗Beuthen (Amtssitz Beuthen) der Berginspektor Dr. Brunzel von dem Steinkohlenbergwerk Königin Luise, ö

* das Bergrevier Ost-Halle (Amtssitz Halle) der Revier⸗ berginspektor Gertner zu Cöln, (

für das Bergrevier Ost-Beuthen (Amtssitz Beuthen) der Berginspektor Stähler von dem Steinkohlenbergwerk Göttel⸗ born bei Saarbrücken, . .

zu Berginspektoren die Bergassessoren Grassy im Berg⸗ revier Nordbochum, Freudenberg bei dem Steinkohlen⸗ bergwerke Heinitz bei Saarbrücken, Nolten im Bergrevier

altingen, Liebenam im Bergrevier Nordhausen⸗Stolberg, * eißner bei dem Steinkohlenbergwerk Camphausen Ziebarth im Bergrevier Naum⸗ burg, Richstaetter im Bergrevier Düren, Goldkuhle im Bergrevier Süd⸗Essen, Russell bei, der Berg⸗ werksdirektion zu Recklinghausen, Hammer bei der Berg⸗ inspektion zu Bielschowitz,. Wewetzer bei dem Steinkohlen⸗ bergwerk Friedrichsthal bei Saarbrücken, Spinzig bei der Berginspeklion zu Lautenthal und Reimerdes bei dem Stein⸗ kohlenbergwerk Waltrop; ö

zum Hüͤtteninspektor der Bergassessor Gentzen bei der Eisenhutte zu Malapane.

Versetzt sind: der Dberbergrat Althüser, technisches Mit⸗ glied des Oberbergamts zu Dortmund, in gleicher Amtseigen⸗ fchaft an das Sberbergamt zu Bonn, der Bergrevierbeamte bes Bergreviers Süd⸗Bochum, Bergrat Most von Bochum nach Hannover für das neugebildete Bergrevier Süd⸗Hannover, der bieher auftragsweise bei dem Oberbergamt in Bonn be⸗ schäftigte Berginspektor Albert von dem Steinkohlenbergwerk Heiniß an das Steinkohlenbergwerk König bei Saarbrücken.

Dem Bergrevierbeamten des bisherigen Bergreviers 8 Bergrat Maurer zu Hannover ist das neugebildete

rgrevier Nord⸗Hannover übertragen worden.

bei Saarbrücken,

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.

Dem Regierungs- und Landesökonomierat Dr. Olden⸗ burg ist die etatsmäßige Stelle eines frändigen landwirt— schaftlich⸗technischen Hilfsarbeiters im Ministerium für Land⸗ wirischaft, Domänen und Forsten übertragen worden.

Dem Oberforstmeister Kranold ist die Oberforstmeister⸗ stelle in Marienwerder, dem Regierungs⸗ und Forstrat Sch mun dt die Forstinspektion Allenstein⸗Drtelsburg übertragen worden.

Der Oberforstmeister Reisch in Marienwerder ist nach Stettin versetzt worden. *

Dem Oberförster ohne Revier Hartung in Ebersbach ist die neue Sberförsterstelle Schulzenwalde im Regierungsbezirk Marienwerder, dem Oberförster ohne Revier Pannke in ve ed die Oberförsterstelle Drygallen übertragen worden.

ie Forstaffessoren Augustin in Laskowitz und Scharenberg in Straupitz sind zu Oberförstern ohne Revier ernannt worden.

Bekanntmachung.

Im Bereiche der Hauptsteuerämter zu Berlin und Ebers— walde treten vom 1. April 1907 ab folgende Aenderungen ein:

J. Neben den Hauptsteuerãmtern für ausländische Gegenstände und für inländische Gegenstẽnde zu Berlin wird in Berlin ein Hgupt— steuerami mit der Beieichnung Hauptsteueramt für die Stempelstener in Berlin errichtet. Bie Steuerämter J ju Charlottenburg und Rix dorf werden aufgehoben. In Berlin⸗Charlottenburg und in Berlin⸗ Rirdorf werden zwei neue Hauptsteuerämter errichtet mit der Be⸗ i Hauptsteueramt in Charlottenburg und Hauptsteueramt in

orf.

Vom Bezirke des Hauptsteueramts zu Ebergwalde wird der Be. zirk des Steueramts 1 ju Köpenick abgeiweigt und dem Bezirke des Hauptsteueramts in Rirdorf zugeteilt. . .

Die Dlensträume des Hauptsteueramts für ausländische Gegen⸗ ständ? zu Berlin befinden sich in Berlin, Alt. Moabit Nr. 145; die Diensträume des ö für inländische Gegenstände zu Berlin und des Hauptfleueramts für die Stempelsteuer zu Berlin befinden sich in Berlin, Kleine , ,. 5 D— G; die Dienst räume des Haupfsteueramts zu Charlottenburg befinden sich in Charlottenburg, 3 47, und die Diensträume des Haupt⸗ zu Rixdorf in Rirdorf, Ecke Hasenheide und Hermann-

raße. II. Für die zu L' genannten 5 Hauptsteuerämter wird eine geen. und Steuerkasse errichtet, die der Provinzial seuerbireftion angegliedert wird. Die Diensträͤume der Kasse be⸗ finden sich in Berlin, Alt⸗Moabit 145.

III. Abgrenjiung und Zuständigkeit der 5 Haupt— steuerämter: ; .

X. Der Amtsbezirk der Hauptsteuerämter für ausländische Gegenstände, für inländische Gegenstände und für die Stempelsteuer in Berlin deckt sich mit dem Bezirke des Amtsgerichts Berlin. Mitte und umfaßt aus den Stadtkreisen Berlin und Charlottenburg und aus den Kreifen Riederbarnim und Teltow die Teile, die insgesamt begrenzt werden:

im Norden und Osten: durch die äußere Grenze der Berliner g. bahn von dem Charlottenburger Verbindungskanal bis zur Spree

ei Treptow; . ö

im Süden: durch das linke Spreeufer von der Eisenbahnüber⸗ führung bei Treptow bis zum Austritte des oberen Freiarchengrabens, durch das Südufer dieses Grabeng und weiterhin durch das Südufer des Schiffahrtskanals bis zu dessen Mündung in die Spree;

; im Westen: durch das Westufer des Charkottenburger Verbindungk⸗ anals.

In diesem Bezirk werden die Dienstgeschäfte, wie folgt, verteilt:

2. Das Hauptsteueramt für auzländische Gegenstände in Berlin' bebält die gesamte Erhebung und Kontrollierung der Zölle und Uebergangsabgaben, inebesondere auch die Ueberwachung der forllaufenden Konten und der zollfreien Niederlagen, jedoch o hne die Postzollabfertigungsstellen L in Berlin (Alexandrinenstraße 93 94), II in Berlin (Klosterstraße 76), 17 in Berlin , , 28 289) und ohne die Zollabfertigungsstellen am Schlesischen Bahnhofe in Berlin und in der Berliner Velvetfabrik (Köpenickerstraße 1820),

die Erhebung und Kontrollierung der Steuer für Zigaretten, Kraftfahrzeuge und Spielkarten, soweit sie unversteuert aus dem Aus⸗ lande bier eingehen, sowie der Nebeneinnahmen aus dem Zoll verkehr, die Ausführung der Vorschriften über die Statistik des Warenverkehrs mit dem Auslande, die Durchführung des Süßstoffgesetzes und des Gesetzes über die Schlachtvieh. und Fleiscbeschau, soweit die Mit- wirkung der Zollbehörden dabei vorgeschrieben ist, und die Abfertigung von inländischen Crieugnissen, die mit dem Anspruche auf Abgaben⸗ vergütung in das Ausland gesandt werden.

Dem Hauptsteueramte sind unterstellt: .

I) der Packhof (Alt Moabit Nr. 145) mit sämtlichen darin be⸗ legenen Abfertigungestellen; .

Y) die Zollabfertigungzstelle am Lehrter Bahnhofe (Hamburger gell , . ĩ . .

I) die Zollabfertigungestelle auf dem Bahnhofe r, ,

45 die Postjollabfertigungsstelle II in der Packbofszufahrtstraße (Alt · Moabit Nr. 143). . ñ

B. Das Hauptsteueramt für inländische Gegenstände in Berlin bebält die Erhebung und Kontrollierung der inneren Steuern (mit Ausnabme der Reichs stempelsteuern, der Erbschafts⸗ steuer und der Landesstempelsteuer) und die Durchführung des Süß⸗ stoff gesetzes. ; .

Dem Haupisteueramte sind unterftellt: .

D die Branntweinabfertigungsstelle bei R. Eisenmann in der Müblenstraße Nr. 67 und w

2) die Branntweinabfertigungsstelle im Branntwein⸗Privatlager der Allgemeinen Berliner Omnibus. Gesellschaft in Berlin, Röpenicker⸗ straße Nr. 24 25. ; .

. Das Dauptsteueramt für die Stempel steuer in Berlin übernimmt die Erbebung und Kontrollierung der Reichs. sffempelsteuern und der Landesstempelsteuer und die Erhebung der Erbschaftssteuer. ;

B. Der Amtsbenck des Hauptsteueramts in Charlotten⸗ burg besteht aus

a. dem Bezirke der der umfaßt:

aus dem Stadtkteise Berlin: .

den fädfich des Schiffabrtskanals belegenen Teil, soweit er nicht zu dem Hauptsteueramte in Rirdorf gelegt ist, den Stadtkreis Charlottenburg: z mit Ausschluß des ostlich des Schiffabrtelanals und des Cbar⸗ lottenburger Verbindungskanals, südlich der Ringbahn (Nord⸗ ring) belegenen Teils, .

die Stadtkreise Schön berg und Wilmersdorf,

aus dem Kreise Teltow: die Gemeinden Dahlem, Friedenau, Grunewald, Groß- Lichterfelde, Lankwitz, Osdorf, Schmargendorf, Steglitz und die Kolonie Birkholj; 4

b. dem Bezirke des Steueramts L' Pankow, der umfaßt:

aus dem Stadtkreise Berlin: . . . den nördlich der Ringbahn (Nordring), westlich der Thaerstraße belegenen Teil; ,

aus dem Kreise Niederbarnim: . . die Semeinden Blankenfelde, Franzssisch⸗Buchheli, Heiners dorf, Niederfchs an bausen, Pankow, Plößensee, Reinickendorf, Rosentbal, Weißensee und Wittenau. .

Dem Hauptsteueramte liegt die Erhebung und Fontrollierung der Jölle Und inneren Steuern sowie die Durchführung des Sůß⸗ stoff gesezes ob. . ö

Dem Hauptsteueramte sind unterstellt:

IN das Steueramt 1 in Pankow, .

I) die Zoll abfertigunge stelle am Anhalter Bahnhofe in Berlin,

die Postjollabsertigungsstelle I. in Berlin, Rõt henerstraße Nr. 28

Sonderhebestelle des Hauptfteueramts,

agaftelle im Petroleumlager in Nlötzenlee, in der Dftdeutschen Sprit⸗ C. Der Amtsbezirk des in Rirdorf besteht aus a. dem Becke der der umfaßt . aus dem Stadtkreise Berlin: 3 . den fürsich des Schiffabrtskanals, öftlich der Berlin Anhalter Gisenbabn belegenen Teil; den Stadtkreis Rirdorf, ; aus den Kreisen Teltom und Niederbarnim; die Gemeinden Britz, Buckow, Friedrichsfelde, Groß⸗ und Klein. Ziethen, Hasenbeide, Hobenschönhausen, Johannisthal, Lichtenberg, Lichtenrade, Mariendorf, Narienfelde, Borxhagen⸗ Rumraelgburg, Nieder und Ober -⸗Schöneweide, Stralau,

Tempel hof, Treptow;

Sonder hebestelle des Hauytsteueramtẽ,

b. dem Beilrke des Steueramts J. Köpenig der die ihm bis ber zugewiesenen Ortschaften e jedoch mit Ausnahme von Friedrichsfelde, Johannisthal, Nieder. Schöneweide, Ober Schönewe de und Marienthal (Gemeinde Treptow) die jum Bezirke der Sonder, . des 3 in Rirdorf abgezweigt sind (vergl. vorstehend zu a).

Bem Hauptsteueramte liegt die Erhehung und Kontrollierung der ö. . inneren Steuern sowie die Durchführung des Süßstoff⸗

etzes ob. 3. . Hauptsteueramte sind unterstellt: das Steueramt L ju K

öpenick,

3) die Zollabfertigungsstelle am Schlesischen Bahnhofe in Berlin,

I) die Postzollabfertigungsstelle J in Berlin, Alerxandrinen⸗ straße Nr. 93 / ga,

) die i n. II in Berlin, Klosterstraße Nr. 76,

5) die Zollabfertigungsstelle in der Berliner Velvetfabrik in Berlin, d e f . Nr. 18/20,

6) die Zollabfertigungsstelle im Petroleumlager zu Nobelshof bei Rummelsburg, ;

7) die Branntwelnabfertigungsstelle bei der Bank für Sprit. und Produktenhandel in Lichtenberg, . Nr. 4345,

s) die Branntweinabfertigungsstelle bei C. Radicke in Lichtenberg, Heribergstraße Nr. 35, .

) die Branntweinabfertigungsstelle bei C. A. F. Kahlbaum in Adlershof.

IV. Befugnisse der Amtes stel len.

Das Ha uptsteueramt für ausländische Gegenstände in Bersin behält seine bisherigen Befugnisse. Ebenso das Haupt- steueramt für inländische Gegenstände in Berlin für die Äbgabenzweige, deren Kontrolle ihm verblieben ist.

Auf das Hauptsteueramt für die Stempelsteuer in Berlin gehen auf dem Gebiete der Stempel, und Erbschaftssteuer die Befugniffe des bisherigen Hauptsteueramts für inländische Gegen- stände in Berlin über, insbesondere folgende ler, .

I) die Steuererhebung und Abstempelung von Spielkarten, die im Bundesgebiet elfen igt sind;

2) die Abgabenerhebung und Abstempelung nach Maßgabe des Reichsstempelgesetzes von:;

5 Aktien, Renten, Schuldverschreibungen (Tarif Nr. 1a, 1b, 2 und 3); .

b. stempelfreien Aktien (Befreiung ju Tarif Nr. D);

C. Kurscheinen (Tarif Nr. 10);

d. Genußscheinen (Anmerkung zu Tarif Nr. 1 und 2);

. Lotterlelosen (Tarif Nr. 5);

f. Personenfahrkarten (Tarif Nr. 2 ö

g. Aktien der Oesterreichischen üdbahngesellschaft mit dem Kontrollstempel; ö 3.

3) die Erteilung von Erlaubniskarten für Kraftfahrzeuge der in Tarifstelle 8a des Reichsstempelgesetzes erwähnten Art;

4 die Abfertigung von Uebergangsscheinen über ungestempelte Spielkarten. .

Den Hauptsteuerämtern in Charlottenburg und Rirdorf werden folgende Befugnisse erteilt;

1) Ausfertigung und Erledigung von Begleit (Versendungk⸗) scheinen Lund II für Zoll und sämmtliche Steuerzweige;

2) Erledigung von Begleltscheinen über Branntweinsendungen unter Eisenbahnwagenderschluß oder in Eisenbahnkesselwagen;

3) Befugnis zur Abfertigung der unter Nr. 28 - 30, 60 und 61 des e,. (Teil 13 der Anleitung für die Zollabfertigung) bejeichneten Waren zu anderen als den böchsten Zollsätzen;

) Abfertigung von Getreide zur Ausfuhr gegen E nfuhrschein; 2 ö, Ausferligung von Musterpässen über Gegenstände des freien

er kehrs; 3

6 Abfertigung von Bier, Branntwein, Tabak, für welche Ab⸗ gabenvergũtung ꝛc. beansprucht wird; .

7J) Erhebung von Uebergangsabgaben, Ausfertigung und Erledi⸗ gung bon Uebergangsscheinen; ; . .

8) Erteilung von Erlaubniskarten für Kraftfahrjeuge (Tarit stelle Sa und Sb des Reichsstempelgesetzes).

In den Befugnissen der unteren Amtsstellen wird nichn geändert. .

Berlin, den 26. März 1907. .

Der Provinzialsteuerdirektor. von Schmidt.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 16 der Freußischen Gesetzsammlung enthält unter

Nr. 15792 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt kreises Danzig, vom A. März 1907, und unter

Nr. 10 763 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Hanau, vom A. März 1907.

Berlin W., den 30. März 190.

Königliches 1 ru er.

Abgereist: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der Listlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten Dr. von Studt, mit kurzem Urlaub nach Dresden.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. März.

Seine Majestät der Kaiser und König hatten, W. T. B.“ zufolge heute vormittag im Auswärtigen Amt eins em

Besprechung mit Staatssekretär von Tschirschky und Bõgen⸗ dorff und 6 in das Köni 1 Schloß zurückgekehrt, die Vorträge des Kultus⸗ und des 8 izministers. des Chefs des ZJivilkabinetts und des stellvertretenden Chefs des Marine⸗

kabinetts.

Nach längerem Leiden wurde am 2. März d. 3. der Geheime Oberfinanzrat Qttendorff, vortragender Rat im Finanzministerium und Mitglied der Hauptverwaltung Staatsschulden, im Alter von 45 Jahren aus diesem Leben abberufen. .

Nachdem der Verstorbene im Jahre 1500 das Gerich assessorexamen bestanden hatte und zunächst im Jus ibdien sowie als Rechtsanwalt tätig gewesen war, trat er im Jahr 1892 in den Dienst der nr, , , , welchem er in verschiedenen Stellungen, insbesondere als Hil farbe e m Minifterium der 5ffentlichen Arbeiten sowie als Mitg 2. der Königlichen Eisenbahndirektion zu Essen bis du Jahre 1900 angehörte. m 1. April 1900 wurde er 9. Hilfsarbeiter in das Finanzministerium einberufen. wurde er am 7. November 1909 zum Regierungsrat,

X. Februar 1901 zum Geheimen Finanzrat und vortra

Rat und am 4 März 1904 zum Geheimen Oberfinanzrat ernannt. Vom Jahre 1904 ab gehörte er zugleich der Haupt— verwaltung der Staatsschulden als Mitglied an. Seit 1901 zersah fsᷣ auch die Geschäfte des Kurators der General⸗

tskasse. .

Durch seinen vorzeitigen Heimgang erleidet der Staat einen schweren Verlust. Erfüllt von treuestem Pflichtbewußtsein und aufopfernder Hingebung an seinen Beruf, hat Geheimrat Sttendorff durch sein gründliches Wissen, seine reichen Erfahrungen und seine praktische Begabung in allen Stellungen sich vor⸗ refflich bewährt. . ö

Als Referent des Finanzministeriums für Eisenbahnange⸗ legenheiten hat er . Dienste geleistet. Seine genaue Kenntnis aller Zweige des Eisenbahnwesens, sein offener Blick für die , des Wirtschaftslebens , . ihn zu einem raschen und sicheren Urteil darüber, welche Anforderungen im Interesse des Verkehrs und Betriebs der Eisenbahnen jeweilig mit den Rücksichten auf die Staatsfinanzen vereinbar waren, und seine fachmännische Mitwirkung bei allen in den letzten 6 hervorgetretenen wichtigen Fragen der Eisenbahn⸗

nanzen hat nicht wenig zur Förderung eines planmäßigen und verständnis vollen ö der beteiligten Ver⸗ waltungen beigetragen.

Persönlich war er ein liebenswürdiger, warmempfindender, anspruchsloser Mensch von offenem, zuverlässigem Charakter, der sich in allen Kreisen, mit denen er in Beziehung stand, des größten Vertrauens und allseitiger Beliebtheit erfreute. Sein frühes ö hat daher allgemein eine tiefe, auf⸗ richtige Trauer hervorgerufen; sein Andenken wird in den Herzen aller, die ihm näher traten, eine dauernde Stätte finden.

Der . Botschafter in London, Wirkliche Geheime Rat. Graf olff⸗Metternich hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Kaiserlichen Botschaft von dem Ersten Sekretär, Botschaftsrat von Stumm geführt.

Der Großherzoglich badische Gesandte Graf von Berck⸗ am hat Berlin verlassen. in die Dauer seiner Abwesen⸗ eit hat der Großherzo lich badische Bevollmächtigte zum Bundesrat, Staatsrat Scherer die Vertretung der Gesandt⸗ schaft übernommen.

Der Regierungsrat Albrecht, bisher bei der Königlichen Regierung in Schleswig, ist dem Königlichen Oberpraͤsidium daselbst, der Regierungsrat von Lentze in Merseburg dem Königlichen Oberpräsibium in Magdeburg, der Regierungsrat Berihold in Gumbinnen der Königlichen Regierung in Schleswig und der Regierungsassessor Freiherr von Borcke aus Johannisburg der Königlichen Regierung in Gumbinnen zur weiteren biegen Verwendung uͤberwiesen worden. Dem Regierungsassessor Dr. jur. Axel von Rappard in Marienwerder ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Soltau, Regierungsbezirk Lüneburg, übertragen worden.

Der Regierungsassessor Freiherr von der Goltz in Char⸗ lottenburg ist dem Königlichen Polizeipräsidium in Frankfurt a. M. zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Es sind versetzt worden die Archivassistenten Dr. phil. Albert Eggers von Osnabrück an das Staatsarchiv in Aurich und Dr. phil Wilhelm Dersch von Marburg an das Staatsarchiv in Münster.

Dem Archivhilfsarbeiter Dr. phil. Walter Möllen⸗ berg beim Staatsarchiv in Königsberg ist der Amtstitel Archivassistent beigelegt worden.

Großbritannien und Irland.

Der Lord Milner hat in der „National Review“ einen Artikel über die bevorstehende Kolonialkonferenz veröffentlicht, in dem er für die britische Reichseinheit eintritt und dabei auf das Beispiel von Deutschland hinweist.

Jeder Deutsche“, sagt, W. T. B.“ zufolge, Lord Milner, kennt den Begriff eines engeren und eines weiteren Vaterlandes, ist ein guter Preuße, Sachse, Bayer usw. und dabei zugleich ein guter Deulscher. Warum sollten die Untertanen des britischen Reiches nicht ebenso ein doppeltes Vaterlandsgefübl, empfinden können? Es gab eine Zeit, wo der Name ‚Deutschland' wenig mehr als einen geographischen Begriff bedeutese, aber der dringende Wunsch nach Einheit hat Deutschland zu einem mächtigen politischen Faktor 866 und deutscher Patriotismus hat das Deutsche Reich geschaffen.

in solcher Patriotigmus könnte auch aus unserem Reiche eine feste Einheit schaffen.“ Rumänien.

Nach Meldungen der „Agence Roumaine“ herrscht im Moldaugebiet Ruhe. Im allgemeinen werden die Diffe⸗ renzen zwischen den Bauern und den Grundbesitzern in fried⸗ licher Weise geschlichtet wobei die Präfekten als Schieds⸗ richter fungieren. In Muntenie, wo die Unruhen später ausgebrochen waren und anarchistischen Charakter trugen, wurde gegen Banden von Brandstiftern mit aller Energie eingeschritten. Die Banden vermochten nirgends den Truppen zu widerstehen. Sie griffen diese zwar an, ergriffen dann aber gewöhnlich die Flucht, sobald von der Feuerwaffe Gebrauch gemacht wurde. Am heftigsten war der Aufstand in den Distrikten Teleorman und Olt-Olt, wo mehrere Gutshöfe eingeäͤschert wurden und Artillerie verwendet werden mußte. Dasselbe war auch in den Ort⸗ schaften Viero, Odivyaie und Staneschti des Distrikts Vlasca der Fall, wo zahlreiche Personen getötet und ver⸗ wundet wurden. In Vircea wurden einige Gutshöfe, in Dolj einige Getreidemagazine in Brand gesteckt. Es kam auch vor, daß die Gutshöfe von den Bauern gegen Brand⸗ stifter verteidigt wurden. Die Beruhigung schreitet fort. Obiger Quelle zufolge ist kein Fall gemeldet worden, in dem die Truppen gezögert haben, den erteilten Befehlen zu folgen.

In beiden Kammern ist vorgestern ein Gesetzentwurf angenommen worden, durch den die Regierung ermächtigt wird, den Belagerungszustand über alle Ortschaften zu ver⸗ hängen, in denen sich dies zur Wiederherstellung der Ruhe notwendig erweisen sollte. Der . Sturdza brachte sodann eine Königliche Botschaft zur Verlesung, in der die Schließung der Session ausgesprochen wird.

In der Botschaft heißt es, nach dem Bericht des W. T. B.“,

s Parlament habe wiederum bewiesen, daß alle Söhne der Nation, wenn das Vaterland sich in einer schweren Lage befinde, alle Zwistig⸗

rn e,, um sich zu vereinigen in Erfüllung ihrer Pflicht gegen

Die Sitzung wurde unter Hochrufen auf Rumänien und den König rl, en . ;

Serbien.

Die Skupschtina hat den Staatsvoranschlag für 1907 in erster Lesung, „W. T. B.“ zufolge, mit 81 gegen 47 Stimmen angenommen.

Asien.

Da auf allen von Christen bewohnten Gebietsteilen der Philippinen der Frieden so gut wie völlig wiederhergestellt ist, hat der Präsident Roosevelt, W. T. B.“ zufolge, angeordnet, daß die Wahlen zur ersten gesetzgebenden Versammlung am 30. Juli stattfinden sollen.

Afrika.

Nach einer Meldung der Agence Havas“ hat sich der französische Gesandte in Tanger Regnault vorgestern in Be⸗ gleitung des Kapitäns der Jeanne d'Arc“ und zweier anderer Marineoffiziere zum Vertreter des Sultans Mohammed el Torres begeben, um bei diesem wegen der von der französischen Kammer aus Anlaß der Ermordung des Dr. Mauchamps gestellten Forderungen und wegen der schon früher wegen Rechtsverletzungen und tätlicher Angriffe erhobenen, bisher ohne Antwort ge⸗ bliebenen Forderungen vorstellig zu werden. Der Gesandte ersuchte Torres, seine Maßnahmen in solcher Weise zu treffen, daß dadurch, daß die Bevölkerung von den Tatsachen Kenntnis erhalte, keine Rückwirkung auf die europäischen Kolonien in Marokko hervorgerufen werde, und machte Torres zugleich für die Erfüllung der gestellten Forderungen verantwortlich. Der Vertreter des Sultans hat gestern dem französischen Gesandten Regnault und dem Kommandanten der „Jeanne d'Arc“ Besuche abgestattet und die Versicherung abgegeben, daß er die zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit erforderlichen Maßnahmen veranlassen werde.

Udschda ist gestern vormittag von französischen Truppen ohne Widerstand besetzt worden. Ueber die Besetzung werden vom „W. T. B.“ folgende Einzelheiten gemeldet:

Sobald die Truppen vor Udschda in Sicht kamen, forderte der Kaid Bu Hamidi den Amel auf, sich bei dem Obersten Reibel zu melden. Dieser eröffnete dem Amel, Frankreich komme, um Udschda mit einer imposanten, aber friedfertigen Truppenmacht zu besetzen. Dieser Schritt richte sich nicht gegen die Einwohner Udschdas, er bezwecke nur, vom Sultan die schuldige Genugtuung zu er⸗ langen. Der Amel erwiderte, ihm seien die Vorkommnisse unbekannt, die Franzosen könnten ohne Furcht einziehen, es sei unnötig, in so großer Zabl zu erscheinen. Reibel entgegnete, dies geschehe, um zu jeigen, daß Frankreich gut und geduldig, aber auch mächtig sei und dies zu beweisen wissen würde. Der General Lyautey erklärte, er wisse nicht, wie lange die n dauern weide, diese werde sich ganz danach richten, wie sich die Genugtuung gestalte. Der Oberst Reibel übernahm die Verwaltung der Stadt, ohne jedoch den Amel abzusetzen, der nominell in seinem Amt bleibt.

Knust und Wissenschaft.

Die Veränderlichkeit des Osterdatums

hat neuerdings in weiten Kreisen fast aller Kulturländer wieder lebhafte Verhandlungen hervorgerufen.

Der Unterzeichnete, der als früherer Mitherausgeber des Königlich ö en Normalkalenders schon seit längerer Zeit dieser wichtigen Reformfrage seine Dienste gewidmet hatte, sieht sich hiernach durch mehrfache, in letzter Zeit von verschiedenen Stellen an ihn gelangte Anregungen und Anfragen sowie durch einige publizistisch verbreitete Unrichtigkeiten veranlaßt, über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit in tunlichster Kürze die nachfolgenden Mitteilungen zu machen,

Die Schwierigkeit, zu einer allseitig befriedigenden Neuordnung des Osterfestes im Sinne größtmöglicher Einschränkung der übermäßigen Veränderlichkeit seines Datums zu gelangen, liegt keineswegs an irgend einer Abgeneigtheit der römisch⸗katholischen Kirche, wie es mehrfach behauptet worden ist. Im Gegenteil, schon in den letzten Jahren des verflossenen Jahrhunderts, als die Hoffnung gehegt werden durfte, daß die Bekenner der griechifch katholi 6 Kirche die mit der Jahrhundertwende eintretende Veränderung der Diffe⸗ renz ihres Kalenders und des Kalenders der übrigen Kultur— staaten zum Ausgangspunkt der Annahme der letzteren Kalenderform machen würden, ist auch in Rom die Wichtigkeit der ganzen Konstellation mit hellstem Blick erwogen worden. Es wurde an kompetenter Stelle mit zweifelloser Zu⸗ stimmung des Papstes Leo. XIII. konstatiert, daß einer Reform der Osterregel, keinerlei entscheidende kirch— liche Bedenken entgegenstehen würden, insbesondere dann nicht, wenn durch eine solche Reform der Uebergang der griechisch-katholischen Kirche zu einer gemeinsamen Kalender⸗ und Osterrechnung mit der römisch⸗katholischen Kirche und . . übrigen kirchlichen Gemeinschaften erleichtert werden önnte.

Dieselbe vorläufige und grundsätzliche Zustimmung wurde damals in Rom sogar schon dem bestimmten Reformvorschlage zuteil, daß künftighin der Ostersonntag mit dem dritten Sonn⸗ kage nach Frühlingsgequinor zusammenfallen solle. Hiernach würde künftig das Osterdatum nur zwischen dem 11. und dem 4. April wandern, und zwar im allgemeinen von Jahr zu Jahr um je einen Tag nur beim Schaltjahre um zwei Tage) bis zu dem frühesten Datum (dem 4. April) zurückgehend, sodaß im allgemeinen von einem Ostersonntag bis zum andern 52 Wochen, und nur alle 5 bis 6 Jahre einmal, an dem w des Datumsrückganges, 53 Wochen verfließen würden.

Auch in den meisten übrigen kirchlichen Gemeinschaften wurde inzwischen dem Vorschlage, die Osterregel auf jene neue Form zu bringen, immer allgemeiner zugestimmt. Insbesondere haben auch die Organe der evangelischen sowie der lutherischen und der reformierten Kirche in Deutschland die Bedeutung immer einmütiger anerkannt, welche der ganzen Angelegenheit auch für das kirchliche Leben innewohnt, und zwar im Sinne der Erhaltung der traditionellen . zwischen gewissen Terminen des , Lebens und der Verwaltungs⸗ einrichtungen, einschließlich der Schuleinrichtungen, auf der einen Seite und dem Osterfest auf der anderen Seite.

Der Zielpunkt der weiteren Bemühungen zur Herbei⸗ führung der Reform liegt zur Zeit up ihlsb in St. Petersburg. Bei den Verhandlungen vor der Jahrhundert⸗ wende sind dort gegen die Annahme des e r e fe, Kalenders und gegen die Osterreform noch ziemlich lebhafte kirchliche, nationale und auch wissenschaftliche Einwendungen erhoben worden, deren Wirksamkeit man angesichts der ganzen damaligen Sachlage wohl verstehen konnte, zumal da sie zum . Männer von sehr eigenartiger Bedeutung vertreten wurden.

Ob der ig Zeitpunkt in Rußland für eine Kalender⸗ reform, die auch undedingt eine Osterreform mit sich bringen müßte, günstig ist, könnte stark be weifelt werden. Indessen ind offenbar einige sehr erhebliche Veraͤnderungen zu Gunsten er höheren Geltung internationaler und interkonfessioneller Gesichtspunkte auch dort eingetreten und einige der einfluß⸗ reichsten Träger des früheren Widerstandes dahingesunken.

Einem Staat, der sich neuerdings wiederum an die Spitze der politischen Bewegung für die Entwicklung internationaler Rechtszustände gestellt gal gebührt eigentlich jetzt eine ge⸗ wisse Initiative auch auf dem Gebiete eintrachts⸗ voller Entwicklung sonstiger gemeinsamer Kultureinrich⸗ tungen. Und auch im Innern dieses Staates ist 9. mit der höheren religiösen Duldsamkeit auch ein stärkeres Bedürfnis nach Beseitigung trennender Einrichtungen in Ka⸗ lender⸗ und Festrechnung eingekehrt.

Eigentlich würde es . auch nur einer prinzipiellen Stellungnahme und Zustimmung Rußlands in den vorliegenden Kalenderfragen bedürfen, um auf dem Wege einer inter⸗ nationalen Beratung dem Fortgange der entsprechenden Ent⸗ wicklungen in den übrigen Kulturländern die erforderliche Zuversicht und Sicherheih in betreff der künftigen Erreichung voller Einheitlichkeit K geben.

Die prakti urchführung der ganzen . könnte dann in den Ländern der griechisch⸗katholischen Kirche selber in solcher Stufenfolge und mit solchen Uebergangsfristen ge⸗ schehen oder in Aussicht genommen werden, daß keinerlei augenblickliche Bedraͤngnisse oder Befürchtungen daraus hervorzugehen brauchten.

In den Gebieten des Gregorianischen Kalenders aber könnte man e beginnen, im bürgerlichen Leben, z. B. in betreff des Schuljahres, die bisher an das übermäßig ver⸗ änderliche Osterdatum angeschlossenen . in . Weise im Datum zu fixieren, daß sie sich mit der, sicher kommenden, obigen neuen Osterregel vertragen und schon von jetzt ab deren Kommen wirksamst befördern könnten.

Ein Wort noch in betreff anderweitiger Reformen der Kalendereinrichtungen, wofür eine Flut von Projekten bereits vorliegt. Gewiß ist auch da noch manches zu vervollkommnen, aber die Reform von solchen kalendarischen Einrichtungen, bei denen gegenwärtig innerhalb der Kulturwelt volle Ueberein⸗ stimmung waltet, muß doch zunächst zurückstehen hinter der Aufgabe, die fundamentalen Verschiedenheiten der Kalenderdaten in der Kulturwelt zu beseitigen.

Prof. Wilhelm Foerster, Ostern 190.

Bei Eduard Schulte wird vom Ostermontag ab in der dann neu beginnenden Ausstellung die Sammlung Preyer⸗Haag“ zu sehen sein, die holländische Meister enthält; u. 4. Werke von Alma⸗ Tadema, Blommers, Bosboom (9 Werke), Breitner, J. Igraels, Jacob Marg (1 Werke), Wilhelm Maris, Anton Manve (6 Werke), Albert Neuhuyg. Ferner werden vertreten sein: Nico Jungman⸗ London, Carl Arp Weimar. Max ritz Lübben, Hans von Hayek⸗ Dirnen, Sophie Koner⸗ Berlin, Alexander Schmidt -⸗Michelsen⸗

erlin ꝛc.

In München ist, wie W. T. B.“ meldet, der Professor an der , . Kunstakademie Karl Gussow, Ehrenmitglied der hiesigen Königlichen Akademie der Künste, am 28. 8. M. verstorben. Guffow war am 25. Februar 1843 zu Havelberg geboren, besuchte die Kunstschule zu Weimar, wo er sich an A. v Ramberg, später an Pauwels anschloß. Nachdem er Italien besucht, wurde er 1870 Professor an der Kunstschule in Weimar, an der Akademie in Karlsruhe, 1855 an der in Berlin. 1880 erhielt er für seine Leistungen auf der Berliner Ausstellung die Große Goldene Medaille. In demselben Jahre gab er seine Lehrtätigkeit an der Akademie auf und eröffnete eine Privatschule. Seit 1883 war er Mitglied der Berliner Akademie, 1892 siedelte er nach München über. Von seinen Genrebildern sind hervorzuheben: „Kriegsnachrichten“, „Kirchgängerin.! (1870). „Beim Kunstgelehrten. (1874). . Erzählung des beimgelehrten Reservisten?“, Verlorenes Glück', „Das Kätzchen“ (1876), Die Venutwäscherin· C878), „Die beiden Alten? (1830), Austernmädchen“ (1882), Die Dorfparzen“ (1891). In letzter Zeit war Gussow fast ausschließlich als Porträtmaler tätig.

Theater und Musik.

Lust spielhaus.

Hal ower!“ (Hol über), ein Drama in einem Aufzuge von Hermine Brock, wurde bei seiner Erstaufführung im Lustspielhause am Donnerstag von einem nachsichtigen Publikum freundlich auf⸗ genommen. Die Handlung, soweit von einer solchen überhaupt die Rede sein kann, spielt sich in einem ostfriesischen Fährhause ab. Der Fährwirt ist krank, der Sohn soll die Fähre bedienen. Dieser ist aber vor Feierabend ins Dorf zu seiner dem Vater als Schwieger⸗ tochter nicht genehmen Braut gegangen. Da erschallt plötzlich der Ruf: Hal ower!“ Der Kranke rafft sich auf und bedient selbst die Fähre. Die Anstrengung kostet ihm aber das Leben. Er wird in dem Augenblick, da der Sohn zurückkommt, sterbend ing Haus getragen; dieser aber muß dem Verscheidenden geloben, von seiner Braut zu lassen. Die Verfasserin verrät in der Erfindung und Bearbeitung dieses überaus dürftigen Stoffes für die Bübne nur wenig dramatische Begabung, nur eine gewisse Beobachtungsgabe verrät sich in dem, freilich sehr wortreichen, Dialog. Die Darsteller gaben sich unter Ernst Bachs Regie alle Mühe, dem Werke elnigen Stimmungsreiz zu verleihen. Die einzigen, denen das gelang, waren neben Asta Hiller die Herren Walter und Impekoven, die wenigstens die plattdzutsche Mundart beherrschten. Den Abend beschloß Gustas Wieds bekannte köstliche Komödie „Die Abrechnung“.

Der Spielplan der Königlichen Oper bringt Orpheus und Eurydike' von Gluck (mit den Damen Soetze, O Dietrich in den Hauptrollen) Am Montag wird? P Dame“ von Tschaikowsky wiederholt, mit den Damen Def Goetze, Rothauser, Dietrich, den Herren Grüning, Sof a2arn Griswold in den Hauptrollen. Am Dientztag gebt ober grin' den R. Wagner, mit den Damen Hiedler und Plaschinger, den Derren Iörn, Berger, Griswold. Bachmann besetzt, in Ssene. An. fang 7 Uhr) Das Gastspiel der Fürstlichen Oper von Monte Carlo beginnt Donnerstag, den 4 Arr. mit der Erstaufführung von H. Berlioz) dramatischer Legende „La Damnation de Faust“ in folgender Besetzung: Margueriee Mlle. Lindsay; Faust: Mr. Rousseliste; Möpbistorpbelez: Mr. Renaud, Brander: Mr. Cbalmin. Es folgt am Freitag Merphä- stophélès“ von Arigo Boito. Marguerite Male. M sing Siorchis, Seldne: Mic. Breh,e, Martke Par. Deschamps⸗Ishin, Pantbalis: Mdme. Marr Tarf̃t Mr. Sobinoff, Méöphistopbéles: Mr. Chbaliapine mer Me Gluck, Nerle: Mr. Crupeninch). Dirigent ist . T2. DM technisch arlistischer Leiter Derr Rranich.

Im Köntglichen Schauspieldause gebt morgen Gender Egmont, mit Herrn Matkowökd in der Tirelrolt er Semen. Im übrigen laufet die Besetzung: Margarethe den erm räulein von Arnauld; Oranien: Derr Nransmed WM err Molenar; Brackenburg? Derr Staegemenn Dem en err JZeisler; Klärchen Fräulein Wachner Tee Mannen rau Schramm. Am Ostermontag wird de geen nd Den ner. rilogie aufgeführt, und zwar 2 Udr Nalmidran, Der. steing Lager und Die Mieeodlom elt! Men N