1907 / 86 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Apr 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Mediziner hat sich bedeutend vermindert. In der philosophischen Fakultät zeigen die Fächer, die von den späteren Dber⸗ lehrern studtert werden, in der Zeit von 1891 bis 1896 zunächst eine beträchtliche Abnahme, die jedoch bald darauf in eine so starke Vermehrung umgeschlagen ist, daß die Zahl der Studierenden 1903 mehr als doppelt so hoch war wie 1857. Trotz dieser starken Schwankungen ist der Anteil der einzelnen Berufzarten an der ren en n, nur geringem Wechsel unterworfen gewesen. Wenn hierbei die Oberlehrer, die Kaufleute und die mittleren Beamten ihre Söhne in immer steigender Zahl dem akademischen Studium zuführen, so ist dies ein deutlicher Beweis dafür, in wie raschem Aufstreben diese Berufsarten begriffen sind. Auch daß die Sohne von Volks⸗ schullehrern so stark jugenommen haben, ist bemerkenswert.

Die Frequenischwankungen kommen übrigens bei den Söhnen akademisch gebildeter Väter viel weniger zum Ausdruck als bei den Angehörigen der jweiten Gruppe. Bei den ersteren ist die Familientradition oft stärker als alle guten und schlechten Aussichten des betreffenden Berufs. Sie bilden den festen Grundstock der Studierenden, der je nach Bedarf aus andern Schichten der Bevölkerung eine größere oder geringere Verstärkung erfährt. Am deutlichsten zeigt sich dies bei den evangelischen Theologen.

Die Söhne der höheren Beamten und Anwälte werden vorzugs— weise Juristen, bleiben also dem Beruf ihrer Väter treu. Die Söhne von Geistlichen widmen sich mit Vorliebe wieder der Theologie, strömen aber ,, bei den so ungünstig ge⸗ wordenen Aussichten des theologischen Studiums auch in die übrigen Fakultäten hinein. Auch die Söhne der Aerzte ergreifen bäufig den Beruf ihrer Väter, in letzter Zeit auch die Söhne der Oberlehrer.

Betrachtet man nun kurz die einzelnen Fakultäten, so waren bei den evangelischen Theologen die Angehörigen der ersten Gruppe relativ zahlreich; sie machten in der Zeit von 1887188 bis 1891 26,9 osJ, in dem Studienjahr 190203 da⸗ egen 37,5 0'o aller Studierenden aus. Dieses jetzt günstigere Ver⸗ . ist den vielen Pfarrerssöhnen zu verdanken, die selbst wieder Pfarrer Während die Gesamtzahl der evangelischen Theologen von 2301 auf 978 her⸗ untergegangen ist, hat sich die Zahl der Pfarrerssöhne unter ihnen nur von 453 auf 296 vermindert. In früherer Zeit war das Verhältnis der aus gebildeten Famllien herstammenden Studierenden der evangelischen Theologie noch günstiger, und in andern deutschen Ländern, wie in Württemberg, ist dies wohl heute noch der Fall. Dort stammten von 1840 bis 1849 64 6 o, von 1873 bis 1877 noch 60 o / g der Studierenden der evangelischen Theologie aus Familien, bei deren Häuptern akademische Bildung vor⸗ ausgesetzt werden konnte, und jwar waren 34 bezw. I5 oso der Väter wieder Geistliche. Aehnlich war das Verhältnis in Heffen— Darmstadt. Wie Wilhelm Baur in seinem Buche Das evange—

werden.

lische Pfarrhaus. berichtet, bestanden dort in der Zeit von 1838 bis 1868 520 Kandidaten der Theologie das Examen Pro ministerio.: Darunter waren Söhne von Pfarrern 173, von Beamten 100, von Lehrern 97, von Bürgern

und Bauern 88, von Handwerkern 30, von Kaufleuten 19, von Aerzten 6, von Apothekern 5, von Offizieren 2. Hier betrug der Anteil der Pfarrerssöhne also 33,3 6/g, während allerdings die Vertreter andrer akademischer Berufe weniger zahlreich gewesen zu sein scheinen. Für Halle hat Gon rab ermittelt, daß in der Zeit von 1872 bis 1876 38,8 ο, in der Zeit von 1877 bis 1881 33,1 6 aller Studierenden der evangelischen Theologie Pfarrerssöhne waren, während bei 6 bejw. 5.5 oo ber Studierenden die Väter in anderen akademischen Berufen standen oder Offiziere waren.

In der katholisch-theologischen Fakultät sind dagegen Söhne aus gebildeten Kreisen fast garnicht vorhanden. Hier Über— wiegen die Sohne von Bauern, Handwerkern, Subaltern, und Unter— beamten und GClementarlehrern. Der Anteil der ersten Gruppe betrug in dem Studienjahre 190203 nur 3,7 0 /.

In der juristischen Fakultät machten die Soöhne von aka— demisch gebildeten Vätern, Rittergutsbesitzern und Offtzleren in der Zeit von 1887/88 bis 1891 37, bo auß. Das Verhältnis ist für das Studienjahr 1902,03 infolge des massenhaften Ein— dringens der Söhne von Kaufleuten, Industriellen, Subalternbeamten, Bauern und Elementarlehrern auf 29,9 o/ heruntergegangen. Immer⸗ hin steht es noch über dem Durchschnitt. Trotzdem hält Faalzow die Besorgnis für nicht ganz unbegründet, daß in , . sozial weniger geeignete Elemente in den Richterstand hinenkommen. Es wird oft als wünschenswert bezeichnet, daß der Stand der Richter wie überhaupt der höheren Beamten sich mehr, als dies jetzt der Fall ist, aus dem eigenen Nachwuchg ergänzte. Aber die Kosten der Be— rufsbildung sind zu hoch, sodaß in der Regel nur dann, wenn nam— haftes Privatvermögen vorhanden ist, der Sohn sich dem juristischen

Studium widmen kann. Häufig geht er in einen Erwerbsberuf über,

und erst der Enkel kann wieder in den Stand des Großvaters zurück— treten. Die Söhne der Rittergutsbesitzer und Offiziere, die Rechts- wissenschaft studieren, tun dies fast durchweg in der Äbsicht, sich später der Verwaltung oder der Diplomatie zuzuwenden.

Bei den Medizinern entspricht der Anteil der ersten Gruppe (22,0 beiw. 256 C etwa dem Durchschnitt. Am ungünstigsten sieht eg in dieser Beziehung bei den Oberlehrern, d. h. denjenigen Studierenden der philosophischen . die Philologie, Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaften studieren. Hier betrug in der 85 von 1887 38 bis 1891 der Anteil der Söhne von akademisch

ebildeten, Rittergutsbestzern und Dfftsieren nur 18, g oso, in dem Studienjahr 1805035 sogar nur noch 17,3 9 oder wenig mehr als ein Sechstel. Daß hierin eine Gefahr für den höheren Lehrerstand liegt, läßt sich nicht leugnen, und auch Paulfen gibt es in seinem Buch über die deutschen Universitäten (S. 161) zu. Er erwähnt, daß in den Verhandlungen der Oberlehrer oft die Klage wiederkehre, das Unglück des Standes sei der Zuzug aut armen und ungebildeten Famillen; Söhne von Schneidern und Hand⸗ schuhmachern, Krämern und Bauern brächten meist eine dürftige wissenschaftlich. und stets eine unzulängliche gesellschaftliche Bildung ins Amt, wodurch sie nicht nur sich selbst, fondern den ganzen Stand vor den Schülern, die aus andern Krelsen stammen, bloßstellten und die soziale 6 des ganzen Standes herab⸗ drückten. Obige Tabelle zeigt, daß diese Klage nicht unbegründet ist.

Paalzow selbst faßt das Ergebnis seiner Untersuchung, wie folgt, zusammen: „Die deutsche Studentenschaft ergänzt sich aus allen Kreisen der Bebölkerung, befonders aug den mittleren. Die. Söhne von Vätern, die akademische Bildung genossen haben oder diesen gesellschaftlich gleichstehen, machen noch nicht ein Viertel der Gesamtzahl aus. Die akademischen Beruftarten erhalten fort und fort aus nichtakademischen Kreisen eine starke Ergänzung und auf diese Weise frische, unverbrauchte Rerven. kraft eine aufsteigende Klassenbewegung, die an sich ni erfreulich ist, weil sie von dem wirtschaftlichen und geistigen Forischrltt unsereß Volkeg Zeugnis ablegt. Aber auch die Schattenselten viefes fozialen Pro⸗ . sind nicht zu verkennen. Auf fast allen Gebieten des atademischen

tudiums zeigt sich eine Ueberfüllung, die hauptsäͤchlich dadurch herbei. geführt wird, daß junge Leute aut den erwerbenden Ständen sich zu den gelehrten Berufen drängen; eine Vermehrung des gelehrten 6 ist die Folge. ährend so die mittleren Schichten von

ahr ju Jahr mehr Söhne zur Unipersttät schicken, sind auf der andern Seite die den akademischen Berufen Angehörigen häufig ge— nötigt, ihre Söhne einer gewerblichen Tätigkelt zuzuführen. Dieser soziale Kreislauf ist, wie mir scheint, bei uns in

reußen ein zu schneller. Die Studierenden aus gebildeten

amilien sind in erster Linie berufen, die guten Traditionen ortzupflanzen, eine stolze und freie Liebe zur Wissenschaft, ein reges wee, Hen, für die Pflichten des Gelehrtenstandeg. Sie sind aber numerisch zu schwach, um sich die aus andern Bevölkerungsschichten kommenden Elemente zu assimilleren, und ein unfreies Banausentum, daß den Beruf nur alg eine Quelle des Geldeiwerbes oder allenfalls

gesellschaftlichen Einflusses betrachtet, hat in früher ungekanntem Maße

um sich gegriffen. Diese Entwicklung ist für das Wohl und das An— sehen der gelehrten Berufe entschleden von Nachteil.“

Zur Arbeiterbewegung.

Die Ortsgruppe Berlin des Allgemeinen deutschen Arbeitgeberverbandes für das Schneidergewerbe hielt am Sonntag eine Versammlung ab, in der ein Bericht über die

egenwärtige Streiklage gegeben wurde. Nach längeren Aut⸗ ührungen wurde, nach der Voss. Ztg.“, folgende Erklärung angenommen; Die heute tagende Versammlung des Arbeitgeber⸗ verbandes sieht nach den Referaten ein, daß der Kampf unbedingt siegreich zu Ende geführt werden muß. Sie erklart sich mit den bisherigen Maßnahmen des Zentralvorstandes in München einverstanden und ist bereit, bis zum Ende des Kampfes mit den übrigen neunzig deutschen Ortsgruppen des Verbandes Schulter an Schulter zu stehen. Auch die Aussperrung in der Holzindustrie bleibt bestehen. Die Tischlermeister und Holzindustriellen nahmen gestern in einer Versammlung von den Mitteilungen der Vorstände Üüber den augen⸗ blicklichen Stand des Lohnkampfeg in der Berliner Holzindustrie Kenntnis und beschlossen, unverändert auf der Ablehnung jeder Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit zu verharren. In einer am 6. April abgehaltenen außerordentlichen Versammlung des Arbeitgeber- verbandes des Dachdeckergewerbes von Berlin und Um— gegend wurde, wie die Voss. Ztg.‘ mitteilt, einstimmig folgender Beschluß gefaßt: Heben die zentralorganisierten Dachdecker⸗ gesellen Groß. Berlins bis Dienstag abend, 9. April, den Über mehrere Dachdeckerfirmen verhängten paitlellen Streik nicht auf, so verpflichten sich alle Mitglieder des Arbeit- geberverbandes für das Dachdeckergewerbe von Berlin und Umgegend, sämtliche Gesellen Donnerstag, 11. April d. J, ausjusperren.“ Die Gesellen verlangen achtstündige Arbeltszeit und 965 3 Lohn für die Stunde, also mehr Lohn, als die Maurer und Zimmerer erhalten. Die Meister dagegen bestehen auf neunstündiger Arbeltszeit, und, falls die Maurer und Zimmerer von ihren Arbeitgebern höhere Löhne zugebilligt erhalten sollten, so sollen auch die Dachdeckergesellen diesen erhöhten Lohn erhalten. Auf diesen Vorschlag sind die Gesellen nicht eingegangen und haben über mehrere Dachdeckerfirmen den Tellausstand verhängt. Zur Lohn⸗ bewegung im Berliner Bäckergewerbe ist, wie dasselbe Blatt mittellt, dem Vorstand des Bäckergewerbes gestern (Montag) von den ver⸗ einigten Bäckerinnungen Berlins und der Vororte ein Anjwortschreiben auf die eingereichten Forderungen zugegangen. In dem Schreiben wird auf die einzelnen Forderungen nicht eingegangen. Ez wird jedoch au- geführt, daß die Innungsvertreter zu Verhandlungen Über diese Forderungen bereit seien. Ueber Ort und Zeit der Verhandlungen würden die Innungöbersammlungen noch weltere Beschlüsse fassen. Zu diesem Schreiben wird eine Versammlung der Bäcker am heutigen Dienstag Stellung nehmen.

Zum Ausstand der Schauerleute in Hamburg berichtet W. T. B.“, daß die Lage im Hafen ziemlich unverändert ist; die Zahl der im Hafen liegenden Schiffe betrug gestern 289 Dampfer und 52 Segelschiffe. Auz England sind gestern 4350, aus dem Ruhr— gebiet 250 Arbeitswillige eingetroffen. An Bord der Kasernenschiffe befanden sich gestern früh 4376 Mann, von denen 3826 zur Arbeit gingen, ungefähr 106 verweigerten bie Arbeit, die übrigen sind krank Die Arbester, welche die Arbeit verweigern, werden fobald als möglich nach England zurückbefördert; schon am Sonnabend sind auf mehreren Dampfern 303 Engländer abgegangen. Sonnabendabend und Sonntag war es wieder ju einigen Ausschreitungen gegen Arbeits⸗ willige gekommen.

In Wien haben, wie W. T. B.“ meldet, die Stückmeister und Arbeiter der Herrenkleiderbranche gestern beschloffen, heute die Arbeit wieder aufzunehmen.

Die Tuchindustriellen von Reichenberg und Umgebung, die kürzlich die Weber aussperrten, haben gestern, wie W. E. B.“ er— fährt, auch die Aussperrung aller übrigen Arbeiterkategorlen durch⸗

eführt. Dadurch hat sich die Zahl der Ausgesperrten um 5000 Per— en, erhöht. Die Ruhe ist nicht gestört.

Für den 1. Mai war in den Glashütten von Charleroi der Ausbruch eints Ausstands befürchtet worden. Durch die in einer gestern abgehaltenen Versammlung der Werkmeister ergriffenen Maß⸗ nahmen ist es fee wie W. T. B.“ meldet, gelungen, den Aus⸗ bruch dieses Ausstands zu bermelden.

Technik.

Wie der Telegraph schon gemeldet hat, ist im ägvptischen Ministerrat beschlossen worden, den Damm von Afsuan, der in den Jahren 1898 1805 errichtet worden ist, um 6 m zu erhöhen. Der Nationalreichtum Aegyytens, der durch die Wasserbaukunst der englischen Ingenieure schon in so außerordentlicher Weise gehoben worden ist, wird auf diese Weise um mehrere Millionen Pfund erhöht, da nunmehr die aufgestaute Wassermenge verdoppelt werden kann und so die Baum wollfelder, die bisher wegen Wassermangels brachliegen mußten, berieselt werden. Die jetzige Wassermenge, die die Stauanlage bei Affuan fassen kann, genügt, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt, kaum, um auch nur die großen Landflächen von Oberägypten zu befruchten. Man hatte bisher von der Erhöhung des Domms abgesehen, einmal weil man befürchtete, das Mauerwerk des Damms sei nicht stark genug, um eine Erhöhung zu gestatten, zum andern, well das Anprallen der aus den Schleusen kommenden starken Wassermengen den Fels arg mitgenommen hatte. Jetzt aber, nachdem der englische Mathematiker Baker festgestellt hat, daß das Mauerwerk genügend stark für eine Erhöhung von 6 i sei, und nachdem alle Löcher und Aus- höhlungen, die durch den heftigen Anprall des aus den Schleusen hervortretenden Wassers entstanden waren, mit Feldsteinen und Mörtel verschüttet worden sind, und auch Lord Cromer in seinem Jahresbericht alle Zweifel bezüglich der Nichthaltbarkeit des Damms zerstreut hat, sst die Erhöhung beschlossen worden. Es werden sechs Jahre und eine Summe von dreißig Millionen Mark erforderlich sein. Die Kosten des alten Damms und des offenen Staudamms bei Assiut haben im ganzen 643 Millionen Mark betragen. Der niedrigste Stand des Wasserspiegels in Assuan liegt 88 m boch. Der Damm soll nunmehr auf eine Höhe von 112 m Meereshöhe gebracht werden, sodaß bei vollkommener Füllung des Beckens mindestens 26 m Höhe aufgestaut werden können. Freslich wird hierdurch die liebliche Insel Philae, die Perle Aegyptens, sowie andere nubische Denkmäler Über schwemmt werden. Der herrliche Isistempel, der reizende Kiosk fowie der Hathortempel, Bauwerke, an denen sich viele Tausende von deutschen Touristen alljährlich erbaut haben, werden allerdings jetzt verschwinden müssen. Die ägyptische Regierung wie auch verschiedene archäologische Gesellschaften zeigen das eifrigste Bestreben, diese herrlichen Baudenkmäler zu erhalten. Der Wasserbausachverständige Sir William Willcocks hat die Ueberführung des Tempels nach der bengchbarten Insel Bigeh vorgeschlagen. Zur Zeit ist man sich noch nicht über die Art und Weise der Erhaltung der Denkmäler klar. Der Damm von Assuan, dessen Pläne unter Leitung des Nnterstaatssekretärs Sir William Garstin ausgearbeitet worden sind, ist 1962 m lang, 8,7 m breit an der Spitze und 272 m an der Basitz. Er hat 140 Unter und 40 QOberschleusen. Das Been faßt 1065 Millionen Kubikmeter. An der Eibauung des Damms waren 10000 Arbeiter, jum größten Teil Araber, beschäftigt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maszregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitgamta“, Nr. 14 hom 4. April 1967.) PVest. Rußland. In Kronstadt ist am 6. März wiederum ein zum dortigen Pestlaboratorium kommandierter Militärarzt unter den

Krankheitserscheinungen der Pest fieberhaft erkrankt. Eine Ansteckung bei der Leichenöffnung des wenige Tage zupor an der Pest verstorbenen Arztes erscheint nicht ausgeschloffen.

Türkei. In Djedda wurden vom 11. bis 17. März 29 neue Erkrankungen und 26 Todesfälle an der Pet durchweg unter der einheimischen Bevölkerung, gemeldet. In Mekka ist am 17. Maͤr ein aus Djedda , ener Reisender an der Pest gestorben.

Aegypten. om 16, bis 23. März wurden 47 neue Er- krankungen (und 35 Todesfälle) gemeldet, dawon in Port Said und in Ismailia je 1 69 ferner in den Bezirken Dech neh 18 (1) Baligna 7 (6). Deirut 3 (l), Keneh (3), Rag Hamadiz 3) Mallgwi 3 ), Egsneh 3 (6), Beni Mazar 2 Ch, Soh ag 104). Beba und Assiut je 1 (—.

Britisch-Ostin dien. Während der 3 Wochen vom 10. Februar bis 2. März sind in der räsidentschaft Bom bay nacheinander 3863 - 50165 - 5277 neue Erkrankungen (und 2569 - 3306— 3746 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige ge⸗ langt, davon insgesamt 666 (584) in der Stadt Bom bay, 142 (135) im Stadt- und Hafengeblet von Karachi, 131 (865) in dem von Jamnagar und 26 ( in dem von Bhavnagar; be— sonders schwer scheint der Kairg⸗Bezirk betroffen zu sein, aus welchem nicht weniger als 40360 Erkrankungen und 2363 Todesfälle gemeldet waren.

Brasilien. In Rio de Janeiro sind vom 21. Januar bis 24. Februar an der Pest 44 Personen erkrankt und 17 gestorben; auch im Innern des gleichnamigen Staates ist die Pest noch nicht er⸗

loschen. Pest und Cholera.

Britischs Ostin dien. In Kalkutta starben in der Woche vom 17. bis 23. Februar 27 Personen an der Pest und 42 an der

Cholera. Gelbfieber.

Nach den Veröffentlichungen des Gesundheltsamts in Rio de Janeiro sind dort vom 21. Januar bis 24. Februar 2 Erkrankungen und 1 Todesfall festgestellt worden.

Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 23. bis 30. Mär; sind 23 Pockenfälle festgestellt worden, davon J in Eienszkowo (Kr. Schubin, Reg. Bei. Bromberg) bei einer russischen Rückwanderin, je 1 in Neubrandsleben (Kr. Oschersleben, eg r Magde burg), in Bocksberg (Landkr. und Reg. Bei. Hildegheim) und in Zottelstedt (Großh. Sachsen) bei russischen landwirtschaftlichen Albeitern, 1 in Bremen bei einem russischen Auswanderer, 13 in Metz sowie je 1 in ,, Sablon, Plantisres, Magny und Cbérisey Eandkr. Metz. ;

Schweiz. Vom 19 bis 16. März je 1 Erkrankung in Lausanne und in 1 Ortschaft des Kantons Luzern.

Brasilien. In Rio de Janeiro vom 21. Januar biz 24. Februar 1 Pockentodesfall.

Genickstarre.

Preußen. In der Woche vom 17. bis 23. März sind 64 . (und 30 Todesfälle) an Genickstarre angezeigt worden in folgenden Regierungsbezirken i Kreisen]: Landespolizeibezirk Berlin 2 Berlin, Reg. Bez. Arnsberg 15 (3) Bochum Land 5 (1). Dortmund Stadt'] (, Dortmund Land 3 (1), Gelsenkirchen Stadt 1 (h, Gelsenkirchen Land, Hagen Land je 1 () Herne 2 (—, Witten 1 (— ), Aurich (2) Wittmund] reslau 7 (3) Breslau Stadt (h,

Brieg 2 2. Neumarkt 2 (23), Oels 2 (5, Trebn 1 Düsseldorf 10 (6) (Crefeld Stadt, Dũssel⸗ dorf Stadt je 1 =), Dußitburg 2 (4), EGffen Stadt

1 —), Essen Land 2 (2), Mörs 1 (—), Ruhrort Land 2 (), Königsberg 1 (1) Rastenburg? Lüneburg 2 (1) Harburg Land], Magdeburg 1 Oschersleben Münster i0 G) Reckling⸗ hausen Stadt 6 (), Recklinghausen Land 3 (2), Tecklenburg 1 ), Oppeln 5 (8) Beuthen 2 (— , Leobschütz i (h, Uhr fn 10, Pleß 1 (1). Nybnik (i)], Po sen 4 6) Grätz (l), Kosten 1 Lissa 1 (15, Posen West 1 ( , Schmiegel 1 (1), ir , 106— Templin, Schlegwig 4 (1 UAltona 2 (=, Pinneberg 2 (I). Trier 2 (2) Saarbrücken].

Schweiz. Vom 10 bis 18. März 3 Erkrankungen, davon je 1 in Bern und in den Kantonen Zürich und Aargau, vom 7. bis 23. März desgleichen 3 in einer Brtschaft des Kantons Bern.

Verschiedene Krankheiten.

Pogden: St. Petersburg 2, Warschau 3, Kalkutta 48 Todes fälle; Paris 12, Warschau (Krankenhäuser) 15 Erkrankungen; Vaxrizellen: New Jork 90, Wien 68 Erkrankungen; Fleck. fieber: Warschau (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; Rückfall. fieber: Mostkgu 12 Todesfälle; Genickstarre: Edinburg 3, Glasgow 33, New Jork 24 Wien 4 Todegfälle; New Jork 24, Wien 12 Erkrankungen; Milzbrand: Wlen 2 Erkrankungen; Epidemische QOhrspeicheldrüsenentzjündung: Wilen g9 ESr— krankungen; Influenza: Berlin 10. Halle 2, Leipzig 5, Amsserdam, Brüssel je 2. Budapest 5, London 22, Moskau 17, New Jork zo, Paris 25, St. Petersburg 11, Rom 2 Todesfälle; Kopenhagen 457 Stockholm 56 Erkrankungen; kontggiöse Augenentzündung: Reg. . Bezirke Allenstein 54, Gumbinnen 69 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt gller deutschen Berichts orte 185651904: lO ol: in Sitz Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 66, im Reg.: Bez. Düsseldorf 129, in Budapest 51, London (Kranken— häuser) 312, New Jork 320, Paris 301, St. Petersbueg 128, Wien 89; desgl. an Diphtherie und Krupp (18951904: 1, 62 5): in Altenessen Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 63, in den Reg, Bezirken Arnsberg 108, Düsseldorf 136, in Hamburg 37, Christignig 33, Kopenbagen 22, London (Krankenhäuser) 129, New Vork 278, Paris 101, St. Petersburg 138, Stockholm 21, Wien 106, ferner wurden Erkrankungen angezeigt an Masern und Röteln im Reg., Bez. Gumbinnen 231, in Lübeck 33, Hamburg 23, Budapest 104, Christianig 24, Kopenhagen 58, New Jork 416, Paris 343, St. Peterg= burg 94, Prag 53, Wien 426; desgl. an Keuchhusten in Kopen— hagen 50, New Jork 59, Wien 32; desgl. an Typhus in London (Krankenhäuser) 20, New York 44, St. Petersburg 32.

Cöln, 8. April. (W. T. B.) Heute sind hier zwei weitere Fälle von Genickstarre vorgekommen und jwar bei einem zehn— jährigen, zu Besuch bei Verwandten weilenden Mädchen und bei einem vienzehnjährigen Knaben aus dem Vororte Cöln Niehl. Beide wurden zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.

Metz, 8. April. W. T. B.) Die andauernden übertriebenen Nachrichten über das Auftreten der Pocken in Metz haben den Meéditinglreferenten des Kaiserlichen Bezirks präsidiums in Metz, Ge heimen Medizinalrat Dr. Pawollecz zu folgender Mitteilung veranlaßt: Seit dem Auftreten der Pocken in Metz wurden festgestellt: von Ende Juli bis zum 1. Deiember vorigen Jahres in Metz Stadt 47 Fälle, in Metz Land 8 Fälle, darunter insgesamt 8 Todesfälle, vom 1. Ja— nuar bis 8. April dieseg Jahres in Metz Stadt 77 Fälle, darunter 22 Todesfälle, in Metz Land in 9 Gemeinden 15 Fälle, darunter 4 Todesfälle. Dazu treten noch ein Fall aus Tettingen, Kreis Bolchen, und ein Fall aus Dieuje, Krelg Chateau-Salins. Außer den öffentlichen unentgeltlichen Impfungen an swei Stellen in der Stadt, die seit November 1906 einge— richtet sind, ist mit einer systematischen, straßenweisen Durchimpfung der Bevölkerung zunächst in dem von den Pocken besonderg befallenen Stadtteile begonnen worden, wobei sich jedegmal über 30 Zivil- und Militäraͤrjte beteiligten. Auch werden die in Sonderzügen ankom— menden autländischen Arbeiter (Italiener) sofort auf dem Bahnhofe einer Impfung unterzogen.

Dritte Beilage . zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 9. April

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

1907.

ö ö 9

Qualitat Außherd d Am vorigen ußerdem wurden o Vurchschnitts⸗ am Marlttage 1 gering mittel gut Verkaufte Verkauft. . ö Markttage e l 5 . j ür ; nach berschlaglicheꝛ April Marktort Geiahlter Preis für 1 Doppelientner Menge ö 1 o e. 66 ö ne. n Tan niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster zenmner prela . 219 1 an ö 6. 3 83 A 6 6. Dopvel jentner . . . Weizen. 8. Posen. 17, 00 17,00 . 5 85 17,00 15,20 5. 4 . 1560 16 8p is, go 1 66 1530 18.10 3. ö k 15, S0 15,80 16,80 16,80 17,80 17,80 200 3360 16,80 16,80 5. 4 1 1 1 17569 18,00 18,00 66 55 . ; . . J 3 , 22, . . ö J. ö. d . . . 1950 158,56 3 59 19360 1991 25. 3 sternen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 8. Babenhausen . 2020 20,20 31 626 20,20 20,20 2. 4 ‚— Illertissen 18380 19380 19,90 19.90 20090 2090 Aalen.. 18,00 18, 00 21,44 22, 00 22,40 22,40 16 353 21,44 22.23 2. 4 ö Giengen. 6. K 19. 06 15. 56 2 33 19 00 15.54 25.3 . Geislingen. 20,00 20,00 20,40 20,60 20, 80 21,40 168 3 544 21,07 20,54 3. 4 Roggen. 3. . w ß 1 . 16,00 10 160 16,00 16,00 5. 4 1430 14.80 14 90 1520 165.30 16,36 ö Strehlen i. Schl. 16,50 16,50 165,80 15,80 3 ö. 220 3476 15,80 15,80 5. 4 Löwenberg i. Schl. 165,80 15.80 16,00 16,0 ; ; ; ö 3 ö 3 . 15,80 16, 0 16,00 16,900 16,40 16,40 129 2070 16, 04 16, 10 3. 4 ä Jalen J 18. 86 15,66 ig, 66 1856 15 244 15, s 15, 1 2.4 ; J KJ ö. ö. 19, 65 ig 65 6 113 15.66 ; k W M 19, 60 19,60 WM ; ; gen d db D 62000 3 60 20,00 = G er st e. 8. Breslau. w 13,00 13, 30 13,40 13,70 13,80 14,00 = ö ö K Braugerste 16,00 16,50 16,60 17, 00 ; ; ö Strehlen i. Schl.. k 14,00 14,00 15, 15 1 7 ö 190 2945 15,50 165, 15 5. 4. 6 i. Schl. . Braugerste 16,50 75 ; ; ö . s k 3 ; 363 1640 16,40 159 2608 16, 40 16, 16 3. 4. s . . . 2 20 30 26.56 1 53 26. 36 . . . Giengen. . 19,20 19.20 19, 40 19,60 18,0 20 00 55 1076 19,69 19,40 30.3. . Laupheim 19,20 19,20 4 77 19,20 18,87 A. 3. ö Riedlingen. 1900 19,00 19,20 20,00 2020 21, 20 300 5 964 19, 88 19,60 2. 4. Safer. 3. Posen.. 17,00 17,00 5 85 17,00 17,57 5.4. . wr nne, 165,79 16,10 1620 16,40 1650 16,90 ; ö . ; ö Strehlen i. Schl. . 16,00 16, 00 16,30 16.30 16,60 16,60 90 1467 16,30 16,30 5. 4. 5 Löwenberg i. Schl.. 16, 00 16,00 16, 10 16,10 1620 1620 . 1 16,0909 16,00 16, 40 16,40 16,60 16, 60 62 1011 16,30 16,30 3. 4. ö Aalen. k 17,60 18,60 18,80 19,00 189.40 20, 40 72 1357 19,00 18,69 2. 4. i. Giengen. 18,6090 18,80 19 20 19,60 189 80 20.00 40 2738 18,31 18 80 30. 2. Laupheim 2 ig ss is, . 2 * 33 is 10 i683 2.3. ö. Riedlingen. JJ 18,00 18,60 1880 19,560 19, 80 20 40 H5 2982 19,24 1926 81 Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittehreis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Prels nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht feblt.

Handel und Gewerbe.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 6. April 1907 betrugen (4 und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva: 1907 1806 19605 Metallbestand (der A A * Bestand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde oder an Gold in Barren oder ausg⸗ a ger . as ogr. fein zu 2784 40 4 820 315 000 Ih 791 000 1015760 000 (4 44 343 000) (4 26 811 000) (— 124 000) Bestand an Reicht kassenscheinen 9 . 77 011 000 23 685 000 26 702 000 (4 1188 000) (— 245 000) (— 478 000) Bestand an Noten Ja,. Banken. 18 728 000 18 952 000 17 823 000 (Li Sr S Mt e , , se, s, Red; B d In 11721 , ( lII7 399 000) ( - 143 160 000) 112 174000) Bestand an Lombard ,, 109 530 000 91 231 000 68 061 000 a, , , , Bestand an Effekten 168 186 000 ; 3 ! ft ( 6 985 000) (4 7235 000) (4 39 607 000) tand istige . sonstigen , oo i bes oog 13 1l6 ooo (4 2031 000 - 1 899 000) 4 7502 000) Pa ssiva: dag Grundkapital 180 000 000 180 000 000 1830 000 000 (unverändert) (unverändert) (unverändert) der Reservefondt 64 814 000 bd 814 000 ba Sl 00 (unverändert) (unverandert) (unverändert) der Betrag der um⸗ laufenden Noten. 1 595 262 000 1477287 000 1433 217 009 , . C636 224 000) (- 151 811 000) (- 110 288 000) dig , Tae u en Verbind⸗ le gfnn 591 747 000 544 514 000 599 629 000 ä , , die en Passiva 31 366 000 ö (4 234 000) ( 667 ooo) (—–— 1709 000)

Der Goldzufluß überstieg den vorjährigen um 17,5 Mill. Mark. Die . war um annähernd 26 Millionen geringer als

im Vorjahr.

(Aus den im Reichsamt des Innern zu sam menge stellten Nachrichten für Handel und Industrie?“.)

Terpentingewinnung aus Fichten stumpen in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Bisher geschah die Terpentingewinnung in den Vereinigten Staaten von Amerika dadurch, daß den Fichten durch Anjapfen das Hari entzogen wurde. Wird das Anzapfen 6 bis 8 Jahre fort⸗ gesetzt, so ist der Terpentinvorrat eines Baumes erschöpft. Der Hauptmarkt für den Terpentin ist Savannah in Seorgia, und Tausende von fem mit Terpentin sieht man dort an den Verlade⸗ stellen der Schiffe und Eisenbahnen liegen. Erst nachdem der Terpentin den Bäumen entzogen ist, kommt das Land zur Besiedelung an den Farmer. Anscheinend ist diese Harigewinnun ohne Schädigung des Baumes möglich und daher recht gewinnbringend, allein nur eben scheinbar. Die Entharzung raubt dem Holz seine Widerstandsfähigkeit und Kraft, der Baum vegetiert nur noch dürftig einige Jahre weiter, ohne aber an Umfang und Größe zu⸗ zunehmen, und das Holz wird immer minderwertiger. Dem An— siedler aber wird der Fichtenbestand als eine reiche Einnahmequelle bei der Urbarmachung der Farm geschildert, und er zahlt dem⸗ entsprechend die Preise. Das völlig erschöpfte, entkräftete Fichten⸗ holz ist aber nur zu minderwertigen Produkten noch verwendbar. Die Holimühlen kaufen solches Holz zu Spottpreisen auf und verwerten es zur Herstellung von Holjpapier, Kisten, Körben und zu anderen untergeordneten Zwecken. Die fehr hohen Terpentin⸗ preise lassen ja wohl die niedrigen Preise für das Holz als gerechtfertigt erscheinen. Nun geht der Fichtenbestand jährlich auf⸗ fallend stark zurück, und vergebens suchte man nach Ersatz zur weiteren Terpentingewinnung für die abgezapften Fichten, bis die an= gestellten Versuche jetzt die Möglichkeit der Terpentingewinnung aus den Fichtenstumpen ergeben haben sollen. Im nördlichen Minnesota 16 sich in Hinckley eine Gesellschaft gebildet, die von den Farmern gegen Vergütung das Recht erwirkt, die Stumpen

der abgeholjsten Waldflächen zur Terpentingewinnung von den Hund g tn entfernen. Sind die Versuche von weiterem Er—⸗ folge gekrönt, so ist in Gegenden mit Nadelholjbeständen die land⸗ wirtschaftliche Besiedlung finanziell wesentlich erleichtert. Es wäre für den Ansiedler ein großer Vorteil, wenn er die Stumpen, deren Entfernung ihm jetzt nur Geld kostet, und die Kultivierung des Ackers am meisten verteuert, fernerhin so gut verwerten könnte. (Bericht des landwirtschaftlichen Sachverständigen für die Vereinigten Staaten

von Amerika.)

Columbien.

olltarifierung von Waren. Laut Beschlusses des Finanz- 6 Nr. 1359 vom 10. Januar d. J.,, sind Wal zen (earreteles) aus Holz mit durchlochtem Papiere für Pianolas und andere äbnliche Instrumente als Teile der namentlich ge nannten Orgeln und Klaviere nach der 6. (2) Klasse) des Tarifs zu verzollen. (Diario osieial.)

) Zollsatz o 10 Peso für 1 Kg; Orgeln und Klaviere sind indes in der 5. 3 'Zollsatz G Ob Peso für 1 Kg) aufgeführt.

Stempelpflicht der Pässe für Ausländer. Laut Be⸗ schlusses des Finanzministers, Nr. 1 vom 3. Januar d. J, ist die Obliegenheit der Konsuln der Republik, gemäß dem Dekret Nr. 38 vom 14. Juli 1906 die Pässe der nach Columbien kommenden Aus⸗ länder mit ihrem Visum zu versehen, nicht als eine Ausfertigung, sondern nur als eine Beglaubigung oder Beurkundung solcher Päffe anzusehen. Demzufolge sind die Pässe nach Maßgabe der geltenden Bestimmungen über den Stempel nur mit dem für die letztere

Art von Amtsgeschäften in Betracht kommenden Stempel zu versehen. (Ebenda.)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 8. April 1907:

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen ,,, 9097 7450 Nicht gestellt —.

Russisch sprechen lehren die am 12. April wieder beginnenden Abendkurse der J. Kauf männischen Schule. Sie bieten jugleich eine gründliche Einführung in den schriftlichen Gebrauch und die Lektüre des Russischen. Die Teilnabme ist auch Nichtkaufleuten und Damen gestattet. Hongrar bei 4 Wochenstunden 1350 pro Semester. Alles nähere im Schulhause (Friedrich ⸗Werdersches Symnasium, Dorotheenstraße 13/14) bei Herrn Oberlehrer Simon (Abends 8 bis 10 Uhr) und bei dem Direktor Herrn Dr. Knörck (Börse, Burg. straße 25. Montags und Donnerstags 1242 Uhy.

In der gestrigen Sitzung des Auffichtsrats der Magde⸗ burger Lebens ⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft wurden dom Vorstande der Rechnungsabschluß und die Bllanz für das Jahr 1806 vorgelegt und seitens des . genebmigt. Danach beriffert sich der Ueberschuß der Einnahm über die Auggaben auf 2241 911,13 Æ, wodon nach Dotierung des Spar fonds mit 20 000 und der Unfall. und Haftpflichtriskoreserde mit 68 000 A. einer Zuwendung von 28 00 ν zur Beamienpenstonskafst Ind

ablung der statutenmäßigen Tantiemen den mit Gewinnanteil Ver. ahl 1799 008, 14 0 überwiesen und 200 900 Æ oder 50. Æ pro Aktie 163 9 als Dividende an die Aftionäre verteilt werden sollen.

In der Aussichtsratesttzung der Aktien Gesellschaft für Glas industrie vorm. Friedr. Siemen Dresden, vom 7. April d. J. wurde der Geschäftsbericht des Vorstands sowie die Bilanz für das Geschäftsjahr 1806 genehmigt und die Dividende nach vorgenommenen Abschreibungen und Reservestellungen auf 16 oM (15 o 1905), vorbehaltlich der Genehmigung der auf den 14. Mai d. J. an⸗ beraumten Generaldersammlung, estgestelt. .

Laut Meldung des W. T. B. betrugen die Einnahmen der Anatoltschen Eisenbahnen vom 19. big 25. Man 1907: 127 432 Fr. (— 28 455 Fr.), seit 1. Januar 1907: 1 777 48 Fr. (4 162 055 Fr). Die Einnahmen der Mazedonischen Eisen⸗ babn (Salontt —Monastit) betrugen dom 18. bis 25. Märg 18907 (Stammlinte 218 Km) So 604 Fr. (mehr 6 455 Fr., seit 1. Januar:. 465 339 Fr. (mehr 28 999 Fr..