in Gottesberg nach Köpenick, der Landrichter Foerster in W als Amtsrichter nach Fürstenwalde, der Amtsrichter Tosche in Jarotschin nach Rixdorf, der Amtsrichter Reichel in Breslau als Landrichter an das Landgericht daselbst, der Amtsgerichtsrat Glogauer in Tarnowitz und der Amts⸗ richter Werner in Ober⸗Glogau nach Breslau, der Amts⸗ gerichtsrat Steulmann in Grätz nach Bunzlau, der Land⸗ richter Engelhard in Gleiwitz als Amtsrichter nach Gottes⸗ berg, der Landgerichtsrat Kleineidam in Gleiwitz als Amts⸗ gerichtsrat nach Hirschberg, der Amtsgerichtsrat Felgner in Kreuzburg i. O⸗Schl. nach Liegnitz, der Amtsgerichtsrat Schmitz in Gelsenkirchen nach Cassel, der Amtsrichter Rübsam in Netrg nach Eschwege, der Amtsgerichtsrat Beckmann in Reinbeck 2. Hannover, der Amtsgerichtsrat Behrens in Winsen a. L. nach Osnabrück, der Amts⸗ richter Koppelmann in Bremervörde nach Winsen a. L., der Amtsgerichtsrat Osterndorff in Dannenberg nach Peine, der Amtsrichter Houben in Rheydt als Landrichter nach Koblenz, der Landgerichtsrat Dr. David in Elberfeld nach Cöln, der Amtsgerichtsrat Dr. Wi nand in Bergheim nach Bonn, der Amtsgerichtsrat Urbach in Koblenz nach Boppard, der Amtsgerichtsrat Napp in Merzig und der Amtsrichter Devin in Königstein (Taunus) nach Koblenz, die Amtsgerichts⸗ räte 5 in Gummersbach, Grünwald in Wettin und Dr. Stoeck in St. Wendel nach Cöln, der Amtsgerichtsrat Rother in Hadamar nach Kreuznach, der Amtsgerichts⸗ rat Gerber in Solingen nach Sinzig, der Amts⸗ gerichtsrat Scheuer in Düren 2 Trier, her Landrichter Schneiderwirth in Bochum, die Amts— richter Mostert in Mettmann und Maag in Essen als Landrichter nach Düsseldorf, der Amtsgerichts rat Dr. Schlieper in Elberfeld als Landgerichtsrat an das Landgericht daselbst, der Amtsgerichtsrat Dr. Nassau in Bochum und der Land⸗ gerichtsrat Chrzescinski in Düsseldorf als Amtsgerichtsrat an das Amtsgericht in Düsseldorf, der Amtsrichter Dr. Kempkes in Lindlar nach Gerresheim, der Amtsrichter Diederichs in Solingen nach Opladen, die Amtsrichter Girke in Brüssow und Heinze in Tilfit als Landrichter nach Frankfurt a. M., die Amtsrichter Rohrmann in Siegen und Dr. Neff in Nentershausen als Landrichter nach Wies⸗ baden, der Amtsrichter Platte in Ottweiler nach Frankfurt a. M., der Amtsrichter Lucas in Langen⸗ selbold nach Wiesbaden, der Amtsrichter Schmidt in Petershagen als Landrichter nach Bielefeld, die Amts⸗ richter Richter in Dortmund und Goebel in Recklinghausen als Landrichter an das Landgericht in Dort— mund, der Amtsrichter Roebling in Hagen i. Westf. und der Amtsrichter von Kienitz in Duisburg⸗Ruhrort als Land—⸗ richter an das Landgericht in Hagen, der Amtsrichter Dr. Werner in Gelsenkirchen als Landrichter nach Münster, der Landgerichtsrat Steinmann in Essen als Amtsgerichtsrat an das Amtsgericht daselbst, der Amtsrichter Dr. Beckmann in Fredeburg nach Hamm, der Amtsrichter Schroeter in Rahden nach Minden, der Amtsgerichtsrat Frese in Laasphe nach Rheine, der Amtsrichter Dr. Schmidt in Wyk a. F. als Landrichter nach Flenäsburg, der Amtsrichter Holt⸗ freter in Itzehoe nach Ahrensburg, der Amtsgerichts⸗ rat Lucht in Burg a. Fehmarn nach Wandsbek, der Landrichter Neuber in Lyck nach Danzig, die Amtsrichter Thiel in Hammerstein und Hölscher in Konitz als Land⸗ richter an das Landgericht in Konitz, der Amtsrichter Gehr⸗ mann in Marienwerder nach Danzig, der Amtsrichter Trogisch in Kempen i. P. nach Graudenz, der Amtsgerichts⸗ rat Dr. Benner in Kalbe a. S. nach Halberstadt, der Land⸗ richter Luedtke in Lissa als Amtsrichter nach Halle a. S., der Amtsrichter Görtz in Bismark nach Klötze, der Amts⸗ richter Trappe in Fraustadt nach Zeitz, der Landgerichtsrat Perez in Lissa nach Gnesen, der Amtsgerichtsrat Kurtz in Ostrowo und der Amtsrichter Krieger in Labischin nach Posen, der Landrichter Ohme in Konitz nach Stettin, die Amtsrichter von Wolffradt in Labes und Drewes in Wolgast nach Stettin und der Amtsrichter Dr. Albrecht in Franzburg nach Swinemünde.
Dem Amtsgerichtsrat Wachsmuth in Halle a. S. ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.
Der Staatsanwaltschaftsrat Liebenow von der Amts⸗ anwaltschaft Berlin-Mitte ist an die Oberstaatsanwaltschaft bei dem Kammergericht versetzt. .
Dem Staatsanwalt Freyse in Duisburg ist behufs Ucbertritts zur Gemeindeverwaltung die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt.
Zu Notaren sind ernannt: die Rechtsanwälte Reich⸗
mann in Elberfeld und Dr. Kraeuter und Soldin in Schneidemühl.
In der Liste ber Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte Geheimer Justizrat Gervinus bei dem Landgericht in Cassel und Dr. Mayer Mayer bei dem Landgericht in Frankfurt a. M.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen; der /
Rechtsanwalt Crone aus Duisburg⸗-Ruhrort bei dem Amts— gericht in Remscheid, die Notare Justizrat Schmitz in Viersen bei dem Amtsgericht daselbst, Dr. Plaßmann in Waxweiler
—— ——
bei dem Amtsgericht daselbst, die Gerichtsassessoren Küster bei
dem Amtsgericht und dem Landgericht in Kiel und Hüsgen bei dem Amtsgericht in Düsseldorf.
Der Amtsrichter Dr. Streitke in Frankfurt a. M. ist gestorben.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der Regierunge⸗ und Baurat Blau ist der Ministerial⸗ baukommission in Berlin, der Regierungs⸗ und Baurat Morant der Rheinstrombauverwaltung in Koblenz als Stell⸗ vertreter des Strombaudirektors, der Regierungs- und Baurat Mertins der Regierung in Potsdam, der Regierungs⸗ und Baurat Eggemann als Vorsteher des technischen Bureaus der Wasserbauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin, der Regierungs⸗ und Baurat Moormann der Negierung in Oppeln,
in Berlin, der Regierungs- und Baurat Taut der Elbstrom⸗
Flensburg als Landbauinspeklor an die Regierung in Köslin, der Landbauinspektor, Baurat Reißbrodt von Köslin als , Schöneberg (im Geschäftsbereich des Polizei⸗ präsidiums in Berlin), die Kreisbauinspektoren, Bauräte Rieck von Birnbaum als Landbauinspektor an die Re—⸗ gierung in Bromberg und Mentz von Schleswig na Aurich, die Kreisbauinspeltoren Lang von Goldap na Celle, Schlöbcke von Celle nach Lüneburg, Maschke von Schrimm als Bauinspektor nach Danzig (neue Polizeibau⸗ inspektion II), Eduard Herrmann von Marienburg nach Wittstock, Jöllner von Insterburg nach Berlin (Bau— inspektion VI im Geschäftsbereiche des Polizeipräsidiums und Peters von Lauenburg als Landbauinspektor na Stralsund, der Bauinspektor Redlich von Königsberg nach Rixdorf (im Geschäftsbereich des Polizeipräsidiums in Berlin), die Landbauinspektoren Quast von Ahr⸗ weiler nach Düsseldorf und Ahrns von Düsseldorf nach Cöln, sowie die Kreisbauinspektoren Hantusch von Greifs— wald nach Wanzleben und Bernhard Schmid von Pr. Stargard nach Marienburg.
em Landbauinspektor, Baurat Büttner in Berlin ist die Stelle eines technischen Mitgliedes bei der Ministerialbau⸗ kommission daselbst verliehen worden. Ferner ist dem Land⸗ bauinspektor Tesenwitz in Berlin die im Geschäftsbereiche der Ministerialbaukommission neu errichtete X. Bauinspektor⸗ stelle übertragen worden.
Ernannt sind: die Regierungsbaumeister Karl Stoeßel in Strehlen , , Kropp in Posen zum Landbauinspektor (im Geschäftsbereich der dortigen Regierung), Grube zum Landbauinspektor im technischen Bureau der Hochbauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Ar⸗ beiten in Berlin, Helbig zum Kreisbauinspektor in ,,, Markgraf zum Kreisbauinspektor in Nakel,
üldenpfennig zum Landbauinspektor in Groß⸗Strelitz, Renner zum Landbauinspektor in Danzig, Erich Neumann zum Bauinspektor in Wiesbaden, Ernst Lucht zum Landhau— inspektor in Greifswald, Gelhausen zum Kreishau⸗ inspektor in Königsberg i. Pr, Pauwels zum Kreisbau— inspektor in Tilsit, Walther Zimmermann zum Kreisbauinspektor in Prenzlau, Holm zum Kreisbhau⸗ inspektor in Lehrte, Ebel zum Landbauinspektor in Han⸗ nover, Heese zum Kreisbauinspektor in Kosel, Schweth zum Kreisbauinspektor in Schwetz a. W., Schrammen zum Landbauinspektor in Oeynhausen, Mahlke zum Kreisbau⸗ inspektor in Angermünde, Kloeppel zum Landbauinspektor in Charlottenburg, Schaeker zum Kreisbauinspektor in Carltzzruhe O-Schl,. Seifert zum Landbauinspektor in Berlin (im Geschäftsbereich der Ministerialbaukommission), Carl Ru dolp zum Kreisbauinspektor in Marien⸗ werder, Leo Rudolph zu Kreisbauinspektor in Dramburg, Imand zum Kreisbauinspektor in Graudenz, Seckel zum Kreisbauinspektor in Melsungen, Menzel zum Kreis—⸗ bauinspektor in Bartenstein, Hartung zum Landbauinspektor in Saarbrücken, Lämmerhirt zum Bauinspektor in Königs—⸗ berg i. Pr., Seeh ausen zum Kreisbauinspektor in Schlochau, Leiß zum Kreisbauinspektor in Braunsberg, Johannes Herrmann zum Kreisbauinspektor in Wilhelmshaven, Köhn zum Kreisbauinspektor in Posen, Vogel zum Landbauinspektor in Cassel, ,, , Lange zum Kreitz⸗ bauinspektor in Hoyerswerda, Vl gck zum Maschinenbauinspektor im technischen Bureau der Wasserbauabteilung im Ministerium a Arbeiten in Berlin, Dormann zum Wasser⸗ bauinspektor in Rathenow (im Geschäftsbereich der Verwaltung der Märkischen Wasserstraßen) und Georg Kozlowski — bisher in Aurich — zum Wasserbauinspektor bei dem Kanal⸗ bauamt in Minden (im Geschäftsbereich der Kanalbaudirektion in Hannover).
Ministerium für Landwirtschaft Do mänen und Forsten.
Die Oberförsterstelle Eggesin im Regierungsbezirk Stettin ist zum 1. September 1907 zu besetzen und müssen Bewerbungen bis zum 15. Juni eingehen.
Aichlamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 25. Mai. Der Regierungsassessor Brauweiler aus Trier ist dem
Landrat des Kreises Heydekrug und der Regierungsassessor
von Magdeburg aus Potsdam dem Landrat des Rheingau⸗ kreises zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zu—⸗ geteilt worden.
Die Regierungsreferendare von Richter aus Bromberg, Sarrazin und Dr. jur. Fuhrmann aus Posen und von i,. aus Potsdam haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Luchs“ vorgestern von Schanghai nach Steep-Island (Chusan⸗Archipel) in See gegangen, um dem dort gestrandeten französischen
Kreuzer „Chanzy“ Hilfe zu leisten. S. M.
getroffen. S
„Iltis“ ist vorgestern in Hongkong ein⸗
M. S. „Fürst Bismarck“ ist gestern in Tsingtau
eingetroffen.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs—= und Staatsanzeigers“ werden Amt zusammengestellte Nachrichten über den Saaten⸗
stand im Deutschen Reiche um die Mitte des Monats Mai 1907 veröffentlicht. der Regierungg⸗ und Baurat Höpfner dem Polizeipräsidium
bauverwaltung in Magdeburg als Stellvertreter des Strom⸗
baudirektors und die Regierungs- und Bauräte von Pentz und Schwarze, ersterer der Regierung in Schleswig, letzterer der Reglerung in Marienwerder zugeteilt worden.
Der Regierungtz und Baurat Mönnich in Berlin ist als
Hilfsarbeiter in die Hochbauabteilung des Ministeriums der offentlichen Arbeiten einberufen worden.
Glück zu wünschen. Zum Empfang auf dem Bahnhofe waren,
Versetzt sind: die Kreisbauinspektoren, Bauräte Pitsch
von Wanzleben nach Wolmirstedt und Reichenbach von
Sachsen.
Seine Majestät der Kaiser und König ist heute vormittag von Cadinen über Marienburg und Danzig in Dresden eingetroffen, um Seiner Ma a dem Köni Friedrich August zu dessen heutigem Geburtstag persönli
W. T. B.“ zufolge, erschienen Seine Majestät der König, Seine Königliche Hoheit der Prinz Waldemar von
im Raiserlichen Statistischen
reußen und die Spitzen der Zivil⸗ und Militärbeßz * der Begrüßung fuhren die pan M na staͤrbeh nn Residenzschloß, wo Seine Majestät der Kaifer
Mitglie ,
ern der Königlichen Familie bewillkommnet wurde
Braunschweig.
Der Landesversammlung ist ein Initiati der staatsrechtlichen Kommission, betr. Bemess 1a warn landesfürstlichen Rente zu leistenden Zuschusß zugegangen.
In der Vorlage wird, W. T. B. zufolge, darauf hin genie s
daß die Herjogliche Staatsregierung eine . minderung deg frühe
gezahlten Zuschußsses von 360 000 AM auf 220 000 M mit Rg
auf die Bedürfnisse des Hofstaates als unbedenklich und im 3 auf die derzeitige Finanzlage des Landes als erstrebenswert erachtet hah Dieser Ansicht sei in den Verhandlungen mit den Vertretern Gen Hoheit des Herjogs Johann Albrecht zu Mecklenburg Ausdruck gegeha worden. Demgegenüber sei von den Beauftragten Seiner Hoheih ö Herzogs die Ansicht vertreten worden, daß es im Falle der Wahl da Herzogs zum Regenten dessen Stellung nach außen hin Ahtrag kun müsse, wenn der seit dem Jahre 1838 gezahlte Zuschuß don 300 000 M schon vor Uebernahme der Regierungverwesung hergh, gesetzt werden sollte und daß daher einer solchen Herabsetzu von Seiner Hoheit dem Herzog nicht zugestimmt werden könne. Lr aber sei Seine Hohelt der Herzog bereit, später auf Grund eigener Er. fahrung über die Möglichkeit einer Herabminderung des Zuschuffez zu landesfürstlichen Rente Erwägungen eintreten zu lasfen und eventuel nach eigenem Ermessen eine Herabminderung zu verfügen. In einer vertraulichen Aussprache habe sich nun, heißt gs in der Vorlag⸗ weiter, die Mehrheit der Mitglieder des Landtages für R. Bewilligung des vollen Zuschuffes von 300 005 Mñ aug. gesprochen und der. Regentschaftsrat habe bereits erklän einem diesbeüglichen Beschlusse der Landesbersammlung zuzustimmen. Die staatgrechtlich Kommission stellt daher der Landesversainmlun anheim, ihre Zustimmung zur Zahlung eines Zuschusses von jährlich 300 0090 S, beginnend vom Ersten desjenigen Monatg, in dem der neue Regent die Regierungsverwesung übernimmt, zu erklären.
Oesterreich⸗Ungarn.
Bei den zwei Stichwahlen zum Reichsrat in Steier— mark und Dalmatien, deren Resultat bisher noch fehlte, sind, „W. T. B.“ zufolge, ein Slovenisch⸗-Klerikaler und ein Kron gewählt worden.
— Bei der gestrigen Weiterberatung der Eisenbahn— vorlage im Ausschuß des ungarischen Abgeordneten— hauses erklärte sich der Handelsminister von Kossuth für den Antrag des Abg. Visontai, nach dem die politischen Rechte der Staatsbahnbeamten, ins— besondere die Ausübung ihres Wahlrechts, gegen eine Be— einflussung seitens ihrer Vorgesetzten nachdrücklich geschütz werden sollen. Der Handelsminister teilte mit, daß die Be— stimmung, daß Beamte der Staatsbahnen für Wahlkandidaten keine Propaganda machen dürfen, aus dem Text des Gesetzes gestrichen werden würde.
Rußland.
Aus Anlaß der Errettung des 231 Nikolaus aus der Gefahr, die sein Leben bedrohte, erhält die St. Peters—
burger Telegraphenagentur seit zwei Tagen Meldungen aus
sen, . tädten des Landes, daß in den Kirchen unter großer Teilnahme der Bevölkerung Dankgottesdienste abgehalten worden seien. Viele Stadtvertretungen und andere soziale Verbände hätten Telegramme an den . gesandt, in denen sie ihrer aufrichtigen Freude, den Gefühlen der Treue somie des Abscheues über das Komplott Ausdruck geben.
= Die Reichs duma beschäftigte sich gestern mit der von einer Kommission ausgearbeiteten Vorlage, dem Ministerium des Innern 17½ Millionen Rubel zur Unterstützung der von Hungersnot ,, Gebiete zu bewilligen.
Nach dem Bericht des W. T. B. lehnten die Redner der Linken den Antrag mit der Begründung ab, der Regierung nicht Geld de— Volkes anvertrauen zu wollen. Die Redner der Rechten und der Kadetten ermahnten dle Linke, die Politik bei dieser Frage, bei der es sich um eine reine Hilfeleistung für die hungernde Bedölkerung hamle, aus dem Spiele zu lassen. Besonders der Abg. Roditscheff wandte sich an die Linke und tadelte deren Taktik. Da für die Rede Roditschefft 10 Minuten angesetzt waren, wurde dieser nach Ablauf dleser Zeit von dem Dumapräsidenten unterbrochen. Die Mehrheit des Hauses drang jedoch darauf, daß Roditscheff in seiner Rede fortfuhr. Der Redner sagte den Sozialisten, er bitte um Entschuldigung, wenn er ihren Mangel an gesundem Menschenverstand nicht beseitigen könne, er hoffe aber zum mindesten, ihr Gewissen zum Schlagen zu bringen. Roditschef erklärte, das ganze Land würde die Duma der Gleichgültigkeit geger über der Not der Bauern beschuldigen, wenn sie sich weige!⸗ den Kredit zu bewilligen. Man dürfe sich nicht allein an die Tal— sache halten, daß Gurko unredlich gewesen sei. Die Regierung habe die Anklage gegen ihn erhoben. Die Regierung werde nun sagen können, daß gerade die Duma den Landleuten die Sllfe versagt habe Der Redner schloß: „Verlassen Sie Ihre bisherige Taktik, wählen Sie elnen anderen Weg, erheben Sle sich auf einen nationalen Standpunkt. Den Kredit für die Hungerdnot verweigern ist ein Ver— brechen oder ein Werk der Torheit!“ .
Die Vorlage wurde schließlich mit 176 gegen 149 Stimmen angenommen unter Stimmenthaltung seitens der Polen; zu— gleich wurde beschlossen, daß der Duma bis zum 14. Januar 1908 vollständige Berichte über die Ausführung der Unter— stützung in den Jahren 1906 und 19 vorgelegt werden sollen Ein Antrag, heute zur Besprechung der vorgestrigen Erklärung des Ministerpräsidenten Stolypin über die Agrarfrah' eine Sitzung abzuhalten, wurde abgelehnt und die nächst— Sitzung auf Dienstag angesetzt.
— Während der gestrigen Sitzung des finnischen Landtags unterzeichnete, der „St. Petersburger Telegraphen—
agentur“ zufolge, das Praͤsidium ein feierliches Versprechen, die Rechte des Kaisers, der Großfürsten, Finnlands und des finnischen Volkes zu ;
wahren. Hierauf wurde eine Be— e ungz berg e, von der Reichs duma an den Landtag ver esen. Der Landtag erteilte dem Präsidium den Auftrag, em Antworttelegramm aufzusetzen, dessen Text vor seiner Absendung
im Landtag verlesen werden soll.
Italien. Der Bericht über das Marinebudget ist der Kammer
gestern von dem Abgeordneten Arlotta vorgelegt worden, der, „W. T. B.“ zufolge, darin 1 daß die Regierung
für den Bau von vier Panzerschiffen neue Krebite n
Höhe von 200 Millionen verlangt. Portugal. Die in Opposition zum een n ff fz Kabinett stehenden
Pairs des Königreichs und die progressistischen und konservatipheh Deputierten treten heute bei den verschiedenen politischen
nach den
ihre Zustimmung
Tührern zusammen, um eine Adresse an den König zu gi r hen in der, nach einer Meldung des W. T. Bü beten wird, daß die Regierung wieder für normale kon⸗ n oneile Verhältnisse sorgen moͤge. Ein in gleichem Sinne gehaltenes Schreiben ist bereits von sieben Staatsräten an hen König gerichtet worden, fünf Staatsräte haben es nicht
unterzeichnet. Niederlande.
In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer gab der Minister des Auswärtigen, „W. T. B.“ zufolge, die Er— flärrung ab, daß er über die den holländischen Delegierten für die Haager Friedenskonferenz zu erteilenden Aufträge zur Jeit keine Mitteilung machen könne. Das Haus bewilligte rann 106 006 Gulden für ben Empfang der Vertreter der eren, auf der Haager Konferenz.
Schweiz.
Der Bundesrat hat, wie das „W. T. B.“ meldet, bei der Bundesversammlung die Gewährung einer Subvention pon fünf Millionen Franken an den Kanton Bern für die Anlage eines doppelspurigen Tunnels bei der Leotschberg⸗ hahn und einer Subvention von 4 Millionen Franken an den Kanton Graubünden für den Bau einer Eisenbahn Bevers — Schuls (Verbindung von Ober- und Unter⸗ engadin) und Ilanz — Dissentis beantragt.
Türkei. Nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen-Korrespon⸗
denz⸗Bureaus“ ist der österreichischungarischen Botschaft ein Irade mitgeteilt worden, durch das die Frage der Be⸗ stallung des Oberschiedsrichters für die Streit⸗ angelegenheit der rientalischen Bahnen endgültig , Die Wahl des Oberschiedsrichters erfolgt hemnächst.
ö ö Botschafter der Ententemächte haben bei der Pforte Schritte getan wegen Erreichung von Maßregeln zur Unter— drückung des griechischen und serbischen Banden—
unwesens. Afrika.
Die Nachrichten aus Marrakesch lauten fortdauernd widersprechend. Wie die „Agence Havas“ meldet, scheine der Sultan entschlossen zu sein, ernste Maßnahmen zur Wieder— herstellung der Ordnung zu ergreifen. Nach Meldungen von Eingeborenen soll Raisuli vom Machsen Pardon erlangt und sich der scherifischen Mahalla in Tetuan angeschlossen haben.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Ersatzwahl eines Mitgliedes des Hauses der Abgeordneten, die gestern im 4. Wahlbezirk des Re⸗ gierungsbezirks Stettin, bestehend aus den Kreisen Pyritz, Saatzig und dem Stadtkreis Stargard i. Pom m, stattfand, wurde, nach einer Meldung des „W. T. B.“, mit sämilichen abgegebenen 348 Stimmen der Landgerichtsdirektor Böhmer (kons) gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht auf⸗ gestellt worden.
Kunft und Wissenschaft.
Aus Anlaß der Linnsfeier fand, wie W. T. B.“ berichtet, gestern im Do m zu Upsala eine feierliche Do ktorenyrgmotion statt, der der Kronprinz- Regent und andere Mitglieder des Königtshauseß beiwohnten. Der Prinz Eugen und die Dichterin Selma Lagerlöf wurden zu Ehrendoktoren der Philosophie und der Professor Haeckel Jena zum Ehrendoktor der Medizin ernannt. Das Publikum nahm diese drei Promotionen mit starkem Beifall auf.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.
Das Kaiserliche Konsulat in Rostow a. Don berichtet unterm 10. d. M.: Die Bestellung der Felder im Dongebiet darf als be⸗ endet betrachtet werden. Es herrschte die letzte Zeit andauernd warme Witterung, sodaß man heute schon von einem guten Saatenaufgang, auch der fpät bestellten Felder, sprechen kann, In der Umgegend sind warme Gewitterregen nledergegangen, die für die Felder von großem Nutzen waren. Bie Nachrichten auß dem Süden lauten durchweg gut. In Gerste war das Angebot in letzter Zeit etwas besser; ob bies schon als eine Folge der beendeten Felderbestellnng betrachtet werden darf oder als Zeichen für kommende reichlichere Zufuhren, läßt sich heute noch nicht sagen. Vor der Hand ist man für sofort zu liefernde Ware hier jedenfalls immer noch fest gestimmt und das Geschäft mit dem Auslande, das täglich flauere Tendenz meldet, ist ins Sioqten geraten. Unter 125/130 M eil Nordsechäfen ist heute nichts er, hältlich. Juni 125 „ gehandelt, Forderung August / Oktober 108 Weizen, namentlich Hartweizen war in letzter Jeit stark angeboten und ez hat den Anschein, alt ob im Innern noch größere Bestände vorhanden seien. Die Preise erfuhren eine ziemliche Abschwächung,. Roggen ist wenig angeboten worden. Das Geschäft in diesem Artikel bewegt sich nur in den allerengsten Grenzen. Heutige Forderung 10/15
1398 4
Saatenstand und Getreidehandel in Spanien.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Barcelona berichtet unterm 172. d. M.: Die über alle Teile des Landes niedergegangenen April⸗ regen haben in eiwünschter Weise die Saaten gefördert, die langsam aber kräftig emporsprießen, da die Temperatur bigher eine im Ver⸗ gleiche zu anderen Jahren gemäßigte geblieben ist Die Ernte⸗ autsichten sind daher zur Zeit im Durchschnitt gut. ö Der Burchschnittspreis für Weijen auf den hauptsächlichsten Märklen Kastiliens betrug ö in der Woche vom 1— 7. April d. J. 23,65 Ps. 8-14. 23.397.
J 53.47. ; .
. * * 22.28. . *. Eingeführt wurden in Spanien:
a. Weizen: ö. ( Monat Januar 1907. 135 326 42 , 956 .
e
b. Gerste:
im Monat Januar 1907
*. *. . n
C. Mais: im Monat Januar 15079... . ö ebruar . . rz
57 097 dz
Saatenstand und Getreidehandel in Bulgarien.
Der Kaiserliche Konsul in Varna, berichtet unterm g. d. M.: Die Herbstsaaten, soweit sie gut überwintert haben, ebenso wie die ,,, , stehen zur Zeil im diesseitigen Bent im allgemeinen efriedigend; baldiger Regenfall ist indessen dringend nötig. Der Flächen⸗ raum mit erfrorenem Winterweizen scheint kleiner zu sein, als ursprüng⸗ lich angenommen worden war; besonders im Baltschiker Kreise hat sich ein Teil der Felder, welche für erfroren galten, noch erholt. Die Un—⸗ gewißheit, ob die Wintersaat erfroren oder keimfähig geblieben ist, hat jedoch die Bauern vielfach zur Umackerung und zum Neuanbau mit Sommerfrucht bestimmt. Bohnen« und Maitanbau sind in vollem Zuge, die Äussaat von Sommergerste und Hafer wird fort— gesetzt. Die Reben zeigen erst jetzt Keime; ein Teil der Weingärten sst erfroren. . Im Getreidehandel machte sich die rumänische Agrarbewegung besonders für das Maisgeschäft fühlbar; die ohnehin verspäteten Ver= schiffungen von Mais auf dem Donauwege stockten, die Preise auf dem Weltmarkte zogen dadurch mehr und mehr an, sodaß in Varna zeitwesse 12 Fr. für den Doppelzentner frei Bord gezahlt wurden; die Zufuhren genügten trotz der bewilligten hohen Preise nicht der Nachfrage; Klagen über Waggon. und Maschinenmangel wurden wiederholt laut. . ö Im Weizengeschäft zahlten die hlesigen und die Mühlen in Konstantinopel und Salonik Preise, die dem westeuropäischen Exporteur den Mitbewerb unmöglich machten, in Gerste, Hafer und Roggen sind die Vorräte scheinbar erschöpft. Gezahlt wurden für 100 kg fob. ; Mais . 0 Gr. Weizen — Varna . 141 —16 00 , Weijen — Baltschik 1400— 159. Hartwelzen Baltschik⸗
Kavarna 133765 14,09 ,. . Ausgeführt wurden: Mais nach Deutschland, Dänemark, Frankreich, England; Weizen nur in kleinen Mengen nach Deutsch— sand und Antwerpen, sonst, wie bereits erwähnt, nach Konstantinopel
und Salonik. Die Getreidezufuhren selbst Monat April
folgendes Bild: Mit Waggons o nnen
3925 455
1112 38 20 212 246 Hafer 1125 2 Roggen . 387 Bohnen.... 37
Hire — Wicken . 100
je nach Güte,
zeigten im
Mit Wagen Zusammen 4380 1150 20 458
Weizen . Gerste. Mais
Die Fortschritte der Bewässerungswirtschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Als die ersten Nachrichten auftauchten, daß in den Vereinigten Staaten von Amerika durch Bewässerungswirtschaft große Landflächen der Kultur erschlossen werden sollten, wurde dies von verschiedenen Seiten mit erheblichem Zweifel hinsichtlich der Durchführbar⸗ feit aufgenommen. Bie Entwicklung dieser Angelegenheit im letzten Jahrzehnt läßt nun erkennen, daß die Nordamęrikaner mit der Ihnen eigenen Tatkraft auch hier auf dem besten Wege sind, großes zu schaffen. Das Bewässerungsgesetz vom Jahre 902 ebnete die Wege für eine Bewässerungepolitlk großen Stilg, wenn auch noch sehr viel Unebenheiten und Verschiedenheiten landesgesetzlicher Art bestehen. Immerhin läßt sich schon jetzt erkennen, daß das Unternehmen von größter Bedeutung für die amerikanische Landwirtschaft sein wird. selbst wenn sich nur ein Teil der Hoffnungen verwirklicht. Die Union hat einen nationalen Bewasserungs⸗ fonds geschaffen, aus welchem dem Ansiedler Beiträge vorschußweise gezahlt werden können, die er später zurückzuerstatten hat. Diesem Fonds sind bislang 80 000 9000 Dollar zu geflossen, mit denen die Bundesreglerung bereits eine Reihe von Bewässerungsunternehmungen in Ausführung genommen hat. Für die Bundesgunternehmungen der Jahre 1966-1968 ist ein Aufwand von 38 Millionen Dollar vor—
esehen. . 6 . Leitung der nationalen Bewässerung liegt in den Händen den Bewässerungsbureaus der Bundesregierung; diesem untergeordnet bestehen die Baubureaus an Ort und Stelle. Staatliche Ingenieure leiten die regelmäßig an Privatunternehmer vergebenen Arbeiten. Von dem Umfange des bisher unter dieser Organisation Geleisteten und dessen, was noch geleistet werden soll, geben die nachfolgenden FJahlen ein Bild. Nach dem vor etlichen Monaten veröffentlichten amtlichen Bericht sind im ganzen 77 Mellen (engl) Hauptkanäle, 54 Meilen Verleilungtzanlagen und 155 Mellen Bewässerungsgräben nebst Dümmen und Zubebör gebaut. Die gebohrten Tunnels haben eine Gesamtlänge von 33 Meilen; 250 Mellen Telephonlinien sind angelegt worden, dann wurden 126 Meilen Fahrwege und 149 Brücken zum Teil unter Ueber⸗ windung der größten Terrainhindernisse bergestellt. Die Beamten des staatlichen Bewässerungsdienstes haben über 1000 009 Aeres A460 009 ha Trockenland für künstliche Bewässerung vermessen.
Dle für die Bewässerungsunternehmungen in erster Lini- in Frage kommenden Staaten 56 ÄUrizona, California, Nebraeka⸗Wyoming, Nevada, Oregon, Wyoming. ä
Die f iich gehegte Befürchtung, daß sich nicht genügend An⸗ siedler finden würden, hat sich bisher nicht bestätigt, vielmehr hat sich überall, wo solches Bewässerungsunternehmen in Angriff genommen wurde, ein fehr großer Zufluß von Anstedlern gejeigt. Es ist aber anzunehmen, daß dies auf dse Dauer nicht so bleibt; denn die Hoffnung, Ansiedler auß der Industrie heranzuziehen, hat, wle der deutsche landwirtschaft⸗ liche Sachverständige für Nordamerika in einem Bericht an das Aus⸗ wärtige Amt, veröffentlicht in den Mitteilungen der Deutschen Land wirtschaftsgesellschaft , ausführt, völlig versagt. Nur die verãnderungẽ⸗ sustigen Farmer haben sich jur Ansiedlung bereitgefunden. Voraus. sichtlich wird man also für die Weiterführung des Unternehmens auf Zuwanderung aus Europa angewiesen sein.
Die Unlon hat immer weniger Leute verfügbar, die sich der Land⸗ wirtschaft widmen; die schnelle Entwicklung der Industrie mit ihren schnelleren und höheren Gewinnchancen entsteht auch hier der Land⸗ wiitschaft viele Arbeitskräfte und Kapitalien. So sehr die Bundes regierung und die Volksvertretung für eine Beschränkung der uner— wänschten Einwanderung find, so sehr setzt man alle Jebel in Be wegung, die Einwanderung von Landwirten und sich der Landwirtschaft widmenden Personen zu fördern. . ;
Der dentsche Sachverständige macht an der genannten Stelle aut. führliche Mitteisungen über die einzelnen Unternehmungen, so weit sie sich gegenwärtig in der Autführung befinden, auf die , hler zu weit führen würde. Ueber die Rentabilität und die all emeinen sozialen Wirkungen dieser weitschauenden Bewässerungspolitik urteilt er folgendermaßen: Die Preise der Bodenprodukte spielen eine wesent · liche Rolle bei der Frage, ob die Anwendung der künstlichen Wewässe— rung rentabel ist. Dort, wo das . rar ist oder die Lage⸗ verhälinssse kostspielig zu unterhaltende umpwerke, insbesondere die wegen der hohen Preise des Feuermaterials teuren Dampfpumpen erfordern, kann nicht die Rede dapon sein, daß alles Kulturland be. rieselt werden kann. Nur beim Anbau von Gemüse und Obst sowie Luzerne, Zuckerrüben und Kartoffeln ; wässerung bezahlt machen. Ver Getreide,, besonders der Weizenbau
wird sich die künstliche Be⸗
lichen Bewässerung nicht im Verhältnis, obwohl die Produkte weniger Wasser erfordern, und das noch zu einer Zeit, in der die Flüsse den höchsten Wasserstand haben. ö .
Der Gisfer der Bundegregierung für die künstliche Bewässerung zur Verbesserung und Hebung der Landeskultur hat auch die private Tätigkeit auf diesem Gebiete star ner entflammt. Kapitalkräftige Farmer lassen, wo es angeht, auf eigene Rechnung für sich allein oder zusammen mit andern artesische Brunnen graben, wie z. B. vielfach in Dakota, um die unterirdischen Waferadern zu erschließen. Es werden riesige Gebiete dem Landbau neu erschloffen, und zwar, was wichtig ist, für die kleineren Farmer. Den Bestimmungen des Hh n aer. es zufolge darf das Reglerungsland nur in Parzellen von höchstens 1960 Aeres abgegeben werden und n nn das Anschluß an das Bundesunternehmen haben will, in Heimstätten bon höchstens demselben Umfang aufgeteilt werden. Dies könnte, wenn es gelänge, die Spekulation nach Mög⸗ lichkeit fern zu halten — und die Bundesregierung hat den Willen dazu —, zur Begründung eines neuen Stammes bäuerlicher Elemente führen. Es ist dies ein Schritt weiter auf dem Wege, der jetzt schon zur Auflösung und Zertellung der Riesenfarmen geführt hat, wo die . nur ganz extensiv wirtschaften. Der kleine Farmer, der selbst sein Anwesen bewirtschaftet und durch die Mitarbeit von Weib un) Kindern fremde Arbeitskräfte größtenteils entbehren kann, wird viel bessere Erträge er⸗ zielen können, als es die Durchschnittserträge vom Aere jetzt sind. Dies wird die Gesamtproduktion der Union an landwirtschafilichen Artikeln zweifellos steigern und die Qualität verbessern. Unerläßlich ist aber hierzu die Ansiedlung tatkräftiger, tüchtiger Farmer, die Lust und Liebe zur Landwirtschaft haben, in dem Maße, als das nationale Bewässerungtzunternehmen vorwärts schreitet.
Die Sektion des in Wien tagenden Internationalen Land, wirtschaftlichen Kongresses für Zuckerindustrie hat, W. T. B. zufolge, gestern eine Resolution angenommen, in der die Notwendigkeit der Ermäßigung der Zuckersteuer betont wird. .
Der Internationale Bundestag der Landwirtschaft⸗ lichen Genofsenschaften hat gestern seine Beratungen beendet, nachdem unter anderem Anträge, betreffend die Herstellung einer ge⸗ meinsamen Statistik für das eurxopäische Genossenschafts⸗ wesen und betreffend die Zentralisierung des Geldverkehrs der Landwirtschaftlichen Genossenschaften, angenommen worden waren.
Verkehrsanstalten.
Nächste Postverbindungen nach Deutsch⸗Südwestafrika nach Abgang des Woermann⸗Bampfers „Adolph Woermann“ (letzte Be⸗ förderung für Briefe ab Berlin Lehrter Bahnhof am 25. Mai l, 20 Nachmittags): ; IN Für Brief sendungen nach Swakopmund und für Pakete nach Swakopmund und Lüderitzbucht mit Reichs postdampfer „Markgraf, ab Hamburg am 29. Mai früh, in Swakopmund am 25. Juni, in Lüderttzbucht spätesteng am 5. Juli. Schluß in Ham⸗ burg am 28. Mal für Briefe 40 Nachmittags, für Pakete 2.0 Nach- mitkags. Letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof für Pakete am 27. Mal 11466 Abends. — ö 2) Für Briefsendungen nach Lüderitzbucht mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 1. Juni, in Kapstadt am 18. Juni, in Lüderitzbucht am 23. Juni. Letzte Beförderung am 3I. Mal ab Cöln 61 Nachmittags, ab Oberhausen 724 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 1122 Vormittags. . 3) Für Brieffendungen nach Swakopmund und Löüderitz⸗ bucht mit Reichspostdarnpfer Markgraf (vgl. Nr. I) a. mit erstem Nachverfand über Antwerpen, letzte Beförderung am 2. Juni ab Cöln 61 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 8, 8s Vormittags; p. init zwestem Nachversand über Boulogne sur mer, letzte Beförde⸗ rung am 3. Juni ab Cöln 1042 Abends, ab Berlin Potsdamer Bahn⸗ hof 1,0 Nachmittags.
Die nächsten Posten a us 83. Mai, sind zu erwarten am
Swakopmund, Abgang am 5. und 26. Mai und 2. Juni.
Am 27. d. M. kann die Hamburg⸗Amerika- Linie auf ein 60 jähriges Bestehen jurückblicken. Aus diesem Anlaß hat die Gesell⸗ schaft eine Denkschrift herausgegeben, die über die Entwicklung der Reederei während des letzten Jahrzehnts, d. h. in der Zeit, die seit dem Hojährigen Jubiläum der Gesellschaft am 27. Mai 1897 ver- floffen ist, unterrichtet. Der von Kurt Himer in Hamhurg berfaßten und von Emil Orlik in Berlin künstlerisch ausgestatteten Schrift sind die folgenden Angaben entnommen: Im Mai 1897 hatte die Hamburg⸗ Amerika-⸗Linie ein Aktienkapital von 45 Millionen und eine Prioritäts⸗ schuld von 13,8 Millionen Mark. Ihre Ozeaaflotte bestand aus 65 Dampfern von 291 507 Bruttoregistertons Rauminhalt und 53 Millionen Mark Buchwert. Ihr gesellte sich eine Hilfeflotte von 5I Flußdampfern, Schleppern, Leichtern usw. von rund 12000 Tons zu. Die Gesellschaft nannte damals 13 der modernen, sicheren Doppel⸗ schraubendampfer, darunter die Pennsylvania? mit 15 333 Brutto⸗ registertong, ihr eigen und verfügte über etwa 4000 Mann Besatzung auf ihren Sckiffen. Außer über ein Hauptverwaltungsgebäude in Hamburg verfügte die Reederei über ein eigenes Trockendock, Repa⸗ raturwerkstätte, Auswandererbaracken, ein Augzrüstunggmagazin, eine Gepäck ⸗ und Passagierhalle im Hamburger Hafen. Das Lösch und Lade geschaft spielte sich am Hamburger über L Em langen Peters kal ab, an dem 2 Kräne und 4 agerschuppen standen, die 30 750 gam Lagerfläche boten. In Stettin, Hapre, Montreal, Hoboken und St. Thomas gebörten der Gesellschaft eigene Lagerschuppen, Kohlenschuppen und Landungt⸗ plätze. Ihre Dampferverbindungen verknüpfsen gan Nordamerika, Westindien, Zentralamerika, Columbien und Venejuela mit den nord⸗ wefleuropäischen Weltbäfen; in 37 Hafenplätzen bestanden Agenturen, in den Hauptstädten Deutschlands und in Wien, London, Paris Nem York und Neapel Passagebureaus. Im Jahre 1887 wurden 733 089 Menschen und 2,z Millionen ebm Ladung befördert. ö.
Gewaltig ist die Entwicklung, die die Reederei in den seit dem verflossenen 19 Jahren genommen hat. Der Bruttoregistertonsgebalt sbrer Flotte ist in diesem Zeitraum von 304 006 Tons auf. deren s57 216 gestiegen, der Buchwert ihrer Schiffe von 83 auf 168 Mil. lionen . das in ihr angelegte Aktienkapital von 43 uuf 135 Misstonen Mark, der erzielte Gewinn von 98,7 auf 37,3 Millionen. Während im Jahre 1897, wie oben erwähnt, an Gũtern 2.3 Millionen ebm und 73 089 Personen befördert wurden, stellten sich die entsprechenden Zahlen im Jahre 1966 auf 6,2 Millionen ebm und 431 g55 Personen. Das Liniennetz wurde gewaltig ausgedehnt (Cuba -= Meriko, New Jork — Karaibisches Meer, Aegypten Nil Afrika. Linen) und 456 Überseeischen Rundreisen des Jahres 1897, stehen 1266 im Jahre 18056 gegenüber. ᷣ . Es ist bier nicht der Ort, auf die weiteren Einzelheiten der sorg⸗= fältig autgearbeitefen und künstlerisch ausgestatteten Denhschrist ein. zugeben. Es sei nur noch erwähnt, daß sie besondere Abschnitte uber die Verkebrsgebiete, das Verkehrsnetz, die Vergnügungsfahrten zur See, die Verkehrspolitik. den Passagierverkehr, die Touren- und Ge⸗ scllschaftsfahrten, die Betriebsanlagen. an Land und die Gesamt. organisation der Reederei enthält. Die Darstellung ist durch zahl- reiche Tabellen und Abbildungen ergänzt und belebt.
Theater und Mufik.
Im Königlichen Opern hause geht morgen WDer Freischũtz , unter der mufstkalischen Leitung deg Kapellmeisters Blech in Szene. Herr Kraus singt den Max, Derr Mödlinger den Kaspar, Derr Nebe den Cuno, Herr Berger den Ottolar, Herr Grit wold den Gremiten, derr Kraͤsa' den Kilian, Fräulein Hirdler die Agatbe, Fräulein
jeirich das Aennchen. — Am Montag wird Der Fiegende Folländer“, mit Herin Hoffmann in der Titelrolle, Qerrn Kirchhoff als Grik, Herrn Wittekopf als Daland, Herrn Philiyr als Steuermann und den Damen Rose und von Schecle⸗Mäller als Senta
KFebruar . März
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ist unter solchen nicht seltenen Verhältnissen nicht möglich. Zu den niedrigen ien dieser Bodenproduktenlstehen die Kosten einer künst⸗
bejw. Mary gegeben. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. —