in Bremen, sicher das vorzüglichste Reitermonument der letzten Jahr⸗ zehnte. Da Tuaillons Kunst sich am liebsten in ruhigen Umrißlinien ausspricht, mögen ihr Stoffe, die dramatischeg Temperament erfordern, nicht eben die entsprechendsten sein, und Herkules, ehe er am Rocken saß, ist nun einmal mehr Wildling als ruhevoller Held. Antikisierend wirkt ferner der Königsberger Stanislaus Cauer in dem sehr durchdachten Marmor einer sich nach dem Farc abtrocknenden Frau, während sein Bruder Ludwig Cauer eine lebensvolle Klein . „Jude mit Kalb“, übrigens ein älteres Werk, zeigt. In dem burger Paul Peterich wächst uns ein neuer Stil künstler heran, junächst noch alljzu herb und streng, um piele für seine Kunst einjunehmen. Sein Hauptwerk ist die pathetische Darstellung der verstoßenen Medea mit jwei Kindern, pon denen eins auf ihrem Arm ruht, das andere sich nackt an sie schmiegt. August Kraus hat aus seinem römischen Aufenthalt ein sicheres Gefühl für die Behandlung des Nackten herübergerettet; im Motiv lebendig und nicht ohne Humor empfunden, verbreiten seine Kinderfiguren in Bronze ungekünstelte Anmut in Ausdruck und Be—⸗ wegung. Eine Statuette, Mutter und Kind, beweist auftz neue, daß der Skand der Kleinplastik noch niemals in Deutschland so hoch war wie jetzt; der Wettbewerb der Franzosen, die so lange auf diesem dem Kunstgewerbe benachbarten Gebiete Alleinherrscher waren, erscheint erfolgreich zurückgeschlagen. Leider fehlen die süddeutschen Talente wie Wrba und Hahn, die hier so glückliche Anregungen gaben. Ein anderer, jüngerer Berliner, Georg Kolbe, beginnt, sich von dem anfänglich sehr starken Einfluß Rodins freijumachen. Da ist die Bronze eines in faktrhafter Pose mit gespreizten Beinen am Boden kauernden Mädchens, vielleicht befremdend durch das künstlerische Motiv, das doch nur auf formale Erwägungen zurückging, aber welch unerhörte, fast schmerzende Inbrunst im Aus⸗ druck des feinen Kopfes! In der keuschen Darstellung nackter, knospen⸗ hafter Mädchenleiber scheint dieser Künstler zunächst sein Genüge zu finden; was wir ihm wünschen, sind große Aufgaben fär seine großen Fähigkeiten. Kolbe ist einer unserer wenigen Plastiker, die durch und durch plastisch empfinden; das zeigt er besonders auch in einer deko⸗ rativen . in Stein, die sich glänzend einer Fassade einfügen würde. Fritz Klim sch fällt meines Erachtens neben Kolbe als splelerisches, obschon gewandteres Talent ab; die altrömische Tracht des Dr. von L. in der Doppelbüste von Vater und Sohn wirkt nur als Mummerei, nicht überzeugend wie etwa bei Hildebrand. Gute Bildnisbüsten sandten Henryk Glicenstein und Ernst Waegener in Berlin, der Dresdener Pöppelmann und vor allem ein bisher unbekannter Münchener, Heinrich Wirsing. Dr. C.-B.
In der Bibliothek des Klosters jum heiligen Grabe in Kon st an tinopel wurde in diesem Frühjahr eine wertvolle Archimedes⸗ handschrift aufgefunden. Professor Dr. Schoene machte den dä—⸗ nischen Gelehrten und hervorragenden Archimedegforscher J. 2. Hei⸗ berg auf den seltenen Fund aufmerksam. Dieser hat den einen der neugefundenen Texte nunmehr herausgegeben und im Hermes“ für 1967 I eine ausführliche Abhandlung Über ihn veröffentlicht. Die Frankf. Ztg. teilt aus dieser Abhandlung folgendes, auch für Nicht- fachleute Interessante mit: Die Handschrift, die aus dem Kloster des heiligen Sabas in Palästina nach Konstantinopel gekommen sein mag, ist in Minuskeln des 15. Jahrhunderts geschrieben und zwar Palimpsest, über das im 13. und 14. Jahrhundert ein Euchologion geschrieben worden ist. Da aber die alte Schrift nur abgewaschen und nicht abgekratzt ist, so ist sie nicht übermäßig schwer lesbar, und Heiberg hat sofort Schriften des Archimedes in ihr erkannt. Und zwar sind in dem Koder Stücke von bereits griechisch vorliegenden Werken des Archimedes enthalten, ferner große griechische Originalstücke aus dem nur in der lateinischen Uebersetzung des Wilhelm von Moerbek erhaltenen Werke „Peri ochuménon“ (von den schwimmenden Körpern). Weiter ist in dem Kodex der Anfang von Archimedes' unbekannter Schrift „Stomachion“ (8. h. Neckspiel, das ärgert und erregt) gefunden worden, aus dem ein Lehrsatz mit Beweis schon von den Ärabern überliefert war. Es handelt sich hier um den im Mittelalter, in dem man diese Schrift des Archimedes noch kannte, er, wr , . Loculus Archimedius, ein Zusammen- setz⸗ und Vexterspiel, wie diese noch beute im Gebrauch sind. Es wird auch schinesisches Spiel“ genannt, und besteht darin, daß eometrische Figuren ju einem Quadrat, aber auch zu verschiedenen
ildern zusammengelegt werden können und sollen.
Der Hauptwert des Konstantinopeler Fundes besteht aber in der fast vollständig lesbaren Schrift des Archimedes Methode der mechanischen Theorien, dem Eratosthenes gewidmet“; man wußte von dieser Schrift nur durch eine Notiz bei dem Byzantiner Suidas, daß Theodosios jzum ‚Ephodion des Archimedes über die mechan ischen Theorien an Gratosthenes“ einen Kommentar geschrieben hatte. Heiberg gibt den Text nach Photographien der Handschrift, will aber einstweilen nur kurz auf die vielen Probleme, die die neugefundene Schrift bietet, eingehen. Hier liegen zum ersten Male Aufzeichnungen eines griechlschen Mathematikers, und zwar des größten und ei e, , von allen, über seine Methode vor, sodaß wir jetzt zlemlich klar überblicken, wie er seine epochemachenden Ergebnisse gewonnen hat. Archimedes ist dabei von der Mechanik ausgegangen; durch die dahin gehörigen Schwerpunkts— bestimmungen ist er auf Areal⸗ und Volumenbestimmungen krumm liniger Figuren geführt worden. Er hat sich hier für die vorläufige Untersuchung und Auffindung der Ergebnisse eine übersichtliche und handliche Methode autgebildet, die auf den Sätzen der Statik aus— gebildet ist. Die neue Methode des Archimedes ist tatsächlich mit der Integralrechnung identisch. Während man früher nur sagen konnte, daz Beweisverfahren des Archimedes vertrete und ersetze ihm die Infinitesimalrechnung, zeigt die aufgefundene Schrift, daß er in seiner Untersuchungs methode mit Bewußtsein weitergekommen ist; er spricht fortwährend davon, daß die Fläche aus Geraden, der Körper aug Kreisen besteht oder von ihnen ausgefüllt wird. Eine deutsche Uebersetzung der neugefundenen Schrift, die noch viel von sich reden machen wird, wird von Professor Dr. Zeuthen vorbereitet.
Iden⸗
Aber für ung hat diese neugefundene, dem Eratosthenes gewidmete Schrift des Archimedeg hoch ein besonz eres Interesse — für die deutsche Literaturgeschichte. Als Gotthold Ephraim Lessing Bibliothekar in Wolfenbüttel war, hat er in dieser Bücherei das ebenfalls dem Eratosthenes gewidmete „Rinderproblem“, ein Gedicht in 22 Distichen gefunden, das die Aufgabe stellt, die Menge der Rinder des Sonnengottes, die einst auf der „sizilischen Insel Thri— nakia“ weideten, zu messen. Lessing hat das „Problema bovinum“ 1773 herausgegeben, aber die Autorschaft des Archimedes be⸗ stritten. Dle neugefundene, ebenfalls dem Eratosthenes gewidmete Schrist wird auch die Echtheit des „Rinderprobiems“ bestäͤtigen, für die jetzt viele Gelehrte und auch Heiberg, sowohl in seiner Ausgabe wie in seinen ‚Archimedischen Fragen, eingetreten sind. Jedenfalls ist auch die neugefundene Schrift nicht — wie die meisten anderen Archimedischen Schriften es sind — im suilisch⸗dorischen Dialekt ab⸗ efaßt, sondern in der Gemeinsprache, da er sich ausdrücklich an alle achgenossen wendet. Auch das „Probloma bovinum“ ist nicht dorisch, sondern in ionisch⸗epischem Dialekt abgefaßt.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Der 14 Internationale Kongreß für Hygiene und Demographie, der vom 23. bis 29. September in Berlin statt⸗ finden wird, verspricht reiche Beteiligung aus den verschiedensten Kulturstaaten. Das , über den Kongreß hat Ihre Majestät die Kaiserin und Königin übernommen. Das Berliner Ortskomitee, das unter dem Vorsitz des Präsidenten des Kaiserlichen Gefundheitsamts Bumm steht, hat mit dem Reisebureau der Hamburg Amerika Linie bezüglich der Wohnungsbeschaffung entsprechende Vereinbarungen getroffen; die deutschen Schiff⸗ fahrtegesellschaften haben auf einzelnen Linien Fahrpreisermäßigungen für die Kongreßteilnehmer in Aussicht gestellt. Die Eröffnungssitzung
ndet am 25. September im Neuen Königlichen Operntheater statt; m Anschluß wird eine Ausstellung im Reichstagsgebäude eröffnet werden. Für die folgenden Tage sind Sektionssitzungen im Reichs⸗ tagsgebäude vorgesehen. Die Plenarsitzung am 26. September bringt einen Vortrag von Prof. Chantemesse (Paris) über die Serum⸗ behandlung des Typhus, Dr. Haldgne (Oxford) über die Hygiene unterirdischer Anlagen und Professor Schattenfroh (Wien) über die Grundlagen der hygienischen Wasserbegutachtung. Sektion 1 behandelt hygtenische Parasitenkunde, Sektion II Ernährungs hygiene, Sektion III Hygiene des Kindesalters und der Schule, Sektion IV Berufghygiene und Fürsorge für die arbeitenden Klassen, Sektion V Be⸗ kämpfung der ansteckenden Krankheiten und Fürsorge für Kranke, Sektion VIA Wohnungshygiene, Hygiene der Ortschaften und Ge— waͤsser, Sektion VI B Hygiene des Verkehrgwesens und Rettungswesens, Sektion VII Militärhygiene, Kolonial, und Schiffshygsene und Sektion VIII Volkskunde.
Persien.
Die persische Regierung hat angeordnet, daß verseuchte oder verdächtige Schiffe, die für persische Häfen bestimmt sind, zu— nächst Buschir anzulaufen haben, um daselbst nach den Bestimmungen der . internationalen Sanitätskonbention von 1903 behandelt zu werden.
Theater und Musik.
Im Königlichen Schauspielhause findet morgen die letzte Vorstellung vor den Ferien statt. Es wird Seribes Lustspiel „‚Feen—⸗ hände“ in der bekannten Besetzung gegeben.
Im Theater des Westens steht allabendlich Die lustige Witwen, im Thalia⸗Theater „Staatsanwalt Alexander“ auf dem Spielplan.
In der Morwitz⸗Oper im Schillertheater O. wird am Sonntagnachmittag bei halben Preisen Undine“, Abends sowie am Mittwoch „Don Juan“, am Montag, und nächsten Sonntagabend „Carmen“, am Dientztag Die Zauberflöte, am Donnerstag Der Freischütz . am Freitag „Undine“ gegeben. Am Sonnabend eröffnet Heinrich Bötel sein Gastspiel im „Postillon von Loniumeau, Am nächsten Sonntagnachmittag wird bei halben Preisen „Zar und Zimmer⸗ mann“ wiederholt.
Im Schil lertheater N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater) wird die alte Gesangsposse „Kyritz ⸗Pyritz' auch in der folgenden Woche gegeben.
Im Lustspiel hause tritt Pepi Glöckner morgen zum letzten Male als Gusti Brandl in „Die Welt ohne Männer“ auf. Das Stück bleibt aber weiter auf dem Spielplan. Jenny Reingruber 3 Deutschen Volkstheater in Wien wird die weibliche Hauptrolle geben.
Mannigfaltiges. Berlin, 29. Juni 190.
Die Allgemeine Autstellung von Erfindungen der Kleinindustrie (räumlich kleiner Erfindungen), die heute in der Aus⸗ stellungs halle am Zoologischen Garten eröffnet und von 12 Uhr an dem Publikum zugängig ist, wird ihr Programm der Popularisierung der bedeutendsten modernen Erfindungen nicht nur durch zahlreiche darauf bezügliche Autstellungegegenstände in ihren Anwendungsformen, son⸗ dern auch dadurch ju verwirklichen suchen, daß von berufener Seite täglich experimentelle Vorfübrungen über wichtige wissenschaftliche Errungenschaften der Neuzeit stattfinden. — Nachmittags von 4 Uhr an werden u. a. die Mietheschen Farbenphotographien und die neueren Eifindungen auf dem kinematographischen Gebiete in Projektionsvorführungen gezeigt werden. Hieran werden sich Experi— mentalvorträge über Wellentelephonie, Lichttelephonie, über die Fern⸗ photographen und Fernschreiber der verschiedenen Systeme, über fluͤssige Luft, Über autogenes Schweißverfahren, über Teslaströme, über die
singende und sprechende Bogenlampe und über andere von der Industrie aubgeführte Erfindungen anschließen. — Das Eintrittsgeld für al Vorführungen zusammen beträgt 50 ö. Nachmittags von 4 Uhr und Sonntags außerdem von 11 bis 1 Uhr Mittags eien der Kapel⸗ meister Einödghofer mit seiner Kapelle.
Im wissenschaftlichen Theater der Urania“ wird h der kommenden Woche stattete touristisch wie wissenschaftlich gleich . Vortrag 3 Gletscher der Hochgebirge und die Eiszeit unserer Heimat“ am Montag Diengtag und Freitag vorgeführt. Am Sonntag, Mittwoch und Sonnabend wird der ebenfalls mit farbigen Bildern ausgestattete Vor, trag „Von der Zugspitze zum Watzmann“ und am Donnerstag der Vortrag „Durch Dänemark und Südschweden? wiederholt. Außerdem findet am Sonnabend eine Vachmittagsvnorstellung zu kleinen Prelsen statt, in der der Vortrag „Die deutsche Ostseeküste“ gehalten wird.
des Vereins Dienst an Arbeitlosen E. V.“ Ackerstraße 2, um durch Adressenschreiben und i, . ihr Leben ju fristen, bis Fe eine Stelle gefunden haben. Diese Kaufleute, Beamten ꝛc., die keineg— wegs immer selbst ihre Notlage verschuldet haben, sind außerordentlich übel dran, weil es für sie besonders schwer hält, wieder in eine g, ordnete Lage zu kommen. Um so segensreicher wirkt die Schreibstuh—⸗ des Vereins, die mit ihrem reichen Adressenmaterial (100 Adreßbfcher und Sammelwerke) im Stande ist, jedes Verlangen nach bestimmin Adressengruppen zu befriedigen sowie Reinschriften und Vervielfältz, gungen seder Art zu liefern. Dle Brockensammlung des Verelnt bringt sich den Wohlhabenden und Geschäftsleuten ebenfalls in Gr, innerung. Sie holt nach Aufforderung in Berlin und Umgegend allet kostenlos ab, was lästig, überflüssig, aber gesammelt oder erneuen noch zu verwerten ist. Man schreibe an die Geschaäftsstelle Berln N. 31, Ackerstraße 52.
und König begab Sich beute morgen von der Hohenzollern‘ an Botd des Meteor“ zur Teilnahme an der Wettfahrt des Kaiserlichen Jachtklubs sowie des Norddeutschen Regattavereins von Kiel nat Travemünde. Morgens 6 Uhr begann bei Heckendorf der Stan der mittleren und kleinen Jachten. Um 8 Uhr 5. Minuten startete Meteor‘, Iduna und ‚Hamburg“; „Sleipner“ folgte.
Travemünde, 28. Juni. (W. T. B.) Die Erg ehnisst der heutigen Wettfahrt von Kiel nach Travemünde sud fa r, (Links umlaufende Winde, Windstärke 5.) Rennjachten de A-Klasse: Orion“ ersten Preis; Rennjachten der IV. Klasse Frelheit‘ ersten, Grünau zweiten Preis; Schonerkreujer der A-Klasse: Iduna“ nicht gestartet, Hamburg“, berechnete Zeit 17 Stunden 56 Minuten 33 Sekunden, Meteor“, berechnete Zeit 17 Stunden 56 Minuten 52 Sekunden, Schonerkreujer der B⸗Klasse: „Clara“ berechnete fit 18 Stunden 7 Minuten 22 Sekunden, Kreuzerjachten der B-Klasse; Navahoe' ersten und Kaiserpreis; Schonerkreuzer de J. Klasse: ‚Susanne“ ersten und Kaiserpreis; Kreuzerjachten der J. Klasse: Kommodore“ ersten Preis; Kreuzerjachten der 1I. Klasse: Schneewittchen‘ ersten Preis, Meteor⸗Pokal; Paula“ jweiten Prein Carola“ aufgegeben; Kreuzerjachten der III. Klasse: ‚Tai⸗Peng' erten Preis, ‚Frieda“ zweiten Preis; Kreuzerjachten der 1IV. Klasst: Glückauf 111 ersten Preis, Ette 1II. zweiten. . Midgard“ dritte Preis. Zwischen Hamburg“ und „Meteor“ ist die Entscheidung übe 3 . noch nicht gefallen, da „Meteor“ noch Einspruch erheben oönnte.
Die Kaiserlichen Majestäten haben hier an Bord da „Hohenzollern Wohnung genommen.
Peine, 28. Juni. (W. T. B) Wegen der vom Gutsbesitz Leßmann in Oberg bei Peine am vergangenen Montag vorge nommenen Entlassung einer Anzahl pol nischer Arbeiter ma sich unter den auf dem Gute verbleibenden volnischen Arbeitern cing große Unzufriedenheit bemerkbar, die gestern ihren Höhepunkt erreicht Leßmann wurde von etwa 40 Arbeitern mit Heugabeln usw. tätlich angegriffen und mußte flüchten. Die berbeigerufene Gendarmerie war gejwungen, mit blanker Waffe gegen die Aufrührer de zugehen, und nahm 4 Verbaftungen vor. Nach dem Abzug da Gendarmerie gingen die Polen wieder vor und umlagerten das Ham Leßmanns, den sie in ihre Hände zu bekommen versuchten. De wiederum herbeigerufene Gendarmerie schritt ein und wurde dann dan den polnischen Arbeitern bis Peine wütend verfolgt. Dort sammeln sich die Polen vor dem Amtsgericht und verfuchten die Gefangenen n befreien. Schutzmannschaft und Gendarmerie konnten nur mit blanken Waffe die Polen zum Auseinandergehen zwingen. Bielefeld, 29. Juni. (W. T. B.) Im ganzen östl Westfalen, vor allem im Kreise Bielefeld, und in Lippe sind gesten abend gegen 7 Uhr schwere Unwetter mit Hagelschlag nireden gegangen. Im Kreise Herford ist die Ernte teilweise völlig vernicht In Lippe sind die Felder verwüstet. In Hora sind zahlreiche Scheike durch die Masse der Hagelstücke zertrümmert worden. Von Horn ig Leopoldsthal ist die Ernte auf sämtlichen Feldern vernichtet.
London, 28. Juni. (W. T. B.) Heute fand in der Guilrba die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den Chirurgen Le: List er statt.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erste und Zweiten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonntag: Schau— spielhauß. 172. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frelplätze sind aufgehoben. Letzte Vorstellung der Salson? Feenhände. Lustspiel in 5 Auf⸗ jügen. Nach Seribeg „Les doigts de fése“ be- arbeitet von Th. Gaßmann. Regie: Herr Regisseur Patry. Anfang 71 Uhr.
Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors: Gastspiel des Ve nr n Nachmittags 3 Uhr: 75. Vorstellung. (Halbe Preise.) Die Geisha, oder: Eine japanische Teehausgeschichte. Operette in 3 Aufjügen von Owen Hall. Musik von h n Jones. Regie: Emil Albes. Dirigent: Arthur Pelgker. — Abends 7 Uhr; 76. Vor⸗ stellung. Wiener Blut. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. Regie: Adolf Kühns. Diri⸗ gent: Arthur Peisker.
Montag: Neueg Operntheater. Unter Leltung des Direttorg: Gastspiel des Jos , , 77. Vorstellung. Abonnementsbillette und inf nd ungültig. Gastspiel der K. K. Kammersängerin are Gutheil⸗Schoder von der K. K. Hofoper in Wien. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges
let. Text von Henry Meilhae und Ludovie
löpy, nach einer Novelle deg Prosper Merimée.
egle: a, Litt. Musikalische Leitung: Fritz Redl. Anfang 71 Uhr.
— — —— —
Wiener Blut. Ahlbeck vom Hofth
Anfang 8 Uhr.
Morwitz Oper. Bei halben Preisen
Montag, Abendg
Neues Operntheater. Mittwoch: Gastspiel Marie Gutheil⸗Schoder.
Sonnabend: Gastspiel des Hofopernsängers Bernhard
Denutsches Theater. Gastsplel des Meinbard⸗ Bernauer⸗Ensembles.
Montag: Der Jongleur.
Neues Schanspielhaus.
3 Uhr: Hopfenraths Erben. Montag: Hopfenraths Erben.
Schillertheater.
Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. — Abendt S Ubr: Don Juan, oder: Der steinerne Gast. Große Oper von W. A. Mozart.
Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Zauberflöte.
— —— —— — . R — —
Dienstag: der K. K. Kammersängerin Carmen. Donnerstag: Die Fledermaus.
Tosca.
Freitag: Dienstag: Tosca.
Bajazzo. Donnerstag: Tosca.
eater in Warschau. — Freitag: Carmen.
Sonntag: Der Jongleur.
Garten. Kantstraße 12.) Tie luftige Witwe. Operette in 3 Léon und Leo Stein. ehr.
Sonntag, Abends
Montag bis Sonnabend: Die
O. (Wallnertheater) Männer.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Undine. Romantisch · komische
8 Uhr: Carmen. Salson) Schwank in Y. Veber.
3 Alten von M.
Montag: Hoffmanns Erzählungen. Mittwoch: Hoffmanns Erzählungen.
Sonnabend: Hoffmanns Erzählungen.
Theater des Westens. (Statlon: Zoologischer Sonntag, Abends 8 Uhr:
Musik von Franz Montag und folgende Tage: Die lustige Witwe.
Custspielhaus. (Friedrichstraße 256.) tag, Abends 8 Uhr: Die Welt ohne Männer.
Schillertheater N. Friedrich Bilbelmstahtische⸗ Thegter.) Sonntag, Abends 3 Uhr: styritz Pyritz. Montag bis Sonnabend: Kyritz ⸗Phritz.
Residenztheater. Direttion: Richard Alexander)
Sonntag, Abendz 8 Uhr (letzte Vorstellung in dieser Haben Sie nichts zu Hennequin
Wierer Sun. Komische Oper. Sonntag, Abends 8 . Thaliatheater. Dresbener Straße 7as73
rektion: Kren und Schönfeld) Sonntag: Ensemn gastspiel. Staatsanwalt Alexander. (Titeltelr Adolph Klein.) Anfang 8 Uhr. — Sommeryren
Montag und folgende Tage: Staatsanmes Alexander.
Familiennachrichten.
Verlobt: Magdalena Gräsin von Schwein z n Krain Freiin von Kander mit Hrn. Oberleutns Klautz Nickisch von Rosenegk (Lüben). * Lotte Hermenau mit Hrn. Leutnant Axel von * (Rönigeberg i. Pr. — Daniig-Langfuhr). .
Gestorben? Hr. Haupimaun Hang von ** (Treptow a. R.) Fr Major Dorothea * von Maltzahn, geb. von Jiegesar (Naumnt a. S.). Fr. PVirettor Helene Mattenkig geb. Maetschke (Schöneberg⸗Perlin).
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Verantwortlicher Nebakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlotten burt Verlag ber Grpebltfon (Heibrich) in Berlin Drud der Norbbeutschen Buchhruckereit und Berlch Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. * Siehen Beilagen
(einschlleßlich Börsen⸗Neilaqe).
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der mit zahlreichen farbigen Bildern augge,
Stellenlose Kaufleute melden sich fast täglich in der Schreibstib
Kiel, 28. Junt (W. T. B) Se ine Maje stät der Kaisen
zum Deutschen Reich ere n —
Erste Beilage
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Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
zanzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Sonnabend, den 29.
Staatsanzeiger.
—
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Qualitãt
gering
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Gezahlter Preis für 1 Doppelientner
niedrigster hochster M6. Mt.
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