1907 / 161 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Jul 1907 18:00:01 GMT) scan diff

der Zeit vom 8. bis 13. Juni in die Aebren geschossen, im Norden noch gar nicht. In Südfinnland sind spät besäte Felder dünn, früh besäte fast zu dicht bewachsen; in Nord. und Ostfinnland steht die Saat im allgemeinen dünn. Im Norden ist der Roggen stellen weise eingegangen und auch im Osten haben die Saaten zum Teil beträchtlich durch die Kälte gelitten. Weizen wird in Finnland nur in so unbedeutender Menge an⸗ ebaut, dh Berichtt darüber nicht veröffentlicht worden nd. Die Auzsaat der Frühlingssaaten, nämlich Gerste und Hafer, erfolgte anfangs bei günstigem Wetter, später trat regnerische und kalte Witterung ein. Hafer wurde bis Ende Mai ausgesät, Gerste bis Mitte Juni. Die Saaten stehen im großen und ganzen dicht und gut, nur in Mittelfinnland ist die frühe Haferaussaat durch Frost beschädigt worden. Im nördlichen Teil des Landes (Uleäborglän) ist, soweit berhaupt Fruchtanbau betrieben wird, Geiste die Haupt⸗— saat; dort wird Hafer hauptsächlich zu Grünfutter angebaut.

Mit dem Setzen der Kartoffeln wurde erst in der ersten Hälfte des Juni begonnen, da der Boden nach der langen Regenzeit sauer und kalt war. Im Innern des Landes dürfte, da der Boden noch feucht und unbrauchbar ist, stellenweise noch nicht mit der Be⸗ stellung begonnen sein. Mit der Aussaat der Rüben wurde im all- gemeinen erst Anfang oder Mitte Juni begonnen; sie dauert noch fort. Erdflöhe jerstören in Mittelfinnland stellenweise die früh besäten Felder.

Der Gras wuchs ist in Süd⸗ und Mittelfinnland gut, im Westen mittelmäßig; im Norden ist, das Gras zurückgeblieben. An vielen Orten, namentlich in Knopiolän, herrschte Futtermangel, soda das Vieh ju früh auf die Weide getrieben werden mußte. Das Vie ist stellenweise durch Hunger gefallen. Der Klee hat den Winter teilweise gut überstanden, zum Teil ist er infolge des Auftretens von Erdflöhen eingegangen; im südlichen Finnland ist er auch stellenweise durch Schmarotzerpilje (;0elerotinia trifol) zerstört worden. In den nördlichen und mittleren Teilen des Landes wird Klee nur in geringem Umfange angebaut. .

Im allgemeinen ist zu bemerken, daß, falls warme und günstige Witterung eintritt, in Finnland noch eine gute Ernte, besonders ein reicher Futterertrag, erwartet werden kann, trotzdem die Ernte⸗ aussichten noch zu Anfang Juni sehr trübe waren.

Verkehrs anftalten. Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung. Auf Vorschlag des Reichseisenbahnamts hat der Bundesrat

einige Aenderungen der Anlage B zur Eisenbahnverkehrs⸗ ordnung beschlossen. ;

Nr. XIII ist dahin geändert, daß die zur Beförderung von chlorsaurem Kali und anderen chlorsauren Salzen benutzten Fässer und Kisten mit Papier nicht mehr auszukleben, sondern nur auszulegen sind. Durch das Auskleben wurde nämlich der beabsichtigte Zweck, das Durchstäuben der Salze zu verhindern, nicht erreicht, weil das mit dem Holze fest verbundene Papier beim Rollen oder Schieben der Fässer und Kisten sowie bei einem etwa eintretenden Schwinden des Folgen riß. Beim Auslegen der Fässer mit Papier dagegen ann sich dieses den Formveränderungen des Holzgefäßes an⸗ passen, ohne zu zerreißen. .

In Nr. TWTXXIIL sind aus gesundheits- und veterinär⸗ polizellichen Gründen neue Vorschriften für Konfiskate der ie far nu und für Tierkadaver eingeführt, die nach Ab⸗ deckereien und Vernichtungsanstalten befördert werden.

Die Nr. TWXXVe ist durch die Aufnahme von Patronen aus Ammon⸗Nobelit und aus Neuwestfalit ergänzt; für Ammon⸗Karbonit ist eine andere Zusammensetzung vorgesehen.

Die Aenderungen treten sofort in Kraft.

Das Nähere hierüber ist aus der bezüglichen Bekannt⸗ machung vom 28. Juni d. J. (Reichsgesetzbl. S. 402) zu

ersehen.

Aenderungen in den nächsten Postverbindungen nach Deutsch⸗ Südwestafrika infolge späterer Abfahrt des Reichspostdampfers König“:

Für Briefsendungen nach Swakopmund und für Pakate nach Swakopmund und Lüderitzbucht mit Reiches postdampfer König“ ab Hamburg am 10. Juli 4 Uhr Nachmittags. Schluß in Hamburg am 10. Juli für Briefe 11,30 Vormittags, für Pakete 9, 30 Vormittags. .

Letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof für Pakete am 9. Juli 11,22 Abends.

Die am 8. Juli früh in Berlin aus Italien und Australien fällige Briesfpost ist nicht eingetroffen. Grund: Anschluß— versäumnis in Ala.

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Frau Marie Gutheil⸗Schoder setzte am Sonnabend ihr Gast— spiel als Nedda in Leoneavallos „Bajazzo“ mit durch⸗ schlagendem Erfolge fort. Was die Stimme nicht freiwillig hergibt, wird ersetzt durch eine fein gefeilte Gesangekunst und ein unvergleich— lich ausdrucksvolle Spiel. Ihre Gestalten wachsen aus einer starken künstlerischen Empfindung heraus, die alles in ihren Bann zwingt; dabei vermag die feine Kunst der Sängerin jeder Gestalt neue Seiten abzugewinnen, die in Ton und Geste überzeugend zum Ausdruck kommen. Neben Frau Gutheil⸗ Schoder wirkfe als ausgezeichneter Partner in der Rolle des Canto Herr Hermann Jadlowker von der K. K. Hofoper in Wien mit. Sein schönesz, mächtig 8 Organ fand für den Helden dieser italienischen Volkttragödie den rechten Ton; auch sein Spiel war reich an wirksamen charakteristischen Schattierungen, wenn es sich auch von konventionellen Anklängen noch nicht ganz frei zu halten vermochte.

err Heinz⸗Barth in der Rolle des Silvio trat durch seine schönen

timmittel und sein fie Spiel vorteilhaft hervor. Die musikalische Leitung der Oper führte Herr Redl mit anerkennswertem Geschick und mit Temperament durch Den beiden hervorragenden Gästen wurde wahrhaft begeisterter Beifall gespendet.

Mannigfaltiges.

Berlin, 8. Juli 190.

Das von der Berliner Rettungsgesellschaft, E. V., mit dem Magistrat der Stadt Berlin getroffene Abkommen ist nun⸗ mehr durchgeführt worden. Die Zentrale und die ,, der Gesellschaft sind auf die Stadt übergegangen, die Hauptwachen (Krankenhäuser) haben sich an die Städtische Zentral im Rat⸗ hause angeschlossen. Dem Aerzteverein der Berliner Rettungs⸗ gesellschaft ist der ärztliche Dienst in den nunmehr Städtischen Rettungswachen übertragen worden. Der größte Teil der seitherigen Beamten der Rettungsgesellschaft ist vom Aerjteberein übernommen worden, der Bureauvorsteher seitens des Magistrats und einige Angestellte haben anderweitig passende Stellung gefunden. Außerdem hat die Berliner Rettungsgesellschaft ihren sämt⸗ lichen 20 seitherigen Beamten in Anerkennung der ihr in dem beinahe 10 ,n Bestehen geleisteten treuen Dienste und um ihnen den Uebergang in einen neuen Wirkungekreis zu erleichtern, Gratifikationen in ungefährer Höhe des Gehalts für 2 und 1 Monat gewährt.

Die gesamte, planmäßige und für den Weltbedarf maßgebende Bernsteingewinnung beschränkt sich auf die preußischen Bern— steinwerke an der ostpreußischen Küste des Samlandes. Die heutigen gebräuchlichen Gewinnungsarten des Bernsteins sind, wie Dr. R. Stritter im „Prometheus“ ausführt, das Auflesen am Strande, das i e mit Kaͤschern, das sogenannte Stechen und die bergmännische

rschließung der Bernsteinlager.

Die Strandnutzung in Ostpreußen ist vornehmlich an die Ge— meinden der Stranddörfer, weniger an einzelne Unternehmer ver— pachtet. In Westpreußen ist sie im wesentlichen ein altes Privileg der Stadt Danzig, die aber ihrerseits dem Staate gewisse Rechte zur Gewinnung des Strandbernsteins eingeräumt hat, der hier nur in geringen Mengen gefunden wird.

Die Menge des jährlich gewonnenen Strandbernsteins ist schwankend. In der Regel beträgt die Produktion annähernd 26 000 kg. Daß Tauchen nach Bernstein und Ausbaggern des Bern— stein führenden See bezw. Haffgrundes findet heute nicht mehr statt, da man sich keinen lohnenden Gewinn davon verspricht. Häufig schwimmt der Bernstein in Tangmassen verstrickt auf hoher Sce; er wird dann von Booten aus geschöpft. Dann aber kann man ihn auch wieder in der Nähe der Küste und bei klarem, stillem Wetter auf dem Grunde liegen sehen. Vieser sogenannte Stechbernstein wird mit langen Hakenstangen gelockert und in Stechnetzen aufgefangen.

Gegenüber der Jahresförderung des durch den Grubenbetrieb in Palmnicken in Samland gewonnenen Bernsteins sie beträgt im Durchschnitt 400 000 kg ist die Menge der ö fast unbedeutend. Die bergmännische Erschließung des samländi⸗ schen Bernsteinlagers bern, lediglich in dem von der Grube „Anna? aus betriebenen Bergwerksbetrieb bei Palmnicken, in dem rund 700 Arbeiter beschäftigt werden. Wie beim Steinkohlenbergbau arbeiten hier Hauer und Förderleute. Erstere sind mit Spitzhacken ausgerüstet und betreiben den Abbau. Letztere füllen die abgebauten Massen in Förderwagen, die auf Schienen nach dem Schacht bezw. auf den Förderkorb geschoben und durch dag Förderseil zutage gezogen werden. Jeder Hauer trägt auf der Brust einen leinenen Beutel, in dem er die ihm zu Gesicht kommenden größeren Bernfteinbrocken ansammelt. Nach beendeter Schicht müssen sich die Arbeiter einer Revision unter⸗ werfen, damit kein Stückchen Bernstein unterschlagen werden kann. Der Wasserreichtum erschwert sehr die eigentlichen Gewinnungs— arbeiten, die Bergleute werden oft gänzlich durchnäßt.

Dem Förderraum schließt sich unmittelbar die Wäscherei an. In gleicher Ebene mit ersterem befindet sich eine Stürzvorrichtung, mittels welcher die Förderwagen umgekippt werden, damit sie ihren Inhalt in die darunter befindliche Rinne entleeren. Diese Rinne, in die sich das aus dem Schacht gepumpte Wasser in starkem Strome ergießt, hat ein ziemlich starkes Gefälle und einen siebartig durch—⸗ löcherten Boden. Die Rinnen entlang sind Arbeiter verteilt, die mit Stangen das Fördergut zerkleinern, soweit es erforderlich ist. Der Sand fällt mit dem Wasser durch die Sieblöcher, während die Bern⸗ steinstücke weitergeschwemmt werden und sich am Ende der Rinne an⸗— sammeln.

Der so gewonnene Bernstein hat nun noch eine grobe, die Be⸗ urteilung seiner Reinheit erschwerende Rinde, in deren Vertiefungen noch blaue Erde haften geblieben ist. Diese zu beseitigen, ist der Zweck der Tonnenwäsche, der der Bernstein sodann unterzogen wird. Er gelangt in rolierende Tonnen, in denen Rohrbesen im Verein mit Sand und Wasser seine Rinde bearbeiten und abscheuern, wodurch er erst sortierfähig wird. Dadurch werden drei Hauptroharten ausgesondert: große Ware, mittlere und ganz kleine Ware. Letztere, von nicht ganz Erbsengröße, macht etwa 50 0/0 der Förderung aus; sie wird in Palmnicken durch trockene Destillation zu Bernstein kolophon eingeschmolzen. Dieser geschmoljene Bernstein wird noch in heißem Zustande in Fässer gegossen, in denen er zu massiven Blöcken erstarrt. Er kommt in sieben Qualitäten in den Handel und bildet das Rohmaterial zu dem wegen seiner unübertrefflichen Eigenschaften so geschätzten Bernsteinlack. Der größere Bernstein wird in der Sortiererei der Bernsteinwerke zu Königsberg einer überaus komplizierten und sinnreichen Sortierung durch Handarbeit unterzogen, wobei dreißig Arbeiter und siebzig Arbeiterinnen beschäftigt werden. Ausschlaggebend für die Sortierung des Bernsteins sind in erster Linie seine Reinheit, seine Größe, Färbung und Härte (Dichtig⸗ keit). Unter diesen Gesichtspunkten volljieht sich die Trennung in fast 200 handelsfertige Sortiments.

Der Preis des Bernsteins ist wie die Sortierung recht ver— schieden; abgesehen von besonders schönen und großen Schaustücken, die einen nicht zu verallgemeinernden Liebhaberprels erzielen, steigt der Erlös in den besten Sorten bis u 300 M für das Kilogramm.

Stendal, 8. Juli. Amtliche Meldung. Gestern abend gegen It Uhr ist auf dem hiesigen Bahnhofe der Arbeiter Otto Ha k beim Nachschieben eines Handwagens der Eilgutabfertigung von Bahn. steig 2 nach Bahnsteig 3 durch eine leersahrende Lokomotlve auf dem Ueberwege erfaßt und an beiden Beinen schwer verletzt worden. Die Untersuchung ist eingeleitet worden.

Straßburg i. E, 6. Juli. (B. T. B) Der deutsche Kongreß für Volks- und FJugendspiele, der aus allen Teilen des Reichs stark besucht ist, wurde von dem Vorsitzenden Abg. von Schenckendorff eröffnet. Als Vertreter des Reichskanzlers begrüßte der Geheime Oberregierungsrgt Dr. Lewald die Versammlung, namenz des Statthalters und des Ministeriums von Elsaß-Lothringen der Unterstaatssekretär Dr. Mandel, nameng der Stadt Straßburg der Bürgermeister Dr. Schwander. Vertreter der Krieggministerlen ben. Preußen, Bayern und Württemberg, mehrere Hoch. schulen zahlreicher Städte und Vereine waren anwesend. Beim Be, ginn der Verhandlungen überbrachte der Professor Dr. Rühl die Glückwünsche der Deutschen Turnerschaft. Es sprachen von Schencken. dorff über den von Goßlerschen Spielerlaß von 1882 zur 25 jährigen Erinnerung, Stadtschulrat Dr. Lyon-Dresden über Volkz, und Jugendspiele als Aufgabe der Stadtverwaltungen, und Regierungzrat, Beihßeordneter Dominieut⸗Straßburg über die Heranziehung der Arbeiterschaft für die Spielbewegung. Herrn von Schenckendorff wurden bom Zentralausschuß 5 künstlerische Plaketten als Verleihung für Wanderpreise und eine Festauflage der Schrift . Spielnachmittage? überreicht. Eine umfangreiche Debatte folgte, in der besonders die Not. wendigkeit eines allgemeinen verbindlichen Spielnachmittag anerkannt wurde. Auf der Tagesordnung standen ferner Vorträge des Pro— fessors Heinrich über die körperliche und Cstis Ertüchtigung der deutschen akademischen Jugend und des Oberlehrers Dr. Burgeß über winterliche Leibesübungen in freier Luft. Eine reich beschichle Ausstellung von Spiel, und Sportgeräten und einschlägiger Literatur ist mit der Versammlung verbunden. Am Nachmitiag wurden Turnspiele aller Schulen abgehalten und am Abend ein Fest in der Orangerie, verbunden mit Vorführungen von Turn, Rad— fahrer⸗ und Gesangvereinen.

London, 8. Juli. (W. T. B.) Bei den Vorbereitungen, die für den Empfang des Königs aus Anlaß dessen Besuchs bei der Feier des Ritterordens von St. Patrick in Dublin getroffen wurden, stellte sich heraus, daß die Königlichen Insignien des Ordens, im Werte von 50 900 Pfund Sterling, die auf Schloß Dublin aufbewahrt wurden, gestohlen worden sind.

London, 6. Juli. (W. T. B.) Die Admiralität macht be— kannt, daß gestern morgen um 2? Uhr 40 Minuten in der Mündung der Tyne ein Zusammenstoß zwischen dem englischen Kriegsschiffe Assistance? und dem deutschen Dampfer Marie“ stattfand. Letzterer sank und die Frau des Kapitäns ertrank. Der Rest der Besatzung befindet sich an Bord der Assistance.

Grenoble, 6. Jult. (W. T. B.) Von drei deutschen Studenten, die gestern einen Aufstieg auf einen Gipfel der Grande Chartreuse unternahmen und sich dabei verirrten, stürzte einer, ein Bayer aus Landau i. Pf., namens Steinfeld, 150 m tief in eine Schlucht. Seine Leiche wurde aufgefunden.

Paris, 7. Juli, (W. T. B.) Heute nachmittag zerfetzte gin Mann das Gemälde Die Sündflut“ von Poussin im Louvbvremuse um durch Messerstiche.

Mailand, 7. Juli. (W. T. B.) Heute früh hat zwischen einem von Turin kommenden Güterzuge und einem nach Porto Ceresio fahrenden elektrischen Zuge in der Nähe des Bahnhofs von Mailand ein Zusammenstoß stattgefunden, bei dem ungefähr zwanzig Personen verletzt wurden, darunter vier schwer.

(W. T. B.) Heute wurde hier ein Schillerdenkmal enthüllt. Dr. Theodor Barth hielt an die Fest— versammlung eine Ansprache. Von dem Deutschen Kaiser traf aus dem Anlaß der Enthüllung ein Telegramm an den deutschen Konsul Grunow ein. Das Denkmal ist ein Geschenk der deutschen Einwohner an die Stadt.

Vietoria (British⸗Tolumbia), 8. Juli. (Meldung des Reuter— schen Bureaus.) Der Dampfer Mountroyal“ der Hudson⸗Bai⸗ Company, der auf dem Skeenafluß verkehrt, ist in einer engen Felsen⸗ schlucht vollständig wrack geworden. Von der Besatzung ertranken fünf Mann; die Fahrgäste konnten gerettet werden.

St. Paul, 7. Juli.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depesch en.

Paris, 8. Juli. (W. T. B.) In Chalons⸗sur⸗Sagne hielten die Vertreter der Winzer der Bourgogne eine Versammlung ab, in der das von der Kammer angenommene Gesetz, betreffend die Weinfälschungen, für durchaus unzu reichend erklärt wurde.

Paris, 8. Juli. (W. T. B.) Der Oberst Auger Kommandeur des 4. Infanterieregiments, wurde in Nicht—

gerichtet hatte: „Kameraden aller Grade, verletzt niemals ab— sichtlich meine Befehle, scheut Euch aber niemals, über meine Befehle hinauszugehen, oder gegen diese zu handeln, wenn Euer Gewissen Euch sagt, daß Ihr dem Dienst zum Vorteil handelt und daß ich, wenn ich von Eurem Verhalten ver— sständigt würde, es nur billigen könnte.“

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

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Komische Oper.

Dienstag, Abends 8 Uhr:

Thaliatheater. (Dreedener Strahe 72s7. Di- rektion: Kren und Schönfeld.) Dienstag: Ensemble⸗

von Rosenberg (. Zt. Bottschow). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Alexander von Arent—

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Mn 161. Berlin, Montag, den 8. Juli 190.

2 Zusammenstellung der Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Monat Juni 1907, jusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

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Gestorben: Hr. Oberstleutnant a4. D. (Eduard bon Tettenborn (Jend). Hr. Hauptmann a4. T Clemens Frhr. von Hausen (2oschwitz b. Dresden).

, , Q Hr. Gustay von Rauch (Schwerin). Auguste Freifrau von Gahlenz, geb. Frelin von Lützerohe

Familiennachrichten. Weimar). Verw. Fr. Anna von Ponic'au,

geb. Freiin Oppen von Huldenberg (Dresden). ö Verlobt: Frl. Rose Schildknecht mit Hrn. ö Leutnant Hang Ulrich von Troschke (Seifergdorf (.

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Tosca. Mittwoch: Hoffmanns Erzählungen. Donnerstag: Carmen. Let eg. Hoffmanns Erzählungen. onnabend: Tosca.

astspiel. Staatsanwalt Alexander. (Titelrolle: 'in, Klein.) Anfang 8 Uhr. Sommerpreise.

Mittwoch und folgende Tage: Staatsanwalt Alexander.

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Dentsches Theater. Gastspiel des Melnhard- Bernauer ⸗Ensemblegz. Dienstag: Der Jongleur.

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Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 3 Uhr: Die lustige Witwe. Operette in 3 Akten von 66 Löon und Leo Stein. Musik von Franz ehr.

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piel von Heinrich Bötel. Martha, oder: Der tag, Abends 8 Uhr: Die Welt ohne Männer.

arkt zu Richmond. Romantische Oper in 4 Akten von Fr. von Flotow. M ., und folgende Tage: Die Welt ohne ãnner.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die e r,. Schillertheater N. (Friedrich Wil belmst dtischet

; Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Heinrich Bötel. Der Postillion von Longjumeau. Theater.) Biengtag, Abends 5 br: ay ritz Phritz. Mittwoch und folgende Tage: Kyritz ⸗Pyritz.

Neunes Schauspielhaus. Ensemblegastspiel unter Leitung von Harry Walden. (Sommerpreise.) Diengtag: Raffles. Anfang 8 Uhr.

Mittwoch: Raffles.

b. Sorau N. 2. Hannover). Frl. Erna Kraft Verantwortlicher Redakteur:

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es. Max Hartwig (Berlin). Frl. Charlotte J in C

Thieme mit 22 Oberleutnant Siegfrled von Direktor Dr. Tyrol 1 gharlotten urs urg). Verlag ber Grpebition (Heibrich)ĩ in Berlin.

Druck der Norbbeutschen Buchhruckerei und Verlagt— Anstalt Berlin Sw., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen (einschließlich Borsen⸗ Beilage).

Livonius (Lune Verehelicht: Hr. Oberleutnant Horst von Groddeck mit Frl. Else Baronesse von der Recke (Königs⸗ berg i. Pr). Hr. Rittmeister Ernst von Krosigk mit Frl. Elisabeth Dionystus (Berlin). Geboren: Kin Sohn: Hrn. Rittmeister Grafen Schwerin (Braunschweig) Hrn. Leutnant Curt

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