Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 31 des Reichsge n. enthält unter
Nr. 33561 Be mn, r,, betreffend die Einrichtung und den Betrieh der Buchdruckerelen und Schriftgießereien. Vom 5. Juli 1907.
Berlin W. 9, den 8. Juli 1907.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krü er.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem außerordentlichen Professor in der medizinischen Fa⸗ kultät der Königlichen Friedrich Wilhelms⸗Universität und dirigierenden Arzte im Augustahospital zu Berlin Dr. Fedor 6eme den Charakter als Geheimer Medizinalrat zu ver—⸗ eihen.
Finanzministerium.
Das Katasteramt Kupp im Regierungsbezirk Oppeln ist zu besetzen.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Bei dem in St. Johann⸗Saarbrücken bestehenden Schieds⸗ erichte für Arbeiterversicherung des Saarbrücker Knapp— e n e nen ist dem Königlichen Landrichter Mayer in Saarbrücken für die Dauer der dienstlichen Behinderung des stellvertretenden Gerichtsvorsitzenden, Landrichters Dr. Schrei⸗ ner in Saarbrücken die Stellvertretung im Vorsitz des Ge— richts übertragen worden.
Ministerium der 6 Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
ela gnti m g hn n g.
Die Turn- und Schwimmlehrerinnenprüfung, die im Herbst 1907 in Berlin abzuhalten ist, wird Ende November 1907 an einem noch festzusetzenden Tage be— ginnen.
Unter Bezugnahme auf meinen Erlaß vom 1. November 19066 — U IIIA Nr. 3209 ꝛc. — weise ich ausdrücklich darauf hin, daß zu dieser Prüfung nur in der Provinz Brandenburg oder in einer solchen Provinz wohnende Bewerberinnen zuge—⸗ lassen werden, in welcher eine Prüfungskommission für Turn⸗ lehrerinnen noch nicht besteht. Ausnahmen von dieser Be⸗ stimmung sind nur zulässig, wenn die bezüglichen Anträge durch besondere Verhältnisse, z B. durch den Ort der Ausbildung für die Prüfung, begründet sind.
Meldungen der in einem Lehramt stehenden Bewerbe⸗ rinnen sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens bis . 1. Oktober 1907, Meldungen anderer Bewerberinnen bei
erjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk die Be⸗ treffende wohnt — in Berlin bei dem Herrn Polizeipräsi⸗ denten — ebenfalls bis zu diesem Tage anzubringen.
Ist der Aufenthaltsort der Bewerberin zur Zeit ihrer Mel⸗ dung nicht ihr eigentlicher Wohnsitz, so ist auch der letztere; anzugeben. .
Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie genau der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1891 entsprechen und mit den im 5 4 derselben vorgeschriebenen Schriftstücken ordnungsmäßig versehen sind. In dem Gesuche ist anzugeben, ob die Bewerberin sich zum ersten Male zur Prüfung meldet, oder ob und wann sie sich bereits der Turn— lehrerinnenprüfung unterzogen hat.
Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit bei⸗ zubringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein. Aus dem ärztlichen Zeugnisse muß hervorgehen, daß die be⸗ treffende Bewerberin körperlich zur Turnlehrerin geeignet ist.
Das Zeugnis über die Turn⸗ bezw. Schwimmfertigkeit ist von der Ausstellerin eigenhändig zu unterschreiben.
Die Anlagen jedes Gesuchs sind zu einem Hefte vereinigt einzureichen.
Berlin, den 26. Juni 190.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Im Auftrage: Schwartzkopff.
Dem Volksschullehrer und Organisten Paul Mittmann in Breslau ist der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen worden.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
elan nt m n dung
Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗
wirkten Verlosung der Prioritätsobligationen
III. Serie,
III. Serie Lit. B und
III. Serie Lit. G 1. und 2. Cmission der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahngesellschaft sind die in der Beilage verzeichneten Nummern gezogen worden.
Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1908 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge
vom 2. Januar 1908 ab gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen bei der Staatsschuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Taubenstraße Nr. 29, zu erheben. Dabei sind r a. mit den Obligationen III. Serie die Zinsscheine
Reihe VI Nr. 3 bis 20R,
b. mit den Obligationen III. Serie Lit. B die Zins⸗
scheine Reihe V Nr. 12 bis 20,
c, mit den Obligationen III. Serie Lit. G 1. und 2. Emission die Zinsscheine Reihe IV Nr. 15 —20 nebst Erneuerungsscheinen für die nächsten Reihen unentgeltlich mitabzuliefern. ie Zahlung erfolgt täglich von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn- und Festtage und der beiden letzten Geschäftstage jedes Monats.
Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungshaupt⸗ kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse; die Effekten können einer dieser Kassen schon vom 2. 2 1907 ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschuldentilgungskasse ur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung . Auszahlung vom 2. Januar 1908 ab bewirkt.
Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.
Mit dem 31. Dezember d. J. hört die Verzinsung der verlosten Obligationen auf.
Zugleich werden die bereits früher ausgelosten, auf der Beilage verzeichneten, noch rückständigen Obligationen wieder⸗ holt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die e n derselben mit dem 31. Dezember des 6 ihrer Verlosung aufgehört hat, und daß jeder Anspruch aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen und dessen ungeachtet nicht r nd binnen ag een nach 1 letzten m, Aufruf zur Einlösung vorgelegt sein werden. — ; Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen oben genannten Kassen un, . verabfolgt.
Berlin, den 2. Juli 1907.
Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bitter.
Bekanntmachung.
Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be—⸗ wirkten Verlosung der Köthen-Bernburger Eisen— bahnaktien sind aß, Nummern gezogen worden:
Nr. 3273, 32774, 3277, 3278. 3280, 3384, 3286, 3288 bis 3290, 3294, 3298 bis 3302, 3304 bis 3309, 3311 bis 3314, 3318 bis 3320, 3322 bis 3329, 3331 bis 3335, 3338, 3346 bis 3345, 3348, 3*5 . rene de e gn
zusammen 50 Stück über je 100 Tlr. — 5000 Tlr. 2 15 000
Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1908 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Rummern verschriebenen Kapitalbeträge vom 2. Januar 1908 ab gegen Quittung und Rückgabe der Aktien und der nach diesem Termine zahlbar werdenden Zinsscheine Reihe 7 Nr. 5 bis 10 nebst Erneuerungsscheinen für die nächste Zinsscheinreihe bei der Staatsschuldentilgungskasse hierselbst W. 8, Taubenstraße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt täglich von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit , der Sonn⸗ und Festtage und der beiden letzten eschäfts⸗ tage jedes Monats. Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungshauptkassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreis⸗ kasse; die Effekten können einer dieser Kassen schon vom 2. De⸗ ember 1907 ah eingereicht werden, welche sie der Staatg⸗ e fen f nge af . vorzulegen hat und nach er— folgter Feststellung die bewirkt.
Der Betrag etwa fehlender Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.
Vom 1. Januar 1908 ab hört die Verzinsung der verlosten Aktien auf.
Zugleich werden die bereits früher ausgelosten, aus
der Kündigung zum 1. Januar 1966 noch rückständigen, nit Zinsscheinen Reihe V Nr. 3 bis 10 nebst Erneuerungsschin almweisung) für die nächste Zins—⸗ scheinreihe ab . Aktien Nr. 3614 und 36360 wieder⸗
uszahlung vom 2. Januar 1908 ab
holt und mit dem Benerken aufgerufen, daß deren Verzinsung mit dem genannten Täge-aufgehört hat. ß zu den Quiftungen werden von den oben bezeichneten Kassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, den 2. Juli 1907. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bitter.
Angekommen:
Seine Exzellenz der Präsident des Reichsbankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch, von der Dienstreise.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsm inisterium s. 24. Juni. Müller, Krüger, Proviantamtsassistenten in Münster 1. Westf. bezw. Dieuze, nach Minden biw. Düsseldorf versetzt. Die unterm 22. Mai 1907 verfügte Versetzung des Propiantamtsassist. Fehlandt von Münster i. Westf. nach Minden ist aufgeboben.
Aichlamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. Juli.
Der Unterstaatssekretär im Reichspostamt, Wirkliche Ge⸗ heime Rat Sydow, hat sich mit Urlaub nach Tirol begeben.
Der Wirkliche Oberkonsistorialrat Moeller, weltliche Stellvertreter des Präsidenten des Evangelischen Oberkirchen rats, ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Flußkbt „Vaterland“ am 5. Juli in Tschunking angekommen.
S. M. S. „Panther“ ist am 5. Juli in St. Kitts ein⸗ getroffen und beabsichtigt, heute nag Bridgetown (Barbados) weiter zu gehen.
S. M. S. S. „Fürst Bismark“ und „Leipzig“ sind gestern von Miyadzu nach Hakodate in See gegangen.
Sachsen.
Der Entwurf zum Wahlßsesetz für die Zweite Kammer der Ständeversamm ung ist mit längerer Be⸗ gründung am Sonnabend veröffentlicht worden.
Nach dem Entwurf wird die Kamner aus 82 Abgeordneten ge—⸗ bildet, die auf 6 Jahre gewählt werden; nach Ablauf der 6 Jahre wird die Kammer neu gewählt. 42 Abseordnete sollen von den zur Wahl berechtigten Staatsangehörigen, lie (ine direkte Staatssteuer entrichten, das 25. Lebensjahr willendet haben und seit mindestens 6 Monaten im Orte dir Listenaufstellung wohnen,
in direkter und geheimer Verhältnigzwah gewählt werden, wobei die⸗
jenigen Wahlberechtigten noch eine Zusatzstimme erhalten einem mit einer Wohnung versehenen, im Königreich ahff h legenen Grundstücke, auf welchem nach Abrechnung der die Geb . samt Hofraum treffenden Einhelten mindestens 126 Steuern ar das alleinige Eigentum oder der alleinige gesetzliche Jie bun zusteht, oder die bei der staatlichen Cinkommensteuer ein Gabe ub von mehr als 1600 S versteuern, oder die ihre soissens ch i Bildung durch Zeugnisse, die für den einjährig freiwillsgen il nt . genügen, nachwessen können. Nach der egründung dez Een, wurf würden von insgesamt 6b6 645 Landtagswählern Ils gz also ein Drittel der , zwei Stimmen erhalten. Je der 27 amthauptmannschaftlichen Bezirke sowte die Bezirke ber Sin 8 und Zwickau bilden je einen Wahlkreig; in den Shin resden und Leipzig sind je h, in Chemnitz 3 Wahlkreife zu bilden sodaß die Gesamtjahl ker Wahlkreise eben 42 erglbt. Alg Abge.
.
ordneter ist bei der Verhältniswahl jeder . wählbar, der
überhaupt stimmberechtigt ist, seit mindesteng drei Jahren die schsisch
Staatsangehörigkeit besitzt, eine direkte Staatgsfeuer von wentgstenß .
30 4 jährlich entrichtei, das 30. Lebensjahr vollendet sowie bei seiner Nominierung glg. Kandidat Der Verwaͤltungsbehörde angejeigt hat Laß er eine auf ihn fallende Wahl annehmen werde und? zu welcher Partel er sich bekenne. Die Ermittelung des Wahlergebnisses erf nach Feststellung der sogenannten Wahljahl dadurch, daß
gestellt wird, wie viel gültige Stimmen auf alle Kandidaten hl.
einzelnen Partei und damit auf die ganze Partei abgegeben worden sind und wie oft in dieser Zahl die Wahlzahl enthalten ist. diesen 42 Abgeordneten werden 40 durch die Kommunalperbände ge.
wählt, und zwar bilden dann die amtshauptmannschaftlichen Verbande .
sowie die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und wickau einen Wahlkreig. In den Staͤdten Dresden und Leipzig 6 . in der Stadt Chemnitz sowie in den amtshauptmannschaftlichen Be zirken Chemnitz, Zwickau und Pirna je 2, in den übrigen amtshauptmann⸗ schaftlichen Bezirken sowie in den Städten Plauen und Zwickau se! Ab⸗ geordneter gewählt. Die Wahl erfolgt schriftlich und geheim in den amtshauptmannschaftlichen Verbänden durch die Bejirkzhersammlung in den Städten Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau i gemeinschastlicher Sitzung des Siadtrattz und der Stadtverordneten. Nicht wählbar sind bei diesen Wahlen alle Personen, die noch nicht 30 Jahre jählen, noch nicht mindestens 3 Jahre die sächsische Staatz. angehörigkeit besitzen, im Wahlkreise als Amtshaupimann oder Mit⸗ alied eines städtischen Ratskollegiums tätig sind, bereits der Ersten Kammer als Mitglieder angehören oder durch Verhältniswahlen ge⸗ wählt worden sind.
Oesterreich⸗Ungarn.
In den gestrigen Ausgleichs verhandlungen zwischen den beiderseitigen Ministern und Fachreferenten wurden, laut Meldung des „W. T. B.“, die Veterinärkonvention, der Patent,, Muster⸗ und Markenschuz sowie die Frage der Schiedsgerichisklausel im Handelsvertrag geregelt.
— Der Agramer Landtag ist gestern durch ein König⸗ liches Handschreiben vertagt worden. .
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause wurde gestern die Regierung wegen der Befreiung des von Raisuli gefangen gehaltenen Kalds Mac Lean interpelliert.
Nach dem Bericht des W. T. B. erklärte der Parlame mstt⸗ sekretär Runeiman in Beantwortung der Anfrage, daß die englische Regierung auf die maurische Regierung einen Druck augüͤbe hinsichtlich der Notwendigkeit, die größten Anstrengungen zu machen, um die Be, freiung Mare Lean zu erlangen, daß sie jedoch die maurische Regie rung davor gewarnt habe, irgendwelche Schritte zu tun, welche die er hn Sicherheit Mae Leans in Gefahr bringen könnten.
Frankreich.
Im Parlament wurde gestern ein Gelbbuch über die
mazedonischen Angelegenheiten und die türkische
Zollerhöhung verteilt, das 71 Schriftstücke enthält, die
zwischen dem 3. Januar 1906 und dem 26. April 1907 aus— ö
getauscht wurden und sich auf die Finanzlage der drei Wilajets und die Erhebung der dreiprozentigen Zollerhöhung beziehen. Das Gelbbuch enthält, „W. T. B.“ zufolge, ferner in 32 Anhängen verschiedene diplomatische die von den interessierten Mächten herrühren, Kollektid— noten und Entwürfe von Noten, die für die Pforte bestimmt sind und den Text des Protokolls über die Erhöhung der Zollgebühren. Das letzte Dokument ist eine Note, in der der Botschafter Constans dem Minister Pichon mitteilt, daß das Protokoll bezüglich der Zollerhöhung von den Vertretern der Großmächte und dem kfürkischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten unterzeichnet worden sei.
— Die Deputiertenkam mer verhandelte gestern über den vom Senat abgeänderten Gesetzentwurf, betreffend die vor⸗ zeitige Entlassung der Soldaten des Jahrgangs 1903.
Wie das W. T. B. berichtet, erhob der Abz. Raiberti (radikaler Republikaner) im Laufe der Debatte Einspruch dagegen, daß die Meuterer des 17. Linienregimentz nach der Abreise ihrer Kameraden unter den Fahnen behalten würden. Der Ministerpräsident Clemenceau erwiderte, das jur Verhandlung stehende Gesetz ge= währe den davon betroffenen Soldaten eine Gunst, die man Meuterern nicht gewähren könne. Raiberti schrieb die Disziplinlosigkeit dem Umstand zu, daß wegen Vergehen gegen das gemeine Recht Verurteilte im Heere seien. Die General debatte wurde darauf geschlossen. Der Kriegsminister Pic quart er— klärte, er werde die Soldaten des Jahrgang 1103 vom 12. Jul ab entlassen, je nachdem sie in ihre Garnisonen zurückkehren, die jut Aufrechterbaltung der Ordnung im Süden notwendigen Mannschaften aber unter den Fahnen behalten. Vie Soldaten, die länger unter den Fahnen zurückgehalten werden sollen, würden dadurch in keiner Wen ungerecht behandelt, da das Gesetz ihnen eine tatsächliche Dienstzeit von zwei Jahren auferlege. Der Abg. Berteaur, der Präsident der Kommission für das Heerwesen, bemerkte, eg handle sich um 22 000 Mann, deren Vienstausübung nicht unnütz sein werde, da Frankreich während dreier Monate nur einen einzigen ganzen Jahr— gang unter den Fahnen haben werde. Pie quart unterstützte diese Behauptung, indem er die Hoffnung aussprach, daß die ztammer sich seiner Auffassung anschließen werde. Der AÜbg. Jau rss warf die Frage auf, wag die Regierung hindere, unter Vorschůtzung ker im Süden vorgekommenen Greignisse nicht nur die Beurlaubten, sondern den ganzen Jahrgang zurückzu— halten. Clemengeau trat dem entgegen, indem er ausführte, Piequart habe nur seine Wünsche zum Außdrück gebracht und über— lasse der Kammer die Aufgabe, kchrerseitz die Sachlage zu würdigen, Jaureg erwiderte, die Regferung verlange, daß die Kammer hon ihrem Urteil abgehe, ohne irgend ein natlonalct oder mil itarischet Interesse ju ihrer Entschulbigung anführen zu können. Der Ministerpraͤsident Clemenceadu sprach sich darauf in ent⸗ schiedenster Weise gegen die Heimsenbung. der Meuterer bet 1I7. Regiment aut, Die Versetzung nach Tunis stelle übrigens nur eine sehr gelinde Strafe dar. Ver von den Soldaten begangene Aft der Revolte, den Jaurètz altz daz erfreulichste EreigniJz seu 35 Jahren bezeichnet habe, sei tas lch inn inst⸗ unhellpolste und grausamste Verbrechen, das seit Ih Jahren gegen bas Vaterland berüht worden sei,. Pie erste Pflicht ber Regiernng sel es, diesen Meuterejen ein für alle mal ein Ende zu machen, ber Schlange ben Koyf zu zertreten. Clemencedu schloß „Wenn Sie wollen, daß es überhaupt noch ein Frankreich gibt, bann dürfen Sie den auf—
n an
Neben ö. .
Dokumente,
ü oldaten diese Vergünstigung nicht gewähren. Jaursts , n,, 53 heftig an. Eg sel nicht ju lange
daß Clemen eeau felbst eine Sprache geführt habe, die er heute em Verbrechen gegen das Vaterland bezeichnet habe. Es handele 3 nicht um eine Vergünstigung, sondern um die Anwendung des von ⸗ Kammer votierten Gesetzes, und Clemenceau wolle seine Ver ˖ . mit der des Parlaments decken. Die Kammer könne
ärakt der Regierung unmöglich jzustimmen. 9 . . err en Lafferre beantragte Lostrennung
des Artikels 3, der die Meuterer des . Regiments von der Heimsendung ausschließt, wurde mit 3865 gegen 167 Stimmen Vbgelehnt. Der Artikel 3 wurde dann mit 394 gegen I12I Stimmen und das gesamte Gesetz mit 457 gegen 3 Stimmen angenommen.
Nußzland.
Der Ministerrat hat, einer Meldung des W. T. B.“ zufolge, das Marineministerium ermächtigt, für 1908 bis 1911 zum Hau oon Kriegsschiffen und deren Ausrüstung mit Artillerie und Torpedos alljährlich 31 Millionen in das Marinebudget einzustellen und den in er, en,. für 1906 für vorausgesehene, aber noch nicht durchgeführte Maßnahmen eingestellten Kredit zur Inangriffnahme der Bauten im laufenden
Jahre zu benutzen. SESpanien. Der Sen gt hat sich gestern, s. . B zufolge, dafür ausgesprochen, den Familien der Opfer des Attentates vom 31. Mai 1906 eine lebenslängliche Pension zu bewilligen.
Türkei.
Die Pforte hat nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ auf die letzte Kollektivnote der Botschafter in Konstantinopel erklärt, daß Waren, die vor der Zustimmung Frankreichs zur dreiprozentigen Zollerhöhung in den Bestimmungshäfen eingetroffen seien, dem früheren Tarif unterworfen werden würden.
— Infolge einer aufgefangenen Korrespondenz des Banden⸗ chefs Cuckow, des Nachfolgers des vor einigen Monaten bei Istip gefallenen Razvigeow, sind gegen 41 kompromittierte Bulgaren in Istip, meistens angesehene Persönlichkeiten, Haft⸗ befehle erlassen worden. 15 Verhaftungen wurden bereits vorgenommen. Die übrigen Personen sind teils flüchtig ge⸗ worden, teils halten sie sich verborgen.
— Der Kabinettschef des Ministers der auswärtigen An⸗ gelegenheiten Jussuf Bey ist, „W. T. B.“ zufolge, zum Gouverneur des Libanon ernannt worden.
Amerika.
Zu der von der „Associated Preß“ verbreiteten Nachricht, daß die Vereinigten Staaten von Amerika an der Magdalenenbucht eine ständige Kohlenstation errichten wollen, erklärt das Staatsdepartement in Washington, „W. T. B.“ zufolge, daß dies mit irgend einer Gebiets⸗ abtretung nichts zu tun habe. Wenn die amerikanischen Kriegs⸗ schiffe alle halben Jahre zu Schießübungen nach der Magda⸗ lenenbucht gingen, so sei es üblich, ein Kohlenschiff dorthin zu senden, das die Kriegsschiffe mit Kohlen versehe. Es sei jetzt der Vorschlag gemacht worden, in der Magdalenenbucht eine Hulk zu verankern, die mit von irgend einem Lieferanten gelieferter Kohle gefüllt werden und so zur Versorgung der amerikanischen Schiffe in solchen Zeiten dienen solle. Vor einigen Monaten sei an Mexiko das Ersuchen gerichtet worden, seine Zu⸗ stimmung hierzu zu erteilen, und Mexiko habe bereitwillig diesem Wunsche entsprochen.
Asien.
Zu der gestern gemeldeten Ermordung des Gou⸗ verneurs von Anhui Nganhwei teilt das „W. T. B.“ mit, daß er von dem Polizeidirektor von Nganking und Stu⸗ denten in dem Augenblick erschossen wurde, als er gerade eine Schule betreten wollte. Von mehreren Schüssen, die auf ihn abgegeben wurden, hatten drei tödliche Wirkung. Der Polizei— direktor wurde ergriffen und auf der Stelle enthauptet. Sb⸗ gleich es nicht klar ist, ob die Veranlassung zur Ermordung Nganhweis persönlicher oder revolutionärer Ratur sst, ist der Generalgouverneur Tuanfang mit Truppen von Nanking nach Vgankingfu abgegangen. Durch ein Kaiserliches Edikt ist Fenghsu an Stelle des Ermordeten zum Gouverneur von Anhui ernannt worden.
— Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Söul warfen in einem gestern in Gegenwart des Kaisers von Korea abgehaltenen Ministerrate die Minister die Frage auf, welches die Quelle der Autorität der koreanischen Delegierten auf der Haager Konferenz wäre. Der Kaiser erklärte zuerst, es nicht zu wissen, und gab schhließlich eine ausweichende Antwort, wobei er den Ministern den Auftrag erteilte, die Angelegenheit der japanischen Regierung in einer Form e, ,, . die geeignet sei, ihren Un⸗ willen zu beschwichtigen. Die koreanische Regierung hat noch keinen Schritt in der Angelegenheit unternommen? Sie be— schloß aber die Einsetzung einer Kommission, welche die Kaiser— lichen Ausgaben überwachen und etwaige gesetzwidrige Aus⸗ gaben verhindern soll.
Afrika.
Die Nachricht von der Gefangennahme des Kaids Mac Lean hat in Fez eine lebhafte Bewegung hervor⸗ gerufen. Der Machsen hat versprochen, alle erforderlichen Opfer zu bringen, und nur gebeten, man möge weder zu Lande nech zu. Wasser krieqerische Demonstrationen ver⸗ anstalten, welche die Lage Mac Leans nur verschlimmern würden. Der Machsen hat, wie das ‚W. T. B.“ meldet, um Geltendmachung des franzöͤsischen Einflusses ersucht und der französische Geschäftsträger hat bereits im Einverständnis mit der englischen Gesandischaft Schritte getan, um mit dem Stamme, bei dem sich Raisuli zur Zeit befindet, in Unter⸗ handlungen zu treten. Raisuli aber soll aus Furcht, daß seine Interessen geschädigt werden könnten, eine andere Zuflucht gesucht und . die Verhandlungen noch schwieriger ge⸗ staltet haben. ö
———
Parlamentarische vzachrichten.
Nach der jetzt vorllegenden amtlichen Meldung sind bei der am 4. d. M. statigehabten Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Oldenburg 8 insgesamt 16745 Stimmen abgegeben worden; von dlesen erhielt Graf von Galen (Zentr) 14909, Voebken (nail) Gz. Henninsss (fi. Polten) r. ünd von Fricken (Zentr.) 2, Stimmen; zersplittert waren 71 Stimmen.
Statistik und Volkswirtschaft.
nn, , ,, Verkehrsverhältnisse,
Schlacht städtische Sparkasse, Kranken und ö nnn, ic. n, im Mai 1907.
Nach dem die Berliner Statistik für den Monat Mai 1907 enthaltenden Heft der Monatsberichte des Statistischen Amts der Stadt Berlin‘ belief sich die fortgeschriebene Bevölkerung der Reichgzhauptstadt anfangs Juni auf 2092 0998 Einwohner (gegen 2 0606 543 zu dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres). Die Zu⸗ 2 im Monat Mat betrug 171 (im Mai 1906 dagegen 3419.
Lebend geboren wurden im Mai 1907 4331 (im Mat 1906 4329) Kinder, darunter 81s (309) oder 18,84 (18,69) o o uneheliche. Auf dag Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, stellte sich die Geburtenziffer auf 2438 (24, 99).
Durch Cheschließung legitimiert wurden im Mai 1907 182 uneheliche Kinder, von denen 41 im Jahre 1907, 56 i. J. 1906, 365 i. J. 1965, 20 1. J. 1904, 14 i. J. 1903 geboren und 16 noch älter waren. Von diesen Legitimationen betrafen 161 je 1 Kind, 9 je 2 und 1 Fall 3 Kinder.
Eheschließungen fanden im Mai 1907 1969 (im gleichen Monat des Vorjahres 1843) statt; von diesen Ehen sind 346 (355) Mischehen. ;
Die Zahl der Sterbefälle (ohne die Totgeburten) belief sich im Mai 1907 auf 2830 (im Mai 1906 auf 2312). Von den Verstorbenen waren 1540 männlichen und 1290 weiblichen Geschlechts. An Infektion krankheiten starben 645 (im Mai 1906 6576) Personen, ing⸗ besondere an Masern 24 (51), an Scharlach 9 (16), an Diphtherie und Krupp 29 (31), an Keuchhusten 13 (28), an Influenza 29 (9), an Kindbettfieber 10 (16), an Typhus 6 (2, an Lungen und Hals⸗ schwindsucht 353 (340), an Tuberkulose anderer Organe 68 (6b6). Ferner sind zu erwähnen: 164 (180) Sterbefälle an Krebs, 215 (217) an Herzkrankheiten, 272 (226) an Lungenentzündung, 160 (180) an Darmkatarrh. darunter 141 (153) Kinder im J. Lebens ahr, und 47 55) an Brechdurchfall, darunter 43 (53) Kinder im 1. Lebensjahr. Im Alter bis zu 1 Jahr starben im ganzen 801 (707) Kinder, das sind 28,30 (25, 14) 0½ aller Sterbefälle des Berichtsmonats. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, betrug die allgemeine Sterblichkeitsziffer 15, 93 (16,09).
Als jzugezogen waren im Mai 1907 11201 (im Mai 1996 12948) männliche und 8151 (8290) weibliche, jusammen 19 362 EI 238) Personen zu verzeichnen. Für die Fortgezogenen ergaben sich einschließlich des Zuschlags für die unterbliebenen Abmeldungen die Zahlen. 12 284 (11027) männliche, S388 (8355) weibliche, jusammen 20 582 (193382) Personen. Somit verblieb bei der Wanderung ein Mehrabzug von 10993 männlichen und 2537 weiblichen, im ganzen ein Mehrabzug von 1330 Personen (im Mal 1906 ein Mehrjuzug von 1921 männlichen und 65 weiblichen, zu⸗ sammen 1856 Personen). 3. —
Baugesuche sind im Monat Mai 732 (889) eingereicht worden. Genehmigt wurden 156 (394) Neubauten, 47 (21) Umbauten von Wohngebärder, 31 (H0) Schuppen 2c, 326 (368) sonstige Bau⸗ ausführungen. — Brände kamen 1080 (989) zur Meldung, davon 197 (177) mit und 883 (812) ohne Alarmierung der Wehr. —
Ein Besitzwechsel fand im Mai 1907 bei 214 (im gleichen Monat des Vorjahrs bei 324) Grundstücken statt. Kauf lag vor bei 132 (201) bebauten Grundstücken mit 57 562 275 (54 232 130) 6 Kaufpreis und bei 10 (67) unbebauten mit 1 905 000 C9 293 858) Kaufpreis, Zwangsversteigerung bei 20 (13) bebauten mit 2 460 494 (5 413 350) S und bei 1 (27 unbebauten mit 15 700 (160 880) Æ Kaufpreis. Durch Vererbung gingen 33 (27) Grund⸗ stücke mit 6 172 955 (6 568 603) Æ Wert und 18 (14) ohne Wert⸗ angabe in anderen Besitz über. ; ⸗
Ueber Verkehrsverhältnisse im Mai liegen folgende An⸗ gaben vor: Befördert wurden durch die Straßenbahnen 3 850 889 37 639 297) Personen, von denen 32 453 286 (30 663 450) auf die Große Berliner Straßenbahn entfielen, durch die Hoch⸗ und Unter- grundbahnen leinschließlich der Spreetunnelbahn) 3 853 420 3 398 368), durch die Omnibuslinien mit Pferdebetrieb 10 306 406 (10 318 130) Per- sonen, davon zu 5 3 8766479 (9016 513) und zu 16 4 1539 927 ( 891 677) Personen. Ferner wurden durch die 4 (im Mai 1806 9) Kraftomnibuslinien 2 023 577 (361 249) Personen befördert. .
Die Zahl der in den biesigen Hotels, Gafthöfen 24. im Mai abgestiegenen Frem den beträgt ss 963 (lim Mai 1896 82 129) Personen. Darunter befanden sich 15 965 (13 597) Ausländer; von diesen kamen 5131 (4513) aus Rußland, 2270 (1913) aus Desterreich, 1973 (1704) aus Amerika, 1432 (771) aus Schweden, 1054 (892) aus Dänemark.
Der Auftrieb auf den städtischen Vieb hof betrug für den Monat Mai 1907 25 652 (für Mai 1906 22564) Rinder,. 24 957 (18 341) Kälber, 51 951 (43 473) Schafe, 139 1598 (34 336) Schweine.
In den öffentlichen Schlachtbhäusern wurden im Mai 1907 11783 (im gleichen Monat des Vorjabres 12916) Rinder, 19148 (18 604) Kälber, 32 739 (36 796) Schafe, 102 828 (86 605 Schweine geschlach tet. — In der Zentralroßschlächterei wurden 813 (9836) Pferde geschlachtet, don denen 7 (10) Pferde zurückgewiesen wurden. Zum Konsum und zur Tierfütterung ge—⸗ langten somit 806 (926) Pferde, ferner von der Rirdorfer Roß⸗ schlächterei 117 (53).
Bei der städtischen Sparkasse betrugen die Einzablungen im Mal 1907 4163 183 (im Mai 1906 4919 482) 6, die Rückjablungen 6 132 031 (5528 110) S; demnach ergab sich ein Mebr an Rück⸗ zahlungen von 1968 848 6 (in demselben Monat des Vorjabre ein Mehr an Rückzahlungen von 608 628 A).
Von der Landesversicherungsanstalt Berlin wurden im Monat Mai 301 (430) Invaliden und 15 C20) Altergrenten be- willigt — Der Mitgliederbestand der der Aufsicht des Magistratz. kommissars unterstellten Krankenkassen betrug am 1. Juni 1907 727 349 (an dem gleichen Tage des Vorjabrs 711 679) sich 40 420 (34 592) freiwillige Mitglieder befanden. un fähig waren an diesem Tage bei den bezeichneten Kassen 2 (24 692) Mitglieder.
Im Arbeitsbause zu Rummelsburg befanden si¶ch am 1. Juni 1907 1423 (1806) Männer und 94 (123) Frauen Das Familienobdach beberbergte am gleichen Tage außer 12 z Familien mit 60 (87) Personen noch 132 (121) Ginzelversenen. städtischen Obdach nächtigten im Mai 31 750 (35 O76) männl und 694 (858) weibliche, zusammen 32444 (33 934) Versonen Männerasyl des Asplvereins 29523 (2114), im Frauenasv 2498 (4492) Personen einschließlich von 56 (68) Kindern.
In den 6 (im Mai 1906 5) städtifchen häu sern befanden sich Ende Mat 3492 (2648) PWattenten, als belegungsfäbig waren in diesen Anstalten od Gi7s Betten angegeben; in der Geschlechtskrankenstation des Obdachs waren 93 (12) weibliche Kranke (die Männerstatton ist am 3. Oktober nach dem Rudolf Virchow Krankenbause verlegt worden). Die Irre nanstalten zu Dalldorf,. Derzberge und Buch und die Gpileptikeranstalt Wublgarten batten am 1. Junt 1907 4954 (4283) Insassen, in Privatpslege waren 2611 (2968) Personen untergebracht. In den 6 Heimstätten befanden sich am Ende des Monat Mai 569 (666) Iungenkranke und erbelunas⸗ bedürftige Personen. Der Bestand in den Slechen än lern (Frödel. und Pallisadenstraße) betrug am 1. Junk 1991 (2024) Personen.
In den Lospitälern des Arbeits bauses waren am gleichen Tage 665 (768) Insassen vorhanden, in den Erztedungsanstalten ju Lichtenberg und Klein- Beeren 243 (243) Fürsorge⸗ und 3Zwange erte hungef'glinge, in Privatverflequng waren 1288 (957) Kinder. In der städtischen Walsen w befanden sich an demselben Tage (einschließlich der Schmidt ⸗Gallisch. Stiftung) 67os (504) Kinder.
Vie stüdtische Armenpflege umfaßte im Monat Mai 33 212 (33 534) Mmosengeldempfänger mit einem Gesamtbetrage an laufenden Unterstltzungen von 5ol 787 (548 144) A. darunter 1831 (17783) Almosenempfanger mit außerdem gewäbrten 12 604 (12018) 4 Grtraunterstüzungen. Solche wurden ferner für 4648 (i368) nicht
8 * Kranker
.
laufend unterstützte Personen im Gesamtbetrage von 57 377 (51 26) 4 , . flegekinder waren 11119 (11 400) vorhanden, für die 3 510 (94 354) M aufgewendet wurden.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Lohnkampf im Berliner Bäckergewerbe ist beendet, nachdem 1074 Bäckereien die vom Gesellenverband gestellten Forde⸗ rungen bewilligt haben. — Zwischen dem Verband der Stukka— teure und dem Zentralverband der Bildhauer Deutsch⸗ lands ist, der ‚Voss. Itg. zufolge, ein Kartellvertrag abgeschlossen worden, der das Zusammenarbeiten in der Agitation und bei Lohn bewegungen befestigen soll. — Die ausständigen Seeleute in Ham- burg erklärten 16 bereit, die Arbeit wieder aufzunehmen, wenn die Reedereien sich schriftlich verpflichten würden, auf Verhandlungen vor der Handelskammer e, . — Die bei den Innungs⸗ meistern beschäftigten Schmiledegesellen in Altona legten die Arbeit nieder, ebenso sämtliche Bauschlofser in Han⸗ nover⸗Linden. — Ueber den Ausstand im Hafen von Rotterdam spergl. Nr. 161 d. Bl.) meldet W. T. B., daß das Panzerschiff Piet Hein' die Maas, der Monitor ‚Reinler Claeszen“ den Hafen bewache. Der Kreuzer Nord Brabant“ wird heute er⸗ wartet. Kavallerle patrouilliert auf den Kais, während ein großer Teil der Polizei auf die ein. und ausladenden Dampfer kommandiert ist. Der Bürgermeister hat Ansammlungen von mehr als fünf Per sonen verboten. — Wie dasselbe Bureau aus Amsterdam mitteilt, sind die Abteilungen Dordrecht und Rotterdam des Verbandes der Maschinisten und Heizer der Rheinschleppdampfer bei denjenigen Arbeitgebern, die in die verlangte Verbesserung der rbeitsbedingungen nicht elnwilligten, in den Aus- stand getreten. — In Brese ia fanden, der Voss. Itg. zufolge, gestern arge Ausschreitungen ausständiger Arbester statt, die die Einstellung des Straßenbahnbetriebes erzwangen. Von Mailand wurden Truppen nach Breteia gesandt, um für die Herstellung der Ordnung zu sorgen. — Gestern nachmittag haben 5o0 bis 600 Bergleute des Kelty⸗Kohlenbergwerks in Fifeshire, des größten in Schottland, die Arbeit niedergelegt. Heute dürften mindestens 1100 Mann feiern. Der Ausstand droht, sich über alle Kohlenfelder von Fifeshire auszudehnen. ꝛ
Kunst und Wissenschaft.
Dem soeben ausgegebenen Fahresbericht über die Herausgabe der Monumenta Germaniae historia ist zu entnehmen, daß die diesjährige (33.) ordentliche Plenarversammlung der Zentral- direktion in Berlin vom 29. April bis 1. Mai stattgefunden hat. Den Vorsitz führte der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. R. Koser; anwesend waren ferner Professor Dr. Breßlau (Straßburg j. E.), Professor G. Brunner und Professor Holder⸗ Egger (Berlin), Staatsarchivar, Archivrat Krüsch (Osnabrüch, Professor Luschin von Ebengreuth (Gram), Professor von Ottenthal und Professor Redlich (Wien), Professor Schäfer (Berlin), Pro= sessor Steinmeyer (Erlangen), Professor Tangl, der das Protokoll fübrte, Professor Werminghoff und Profeffor Zeumer Berlin). Am Erscheinen verhindert war Professor von Riezler (Mäünchenj. Die Versammelten wählten zum Mitglied der Zentraldirektion den Sebheimen Hofrat, Professor von Simson (Berlin). Ueber den Fertgang der Arbeiten im abgelaufenen Berichts jahre ist folgendez zu bemerken. Veröffentlicht wurden: a. In der Abteilung Seriptores: Die österreichische Chronik von den 935 Herrschaften', berausgegeben
Seemüller, Nithardi historiarum libri IVX. J
— ü lar 148L.
zweite Salbband des To von Profeffor Solder · bis auf die Vorrede. Nryendices wird voraus sichtlich Ende d. X er Abteilung der ptores ] unternommene Reise nach It für die italienischen Geschichtaf wie die des Mitarbeiters dieser Qbteilmng, befriedigende Ergebniffe gehabt, en halten der italien ischen Bilietbers. ö beigetragen hat. Als nächfte Frucht feiner Terse in einem der nächsten Hefte des über die Gesta Florentinorum n Tolomeus von Lucca dersöffentlicer frage nach den ;
r m mmm, SCrKptores
ergriffenen gaben Otto von Freising und R ͤ Neubearbeitun gen jun dera alter Gange. Die Arbeiten a — Annales Austriae und an dern Herren Dr. Hofmeister Serste Dr. Brethol; (Brürr) Fe sich die Annales Nardacennss (ed. Schneider) und '
wurde der Zentraldtrertion jweiten
zweite Halbband im deröffentlicht werden. publioa ist durch
worden,
ausgegeben zwei zu zerlegen. Es wurde daber jenem deren ü
Teil eine die Regierung Heinrichs UI dis Gede 1311 denletrende zweite Lieferung, mit Titelblatt und Jnbaltederne dai r ewe. eich al mit eigenem 2dren und umfang- reiche Anbaänge zum ganzen Bande bringen oll. Für die Gonstitutiones Karls IV. ist der Leiter der Mbteilung Drofeffor Zeumer mit feinen Mö. arbeitern Dr. Lũdicke und dem neu eingetretenen Dr. Salomon nan ae ieh! tätig gewesen; der weltauß größte Teil der in einem Bande mn dereingenden Stücke ist bereits deisammen. Die dabe 8 gewe sene Vergleichung don Urkunden aus dem Oauptflaatkarhhe m Dresden wurde wesentlich dadurch erleichtert, daß der nent Dlrrrrer dieses Archide, Gebeime Rat Posse in dankenswerter Were die er leibung von Archivalien gessattet dat. Die im Arihlnt nr Die Constitutiones zu bewirkende Derautgabe der Staat christen Ter ausgebenden 13. und des 14 Jabrbundertt zol h elne Qe⸗ schlusse der Zentraldirektton entsprechend, auf das rern voelnittiche nnd unmittelbar auf die Reiche geschichte dezünlicohhe Matera! dechrderen. Die Sammlung wird den Titel fübren Deaete tus de dore imperi saeculgrum XIILet XIV. seloeeti; zur Beoerdeitrag fossen nnd die Traktate des 4 — don Vadun delangen. Nu eine tm Babre 1905 von Professor Nedliͤãh gawedene Anregnng und vad dr nnn einer iazjwischen von Professor Ver ch * Wier anzgearbebteten Denk. schrift bat die Zentraldtrektlon ein Sammlung der det und Dienstrechte des 11. Die 18. Dabrbundert? (emed der