XIII. (Röniglich Württembergisches) Armeekorps.
Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde— rungen und ersetzungen. Im Beurlaubtenstande. 29 Friedrichshafen, 20. . Befördert: Sprenger (Reutlingen), Kraft (Stuttgart), Calmbach (Eßlingen), Kölle (Ulm), Cie ut der Landw. 9 1. Aufgebots, zu Hauptleuten; zu DOberlis.. die Lts. der Res.. Eberle, Barth (Stuttgart, . er ö v. Alberti (Hall) des Gren. Regts.
nigin Olga Nr. 19, Striefler (Ravensburg) des Füs. Regts. Kaiser ö. Joseph von DOesterreich, König von Ungarn Nr. 122, Krämer (Stuttgart),
eymagnn (Reutlingen), Cucumus n des Inf. Regts. König Wilbelm J. Nr. 124 Gehring , . des 9. 89
Regts. Nr. 127, Reiff ((Stutt⸗ art) des Inf. Regts. Nr. 180, Erlenmeyer (Stuttgart),
auck (Heilbronn) des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25, Daut Ulm) des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, Hagen bucher (Heil⸗ ronn) des Ulan. Regts. König Wilhelm J. Nr. 20, Eberhard (Calw) des Feldart. Regts. König Karl Nr. 13, Schwarz (Stutt⸗ art) des 4. Feldart. Regts. Nr. 65; ö , . Ch rtken (Ulm), Leutnants der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Müller ö Böcking (Ulm), Lis. der Landw. Kav. I. Auf⸗ ebots, Pfizer, Rau (Edmund) Schmid, Seeger (Stuttgart),
ir th den,, , Zoll (Hall), Klein (Ulm), Lts. der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Boeddinghaus, Andreae, Schmidt (Um), Lts. der Landw. Kav. 2. Aufgebots, Braunbek, Tritschler (Stuttgart), Prob st (Horb), Ltz. der Feldart. 2. Au fgebots; ehl (Rottweil), Vizefeldm., zum Lt. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120.
Kaiserliche Schutztruppen.
Offiziere usw. Drontheim, an Bord S. M. Jacht Hohen jollern ', 20. Juli. Mit dem 31. Juli 1997 scheiden aus der Schutz⸗ truppe für Südwestafrika aus: behufs Rücktritts in Königl. sächf. Militärdienste: Weigel, Lt., Dr. v. Gosen, Oberarzt; behufs Rücktritts in Königl. württemberg. Militärdienste: Frhr. v. Watter, Wendlandt, Ltz., Dr. Bofinger, Stabsarzt. ;
v. Heydebreck, Major in der Schutztruppe für Südwestafrika, bis
auf weiteres zur Dienstleistung beim Gouvernement von Südwest— afrika. v Stephani, QOberlt. in der Schutztruppe für Kamerun, Dr. Werner, Stabsarzt in der Schutztruppe für Südwestafrika, — bis auf weiteres zur Dienstleistung beim Reichskolonialamt, — kom mandiert. Dr. Gühne, Stabsarzt in derselben Schutztruppe, in die Schutztruppe für Kamerun versetzt. v. Kleist, Hauptm. und Battr. Chef in der Schutztruppe für Südwestafrika, der Abschied mit der gesetzlichen Psnlmsion und der Erlaubnis zum Tragen seiner bisherigen Uniform bewilligt. Schlohach, Fonck (Heinrich), Hauptleute in der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika, bis auf weiteres zum Auswärtigen Amt kommandiert, zum Gouvernement von Deutsch⸗Ostafrika über⸗ etreten. v. Wel ff, Major beim Kommando der Schutztruppen m Reichskolonialamt, Scherbening, Major in der Schutztruppe für Südwestafrika, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des Generalstabes dieser Schutztruppe beauftragt, — zu Oberstlts., Bgumstgrk. QAberlt. in der Ser enn. ür Deutsch⸗Ostafrika, zuỹ̃r ubẽr ahl. Banptn ./ Ti F e. N im dẽrsẽsferñ Schu gsfruppe, zum Oberlt., — befördert.
Aichlamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. Juli.
In der Zeit vom 1. April bis zum Schlusse des Monats Juni 1907 sind, nach dem er lehrer fir das Deutsche Reich“, folgende Einnahmen ig. lich der estundeten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen 6 sowie andere Einnahmen des Deutschen Reichs zur Anschreibung gelangt:
olle 6 335 664 1 (gegen das Vor sahr . 56 66. 084 M6),
Tabalsteuer 2291 637 S6 (4 161 820 S), Zigaretten⸗ steuer 3 653 661 6 (4 3653 661 S6), Zuckersteuer 33 901 337 S (4 3229015 606), Salzsteuer 12 146 490 ( 586622 S6), Maischbottichsteuer — 1 324433 (MS — 3 0660 116 6), Branntweinverbrauchsabgabe und Zuschlag 34 768 476 M (4 1575 102 44), Brennsteuer — 713 405 — 1708139 6), Schaumweinsteuer 1437 195 6 16324040, austeuer 8 304 904 1 (— 440 332 S6), Uebergangsabgabe von Bier 1268441 6 (4 389 3389 M), umme 263 119 357 S0 ( 61 247 346 M60. Spielkartenstempel 385 286 6 (4 32 E63 A6), Wechselstempelsteuer 4162740 Ms ( 366 380 M), Stempelsteuer für Wertpapiere 10 505 288 6 (4 2993789 4c), Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschäfte 2736 387 S (— 2375482 S6), Lose zu: Staatslotterien 5358 g56 M (4 1668779 MS), Privatlotterien 3 486 599 MSvs 1669 22816), Schiffsfrachturkunden — M (— 244713 6), Frachturkunden 3 207 253 6 (4 3170 022 ½ις), Personen⸗ fahrkarten 3 920 319 s6 (4 3920319 M), Steuerkarten für Kraftfahrzeuge 315 036 6 (4 345 056 6), Ver⸗ ütungen an ufsichtsratsmitglieder usw. 2020 400 MS. 2020409 16, Erbschaftssteuer 4593 5421S (4 45935412 6, ost⸗ und Telegraphenverwaltung 137 705911 906 4 8573 860 6), Reichseisenbahnverwaltung 29 876 000 Mt 1012000 6. Die zur Reichskasse gig Isteinnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten, be— trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 162 576713 6 449793444 1M), Tabaksteuer 2 354 503 M C 317 961 46), , 2 864 616 1M (4 2864 616 S), Zucker⸗ teuer 35 267 232 M ( — 3 862 697 ), Saßhjsteuer 13 928 517 S ( 790 667 S606), Maischbottichsteuer — 1232796 S ( 2403 743 M6), Branntweinverbrauchs⸗ abgabe und Zuschlag 32 424 571 M (4 3 196 295 M, Brennsteuer — 713 405 6 (— 1708139 S6), Schaumwein⸗ steuer 1208 187 M (4 50 309 6), Brausteuer und Ueber⸗ gangsabgabe von Bier 11130 384 M (4 2949047 ch, Summe 269 808 522 M (4 51 896 760 M. — Spielkarten⸗ stem per. Md Ng MM — (4 33474 S7 — —— —
Aus Anlaß der Berufs⸗ und Betriebszählun laufen im Königlich preußischen Statistischen Landesamt tägli ahlreiche Gesuche um e, ,,, sowie Empfehlungen 6 Gesuche ein; auch persönliche Bewerbungen und Vor⸗ stellungen werden immer wieder versucht. Dadurch wird die Behörde und Beamtenschaft in un⸗ erwünschter Weise gestört. Es wird deshalb be⸗ kannt gegeben, daß der Bedarf des preußischen Statistischen Landesamts an Arbeitskräften überreichlich e ist und daß Gesuche um Beschäftigung nicht ferner berück—
ihre
6 t werden können. Meldungen und Empfehlungen, die
ortab noch eingehen, müssen unbeantwortet bleiben. Ohne Antwort müssen auch bleiben Anfragen von Vorgemerkten wegen des Zeitpunkts ihrer Einberufung.
Gabenliste Nr. 41.
Bei der Hauptsammelstelle der freiwilligen Krankenpflege zu Hamburg für das üdw est afri⸗ kanische a m r, sind bis fa. 15. Juli d. J. einschließlich die nachstehend aufgeführten Geld⸗ spenden und senstigen Gaben eingegangen
h Deutsches Reich. Königreich Preußen. Provinz Brandenburg.
26596) Otto Schulz u. Franz Krupkat, Berlin, 1 Kiste Pfeifen, Tabak und Zigarren.
2697) ‚Die Woche“, Berlin, 1 Ballen Zeitschriften.
2607) 1 Ballen Zeitschriften.
2611) 1 Ballen 3 riften.
2614) 1 Ballen Zeitschriften.
2621 1 Ballen Zeitschriften.
2598) Zweigverein vom Roten Kreuz für den Landkreis Nieder⸗
barnim zu Berlin, 1 Kiste Rguchmaterialien. — 2623) Kreisverein vom Roten Kreuz, Angermünde, 500 Provinz Schlesien. 2610) Deutsche Kolonialgesellschaft, Abteilung Breslau, 4 Pack
Drucksachen. ! 2613) Richard Grempler Nachf.,, Grünberg i. Schl., 1 Kiste
Fruchtsaft. Provinz Sachsen. 2615) Kommallein u. Wand, Inhaber Moritz Krug, Nordhausen,
6 Kisten Branntwein. 2616) Wilh. Schüler, Inhaber Gustav Glaser, Nordhausen,
1 Kiste Branntwein. 2617) H. A. Hanewacker, Inhaber Hermann Hanewacker, Nord⸗
hausen, 1 Kiste Tabak und Zigarren. ö 2618) Fr. Schilling, Inhaber Otto Krug, Nordhausen, 2 Kisten z.
Provinz Hannover. 2606) Eckhardt u. Streitbarst, Osnabrück, auf Veranlassung des Herrn Dr. Max Bauer, Berlin, 1 Kiste Konferven. Provinz Hessen⸗Nassau.
2604) Türk u. Papst, Frankfurt a. M., auf Veranlassung det Herrn Dr. Max Bauer, Berlin, 3 Kisten Konserven. 2612) Vaterländischer Frauenverein, Wiesbaden, 1 Kiste Liebeg⸗
aben. ö 2620) Frankfurter Bierbrauerei Gesellschaft vorm. Heinrich Hen⸗ ninger u. Söhne, Frankfurt a. M.⸗Sachsenhausen, 10 Kisten Bier. Königreich Bayern. 2699) Bayerischer Frauen⸗Verein vom Roten Kreuz, Kreisausschuß für Unterfranken und Aschaffenburg, Würzburg, 3 Pakete Liebesgaben. ö Gréßherzogtum Hessen. 2609) Kaiser Friedrich Quelle A. G., Offenbach a. M., 205 Kisten
Wasser. Herzogtum Anhalt. 2619) Kreisverein vom Roten Kreuz, Dessau, 3 Kisten Tabak. Fürstentum Schwarzburg-⸗Sondershausen. 2622) Schwarzburg⸗Sondershausen Landesverein vom Roten Kreuz, Sondershausen, 100 S Hamburg.
2600) Hamburgischer Landesverein vom Roten Kreuz, Hamburg,
2 Ballen Zeitungen. 2602) 2. Mulsow u. Co., Hamburg, auf Veranlassung des Herrn
Dr. Max Bauer, Berlin, 1 Kiste Konserven. Reichsland Elsaß⸗Lothringen.
2601) Kaiserliche Verkehrginspektion der Reichzelsenbahn in Colmar, 1 Kiste Drucksachen. chzelsenbahn
2605) E. Meutner, Metz, auf Veranlassung des Herrn Dr. May Bauer, Berlin, 2 Kisten Konserven. Es laufen regelmäßig Spenden ein: Provinz Brandenburg. 2624) . Deutscher Soldatenhort“, Carl Sigismund, Berlin. Provinz Westpreußen. 2625) „Danziger Zeitung“, Danzig. Königreich Sachsen.
2626) ‚Universum“, Leipzig. 2627 . Gartenlaube“, Leipzig.
Königreich Württemberg. 2628) „Deutsches Volksblatt“, Stuttgart. Ham burg. 2629) „Hamburger Nachrichten, Hamburg.
Max Schinckel, Territorialdelegierter der freiwilligen Krankenpflege.
Indem ich für diese Gaben meinen wärmsten Dank aus⸗ spreche, bemerke ich, daß auch nach Proklamation des Friedens⸗ zustandes für die Schutztruppe in Südwestafrika ein weiteres Bedürfnis nach freiwilligen Gaben vorliegt und daß das Kaiserliche Gouvernement in Windhuk durch den irn Staats⸗ sekretär des Reichskolonialamts angewiesen ist, für Truppen⸗ angehörige bestimmte freiwillige Gaben bis zum Ablauf des e f. 1907 zollfrei und frei von jeder zollamtlichen Be⸗
andlung in das Schutzgebiet eingehen zu lassen.
Berlin, den 20. Juli 1907. —
Der Kaiserliche Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege. Friedrich Fürst zu Solms⸗Baruth.
Der Kaiserliche Botschafter in Wien, General der Kavallerie und Generaladjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs Graf nan Wedel hat. einen ihm Allerhoöchst. bewilligten Urlaub angetreten. dd
Der Regierungsrat Schallehn in Oppeln ist der J. lichen Regierung in Köslin, der Regierungsrat Rozlowski aus Gumbinnen der Königlichen Kanalbaudirektion in Essen, der Regierungsassessor Hellwig vom , in Hannover der Königlichen Regierung daselbst zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen und der Regierungsassessor von Hartmann⸗Krey aus Euskirchen dem Landrat des Kreises Saarbrücken zur Hilfeleistung in den landrätlichen Ge⸗ schäften zugeteilt worden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Flußkbt. ,,, vergestern in Kiukiang (Yangtse) wieder ein⸗ getroffen.
der noch unerledigten
Oesterreich⸗Ungarn.
Zwischen den österreichischen und ungarischen Ministern hat gestern in Budapest in der Aus gleichsfrage eine Besprechung stattgefunden. Wie das W. T. B.“ mehbet, gelangte man bezüglich verschiedener en zu einer Annäherung. Hinsichtlich
unkte des Ausgleichs wird die Weiter⸗ nfang September wieder aufgenommen
beratung im
werden. Großbritannien und Irland.
Im Unterhause gab gestern der Premierminister Sir
6 Campbell Bannerman eine Erklärung über die
orlagen ab, welche die Regierung noch vor Schluß der Session beraten zu haben wünscht.
Unter dlesen befinden sich, W. T. B.“ zufolge, der Gesetzentwurf über die Schaffung kleiner Landgüter in England, zwei Vor— lagen über Besteuerung und Verpachtung von Land in Schottland, die Patentbill, der Gesetzentwurf über die Schaffung eines Berufungsgericht in Strafsachen, der Gesetz⸗ entwurf über die Berechtigung von Frauen zur Wahl in Graf— chafts ! und Gemeinderäte, ein Gesetzentwurf, betreffend die Be⸗ chäftigung von Frauen gemäß der Genfer Konvention, und andere kleinere Vorlagen. In einer Erwiderung machte Balfour Be⸗ merkungen über die Reichhaltigkeit dieses Programms und erkl'rte, wenn die Regierung wirklich daran festhalten wolle, sei der Gedanke einer Vertagung des Parlaments am 24. August d. J. ein fach laͤcherlich.
Türkei.
Ein Irade ordnet, nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“, an, daß die von den mazedonischen Ausnahmegerichten verhängten To desstrafen künftighin tunlichst vollstreckt werden sollen, und empfiehlt des⸗ halb, nur mit größter Gewissenhaftigkeit die Prozesse zu führen und Todesurteile zu verhängen. Das Irade soll in den Zeitungen der Wilajets veröffentlicht werden und verfolgt den Zweck, von weiteren Ausschreitungen abzuschrecken, da bisher die Todesurteile gewöhnlich in Freiheitsstrafen umge⸗ wandelt wurden. Man erhofft hiervon eine Abnahme der Tätigkeit der Komitees und Banden.
A ssien.
Die neue Konvention zwischen Japan und Korea ist gestern auch in Söul veröffentlicht worden. Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, werden dort Vorkehrungen für den schnellen Transport von 4000 Matrosen aus Tschemulpo getroffen, die jedoch nicht requiriert werden sollen, wenn es nicht durchaus notwendig ist. Marquis Ito hat seine Zustimmung zur Sendung ö. Truppen nach Söul gegeben, um die brennenden Fragen der Entwaffnung der koreanischeß Armee und der Trennunf des früheren Kaisers von . Truppen und Ratgebern zu lösen. Das koreanische Kabinett ist darauf vorbereitet, diese Forderungen zu erfüllen, wenn genügend Truppen zur Verfugung sind. Als das Uebereinkommen bekannt wurde, kamen die Ge⸗ mahlinnen der alten Staatsmänner in Scharen zum Palast. Weinend und wehklagend trugen sie sogleich alles Tragbare fort, bis der Palast aller möglichen Andenken beraubt war.
Afrika.
Nach sicheren Nachrichten aus Port Say bestätigt es sich, der „Agence erh. zufolge, daß der Angrifs der scheri⸗ fischen Mahalla auf die von dem Prätendenten bei Mar Chica errichtete Zollstation am 23. d. M. abgeschlagen ist. Die Mahalla hatte 22 Tote, darunter 2 Kgids, und 25 Ver⸗ wundete, während von den Leuten des Prätendenten 10 ge⸗ tötet und 6 verwundet wurden. ö
goloniales.
Polizeilicher Schutz für Ansiedler in Deutsch⸗Süd⸗ westafrika. Entsprechend den im Reichstage geäußerten Wünschen wird seitens des deutsch⸗südwestafrikanischen Gouvernements beabsichtigt, in der Kolonie den polizeilichen Schutz auf die Gebiete zu beschränken, die in der Interessensphäre der Bahnlinien oder der diesen gleich zu achtenden großen, den Süden des Schutzgebietes mit dem Norden ver⸗= bindenden Verkehrsstraßen liegen. Außerhalb dieser Gebiete Lann poltzei⸗ licher Schutz grundsätzlich nur gewährt werden, soweit ganz besonders wichtige Interessen wirtschaftlicher Natur einen solchen für bestimmte Landstriche dringend erfordern. Hieraus folgt, daß die Besiedlung zunächst auf die vorbezeichneten Gebiete zu beschränken ist. Mit der allmählichen Ausdehnung des Eisenbähnnetzes auf andere Landstriche wird auch das für die Besiedlung in Betracht kommende Gebiet von selbst schrittweise eine entsprechende Erweiterung erfahren. Seitens des Gouvernements wird in Zukunft Regierungsland zu Besiedlunge— zwecken nur innerhalb dieser Grenzen abgegeben werden. Es wird davon ausgegangen, daß die näher gekennzeichnete Einflußsphäre der Eisenbahn etwa 100 km zu beiden Seiten beträgt. Den Gisenbahnen gleich geachtet wird die große Verkehrsstraße von Windhuk nach Keetmanshoop und deren Fortsetzung nach der englischen Grenze bis Ramansdrift, ebenso das östlich von Windhuk zwischen dem Epukiro⸗ Qmuramba und dem weißen Nossob und das im Nordwesten des Schutzgebietes jwischen Outjo und Fran fontein gelegene Gebiet. Karten des Landes, auf denen die fraglichen Gebiete eingetragen sind, können bei den Bezicks⸗ und Distriktsämtern eingesehen werden.
Gesellschafts siedlung in Deutsch⸗Südw estaßfrika. Durch eine Bekanntmachung der Betriebsdircktion der Otavi. Minen— und Eisenbahngesellschaft in Tsumeb wird in einem Gebiete, das die genannte Gesellschaft vertragsmäßig von der South West Africa Co. übernimmt, eine Fläche von inszesamt 30 000 Hektar zu Ansiedlungszwecken zum Verkauf gestellt. Betreffs der Größe der Farmen, Verpflichtung zur He rtf ff ft ng und Veräußerung gelten die vom Gouvernement fe echten Bestimmungen. Der Preis für L Hektar betraͤgt 2 M on der Kaufsumme ist mindestens ein Drittel anzuzahlen, der Rest wird als erste Hypothek im Grundbuch eingetragen und ist mit 6 von 100 jährlich zu verzinsen. Wenn die
; verhältnisse trotz ernstlicher Erschließunggarbeiten, für die de;
Nachweis eines 39 m tiefen Brunnens gefordert wird, nicht für den. Farmbetrieb ausreichend sind, ist die Gesellschaft bereit, einen Aus— tausch von Farmen vorjunehmen, falls ein entsprechender Antrag innerhalb Jahresfrist gestellt wird. — Der Bahnbau von Tsumeb nach Grootfontein ist bereits in Angriff genommen, indem man mit den Trassierungtarbeiten begonnen hat.
Genossenschaftsbank für Deutsch⸗Südwestafrika. Nach einem im „Deutschen Kolonialblatt“ veröffentlichten Bericht des vom Reichsveirbande der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften nach Deutsch Südwestafrika entsandten Sachverständigen Dr. Nolden ist in einer Versammlung des Farmervereinß ju Windbuk am 4. April eine deutsch füdwestafrikan sche Genossenschaftebanl gegründet worden. Dieser können sich alle Interessenten in der ganzen Kolonie, also namentlich die Farmer und Ansitedler als Einzelmitglieder anschließen. Die Zentralverwaltung wird in Windhuk ihren Sitz haben. Je nach der Beteiligung der Benirke wird man für diese an den in Frage kommenden geeigneten Plätzen Zweigniederlassungen errichten und in diesen Bezirken Vertraueng⸗ männer, etwa in Gestalt von Aufsichtsratsmitgliedern, bestellen, die mit den Verhältnissen vertraut und imstande find, fich gutachtlich
reditanträgen zu äußern. Der Gesamtaufsichtsrat wird die Ende Arbeit durch elne aus der Mitte der Generalversammlung Ute Kommjssion erledigen lassen und wird sich den Verhaͤltniffen ssprechend auf eine ein bis zweimalige Ir n eng im Jahre be⸗ winken. Die Genossenschaftsbank, die zunächft 235 Mitglieder lt und mit Prospekten und Zeitungsaufrufen an ie Inter— ten herantritt, beruht auf der m, Geschäftsantell beträgt 250 M Die Haftung darauf, vie ur. hinglich auf 1900 4 festgesetzt war, ist in der Generalversammlun n 3. Mat auf 5000 M erhöht worden. Die Bank wird zuglei 'Kreditgeberin für etwa sich bildende und ihr als Mitglieder fer Uebernahme von Haftsummen beitretende Ein- und Verkauft⸗ osenschasten sein, zunächst also schon für die in Windhuk mit r Aufgabe gegründete Genossenschaft. Für alle Fälle hat sich die nk satzungsgemäß die Möglichkeit geschaffen, kommissionsweife als mmmelstelle für den Ein. und Verkauf ihrer Mitglieder tätig zu . Sie soll gegebenenfalls in großem die Aufträge der einzelnen sraufsgenossenschaften im Ein wie im Verkauf ausführen. Man artet von ihr namentlich bei Absatz von Exportartiteln (Wolle, mute usw.) nützliche Dienste. Für die Gründung zeigt fich nach dem micht auch in städtischen Kreisen, namentlich bei den Handwerkern . während sich der Kaufmannsstand grundsätzlich abgeneigt alt.
Erztrantport aus Deutsch⸗Südwestafrika. Mit dem mpfer Windhuk‘ der Hamburg⸗-Amerika. Linie sind am 26. Juni der Otaps Minen und GisenbahnGesellschaft in Swalopmund Tonnen Kupfererz verschlfft worden. Dies ist die größte bisher der Kolonie abgegangene Eezladung. Sie stellt den Anfang der mehr beginnenden regelmäßigen Verschiffungen dar und ist daher hiugleich von allgemeinerer Bedeutung.
GSevölkerung Swakopm und 8. Nach amtlicher Feststellung Swakopmund am 1. April 1907 1682 weiße Einwohner ein⸗ seßlich von 220 Mann Militär gehabt. Von allen deutschen bnialortschaften mit Angnahme Tsingtaus hat Swakopmund hier⸗ hh die größte weiße Bevölkerung.
SchulUwesen in Windhuk. Die Regierungsschule in Windhuk de zu Beginn des am 31. März abgelaufenen Schuljahres von sütindern besucht, die in jwei Klassen unterrichtet wurden. Am Juli v. J. wurde eine dritte Klasse eingerichtet. Bie Durch kung einer reinen Scheidung einer Unter-, Mitlel⸗ und Oberstufe kt sich durch die große Anzahl fremdsprachiger Kinder. In der ten Klasse sind, meist Burenkinder eingeschult, die für die Unter— bereits zu weit sind, aber infolge ungenügender Kenntnis der zien Sprache dem Unterricht in der Oberstufe noch nicht folgen können. EGinführung des lange ersehnten Schulzwanges am J. Dejember 19606 hte die Schüleczahl auf 74. Dadurch wurden die Schulzimmer, söie Pensionatsräume mit in Anspruch genommen werden mußten, miureichend, daß der Bau eines neuen Schulgebäudes in Angriff unmen werden mußte. Dieses nähert sich seiner Vollendung und fte noch am Ende dieses Monats bejogen werden können. Die file ist paritätisch; der Religionsunterricht wird außerhalb der
Fr Fe von den Geistlichen der verschledenen Mrenntnisse erteilt. Der
mmung nach sind 43 Kinder Reichsdeutsche, 2 Buren, 2 Oesser⸗ hr, 2 Engländer, 2 Schweden. Die Familiensprache ist bei 35 Kindern ch, bei 37 holländisch, bei 2 englisch. In den Lehrplan wurde im slufenen Schuljahre der Handfertigkeitsunterricht für Knaben neu saommen, der nicht die Vorbildung für ein bestimmteg Handwerk be= ct, sondern lediglich beabsichtigt, Geist, Auge und Hand harmonisch aus. lden. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres am 1. April ist als mer neuer Untercichtsgegenstand die englische Sprache aufgenommen en. Mit dem Umjuge in das neue Schulhaus foll ein weiterer wich⸗ Fortschritt dadurch bewirkt werden, daß eine besondere Schulklasse für semdsprachigen Kinder eingerichtet wird, in der sie sprachlich so gefördert werden sollen, daß sie dem Unterricht in der ihrem und ihren Kenntnissen entsprechenden Stufe folgen können. Die U der Pfleglinge des Schulpensionats stleg von 12 auf 460. Zur e sind es Burenkinder, deren Eltern in immer steigendem Maße Vert des deutschen Schulunterrichts erkennen. Die Bevölkerung wobuks hat den lebhaften Wunsch, daß die Regterungsschule zu böberen Schule ausgestaltet werde. Die darauf gerichteten Ver⸗ sind bieher aus finanziellen Gründen gescheitert. *
Statistik und Volkswirtschaft.
uf, Heimat, Alter und Familienstand der 1g04 und Din Berlin wegen Bettelns oder schuldhafter Obdach losigkeit Verurteilten.
M Nr. 176 des „Reicht und Staatsanjeigers' haben wir nach A6 Heft 1 der Mitteilungen des Stattstischen Amt der Stadt n erschienenen Statistik der Verurteilungen wegen Uebertretungen berliner Amtsgericht J eine Uebersicht über die namentlich in aden letzten Berichtsjahren 1904 und 1905 in Berlin vorge⸗ enen Verurteilungen wegen Uebertretungen im Sinne des Straf⸗. achs (mit Haft bis zu 6 Wechen oder mit Geldstrafe bis zu m bestrafender Handlungen) unter besonderer Berücksichtigung der satistisch bedeutsamsten Deliktsgruppen der Bettelel und der zblosigkeit (schuldhaften Nichtbeschaffung eines Unterkommens Ab einer bebsrdlicherseitßs bestimmten Frist) gegeben. mangels fester Wohnung oder Unterkommens in Polijeigewahr⸗ wrachten und von der Abteilung Alexanderplatz des Amtsgerichts 1 alten Personen — die Hauptmasse der bestrasten Bettler und alle ten Obdachlosen mit wenigen Ausnahmen — sind in jener Ver- Sang Des städtischen Statistischen Amis die Bestrafungen wegen oder Anhaltens zum Betteln und diejenigen wegen Obdachlosigteit n wichtigsten perfönlichen Merkmalen näher unterschleden. Eine aibt zunächst über den Beruf der verurteilten Bettler und Rosen Auskunft. Eine besonders große Zahl der Bestraften 3 Geschlechts bezeichnete sich als Ärbeiter, i. J. 1904 38,51 189065 41,45 0,0 der männlichen sowie 5s, Ig und 5h. 13 lichen Bettler, ferner 45, 66 und 46,08 0 der männlichen E38 und 46,20 o der weiblichen Obdachlosen. Von den „ JSerufen waren beim männlichen Geschlecht am zahlreichsten n die Schlosser mit 6 10 bezw. 5 49 ½C der Bettler und 5.69 30 o/o der Obdachlosen in den beiden Jahren, ferner mit an, 4,51 0979 und 240 bejw. 3,140, die Schuh mecher, . bezw. 4,56h os9 und 3.52 bejw. 3, 8(o o die Kaufleute, imil in. 3, 48 M, und 6,29 bezw. 603 o die Hausdiener und mit 3,76 bezw. 3670/9 und 3, 10 bezw. 3. 33 69 die Tischler, 3 bezw. 3,30 oso und 284 bezw. 2.73 0½ die Schnelder usw. chen Geschtecht sind nächst den schyrerwaenter Arbelterlnnen ächsten die Fälle ohne Berufgangabe; sie machen bel den. nen i. J. 1964 22,50 und i. J. 1905 23, 08 C, bel den 3 Obdachlosen 45,32 und 36,44 o. aug. Im übrigen ä ich bei benden Uebertretungen nur um geringfügige Jablen von weiblichen Verurteliten. Daß in die sen Ziffern iger als die spenlfische Häufigkeit der beden Delikte In den en Berufgarten hervortritt, braucht kaum erst betont ju Schon die n . en sind mit Vorsicht aufzu⸗ Vielfach mag anssait des gelernlsen Berusg der nach mehr er häufigem Wechsel zuletzt auggeübte angegeben sein. Auch weilen wissentlich falsche Angaben vorgebracht werden zur ng des gewohnbheitsmäßigen Erwerbs aug Bettel, Ver⸗
Larucht und Zuhälterdtensten. 4 eilung nach der Gebürtigkelt der wegen Betteln en Obdachlosigkelt Gestraften welst im allsemeinen nur Nnierschlede auf. Immerhin zelgen ab bel Vbdachlosigkelt Fern bei den geborenen Berlinern. Ga stammten nämlich in 15,9 o/ der 1. J. I904 verurteilten und 183,40 der bestraften Beitler sowse 19, besw. II m der, Obdach. der sonstigen Propilnz Brandenburg 19,1 bejw.
beschränkten pant ficht. uf
leit shrdet, kleine Beträge in Geld oder Geldes wert fir Kejã sind die Aermeren auf elne Art Tauschhandel angewiesen, der natürlich
18,9 0/0 der Bettler und 17, bejw. 19,2 01, der DObdachlosen, aus dem sonstigen Preußen 526 bezw. 54,7 o/, und 48,ů7 bezw. 46,5 Co, aus dem sonstigen Deutschland 9,3 bejw. 8, 9 O und 108 bezw. 10,3 o/, aus dem Aug lande 3.7 bezw. 4,4 o der Bettler und 3.6 bezw. 2, c der Obdachlosen. Im Vergleich mlt der Ge— amtbevölkerung ist, der Anteil der geborenen Berliner bei den Be— strafungen der hier in Rede stehenden Art entschleden als sehr niedrig anzusprechen — die e. des breitere Schichten der Unerwachsenen aufweisenden Altersaufbaües der geborenen Berliner unter der Ge samtbeböllerung, — Bel der Alter gliederung trifft der höchste Än— teil für Bettelei bei beiden Geschlechtern auf das Alter von 40 biz so Jahren mit etwa ig der männlichen und 3 der weiblichen Faͤlle; bei Obdachlosigkeit weist die Höchstzahl das Alter von 20 30 Jahren bei den Männern und das von 40—– 50 Jahren bei den Frauen mit etwa zo bejw. , auf. — Die Prozentzahl der Ver eira teten war bei den Frauen erheblich größer als bei den Männern; i. J. 1904 waren von den Bettlerinnen , . J. 1805. 48.05 oo, von den ohdachlosen Weibern A453, 5 beiw. 38, 87 dr; berheiratet, von den männlichen Bettlern dagegen nur 23,22 bezw. 23,72 0,0o und von den männlichen Qbdachlosen 12.30 bezw. 14, 39 5s. Absolut aber besteht bei beiden Velstten ein erdrückendes Uebergewicht, wie überhaupt, so auch bei den Verheirateten auf seiten des männ⸗ lichen Geschlechts.
Zur Arbeiterbewegung.
Die in der Herren, und Knabenkonfektion Groß⸗ Berling heschäftigten Zusch ner der und Zuschneiderinnen haf, der - Voss. tg. zufolge, mit ihrer Lohnbewegung einen Erfolg errungen. Von 456 in Frage kommenden Zuschneidern in ganz Berlin arbesten nach dem neuen Tarif 359 und nur etwa go stehen noch außerhalb des Tarifs. Die erforderlichen 70 v. H. der Firmen sind jedoch noch nicht ganz erreicht., Es sollen aber nur noch fleincre Firmen ausstehen. McGies⸗ hofft man bis zu dem bestimmten Termin zur Anerkennung des Tarifs bestimmen zu können. Unter den Berliner städtischen Straßenreinigern herrscht nach demselben Blatte Unzufrieden⸗ heit über eine Verfügung der Direktion, wonach der Lohn für die Nachtarbeiter Nachmittagꝛs 3 Uhr, statt bisher Nachts, während der Arbeitszeit ausgezahlt wird. Sie opfern durch diese Verfügung etwa 2 Stunden ihrer freien Zest. Vas Vorgehen des Arbeiteraueschusses hiergegen ist erfolglos geblieben. Die Direktion hat es abgelehnt, die Rachtzahlung wieder einzuführen, da sie den Aufsehern die Verantwortlichkeit für eine regelrechte Auszahlung nicht zumuten könne. Hlerauf erfolgte eine zweite Verfügung, die festsetzt, daß die Lohnzahlung Dienst ist, aber nicht bezahlt wird; Wenn jedoch die Zahlung versäumt wird, wird dies mit 2 Stunden Abzug bestraft. Bie Direktion hat ferner ihre Zustimmung, einen weiten Anzug, der als Wochenanzug benutzt werden sollte, zu liefern, zurückgenommen und dafür bestimmt, daß dieser nur bei feier⸗ lichen Gelegenheiten wie Parade usw. auf besondere Anordnung als Paradeanzug getragen werden darf. Hierdurch ist die Stimmung der Straßenreiniger noch erbitterter geworden. Sie haben den ö Wochenanzug verlangt, ume bei regnerischem Wetter ch ett. zu können.
In Crefeld sind die Bauarbeiter, die einen ibnen von den Arbeitgebern vorgelegten Tarif nicht unterzeichneten, wie die Rh. 2 3 1 6. ier T tung rn ausgesperrt.
n Vo sen sind, wie die Köln. Ztg. erfährt, die Schlosser infolge Lohnstreits in den Ausstand getreten. .
In einer öffentlichen Versammlung der Leipziger Graveure und Ziseleure wurde, der Lpz. Ztg. zufolge, bekanntgegeben, daß die letzte Generalversammlung der Deutschen Grabeure ufw' den An. schluß des Verbandes an den Deutschen Metallarbeiterberband be— schlossen hat. Die Versammlung stimmte diesem Beschlusse zu. Als e n, des tatsächlichen Uebertritis ist der 4. August beftimmt worden.
Aus Mannheim wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet, daß die Drahtzieher der süddeutschen Drahrfindustrie⸗ Aktien“ gesellschaft gestern in den Ausstand eingetreten find.
Nach einem Telegramm der Frkf. Itg “ auß Ham burg be⸗ schlossen die Mitglieder des Zentralperdandes der Maurer den Austriit aus den freien Hilfskassen, sowie ihre Anmeldung jur Octz. krankenkasse für das Baugewerbe durch die Arbeitgeber zu erwirken. Bel deren Weigerung soll die Anmeldung durch einen Auzstand ertwungen werden. — Durch beiderseitiges Entgegenkommen ift die Lohnhewegung im Bauschlossergewerbe beendet. Dagegen beschlossen die Kupferschmiede, wegen Ablehnung ihrer Sokaferse rung in den Streik einzutreten.
Die Jutespinnerei und Weberei Brem en hat, wie der Köln. Ztg.“ gemeldet wird, den Betrieb wieder eröffnet, weil die Spinnerinnen auf den Druck der Zentralverbandsleitung hin die Arbeit wieder aufnahmen (vgl. Nr. 175 d. BL).
Aus Wign wird demselben Blatte telegrapbiert: Nach dem Vorbild der Baumwollspinner und Weber wellen nun auch die zfter— reichischen Drucker ein Konditionskartell ins Leben rufen. — In den lezen. Tagen haben große Versammlungen von Eisendahn⸗ angestellten stattgefunden, die sich mit mehreren Forderungen be— schaͤftigten. Für den Fall der Ablehnung ist der paffiöe Widerstand für den Herbst in Aussicht gestellt. Forderungen erheben die An. gestellten der Südbahn, der Staate bahn, der Nordwessbahn und der Buschtjehraderbahn.
Die Kohlenarbeiter in Belfast haben, wie W. T. B.“ berichtet, gestern die Arbeit wieder aufgenommen; der Ausstand der Hafenarbeiter und Fuhrleute besteht noch.
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Kunst und Wissenschaft.
Eine merkwürdige Erscheinung in dem Kulturleben der sonst so hoch entwickelten Abessinier ist die Verwendung von Stein salz als Geld. Felix Rosen berichtet in seinem Buche: „Eine deutsche Ge⸗ sandtschaft in Abessinlen⸗ über die Saljwährung, wie wir der T. R. entnehmen, folgende Einzelheiten: Das Steinsaligeld ist un⸗ gemein unpraktisch; schon eine kleine Summe, sagen wir, der Preis einer Schama = 16. M — erfordert zum Fortschaffen ein Maul⸗ tie! Andererseitg ist aber die Einheit für eine Scheidemünze noch viel ju groß, denn elne Salzstange stellt immer noch einen Betrag dar, von dem ein klelner Haushalt für einen oder zwei Tage bestritten wird. Wollte also jemand in dieser Münze die täglichen Lebengbedürfnisse bezahlen, so müßte er seine Salrstange in lauter kleine Stücke zerlegen. Daz geschieht denn auch manchmal, aber nicht oft, denn das Steinsal ist bröckelig und herliert viel beim Bruch. Es ergibt sich hieraus eine außerordentsiche Erschwerung des Kleinhandels. Ba man schlechterdings keine Mö ig. 2 s
umständlich und unsicher ist. Eine bestimmte Preisbildung ist bei der Elnzelware fast unmöglich, und die Gewohnheil der Morgenländer, bei jedem Einkauf zu feilschen, wird hier geradezu zur Notwendigkeit. Das Volk wäre wohlhabend, wenn es nur die Jelt, die zum Einbandeln der Lebensbedürfnisse erforderlich ist, auf irgendeine schöpferische Arbeit ver⸗ wenden würde. Die Schwierigkeit, einen kleinen Haushalt ju führen, treibt Tausende arbeitsfählger Helin?! in den Bann der Großen und u einem unwürdigen Schmarotzerdasein. Auf Reifen kedingt die Umstaändlichkeit des Einkaufs der täglichen Lebengmlttel jenes Abgaben⸗ unwesen, die . unter der die Landbevölkerung leidet. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Zustände zu verbessern; einem Manne von der . eneliks konnten die Uebelstände der abessinischen Geldverhältniffe nicht entgehen. So versuchte er denn eine Müngreform durchzuführen, indem er Münzen von iß, is–, lip und Hos Taler prägen ließ, letztere aus Kupfer. Aber bisher ist dadurch nur eine fleine Hesserung erfselt worden, denn die neuen ,. bürgern sich nicht ein. kin gewisse Erleichterung für den
Modell 74. verbrestet; die zugehörige trone bildet das Zahlunggmittel. Ohne sonderliche fan . gänger 2 bis 3 Taler in Patronen
, elästigung kann auch ein 5⸗ bei sich tragen. 3.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Der Ständige Ausschuß des Deutschen Landwirtschafts⸗ rats beschloß am 3. Jult d. J, an den Bundesrat und . Reichskanzler die Bitte zu richten, dem Reichstage den Gesetz entwurf über die Haftpflicht für den bei dem Betrieb mit Kraftfahrzeugen entste benden Schaden wieder vorzulegen und dahin wirken zu wollen, daß von den verbündeten Re= ß gesetzliche Bestimmungen erlassen werden, durch die der
erkehr mit Kraftfahrzeugen für Lastenbeförderung ein⸗ heitlich geregelt wird und die alten Polizeiverordnungen aufgehoben werden, die zur Zeit der Benutzung diefes im höchsten Grade wirt⸗ schaftlichen Verkehrsmittels für die Landwirtschaft hindernd im Wege stehen. Dieser Antrag soll auch den deutschen Staatsregierungen mit der Bitte um Durchfuhrung unterbreitet werden.
VerkehrSanftalten.
Nächste Postverbindungen nach Deutsch⸗Südwest⸗ afrika: 1) Für Briefsendungen und Pakete nach Lüderitz bucht mit Reichspostdampfer Bürgermesster⸗ ab Hamburg am 31. Jul früh, in Lüderitzbucht am 265. Auguft. Schluß in Hamburg am 31. Juli für Briefe 4 Uhr früh, für Pakete 7 Uhr früh. Letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof für Pakete am 30. Juli, 1,25 Nachmittags, für Brsefe 712 Abenk s 2) Für Brief⸗ sendungen nach Swakopmund und Lüderitzbucht mi eng⸗ lischem Dampfer über Kapstadt, ab Soutkampten am 3. Auaust, in Kapstadt am 20. August, in Täderltzhcct am 1. Ser⸗ tember, in Swakopmund am 4. Seytember. Eeßte Beförderung am 2. August ab Cöln 6 1 Nachmittags, ab Oberbarfen 72 Nach mittags. ab Berlin Schlesischer Bahahof 11,27 Vorm ttagä. 7 Sir rte; sendungen nach Läderitzbucht mit Reiche vo stdamr fer Sũrger- meister⸗ (vergl. Nr. I) a. mit erstem Nachrerfand Teer Antwerpen. letzte Beförderung am 4 August ab Cöln s 1 Nachaittzs 2. Ser- Schlesischer Bahnhof 8, 33 Vormittage; h. mit reiten, e, derm, über Boulogne sur mer, letzte Beförderung am 5. Anguft as Can lors Abends, ab Berlin Botgdamer Bababorf 10 Ne- mittag; Die nächsten Posten aus Swatoermunt, Abamng und 18. Juli, sind zu erwarten am 4. 11. und 15. Lagest
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Theater und Mufik. Im Neuen Königlichen Operntheater Cazalleria rusticanae- gegeben. Die Santunia fiagt Ste als Gast, den Turiddu Emil Borgmann vom Serra furt a. M.
Im Deutschen Theater wird beute die Poblscke P Jongleur. jum 59. Male durch dag Meinbard. Serre, aufgeführt. Das Werk stebt arch in Rr femnenden 8 2 Abenden auf dem Sxielrlan.
Die Morwitz-Oper in Scille tbeater) bringt morgen nachmittag bei alben Preisen flöte; morgen abend sowie am Sornredber?
Gaftspiel als Postillien Lori Stradella und Dom Jesfsonda wiede
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Im Theater des Sesteng wird auch n der nager Dem allabendlich Die luftige Bite e r- 2 9 Im Srielrlan der Tom ischen Dyer fer nage Dege mir Dffenbachs vbantastische Oper Sofern Grzẽ lungen morgen, wie am Dienstag, Donnerstag, Sennabend wiederkommen, und Freitag bringen Auffäbrungen von DYDrcciri Nrn. Tosca mit Maria Labia in der Titelpartie, An Montag gebt Bitets „Carmen“ in Szene. Nächsten Sonntag wid Figaros Soch-· zeit gegeben.
Im Neuen Theater wird in nächster Woche tãglich das phantastische vieraktige Schauspiel „Ein seltfamer Fals von Morton und Gunner wiederholt.
Im Lust spiel hause schließt am Mittwoch das Wiener Ensemble mit der Wiener Posse ‚Die Welt ohne Manner“ sein Gafffviel. Donnerster wmebmen die Kent re e, mi en, unter der Direktion Dr. Martin Zickels ihre Tätigkeit wieder auf, und jwar wird an diesem Tage das Kadelburg⸗Skowronneksche Luft spiel Husarenfieber zum 200. Male aufgeführt. Die ses Stud Hebt dann allabendlich auf dem Spielplan. Sonntag, den 4 Auzust, wird als erste Nachmittags vorstellung ‚Unsere Käte aufgeführt.
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Mannigfaltiges. Berlin, N. Juli 190.
Zur Einstellung von Schiffsjungen in die Marine. Der Bedarf an Schifftjungen für die Kasferliche Marine if n die sem Jahre besonders groß, weil zum ersten Male mit der Gin ftellung der Schiffsjungen zum Herbst des Jahres begonnen wird. Nachdem aber im Frühjahr bereits 730 Jungen in den Dienft der Marine getreten sind, sollen Anfang Oktober abermals S565 zur Einstellung gelangen. Als Durchschnitigalter für die Eintretenden gelten 16. Jahre, jedoch muß ein Mindestalter von 144 Jahren erreicht und der ein Höchstalter von 18 Jahren nicht überschritten werden. Die Schiffe⸗ jungen werden nach ihrer Einstellung während des ersten Winter halb. jahrs auf dem zunächst bei Friedrichsort, pater bei Flensburg verankerten alten Panzerschiff König Wilbelm‘ untergebracht, um in den Anfangsgründen ihres neuen Berufs unterwiesen ju werden. In dem darauffolgenden Frübjahr treten sie sodann auf den seegehenden Schulschiffen der „ Freva“. Klasse (große Kreujer) oder der Stosch“ ⸗Klasse längere Auslandsreisen nach euro= päischen, Mittelmeer und amertkanischen Häfen an. Nach zweijãhriger Schiff sjungendienstjeit erfolgt die Ernennung jum Matrosen oder Torpedomatrosen, darauf, und zwar häufig sehr bald, die Er. nennung zum Obermatrosen und nach durchschnittlich sechz=
3 . um Unteroffffier. on dem Augenblick Ter Einstellung des Schiffs jur gen an trägt die Mgrine saͤmtliche Kosten für die Befleldung. Ber. tea gg und Weiterbildung; dafür verlangt sie aber, daß der Junge ch über die dreijährige, von der Ernennung jum Matroscn an rechnende gesetzl iche Dien ftʒeit hinaus noch zu dier welteren Dienft. rn verpflichtet. Die Anmeldungen für die Schiff t jungt neinstellung nd möglichst bis zum 1. August an die juständigen Benrke kommandog, die auch über die Einzelvorschriften näheren Bescheid er. teilen, zu richten; eine Finstellung im April findet dagegen, wie oben
erwähnt, in Zukunft nicht mehr ssatt.
In der Deutschen Armeen Marine und Kolonial. Aus stel lung veranstaltet morgen, Sonntag, auf dem Ser dor der Marineballe der Berliner Schwimmerbund schwimmsportliche Vor. führungen. Ein besonderer Eintrittspreis wird nicht erboben. — In der Arena kommen Barlaufwettspiele zwischen dem Charlottenburger S. -C, dem S.. C. „Argo“ und dem S. G. Burgund“ zum Aut. trag. Es sind im ganzen zwölf Spiele vorgesehen.
Kleinhandel bedeutet nur die Zulaffung von Patronen als Scheide= münze. In ganz Aethiopien ist dag französssche Grasgewehr
jähriger Gelamtdienstjeit, all in dinem Leben galter Pen. In... ,