1907 / 226 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Sep 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Gemãß ö 46 des K, , . vom 14. Juli 1895 G.⸗S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben

einschätzdpre Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1906 bei der

J er Eisenbahn bezüglich .

in Preußen belegenen Strecken auf 149 572 S 82 fest⸗

gestellt worden ist. Magdeburg, den 19. September 190. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Graaf.

Per sonalver änderungen.

gsõniglich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Wilhelmshöhe, 17. Sep⸗ tember. v. Schroeder, Lt. im Gardedrag. Regt, (1. Großherzogl. 8) Nr. 23, bis zum 1. März 1808 zur Dienstleistung als

rdonnanzoffizier bei des Großherzogs von Hessen und bei Rhein Königlicher Hoheit kommandiert.

Wil helm s höhe, 18. September. v. Plessen, Gen. der Inf., diensttuender Gen. Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Köntes und Kommandant des Hauptquartiers sowie à la suite des 1. Garde- regiments z. F, unter Belassung in diesem Verhältnis, zum Chef des Reitenden Feldjägerkorps ernannt.

Berlin, 19. September. v. Heemskerck, Lt. und Erzieher an der Hauptkadettenanstalt, mit dem 1. Oktober 1907 in das Füs. Regt. von Gersdorff (Kurhess) Nr. 80 versetzt und gleichzeitig be—= huss Uebernahme der Dienststellung als Gouverneur der Prinzen

einrich WXXVIII. Reuß und Heinrich TlL.II. Reuß Durchlauchten, öhne Seiner Durchlaucht des Prinzen Heinrich XVIII. Reuß, bis auf weiteres beurlaubt.

söniglich Bayerische Armee.

München, 12. September. Im Namen Seiner Majestät des Königs. Seine Königliche Hoheit Prinz Luitvold, des Königreichs Bayern Verweser, haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, nach⸗ stehende Personalveränderungen Allergnädigst zu verfügen: a. bei den Offizieren und Fähnrichen: im Beurlaubtenstande: am 11. d. M. dem Hauptm. Pfister der Landw. Feldart. 1. Aufgebots (Ansbach) den Abschied zu bewilligen; b. im Sanitätskorps: im aktiven Heere: am 11. d. M. den Oberarzt Dr. Klein des 3. Feldart. Regts. Prinz Leopold zum Stabgzarzt (überzähl,) beim Telegraphendetachement zu befördern; im Beurlaubtenstande: am 11. d. M. dem Alsist. Arzt der Res. Dr. Schneider (1 München) das Ausscheiden aus dem Heere mit dem 30. September d. J. behufs Uebertritts in das Sanitätskorps der Kaiserlichen Marine zu „bewilligen; 6. bei den Beamten der Militärverwaltung: am 11. d. M. zu ernennen: zum Ing. bei der Pulverfabrik zum 1. Oktober d. J. den Ing. auf Probe Stallechner daselbst; zu Zahlmeistern im 1I. Armeekorps die Unterzahlmeister Schä d er des 17. Inf. Regts. Oiff und Hoch färb er des 3. Pion. Bats.; zu versetzen: den Zahlmstr. Gnam vom 2. Fußart. Regt, zum J. Armeekorps; zu befördern; zum Oberzahlmstr. den Zahlmstr Groß des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, zu Festungsoberbauwarten die Festungsbauwarte Diener, Laubmann der Fortifikation Ingolstadt.

Krlegsministerium. München, 12. September. Oberlt. Leeb des 4. Feldart. Regts. König wird vom 1. Oktober d. J. ab auf ein Jahr zur Zentralstelle des Generalstabs kommandiert.

Seitens des Generalkommandos J. Armeekorps wurden eingeteilt: Oberzahlmstr. Bauer beim 1. Inf. Regt. König, Zablmstr. Keiper beim 26. Inf. Regt. und Zahlmstr. Hoffmann als Hilfgarbeiter bei der Intend. J. Armeekorps.

Abgereist: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister des Innern von Moltke, nach der Provinz Ostpreußen; Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats, 5 Geheime Rat D. Voigts, nach Königs⸗ berg O.⸗Pr.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. September.

Laut , . des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Iltis“ vorgestern in Hankau eingetroffen. ; S. M. Flußkbt. „Vaterland“ ist gestern von Tschifu

nach Lutschau weitergegangen.

Potsdam, 21. September. Anläßlich des Geburtsz⸗ tages Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin fanden gestern im Marmorpalais ein Frühstück, an dem, „W. T. B.“ zufolge, Ihre Majestät bie Kaiserin und Königin und Ihre Königlichen

oheiten die Prinzessin Victoria Luise sowie die 5 en Eitel-Friedrich und Adalbert teilnahmen, und

rin am ibm im engeren Rahmen ein Diner statt, an das sich eine musikalische Unterhaltung anschloß.

Baden.

Ueber das Befinden Seiner Königlichen des Großherzogs sind. „W. T. B.“ zufolge, nachstehende Bulletins ausgegeben worden:

Maingu, 25. September, 11 Uhr Vormittaggn. Nach Mitter nacht hat sich bei Seiner Königlichen Hoheit dem Groß— herzog ein erquickender Schlaf eingestellt, der bis J Uhr anhielt. Zu dieser Zeit betrug die Temperatur 37,6, Grad. Der Puls war tuhiger und kräftiger als an den vorhergehenden Tagen. Seine König⸗ liche Hoheit fühlt sich etwas wohler.

Mainau, 26. September. Die heute vormittag gemeldete

Besserung im subsektiven Befinden Seiner Königlichen Hoheit

hält an. Die Temperatur betrug um 1 Uhr 37,2. Die Herntätigkeit ist jedoch noch nicht befriedigend.

Mainau, 21. September, 11 Uhr Vormittags. Im Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ist seit gestern eine weseniliche Veränderung nicht eingetreten. Die erste Hälfte der 2 war unruhig, eist um 2 Uhr trat besserer Schlaf ein. Die Herztäͤtigkeit ist wechselnd und im allgemeinen noch nicht befriedigend. Die Nahrung wiid mit etwas mehr Appetit und in genügender Menge aufgenommen. Ab und zu tritt Kopf⸗ schmerz auf, sonst klagt aber der hohe Patient sebr wenig. Gestern abend betrug die Temperatur 37, , heute früh 38,3.

Anläßlich der ernsten Erkrankung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs sind, nach einer Meldung der

oheit

„Kölnischen Zeitung“, Ihre Königlichen Hoheiten der Erb roßherzog und . Erbgroßherzogin vorgestern auf der Mainau angekommen.

9

Frankreich.

Der Ministerpräsident Clemenceau erklärte, wie die „Agence Havas“ berichtet, gestern abend, die Lage in Marokko sei nach den eingegangenen Depeschen unverändert. Er fügte hinzu, der Admiral hn ert bringe in einer De⸗ pesche zur Sprache, daß die Eingeborenen sich über die von der Presse verbreiteten Gerüchte, es wäre von einer Landung von Truppen in den Häfen die Rede, er n g Philibert beklage sich, daß auf diese Weise die öffentliche Stimmung zu Unrecht aufgeregt werde.

Italien.

Das Nation alfest vom 20. September 9 Roms im Jahre 1870) wurde überall gefeiert. Auf eine Huldigungs⸗ depesche der Stadt Rom hat der König, „W. T. B.“ zufolge, aus Racconigi ein Danktelegramm gesandt, in dem er auf die hohe Bedeutung des Tages hinweist, die die Italiener an die Pflichten erinnere, die sie gegen das Vaterland hätten, das die Vorfahren groß und geeint sehen wollten.

Belgien.

Die Regierung hat gestern, nach einer Meldung des „W. T. B.“, an die Abgeordneten Aenderungsvorschläge zum Entwurfdes Kolonialgesetzes, die von allen Ministern gegengezeichnet sind, verteilen lassen. In den Vorschlägen wird vor allem die Eigenschaft des Congostaats als einer vom belgischen Staate getrennten juristischen Person betont. Das Budget der Kolonien soll in zwei Teile geteilt werden. Der eine, der der Aufsicht der Kammern unterliegt, betrifft die Zentralverwaltung, der andere, der vom König festgesetzt wird, die eigentliche Verwaltung. Die Zusammensetzung des Kolonialrats ist von der Regierung so beibehalten worden, wie sie von der parlamentarischen Kommission vorgenommen wurde.

Amerika.

Wie das „W. T. B.“ aus Buenos Aires meldet, ist der Budgetberichterstatter Manuel Irionda zum Finanz⸗ minister ernannt worden.

Die argentinische Kammer hat die Stadtverwaltung ermächtigt, eine fünfprozentige Anleihe von 15 Millionen Piastern zur Verschönerung von Buenos Aires aufzunehmen.

Asien.

Durch ein Edikt des Kaisers von China sind der Prinz Pu⸗lun und Sun⸗Chia⸗nai zu Präsidenten des neuen Gouvernementsrates ernannt worden, der zu⸗ nächst als Vorläufer für die Einführung eines wirklichen Parlaments ins Leben gerufen wird. Die neuen Präsidenten ind, wie das W. T. B.“ meldet, mit der Ausarbeitung von Beflimmungen fur den neuen Gouvernementsrat gemeinsam mit dem Großen Rat beauftragt worden.

Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet aus Batavia, daß das Expeditionskorps auf der Insel Flores ernsthaften Widerstand fand. Der Feind hatte 114 Tote.

Afrika.

Wie die „Agence Havas“ unter dem 16. September aus Rabat meldet, machte der dortige Gouverneur dem französischen Konsul sowie dem Kommandanten des Panzerkreuzers „Admiral Aube“ am 15. September eine offizielle Mitteilung von der bevorstehenden Ankunft des Sultans.

Nach den neuesten Nachrichten aus Marrakesch sind dort Ben Omar, der Gouverneur von Safi und des Abdadistrikts,

und auch der Kaid des Emtvogadistrikts, beide mit einem großen

angekommen, die sie Mulay Mulay Hafid weigerte zufolge, sie an⸗ sich ihm an⸗

Trupp von Berittenen, Hafid zur Verfügung stellten. sich, dem „Reuterschen Bureau“ zunehmen, weil sie seiner Aufforderung, si zuschließen, nicht gleich nachgekommen waren. Sie 6 . jetzt außerhalb der Stadt und warten ab, ob Mulay Hafid sie an⸗ nehmen oder ihnen den Befehl erteilen wird, in ihre Distrikte zurückzukehren. Die Kaids der Anflus und Dschilluli weigern sich, Mulay Hafid als Sultan anzuerkennen. Mogad or bleibt noch dem Sultan Abdul Asis treu.

Die Unterhandlungen in Casablanca haben dem „Matin“ zufolge zu keinem Ergebnis geführt. Die Folge werde sein, daß der General Dru de seine Operationen wieder aufnehmen werde.

Einer Meldung der „Agence Havas“ zufolge haben Raisulis Leute am 17. September Postkuriere, die von Tanger nach Larrasch unterwegs waren, abgefangen. Fünf⸗ zehn berittene Krieger, die angeblich zum Stamme der Beni Aros gehören, überfielen vier Wegstunden von Tanger entfernt, in der Naͤhe von Djebel Hamar englische und deutsche Postkuricre, die diesen Ort eine halbe Stunde vor französischen Kurieren verlassen hatten. Sie mißhandelten sie, ließen sie dann aber die Reise sortsetzen, ohne ihr Gepäck berührt zu haben. Dem französi⸗ schen Kurier wurde der Mantel sowie das Reisegeld geraubt und der Depeschenbeutel zerfetzt; die für Rabat bestimmten Postsachen sind verschwunden und sämtliche Zeitungen aus . Hüllen gerissen.

Nr. 42 des ‚Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichgamt des Innern vom 20. d. M., bat folgenden Inhalt: I) Konsulatwesen: Ernennung; Exegugtunertei⸗· lungen. = Y) Zoll und Steuerwesen: Zulassung einer selbsttätigen Verwiegungsvorrichtung zur Verwiegung von steuerpflichtigem Malz in Brauereien. 3) Post und Telegraphenwesen: Aenderungen der Postordnung vom 20. März 1900. 4) Polizeiwesen: Aus weisung von Ausländern aus dem Relchegebiet.

Nr. 39 deg Gisenbahnverordnungsblatts. , heraus. egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 16. d. M. hat olgenden Inhalt? Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. die dem rr, . Uebereinkommen über den Eisenbahnfracht verkehr bei⸗

gefügte Liste, vom 24. August 1907. Erlaß des Ministers der Fffentlichen Arbeiten vom 11. September 1907, betr. Staatsbahn ˖ Wagen vorschriften. Nachrichten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Bevölkerungsbewegung in Elsaß-⸗-Lothri i m Sine 1906. hringen

Die Zusammenstellungen üer zie Bewegung der Bevölkerung Elsaß Lothringen, die im Statistischen Bureau des Ministerlum ö arbeitet wurden, haben nach der Straßburger Korrespondenz“ ergeben daß die Zahl der Geburten im Jahre 1906 zwar gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen ist, daß aber gleichwohl der eber schuß der Geburten über die Sterbefälle zugenommen hat. Der 345. nahme der Geburtenzahl steht eine weit stärkere Abnahme der gal der Sterbefälle gegenütßer. In keinem Jahrg seit feiner Vereinssn mit dem Deutschen Reich hatte Elsaß Lothringen eine gerln n Sterblichkeit als im Jahrg 1206. Während in den 70er Jahren durchschnittlich 275 Todessälle auf 19040 Einwohner, im Jahre 1höh 223. im Jahre 1905 2908 trafen, sind es im Jahre 1966 nur 19) Personen, die von je 10 0090 der Gesamtbevölkerung gestorben sind.

Im Jahre 1906 wurden in Elsaß Lothringen Hz 489 Personen geboren, gestorben sind 35 446 Personen, mithin . der Zuwachz der Bevölkerung durch den Ueberschuß der Gebarten über die Sterbe— fälle 13 043 Personen. Von den Geborenen waren 27 315 männ—

lichen, 26 174 weiblichen Geschlechts; 49 820 waren ehelich, 3669 un.

ehelich, 1487 waren tot geboren. Auf 1000 Geburten überhauyt trafen im Jahre 1906 69 uneheliche Geburten, eine Zahl, die in allen früheren Jahren höher war. In 630 Fällen wurden Zwillinge, in 4 Fällen Drillinge geboren

Unter den 55 4466 gestorbenen Personen hatten 13 455 das 5. Lebensjahr noch nicht vollendet. Von 100 Gestorbenen waren 38 Kinder unter 5 Jahren und 31 Kinder unter 1 Jahr. Der un— günstige Ginfluß der Sommermonate auf die Säuglingssterblichkeit zeigt sich darin, daß 26569 von den 9ä4l0 im ersten Lebensjahre der. storbenen Kindern, also mehr als ein Viertel, in den Monaten August und September gestorben sind.

Die Zahl der Eheschließungen betrug im Jahre 1906 13 72 gegenüber 13 572 im Jahre 1905. Bei 120654 Heiraten war sowohl der Bräutigam als auch die Braut vor der Eheschließung ledig; die bekannte Tatsache, daß Männer häufiger eine zweite Ehe eingehen alz Frauen, wird dadurch erwiesen, daß unter den Eheschließenden 110 verwitwete Männer, dagegen nur 688 verwitwete Frauen sich befanden.

Bei 9715 Eheschließungen waren beide Teile katholischer, bei 2269 heide Teile evangelischer und bei 209 w ,, . belde Teile israelitischer Konfession. In 599 Fällen war der Mann katho— lisch, die Frau evangelisch, in 876 Fällen der Mann evangelisch, die Frau katholisch; 16 Cbristen verheirateten sich mit Israelitinnen, 7 Isrageliten heirateten Christinnen.

Das Lebensjahr, das die meisten Heiraten aufweist, ist bei den weiblichen Personen das 22. mit 1373 Eheschließenden, bei den männlichen Personen das 25. mit 1431 Ebeschließenden. 47 jugend= lichen Bräuten mit einem Alter von 16 bis unter 17 Jahren stehen 24 bejahrtere mit einem Alter von über 60 Jabren gegenüber. Von den heiratenden Männern waren 79 über 60 Jahre alt; einer davon fuhrte eine 18 jährige, 2 je eine 19jährige und einer eine 20 jährige Braut zur Ehe.

Durch gerichtliches Urteil wurden im Jahre 1906 308 Ehen ge— schieden, gegenüber 259 im Jahre 1605. Auf 1000 Cheschließungen trafen im Jahre 1906 22 Ehescheidungen.

Zur Arbeiterbewegung.

Wie die „Frankfurter Oder Zeitung“ meldet, hat sich die Gesamtzahl der Ausständigen im Niederlausitzer Kohlenrevier etwas verringert, namentlich durch den Rückgang der Zahl der Ausständigen auf den Anhaltischen Kohlenwerken. Die Zahl aller Ausständigen betrug gestern abend 1437.

In Posen haben, wie die „Köln. Ztg. erfährt, die Droschken, führer die Arbeit niedergelegt, weil ihnen von der Behörde nicht das Recht zugestanden worden ist, ein dortiges Hotel in Verruf iu erklären. Der Boykott sollte erfolgen, weil der Besitzer des Hotels die Gepäckstücke für seine Reisenden durch eigenes Fuhrwerk von und zur Bahn befördert.

Aus London wird dem W. T. B.“ telegraphiert, der Sekretär der Vereinigung der Lokomotivführer habe die Erklärung abgegeben, die 19 000 Mitglieder der Vereinigun würden fich an? dem geplanten Eisenbahnerstreik nich beteiligen; man glaubt deshalb, der Streik werde dadurch verestelt werden. Ferner drohen die Flach sspinner und Modekllsch reiner der Schiffzwerften von Belfast, die Weber sn Glasgow und die Schuhmacher in Norwich in einen Ausstand einzutreten. Man schließt hieraus auf eine weitgehende Unzufriedenhet in der Arbeiterbevölkerung. Der englischen Schiffbau⸗ industrie dioht, wie die Rh.⸗Westf. Ztg. erfährt, ebenfalls ein Ausstand, und jwar würden sich eventuell vierzig bis fünft igtausend Kesselschmiede daran beteiligen. Der Streit zwischen der Ver⸗ einigung der Schlffsbauer und den Kesselschmieden dauert schon längere Zeit. Auch hier handelt es sich im Grunde um Erhöhung des Lohnes und Verkürzung der Arbeltk⸗ seit. Die Schiffbauer haben nunmehr erklärt, daß sie don dem 5. Oktober ab die Kesselschmiede entlassen würden, wenn diese sich weiter weigerten, die ihnen seinerzelt angebotenen Bedingungen anjunehmen, und daraufhin ist am Mittwoch von den Vertretern der Kesselschmiede in Sheffield eine Versammlung abgehalten . die aber streng geheim war und über die vorlaufig nichts verlauttt. Die Vereinigung der Kesfelschmiede weist eine Mitgliederzahl bon b2 000 auf. ö

Zu dem allgemeinen Ausstand in Raon l'Etape an Umgebung wird dem W. T. B.“ r, . daß dort und in den Nachbarorte Etival ein starkes Militär aufgeba . der Ordnung erforderlich geworden ist. Die auz Epinal derlang x zwei Jägerbataillone Nr. Jĩ7 und Nr. 20 sowie zwei Snare Dragoner sind an Ort und Stelle eingetroffen. Das Militãr i. gegenwärtig bemüht, die von den Ausständigen zerstörte Telegraph: und Telephonverbindung wieder herzustellen. ö.

Fin am Donnerstag in St. Louis ausgebrochener . arbeiterausstand veranlaßte, wie W. T. B.‘ meldet, . einen Sympatbiestreik in 18 Fabriken, die zusammen annaͤhr 30 000 Arbeiter beschäftigen.

Der in Salzburg tagende Internationale Bergarbe ite kon greß (Ygl. Nr. 235 d. Bl) nahm in seiner gestrigen Eh pn wle W. T. B.“ berichtet, den ersten Tell . Refolution über die Altersrenten an . der n . Großbritanniens), der lautet: „Jeder auf diesem Jon fr, tretene Bezirk erhält die , mit anderen 6 zusammenzuarbeiten, um bei der Regierung jedes dandes . zu dringen, daß Altersrentenfonds geschaffen werden. , wurden nachstehende Anträge, betreffend die Arbeite rinsper 0 hie angenommen: 1) Antrag. Deutschlands, und Desierreichs: iz letzten großen Grubenkatastrophen haben wieder die 9 * Mängel der Grubenkontrolle bewiesen. Nur in der Ansellsi gn Hrubenkontrolleuren auß den Reihen der praktischen Berga e He eine wirksame Reform der Bergwerlskontrolle zu erblit jn un Arbeiterinspektoren müssen von der Arbeiterschaft get n, Staatsmittein besoltet werden und dag Recht haben, oft sie wollen oder die Arbelter eg verlangen, triebe zu inspizieren. 2) Antrag Belgieng: er ö erklärt sich zu Gunsten bäufiger Untersuchungen der Grube Aibeiter, welche von den Leuten selbst zu Inspektoren an, ji⸗ aug öffentlichen Mitteln bezahlt werden. Ferner wurde e urn solutlon, betreffend den Mindestlohn, angenommen. Der des si⸗ Deutschlands und Oesterreichs ö lautete: Auf dem Wee r on schluffeß von Tarifverträgen müssen die BVergarbeiterorgan ima inen! Minimallohn festzulegen fuchen. Der nächste Kongt 1903 in Paris statt.

t zur Herstellmn

unst und Wissenschaft.

In der Galerie Cdugrd Schulte wird die jetzige Autstellung

rken von Fürst Paul Troubetzkoy. Fritz Thaulow, Hans . Litseforg, H. Mischler, K. Leipold, P. Prins, Cugen Szwald u. a. am 27. d. M. geschlossen.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteergebnisse in Rußland.

Der Kaiserliche Generalkonsul in St. Petersburg berichtet unterm 13. d. M.: Das statistische Zentralkomitee hat jetzt bis zum 14. August reichende Daten üher die n, Ernte in Rußland veröffentlicht, die ein ungünstigeres Bild, als die bisher in der Handels. und Industriezeitung“ veröffentlichten Angaben bietet. Bei der Betrachtung dieser Ziffern fällt auf, daß der Ertrag in samtlichen Getreidegattungen bei weitem niedriger geschätzt wird, als bie bis in die letzte Zelt hinein geäußerten, ziemlich optimistischen Urteile, insbesondere für das Sommerkorn, erwarten ließen,

Die Anbaufläche betrug nach dem statistischen Zentralkomitee

Ill. Des jatinen in M leo⸗

60 Gouv. u. Gebiete (europ. R.) 26, 07 3,88 0, 19 13,48 15, 16 8,03 0, 28 1,92 2, 66 1908 0, 84

wle, , ö. ; 72 Gouvernements 72 Gouv. u. u. Gebiete Gebiete

27,19 26. 82 6.26 6605 0,58 0, 69 17,60 16,51 1711 16,90 8,92 9,22 0, 44 0,29 1,96 1198 2, 87 3,22 1,19 1,29 0, 9h 0, 88

. 0,29 0, 27 0, 27

Bohnen 0, 60 0, 65 O, 85.

Die Gesamternte wird für die 60 Goupernements und Ge— blete des europäischen Rußlands, wie folgt, geschätzt (Mill. Pud): Durchschnitt

1901 05 1333,92

342,79

24,76

633,40

432,70

57,91 e 124,43 , . 70, 54 109,71 79, 62 wd 773, 84 635,68 780,86.

Der Totalertrag an Nahrungsgetreide (ohne Hafer) berechnet sich somit in 1907 auf 2697,57 Mill. Pud, was gegen das Mittel der Jahre 1901 05 einen Minderertrag von 336,6 Mill. Pud oder 10,95 e /, gegen 1906 aber einen Mehrertrag von 110,15 Mill. Pud oder 427 5 ergibt.

Für die einzelnen Getreidegattungen keträgt im Vergleich zum Mittel der Jahre 1901 05 der

Mehrertrag Mindertrag

in Millionen Pud 1 8 Sommerroggen b Hafer. nt, Buchweizen. Gerste Sommerweijen . Winterroggen . 6, 95 Winterweljen.. .. 31,69.

Der für die Ausfuhr disponible Betrag an Nahrungsgetreide wird auf 172,76 Mill. Pud berechnet.

Nach der Schätzung des statistischen Zentralkomitees kann die diesjährige Ernte somit nur als eine mittlere bezeichnet werden. Für Winterwelzen insbesondere nähert sich der diesjährige Ertrag sogar einer schlechten Ernte, für Buch⸗ und Sommerweizen ist es unter . für Mais etwas über mittel und für alle übrigen Gattungen mittel.

Die „Handels. und Industriezeltung“' teilt bei Besprechung der Ermittelungen des statistischen 2 mit, daß sie in der nächsten Woche die Ergebnisse einer von ihr veranlaßten Enguete ver⸗ öffentlichen werde, welche etwas günstiger als die des statistischen Zentralkomitees ausfallen werden. oem e ge,.

Winterroggen... wellen.

Sommerroggen ..

Spelz Buchweizen .... Hirse

1906 1009, 36 396,27 24,71 458, 33 415,53 5677 108,63

1907 1241,33 234, 15 26, 35 hb0, g9 400, 54 48, h 116,99

Winterroggen. Winterweizen. Sommerroggen Sommerweizen Gerste. Buchweizen Hirse.

in Oso 12,87 2, 30 1,00 6, 09 16,20 7,53 14,16

Ernteergebnisse und Getreidehandel in Russisch⸗Polen.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Warschau berichtet unterm 16. d. M.: Die Getreideernte hat sich in diesem Jahre zufolge des sortgesetzten Regenwetter und der anhaltenden Kühle des Sommers stark verspatet.

Der Weizen konnte an vielen Orten noch nicht geschnitten werden, da er noch nicht reif war. Die Roggenernte ist gut aus⸗ gefallen. ECz wurden 14-5 Korzec (1 Korjec Roggen ca. b Pud 30 Pfund) auf den Morgen geerntet. Die Weljenernte wird nur mitfelmäßig sein und etwa 5 Korjee (1 Korjec Weizen etwa 6 Pud) vom Morgen einbringen. (1 Pud 16,38 Eg.) Im allgemeinen wird in Polen eine gute Mittelernte erwartet; die Landwirte rechnen aber auf hohe Preise und fürchten nicht, da ibnen aus dem Inneren von Rußland eine Konkurrenz entstebt. back, und Hülfenfrüchte sind noch nicht gereift und die Kartoffeln in den Niederungen faulen. Der Stand der Zuckerrüben hat sich seit Mitte August im allgemeinen gebessert. Es steben 29 970 Dessaäͤ⸗ linen (1 Dessätine 1,5925 ha) befriedigend, 24 890 Dessaͤtinen unbefriedigend und 3049 Dessätinen schlecht. Die Hopfenernte hat berellg begonnen. Sie wird geringer ausfallen als im ver— gangenen Jahre und so die anfangs gehegten Hoffnungen und Erwar- kungen nicht erfüllen; da indes die Qualität diesmal sehr boch steht, werden gute Preise erwartet und die Tendenz ist vorläufig fest. Pol⸗ nische Käufer bleten bis 12 Rubel für das Pud, die . balten aber in der Hoffnung, daß die Preise böher gehen werden, noch zurück. Die diessährige Ernte wird auf 30 0900 Pud .

Mangel an Landarbeitern hat sich dieses Jahr nirgends fühlbar gemacht, und die Ernte nimmt ng gr Richtung bin einen nor— an Verlauf. Von Feuergbrünsten, wie sie im vergangenen Jahre urch streikende Landarbelter häufig veranlaßt worden sind, hat man n diesem Jahre nirgends etwas gehört.

Die Getreidepreise auf dem Warschauer Markt sind im Ver— gleich um vergangenen Monat gefallen.

Es wurde gejahlt am 23. August 1997:

für Weizen 1 . . 120 125 Kop. für das Pud, Roggen J.. i gh d 2 ,

Ernteergebnisse in Rumänien.

Der Kaiserliche Konsul in Jassvy berichtet unterm 11. 8d. M.: Das Welter war im Monat August andauernd trocken und warm und für die Erntearbelten, m, 1 für dle Dr gung gun t d . Ergebnig von Weljen ist, sowelt sich biöher erkennen läßt, au

nter den sehr bes eldenen Erwartungen no zurũck· wogegen ir und Gerste fast ber Er⸗ günstig auggefallen sind. e n . Er⸗ ergeben folgendes Bild: Welsen bei trockner und

ziemlich guter Beschaffenhelit 70 - 900 Eg auf den Hektar; Roggen der stets in viel geringerem Maße angebaut wird, ist sowohl na

Menge wie nach Beschaffenheit etwas schwächer alt der Weizen aus gefallen; Hafer und Gerste sind, wie bemerkt, in jeder Beziehung ,, . bei guter Qualität rechnet man auf den Hektar

Für den Rats ist die Trockenheit im Monat August verhängnis⸗

voll gewesen. Außer dem rechtzeitig angebauten Mals, der besonders in diesem Jahre infolge des späten Frühlings und der Bauernunruhen nur etwa s des Gesamtanbaues ausmacht, hat diese Frucht schwer gelitten. Der sogenannte Bauernmais ist mit der Kolbenbildung in die trockene Witterung hineingekommen und steht trostlog.

Auch für die Neubestellungen war die Dürre hemmend, der Boden jeigte sich berelts rissig. Nunmehr, nachdem in den letzten ae,. ausgiebiger Regen gefallen ist, sollen die Feldarbeiten begonnen

rden. r

Das französische Landwirtschaftsministerium veranschlaat die Weizenernte des Jahres 1907, nach einer Meldung des . W. T. B.“, wie folgt: Die Aussaat umfaßte 6 h28 884 ha, der Ertrag beläuft sich auf. 130 376 6369 h 101 698 263 dz. Die entsprechenden Zahlen für 1906 sind nach vorgenommener Berichtigung 6 516 768 ha, 114 500 653 bI - 89 459 681 dæ.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Das internationale Komitee zur Bekämpfung der

Charlatanerie, das anläßlich des 25 jährigen Jubiläums der Vereeniging gegen de Kwakzalverij! in Amsterdam 1905 gegründet wurde, tritt am 24. September im Langenbeckhaus, Ziegelstr. 10611, Abends 7 Uhr, zusammen. Es soll ein internationaler Bund zur Be— kämpfung der Kurpfuscherei gebildet und eine Kommission jur Be⸗ ratung der Statuten gewählt werden. Das niederländische Komitee schlägt als Aufgaben des Bundes vor: Gleichmäßige gesetzliche Be⸗ stimmungen gegen die Kurpfuscherei, internationale Gesetzgebung zur Bekämpfung von Kurpfuscher⸗ und Geheimmittelinseraten, ferner eine Sammlung der jetzt bestehenden Verordnungen und die Schaffung eines internationalen Organs. Ferner wird in Verbindung mit dem 14. internationalen Kongreß für Hygiene und Demographie zum ersten Male in der Reicht hauptstadt die reichhaltige und eigenartige Sammlung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung des Kur— pfuschertums öffentlich ausgestellt werden. Im wesentlichen hervor⸗ gegangen aus dem jahrelang gesammelten Material des Breslauer Arztes Dr. Carl Alexander, bietet diese, jetzt bedeutend erweiterte und in neue Form gebrachte Ausstellung in ihrem umfangreichen, systematisch geordneten Material ein anschauliches Bild von dem Wesen und Treihen des modernen Kurpfuschertums, andererseits auch eine Uebersicht über die Versuche zur Eindämmung des auch im Deutschen Reiche üppig blühenden Heilschwindels.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 38 vom 18. September 1907.)

Pe st.

Türkei. In Mytilene sind in der ersten Septemberwoche 3 pestverdächtige Fälle gemeldet.

Aegypten. Vom 31. August bis 7. September wurden 4 neue 53 und 3 Pesttodesfälle, sämtlich in Alexandrien, ge⸗ meldet.

Britisch⸗Südafrika. Während der am 10. August ab⸗ gelaufenen Woche sind neue Pestfälle nicht bekannt geworden.

Vereinigte Staaten von Amerika. Bis jum 13. Sep- tember waren in San Franeiseo 23 Pestfälle festgestellt worden, davon in der zweiten Septemberwoche täglich etwa 1 bis 2 neue Er⸗ krankungen, welche fast alle im italienischen Viertel vorgekommen sind. Nur in diesem Viertel wurden kranke Ratten gefunden. Der Ursprung der Seuche ist unbekannt.

Cholera.

Rußland. Vom H. bis 9. September sind in der Stadt Astrachan weitere 230 Erkrankungen (und 153 Todesfälle) an der Cholera zur Anjeige gelangt, im Gouvernement Astrachan 432 (275), so daß hier bis zum 9. September insgesamt 1663 (619) Fälle vorgekommen waren. In der Stadt Samara war bis zum J. September die Zahl der Erkrankungen auf 267 (der Todesfälle auf 127) gestiegen, in der Stadt Nischni⸗Nowgorod auf 70 (20), im Gouvernement gl. N. auf 138 (H8), was seit dem 3. September einer Zunahme um 78 (32) entspricht. Aus Sargtow wurden am 4. und 6. bis 9. September insgesamt 38 neue Erkrankungen mit 9 Todesfällen gemeldet; im Gouvernement gl. N. waren be⸗ sonders Zarijzyn und Kamyschin ergriffen. In Baku er— krankten zufolge einer Mitteilung vom 11. September 4 Personen (von denen J starb), außerdem auf einem aug Astrachan ge⸗ kommenen Dampfer 6 (3), so daß Baku regierungsseitig für cholera⸗ verdächtig erklärt worden ist. Im Gouv. Kasan wurden am 9. Sep⸗ tember 3 Cholerafälle gemeldet, auch sind die Städte Saratow, Kamyschin und Kasan für choleraverseucht und die Gouverne⸗ ment? Rjäsan, Tobolsk und Wjatka für cholerabedroht er⸗ klaͤrt worden. In Moskau erkrankte und starb am 53. Sep⸗ tember die Waärterin, welche den erwähnten Cholerakranken, der . starb, gepflegt hatte; ferner ist auf dem Bahnbof Kurgk, südlich von Moßkau, am 9. September ein aus Astrachan ge—⸗ kommener Arbeiter an der Cholera gestorben. Aus Jaroslaw wurden vom 1. bis 8. September 7 Cholerafälle gemeldet, vereinelte Fälle auch aus Sim birsk, Sys ran, Jurino u. a. Orten bejw. Verwaltungagebieten des Reiches.

Straits Settlements. In Singapore sind vom 7. bis 14. August 28 Cholerafälle festgestellt worden.

China. In Shanghai sind unter der chinesischen Be⸗ völkerung der internationalen Niederlassung vom 6. bis 11. August 90 Choleratodesfälle amtlich verzeichnet; doch wird dort vermutet, daß tatsächlich die Zabl der durch Cholera verursachten Sterbefälle welt höber sei. Unter der nicht chinesischen Bevölkerung der Nieder lassung sind während der ersten Hälfte des Monats August 5 Er— krankungen mit 1 Todesfall vorgekommen. Auch in der Chinesenstadt von Tientsin soll jufolge einer Mitteilung vom 15. August die Cbolera heftig aufgetreten sein, wenn auch die chinesischen Behörden darüber nichts veröffentlicht haben; dagegen geben die japanischen Behörden zu, 24 in der Gegend lbrer Nieder ken die westlich an die Chinesenstadt grenzt. * Cholera erkrankungen vorgekommen seien, davon bis Mitte August 4 mit tödlichem Ausgang. An Bord eines Dampfers, der in Taku in Quarantäne lag, befanden sich Mitte August 2 cholerakranke europäische Schiff tzoffiziere.

Japan. Auf Formosa ist zufolge einer Mitteilung dom 12. September in Kelung ein Choleratodesfall vorgekommen.

Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 8. big 14. September ist je eine Eikrankung in pale chi (Kreis Stuhm, kr r,. benrk Martenwerder) bei elnem russischen Arbeiter und in Gisengch Gre me mn Sachsen) bei einer aus Rußland jugerelsten Person festgestellt worden.

Desterre ich. Vom 1. bis 7. September * in Wien 39 Personen, sonst in Niederösterreich 1 an den Mocken erkrankt. Big Ende August waren in Wien während des laufenden Jahres, und zwar seit dem 18. Mal im gangen 89 Pockenfälle ch stellt d. i. mehr alg in jedem der letzten 14 Jahre (eit 1898). uerst er⸗ krankten Personen batten mit dem Sortieren von galzischen, um

Tell auch wohl russischen Gänsefedern beschäftigt und wabrschelnlich

bei dieser Arbeit infijiert. Der Hauptherd der Seuche liegt im X. Stadtbezirke, auf den allein 58 Blatternfälle kommen. Die ö. zahl der Kranken gehört dem jugendlichen Alter an, denn 37 von den

Ende August Erkrankten standen in den ersten 10 Lebensjahren und 21 im Alter von 11 bis 25 Jahren; fast alle Erkrankten gehören ferner dem Arbeiter⸗ oder kleinen ewerbestande an. Unter 35 Pockenkranken, deren Impfzustand festgestellt worden ist, waren 26 ungeimpfte und 59 geimpfte; von letzteren waren 9 ohne Erfolg und 29 vor langer Zeit, „als Kinder“, geimpft. Von den 10 bis Ende August gestorbenen Pockenkranken waren 6 ungeimpft, 3 ohne Erfolg geimpft, eine 35 jährige Person in der Kinderzeit einmal geimpft. Behördlicherseitz wurden in sämtlichen Bezirken Wiens öffentliche Impfstationen errichtet, in denen täglich viele tausende von Impfungen ausgeführt werden, ferner wurden erst 15, dann 30 staat⸗ liche Epidemieärzte ernannt und das sogzg. Epldemieverfahren! ein⸗

geleitet. Fleckfie ber. Oesterreich. Vom 1. bis 7. September in Galizien 11 Er⸗

krankungen. Genickstarre.

Preußen. In der Woche vom 1. bis 7. September sind 35 Erkrankungen (und 17 Todesfälle) angezeigt , , 16 Regierungsbezirken . Kreisen: Landespolizeibezirk Berlin 1 Berlin!, Reg. Bez. Arnsberg 8 (2) Bochum Land, Dortmund Stadt, Gelsenkirchen Stadt, Hagen Stadt je 1, Hattingen 1 (1), Lippstadt 2 H Schwelm 1), Breslau 3 G8) [Breslau Land 1 (i), Trebni 2 (O), Koblenz 1 (1) Adenau, Cöln (3) (Cöln Stadt], Düfsfel⸗= dorf 2 (l) (Essen Land], Liegnitz (I) [Schönau, Magdeburg 1 Neuhaldengleben, Minden 1 Lübbecke, Münster 1 (3) Reckling⸗ hausen Land 1 (I), Steinfurt (U], Oppeln 3 (2) [Gleiwitz 2 (6, Kattowitz Land 1 (I)], Posen 3 Grätz, Posen West, Schrimm je 1j, Potsdam 1 Niederbarnim], Schleswig (I) [Altona], Wiesbaden Frankfurt a. M. Land, Höchst je 1]

Schweiz. Vom 25. bis 351. August 1 Erkrankung in der Stadt

Zürich. Verschiedene Krankheiten.

Nocken: Konstantinopel (vom 26. August big 1. September) 1, Warschau 2, Wien 6 Todesfälle; Paris 4, St. Petersberg * Warschau (Krankenhäuser 8 Erkrankungen; Varizellen: Wien 30 Gr⸗ krankungen; Fleckf ie ber: Warschau 1 Todesfall; Odessa 2, Warschau sKtrankenhäuser 5 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Peterg⸗ burg 6, Warschau (Krankenhäuser) 27 Erkrankungen; Genick⸗ starre: Belfast wom 1. bis 7. September) 5, Bublin (desgl), Edinburg je 1, Glasgow 8, Kerkrade (Niederlande vom 4. bis 109. September), London je 1, New Vork 8, Odessa 1, Wien 2 Todes- fälle; New Verk 10, Wien 2 Erkrankungen; Tollwut: Reg.⸗Bez. Dppeln 1 Erkrankung; Mil brand: Reg. Bez. Erfurt 1 Todesfall; Reg Bezirke Düsseldorf, Schleswig je 1 Erkrankung; Brechdurch⸗ fall: Nürnberg 66 Erkrankungen; Rotlauf: Wien 32 Eckran⸗ kungen; Influenza; London, Moskau je 4, St. Petersburg 1 Todesfall; Körnerkrankheit: Reg.⸗Benrke Allenstein 37, Posen 196 Erkrankungen; Ankylostomiasis: Reg. Bez. Arnsberg 16 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: LO o/o); in Beuthen Erkrankungen gelangten zur Anzeige in Berlin 45, in den Reg⸗Bezirken Düsseldorf 129, Magde burg 119, Oppeln 192, in Nürnberg 24, Hamburg 20, Budapest 43, Kopenhagen 27, London (Krankenhäuser) 587, Vew Nork 98, Odessa 21, Paris 175, St. Petersburg 38, Wien 70; desgl. an Keuchhusten in Mülheim a. d. R. Erkrankungen wurden gemeldet in Kopenhagen 43; ferner wurden Erkrankungen angezeigt an Masern und Röteln in Buda⸗ pest 72, Kopenhagen 35, New Jork 170, Odessa 58, Paris 84, St. Petersburg 32, Wien 28; desgl. an Diphtherie und Krupp in Berlin 57, Breslau 27, Hamburg, Christlania je 25, London Krankenhäuser) 129, New Jork 196, Paris 27, St. Petersburg 69,

tockholm 25, Wien 55; desgl. an Typbus im Reg Bez. Orpeln 41, in Wittlich (Reg ⸗Bez. Trier) 206, New Jock 153, Odessa 30, Paris 31, St. Petersburg 96.

Rußland.

Die Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die Stadt an ,,,, ensa und das Kubangebiet für choleraverdächti klärt. ,, nnn

Seit sechs Tagen ist in Wien, W. T. B. zufolge, kein neuer Blattern fall vorgekommen.

E Nach einer Meldung des W. T. B. vom gefstrigen Tage sind bis jetzt in San Francisco 35 Pesterkrankungen dorge⸗ kommen, von denen 20 tödlich verlaufen sind. 20 Pestverdächtige 2 finden sich unter ärztlicher Beobachtung.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗ Ungarn. K. K. Generaldirektion der Tabakregie in Wien: 2. Oktober 1907. Lieferung von Erlenholzkistchen. 7. Oktober 1907, Mittags. Lieferung von Handtuchstoff. Näherez bei dem Expetite der genannten Behörde 9 1, Porzellangaffe 51, bei sämtlichen K. K. Tabakfabriken und beim Reichsanzeiger .

* Bel gien.

27. September 1907, 8 Ubr Abends. Maison ommunale in Berchem (Antwerpen): Lieferung von Schulmöbeln. 4285 Fr. Gig riebene Angebote zum 26. September.

27. September 1907, 1 Uhr HStel de ville in Srüssel: Qieferung von a. 13 Lose zu je 15 000 Pflastersteinen; b. 1 Los don 5000 Gck- steinen. Sicherheitsleistung 5 dM der Verdingung. Angebote zum ge nannten Tage vor 11 Uhr.

Big zum 28. September 18907, Vormittag, Monsieur le Pre- sident du bureau de bienfaisance à PSruwelz (Oennegau): 1) Angebote auf die Lieferung don 180 000 bis 200 000 Rg Gruk- kohle. 2) Angebote auf die Auf'ladung an der Station, Welter. * mittels Wagen und Ueberführung ins Magann für 1907 un .

4. Oktober 1907, Mittags. HStel de ville in An twerven: Bau einer Ladestätte am Qual Nr. 37 des dassin de la Qumpine“. 72 000 * Sicherheits leistung S000 Fr.

9. Dktober 1907, 11 Uhr. Socit nationale des cbemins de fer vieinaux, 14 Rue de la Science in Brüssel: Bau der Strecke von Bilsen nach Riempst. 187 don Fr. Sicherbeitnicistung 13 0d I. Oahier des charges spécial Nr. 85 für 1 Fr. Gingeschriebene An- gebote zum J. Oktober.

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Verkehrsanstalten.

Die am 21. Vormittag fällige Post aud England über Vlissingen ist wegen Anschlußderfeblung auggeblieben.

Theater nnd Muff.

Im Königlichen Operndause Rndet Sonntag Nachmittags A Ubr, zu erm hßigten 5 ee, Vänsel und Gretel in

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