1907 / 230 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Sep 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Bautechniker mit einem Gehalte von mehr als 3000 M, trotz Beschaͤftigung in zwei Betrieben, nicht versicherungs⸗

pflichtig. (21896.) ö . der Aufstellun

Betriebs nicht, na 1 Betriebe behandelt werden. zieht sich nicht auf das Sterbegeld.

den Gemeindebezirken getrennt, 2197.)

21565.

Ein Beirieb zur Herstellung von Kartonnagen und Lager⸗ kästen, in dem im ganzen etwa 5. Personen sowie 6 Schul⸗ kinder (agli Stunden) unter Arbeitsteilung beschäftigt und

e,. für Fußbetrieb 12 Arbeitsmaschinen . des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes für versicherungspflichtig

außer einer

Handbetrieb verwen 2 Ab

et werden, j auf Grund des 8

erklärt worden. (2199.)

Geheimhaltung der . Kenntnis der Mitglieder des angten Betriebsgeheimnisse. (2200)

Die Abteilung B (Invalidenversicherung) enthält eine Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 30. Juli 1907, betreffend die Einziehung der Beiträge für die Invalidenver⸗ sicherung der Seeleute, und ein Rundschreiben des Reichs⸗ versicherungsamts vom 10. Juli 1907 an die Vorstände sämt⸗

Reichsversicherungsamts ge

licher Landesversicherungsanstalten (Versicherungsanstaltem, Kass eneinrichtungen, Berufsgenossenschaften und an sämtliche Aust⸗ führungsbehörden, betreffend die Statistik der mit der Heil⸗ behandlung von Versicherten im Jahrfünft 1902 bis 1906 er⸗ ielten Emine In den sich anschließenden a n aus 155 des Invalidenversicherungsgesetzes wird die Versiche⸗ rungspflicht der Diakonissen der zur Kaiserswerther General⸗ konferenz vereinigten r e In ff ten und der Rothe⸗Kreuz⸗ Schwestern erörtert (13165); ferner die Versicherungspflicht mehrerer Angestellten in einer Hannoverschen Propinzial⸗ Heil⸗ und flegeanstalt Aufseher, Wäschever⸗ walterin und Wärterinnen anerkannt (1316), die eines Honorarassistenten an einer technischen Hochschule ver⸗ neint (1317), endlich die Versicherungspflicht eines staatlich angestellten Bakensetzers und Beobachters domänenfiskalischer g ant. bejaht (1318). Es folgen Zusammenstellungen über Rentenzahlungen und Beitragserstattungen der 31 Ver⸗ , im Monat Juni 1907 und über den Erlös aus Beitragsmarken im Monat Juli 19.

Im nichtamtlichen Teile der Nummer ist eine Ent⸗ lcheih ang des Oberverwaltungsgerichts vom 13. Mai 190 abgedruckt, wonach die Ersatzpflicht der Krankenkassen gegenüber den Versicherungsanstalten nach 8 18 Abs. 3 des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes sich nicht auf das besondere Krankengeld . ͤ̃ 21 Abf. 1 Ziffer 3 des Krankenversicherungsgesetzes

ezieht.

Laut Meldung des „W. T. B.“ „Niobe“ gestern von Tsingtau nach Taku S. M. Tpdbte. S. 90“ und „Taku“ Tsingtau nach Tientsin abgegangen. S. M. S. , geht morgen von Zanzibar nach ee.

it 8G M. S.

abgegangen. * gestern von

Daressalam in

e mmer, 26. September. Ihre Ma jestät

die Kaiserin und Königin und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Viktoria Luise sind, W. T. B.“ zufolge, gestern mittag hier eingetroffen und ven Seiner Maỹjestât dem Kaiser und König am Bahnhof empfangen worden. Die Majestäten und die Prinzessin haben sich im Automobil nach dem Jagdschloß begeben.

Baden.

Ueber das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ist gestern nachmittag folgender Bericht veröffentlicht worden:

Mainau, 25. September. Der Zustand Seiner König⸗ lichen Hoheit des Großherzogs ist unverändert. lber d chf. derfelbe hat den heutigen Tag in großer Ruhe, zeitweilig auch schlafend

verbracht. Die Nahrungsaufnahme ist ausreichend. (gez.) Dr. Fleiner. Dr. Dreßler.

Das heute vormittag ausgegebene Bulletin lautet:

Mainau, 26. September. Bei Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog ist nun die entzündliche Affektion des Darms (Colitis und Pericolitis), mit welcher die jetzige Krankheit begonnen hat, ab— geheilt. Die Schmerzen haben aufgehört, das Fieber ist ver— schwunden und das Bewußtsein wieder ganz klar. Auch die Er⸗ nährung ist wieder in auzreichendem Maße möglich. Dagegen beherrscht jetzt die als schwere Komplikation aufgetretene Herzschwäche das Krankheitsbild und gestaltet dasselbe die Rekon⸗ valeszenz hintanhaltend sehr wechselnd. Kurzatmigkeit tritt häufig auf und steigert sich bisweilen zur Atemnot. Infolgedessen ist der Zustand Seiner Königlichen Hoheit nach wie vor ernst. Die heutige Nacht wurde einmal durch Atemnot und Schweißausbruch unterbrochen, war aber bon 2 Uhr an ruhig. (gez.) Dr. Fleiner. Dr. Dreßler.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph stattete gestern dem in Wien eingetroffenen König von Rumänien einen einstündigen Befuch ab. Unmittelbar darauf empfing der König von Rumänien, „W. T. B.“ zufolge, den Minister des Auswärtigen Freiherrn von Aehrenthal in Audienz.

Nußland.

Die zwischen Rußland und Großbritannien ab— ge schi ifm Konvention, betreffend die Angelegenheiten Persiens, Afghanistans und Tibets, deren Ratifikations⸗ urkunden am 16.23. Septemher in St. Petersburg ausgetauscht worden sind, enthält Abmachungen, die bestimmt sind, jeden Anlaß zu Mißverständnissen ,,. den beiden Mächten in bezug auf Fragen zu beseitigen, die ihre Interessen auf dem asiatischen Konfinent berühren. Nach Meldungen des, W. T. B.“ sind folgende Vereinbarungen getroffen worden:

Bezüglich Persieng haben die rufsische und die großbritannische Regierung, die sich gegenseitig verpflichtet haben, die Unabhängigkeit und Integrität dieses Landes zu achten, und die aufrichtig die 3 erhaltung der Ruhe in diesem Lande und ebenso die dauernde Ein⸗ ern 1 . 163 den 3 nnr . 33

er wunschen, s egense ver et, irgend we Konzessionen politischer oder ĩö , . . . für

elbst nachjzusuchen noch zu Gunsten ihrer Untertanen oder

ö der Unternehmerverzeichnisse und . dürfen Grundstücksparzellen eines sich über mehrere mr, , . erstreckenden land⸗ oder ö als

iffer Z des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes be⸗

*

Chirin nach Ispahan, Jesde und . geht und bei dem Schnitt- punkte der Grenzen Persteng . andt und Afghanistans endet, und Großbritannten 16 ss er Line, die von der afghanischen Srenze beginnt, Ghasik, ie und Kerman geht und in Bender Abbas endigt. Die vertragschlleßenden Teile werden keinen Ginspruch dagegen erheben, l ihren respektiven Untertanen in den zwischen den genannten Linten liegenden Gebieten Konzessionen erteilt werden. Die Einkünfte der . Zölle, welche die von der Regierung des Schahs mit der Banque d'escompte et des prsts ebenso wle mit der Kalserlichen Bank von Persien abgeschlossenen An⸗ leihen garantieren, sollen zu demselben Zwecke verwendet werden wie blaher. Für den Fall von Unregelmäßigkeiten in den Zahlungen richten dle russische und die englische n, im gegenseitigen Ein⸗ verständnis eine Kontrolle über die Einnahmeguellen ein und vermeiden dabei jede , die den Grundsätzen des gegenwärtigen Abkommens widerspräche. Hinsichtlich Afghanistans erklärt die englische Reglerung. ul e Absicht zu haben, die politischen Verhältnisse dieses Kandes zu ändern; sie werde ihren Einfluß nur in friedlichem Sinne geltend machen und Afghanistan nicht zu Maß⸗ nahmen ermutigen, die für Rußland bedrohlich wären, und ver⸗ pflichtet sich ebenso, keinen Teil Afghanistans an sich zu reißen oder zu besetzen, oder sich in seine innere Verwaltung einzumischen. Die Katserlich russische Regierung erklärt, daß sie n n als außerhalb ihrer Elnflußsphäre befindlich anerkenne. Beide Resi e gen erklären, betreffs Afghanistans den Grundsatz der Behandlungegleichheit in bezug auf den Handel an⸗ zuerkennen. Betreffs Tibets erkennen beide Regierungen die suzeränen Rechte Chinas über Tibet an und verpflichten sich, seine territoriale Integrität zu respektieren, sich jeder Einmischung in seine innere * zu enthalten sowie keine diplomatischen Vertreter nach Lhassa zu entsenden. Auch sind sie sich darüber einig, daß kein Teil der Staatseinkünfte von Tibet weder Rußland, . oder deren Untertanen berpfändet oder gerichtlich verschrieben werden dürfe, Sofern sie Buddhisten sind, dürfen russische oder großbritannische Untertanen auf rein religiösem Gebiet mit dem Dalat-⸗Lama und anderen Würden trägern des Buddhismus in direkte Beziehungen treten. In Zusatz⸗ noten zu der Konvention verpflichten sich beide Regierungen gegen⸗ seitig auf die Dauer von drei Jahren, von jetzt an, keiner wissen⸗ schastlichen Expedition irgend welcher Art das Eindringen in Tibet zu gestatten.

Die Vertreter Rußlands und Englands in Berlin, Wien, Konstantinopel, Madrid, Paris und Rom haben vorgestern den Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, den Wortlaut der am 31. August unterzeichneten russisch⸗englischen Konvention überreicht. Infolge der Unmöglichkeit recht⸗ zeitiger Zustellung des Dokuments in Washington, Peking und Tokio ist der 23 dem Botschafter der Vereinigten Staaten, dem Gesandten Chinas und dem japanischen Geschäftsträger in St. Petersburg überreicht worden.

= Italien.

Der in Cremona tagende Kongreß der Inter⸗ nationalen Genossenschaftsallianz hat, „W. T. B.“ felge beschlossen, den nächsten Kongreß im Jahre 1910 in

asel abzuhalten. Gestern ist in Venedig der Internationale Kongreß für Seer echt mit einer Rede des Justizministers f f. worden, der die Teilnehmer im Namen der Regierung egrüßte.

Spanien.

Der Ministerrat beschuiftigte fich gestern mit der Frage de Polizei in Marokko und be⸗

schloß, laut Meldung des W. T. B.“, daß das Panzerschiff

elayo“ sofert nach Tanger gehen und sich dort dem

spanischen Gesandten zur Verfügung stellen solle, um ihn

nötigenfalls nach Rabat zu bringen.

Türkei.

In der letzten Zeit tauchen nach einer Meldung des Wiener Telegraphenbureaus im Wilajet Monastir zahlreiche mohammedanische Räuberbanden auf, die der politischen Bewegung fernstehen. Am 13. September sind 40 Bulgaren aus Trugevo von einer türkischen Bande überfallen worden, wobei ein Bulgare getötet worden ist. Die übrigen Bulgaren flüchteten unter Zurücklassung ihrer Karren und Pferde. Am 16. September ist zwischen Resna und Korytza eine von zwei Gendarmen begleitete Post ausgeraubt worden; ein Gendarm wird vermißt.

der Organisatio ;

Amerika.

Ein in St. Johns Neufundland) gestern ver— öffentlichtes Reskript der britischen Regierung unter⸗ sagt die Beteiligung irgend einer Behörde der Kolonie an irgend welchen gerichtlichen Schritten an Bord eines amerikanischen Fahrzeuges bei irgend einem Gerichts⸗ verfahren, das entweder Rechte nach der Konvention von 1818 in Zweifel zieht oder gegen Personen, die an Bord solcher Fahrzeuge als Teile der Besatzung tätig sind, gerichtet ist, wenn nicht vorher der älteste Marineoffizier auf der Station seine Einwilligung zur Einleitung des Gerichts⸗ verfahrens gegeben hat. Durch diese Maßnahme soll, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, verhindert werden, daß irgendwelche Streitigkeiten über die gemeinsame Fischerei, wie sie durch die Konvention von 1818 vereinbart ist, hervor⸗ gerufen werden. Ferner hebt das Reskript alle von der Kolonie erlassenen Vorschriften auf, nach denen Beamte der Kolonie befugt sind, amerikanische Fahrzeuge unter der Beschuldigung von Fischereivergehen zu betreten, aufzugreifen oder zu be⸗ schlagnahmen. Durch diese Verordnung wird es dem Premier⸗ ang, Sir R. Bond unmöglich gemacht, sein kürzlich an⸗ gekündigtes Vorhaben von en der Kolonie Gesetze ein⸗ zuführen, die ein Verdingen von Kolenieangehörigen auf amerikanischen Fahrzeugen mit Strafe bedrohen, zur Aus⸗ führung zu bringen.

Ein Telegramm aus Havanna meldet, daß man da⸗ selbst einer revolutionären Verschwörung auf die Spur gekommen ist. Der Gouverneur ließ die verdächtigen Personen überwachen. Die Bewegung soll, „W. T. B.“ zufolge, von geringer Tragweite sein.

Asien.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist es kürzlich in Sherpur (Ostbengalen) zwischen einer Polizei⸗ abteilung und Einwohnern zu einem ernsten Zusammenstoß gekommen, bei dem zwei Personen getötet und elf verwundet worden sind.

Ein amtliches Telegramm bestätigt die Meldung des Nieuwe Rotterdamschen Courant aus Batavia vom 20. d. M., wonach das niederländische Expeditionskorps auf der Insel Flores ernsthaften . and und dem Feinde einen Verlust von 114 Toten beibrachte. Das Telegramm

Afrika.

Nach einer telegraphischen ,. des Generals Di vom Eeltrigen Tage macht sich im Osten und Westen j Casablanca ein allgemeines Nachlassen der Erregung bemerzn In einem Umkrelse von 30 km ist keine Ansammlung ö. Marokkanern zu sehen. In weiterer Entfernun sind eine zwei kleinere unbki Gruppen gesichtet worden. Aus h Süden wird, „W. T. B.“ zufolge, gemeldet, daß ein pn kleine Gruppen der Stämme Dakra, Uledsaid und Duhn

esehen worden sind. Wenn diese an Zahl zunehmen sosn o werde der General Drude die notwendigen Maßnah treffen, um sie zu zerstreuen.

Der bel sbh Gesandte Dr. Rosen und der franzi Kommissär in Udjda sind, wie die „Agence Havas“ ma gestern in Tanger eingetroffen.

Ein Aufstand der Kulis ist, nach einer Depth des „W. T. B.“ aus Johannisburg, in einem Bergwerk Witwatersrand infolge eines Beschlusses ausgebrochen, 1 beiter, die eigentlich in ihre Heimat zurückgeschickt wen sollten, die durch , , Versäumnis verlorene] beitszeit nachholen zu lassen. ie Polizei gab eine Salye! und verwundete fünfzehn Leute.

XV. Internationaler Kongreß für Hygiene und Demog raphie. )

A. F. In der Sektion III wurde gestern die Hygiene Kindesalters und der Schule verhandelt. Herr Jo hannessy Christlania sprach über die Erfahrungen mit dem System der Sh ärjte, das in Norwegen gute Fortschritte in der Qyglene) Volkzentwicklung erzielt 3. Der Korreferent t ephan Mannheim stellte als Grundbedingung für eine erfolgreiche sin ärztliche Tätigkeit die Forderung auf, daß der Arzt als in berechtigtes Mitglied in das maßgebende Schullollejn eintritt, um die gesundheitlichen Interessen von Schülern und Lehn nachhaltig vertreten zu kännen. Ein lebhafter Meinungsaughan knüpfte sich an die Referat? der Herren Czerny Breklau m Griesbach Mülhausen⸗Basel. Dieser berichtete in Vertretung verhinderten französischen Hygienikers Matieu. Es handelt sichn die Frage der Ueberbürdung in der Schule, die vom en Redner für normale Kinder in Abrede gestellt wurde, währ behauptet wurde, daß in Frankreich Ueberbürdung in allen un anstalten, von den Kleinkinderschulen bis zu den Lyceen und höhn Fachschulen, bestehe.

In der Seltion IV gab es eine lange Diskussion über die n der Ermüdung durch Berufsarbeiten. Die Referen einigten sich schließlich auf folgende Re e, n Da] Leistungsfähigkeit nicht bloß individuell nach Konstitution, Lebentel Geschlecht und Lebensführung eine verschiedene ist, sondern w im Leben des einzelnen erheblichen Schwankungen unterworfen ist, mi allen körperlich oder geistig anstrengenden Betrieben mit Einschluzz großen kaufmännischen Betriebe wie desgleichen in allen solchen, n die Arbeiter besonderer Betriebsgefahr ausgesetzt sind, eine dauenn sachberständige Kontrolle nach der Richtung vorgesehen sein, daß! Leistungsfähigkeit im Einzelfalle in geelgneter Art Rechnung g tragen wird.

Die gemeinsame Sitzung der Sektionen 7 und VII eröffne ein hochinteressanter Vortrag des Geheimrats Gaffky über die Mn re tn ne und Bekämpfung der Pest, in dem er fh wichtige Rolle hinwies, die bei Uebertragung der furchtbaren Seu n,, das Ungeziefer (Flöhe, Wanzen ꝛc spielt. Inwieweit Ungejtn bel der Uebertragung der Pest von der Ratte zum Menschen und Menschen zu Menschen beteiligt ist, läßt sich zur Zeit noch nicht hi reichend übersehen. Wie die Ratten, so können auch andere Nagttin die Pestkeime enthalten und verbreiten. Bei der Bekämpfung n Pest ist vor allem auch die sorgfältige Ueberwachung der Sf bevölkerung von Bedeutung. Dle erfolgte Einschleppung des Kin heitskeimes muß frühzeitig erkannt und bakteriologisch festgestellt wenn Nach Einschleppung der Pest ist die Vernichtung der Ratten nk allen Mitteln anzustreben. Schutzimpfungen gegen Pest sind geein bei der Bekämpfung der Seuche wichtige Dienste zu leisten. M Referat des lelder erkrankten Professors Kiötasato ; Tokio über He in Jap an wurde vom Stabsarzt Kut scher verlesen.

euche ist zum ersten Male 1896 von Hongkong nach Japan n geschleppt worden. Die Uebertragung geschieht auch hier durch h geziefer, Ratten, aber auch durch Katzen. Als Schutzmittel hat

Dritter Referent war Professor Thom psen⸗Sydney. Die nh gefahr der Pestrattenschiffe liegt darin, daß beim Augladen der Schf im Hafen die Ratten ans Land kommen und die Pest verschleph woran die sogenannte schwarze Ratte hervorragend beteiligt i Uebrigens ist auch die Einschleppung der Pest durch Warenballen n durch erkrankte Ratten infiziert sind, nicht ausgeschlossen, jeg nur von geringer Bedeutung. Br. Giem fa⸗ Hamburg sprach die Maßnahmen, die sich ohne wesentliche Schähihmn von Handel und Schiffahrt gegen Pestrattenschiffe ergreifen lan Das wirksamste Mittel ist die Ausgasung der Schiffe mit Genen gag. In der Diskussion berichtete Professor Bitt er⸗Kairo über n Pest in Aegypten. Herr Tjaden empfahl neben dem Generaton⸗ die schweflige Säure jur Augräucherung der Pestrattenschiffe. 2j Gegenstand gab noch zu interessanten Erörterungen Anlaß, wobei du Herrn Ku ffa. Alexandrien auf die Gefahren aufmerkfam gemth wurde, die beim Fehlen ärztlicher Ueberwachungsstationen der Eyitil⸗ in türfischen ie , seitens der muselmännischen Pilger drohen. In! der Seltion Via sprach Fowler⸗Manchester über die 6: folg? der mechanischen biologischen Abwässerreinigun vor allem über die Erfolge damit in den Tropen. Gr it,! Meinung, daß man zu einer ausgezeichneten Reinigung der Abnist gelangt, wenn man genau nach den Prin sipvien der septischen 6th arbeitet. Sodann ergriff der Geheime Obermedinmmn Dr. Schmidtmann Nikolgssee das Wort zu dem leit Thema, dag er durch Tabellen erläuterte. Es mi je nach Umständen verschledene Systeme angewandt werden. Zur . urtellung der Einwirkung gereinigter Abwässer auf die Vorflit neben der chemischen und bakterlologischen Untersuchung, auch le biologische Unterfuchung des sich festsetzenden Materials (Schlann Bodenfatz ) maßgebend, weil durch sie ein Durchschnittebild der i und Fauna der Flüffe gegeben wird. In der Diskussto. richtete Herr Kaschkadamoff⸗ St. Petergbur in Rußland betriebene Versuche mit dem Verfahren. Rronhe im- Berlin sprach über die Reinigung der Abwäßs . i g. Dag Hauptergebnis der auf den Berliner fait ieselfeldern angestellten Versuche besteht darin, daß man elnem n. sunden Teichwasser 7 ere Mengen fäulnisfähiger Stoffe, also 3 allem slädtisch- Abwaser, zuführen lann, und daß dan dag Leben der Flsche nicht nur nicht gefährdet, Gegenteil ihre Existenzbedingungen verbessert werden; j Forellen gedeihen in solchem Wasser gut. Zum 84h erklärte der Hauptreferent, die , lägen nicht in . städtischen, i in den gewerblichen Äbwässern, es sei aber i Wandel zu hoffen und Pessimismus in keiner eise angebracht. n In der Sektlon VII für Demographie wurde die der Säuglingssterblichkeit eingehend erörtert, zung Methode der Statistik dieser . die Volkswirtschaft n famen Erscheinung. Dann behandelte die Ernährun gweise . deren Einfluß auf die . , Dr. 64 f Berlin, folgendes ausführend: Bbwohl aligemesn anerkannt wird,

über einh Proftss

er Untertanen dritter Mächte zu

befürworten, und zwar Rußland nicht jenseit einer Linie,

die von Kasri Über

fügt hinzu, daß die Niederländer 4 leicht Verwundete hatten.

) Vergl. Nr. 228 und 229 d. Bl.

die aktive Immunisterung nach Pfeiffer⸗Kolbe ausgereichnet bewän

nur die natürliche Ernährung geeignet ist, die Säuglingssterblichkeit zu verhindern, wird diese Erkenntnig ungenügend verwertet. Es wurde in verfchledenen Woblstandsverhältnissen die Säuglingssterhlichkeit untersucht und gleichzeitig berücksichtitt, wie sich diese bei fünstlicher oder natürlicher Ernährung n. Bei Unbe⸗ mittelten starben die Kinder bei natürlicher Ernährung nicht erheblich häufiger als bei den Wohl habenden, während die kuͤnstliche , , . el schlechtere Erfolge gibt. Vor allen Dingen lammen die ersten Lebensmonate in Betracht; selbst die großen Verwüstungen durch die Sommerhltze beziehen sich vornehmlich auf die ersten Lebeng⸗ monate, welche immer starke Sterblichkeit aufweisen, und zwar deshalb, well trotz forgfältiger Pflege Kuhmilch schlecht vertragen wird. Die statistischen Untersuchungen der Wirksamkeit von Sãauglingsfürsorgestellen jeigten, daß hier die Sterblichkeit noch höher als bei den Bewohnern kleiner Wohnungen ist. Gegen die Einrichtung an sich spricht dies keines, falls, well hier ja die Allerärmsten unterstützt werden und die Statistik bersagt, sodaß man noch nicht bestimmt sagen kann, oh durch die Auf⸗ nabme der Kinder der Allerärmsten die Säuglingssterblichkeit in der Arbeiterbevölkerung erheblich beeinflußt werden kann. Jedenfalls ist in der Ärbeiterbebölkerung die Säuglingösterblichkeit sehr groß. Es sprach jur Sache noch Dr. LandzbergMagdehurg. Die beste Nahrung für die Säuglinge ist die Brustmilch der Mutter. Diese Tatsache wurde auch durch Oberreglerungsrat Dr. Lange-⸗Karlsruhe betont, der auf die Bedeutung des Selbststillens, der Mutter und Tie ver⸗ schledenen Wege, die Stlllungsnot zu bekämpfen und einem Rückgang bez Selbstftillens entgegenzutreten, hinwies. Kelne künstliche Er⸗ nährung vermöge die Mutterbrust für den Säugling zu ersetzen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Ein- und Ausfuhr einiger wichtiger Waren in der Zeit vom 11. bis 20. September 1907.

Einfuhr Ausfuhr im Spezialhandel dz 100 kg

53 448 15 308 4723 768

6 847 3071

15 0998 4741 1789 327

6 105 62 2701 815 1052847 5 163 119 4736 062 2 485 465 4634 202 635 187 92 hol 3358 108 386 35 944 30 523 1047.

Warengattung

J 514 3 g, gebrochen, geschwungen usw. . ans, 2 . . ute und Jutewer g... Merinowolle im Schweiß .. Kreunzuchtwolle im Schweiß . J Steinkohlen .. Braunkohlen .. Erdöl, gereinigt. Ehilesa . Roheisen , Berlin, den

26. Sepiember 150 Kaiserliches Statistisches Amt. J VB. Fuh ry. Ein- und Ausfuhr von Zucker vom 11. bis 20. September 907. 3

m Spezial⸗ handel handel

dz rein

Gattung des Zuckers

Verbrauchs zucker * finierter und dem raffi⸗ nierten gleichgestellter Zucker) 176 a / ij Rohrzucker ( 76 a) Davon Veredelungsverkehr Rübenzucker: Kristall zucker (granulierter) ( 766) Rübenzucker: Platten⸗, Stangen und Würfel zucker 760) Rüuͤbenzucker: gemahlener Melis 1 Rübenzucker: Stücken⸗ und ũmelzucker dd Rubenzucker: n gl Raffinade (1716f) .. Rübenzucker: Brotzucker (1769) Rübenzucker: i. (176 h) andis 176i)

131 181

107 gos 3 399

p. Me⸗ Ahorn

es ewicht Menge 8 darin enthaltenen Zuckers...

Berlin, den 26. September 190. Kaiserliches St ther Amt.

Fu ry

Zur Förderung von Gewerbe und Handwerk bestehen in mehreren süddeutschen Staaten, z. B. in Hessen, Baden, Württem⸗ berg, seit lange schon Zentralsieslen, von denen diejenige des Groß⸗ berzogtums Hessen mit dem Landesgewerbeverein verbunden ist und alz eine Muftereinrichtung auf diesem Gebiete gelten darf. Die Zentralstelle berfügt über ein eigenes, schon im 70. Jahr⸗

ange eischeinendes Organ: „Gewerbeblatt für. das Groß⸗ ersogtum Hessen', das auch für weitere Kreise viele Anregungen enthält und in der Uebersichtlichkeit, Begrenzung und Abfassung seiner vielseitigen einschlägigen Mitteilungen anerkennenswertes bietet. Der den Nummern 37 und z8 des laufenden Jahrganges beigegebene Bericht über die Tätigkeit des Landesgewerbevereins un der Zentral⸗ stelll hon Milte September 1966 bis Anfang September 19607 bietet auf 43 Großquartseiten eingehende Belehrung über Organisation und Förderung von Handwerk und Gewerbe im Großherzogtum Hessen und zeigt namentlich die günstigen Wirkungen eines sachlichen Zusammen . wirkens von Staat dn, Vereinen, Sparkassen und Privaten auf diesem Gebiele. Im Staatshaushalt werden in den Kapiteln 84 bis 86 die sinanztellen Leistungen aufgesührt. Für das Jahr 1906 gestaltete sich hiernach das Htechnungswesen in den Hauptfiffern wie folgt: Pie Ginnahmen der Jenkralslelle und deg Landeggewerhepereins sehßten sich ien mmen aug 155 717 M Staatsbeltrag, aus 44 644 Æ Mliglieder⸗ elträgen von 11 384 Mitgliedern und aut Sh4 4 sonstigen Einnahmen, jusammen 151 115 M Einnahmen. Von den Ausgaben im gleichen . entfielen u. a. 53 067 auf die Verwaltung der Jentralste e, 16 158 M Kosten fur die Jeitschrift Gewerbeblatt⸗, 16 023 6 für Bibliothekg, und Sammlunggergänzungen, 28 J06 M für Förderung der Zwecke der Ortsgewerbevereine, der Abhbaltun von Vorträgen, Kossen von Gescllenzrüfungen, Beihilfe von Prämien für gewerhliche

unter ihren 19 005 M Einnahmen einen het e ch, von 12 507 M zu verbuchen. Die Ausgaben dieser Anstalt deckten mit den Ein⸗ nahmen. Für die Gewerblichen Unterrichtzanstalten sowie für sonstige Förderung von Handwerk und Kunstgewerbe (Kap. 86) waren an Ein— nahmen und Ausgaben 196 199 6 gus Staatsmitteln zu verjeichnen. Aut der Zusammenfaffung ergibt sich, daß die Gesamtjahretzeinnahme für alle Geschäftskreise der Jentralstelle für die Gewerbe im Groß⸗ herjogtum Hessen den Betrag von 733 790 6 ausmachte, zu dem aus Staatgsmitteln 317 908 M (— rund 430/09), aus eigenen Einnahmen 1I86 576 S, an Belträgen von Ortsgeverbeverelnen 74413 , von Gemeinden 119 078 S4, von 3 und Kreiskassen 32 647 M und von Privaten und sonstigen Kassen 3168 M zugeflossen waren.

Zur Arbeiter bewegung.

In Bochum fand, wie W. T. B. berichtet, gestern nachmittag eine Sitzung der Siebenerkommission der Bergarbeiter statt, in der beschlossen wurde, sich dem am 7. September gefaßten Beschluß der Aeltestenkommission, der Mitglieder sämtlicher Bergarbeiter⸗ verbände angehören, anzuschließen. Wenn die Bergwerksbesitzer die Verschlechterung im neuen Knappschaftsstatut nicht beseitigen und in anderen Punkten den Bergarbeitern nicht entgegenkommen, soll das Statut fowie der Rückversicherungsvertrag abgelehnt werden. Die Bergwerksvertreter werden für die Folgen verantwortlich gemacht. Nach einer vom W. T. B.‘ übermittelten Meldung des Er⸗ furter Allgemeinen Anzeigers aus Gisenberg haben nunmehr sämt⸗ liche organisierten Etuiarbeiter und ⸗arbeiterinnen (gl. Nr. 227 d. Bl.) die Kündigung eingereicht. Gegen 400 Personen werden in den Ausstand treten. Die nichtorganisierten Arbeiter, etwa ein Drittel der Arbeiterschaft, beteiligen sich nicht an der Bewegung. In Leipzig sind, wie die Köln. Ztg.“ erfährt, die Stein« bildhauer in den fn. Betrieben, die den neuen Tarif mit 7 1. Mindesttagelohn, siebenstündiger Arbeitszeit und Beseitigung der Akkordarbeit nicht anerkannten, in den Ausstand getreten. Aus Antwerpen wird dem. W. T. B. telegraphiert: Der Präsident der FSdöration maritime hat auf Befragen erklärt, die Hafenarbeiter könnten die Arbeit zu den alten Be— dingungen wieder aufnehmen; irgend ein Zugeständnis werde ihnen von der Födöratlon maritime nicht gemacht; die Arbeiter würden vielmehr gezwungen werden, sich dem Willen der Födsration maritime zu unterwerfen; die Führer der Ausstandsbewegung würden nicht wieder eingestellt werden. Diese Erklärungen rufen im Hafen gebiet große Erregung hervor. In Verviers haben, wie W. T. B“ meldet, die Hütten arbelter, etwa 1000 an der Zahl, den all gemeinen Ausstand erklärt. Man rechnet damit, daß auch in anderen Betrieben die Arbeit eingestellt werden wird.

Kunst und Wissenschaft.

W. T. B. zufolge, der Professor Altenh oven raf Richartz⸗Museums, vorgestern gestorben.

Literatur.

Der Verlag Georg D. W. Callwey in München heabsichtigt nach Einigung mit den früheren Verlegern, Wolfgang Kirch bachz gefam melte poetische Werke herauszugeben. Die Ausgabe soll acht Bände umfassen, von denen der erste die Gedichte der ersten ver⸗ griffenen Ausgabe wie des handschriftlichen Nachlasses, die Faunen⸗ Igeschichten und eine. Selbstbiographie des Dichters enthalten wird, während die folgenden die Romane: Menschenkenntnis, Salvator Rosa, Das Leben auf der Walle, Der Leiermann von Berlin, Die Kinder des Reichs, Die Tochter Perga—⸗ mons, Sein Gärtchen, Das alte Kleid, Radeklints Blond⸗ haar und andere jum Teil unveröffentlichte Novellen, wie eine Auswahl von 6 Dramen bieten werden. Die Sub triylion verpflichtet ur Abnahme des ganzen Werkes, Einzelbände können nicht abgegeben werden. Der * des Bandes beträgt broschiert 5 „e, vornehm gebunden 6 ½ Der erste Band soll iu Weihnachten 1967 erschelnen und die ganze Ausgabe in drei Jahren beendet sein. Julius Hart wird der Ausgabe eine Würdigung des Schaffens und Wirkens Kirchbachs voranschicken. Dem letzten Bande wird das Ramensverjeichnis aller Subfkribenten angefügt. Die Subskriptions⸗ erklärung bitfet der Verleger zu adressieren an Herrn Baron v. Biedermann, Steglitz bei Berlin, Albrechtstr. 33.

Ernst Freiherrn von Feuchterslebens ausgewählte Werke. Fünf Teile in einem Band. Herausgegeben von Richard Guttmann. Leipzig, Verlag von Max Hesse. 2 M) Die Gefamtausgabe, die Hebbel vor etwa einem balben Jahrhundert von

euchterslebens Weiken veranstaltete, ist lange e siffenß ihr war sher keine jwelte gefolgt, und das große Publikum kennt von dem Dichter Feuchtersleben wohl kaum mehr als das Es sst beftimmt in Gotteß Rat —, das Mendelssohns Kom⸗ position populär gemacht hat, und von dem philosophischen Arzt Feuchtersleben vielleicht noch den Tttel seiner berühmtesten Schrift ‚Zur Diätetik der Seele', die zu ihrer Zeit einen Buch⸗ hkändierersoͤtg hatte, der sich dem des Werther“ etwa an die Seite stellen konnke. Richard Guttmann hat jetzt eine billige Auswahl der Werke des österreichischen Dichter ⸗Armtes veranstaltet, die alles Wesent ; ssche enthält. Ob sie in welte Kreise dringen wird? Schwerlich. Und doch wäre es eifreulich, wenn recht viele zu dem Buche griffen. Sie werden freilich nichts Modernes! in ihm finden, vielmehr nur enen ernften, gescheiten und feinsinnigen Mann, dessen künstlerische Ideale die Grlechen und Goethe waren und dessen philosophischem Denken Spinoza und Kant die Richtung gewiesen. Wer vielleicht den Gedichlen Feuchterslebens keinen rechten Geschmack abgewinnen kann, wird doch in seinen Aphorigmen und sonstigen Prosaschriften den ö, e. scharfen Geist und den männlich offenen und aufrechten Sinn bewundern, der aus jeder Zeile spricht. Auch die ‚„Diätetlk der Seele: wird man heute noch mit Genuß und Nutzen lesen können; ja vielleicht gerade heute. ag die ärztliche Wissenschaft über ihren Verfasser, der zu seiner *. eine anerkannte Autoritaͤt war, hinaus sortgeschritten sein: diese Schrift behandelt ein Grenzgebiet der Wi 6 bei dem der persönliche Gesamtcharakter des orscherg stetg die Richtung der Forschung wesentlich berinflussen wird. ie Schrist enthält eine Fulle scharfer Beobachtung, idealen EGmpfindeng und guten n, m. Feuchterglebeng Seelendlätetik beruht im Grunde auf dem alleinlgen Ginflüß des reinen Willens und den daraus resultierenden ttlichen Clementen. Dem von Mechanigmus und Materialismus einflußten Leser wird das ein altmodisch überwundener Standpunkt scheinen; im Übrigen hat ihn Kant geteilt. Man wird eg dem Heraus. eber auch Dank wissen, daß er einige . der Tätigkeit Feuchter *r als Kritiker mit in die Auswahl aufgenommen hat. Sie sind ‚. fympathische Belspiele dafür, wie sich kritische Ehrlichkeit mit örderndem Wohlwollen vereinen läßt. . Fritz Reuter-Ka lender auf das Jabr 1998. Veraut- egeben don Karl Theodor Gaedertz. (Dieterich scher Verlag, El ek Weicher in Leipzig) Es war ein glücklicher Ge⸗ danke, den der bekannte Reuterforscher im vergangenen Jahr mit der Herauggabe eines Fritz Reuter Kalenders in die Tat umsetzte. Wenn · gleich dem großen nieberdeutschen Humorlsten als Dialektdichter leider weite Kreise auch in Deutschland verschlossen blieben und bleiben werden, ist die Zahl der Reuterverehrer doch so groß und die den Dichter lieben, Jun eg so ton Herten daß ein Buch freundlicher Aufnabme gewiß sein konn bas sich in so eigenartiger Weise mit Frltz Reuter und seinen Werken beschäftigt. wanglos und doch in Benlehuͤng zu den einielnen Mongten bletet der Kalender Ernsteg und Hellereg aus Füeuters Schriften. Neben diesen mit Geschick aut. reh Stellen entbält es aber viel Unbekanntes und Ungedrucktes aut dem Leben und ffen des Dichters in Schrift und Bild, so seine letzte plattdeuts die er 1870 zu schreiben

In Cöln ist Direktor des Wall

die als Gattin des besten“ e be. des Dichters dag leb⸗ hafteste Interesse an dessen Schicksal nahm und zugleich Lutsens Vertraute in ihrer Brautselt und in späteren Jahren war. Dlese Briefe, die hier jum ersten Male gedruckt wurden, sind eig ebenso wertvoller wie interessanter Beitrag jur Charakter slit und Lebenz⸗ eschichte von Fritzing: Reuter und seiner Lowising!. Sie fallen n die Jahre 1856 bis 1873. Das Buch ist guch äußerlich sehr 8 schmackdoll ausgestattet und mlt trefflichen Bildern versehen,

kann allen Freunden Reuterg bestens empfohlen werden. Der blllige reis (geb. V M) dürfte auch dazu beitragen, ihm eine weite Ver⸗

reitung zu geben.

„Der Baum eister. Mongtshefte für Archltektur und Baupraxiz. Verlag von G. D. W. Callwey. München. Preis vierteljährlich 6 M6. Vom fünften Jahrgang sind die Hefte 8- 12 erschlenen, die eine Fülle charakteristischer, künstlerisch wertvoller Bau. werke in i,, , ee. Zeichnungen und Aufnahmen wiedergeben. Dag mit geringem Kofstenaufwand erbaute Rathautz in Ballenstedt macht im Aeußern und Innern einen ruhigen, vornehmen Eindruck, der durch die geschlossene Form des Baues, die feine Tönung der rauhen Putz⸗ flaͤchen und die geschickte Detaillierung der Profile hervorgerufen wird, und eine Eigenheit Messelscher Bauten ist. Auch das von Emil Schaudt in Eharlottenburg erbaute „Kaufhaus des Westens“ zeichnet sich im Aeußern durch große Ruhe aug. Im Gegensatz ju den Rormalhäusern, die mit Ecktürmen und Aufbauten das Straßen⸗ bild bewegt gestalten, ist hier die Silhouette sehr einfach, und der in gleicher Höhe durchgehende First nur von jwel Erkern in der Achse der Haußtftont und zwei klelnen abgewalmten Giebeln in der Seiten⸗ front durchbrochen. Trotzdem das Haus an der sehr hreiten ,, und am Wittenbergplatze steht., nahm der Architekt davon Abstand, in irgend einer Ccklösung einen die Fronten beherrschenden Aufbau zu schaffen, und begnügte * damit, nach beiden Straßen zwei großzügige, klargegliederte Fronten hinzusetzen, die durch ihre Ruhe bedeutend vorteilhafter wirken als irgend eine gruppierte Anlage. Von dem durch Messel geschaffenen Warenhaus typus ist der Architekt , . und hat, anstatt der rlefigen Fenster zwischen schmalen, vertikal aufstrebenden Pfeilern, den Charakter des Flächigen durchgeführt, ohne sich zu scheuen, dort, wo keine Verkaufsräume liegen, nur kleine, dem ö, . entsprechende r vorzusehen. Ganz besondere Aufmerksamkeit verdient

tft 10, das in einer großen Anzahl Abbildungen und Tafeln die als Musterschule bekannte Flurschule in München von Bertsch, sowie größere Schulbauten aus Lankwitz, Gelsenkirchen, Halle und Frankenthal enthält. Es sind Arbeiten der Architekten Wagner, Rehorst, Hennings und Knöpfle; der letzte verstand es fehr gut, sich mit feinem Rathaus für Freising den Barockbauten jener Gegend und den gegebenen örtlichen Verhältnissen anzupassen.

ermann Jansen spricht über die Ausbildung des Daches beim

ädtischen Mietshaufe und zeigt in Heft 12 einige in Berlin und München befindliche Häuser von Schopohl und Steinicke, March, Jäger und Blume, die in der klaren Dachlösung vorbildlich ju nennen sind. Gine Besprechung der Archltekturabtellung der großen Berliner Kunstautstellung, die auf die vielen Abbildungen der bedeutendsten Werle Bezug nimmt, schließt den fünften Jahrgang der interessanten Zeitschrift.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ernteaussichten in Belgien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Antwerpen berichtet unterm 19. d. M.: Infolge der kalten Witterung und des Mangels an Sonnenschein im Monat August hat die Ernte sich noch weiter hinaus- geschoben. In der Umgegend von Brüssel sowie bei Leue und Ath (Provinz ven mana ist am 5. August durch Hagel viel Schaden ver- ursacht worden. In der Gegend von Virton (Propinz Luxemburg) hat das Herbstgetreide durch Unkraut gelitten. Das Reifen des Ge⸗ ireides hat fich langsam volliogen, und das Einbringen ist durch regnerisches Wetter beeinträchtigt worden. Trotzdem ist die Kornernte quantitativ wie auch qualitativ befriedigend,

Die Bohnen versprechen eine gute Ernte. Der Hopfen hat diel 2 Schmarotzer gelitten und sein Ertrag wird daher nur mittel- mäßig fein. Das Ergebnis der Kartoffelernte wird sehr verschieden sein und wird beeinträchtigt durch die Peronosporg, die im Juli nur selten in Erscheinung trat, nunmehr aber von allen Seiten gemeldet wird. Die Zuckerrüben haben im August den früher erlittenen Rückstand nicht einholen können, sind aber infolge des Regens größten- teils von den Blattläusen befreit worden. Bei dieser Kultur kann nur bei außerordentlich günstiger Witterung im September auf ein befrie⸗ digendes Ergebnis gerechnet werden. Die Zichorien haben sich im Laufe des August gebessert. Der Regen war für das Vieh futter günstig, immerhin ist diefes noch lange nicht überall reichlich. Der neue Klee ist in gutem Zustand. Der Ertrag des Tabaks bleibt tro einer im August eingetretenen besseren Entwicklung hinter dem Durchschnitt juräck. Die Aussaat der Koblzüben hat wobl spät, aber unter guten Bedingungen bewirkt werden können. Einige im rechten Augen. blick eingetretene Regenfälle baben das Aufgehen begünstigt, aber das Wachstum leidet unker dem kalten Wetter.

Die Ernte hat in einem großen Teile des Landes eingebracht werden können, so in den Probinzen Antwerpen und Flandern und teilweise in den Provinzen Brabant, Hennegau und Luxemburg. In der Provinz Luxemburg, mit Ausnabme der kalkhaltigen 6 der Hafer zum Tell noch auf dem Halme; fallg noch schlechtes Wetter kommt, wird die Ernte dort in Frage gestellt werden.

Im großen und ganzen wird das Jahr 1807 als mäßig, wenn nicht sogar als schlecht betrachtet werden können, sofern nicht das amn eingetreiene schöne Wetter andauert. Der Hopfen wird nur einen unbedeutenden Ertrag liefern. Die Zuckerrüben, deren Ergebnis an Gewicht nur schwach sein wird, werden keinen boben Zuckergebalt haben, falls das jetzige gute Wetter nicht anbält. Das Heu, überhaupt wenig reichlich, ist im allgemeinen schlecht eingebracht worden, und man kann gar nicht auf Nachmaht rechnen. Der Ertrag des Getreides wird nur da einen wirklichen Ueberschuß lassen, wo die Ernte unter guten Bedingungen hat eingebracht werden können. Das Ergebnis

der Kartoffeln wird nur schwach sein.

Sandel und Gewerbe.

Der Zentralausschuß der Reichsbank war heute vormittag 11 Uhr versammelt. Im Anschluß an die vor—⸗ etragene neueste Wochenübersicht bemerkte der Vorsitzende, Kirn deni des Reichsbankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch, daß die am Schluß des vergangenen Monats ungünstige Lage, die sich sogar in einem steuer pflichtigen Notenumlauf von 19 Millionen gezeigt, inzwischen sich um etwa 61 Millienen gebessert habe. Die Anlage mit 1285 Millionen sei 2 immer hoch, aber doch um A0 Millionen niedriger als 1 WG. wi das Wechfelportefeuille den gleichen Betrag mit 113 Millionen aufweise. Das Metall mit 877 Millionen übersteige den Vorrat von 1906 um 34 Millionen, das Gold den vorjahrigen Bestand um 28 Millionen, wenngleich es hinter den Jahren bis 1901 zurückbleibe. Der Notenumlauf don 11M Millionen sei ech als in allen früheren Jahren, die unge deckten Noten von 2 Millionen blieben aber wenigstens egen das Vorjahr um 37 Millionen zurück Die fremden Gelder mit SGS Millionen seien um W Millionen niedriger Die steuerfreie Notenreserde don 41 Millionen üderschreis. die . um 8. Minionen. Gleichwohl sei am offenen Markt das Geld kaapper geworden. Der Wösendenkont in Berlin sei auf Rn Prozent 2 Die Wechselkarze böten nichte Beuntudigendes. Kur Sonden mit Ml gchatne nicht die Goldaugfuhr ins Ausland Im QDegenteil * feine Mehreinfuht zu demerken Jum Schluß des .

Außstellungen, 3647 M für nter ng der i, , . 32 040 * är Förderung der kleineren gewerbsschen Unterrichtsanstalten usw. Mie Chemische Prufung. und Augkun figstal on für die Gewerbe (Kap. Sb) hatte

93 Bochter Der wer . Woans Franz Zun au'ne Dochter kam“. er wert⸗ ang ab ar 6 vorliegenden Jahrgangs dürfte aber das Selbstporträt Luise Meuterg in Briefen an Marte Peterg seln,

lahee stehe wieder offendar eine große Aunspannang wor. Indessen sei eine Din konterhöhung gegenwärtig za