1907 / 233 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Sep 1907 18:00:01 GMT) scan diff

wollene Westen und ng g Hanbschuhe, in den letzten acht

Tagen schwarze seidene Westen und graue Hand ö 25 e h September 1907. da schuhe Der . Graf A. Eulenburg.

Staatsministeri um.

infolge seiner Erwählung als Staatsarchivar der Freien u Hansestadt Lübeck die nachgesuchte Entla

archivverwaltung bewilligt worden.

Dem Archivar, Archivrat Dr. Kre 6. in Berlin .

Bei dem „Reichs und Staatganzeiger“ ist der Bureau⸗ hilfsarbeiter Paul Meyer zum expedierenden Sekretär und

alkulator ernannt worden.

Fi nanzminister ium.

Bei der hiesigen Königlichen Münze ist die Münzwardein⸗ assistentenstelle dem bisherigen Vorsteher der Probieranstalt in

Frankfurt 4. M. Koetter verliehen worden.

Der Münzeleve, Diplomingenieur Trenkner, bisher bei Fer rr her der Probieranstalt in

der Münze in Berlin, ist zum rn . a. M. ernannt worden. ei der Preußischen

ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Dem Generalsekretär des

in Groß⸗Lichterfelde,

dem Generalsekretär des Zentralkomitees der Auskunft⸗ Dr. Arthur Kayser⸗

und Fürsorgestellen für Lungenkranke ling in Charlottenburg und . ͤ

dem niederlandischen Staats angehörigen, Sänger Johannes . in Frankfurt a. Main ist der Titel Professor verliehen worden. . . .

Dem Gymnasialdirektor, Professor Schickhelm ist die Direflion des Gymnasiums nebst Realschule in Königshütte O.⸗S. übertragen worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 36 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter

Mr. 16 815 das Gesetz, betreffend die Bewilligung weiterer Staatsmittel zur Verbesserung der e n , m von Ärbeitern, die in staatlichen Betrieben be chäftigt sind, und von gering besoldeten Staatsbeamten, vom; 12. August 1907.

ge n W., den 30. September 1907.

Königliches K krü er.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 37 der , Gesetzsamm lung enthaͤlt unter . 15 845 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend anderweite Abgrenzung der Verwaltungsbezirke der Eisenbahndirektionen in 3 nz und Frankfurt a. M, vom 1. September 1907, und unter k Nr. 10 847 die Verfügung des Justizministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Teil der Bezirke der Amtsgerichte Herborn, Wehen und Weilburg, vom 2. Sep⸗ tember 190. Berlin W., den 30. September 190. Königliches , , ru er.

Angekommen:

e nen der Staatsminister und Minister des

Seine i n oltke, von einer Dienstreise nach der Provinz

nnern von stpreußen.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. September.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute im Jagdschloß Rominten den Vgrtrag des Chefs des Marinekabinents, Konteradmirals von Müller entgegen.

Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

7 Monat August 190 haben 36599 Schiffe 86 3348

Schiffe im August 1906) mit einem Nettoraumge alt von Soö5 sig Registertons (1906: 532 869 Registertons) den Kaiser Wilhelm-Kanal benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblotsgeldes, an Gebühren 287 M (1906: 244 28 6) entrichtet.

Der Präsident des Kaiserlichen Patentamts, Wirkliche Geheime Sberregierungsrat Hauß ist vom Urlaub zurück—

gekehrt.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich hessische Geheime Staatsrat Krug von Nibda ist in Hanh angekommen.

Der siamesische Gesandte Phyag Sridhamasasana ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernoumen.

Der Regierungsassessor Kunze in Mülheim a. Nh. ist der Königlichen Regierung in Allenstein ö. weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.

Die Regierungsreferendare Dr. Mallinckrodt und

sung aus der Staats⸗

Zentralgenossenschaftskasse ist der Diätar Rühle zum expedierenden Sekretär und Kalkulator

Deutschen Zentralkomitees zur . der Tuberkulose, Oberstabsarzt a. D. Dr. Niet ner

Schleswig haben .

Laut Meldun des w. adler“ und Ir fand e,,

Amoy in See gegangen. S. M. Flußkbt.

gekehrt.

Bayern. Seine Königliche Hoheit der

dem Tode Seiner Königlichen herzogs von Baden an 9

gu gg f

. Königlichen Hoheiten den nunmehrigen

telegramme abgehen lassen un Prinzen Ludwig von Bayern Leichenfeierlichkeiten betraut.

I In der Kammer der Ab bei Vorlegung des Budgets minister von Exposs folgendes aus:

darunter 2 327 459 & no Kredite abgeschlossen, sod der tatsãchliche 6 128 000 νν betrage. in nicht minder gebnis liefere dag erste Jahr der laufenden nämlich das Jahr 1906; dieses schließe Aktivresten ab, darunter befänden unverwendete Kredite, sodaß der tatsächliche Ueberschu 85 Millionen e, Davon müsse leider ein sehr erhebli trag vorläufig in Rese

2 n, Entwicklnng der finanziellen Bene

un

jur e e ff bisher gestundeter Matrikularbeiträge nötig. voraus sichtli

ein größerer Teil reserviert werden, um den gesteigerten Ansprüche des Reichs ohne Anleihe gerecht werden zu können. Ich,

8 455 577 4A. Ueberschuß

ungen zwischen

sprechen, daß die Unsicherhest in der Aufstellung der ein elstaatlichen Etats durch das Ziehen einer festen Grenze ir die Reichskasse an die Landeskassen . wird.“ Der Minister sprach sodann sein lebhaftes Bedauern darüber aug, daß auf unaufgeklaͤrte, bollkommen widerrechtliche Welse eine Reihe von Ziffern aus dem neuen Budget in die Deffentlichkeit gelangt sei. Das neue Budget enthalte zum ersten

in ein ordentliche und ein Schuldentilgung seien für 190809 acht Milllonen vorgesehen, wozu vielleicht noch weitere Beträge treten würden. ohne Erhöhung ber direkten Steuern mit rund 513 Millionen ab, also mit 45 Millionen mehr als jetzt. erfordere rund 51 Millionen; dazu würden noch. Beträge Eisenbahnneubauten und für die pfälzischen Bahnen kommen. Der Minister hob eine Rei e von Ginzelposten aus den Ministerialetatʒz hervor un whemerkte, daß. der Etat der Fifenbahnen trotz vermehrter All zenbungen mit einem NUeherschuß von rund 6563 Millionen abschließe, das bedeute ein Mehr von 13 Mil⸗ jionen. Nach Bestreikung, der Anlehengzinsen und des PVensiong⸗ aufwands könne der Gisenbahnetat noch 76 Millionen Mark an die Staatskasse abführen, ebenso liefere y der Forst⸗ lat und andere Gtatz einen erheblichen Mehrüberschuß. Der außer— ordentliche Etat enthalte erhebliche Posten für die Bergwerke⸗ verwaltung, sechs Millionen für die Vervollständigung des Telephon netzes und große Summen für Neubauten. Das Budget enthalte in jedem Ressort eine große Reihe neuer Forderungen, trotzdem könne noch von dem Ueberschuß des ordentlichen Budgets der Betrag von sI Millionen für die Aufbesserung der Beamtengehälter verwendet werden, deren Notwendigkeit von allen Seiten anerkannt sei. Es handele sich dabei um mehr als 65 000 Beamte und Bedienstete. In dem neuen Gebaltzregulativ werde die Zahl der Gehaltsklassen ver⸗ mindert, das Anfangsgehalt erhöht und eine rasche und aus⸗ giebige ka, en,, festgesetzt. Der Minister betonte so⸗ dann die Notwendigkeit einer durchgrelfenden Steuerreform, deren ersten Schritt die Einführung der allgemeinen Einkommensteuer bilden solle, doch könne der Staat vorläufig daneben noch nicht ganz auf die Grtragssteuer verzichten. Die neben der allgemeinen in⸗ kommensteuer noch beibehaltenen Steuerarten sollen aber ganz erheblich ermäßigt werden. Den Gemeinden solle die ganze Hundesteuer zuge⸗ wiefen werden, auch sollen ihnen neue Einnahmeguellen eröffnet werben durch Gesetze über die Warenhaugsteuer, Wertzuwachesteuer und andere Maßnahmen. Da die gane Steuerreform neue Gesetz⸗ e,. umfaffe, werde die endgültige Fertigstellung noch einige Zeit erfordern.

Am Schlusse der Sitzung gedachte der Präsident Dr. von Orterer des Ablebens Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden und sagte: Die Geschichte des Vaterlandes werde dauernd verzeichnen, welche hoben Verdienste der heimgegangene Inhaber des Throns der ern r in großer Zeit sich erwarb, als er mit Aufopferung und reue an dem großen Kampfe sich beteiligte, den wir für die Freiheit des Vaterlandes kͤmpften. Eg wird ihm unvergessen bleiben, daß er bel der Ginigung des Deutschen Reiches an hervorragender Stelle stand. Alle nehmen innigen Anteil an der Trauer des fteundnachbar⸗ lichen Staates. . ̃ Das Haus erhob sich von den Sitzen.

Baden.

Die „Karlsruher Zeitung“ veröffentlicht in einer Sonder⸗ ausgabe folgende Proklamation Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich II. Wir, Friedrich fl. von Gotteg Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog bon Zähringen, tun hiermit öffentlich kund; Dem w hat es ene Unsern teuren allerdurchlauchtigsten Vater, eine Königliche Hoheit, den durchlauchtigsten Groß berzog Friedrich von Baden, e, von Zähringen / nach elner jährigen, reich gesegneten Regierung aus diesem Leben ab⸗ zurufen. Hierdurch sind Wir, das n. Haug und dat ganze badische Voll, dag dem für alle Zeiten unvergeßlichen Heim⸗ ie genen zu unguglöschlicher Dankbarkest verpflichtet ist, in tiefste rauer versetzt. Kraft der Grundgesetze Unseres Hauses und Landes sst die Regierung auf Uns übergegangen. Wir treten sie an im vollen Vertrauen auf die erprobte Treue Uaseres Volkes und geben die Versicherung, daß Wir die Verfassung fest und unver- brüchlsch halten und die Wohlfahrt mit allen Kräften fördern werden. Dem hehren Vorbilde Unsereg in Gott ruhenden Vaters folgend, wollen Wir die Regierung führen in unverbrüchlicher Treue zu Kaiser und Resch, um deren Wiedererstehen der nun Vollendete sich un vergeßliche Verdienste erworben hat.

Gegeben unter Unserer Unterschrift und . vorgedruckten Staatsstegel auf Schloß Mainau, den 28. September 1907,

Dr. jur. Schmitz aus Hannover und Gottheiner aus

iedrich. 466 vi h Duc.

T. B.“ sind S. M. SS. „See⸗ am 2. September in Daressalam

R. S. „Tiger“ ist vorgestern von Hongkong nach ö orwärts“ ist vorgestern nach Schanghai turn che, .

M. S. „Iltis“ ist vorgestern nach Hankau zurück⸗

n Prinz⸗Regent Luitpold hat sofort nach dem Eintreffen der Nachricht von . des Groß⸗

hre Königliche Hoheit die erzogin⸗Witwe, Seine Majestät den * . roß⸗ erzog und die ern,, . von Schweden Beileids⸗ Seine Königliche Hoheit den

mit seiner Vertretung bei den

eordneten führte vorgestern ür 19981609 der Finanz⸗ faff, laut Bericht des W. T. B.“, in seinem

Die Finanzwerlode 1900056 habe mit einem Ueberschuß von nicht verwendeter ; rund günstiges Er⸗ Finanzperiode, mit 10752 958 A ch allerdings 2 200 000 4 rund stel ti erben. da sich die Zoff 6

rve gestellt werden, da e Hoffnung au ö .

inzelstaaten nicht verwirklicht habe, daher seien rc, Betrãge

uch von dem ch gleichfalls günstigen Ergebnis des Jahres 1907 müsse führte der Minister aus,. muß auch heute wieder den Wunsch gus=

nsprüche der

ale eine Übersichtliche Gruppierun außerordentliches Budget. 36

Das Budget schließe Das außerordentliche 44 ür

gten ö ittag ampfer giser Wilhelm“ „Konstanz, wo der Sarg in en ge lieber hrung vom Militär nach dem Bahnhof getr Von hier wird der . mittels Sonderzuges nach Karlsruhe ,. Kern . Sch hie Lee e rg. 583 Der g der Ueberführung nach der Beisetzungsstätte im Fasanen⸗ ae, m r n, dn . . Sachsen⸗Altenburg. Seine Hoheit der Herzog Ernst empfing vorgestern „W. T. B.“ zufolge, in Hu mmelshain . f des Garberegiments . F., des 8. Thüringischen Infanterie⸗ regiments Ny. 153, des 2. Schlesischen Jägerbataillons Nr. 6 und des Thüringischen Husarenregiments Nr. 12, bestehend aus dem Kommandeur, einem Hauptmann bezw. Ritt⸗ meister und, einem Leutnant, die auf Befehl, Seiner Majestät des Kaisers und Königs sich nach Hummelshain begeben hatten, um die Glückwünsche der betreffenden Regimenter zum 60 jährigen Militärdienst⸗ ubiläum Seiner Hoheit des Herzogs zu überbringen. er Oherst Freiherr von Ompteda vom Huben mn en Nr. 153 überreichte ein Handschreibnn Seiner Majestät des Kaisers, welches die Ernennung des Herzogs zum Generalobersten enthält.

Frankreich.

Der Minister Briand hat gestern im sozialistischen Ver⸗ bande des Wahlkreises St. Chamond (Dp. Loire) eine Rede gehalten, in der er, W. T. B.“ zufgge ausführte:

Wie bisher, sei gegenwärtig eine Mitarbeit der sonalistischen Partel mit den anderen Parteien der Linken eine . Bedin⸗ an des polltischen, wirtschaftlichen und scziglen Fortschritts. Die ranzösische sozlalistische Partei müsse, ohne sich von den anderen Re. publikanern zu trennen, ihre Bemühungen dahln richten, ihr Ideal zur Geltung ju bringen. Man dürfe nicht Sozialismus und Revo— sution miteinander berwechseln. Den Reaktionären eiwidere er, daß die Son glisten . bereit seien, Frankreich zu verteidigen, und daß es ein Veibrechen wäre, sich von demselben abzuwenden, wenn es bedroht sei. Der Hervoigmus sei keine Lehre der Gonialisten, sondern der Anarchisten; ihr widersetzten sich die schärfsten Sozia⸗ sisten. Die deutschen Sogtalisten hätten jemand, der für die Ideen er. eintrat, aus der Partei ausgeschlossen. Nächst der Frage des

atriotismus würden es die Fragen des Parlamentarizmus und des allgemeinen Wahlrechts sein, mit denen sich die geeinigten Sozialisten , dem Eindringen der Anarchisten zu beschäftigen hätten. Briand sagte weiter, daß die Arbeiterklasse von gewaltsamen Be— Sie könnten im Gegenteil Anlaß

wegungen nichts zu erwarten habe. ju reaktionären Schritten werden. Die Versammlung nahm einstimmig eine Resolution an, in der die Erklärungen Briands gebilligt und die anti— patriotischen Theorien zurückgewiesen werden.

NRußlanud.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ drangen gestern fruͤh in Sewastopol drei un⸗ bekannte in Offiziersuniform gekleidete Personen in die Kaserne!' des Brestschen Regiments und erklärten der wachthabenden Kompagnie, daß ihr Kommandeur ge⸗ tötet und die 3 festgenommen worden seien. Sie forderten dann die Wache auf, unverzüglich die entwaffneten¶ Offiziere zu befreien. Der eldwebel erstattete seinen Vorgesetzten Meldung über das Erscheinen der Unbekannten. Diese begaben sich auf den Hof und der Kom⸗ pagnieoffizier rief aus: „Glaubt ihnen nicht, das sind Be⸗ truͤger.“ Die Eindringlinge gaben hierauf mehrere Schüsse ab und verwundeten den Bataillonskommandeur sowie den Kompagnieoffizier. Letzterer befahl dem Tambour, Alarm zu schlagen. Sämtliche Offiziere liefen, sobald sie die Schüsse hörten, auf den Hof; gieicht ti nahm das Regiment in vollster Ordnung Aufstellung. Die Eindringlinge a n schnell einen Ausgang zu . und wurden, da sie behaupteten, daß sie die Schießenden verfolgten, von der Wache durchgelassen. Die Verfolgung verlief ergebnislos. Die Lage des Kompagnieoffiziers ist hoffnungslos. Die Frist des verstärkten Schutzes in Cherson, im Kreise Kasan und in den anliegenden großen Dörfern sowie in Uralsk ist auf ein Jahr verlängert worden. Im Bezirk Sakataly im Gouvernement Tiflis ist der Kriegszustand erklärt worden.

Italien.

Der Internationale Kongreß für Seerecht ist vorgestern nach Absendung einer Huldigungsdepesche an den König von Italien geschlossen worden. Der nächste Kongreß soll, W. T. B.“ zufolge, im Jahre 1909 in Bremen zu⸗ sammentreten.

Portugal. Der Kronprinz ist, „W. T. B.“ ere vorgestern nachmittag von seiner Afrikareise nach Lissabon zurückgekehrt und von der Königlichen Familie und von Vertretern sämt⸗ licher Behörden empfangen worden.

SESchweiz.

Der schweizerische Bundesrat sandte sofort nach Eintreffen der Nachricht von dem Hinscheiden des Großherzogs von Baden Beileidstelegramme an den neuen Fer, herzog nach Mainau und an den badischen Ministerpräsidenten. . beauftragte er, W. T. B.“ zufolge, den schweizerischen esandten in Berlin Dr. de Claparède, dem Kaiser Wiihelm

und der Kaiserlichen Regierung sein Beileid auszusprechen. Der König von Siam traf vorgestern in Bern ein und wurde vom BHundespräsidenten am Bahnhof empfangen. Nach einem Besuch des Königs im Bundeshause und einem Gegen⸗ besuche des Präsidenten fand Abends ein Diner im Bernerhof statt, an welchem sämtliche Mitglieder des Bundesrats teil⸗ nahmen. Der König reiste darauf über Luzern nach Rom ab.

Niederlande.

Das Komitee der dritten (Seekriegs Kommission der reden ,n, beriet vorgestern den Konventions⸗ entwurf, betreffend die Rechte und Pflichten der neutralen Mächte im Seekriegsfall, und nahm, nach dem Bericht des „W. T. B.“, eine Anzahl Artikel an, darunter namentlich ben Artikel 19, der bestimmt, daß Schiffe von Krieg

* *

ich nur zur Komplettierung ihrer der Friedenszeit ent⸗

. in neutralen Häfen und auf neutralen Reeden

prechenden normalen Vorräte verproviantieren und nur die

en wird.

örmannischen Groberung

. Crreichung des nachsten heimischen Hafens not zendige ' aufnehmen können. Die Verproviantierung t nür Recht zu einem 24 stündigen, autnahmswelse 8 stündigen nthält. Die übrigen Artikel, insbesondere betreffend die nthalts dauer der Schiffe von Kriegführenden in neutralen Reeden und Gewässern, wurden für die Kommisston

chalten. . Türkei.

Aus Anlaß der in Batum erfolgten Ermordung des si von Van ließ der russische . wie das ener Telegraphen⸗Kyorrespondenjbureau“ me det, dem tür⸗ n Botschafter in St. Petersburg sein Beileid aus⸗ hen, zugleich mit der Versicherung, 2 in Herbeiführung Hefstrafung bes Mörders nichts unterbleiben werde.

Die Konfuln der Ententemächte in Saloniki haben fest⸗ lt, daß die am 20. d. M. erfolgte Ermordung von zen Griechen zweifellos durch eine kutzowalachische Bande bt worden ist. an vermutet, obiger Quelle zufolge, daß Fande von Organen der rumänischen Propaganda ange⸗ hen war, weshalb an der betreffenden Stelle Vorstellungen gen werden.

Norwegen.

Das vom Minister der öffentlichen Arbeiten , vorgestrigen Staatsrat eingereichte Abschiedsgesuch ist, B einer Meldung des W. T. B., genehmigt worden. seiner Stelle ist der norwegische Ministerresident in Cuba sunchorst zum Minister ernannt worden.

A ien.

Bei der Einnahme i n. 8, auf ches sind, laut amtlicher Meldung, auf hollän ischer e? Mann gefallen und 14 verwundet worden; auf feind⸗ her Seite sind 108 Mann gefallen, darunter 11 Häuptlinge. Bevölkerung hat sich unterworfen.

Afrika.

Wie das „Echo de Paris“ meldet, hat der General Drude

chricht erhalten, daß der Mediunastamm über die Be⸗ zungen eines allgemeinen Friedens verhandle und der En der Mediunas bereit sei, die französischen Bedingungen mehmen. Nach einem amtlichen Telegramm ist eine Mahalla in ker Stärke von 2400 Mann mit einigen Feldgeschützen von srrakesch aus zur Unterwerfung der Schaujastämme ent⸗ w worden. Am Ende ihres Marsches war die Mahalla t über 600 Mann stark, da Unregelmäßigkeiten in der sdauszahlung massenhafte Desertionen verursachten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

nnter dem Namen . Baubandwerkerbund von Groß-⸗ kerlin und Umgegend“ hat sich jetzt, wie die Voss. Ztg. berichtet, he neue de, , . im Berliner Baugewerbe gebildet aus zer unorganisterten Maurern, Zimmerern und Bauarbeitern. Die hindung ist eine Frucht des letzten großen Bauarbeiterausstandeg. Aus- srochener Zweck der Organisation soll sein, die Mitglieder zu schützen n den Terrorismus und die Willtür der sonialdemokratisch organi⸗ In einem herausgegebenen Flugblatt der Unser Entschluß ist heraus aus der E gtboren. Er ist durch den Druck unleidlicher Verhältnisse ju⸗ nde gekommen, während deg Streik; waren wir Un⸗ zanisierten zur völligen Ohnmacht verurteilt. Wir waren nicht der Lage, den Streik abzuwenden, trotzdem wir den dringenden Bunsch hegten, in Frieden mit den Arbeitgebern zu verhandeln. hi dürfen nicht dulden, daß wir in ,. Beruf gänzlich ver⸗ Freren Arbelte verbältnissen entgegentreiben. Das Monopol der snarbeit ist in Berlin mit Recht endgültig zusammengebrochen. n gewisser Selte ist die ä. auggegeben worden: Ein snruhekommen im Berliner Baugewerbe gibt es nicht!! Man 1 den Kleinkrieg und die Sperrtaltik proklamiert. Diesen uner⸗ scsichen Zuständen muß ein Ende gemacht werden, Wir verwerfen übertriebene Streiktattik Unser Verein beabsichtigt, im Ein⸗ mehmen und auf gütlichem Wege mit den Arbeitgebern unsere Lage mberbeffern. Er gewährt wie die anderen Organssationen Kranken⸗ lerstützung und Sterbegeld. und erstrebt die soßiale und wissenschaft · he Aufklärung sciner Mitglieder. Mit Politik und Religion befaßt Dunser Verein nicht. Den arbeitslos gewordenen Mitgliedern wird ngehend wieder Arbeit verschafft.“

In Mannheim ist, wie die Köln. Ztg.“ mitteilt, ein Ausstand der Süddeutschen Drah tindustrie⸗Aktiengesellschaft 1 * Arbeitern abgebrochen worden, well sich genugend Arbeits. ge fanden.

Aus Moulin wird dem . W. T. B. telegraphiert: Streikende rubendrbeiter in Buxisres-les-Mines umsingelten die kube, um die Verproviantierung der Direktion zu verhindern. Die fun beg Dlrektors, die Nahrungsmittel besorgen wollte, mußte um⸗ hren. Gendarmen sind dorthin gesandt worden,

In Antwerpen ist, wie die Köln. Zig. berichtet, am Sonn⸗ hend die Arbeit im ganzen Hafengebiet wieder aufgenommen den; am heutigen Montag sollten die letzten Cinsteher utlassen werden. Voraugsichtlich wird jedoch vor Neujahr ne Lobnerhöhung bewilligt werden. Der Untersuchungt⸗ shter erklärte, wie. W. T B. meldet, elner der Hauptvwerlgdersttmen kensber, daß er beim geringslen Anzeichen von der Absicht einer kbeiteraussperrung die mi r: der Föderation maritime sofort

nahaften lassen werde.

gtunst und Wissenschaft.

Im bevorstehenden Winterhalbjahr werden wieder jwel ameri⸗ mnische 3 an der Friedrich Wilhelms Un ersität in Berlin jastvoriesungen halten. Eg sind dies der Präsident der ale University kᷣ New York Dr. A. T. Hadley, der weistündig über Voliwirtschaft und Sozialpolitik in Vereinigten von lesen

ien Arbeitnehmer. en Vereinigung heißt es:

arbard. Universität in e Dr. William Henry 6 der , ,. über . ichte von der big Glisabeth angekündigt at; daneben * Schofleid seminaristische Uebungen Iber rthur. Romanzen söhalten.

Der Verein für Deutsches Kunst ewerbe in Berlin ver- ndet soeben sein Winterprogrgmm. . verzeichnet neben Be⸗ Hligungen und gefelligen Veranstaltungen fünfjebn Vorträge über die bihtigften Fragen deg Kunstgewerbeg und der künstlersschen Kultur: von Geheimem Rat . Über Probleme des unstgewerbeg, um Landeßbaurgt Goecke Über die, baul iche Auggestaltung Groß- erlins, von Professor Scharvogel aus Darmstabt über wetter⸗ gte Keramik, von Frau Glse Oppler, Legband über welbliche Hand⸗ sbeisen, von Professor van de Velde aus Weimar über Neuss sDsmnament, bon Virelior Jessen übgz Nutz. und Jier formen im Kunst⸗ werbe, von Landbaulnspektor Petersen aus Hanau über neue schmiedeeisenarbeiten, von Stadtschultat Dr. Georg Kerschenstelner

aus München über Handwerkzerziehung und anderes mehr Alle Vor⸗ kräge find von Anschguungtmaterial und Aus , . t. Nicht nur Kunstgewerbetreibende, sondern vor allen Dlngen auch Freunde des Kunftgewerbeg und einer allgemeinen künstlerischen Kultur

Verein zusammen, der in diesem Winter sein

finden sich in dem . Jahr vollendet. Die Ge e, . Berlin W. 9, Bellevue⸗

stra je 3 (Känsilerhaus), tellt über den Crwerb der Mitgliedschaft alles Nähere gern mit (Jahresbeitrag 12 4.

Das Pariser „Journal Offielel. veröffentlicht den jährlichen Bericht bes Vorsttzenden der französischen Muscumolemmission Lõon Bonnat über bie Neuerwerbungen und Schenkungen in den kinzelnen Sammlungen. Besonderes Interesse erwecken die neuen . die in den Louvre gekommen sind. In erster Linie steht da das Meisterwerk französischer , . Der Mann mit dem Weinglas“, das dem Je 1, zugeschrieben wird und für 195 0600 Fr. erworben wurde, Auch ein Kinderporträt von Mercier und ein Bildnig von Chaussrlau sind hervorragende Be— reicherungen der Sammlungen. Unter den Werken der mittel. alterlichen Bildhauerkunst ragen. hervor eine schön⸗ . ur der Jungfrau Marla, eine französische Arbeit deg 14. Jahrhunderts, fär die 15 000 Fr. gezahlt wurden, und dle romanischen und gotischen Skulpturen, die für 25 009 Fr. aus dem Nachlaß don Molinser erworben wurden. Zahlreicher und wertvoller sind die Schenkungen, unter denen die Sammlung Moreau ⸗Nelaton mit ihren vorzü lichen Werken fast aller großen französischen Meister des 19. Fabrhunderts und die erstklassigen Japansachen aus dem Besitz des Grafen J. Camondo die wichtigsten sind. Besonderes Intereffe erweckt eine Schenkung Clemenceaus, der die schöne Büste Voltalreg von Houdon, die sein Arbeitszimmer im Ministerpalais schmückte, dem Louyre überlassen hat. Sin hochherzigen Beispiel ift der Kriegsminister gefolgt und hat sich zu Gunsten des Museums von dem berühmten Bureau im Stile Ludwigs XV., an dem er bisher gearbeitet hatte, getrennt. Es hat f ja die Gesellschaft der

reund? des Loupre“ die Aufgabe gestellt, die herrlichen alten zbeistücke, die noch verschiedene französische Verwaltungsgebäude und befonders die Ministerlen zieren, dem Museum zu gewinnen und

sie durch moderne Nachbildungen für, den Gebrauch der Beamten zu

Clemenceau und Picquart sind der Aufforderung der Gesell⸗ schaft nachgekommen. Ein wundervollez Porträt Rembrandts, seinen Bruder darstellend, hat der Graf Potockt dem Leuvre geschenkt und aus seiner reichen Sammlung noch eine größere Anzahl Schenkungen für die Folgezeit in Aussicht gestellt.

rn

ast überall auf der Erde ist , wie wir in der Umschau in a. M) lesen ein Zurückweichen zer Gletschergrenzen beobachtet worden. Die Abnahme beträg: jährlich 4 —= 5 m, stellenwelse sogar über 20 m, während ein Sisllstand oder Vorrücken um wenige Meter nur fehr vereinzelt festgestellt werden konnte. So zeigen einige Gletscher der Alpen und Pyrenäen, die noch vor wenlgen Jahren stillstanden oder nur schwach zunahmen, jetzt untrügliche Zeichen des Räückgangg. Zahlreiche kleine, ehemals in den Alpen der Bauphins, in Sapoyen und den Pyrenaͤen gelegene Gletscher sind im Laufe der letzten Jahre völlig abgetaut. Andere wieder weisen eine solche Verringerung im Schmeljwgsserabfluß auf, daß das ab⸗ eleltete Wasser fur die künstliche Bewässerung und die gewerblichen i,. oft nicht mehr augreicht. Kaukasus ging der Bartalgleischer innerhalb vier Jahren um 55,5 m, im Tianschan in Afien die des Matagon d'Ili in zwei Jahren um It m. im Kagkadengebirge Nordamerikas der Paradiesgletscher des Mount Rainer in 37 Jahren um 250 m, der Nisqually in der leichen Zelt um etwa einen halben Kilometer, in den Anden Ecuadors n 35h Jahren um 150 m zurück, und auch im äquatorialen Afrika rückt die Gletschergrenze des Mubuhu auf den Ostabbängen des Ruwenzori allmählich nach oben. Da nun die Vergletscherung zum größten Teile von den Kälte. und Niederschlagsverhältnissen abhängt, so ist der Rückgang der Gletschergrenzen ein. wichtiger Anhaltspunkt für Beurteilung der klimatischen Erscheinungen. Die Klima⸗ schwankungen wiederholen sich nämlich in jährigen Zeitabschnitten, hole an dein Steigen und Sinken deg Kaspischen Meeres und auch aus dem Vorrücken oder Zuruckweichen der Gletschergrenzen nach C. Richter auf der ganzen Erde übereinstimmend zu erkennen ist. gr n befinden wir uns sonach auf der ganzen Erde in einer rockenzelt.

Bauwesen.

In den letzten Jahren gingen wiederholt Nachrichten über Ver⸗ witse rungserschelnungen am Cölner Dom durch die Presse. Zuletzt wurde im grill inf d. J. von erheblichen Schäden berichtet, Fie ssch an diesem ehrwürdigen Bauwerk infolge von Verwitterung des Sandsteins, der u. a. an mehreren Portalen Verwendung gefunden hat, gezeigt haben sollen. Da werden Ausführungen von Interesse ein, die der Professor Grich Kaiser in Giesen im Neuen Jahrbuch für

ineralogle, Geologie und Paläontologie über diese Verwitterungs⸗ erscheinungen veröffentlicht. Es handelt sich danach um eine ganz be⸗ sondere Sandsteinart aus der Umgegend von Schlaitdorf und Neuhausen in den Sberämtern Tübingen bejw. Nördlingen, die in den Jahren 1842 bis 1857 beim Cölner Dombau vielfach Verwendung fand und die sich als wenig. widerstandsfähig erwiesen hat. Dieser Sandstein, Stubensandstein genannt, wurde sowohl bei dem Ausbau des Schiffes, als befonderg an dem Süd. und Nordportal benutzt. In diesen Teilen des Baues ne sich nun in neuerer Zeit sowohl an den Strebepfellern wie Bögen nicht unerhebliche Zersetzungs⸗ erscheinungen, die schon jetzt zu erheblichen Reparaturen geführt haben und in der Zukunft wahrscheinlich noch umfangreichere fordern werden. Es handelt sich um eigenartige Veränderungen des ge. nannten Sandsseins, die zu Abblätterungen ganzer Schichten des Gesteins führen. Fine äußerlich scheinbar unbeschädigte schalen förmige Rinde sizt auf ciner weißen Schicht, und diese erst lagert auf dem festen estein. Mehrere solcher Schalen liegen oft auf einander, getrennt durch mehr oder weniger dicke Lagen der weißlichen Augblũ ungen. Vie Menge des weißen Materlalz ist dann am größten unter der fußerllen Schale. Durch das Aufschlagen mit dem Hammer kann man die oft außerordentli are Ausdehnung der abblätternden Schalen leicht nachweisen. ährend das innere, n . Gesiein wie die Schale des jerletzten eine hellgelbe is , , besitzt, ist die äußere Oberfläche durch Rauch eschwärzt. Nach heftigen Regengüssen sieht man an zablreichen selen die Schale losgefprengt und die belle Färbung hervortreten. Professor Kalser erklärt diesen Umwandlungeprozeß auf Grund von mlkroskopischen und wn. en Üntersfuchungen folgendermaßen: Der Sandstein Festeht vornehmlich aus Quarz und etwa eldspat; daneben Iirkon, Apatit, Mugcopit und selten Magnetelsen. Dlese Komponenten werden dutch ein Bindemittel von Kaolin, Baryt und Dolomit resp. Braunspat verkittet, Kaolin und Volomit . en aber vor. Die Ummwandlungeerscheinungen sind in erster Linie urch die Fort⸗ führung und Umwandlung des dolomitischen Bindemittels bedingt, und e beruht diefe auf der Neubildung von wasserhaltigen Kalk. und agnesiasulfaten Bittersalz und Gips . osten der vorhandenen Farbonale. Die Blsbung von Sulfaten auf Kosten der primären FKarbonate, inzbesondere auf Kosten deg Volomitz bezw. Braunspats berlangt zunächst eine Erklärung der Herkunft des Schwe felsãurege haltes. In den Ele, Gaustelnen, wie fie den Steinbrüchen entnommen wurden, sst ein Schwesessäuregebalt, der zu derartig intenstwen Verwitterungs. erschelnungen Verankaffung geben könnte, nicht nachwelsbar. er eseisduregehalt, der alz Baryt in einem kleinen Teil der Gesteine vorhanden sst, wann nicht zur Erklärung der Umwandlung herangezogen werden. Die , . äure der hen shrn gen besitzt also eine andere Herkunft. Ber Völner Dom stebt jnmliten einer Großstadt - atm osphäre, die außerordentlich reich ist an schwefliger Säue.

Der ganze Umwandlunghprozeß sst auf die Einwirkung von Rauch⸗˖

der den Schlachthausgemeinden nach dem

gasen zurückmführen, an denen belm Cölner Dom bei der le. ; schast vlelbenutzter Bahnlinien, zahireicher Hotels und Priathäuser mit e, g,, . en, inmstten eineg weit ausgedehnten 4 meerez, an die sich 3 indussrielle Anlagen anschließen, kein Mangel ist. Die leichte Drydierbarkeit der schwesligen Säure bedingt. daß schon die auf die Fassade niederfallenden Negen mit einer gewissen Menge von Schwefelslure beladen find. Diese Lösungen dringen teil⸗ weile in die Hesteine ein, jum Teil werden sie aber auch . abgeführt. Von den eingedrungenen Massen verdunstet ein eil des Waßffern. Neuer Regen bringt von neuem verdünnte Schwefelsaure, die auf diesem Wege mehr und mehr in dem Gesteine angereichert werden kann. Schon im stark verdünnten m wird sie auf das Karbonatbindemittel einwirken. Sie wirkt auf dieses langsam, aber fortgesetzt ein, immer von neuem jerlegend. Der Projeß wird unter dem influß der immer wiederkehrenden Niederschläge so lange fortdauern, wie überhaupt noch ein dolomitisches Bindemittel in dem Gefsein vorhanden ist. Es ist noch besonders zu beachten daß mit dem fortschreitenden Angriffe der Lösungen auf das Gestein dieses immer poröser wird. Ez kann infolgedessen immer größere Wasser⸗ massen und damit zusammen immer größere Gasmengen aus der Atmosphãre , , Wenn der Vorgang einmal eingesetzt hat, so wird er, da dle Zufuhr von Wasser und Gas kaum abgeschnitten werden kann, sich immer mehr verstärken. Die gegebene Erklärung der Umwand⸗ lung am Cölner Dom ließ vermuten, daß auch anderwärtg Erscheinungen fortschreitender ö ,. zu beobachten sein würden, wo der Stuhen⸗ sandstein berwandt und längere Zeit Rauchgasen ausgesetzt war, Und in ber Tat wurden dieselben vorgefunden beim Münster in Ülm, bei der Marlenkirche in Stuttgart und beim Rathaug ju München. Gegenüber diesen Veränderungen des Schlaitdorfer Ge⸗ steins in den Großstädten war auch zu vermuten, daß sie bei anderen gunstigeren Atmosphärenverhältnissen unterbleibt. Dies ist der 3. Dag günstigste Beobachtungsgobjekt hierfür liegt in dem Schlosse zu Reu fchwansteln bei Füssen in Oberbayern vor. Der Sandstein ist hier zu Türmen, Erkern, Portalen, Figuren usw, verwandt worden, aber trotzdem algchmzhn gut erhalten, selbst bei den Schornstein⸗ kränzen. Ble reine Gebirgsluft ist eben gänzlich frei von der dag Gestein zerstörenden schwefligen Säure.

Land und Forstwirtschaft. Zur Durchführung des Fleischbeschaugesetzes.

Zur weiteren Durchführung des Fleischbeschaugesetzes und F besseren Ausgestaltung der volhieilichen Kontrolle, des Fleisch verkehrg sind von den zuständigen inistern zwel Verfügungen erlassen worden. Die erste enthält neben einigen Vorschriften bon! geringerer Bedeutung über die polizeiliche Kontrolle don Schlachttleren, die bereits bei der Untersuchung vor der Schlachtung vom Fleischbeschauer beanstandet werden, über die Behandlun der Trichinenschauproben bei der Fleischbeschau und üher die pol zei- liche Beaufsichligung des beanstandeten Fleischeg, das nach anderen Ge⸗ meinden verbracht wird, die in den prenßischen Aus ührungsbestim- mungen zum Fleibeschaugesetze bisher vorbehaltene vollständige Rege⸗ lung des Freibankwesens. iesem Zwecke dient in der Hauptsache ein den? Behörden zum Anbalt empfohlenes und mit ausführlichen Er⸗ läuterungen begleitetes Muster einer Freibankordnung.

Das Muster ist auf Grund eingehender Erwägungen an der Hand der don den Verwaltungsbehörden eingeforderten Berichte über die vorhandenen Freibankeinrschtungen aufgestellt und regelt namentlich die wichtige Frage der Zulassung von angwärtg beanstandetem, bedingt tauglichem oder minderwertigem Fleisch zu den Freibänken in dem Sinne, daß diefe Zilassung grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden soll, daß viel⸗ mehr eine Zurũckweisung solchen Fleisches nur dann erfolgen darf, wenn sie im Interesse der Aufrechterhaltung des otdnungsmaßigen Betriebes der Frelbank geboten ist. Die Mmister sprechen die Erwartung aug, daß es an der Hand der neuen Vorschriften gelingen werde, uberall, auch auf dem platten Lande, die nötigen Einrichtungen zu treffen, um eine angemessene Verwertung des beanstandeten, aber nicht gänzlich untauglichen Fleisches zu ermöglichen.

Die jweile Verfügung beschäftigt sich zunächst mit dem Ergebnis einer Umfrage, die über die Wirkungen der seinerzeit lebhaft um⸗ strittenen sogenannten Freizügigkeit des tierärztlich unter⸗ suchten Fleisches in Sch la chthausgemeinden gebalten wochen ist. Die Verfügung stellt fest, daß die von manchen Seiten befürchteten finanziellen und hygienischen Nachteile dieser Einschränkung n Schlacht bausgesetzz zu. stehenden Befugnisse in bezug auf das auswärts ausgeschlachtete Fleisch nicht eingetreten sind.

Zu einer Wiedereinführung der Nachuntersuchung liegt daher kein Grund vor. Es wird ferner besonderg darauf hingewiesen, daß die trotz der neuen gesetzlichen Bestimmungen von den Schlachthausgemeinden mehrfach gemachten Versuche, die regel⸗ mäßige Nachunterfuchung solchen Fleisches durch Gemeinde⸗ beschlüsse oder Pol izeiverordnungen k der rechtlichen Grundlage entbehrten, und daß ider Versuchen deshalb entgegen zutreten 1 Im Übrigen wird anerkannt, daß die Verallgemeinerung der Fleischbesckau zwar unzweifelhaft, auch für die großen Städte eine sanltäre Verbesserung der Fleischnahrung zur Folge gehabt habe, daß aber immer noch im Fle schverkehr Mißstände vorhanden seien, auf deren Abstellung Bedacht genommen werden müsse. Zu dem

wecke wird im Anschluß an die in der ersten Verfügung getroffenen Rnordnungen der Cilaß von Polijzelverordnungen empfohlen wonach bei allen gewerblichen Schlachtstätten Sammelbehälter zur Aufnahme der bei der Fleischbeschau beanstandeten inneren Organe und geringwertigen Fleischteile auf estellt werden müssen.

Sodann wird der Erlaß von en we nn, angeregt, durch die der Fleischbeschauzwang auf Haut schlachtungen von Rindern im Alter von dre Monaten und darüber, ferner auf solche Hausschlachtungen ausgedehnt werden soll, die zum Zweck der Versorgung mehrerer Haus- baliungen oder von Haushaltungen mit einer größeren Zabl von Pensionãren öder eines größeren Personenkreiseg. 1. B. bei Cinquartierungen und Fest⸗ lichkeiten, mit Fleisch erfolgen. Dag en ist von einer gleichfalls von derschiedenen Seiten empfohlenen allgemeinen Ausdehnung der Fleischbeschau auf die Hausschlachtungen bei Kälbern und Schweinen usw. wegen der einer so einschneiden den Maßregel zur Zeit noch ent⸗ egenstehenden praktischen Schwierigkeiten abgeseben worden. Die

rage der Beschau bel Hausschlachtungen wird an der Hand eines ausführlichen statistischen Materials erörtert. .

Endlich sind die Poltzeibehörden angewiesen worden, die in dem Nahrungamittelgesetz worgesehene voliell iche Kontrolle des Fleisch⸗ verkehrs auf den Fleischmärktea und sonstigen Fleischverkaufsstätten dort, wo es nach dieser Richtung hin noch an einer genügenden Organifation mangelt, unter Veranzlehung von tierãrzjtlichen Sach · versländigen gebörig auszubauen und damit vor allem den bigber noch beobachteten Umgehungen des Fleischbeschaugesetzes nach Möglichkeit entgegenzutreten.

Grnteergebnisse in Frankreich. Nach einer im Journal Offielel vom 21.8. M. veröffentlichten Schätzung des Ministeriums der Landwirtschaft stellt sich das Ergebnis der dn be öden Ernte an Weijen, Mengekorn (Weizen und

emischt) und Roggen in Frankreich, wie folgt; a . Anbauflãche . Ergebnis

ha J 4 S6 o28 ss 130 376 689 101 698 2585 Mengekorn 138 705 2 474380 1810 026 Roggen. 1250486 20 642 752 15 07403.

Der Kalserliche Generalkonsul in Oavre berichtet berzu unterm 23. 8. M.;: Der Brtrag der Welzenernte ist nach der mit der 160 Millionen Doppellentnern Böber als in irgend der e m , 10 Jahre und übersteigt den darf um un. gefähr 6 lionen Doppelsentner. Die Qualität soll zum Tell etwas von Feuchtigkeit è=— haben. Die Rozgenernte war auch eine reichliche. Die Welzenpreise, die vor der Grnte in Parlg mit

Weizen.

fiber 20 Franken für 1' da notiert waren, steben fetzt auf 3 28 bin