1907 / 238 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungõö⸗ maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des , ,, Gesundheitsamtz ), Nr. 40 vom 2. Oktober 1907.)

Pest.

Aegypten. Vom 14 bis 21 September sind in Alexandrien noch 8 Personen an der Pest erkrankt und 4 Pesttodesfälle vorgekommen; außerdem wurden aut ganz Aegypten in der bezeichneten Woche nur noch 2 Pestfälle gemeldet, u. zw. aus Simbellawin der Provinz Daka⸗ lieh 9 1 e n! am 17. und 21. September.

Britisch⸗Ostindien. Vom 11. bis 17. August sind in ganz Indien 3837 Erkrankungen (und 2778 Todesfälle) gemeldet, davon 2574 (1878) in der Präsidentschaft Bombay darunter 13 (13) in der Stadt Bom bay und 6 (6) im Stadt⸗ und Hafengebiet von Karacht —, 109 (80) in der Präsidentschaft Bengalen, 40 (25) in der Präsidentschaft Madras, 146 (159) im Punjab, 102 (99) in Burma, 446 (3608) im Staate Mysore, 160 (86) in Hyderabad, 204 (22) in den Zentralprovinzen einschließlich von Berar, 51 (45) in den Vereinigten Provinzen, 4 (i) in Rajputana und 1 (1) in der Nordwestprovinz.

In der Hafenstadt Tellicherry der Präsidentschaft Madras sind Ende August an der Pest 2 Personen erkrankt und 1 gestorben.

Hongkong. Vom 360. Juni bis 3. August wurden in der Kolonie 83 Pesterkrankungen (davon 27 in der Stadt Viktoria) und 82 Todesfälle festgestellt.

Britisch⸗Südafrika. Während der am 24. August ab⸗ elaufenen Woche wurden aus der Umgebung von King Willims ö 3 Pestfälle gemeldet, welche sich als Fälle von Lungen vest erwiesen und mit den zu Anfang August in einem benachbarten Orte beobachteten Krankheitsfällen in Verbindung standen. i Pest erlegen sind vom H. bis 21. August dort angeblich 4 Per⸗ onen. .

Pest und Cholera.

Britisch-Ostindien. In Kalkutta starben vom 18. bis

24. August 7 Personen an der Pest und 25 an der Cholera.

Cholera.

Rußland. Nach den Autweisen im „Regierungsboten“ sind am 18, 19 und 20. September in Rußland noch 1(4 100 74, zusammen 278 Personen an der Cholera erkrankt und 43 55 37, insgesamt 135 der Cholera erlegen, nachdem vom 11. bis 17. September im ganzen 1165 Personen erkrankt und 88 der Seuche erlegen waren. Von den 278 Erkrankungen lund 135 Todesfällen) der letzten Tage entfielen auf die Stadt Astrachan 47 (19), auf die Archiereisker Ansiedelung und die Ataman Stanitza 15 (6), sonst auf das Gouvernement Astrachan 31 (18), auf die Stadt Zarizyn 46 (21), die Stadt Saratow 17 (11), soast auf das Goub. Saratow 18 (6), auf die Stadt Samara 16 (8) und das Gouv. gl N. 17 (8), die Stadt schni⸗ Nowgorod 10 (7, dag Gouv. gl. N. 12 (35, die Stadt Kasan 3 (—, das Gouv. 91. N. 1 (— , die Stadt Ko st roma 4 (3), dag Goupv. gl. N. 3 (ch, die Stadt Jaros⸗

—) das Gouv. gl. N. 2 (I), das Gouv. Si mbirsk 1966), das Gouv. Pensa 5 (, das Gebiet Akmolinsk 8 (A1), die Stadt Rostow am Don 1 ).

In Polen waren bis zum 22. September angeblich Cholerasälle nicht vorgekommen, dagegen sell in Kiew ein aus dem Wolgagebiet zugereister Arbeiter am 19. September im Alexander⸗Hospital an asiatischer Cholera gestorben sein.

Hinsichtlich sonstiger Krankheitsfälle, welche den Verdacht auf Cholera erweckt haben, wird unter dem 20 September amtlich mit— geteilt, daß im Dorfe Pansha, Kreis Narowtschat, 3 cholera— verdächtige Erkrankungen vorgekommen sind, darunter eine mit töd— lichem Ausgange. Außerdem ist auf der Eisenbahnstation Rusa— jewka am 18. September in einem Zuge ein choleraverdächtiger Kranker vorgefunden worden.

Weiteren in der St. Petersburger Zeitung“ veröffentlichten Nach⸗ richten zufolge sind am 21. 22. und 25. September in verschiedenen Ort⸗ schaften des russischen glesches noch 91 194 95, zusammen 380 Personen an der Cholera erkrankt und 39 92 46, zusammen 177 e r. der Seuche erlegen.

Von diesen Erkrankung (bezw. Todes) fällen entfielen u. a. auf die Stadt Astrachan 31 (18), die Archiereisker Ansiedlung und die Ataman Stanißa 8 (8), sonst auf das Goup. Astrachan 43 (18), die Stadt Zarizyn 52 (20) die Stadt Saratow 17 (7), das Goup. Saratow 34 (13), die Statt Samara 14 (7), das Goup. gl. N. 42 (25.

In Taganrog wurde am 24. September angeblich 1 Cholera—⸗ fall festgestellt.

China. In der internationalen Niederlassung von Schanghai, welche angeblich von 510 000 Chinesen und 15700 Näichtchinesen bewohnt wird, sind vom 11. bis 25 August 310 Chinesen der Cholera erlegen und 7 Nichtchinesen, darunter 2 Deutsche, an der Cholera erkrankt; scheinbar begann die Krankheit etwas nachzulassen.

Von den in den vorwöchigen Mitteilungen erwähnten beiden Schlffsoffizieren, welche in Taku erkrankt waren, ist zufolge einer Mitteilung vom 28. August der eine gestorben.

In den Niederlassungen der Fremden zu Tientsin waren bis zum 28. August vereinzelte Cholerafälle, aber nur bei Chinesen, vor—

gekommen. Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 22. bis 28. September sind in Jan owo (Kr. Schroda, Reg. Bez. Posen) 6 Erkrankungs fälle festgestellt worden.

Portugal. Nach einer Meldung vom 13. Ssptember waren in Funchal bis dahin 375 bis 40 Personen den Pocken erlegen. Ueber die Gesamtzahl der Erkrankten lagen zuverlässige Angaben nicht vor 34 September konnte die Pockenepidemie als erloschen betrachtet werden.

Hongkong. Vem 30. Juni bis 3. August sind in der Kolonie an den Pocken 13 Personen eikrankt (davon 11 in der Stadt Viktoria) und 11 gestorben.

Genickstarre.

Preußen“) In der Woche vom 15. bis 21. September sind 22 Gikronkun gen (und 7 Todesfälle) angeieigt worden in folgenden Regierungsbezüirken lund Kreisen)]: Landespoltzeibeziik Berlin 1 (I) I Berlin 1, Schöneberg (1, Reg - Bez. Allenste in (]) (Ortelt burg, Arnsberg 9 (2) Bochum Land 4, Dortmund Stadt 2 (1), Gelsenkiren 1, Herne 1 (1), Harde 1), Cassel 1 Roten. barg j. O. N], Cöln 1 1Cöin Start, Düsseldorf 3 [Düsseldorf Stadt, Duisburg. Möig je 1, Magdeburg 1 18schersleben)], Minden 1 Warburg, Oppeln a (l) 1Beuthen Start, Beuthen Land je 1, Kattowitz Land 1 (I), Neisse 1, Posen () Schrimm, Stettin 1 (1) INandowl.

Verschiedene Krankheiten.

ocken: Konstanttnopel (vom 9. bis 15. Stptember) 3, Warschau 4, Wien 10 Todesfälle; Odessa, St. Petersburg je 1, Warschau (Krankenhäuser) 8 Erkrantungen; Vartjellen: Wien 36 Erkrankungen; Fleckfieber; Waischau (Fianken bäuser) 6 Eikrankungeg; Rückfallfieber: Moskau 1 Todesfall; St. Petertz⸗= burg 5, Warschau (Krankenhäuser) ? Erkrankungen; Genick narre; Belfast ( vom 15. bis 21. September) 1, Glatgow 3, New JYoik 13 Todesfälle; New Jork 8, Rotterdam (vom 18. bis 24. September) 1 Erkrankungen; Tollwut: St. Petersburg 1 Todesfall; Milzbrand: Reg⸗Bezirke Breslau, Tüsseldorf, Läne⸗ burg je 1 Eikrankung; Brechdurchfall: Nürnberg 42 Erkrankungen;

Aus dem Kreise Reclinghausen Land (Reg.-Bez. Münster) ist fi die Vo woche noch 1 Gikrankung an Genickstarre an ejcigt worden.

Influenza: Berlin 3, London 4. Moskau 3, New Jork, St. Peters. burg je? ee fr fl Körnerkrankheit: Reg Bezirke Gumbinnen 31, . . 62 Erkrankungen; An kyl ost om la s is: Reg. Bez. Arnsberg 7Gr⸗ rankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gest orbenen starb an Masern und Röteln (Durchschnitt aller deutscher Berichte⸗ , m e.

orte 1896/1904: 1,10 60): in gemeldet in

wurden

139, Odessa 33, St.

zur (Krankenh

Colmar i. hen Reg. «Bezirken Gumbinnen Merseburg 105, in Budaptst 37, Kopenhagen 47, New Peterkburg 395; desgl. an Diphtherie und Krupp (15965. 18964; 1,620): in Elbing Erkrankungen gelangten njeige in Berlin 63, Breslau 25, Nürnber

feen 173, New Jork 190, Odessa 25, St.

he

Jork

24, London tersburg 74,

Wien 73; desgl. an Keuchhusten in Lübeck Erkrankungen wurden openhagen 68, New Jork 22; dergl. an Typhus K— 56 O, 46 G): in Spandau Erkrankungen kamen zur Meldung n Budapest 29, London (Krankenhäuser) 27, New York 147, Odessa 30, St. Petersburg 165; ferner wurden Erkrankungen mit

angezeigt in

geteilt an Scharlach

in Berlin 48, in den Reg.⸗Bejirken Düssel⸗

dorf 140, Magdeburg 116, Oppeln 207, in Nürnberg 30, Ham— burg 32. Budapest 55, Edinburg 25, (Krankenhäuser) 696, New Jork 122, Odessa 22, St. Petersburg 44,

Wien 665.

Nachwei sung

über den Stand von Tierseuchen im Deutschen Reich am 30. September 1907.

(Nach den Berichten der beamteten Tlerärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.) en Kreise (Amts- ꝛc. Bertrke)

berjelchnet, in denen Rotz, Maul und Klauen seuche, Lungenseuche oder Schweineseuche (einschl. Schweinepestj am 360. September herrschten.

Nachstehend sind die Namen derjeni

Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte

Kopenhagen 33, London

sind letztere in

Klammern bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vor⸗ handener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdachts gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch

nicht für erloschen erklärt werden konnte.

1 (1. 4

11.

Bomst 2 (3), Fraustadt 1 Reg. Bez. Nam lau Militsch 2

Oppeln Stadt 1 (0),

19 Breslau: 10,

Rotz (Wurm). Breu sten. Reg. Bez. Gum binnen: Niederung 1 (1), Inster⸗ burg 1“ (I). Reg. Bez. Allenstein: Johannisburg 1 (i), Lötzen

Stadtkreis Berlin ().

(), Bromberg:

10, 2), Breslau

Reg. Bej. Marienwerder: Löbau 2 (3), Thorn Stadt

Reg.⸗ Bez. Potsdam: Ober⸗ barnim 1 (1), Niederbarnim 2 (2), Rirxdorf Stadt 1 (1), Teltow

Reg.-Bez. Po sen: Jarotschin 1 (P), Koschmin

111

Bromberg 1 (D.

J

Reg. Bez

Posen Ost 1 (0), Schildberg

Reg. ⸗Bez. Oels Oppeln:

Groß . 10) D. ost⸗Gleiwitz 1 (I). Reg. ⸗Bej. Merseburg:

Delitzsch 1 (1), Merseburg 1 (I). Reg.⸗Bez. Hil des heim: Gronau

161. 111

Oberbayern: Eggenfelden 1 (H.

12.

Starnberg 2 G6).

L.⸗K.-B. Freiburg; Freiburg 1 (3).

Zusammen: 41 Gemeinden und 48 Gehöfte. Lungenseuche. Preußen. Reg.⸗Bez. Marienwerder: Briesen 1 (9.

Maunl⸗ und Klauenseuche und Schweinesenche (einschl. Echwe inepest).

Reg. Bej. Düsseldorf: Remscheid Stadt 1 (1), Reg.⸗Bez. Cöln: Cöln Stadt 1 (I). Bayern. Reg. ⸗Bez. Reg. Bez. Niederbayern: Reg.⸗Bejz. Oberfranken: Bayreuth Stadt Sachsen. Kr. H. Dresden: Großenhain 1 (1). Baden.

Lennep

Preußische Provinzen, ferner Bundes⸗ staaten, welche in Regierungẽ⸗ bezirke geteilt sind.

sowie

geteilt sind.

Bundesstaaten, welche nicht in Regierungsbezirke

Regterungs. ꝛc. Bezirke

und

seuch

Maul⸗

Klauen⸗

Schweine⸗

Gemeinden

Gehöfte

2.

3.

RKreise ꝛe.

3

82

I7. 8

« Gemeinden

19

Ostpreußen

Westpreußen.

Brandenbu ig 9

Pommern Posen

Schlesien

Sachsen

Schl. ⸗Holstein

ͤ

Hannover

Westfalen

Hessen⸗Nassau

Rꝛteinland

Hohenzollern

Bayern

Sachsen

Württemberg

Baden

1 9 ö

* Allenstein J

Königsberg. Gumbinnen.

. Taufende Nr.

Danzig

Marienwerder. Berlin

Potsdam Frankfurt Stettin.

Töstlin

11 Stralsund.

12 Posen

3 Bromberg.

4 Breslau.

5 Liegnitz Oppeln.

7 Magdeburg. Merseburg . Erfurt Schleswig 1 *

Hildesheim. Lüneburg 24 Stade. Osnabrück 3 Aurich 27 Münster. 28 Minden. 29 Arnsberg. 30 Cassel .. Wiesbaden. ' 2 VToblenz . 33 Düsseldorf Cöln.. Trier. 36 Aachen 37 Sigmaringen Oberbavern. Niederbayern i f . Herpfal dier ren Mittelfranken. Unterfranken Schwaben s Bautzen. 7 Dresden. Fenn; Chemnitz. 30 Zwickau..

ö Neckarkreis 1

Schwarzwaldkreig Jagstkreis Donaukrelgz. oh Konstanz.. 6 Freiburg. Jarlsruhe Mannheim.

7111

1

J

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11 5 8

9

22

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8 18 15 15 58 65

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—·— ⸗— d QD 1. . 1

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64 13

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1 —— Q W D

. 8 8

1. ; 3.

Starkenburg. Oberhessen... Rheinhessen.. Mecklenburg Schwerin. Sachsen· Weimar.. Mecklenburg ⸗Strelitßz.. 6 n,, Oldenburg . ,

67 3 . . Braunschwei

Seffen:

64

69 , , tagen - 70 Sachsen⸗ Altenburg. Sachfen⸗ 71 Coburg. . Gob. Gotha 72? Gotha... , 74 ,, r, , 75 Schwarzburg⸗Rudolstadt , 7 . ilterer Linie

8 Reuß jüngerer Linie. 79 Schaumburg Lippe ö

ol Lübeck. .

82 Bremen..

83 Hamburg.

84 Unter⸗Elsaß

S6 Ober⸗Clsaß .

S6 Lothringen.

Betroffene Rreise ꝛc. ) n. Maul⸗ und Klauensenche.

111

Elfaß⸗ Lothringen

11, 1111 i,,

EG: Rosenberg i. DS. 2 (6), Lublinitz 2 (3). 27: Warn dorf 1 (2). 45: Günzhurg 2 (155, Neu -Uim 5 (37). 64: Leu

kirch 1 (I). 58: Heidelberg 2 (2. Zusammen 15 Gemeinden und 66 Gehöfte.

b. Schmeineseuche (einschl. Schweinepvest).

K: Fischhaufen 11 (11), Königsberg i. Pr. Stadt 1 (9, Köng!

berg i. Pr. 6 (6). Labiau 18 (41), Weblau 3 (G3), Rastenburg 1 Friedland 3 (4), Pr. Eylau 3 (4), Heiligenbeil 4 (4), Heilsberg 76 Mohrungen 2 ()). burg 3 (3), Darkehmen J (I), 22:3 J

Angerburg 1 (9. ohannit

burg 3 (6), Lötzen 1 (I), Lyck 1 1), Neidenburg 6 (9, SOrtelgsbun Sensburg 2 6]

6 (6) Osterode i. Ostpr. 1 (1). Rössel 2 (3), A: Elbing 2 (2), Marienburg i. Westpr. 2 (2), Danzig Sinn 1ãL (1). Danziger Höhe 1 (1), VDirschau 3 (3), Pr-Stargard 26 Berent 2 (2), Karthaus 2 (2). 5: Stuhm 4 (4), Marienwerdg 2 (2), Rosenberg i. Westpr. 2 (2), Löbau 2 (27), Strasburg i. Westzn 3 (3), Briesen 4 (4) Thorn Stadt 1 (1), Thorn 12 (16), Culm 669 Graudenz 4 (), Schwetz 4 (4, Tuchel 1 (1), Schlochau 3 ( Flatow 5 (5), Deutsch⸗rone 5 (6). G: Stadtkreis Berlin 1 (1 7: Templin 1 (1), Angermünde 3 (3), Oberbarnim B (32), Nied barnim 28 (61), Teltow 8 (9. Beestow⸗Storkow 8 (10), Jüterbo

Luckenwalde 2 (2), Potsdam Stadt 1 (), Osthavelland 3 (4, Wen

havelland 4 (4), Ruppin 2 (3), Ostprignitz 13 (17). 8: Köniaggben i. Nm. 17 (213. Soldin 1 (1, Arnswalde 4 (3), Landsberg 1 ( Lebus 3 (3), Weststernberg 3 (3), Oststernberg . (5), ZJlüllichm Schwiebus 1 (I). Krossen 7 (8), Guben Stadt 1 (1), Lübben 1 () Luckau 1 (1), Kalau 3 (3), Kottbus 2 (2), Forst Stadt 1 (1), Sorn 3 G), Spremberg 3 (4). 9: Anklam 2 (5, Usedom Wollin 1 ( Ueckermünde 1 (1), Randow 2 (2), Pyritz 1 (I). Saatzig 1 6 Naugard 1 (), Kammin 4 (4). KG: Schivelbein 2 (2), Neusteimm 6 (7), Kolberg. Körlin 2 (27), Schlawe 4 (4), Rummelsburg 2 6 Stolp 4 (4. Bätow 2 (22. RRE Rügen 1 (I), Franzburg 1 ( Greifswald 2 (5. .

3 (3), Schrimm 8 (8), Posen West 1 (1). Samter 1 (1), Birnbaum 5 8 Schwerin a. W. 5 (10), Meseritz? (2), Grätz 1 (I), Bom (12), Fraustadt 5 (5), Schmiegel 2 (Y), Kosten 1 (I). Lissa 5 Rawitsch 11 (11), Gostyn 6 (106, Krotoschin X(, Pleschen 2 6 Ostrowo 2 (2), Adelnau 4 (4, Schildberg 1 61). 12 Filebf 3 (9), Cjarnikau 2 (2), Kolmar i. P. 14 (31, Wirsitz 6 G) Bromberg 1 (1), Schubin 8 (8), Hohensaljza 4 (4), Streln 8 (II), Mogilno 6 (10), Znin 9 (9, Wongrowitz 2 (2), Gnesen 5 6 A1 Groß⸗Wartenberg 5 (6), Oels 19 (0), Trebnitz 11 C Militsch 15 (16), Guhrau 7 (9), Steinau 5 (6), Wohlau 8 Neumarkt 19 (21), Breslau Stadt 1 (1), Bretlau 17 (25), Obhe 25 (34), Brieg 1 (1), Nimptsch 5 (6), Münsterberg 14 (23), Franke

stein 20 (25), Reichenbach 5 (), Schweidnitz 8 (9, Striegau 14 (13 Habelschwer

Waldenburg 4 (, Glatz 10 (11),

ö Neurode d (6), 2 (2). A5: Grünberg 4 (4), Freistadt 13 (14), Sagan 6 C

Sprottau 3 (9. Glogau 8 (9), Lüben 2 (23), Bunzlau 9 (14), Gol berg⸗ Hainau 10 (13), Liegnitz 3 (3), Jauer 8 (9, Schönau 6 (

Bolkenhain 2 (2), Lander hut 4 (6), Hirschberg 12 (15), Löwenbe 21 (35), Lauban 10 (15), Görlitz 15 (2, Rothenburg i D. 2. 4 ( Hoyerswerda. 2 (3). 6: Kreuzburg 2 (2), L (I), Oppeln 1 (1), Gioß-Strehlitz 3 (39), Lublinitz 2 (2, To Gleiwitz 6 (8), Zabrze 5 (15), Kattowitz 6 (12, Pleß 2 (3), Rybn 4 (4), Ratibor 1 (1), Kosel 11 (12), Leobschütz 3 (4M, Neustadt i. O-

5 (7), Falkenberg 2 (2), Neisse 14 (16), Grottkau 7 (10). A7: Oste

burg 1 1), Salzwedel 3 (, Jerichow J 2 (2, Jerichow II 20

Wanzleben 2 (), Wolmirstedt 1 (1), Neuhaldengleben 1 (I), Halben Bittersel

stadt 1 I). 18: Liebenwerda 1 (i). Schweinsttz 2 (2, 1 (I. Saalkreis 4 (4), Delitzsch 2 (2), Mansfelder Seekreis 2 6

Gckartebergꝛ 3 (), Weißenfels 2 (2 Naumburg 3 (35), Zeitz? 6 Mühlhausen J. Th. Stadi 141

E: Grafsch. Hohenstein 1 (0, Langensalja 8 (15), Weißensee 1 (1), Ziegenrück 11 (16), Schle⸗ singen 1 (I). 20: Sonderburg 2 (35, Schleswig 1 (15, Gchen förde 2 (2), Tondern 2 (2), Oldenburg 1 (9. Kiel Stadt 1 Bordesholm 4 (, Rendsburg d (6), Süderdithinarschen 3 (3), Steh burg 4 ), Segeberg 1 (1), Wandebek Stadt 1 (2), Stormm (7), Pinneberg 4 (5), Herzogt. Lauenburg 5 (6). DI: Hoya 1 Nienburg 2 (4), Hannober 2 (5, Linden 3 (2), Springe 3 Hameln 1 (3). Peine 1 (1), Gronau 1 (1), Osterode a.

2 8

L (I, Münden 2 (4), Einbeck 1 (13, Northeim 1 (I), Iifeld 10

28: Celle 1 1), Gifhorn 3 (3), Burgdorf 3 (7. Isenhagen 1 6

Uelsen 1 (1), Bleckede 2 (2, Lüneburg 1 (3), Winsen 4 (4, Sn

burg 1 (I. 24: Stade 1 (), Kehdingen 1 (1), Neuhaus a. 2 (5), Geestemünde 2 (2), Osterhols 1 (1), Blumenthal 2 1 Verden 2 (3), Rosenburg J. Hann. 6 (7), Zexen 2 (2. Bremervn (8). 25: Meppen 1 (1), Lingen 1 (1), Grafsch. Bentheim 26 Bersenbrück 7 (.), Wittlage 1 (ih, Melle 2 (2j. 27: Tedlenbu 1 (1), Warendorf 1 (1), Beckum 5 (9), Lüdinghausen 2 (2), Münh (2), Steinfurt 1 (1), Coesfeld 1 (1j, Borken 3 (3), Reckiinghaus Start 1 (1), Recklinghausen 6 (14). 281 Minden 1 (), Herfn L (. Halle i. W. 5 (6, Bielefeld Stadt 1 (4), Bielefeld 10 29: Arneberg 1 (1), Meschede 2 (3), Brilen 1 (1), Soest 21 Hamm 1 (1), Dortmund 4 (4), Bochum Stadt 1 (i), Boche L (1 HBatingen 8 (18), Hagen 3 (3), Schwelm 1 (1), O] (1G), Siegen 1 (1), Wittgenstein 4 (5). 20: Cassel Stadt 1 J Cassel 4 (9), Fritzlar 7 (16), Hofgelsmar 9 (123), Homberg 1 Melsungen 1 (Il), Wolfhagen 1 (1), Ziegenhain 3 (9, Fulda h Hünfeld 1 (1), Hanau Stadt 1 (1), Hanau 7 (18, Geinbausen 8] Schlüchtern i (i), Grafsch. Schaumburg 2 (7. 31: Dillkreiz 1 Oberwesterwaldtreis 1 (1), Westerburg 4 (), Limburg 3 (3), Unt lahnkreig 8 (10), Wesbaden 2 (2, Usingen 1 (ih, Höchst 1 . 32: St. Goar 1 (1), Kreuznach 2 (2), Zell 1 (35, Cochem 2 Altenkirchen 1 (1), Wetzlar 9 (13), Meifen deten d (25). 33: KRl̃ 3 (3). Rees 3 (), Duisburg Stadt 1 (29), Oberbausen Stadt 1 Mülheim a. Ruhr Stadt 1 (5, Ruhrort 4 8), Gssen 1 (I), Mr

* An Stelle der Namen der Reglerungg. ꝛc. Bẽrirte ist die er sprichende lfde. Nr. autz der vorstehenden Tabehe aufgeführt.

2: Heydekrug 1 (1), Niederung 3 (3), Instin

2: Wreschen 1 (1), Jarotschin 7 (27), Schron

Rosenberg i. OM

11 (24), Geldern 11 (12), Kempen i. Rh. 7 (17), Düsseldorf 1 (). Mettmann 2 (23), Solingen 1 (15. 34: Wipperfürth 1 (1), Cöln Stadt 1 (2), Rheinbach 1 (1), Bonn 16 h 25: Wittlich (15, Bern⸗ kastel 1 (2), Trier 2 (2), Saarburg 2 (2). Merzig 1 (1), Saarbrücken 4 C6), Ottweiler 1 (I). 36: Erkelenz 1 (1), Jülich 3 (3), Düren 1 9) Eupen 1 (1), Montjoie 1 (I). 28: Dachau 1 (9j, Erding 2 (2), Fieising 2 (1), Miesbach 1' (15, München Stadt 1 (1), München 11), Pfaffenhofen 2 (E23), Wasserhurg 1 (1). 239: Kelheim 2 (2), Landshut Stadt 1 (1), Vilsbiburg 1 (1). 40: Landau 1 (1), Pirmasentz 1048), Rockenhausen 1 (I). A2: Bayreuth 16(I). 3:1 Gunzenhausen 1L01, Nürnberg Stadt 1 (I). 45: Kaufbeuren 1 (1), Nördlingen 115). AG: Kamenz 11). 47: Dippoldiswalde 2 (3). 48: Leipzig 2 (7, Borna 1 (1), Grimma 3 (4). A909: Chemnitz 3 (5). 50: Plauen 1 (I). SI: Leonberg 1 (1), Marbach 1 (1), Stuttgart Stadt 1 (0), Stuttgart 1 (2). 53: Gaildorf 1 (I), Hall 1 (25. 54: Blau—⸗ beuren 1 (1), Ehingen 1 (I). 55: Bonndorf 1 (1). 56: Emmen dingen 1 (15. Waldkirch 2 (2, Offenburg 3 (3). 57: Bruchsal 1 (25), Durlach 1 (1), Ettlingen 1 (5), Wee he 1022). 58: Schwetzingen 1 (1), Heidelberg 1 (1), Mosbach 1 (1I). 591 Darmstadt 5 (7, Groß Gerau 7 (19), Heppenheim 1 (1). 60: Gießen 1 (66, Alsfeld 2 (3). G2: Gadebusch 2 (2), Wismar 6 (6), Güstrow 1 (6, Rostock 1 (1), Gnoien 1 (1). 63: Weimar 2 12), Apolda 1 (15, Dermbach 1 (L, Neustadt a. O. 10 (13). 64: Neubrandenburg 16435. G5: Oldenburg Stadt 1 (3), Oldenburg 5 (9), Westerstede 3 (10, Varel Stadt 1 (2), Varel 1 (1), Butjadingen 2 (2), Del men⸗ horst Stadt 1 (4, Wildeshausen 1 (I). 685: Braunschweig 3 (, n, . 2 (4), Gandersheim 2 (7), Holzminden 1 (15, Blanken⸗

urg 3 (7). 69: Saalfeld 3 (33. 70: Westkreis 1 (1). 73: Zerbst 1 (I), Bernburg 2 (2). 76: Kreis der Eder 2 (2), Pyrmont 3 (3). 80: Detmold Stadt 1 (1), Detmold 4 (65), Salzuflen Stadt 10), Schötmar 4 (4, Brake 2 (3), Blomberg Stadt 1 (1), Blom⸗ berg 1 (25. SI: Lübeck 1 (I). 631 Hamburg Stadt 1 (9, Bergedorf 3 (6). 85: Thann 1 (I). S6: Diedenhofen Ost 3 (, Diedenhofen West 8 (79).

Zusammen: 1525 Gemeinden und 2150 Gehöfte.

Schweden.

Die schwedische Regierung hat laut Bekanntmachung vom 30. v. M. die Stadt Oran in Algerien für pestverseucht erklart.

Marokko.

Der Gesundheitsrat in Tanger hat am 1. d. M. den Hafen von a wegen der dort vorgekommenen Pestfälle für verseucht erklärt.

Wien, 4. Oktober. (W. T. B.) Die aus Anlaß der hler vor⸗ gekommenen Blatternerkrankungen erlassene Anordnung des Unterrichtsministers, betreffend die Hinausschlebung der Eröffnung des Unterrichts im neuen Schuljahr, ist heute aufgehoben worden.

Handel und Gewerbe.

(Aut den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“ )

Das Geschäft in chemischen und pharmazeutischen Artikeln in Rußland 1906.

Der Kaiserliche Konsul in Moskau berichtet:

In der chemischen Industrie Rußlands nimmt, wie bekannt, die Farben industtrie, die baupisächlich den Bedürfnissen der hoch ent— wickelten Text(lindustrie dient, einen hervorragenden Platz ein. Der Hauptsitz dieser Industrie ist bei ihrem engen inn , mit der T illindustrie naturgemäß Moskau. Bie Farbenindustrie hat dementsprechend auch von dem Aufschwung det geschäftlichen Lebenz nach dem Friedensschluß und von der Hochkonjunktur, deren sich die Motkauer Textilindustrse im Jahr 1906 zu erfreuen hatte, reichen Nutzen gezogen.

Teerfgrben. In der Versorgung der Baumwoll⸗ und Woll⸗ Groß Fabrik.) Industrie mit Farben nimmt seit Jahren schon die aug Deutschland hierber veipflanzte Teerfarbenindustrie den ersten Rang ein. In Mogkau arbeiten Filialfabriken von drei der sechs den russischen Markt beherrschenden deutschen Teerfarbenwerke, während eine vierte nur eine Mischanstalt und jzwei nur Verkaufskontore am Platz unterhalten. Die sogenannten „Zwischenprodukte“ der Teerfarbenfabrikation werden aus dem Aaelande eing⸗führt und teil— weise von den Baumwollmanufakturen direkt zur Entwicklung von Farben auf der Faser verwendet, zum anderen Teil aber in den Filialfabriken zu einfachen Farben verarbeitet, deren Wert zu dem hohen Zoll von 21 Rbl. für das Pud für die fertigen Farben nicht im Verhältnis steht und die daher schon bisher nicht importiert werden konnten. Bekanntlich ist der Zoll auf fertige Farben auch im neuen Zolltarif der alte geblieben. Dagegen ist der Zollsatz auf die wichtigsten Zwischenprodukte von 2 Rbl. 25 Kop. auf 4 Rbl. für das Pud erhöht worden. Es scheint, wenn sich dies auch aus der russischen Statistik (die deutsche Ausfuhrstatistik für 1906 konnte noch nicht benußzt weiden) wegen der bis zum Jahre 1906 geübten Zu— sammenfassung der Zwischenprodukte mit allen möglichen anderen chemischen und pharmajeutischen Waren in einer Rubrik nicht nach— weisen läßt, mit Rücksicht auf die bevorstehende Zollerhöhung im Jahre 1905 und in den beiden ersten Monaten 1965 eine verstärkte Einfuhr von solchen Zwischenprodukten für die Teerfarbenindustrie statigefunden zu haben, während im weiteren Verlauf des Jahres 1906 die Einfuhr von Zwischenprodukten trotz des großen Farben⸗ bedarfs der russischen Industrie zurückgegangen sein durfte. Wie sich diese Entwicklung weiter gestalten wird, ist noch nicht klar zu über⸗ sehen. Die Erhöhung des Zolls für die Zwischenprodutte müßte an sich zur Aufnahme ihrer n in Rußland anreizen, wenn nicht die bei früheren Versuchen gemachten schlechten Erfahrungen und die hohen. Kosten der Ginrichtung und des Betriebs einer solchen Fabrikation abschreckend wirkten. Vorläufig scheint noch keine der großen deutschen Firmen einen Enischluß in dieser Richtung gefaßt ju haben; die Grweiterungen, die zwei Moskauer Fabriken im Jahre 19606 vorgenommen haben, dienen, soweit bekannt geworden, nur der bisherigen Farbenfabrikation, deren Absatz sich aus⸗ dehnt, wiewohl der in den letzten Jahren infolge der vermehrten Verwendung dieser in Moskau dargestellten, hauptsächlich schwarzen Teerfarbstoffe in der Baumwoll- und Wollindustrie stark zuruͤck. gedrängte Verbrauch von Blauholj und Extrakten aus Farb⸗ hölje rn im Jahre 1906 wieder auffällig gestiegen ist. Derselbe

betrug: 1903 1904 19605 1906 Farbhöl zer: Pud Pud Pud Pud a. in Scheiten. 1ẽ750000 1382 000 857 000 1267 000 b gemahlen 22 000 14 600 16000 33 000.

Die sich mehr und mehr in Moskau entwickelnde Farbenindustrie ist neben den Einflüssen der Mode auch die Ursache des Rückgangs der Einfuhr von AÄnilinfarben, die sich folgendermaßen gestaltet hat:

1903 1904 1905 1906 Pud Pud Pud Zahlen waren noch 45 000 36 009 37 000 nicht erhältlich.

Die Einfuhr von Anilinfarben aus Deutschland wird jedoch nicht etwa zu Gunsten irgend eineg anderen Landes zurückgedrängt, sondern der Import der anderen Länder, insbesondere derjenige Englands und Frankreichs, hat schon seit einiger Zeit ganz aufgehört, so daß nur noch eine Basler Fabrik mit den deuischen Fabriken konkurriert.

Die Einfuhr von Anilinsl und Antlinsalz war in den letzten Jahren stark zurückgegangen, weil eine Revaler Fabrik die Produliton aufgenommen hatte, was ihr aber nicht zum Vorteil aus= geschlagen ist. Es wurden eingefühit:

1903 1905 1906

1904 Pud Pud Pud

Pud 86 000 63 000 36 000 94 O00.

Die Wiederzunahme des Imports hängt in erster Linle damit zusammen, 1 jene russische Fabrik teils infolge von Streiks und politischen Verhältnissen, teils aber auch aus inneren Gründen mit ihrem Unternehmen kein Glück hatte. Den Markt in diesen Waren beherrschten auch im Berichts jahre die deutschen Fabriken.

Alizarin ist in den letzten Jahren in der Türkischrotfärberei, einem wichtigen Zweig der Moskauer Textilindustrie, immer mehr in Aufnahme gekommen. Die Einfuhr, die ausschließlich aus Deutsch⸗ land kommt, ist daher im Wachsen begriffen, wiewohl eine der Moskauer Fllialfabriken bereits einige Sorten von Alizarin produziert. Der Zollsaß ist nicht verändert worden. .

Indigo. Besonders interessant itt die Situation auf dem Indigomarkt, wo schon seit Jahren das Naturprodukt mit dem künst⸗ lichen Indigo einen erbitterten, bis jetzt noch unentschiedenen Kampf auszufechten hat. Der (nicht erhöhte) Jollsatz für beide Waren ist gleich, und die nussische Zollstatistik macht in ihren Anschreibungen keinen Unterschied zwischen dem natürlichen und dem künstlichen Pro⸗ dukt; es läßt sich daher das Verhältnis beider in der Einfuhr (in Rußland wird bis jetzt kein synthetischer Indigo fabriziert) nicht genau seststellen. Die Einfuhr betrug:

1963 1904 1905 1906 Pud Pud Pud Pud 42 200 44900 45 700 51 000, sie ist also in beständigem Steigen begriffen. Man wird diesen Zu⸗ wachs der Einfuhr und des Verbrauchs auf beide koukurrierende Waren ungefähr gleichmäßig verteilen können. In der Großindustrie, speiiell in der Baumwollindustrle, hat das Kunstprodukt wohl jetzt schon den endgültigen Sieg davon getragen. Dagegen hat sich der natürliche Indigo in der Wollindustrie noch tellweise, vor allem aber in der in Raäßland ungeheuer verbreiteten Hausindustrie (Haus— särberei) fest behauptet, und diese verbraucht noch immer den größeren Teil des in Rußland konfumterten Indigoquantums. Kenner schätzen den Bedarf an Naturindigo auf nahezu z, den an spynthetischem Indigo auf etwas über J des Gesamtoerbrauchs. Die Preise des natürlichen Produkts, die 1905 wegen der reichen Ernte nachgegeben hatten, stiegen im Jahre 1906 fortgesetzt, sodaß erste Marken anfangs 1907 105 108 Rbl. pro Pud notierten. Nur der Umstand, daß das Kunstprodukt nicht teurer wurde, ließ es zu weiterer Preis steigerung nicht kommen. Den Preis für künstlichen Indigo hielten die beiden deutschen Fabriken, die ihn allein einführen, auf 72 Rbl. pro Pud. Es ist übrigens bemerkenswert, daß es gerade die niedrigeren Preise für synthetischen Indigo sind, die nach dem Urteil mancher Kenner der Verhältnisse seiner weiteren Verbreitung in der Klein⸗ und Hausindustrie hinderlich sind. Der kleine Verbraucher ist häufig heute noch felsenfest überzeugt, daß künstlicher Indigo nur ein minderwertiges Präparat aus natürlichem Indigo sei und des halb niedriger im Preise stehen müsse und hält deshalb am alt— gewohnten und eiprobtem Naturprodukt fest. Ueberhaupt greift die Ansicht immer mehr Platz, daß die Verbraucher zum großen Teil auch dann beim Naturindigo bleiben werden, wenn die Preisdifferenz dauernd eine sehr große sein oder sogar noch größer werden sollte, während andererseits zahlreiche Kunden, die sich an synthetischen Indigo gewöhnt haben, auch bei starkem Sinken der Preise für Naturindigo nicht mehr zu ihm zurückkehren werden. Der Kon— kurrenzkampf wird also aller Voraussicht nach noch lange nicht zu⸗ Gunsten des synthetischen Produkts entschieden sein. Auch in der übrigen Farbenindustrie ist im allgemeinen, wie in der Teerfarben— industrie, ein Anwachsen der russischen Produltion und dementsprechend ein langsames Zurückgedrängtwerden der Einfuhr, die hier neben 8, . hauptsächlich Frankreich und England bestreiten, fest⸗ zustellen. „Dies zeigt sich an der Einfuhr von Pigmentkörperfarben für Anstrich und dergleichen. Sie betrug: 1903 1904

Pud Pud 101 000 65000 221 000 217000

36 060 32 000

3000 2000 38 000 31 000 30000 37000

12 000 10099

1906

Pud 49000 166 000 nicht bekannt 3000

15 000 29 000

(aus Frankreich) 11000

1905

Pud

57 000 243 000 27 000 2000 26 000 38 000

11 0900

Bleiweiß . Zinkweiß .. Chromfarben Berlinerblau. Bleimennige. Grünspan

Arsenikkupfer Nicht besonders benannte

Farben. 6 000 6 000 5000 5 000.

Ultramarin wurde, obgleich in Rußland selbst nur noch zwei von den früher arbeitenden vier Fabriken die der Ueberproduktion halber unlohnend gewordene Herstellung dleses Farbstoffes betreiben, auch im He n jah nur in gleicher Menge wie in den drei letzten Jabren eingeführt (4000 Pub). Es handelt sich hierbei um hohe Sorten Zuckerblau und um Spezialitäten für die Zitzfabrikation. Die Einfuhr kommt fast nur aus Deutschland.

Erdfarben. Auch die Einfuhr aueländischer Erdfarben geht immer mehr zurück; daran mag teilweise die verringerte Bautätigkeit der letzten Jahre die Schuld tragen, hauptsächlich aber liegt der Grund in der Ausdehnung der einheimischen Farbenindustrie und der lebhafteren Augbeutung russischer Farberdelager. Die Einfuhrzahlen zeigen deutlich diesen Rückgang:

1 1905 1906

903 1904 Pud Pud

Pud Pud 3535 000 372 000 305 000 285 000.

Catechu zeigt ebenfalls einen Rückzang, der nur im Berichts- ahr durch eine Importstelgerung unterbrochen wird. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieser natürliche Farbstoff immer mehr durch

Anilinfarben verdrängt wird.

Pharmazeutische Artikel. Die Zollerhöhung wird auch auf anderen Gebieten der chemischen Industrie als auf dem der Teer⸗ und Pigmentkörperfarben eine Steigerung der russischen Produktion zu Ungunsten dir Einfuhr nach sich ziehen. In dieser Beziehung ist zu erwähnen, daß im Berichtsjahre eine große Berliner Firma, die technische und pharmazeutische Artikel herstellt, ein Fabrikanwesen in Moskau und ein solches in der Provinz erworben hat, um einen Teil ihrer Fabrikation nach Rußland ju verlegen, da es für zahl— reiche Artikel lohnend erscheint, sie in Rußland herzustellen. Die neuen erhöhten Zollsätze waren nicht der Anstoß zu diesem, schon bor Jahren geplanten Vorgehen. In der Mostkauer Fabrik sollten vom Anfang 1907 an Tannin (levissimum), Jod, Brom, Jodoform und überhaupt Feinfabrikate hergestellt werden, während die Fabrik in der Provinz sich mit der Holzverarbeitung auf chemischem Wege befaßt.

Paraffin. Bemerkenswert ist endlich für das Jahr 1906, daß zum ersten Male auf dem Motkauer Markt Paraffin der neuen Nobelschen Paraffinfabrik auf der Insel Tscheleken (im Kaspischen Meere) erschten. Das kleine Quantum, das in den n gebracht wurde, fand zum Preise von 8 Rbl. 40 Kop. rasche Abnahme. Dle Paraffinfabrlkation ist in Rußland ganz neu, bisher bezogen die Ver— braucher (Kerzenfabriken, Appreturanstalten, elektrotechnische Fabriken) das ganze Material aus den Autzland. Deutschland und England lieferten je etwa ein Drittel des auf 309 000 Pud geschätzten russi= schen Jahresbedarfg, der im Wachsen begriffen ist. Der ausländischen Einfuhr ersteht in dem Nobelschen Paraffin ein gefährlicher Konkurrent, da der Einfuhrzoll sehr hoch ist (z Rbl. 31 Kop. pro Pud), während die Akzise, die der russische Produzent tragen muß, nur 30 Kop. pro Pud a gf und überdies die Herstellung von Paraffin aus Naphtha bedeutend billiger sein soll als die Gestehungskosten der ausländischen Produzenten.

Blienenwachz. In diesem Zusammenhang mag auch noch das Geschäft in Bienenwachs erwähnt werden. Dle russische Bienenzucht teht noch auf einer ziemlich niedrigen Entwicklungsstufe; der große

edarf an reinem Bienenwachs, den Rußland zu Kultus wecken (ge⸗ weihte Kerzen) hat, wird daher fast ausschließlich durch die Einfuhr gedeckt. Ste betrug:

1904: 259 000 Pud, 1905: 237 000 Pud, 1906: 239 000 Pud.

An dieser Einfuhr sind hauptsächlich portugiesische rennen marokkanische (Casablancd), italienische und kubanische Herkünfte be⸗ teiligt. Jedoch spielt der deutsche Vermittler in diesem Geschäft die n, . sodaß in der russischen Statistik über 690 dieser Ein⸗ uhr im Werte von durchschnittlich 3 Millionen Rubel als deutsche Einfuhr angeschrieben sind. Die Ware kommt teils roh von Bremen und Hamburg und wird im Sommer in Rußland gebleicht, zum roßen Teil wird sie aber auch schon in Deutschland gebleicht. Als

bnehmer kommen in erster Linie die sogenannten Eparchlalfabriken der orthodoxen Kirche und einzelne Klöster in Frage. Das Geschäft mit diesen ist, wenn auch finanziell ziemlich sicher, doch mit großen Schwierigkeiten verknüpft, sodaß nur landeskundige Verkäufer mit Erfolg arbeiten können und Geschäfte direkt vom Auslande her mit den Vebrauchern nicht zu machen sind. Der Versuch einer großen deutschen Firma, die Eparchien im Berichtsjahr zu Abschlüssen in Reichsmark zu bewegen, um Kursverluste ju vermeiden, ist nur teil weise gelungen. Von russischer Seite wird über zunehmende Ver⸗ fälschung der Ware, die für die Kultuszwecke absolut rein sein muß, durch Ceresin und andere Surrogätẽ geklagt.

Chile.

Zollbehandlung der Postpakete. Während bisher die Zollbehandlung aller Postpakete in Santiago stattfand, sind nun⸗ mehr gemäß Dekret des Finanzministeriums, Nr. 1532 vom 28. Junk d. In vier Postämter damit betraut worden. Die Postverwaltung bon Iquique hat die aus dem Auslande für die Provinzen Taena und Tarapacâ eingehenden Postpakete, die Postverwaltung von Valpargiso die für die Provinjen Antofagasta, Atacama, Coquimbo, Valparalso und Aconcagug bestimmten Pakete, die Post verwaltung von Santiago die für die Provinzen Santiago, O'higgins, Colckagua, Curies und Taleg bestimmten Pakete, die Postverwaltung von Concepeiòén die für die Provinzen Nudle, Maule, Linäres, Con- cepeion, Bio⸗Bio, Malleco, Cautin, Arauco, Valdivia, Alanquihue und . bestimmten Pakete zu besichtigen und zu bewerten. (Diario osicial.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikettz am 4. Oktober 1907:

Ruhrrevler Oberschlesischez Revier Anjahl der Wagen 21 247 7 492

Gestellt.⸗ 102 877.

Nicht gestellt.

Der zweite Abschnitt des Jahresberichts des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund enthält besondere Angaben über den Kohlenverbrauch insgesamt und auf den Kopf der Bevölkerung. Für die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Deutschland stellt sich 1906 die absolute Verbrauchsziffer auf 368, 180 und 192 Mill. Tonnen, die Kopf⸗ guote 1996 auf 40, 4,1 und 3,V Tonnen. Seit 1895 weisen die Vereinigten Staaten die größte Verbrauchszunahme auf, wenn ihnen auch Großbritannien in der Höhe der Kopfquote überlegen ist. Auch die Verbrauchsziffer Beutschlands ist sehr stark gewachsen, sein Kohlenverbrauch in Höhe von 191.6 Mill. Tonnen hat im Berichtsjahre den Großbritannieng (179,9 Millionen Tonnen) erstmalig, und jwar um 11,7 Millionen Tonnen, übertroffen, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß an dem deuischen Kohlen verbrauch die an Heijwert welt hinter der Steinkohle zurückbleibende Braunkohle jzu etwa einem Drittel beteiligt ist, wogegen Groß- britannien ausschließlich Steinkohle verbraucht. Hinsichtlich der Kopf⸗ guote wird Deutschland jedoch noch von Großbritannien und außer- dem von der amerkkanischen Union und von Belgien überragt. Im Eisenverbrauch stehen wiederum die Vereinigten Staaten mit einer Kopfquote von 270,? kg an eister Stelle. Gs folgen Großbritannien (138, kg), Belgien (155, Kg), Deutschland (135 Kg) und Frank reich (Hl, 5 kg). Zur Illustration des Wettbewerbz fremder und eln⸗ beimischer Kohle auf dem innern Markt bringt der Bericht den Kohlenverkehr auf dem Hamhurger, dem Bremer und Berliner Markt zur Darstellung. Die Einfuhr von Kohlen und Koks in 22 hat 1906 einen Zuwacht um 544 000 t oder 9,9 o erfahren, der zu dre Fünfteln der westfälischen Kohle zugute gekommen ist. Von den 1906 (1905) in Hamburg eingeführten 6,1 Mill. Tonnen Kohlen entfielen 62 (6b) og auf englische und S8 (36) C auf deutsche Kohlen. Auch im Berichts. jahre sind vorwiegend deutsche Kohlen in Bremen verbraucht worden. Ihr Antell an der Gesamtzufuhr (2 Mill. Tonnen) belief sich auf 67, 7069 gegen 64,9 oso in 1905. Der Kohlenverbrauch der Stadt Berlin (5, Mill. Tonnen) zeigt gegen 1905 eine Zunahme um 213 000 t oder 44 0/‚0. Im Vorjahre (49 Mill. Tonnen) betrug die Steigerung des Verbrauchs gegen 1804 541 000 t gleich 125 og; 65,8 o/ des ge⸗ samten Kohlenberbrauchz deckte die Steinkohle, 342 o,ù entstelen auf Braunkohle. Von den 1966 in das Berliner Verbrauchsgeblet einge⸗ führten 3,? Mill. Tonnen Steinkohlen stammten 58, 400 (564,2 o in 1906) aus Oberschlesien, 21,2 (23,7) 0 aus Großbritannien, 10,9 (Ob) 9. aus Rheinland- Westfalen und 9,1 (11,2) /, aug Niederschlesien. Danach ist die niederschlesische Kohle von den übrigen Sorten zurückgedrängt worden. In dem Kapltel Ein und Ausfuhr“ wird ein Bild von der Gestaltung des internationalen Steinkohlen- handels gegeben. Die Steinkohleneinfuhr in Deutschland, die im Vorjahre infolge des Bergarbeiterausstandes 28 80 größer war als 1904, ist 1966 um L780, auf 9,7 Mill. Tonnen zurück- gegengen. Auch im Berichtsjahre war Großbritannien wieder das Haupteinfuhrland und mit 82,3 , das sind fast 3 o/ mehr als in 1905, an der gesamten deutschen Steinkohlen⸗ einfuhr beteiligt. In den letzten 21 Jahren hat die Einfuhr von Steinkohlen in das deutsche Zollgebiet um 289 o, von Braunkohlen um 131 ,, von Koks um 27.5 olo jugenommen. Die Ausfuhr von Steinkohlen ist um 118 0½, von Koks um 4390 gestiegen. Die Braunkohlenausfuhr hat in dieser Zeit, vom Jahre 1900 ab⸗ gesehen, durchgehends ihren geringen Umfang bewahrt. Der Wert der gesamten f, fh Deutschlands stieg im Berichtsjahre auf 3447 Mill. Mark oder gegen 1905 (304,3 Mill. Mark) um 13,3 Co. Aus dem Abschnitt über Verkehrswesen ist zu ersehen, daß im Jahre 1905 der Anteil des Kohlenverkehrg an dem Gesamtgüterverkehr auf den deutschen Fisenbahnen wiederum 4220‚0 betrug. Aus dem Kapitel , , . sei mitgeteilt, daß bei der Versicherunge⸗ gesellschaft Nordstern im Jahre 19086 6539 Lebensversicherungspolicen der auf Vereingwerken ö Grubenbeamten mit einer Ver- sicherungssumme von 33,2 Mill. Mark liefen. Die Jahres prämie betrug 1,6 Mill. Mark, zu der die Bergwerksgesellschaften einen Zuschuß von rund 50 leisteten. Gegen Unfall und Invalidität waren im letzten Jahre bei derselben Gesellschaft 6513 Grubenbeamte auf 156 Policen mit rund 1160090 4 Jahresprämie versichert. Für die Zwecke der gesamten Arbeiterversicherung (Kranken-, Unfall. Alters., In validitätsversicherung sowie knappschastliche Leistungen) sind im Ruhr⸗ bezirk im Jahre 1866 (1905) von den Arbeitgebern rund 27 Mill. 25 Mill.) Mark aufgewendet worden. Diese Summe setzt sich zu 6 aus den Besträgen für Kranken, und Pensionskasse mit 13,4 Mill. (11,9 Mill.) Mark, den Beiträgen für Alters⸗ und In. vallditäteversicherung mit 2.6 Mill. (2,4 Mill. Mark, dem erhöhten Unfallkrankengeld auf Grund des § 12 des G. U. V. G. mit rund 238 000 C228 900) Æ und Kosten der Unfallversicherung 10,8 Mill. (10, Mill. Mark. Auf den Kopf der durchschnittlich versicherten Personen ergibt sich 1806 für Zwecke der gesamten Arbeiterversicherung eine Aufwendung der Arbeitgeber von 98698 gegen 9614 im Jahre 19905.

Der Bund der mittleren und kleinen Brauereien. eing. Verein, Sitz Berlin, der die ganze norddeutsche Brausteuergemeinschaft um faßt, hält vom 7. big zum 10. Or. tober in Berlin, Potsdam und Friedrichshagen seine alle wet Jahre staitfindende Generalversammlung ab. Zur Besprechung