1907 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Laut Meldung des W. T. B. hat der Transport der vom k . abgelösten Dffi lere, und , mit dem e, ,,, er „Göben“ am 5. Oktober von . aus die Heimreise angetreten und

ü ongkong. . gn Eng Tw . ist auf der Ausreise nach der ostasigtischen Station K in Colombo (Ceylon) ein⸗ getroffen und setzt am 14. Gktober die Reise nach Singapore fort.

6 M. S. „Niobe“ ist am 5. Oktober von Taku nach

ü egangen. . . 5. „S8. 90“ und „Taku“ sind am 5. Ob— tober von Tientsin abgegangen und vorgestern in Tschifu ein⸗ getroffen und gehen von dort nach Tsingtau in See.

S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ geht heute von Wutschau

West nach Canton ab. e gn

.S. „Panther“ ist vorgestern in Lome (Togo eingetroffen und h morgen von dort nach Victoria (Kamerun

in See.

Württemberg. J Zei Kaiserliche und Königliche Hohei er ö. . . 3 zufolge, . abend 1016 Uhr von Karlsruhe in Friedrichshafen eingetroffen und am Bahn— hofe von Seiner Majestät dem König Wilhelm empfangen worden. Baden.

estern vormittag hat die feierliche Beisetzung Seiner

gon kee ö des verewigten Großherzogs Friedrich J. in Karlsruhe stattgefunden. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ hatten sich in der Schloßkirche, wo der Sarg mit der sterblichen Hülle des hohen Entschlafenen , war, die Herren und Damen des diplomatischen Korps, die Abgesandten der fremden Fürstlichkeiten, die Oberhof⸗ und 66 die Mitglieder des Staatsministeriums, die Seer. des Landtages und des Reichstages, der Erzbischof von Freiburg mit zwei Domkapitularen und die Geistlichkeit beider Konfessionen versammelt, Um 11 Uhr erfolgte die feier⸗ liche Einführung der Fürstlichkeiten in die Schloßkirche Voran schritt Seine Majestät der Kaiser und König, der Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Luise führte, dann folgten Seine Königliche Hoheit der Großherzog mit. Ihrer Majestät der Königin Carola von Sachsen, Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Schweden mit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Hilda, Seine Majestät der König von Sachsen mit Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Schweden, Seine Majestät der König von Württemberg und Ihre Großherzogliche Hoheit die Herzogin von Anhalt, Seine Tazfferliche Hohelt der Großfürst Nikolaus Michailowiisch und Ihre Großherzogliche Hoheit die Prinzessin Max, Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog von Connaught und die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, Ihre Kaiser— lichen Hoheiten der Erzherzog Leopold Salvater und die Herzogin Wera von Württemberg, Seine Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Schweden und Ihre Hoheit die Herzogin Johann Albrecht zu Mecklenburg, Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern und Ihre Durchlaucht die u Fürstenberg, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz

. er Niederlande, Prinz Albert von Belgien, der 6 prinz von Rumänien, Prinz .

ilhelm von Schweden, Seine Max von Baden,

= rin erzogliche . . 5. weit zar , .

ern, Katserli u h liche e ̃ Fronprmnzʒ 9 * me , chen Ho kiten * die roß⸗ erzöge von Hessen Sachsen, Oldenburg und H in! Schwerin, Prinz Heinrich von Preußen, die Kaiserlichen Prinzen und andere fürstliche Personen. Vor Beginn der Trauerfeier legten der Generaladiutant von Plessen im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs einen großen Lorbeerkranz mit schwarz-weißer Schleife und der Reichskanzler Fürst von Bülow im Namen des Bundesrats einen Kranz am Sarge nieder. Nachdem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ihre Plätze rechts und links vom Sarge eingenommen hatten, begann der Gottesdienst mit dem Choral Was Gott tut, das ist wohlgetan“'. Der Präsident des Ober⸗ kirchenrats D. Helbing hielt eine kurze Ansprache, der er die Bibelworte: „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade u meiner Reise gegeben“ zu Grunde legte. Nach einem Gebet 3 der Choral „Jesus, meine Zuversicht“, die feierliche Ein⸗ segnung durch D. Helbing und wieder ein Choral, womit die Feier in der Kirche ihr Ende erreicht hatte. Darauf fand die Ueberführung der Leiche nach dem Mausoleum im Fasgnen⸗ garten siatt. Die Fürstlichkeiten folgten dem Sarge zu Fuß, an ihrer Spitze Seine Königliche Hoheit der Großherzog, zwischen Seiner Majestät dem Kaiser und Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Schweden, während sich die Fürstlichen Damen zu Wagen nach der Grabkapelle begaben. Auf dem Wege zum Mausoleum bildeten die Truppen der Garnison, Vereine und Korporationen Spalier. Während der Ueber⸗ führung wurden die Glocken geläutet und Trauersalut gefeuert. In der Grabkapelle hielt D. Helbing eine kurze Gedächtnisrede und nahm eine abermalige Einsegnung vor. Segen beschloß die Feier, die gegen 3/2 Uhr beendet war.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die Krise des Ausgleichs hatte am Freitag in den Budapester Konferenzen den Höhepunkt erreicht; allgemein wurde angenommen, daß der Abbruch der Verhandlungen unvermeidlich sei. Die Schwierigkeit lag darin, daß die österreichische Regierung eine positive Erklärung darüber verlangte, ob die ungarische Regierung Garantien bieten könne für die Fortsetzung der Gemeinschaft der Notenbank nach dem Jahre 1910, in dem das , . ium der österreichisch-ungarischen Bank er⸗ lischt. In dieser Situation, die eine Fortsetzung der Verhand⸗ lung beinahe unmöglich zu machen schien, hat der Herausgeber der „Neuen Freien Presse“, Benedikt eine Formel entworfen, die schließlich von beiden Regierungen angenommen worden ist und die Vereinbarung des Ausgleichs ermöglicht hat. Diese Formel besagt, „W. T. B. zufolge: Ungarn hat unzweifelhaft das Recht, eine selbständige Bank nach dem Jahre 1910 zu er— richten. Da jedoch die Errichtung dieser selbständigen Bank in einem gemeinsamen Zollgebiet durch die mögliche Ver⸗ schiedenheit des Geldwerts die österreichischen Interessen sehr hn, könnte, soll durch die Formel folgendes vereinbart werden:

. r Valutg sind die Zahlungen zu leisten, welche beide n n n e . zu entrichten haben, insbesondere die

Beitrag von rund sechzig Millionen abe 3 tee, ö. . 6 terreich für die gemeinsame

J (40 Kurgla d ig e w uhaten

schiedenheit im gegenseitigen Handeleverkehr ewirkt werden? Ungarn hat sich verpflichtet, vor Errichtung einer selbst⸗ ständigen Bank eine Vereinbarung mit Oesterrei 1 treffen, ing der geregelt wird, wie diefe staatlichen Zahlungen zu leisten sind und wie eine solche Ausgleichung im . verkehr ben, werden soll. Durch diese Formel soll verbürgt werden, daß Oesterreich von den Folgen der Un⸗ gleichheit des Geldwerts selbst dann nicht betro n werden kann, wenn Ungarn sich nach 1910 zu einer selbst⸗ ständigen Bank inf. Dadurch, gewinnt Oester⸗ reich den Vorteil, daß es das vertragsmäßige Recht hat, daß vor Crrichtung einer selbständigen Bank eine Vereinbarung zur Wahrung der österreichischen Interessen, soweit diese mit der Gleichhelt des Geldwertes zusammenhängen, getroffen werden muß. Das Wesen dieser Formel ist in dem Aus— gleiche zwischen beiden Regierungen angenommen und somit der Ausbruch einer Krise des Ausgleichs verhütet worden.

Der ungarische Handelsminister Kossuth berührte bei einer Rede, die er bei der gestrigen Enthüllung des Denhmals für Ludwig Kossuth in Körmend hielt, auch die Aus⸗ gleichs verhandlungen und sagte einem Bericht des „W. T. B.“ zufolge:

Das lange Zeit fast unlöglich erschlenene Problem, daß nämlich alle Ansprüche, die in gegebener Lage von Ungarn und Oesterreich gestellt wurden, befriedigt würden, sei nun gelöst. Der Aus. gleich sei für Ungarn wie für Oesterreich pünstig und dabei wolle er, der Minister, gleichzeitig betonen, daß bei dem Ausglesch der Standpunkt der Unabhängigkeitspartei, der den Standpunkt der Mehrheit der Nation darstelle, nicht aufgegeben worden sei. Die Ausgleichsvorlagen sollten bis zur demnächstigen Einhringung im Abgeordnetenhause geheim gehalten werden, damit nicht durch die Veröffentlichung von Einzelheiten das Urteil über den Zusammenhang des ganzen Ausgleichs erschwert werde.

Der ungarische Minister des Innern Graf And rassy hat eine Entscheidung des Budapester Polizeichefs, die den Sozialbemokraten einen Demonstrationsumzug vor dem Parlamente am 10. d. M. verbietet, bestätigt. Die Partei⸗ leitung wird in einer Konferenz hierzu Stellung nehmen.

Frankreich. . Der zehnte Kongreß der Syndikats⸗, Industrie⸗ und . ö mmern von Frankreich und der französischen Handelskammern im Auslande ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Paris eröffnet worden. Italien. Gesandtschaft. wurde gestern, W. T. B.“ zufolge, vom Papst in feierlicher Audienz empfangen und stattete später dem Kardinalstaatssekretär Merry del Val einen Besuch ab.

Spanien.

Eine vom Minister des Aeußern mitgeteilte Note besagt, der Machsen gedenke, wie es heiße, eine Mahallg, die in der Umgebung von Melilla operiert, einzuschiffen, um sie an anderen Punkten von Marokko zu verwenden. Der General Mraring, der Gouverneur von Melilla, der in Tanger eingetroffen ist, wurde von dem spanischen Gesandten, dem Vertreter des Sultans Mohammed el Torres und dem Kriegsminister el Gebbas vorgestellt. Diesen setzte General Marina die Lage aus⸗ Agander, die im Rif durch den dort herrschenden anarchischen ästand und durch die Nichtausführung des Vertrags ge⸗ e ist, welcher der scherifischen Regierung die Verpflichtung auferlegt, über die Ordnung in den den marokkanischen Häfen benachbarten Gebieten zu wachen. Wenn diese Frage in Tanger ihre Lösung nicht finde, so werde es notwendig sein, sie direkt

beim Hofe in Rabat aufzuwerfen. Niederlande. Die erste Kommission der Friedenskonferenz hat gestern die Beratung des Entwurfs des obligatorischen Schieds gerichts fortgesetzt und mehrere Artikel ange⸗ genommen. Von den in Artikel 16 d enthaltenen Fällen einer obligatorischen Schiedssprechung sind, „W. T. B.“ fufolge, 7 Fälle mit 30 gegen 9 Stimmen bei 4 Stimmentha tungen angenommen worden. Die Diskussion über diese Fälle und noch mehr über die weiteren in Artikel 164 an⸗ geführten zeigte, welch' große Meinungsverschiedenheit in dieser Beziehung auch unter den Delegierten herrscht, die am Sonnabend für die ersten zwei generellen Artikel des Entwurfs gestimmt haben. Bei der Abstimmung über den gesamten Vorschlag eines Weltschiedsgerichts stimmten gegen ihn neun Staaten, und zwar Deutschläͤnd, Desterreich⸗ Ungarn, die Schweiz, Belgien, Rumänien, Griechenland, die Türkei, Bulgarien und Montenegro. Der Abstimmung enthielten sich Itallen, Japan und Luxemhurg; Rußland machte Vorbehalte, Die für die Konferenzbeschlüsse erforderliche quasi unanimitè“ ist daher nicht erreicht worden.

Belgien. .

Die parlamentarische Congokonferenz hat gestern unter dem Vorsitz des Kammerpräsidenten Schollaert eine Sitzung abgehalten, in der, wie das „W. T. B.“ meldet, Verhaegen ein Amendement zu Artikel 9 der Regierungs— vorlage, betreffend den Congo, einbrachte, wonach Gesetz⸗ entwürfe über Anleihen den Kammern vorgelegt und, wenn sie derart sind, daß sie Belgien verpflichten, der Abstimmung des Parlaments unterworfen werden müssen. Von den Liberalen Hymans und Massow wurden ebenfalls Amendements vorgelegt, wonach keine An⸗ leihe oder wichtigere Garantie anders bewilligt werden könne als kraft eines Gesetzes. Der Staatsminister Berngert brachte seinerseits 19 Amendements vor, die sich zum Teil an Bestimmungen der Generalakte von Berlin anlehnen. Die Amendements betreffen die Rechte der Eingeborenen, die Sicher— heit ihrer Habe, die Achtung der religiösen Freiheit, die Frei⸗ heit der Presse, die Freiheit des Unterrichts, den Schutz der Eingeborenen gegen willkürliche Maßnahmen und die Ver— besserung ihrer moralischen und materlellen Lage. Der Sonalist Vandervel de unterstützte die Amendements de Staagtsministers Berngert. Aus dem im Congostaat bestehenden Absolutismus ergebe sich eine lebhaste Tätigkeit, aber in moralischer Hinsicht seien die Resultate beklagengwert, wie der Bericht der Unter. suchungskommission beweise. Trotz der selther eingeführten Verbesse⸗ rungen existiere das alte System noch immer. Man müsse die Ron= trolle des Parlaments und sein Interventionsrecht vermehren. Schließlich wurde ein Vorschlag de G andshoere, das Budget des Congo der Abstimmung der Kammer zu unter—

Die abessinische

ierung, ber bestimmt, daß das Budget dur den König e n, kik in demselben k ange⸗ nommen. Dänemark.

Der Reichstag ist gestern zusammen etreten. Nach Meldungen des „W. T. gF9 hat der Folkething sein bisheriges Präsidium wiedergewählt. Der . wählte an Stelle des Konferenzrats Hansen sfreikonservatiy den Generalauditeur Steffensen (freikonservatiy) zum Prä— sidenten, zum Ersten Vizepräsidenten wurde Mad sen Mygdal (Reformpartei der Linken) wiedergewählt, zum Zweiten Vize⸗ präsidenten Brein holt (freikonservatio) anstatt Steffensens. Die Linke und die Freikonservativen stimmten bei den Wahlen usammen gegen die Rechte.

ö eb n minister Las sen hat heute dem Reichstag den Staatsrechenschaftsbericht für das Finanzjahr vom 1. April 1906 bis 31. März 1907 sowie den Budget⸗ voranschlag für die Zeit vom 1. April 1908 bis 31. März 1909 vorgelegt. .

Die Staateabrechnung schließt, obiger Quelle zufolge, mit einem Ueberschuß von 13,2 Milllonen Kronen gegen ein budgeliertes Defizit von 4,8 Millionen Kronen ab. Die Zunahme ist besonders durch vermehrte Einnahmen verursacht (namentlich Zolleinnahmen Millionen Kronen größer als veranschlagt, der lleberschuß der Staatsbahnen 1,6 Millionen Kronen größer und im übrigen Zunahme bei allen Einnahmeposten). An Ausgaben sind über 6 Millionen Kronen

t. ; 12 Budgetvoranschlag für 1908/1909 setzt die Einnahmen mit

94,1 Millionen Kronen, die Ausgaben mit 95,2 Millionen Kronen an, weist also ein Defizit von 1,1 Millionen Kronen auf. ö . Bei der günstigen finanziellen Situation beabsichtigt die Regierung, den lange gehegten Wünschen nach durchgreifenden Gehaltsverbesserungen für die Volksschullehrer und für die Beamten und Angestellten des Post⸗, Telegraphen⸗ und Zoll⸗ wesens sowie der Staatsbahnen entgegenzukommen.

Afrika.

Nach einer Meldung des „Journal aus Casablancg beklagt man sich dort allgemein über Belästig ungen durch die Spanier. Zwischen dem spanischen Oberbefehlshaber Santa Olalla und den franzoͤsischen Behörden beständen Meinungzverschiedenheiten, denen nur durch die Abberufung Santa Olallas ein Ende gemacht werden könne. Dieser nehme als Polizeichef xtra muros das Recht für sich in Anspruch, jedem Europäer den Aufenthalt vor den Toren zu verbieten. Das. Verbot werde nicht beachtet, aber häufig zwängen die spanischen Wachen Europäer zur Rückkehr in die Stadt. Santa Olalla habe auch eine Entscheidung getroffen, der zu⸗ folge das gHaus des internationalen Klubs LUnien mit Truppen belegt werden sollte, und die Türen durch seine Soldaten gewaltsam öffnen lassen. Wegen dieser Handlungs⸗ weise sei beim spanischen Konsulat Klage erhoben worden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Auswanderer und Passaggierverkehr über Hamburg im Jahre 190656.

Der eben erschienene Jahresbericht der hamburgischen Bebörde für das Auswanderer wesen, die eine sehr sorgsame Kontrolle, namentlich auch in sanitärer Hinsicht über die Auswanderer ausübt, enthält inter- essante Angaben über den großen Umfang dieses Verkehrs im Jahre 1906. Ausgewandert sind danach 143 121 Personen gegen 119 899 im Vorjahre. Die deutsche Auswanderung ist mit 85821 Personen zwar nach wie vor gering, aber immerhin etwas größer gewesen als im Vorjahre und im Durchschnitt der Jahre 1901 bis 1905. Die Zahl der Nichtauswanderer (Reisenden) betrug 1896 30 362 gegen 23 476 im Vorjahre; sie war erheblich größer als die Durchschnitte ziffer der letzten Jahre und setzt sich zusammen aus 19126 in ihre überseeische Veimat zurückkehrenden Ausländern, 2136 nach den deutschen Kolonien Afrikas übersiedelnden Deutschen und aus gio0 aus dem Deutschen Reiche nach sonstigen Ländern Reisenden. Insgesamt wurden olso von Hamburg aug 173 483 Personen, darunter 20 O67 Dentiche, besördert, d. s. 30 10s Personen mehr als im Vorjahre. Dem Passagierverkehr dienten 818 Dampfschiffe. Auch der Passagterverkehr nach Deutschland ist recht beträchtlich gewesen, er umfaßte insgesamt 63 440 Passagiere. Davon kamen mit Schiffen der Dam burg. Amerika Linis 4. 1866 der Hamburg -südamerilanischen Damsschiffabite, Gesell⸗ schaft 2640, der Woermann Linie 92ß4, der Deutschen Ostafrila Linie 2410 und der Deutschen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft Kosmos 940 Passagiere.

Zur Arbeiterbewegung. Die Schuhmacher in Pots dam sind, wie die Post' mit— teilt, in i Lohnbewegung eingetreten. Sämtliche Gehilfen haben ihre Kündigung eingereicht. Sie hatten schon am 309. September die Forderung einer 10 bis 19 projentigen Lohnerhöhung aufgestellt. Eine Versammlung der Meister hatte jedoch diese Forderung und auch jede Verhandlung darüber abgelehnt. ; . k In Leipzig haben, wie die ‚Frkf. Ztg.“ erfährt, die Model tischler den Arbeitgebern Forderungen unterbreitet, nach denen bei neunstündiger Arbeitsjeit ein Lohnzuschlag von sechs bis jehn Prozent gefordert wird. 23 der Lohnzuschlag nicht bewilligt, so soll die Arbeit eingestellt werden. . ; 42 rer,. im Waldenburger Bergrevier wird der „Voss. Ztg.“ gemeldet, daß in einer am §. d. M. in Sorgau abgehaltenen Revierkonferenz mit 34 gegen 21 Stimmen eine Resolution gefaßt wurde, wonach die Bergar eiter sich mit dem errungenen erhöhten Abschlage begnügen und von einer allgemeinen Auflündigung der Arbeit Abstand nehmen. Die Lohnbewegung, in der sich das Revier zehn Wochen lang befand, ist somit beendet und der gefürchtete Streik vermieden. 9. . In Mailand, Genug und San Pier d'Arena, wo die Gasanstaltsarbeiter sich im Ausstand befinden, sind, wie W. T. B.“ meldet, Vorkehrungen getroffen worden, um die Be⸗ euchtung der Städte zu sichern. . . one ge e n, Naphthawerken Bibi⸗Ejbats war, wie .W. T. B. erfährt, kürzlich ein Ausstand ausgebrochen, doch sind setzt in den meisften Werken die Arbeiten wieder aufgenommen worden, Aus Rotterdam wird dem W,. T. B. telegraphiert, daß bei einem Zusammenstoß zwischen der Polizei und Docka rbeitern in der . von e nn. ir durch Revolverschässe und äbel hiebe leicht verletzt worden sind. . a,. 36 23 wie der „Köln. Ztg.“ gemeldet wird, die 6 gestern in den Ausstand getreten. Der Fuhrverkehr ruht einabe völlig. . . Ein Aug fand der Telegravhisten der Canadian Page fie⸗ eisenbahn steht, wie dem W. T. B.“ aus Ottawa berichtet wird, bevor. Die Telegraphisten haben das Anerhieten einer jehn- prozentigen Lohnerhöhung abgelehnt. Wenn der Ausstand eintritt, würde der Eisenbahnverkehr ernstlich gestöͤrt werden.

Beiträge zu den gemeinsamen Ausgaben?

werfen, mit 9 Stimmen gegen 7 abgelehnt und der Text der

em 11. Oktober ab Cöln 6,1

id Lüderitz bucht mit Hamburg am I2. Sktober Abends, in Swakopmund am IH. No⸗

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Der Sagtenstandsbericht des ungarischen Ackerbauministeriums vom I. d. M. hebt. hervor, daß die Anbauarbesten infolge anbaltender Trockenheit gehemmt sind. Die Rapzsfaaten! b. dürfen guch, dringend deg Regeng. Teilweise wurde bie

flanze durch Raupen beschädigt. Die warme Witterung be—

ünstigte das Reifen der Maispflan ze. Bie Sualttäten be

riedigen. Auf 6 Millionen Katastraljoch wird das Erträgnis auf 4433 Millionen Meterzentner geschätzt. Kartoffeln lieferten einen befriedigenden Ertrag. Gegen 48,54 Millionen Meterzentner sin Von jahre dürfte der heurige Eitrag auf 44 84 Millignen anzuschlagen sein. Gartengewächse und Krautarten, inshesondere die Spät⸗ saaten. konnten sich infolge der Trockenheit nicht befriedigend entwickeln. Bohnen und. Hülsenfrüchte, Hanf, Flachs, Hopfen und Hirsg wie auch der Tab aF lieferten eim Mitteleiträgnis. Die Zuckerrübe konnte sich infolge der Trocken⸗ heit nicht genügend entwickeln. Quantitativ ist der Ertrag als mittel und unter mittel zu bezeichnen. Auf die Qualität wirkte die sonnige Trockenheit günstig Der Zuckergehalt sst überaus günstig. Das Klauben der Zuckerrübe ist im Zuge, nur werden die Arbeiten durch anhaltende Trockenheit erschwert. Her Wein stock dürfte gute Quali⸗ täten liefern; quantitativ ist der Ertrag mittel und schwachmittel. (Ung. Tel. Korresp. Bureau.)

Schätzung der Ernte 1907 in den Nordwestprovinzen Ca nadas.

Nach einer unpartelisch und ziemlich zuverlässig erscheinenden Schätzung vom 1. September 1967 sollte der Ernteertrag der Haupifrüchte in den drei nordwestlichen Probinzen Canadas, Manitoba, Saskalchewan und Alberta, sich für 1907 folgendermaßen

gestalten: Durchschnitte⸗ ertrag vom Aere Bushel 16,4

Anbaufläche in

Ernten) Acres

Bushel 82 222 000 S7 hbö 000 18 654 000

1313125

Weizen Safer 36,9 Gerste 28, 1 Flachs 12,5 Ven dem für den Markt bestimmten Getreide alter Ernte befanden sich am 1. September noch in den Händen der Farmer: an Weizen an Hafer

800 000 492 000. in Winnipeg) jen und Hafer im Vergleich

Simla, 7. Oktober. Meldung des Reuterschen Bureaus ).) Der Monsunregen, der besonders im August stark niederging, körte gegen Ende des Monats auf; der Seytember war helß und trocken. Es herrschten sehr große Befürchtungen wegen der Ernteaussichte n; Ende September wurden besondere land⸗ wirtschaftliche Berichte eingefordert. Augenblicklich ist die Lage Aut in Birma, Ostbengalen, Assam, den Zentralprovinjen, Teilen von Bengalen, Bomhay und Madras; aber in Westbengalen ist die Ernte mangelhaft und in den vereinigten Provinzen gänzlich mißraten, sodaß wahrscheinlich eine Hungergsnok entstehen wird, die große Hilfsmaß nahmen erfordern wird. Die Ernteaussichten im Punjab sind schlecht.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Spanien.

Der Generalgesundheitsinspektor in Madrid hat im Hinblick auf

die Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheitspolizei bekannt gemacht, daß in Schanghai (China) die Cholera mit exidemischem Charakter aufgetreten ist. Der Generalgesundheitsinspektor in Madrid hat im Hinblick auf di. Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheitspolizei bekannt gemacht, daß im Hafen von Oran (Marokko) ein Fall von Bubonenpe st vorgekommen ist.

Verkehrsanstalten.

Nächste Postverbindungen nach Deut sch⸗Südwestafrika: ) Für Briefsendungen nach Swakopmund und Lüderitz bucht mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 12. Oktober, in Kapstadt am 238. Oktober, in Lüderitzbucht am l. November, in Swakopmund am 3. November. Letzte Beförderung Nachmittags, ab Oberhaufen 7 31 Nach⸗ mittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11,22 Vormittags. ) Für Briefsendungen und Patete nach Swakopmund Weermann⸗Dampfer Erna Woermann“, bember, in Lüderitzbucht am 3. Nobember. Schluß in Hamburg n 12. Oktober für Briefe 236 Nachmittags, für Pakeke 12536 sachmittags. Letzte Beförderung ab Berlin Lehrler Bahnhof für tiefe am 12. Oltober 8,58 Vormittags, für Parete am 11. Bftober Ila Abends. 3) Für Briefsendungen nach Swakopmund d Lüderitzbucht mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 19. Oktober, in Kapstadt am 5. November, in wderitzhucht am 10. November, in Swakopmund am 13. November. * Beförderung am 18. Oktober ab Eöln 6.1 Nachmittags, ab

erhausen 7, 24 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 1-22 Vormittags. Die nächste Post aus Swakopmund, Abgang am 21. Sep ember, ist zu erwarten am JI. Oktober.

Laut Telegramm aus München vom gestrigen Tage ist die Post on Bologna Ala ausgeblieben. p

Die Königliche Eisen ng des W. T. B.“ t, daß in Ptag der Stagtgeisenbahngesellf ingetretenen Stauung auß Anlaß der passi Füterverkehr cuf der Strecke P se Station hinaus eingestellt üer. Güter über Halbstadt, siehmen. Güter für bie staatseisenbahngesellschaft so rag. der Staatzeisenbahng t Verfügung zu stellen. ßendungen nach Wien auf der

der

tz und Station anzuhalten und instradierende ahngesellschaft eben ist, über

albstadt eben sst, andernfalls zur

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Die Schlierseer setzten gestern abend ihr Gastspiel in der hier Enfalls bereltg bekannten Posse bon Rauchenegger und Breber

16 humowollen Art einen bayer sschen Kleinbürger darstellte, der as Landleben im Gebirge aus eigener Anschauung möglichst gründlich kennen lernen will und alleriel lustige Abenteuer erlebt. Ihm standen die anderen Mitwirkenden, insbesondere Anna und Anni Terosal, Marie Erhard, Anna Reil, die Herren Schuller, Wengg, Dirnberger u. A. wacker zur Seite. Pas Publikum folgte den Vorgängen guf der Bühne mit herzlicher Heiterkeit und pendete auch den relzvollen mustkalischen Vorträgen bon Anna und Joseph Riendl und Karl Willner lebhaftesten Bekfall.

Friedrich Wilbelmstädtisches Schauspiel haus.

Im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhaus wurde gestern Gorkig Nachtasyl“, das im Kleinen Theater unter Reinhardts Leitung seinerzeit eine lange Reihe von Aufführungen erlebt hatte, zum ersten Male gegeben. Der starke Besuch der gestrigen Vor— stellung bewieg, daß dag Interesse für diese erfolgreichste Bühnen, arbeit Gorkig immer noch sehr rege ist; man begleitete diefe Folge von lose aneinander geknüpften Szenen aug der Tiefe mit gespannter Aufmerksamkeit und ließ sich, obwohl die Darstellung recht ungleiche Werts nebeneingnder ftellie, durch dag bejammerngmerte Schicksal der Stiefkinder der Gesellschaft, die der Dichter hier nach eigener Anschauung schildert, erschüttern und rühren. Wohl die packendste Figur schuf Herr Holthaus in der Rolle des verkommenen, der Trunkenheit ver- fallenen, dem Untergang rettungslos entgegentreibenden Schauspielers, abet auch Rudolf Werner als Pepel, Rudolf Lettinger als Satin, Marie Mallinger als Nastja, Agnes Werner alg Kwaschnja u. A. stellten lebentgetreue, scharfumrissene Gestalten dar. Ebenso konnte man mit dem Luka des Herrn Jordan im allgemeinen zufrieden sein. Die Leistungen der anderen Inhaber größerer Rollen folgten aber in ziemlich weilem Ahstand. Besonders stark empfand man den Mangel an Charakteriszerungsbermögen bel Herrn Zschokke, der in der Rolle des Barons nicht annähernd das vorbildliche Spiel Waßmanns im Kleinen Theater erreichte.

Konzerte.

Ein neues Geigentalent ließ sich am Donnerstag, Mittags, im Saal Bechstein hören. . Kathleen Parlow zeigte in der Tat eine ungewöhnliche violinistische Begabung. Dle Technik ist in geradezu phaäͤnomengler Wefsfe entwickelt; eine unglaubliche Finger⸗ sertigkeit vereint sich mst unumstößlicher Sicherheit des Tons und Kraft des Klangeg. Dieser Eigenart der Künstlerin war in der Wahl des Programms Rechnung getragen; Werke, die nicht nach einer un⸗ gewöhnlichen Vertiefung des Gemüts bei der Wiedergabe verlangen, berrschten vor. Die glänzende Virtuosität des Spiels verdeckte freilich den bis jetzt vorhandenen feesischen Fehlbetrag in hohem Grade, sodaß den Darbietungen stürmsscher Beifall folgen konnte. Anregend und genußrejsch gestaltete sich der . Brahmg. Abend“, mit dem die Herren Severin EGisenberger (Klabier), Ossip Schnirlin (Violine) und Fritz Becker (Violoncello) am Donnerstag in dem⸗ selben Saale die Reihe ihrer vier angekündigten Kammermusikonzerte eröffneten, Die Künstler irugen das C ·Moll⸗Trio ( Bp. 101) und das Klavierquartett in G. Moll (Op. 1 unter Mitwirkung des Bratschisten Herrn Ernst Breest vor. aren auch vielleicht noch einige kleine Mängel, z. B. in den dynamischen Schattierungen des Spiels zu verjeichnen, so wurden beide Tonwerke, die eine Fülle herrlichster Klangwirkungen bieten, mit so lebenswarmer Empfindung und temperameniboller Frische wiedergegeben, daß der ehrliche, von Deren kommende Beifall des Publikum, durch ben dre Künstler aus⸗· geieichnet wurden, wohlverdient war. Auch Frau Jeannette Grumbacher de Jong, die sich mit dem Vortrage einiger Lieder pon Brahms an dem Konzert beteiligte, wurde mit reichem Applaus bedacht. Emanuel Wad bot an demselben Abend im Beethovensaal teils allein, teils mit Unterstützung des Phil⸗ barmonischen Orchesters ausgezeichnete Klaviervorträge. Den Anfang machte Griegs bekanntes A-⸗Moll⸗Konzert, zum An— denken an des norwegischen Tondichters kürzlich erfolgten Tod. Den Klavierpart brachte der Konzertgeber mit glänzender Technik und mit manchmal freilich zu kraftvollem Ton zur Geltung; ein eingehendes Verständnig für den musikalischen Gehalt des Werkes belebte glücklich den Vortrag; das . begleitete mit hinreißendem Schwunge, der den eigenartigen Harmonien und malerischen Gedanken der Tondichtung zu erfrifchender Wirkung ver⸗ half. Der erste diesjährige Liederabend von Fräulein Helene Staegemann hatte, gleichfalls am Donnerstag, im Mozartfaal eine sehr zahlreiche Zuhoͤrerschaft verfammelt. Die geschätzte Künstlerin bot aber diezmal keine einheitlich guten Leistungen. Dem dramatischen Charakter der acht Zigeunerlieder von Brahms wurde sie nscht völlig gerecht. Dagegen vermochte ihre anmutige Vortragskunst u. a. »Ingrids Sang“ von Kjerulf und Im Kahne⸗ von Grieg äußerst eindrucksvoll zu gestalten. Der Glanzpunkt des Gebotenen war jedoch die Wiedergabe französischer Kompositionen, und zwar von Godard, Bhet und Chopin⸗Viardot, von denen die Berceuse! des Erstgenannten wahrhaft stürmische Belfallskundgebungen entfesselte. Auch fonst fand die Sängerin geziemend reiche Aner⸗ kennung und mußte sich zu einigen Wiederholungen verstehen. In der Singakademie erwieg sich bei einem um dieselbe Zeit ver⸗ anstalteten Klavierabend Wladimir Papoff als recht gewandter Pianist. Aeußerlich gelang alles, nur fehlte es dem Aut druck noch an Großzügigkeit; darunker lift die Wiedergabe von Schumanns Toccata; besser gelang demgegenüber Liszts sechste Rhapsodie.

Für seinen Komposttiongabend im Saal Bechstein hatte sich Arthur Perleberg am Freitag ausgezeichnete Gesangekünstler Susanne Dessoir und Richard Koennecke gesichert; außerdem wirkten die Herren Mitnttzky (Violine) und Kämpf (Darmonium) bei einem Sonaten vortrag und bei der Lieder! begleitung mit. Ein ernstes Streben und ein musikalisches Ge⸗ fühl ist den jahlreichen Kompositionen wohl zujugestehen; auch tritt vereinzelt, wie in dem Kinderreigen „Und die Flöte bläst der Pan“, eine frisch quesiende Erfindungegabe hervor; zfterz jedoch wirkten die Tondichtungen eintönig, ohne wirkliches Leben, wie die Vertonung von Vartlebens „Pierrot maris; bier fiel der Mangel an Humor auf, der für solche satirischen Liederreiben elne notwendige Vorbedingung ist. Das Schwesterpaar Käte und Maria Heumann, das an demselben Freltag im Beethoven saal sang, hinterließ mit feinen Vorträgen einen vorwiegend guten Eindruck. Belde Damen verfügen über eine wohlklingende Stimme und elne tüchtige Schulung; ebenso zeigte der Vortrag genug Lebhaftigkeit, um freundlich anzusprechen. Häufiger als in früheren Jahren begegnet man heute auf den Konzertprogrammen dem Namen einer Komponistin. In den meisten Fällen betätigen sich aber die komponierenden Frauen auf dem Gebiet der kleineren Form und beschränken sich häufig auf das Lied, sodaß ein Programm, wie es Leocadie Kaschperow bei ihrem Konzert in der S ngatademie am Freitag bot, zu den Selten. heiten gehört. Außer einigen kleineren Solostücken herschledener rufsischer er wietz die Vortragsfolge jzwel große Werke von Leocadie Kaschperow auf, ein Klavierkonzert und eine vmphonte für Orchester, bei deren Ausführung die Konzjertgeberin von den Philharmonikern unterstützt wurde. Beide Kompositsonen bekundeten eine ausgesprochene Begabung für Klangmalerel ünd eine brelte, äußerlich wirkungsboste Linlenführung. Im Klavierkonzert erschlen bieleg noch tastend und weniger geschlossen als in der Symphonie. Hier war es der Kom. pon si⸗ bedeutend hesser geglückt, die große Form sicher und klar auf⸗· jubauen und, unterstützt duch die wir ungebolle Instrumentterung, die Vörer, trotz der umfangreichen, vier säkigen Komposttson, bis zum Schluß zu sesseln. Am glücklichsten äußerte sich die Begabung der Komponistin in dem graßiösen, bon geistiger Lebendlgkest erfüllten Scher jo und dem letzten, leidenschaftlich bewegten Allegrosatz der Sympbon e, dessen ausgeprägt lavische Färbung an Cscharikowskl erinnerle. Den Haupteinwand, den man nach diesen Proben gegen die , . von Leocadte Kaschperow erheben kann, ist der, daß sie Innerlichkeit und ausgeprägte Elgenart vermsssen lassen, wie man sie bei den großen und geschickt angewandten äußeren Mittel und dem technischen Können der Ton⸗ setzerin wünschen möchte. Pas Philbermonische Orchester

In der Som m erfrisch'n“ fort, in der Taper Terosal wieder in

r die sich auch als vorgeschrittene Pianistin zeigte, in trefflicher eise.

Der Blüthnersaal, ein neuer Konzertsaal im Haufe des Klindworth⸗Scharwenka Konserpatoriumz Eützowstraße 76), wurde am Sonnabend vor geladenem Publikum feierlich eröffnet. In strahlender Helle erglänzten die schlicht gehaltenen Formen bes großen Raumg; die flach gewölbte Decke und die ebenso leicht gewölbte Orchesternische mit dem Orgelaufbau im Hintergrund übten eine prunkvolle, delorative Wirkung aus; ie matten Farben, unter denen das Weiß vorherrscht, werben durch leichte goldene Linien belebt. Nur, das rote Gestühl frägt wärmere Thne in den stolzen Raum hinein. Aber daz notwendigste Erfordernis eines Konzertsaalts, eine tadellose Akustik, ist ihm eigen. Dem neu zusammen⸗ 3 Mozgrt-Orchester unter bes Kapellmeisters Au gu st Mon del trefflicher Leitung war die Aufgabe zugefallen, mit Beethovens Jur Weihe det Hauses“ das Konzert zu eröffnen und es später mit Tscharkowgkis dy mphonie pathétique“ zu beschließen; der Ton hallte sörmlich robust“ in dem Hause wider; im Übrigen bestrebte sich die Künstlerschar, ihrer Sache nach allen Kräften gerecht zu werden. Nach der Duvertüre sprach Herr Max Grube einen von ihm selbst verfaßten Prolog, in dem der Freude über diese neueröffnete Pflegestätte der edlen Trösterzi und Freuden. spenderin Musik Ausdruck gegeben wurde. Unter den mitwirkenden Solisten ersang sich Julia Cup einen außer⸗ ordentlichen Erfolg; ihre Stimme klang in diesem Raume ungewöhnlich traftyoll und schön. Edouard Riser spielte in wundersamer Fein⸗ heit drei Klaviernummern. Als dritte Sęlistin trat die amerlkanssche Geigerin Kathleen Parlow auf, die sich am Donnerstag in einer Matinee vorgestellt hatte; der Eindruck, daß ihre eminente Geigen⸗ kunst vorläufig auf rein äußerliche Wiikungen gestent ist, verstärkte sich duich den Vortrag eines aganinikonzerts von neuem. Ern e st Schelling lleß sich, ebenfallz am Sonnabend, wieder einmal im Beethoven⸗ Saal mit ausgejeichnetem Erfolge hören. Er be- währte sich von neuem als feinfühliger Klavier pieler, freilich mit etwas kühler Zurückhaltung im Ausdruck. Von den drei Werken, die er in Gemeinschaft mit dem Philharmonischen Orchester unter dessen neuen Dirigenten HBr. Ernst Kun wald temperamentvoller Leitung spielte, hinterließ naturgemäß Beethobens Es Dur · Konzert den tiefsten Eindruck; aber auch das Chopinkonzert und Liszts Spanische Rhapfodie“ in ihrer glanzvollen Wiedergabe brachten den ausführenden Künftlern stürmischen Beifall ein, wenn auch die Figenart der Werke an Intensität etwas einbüßte durch die Orchestrierung nach⸗ geborener Tondichter. Im Saal Bechstein trat gleichreitig der Geiger Hermann Dies auf; trotz seiner guten Bogenführung und einer bemerkenswerten Fingerfertigkelt brachte fein Spiel keine rechte Wirkung hervor. Das Gefühl ist nicht genug entwickelt, und in der geistigen Beherrschung des Themas tritt noch eine merkbare Unsicher⸗ heit hervor. Frau Walter⸗Choinanus zeigte an ihrem ersten diesjährigen Liederabend, der an demselben Tage in der Sing⸗ akademie stattfand, wiederum, daß sie ihr- Stimme mit Geschmack u berwerten weiß und über eine kluge Vortragsweise verfügt, die die Zuhörer freilich nicht besonderg ju erwärmen vermag. Es fehlt ihren Darbietungen eben der innige, zum Herzen dringende Charakter. Am besten gelangen ihr Lust der Sturmnacht von R. Schumann, Abschsed? und Im Kahn! von Grieg sowie die dramatischen Gesaͤnge Und unter diesen Der Erlkönig von Schubert. Der mitwirkende Pianist Brund Hinze⸗Reinhold spielte aus Lists ‚Annges de Folerinage“ zwei Kompositionen und erntete für seinen vollendet schönen Vortrag stürmischen Beifan. Auch die Sängerin erfreute sich lebhafter Anerkennung.

Am Sonntagabend wurde der neue Klindworth⸗ Scharwenkasaal durch ein Konzert in würdiger Weise eröffnet. Eine behagliche intime Stimmung ging von dem Raum aus, der mit dem größeren Blüthnersaal unter enem Dache liegt; der weiße Grundton des Saales wird anmutig belebt durch Verzierungen in lichtem Silber, die auch die violetten Felder an den Sellenwänden anmutig umziehen; daneben teilt der Raum mit dem größeren Schwestersaal den Vorjug einer vorzüglichen Akustik. Herrn Siner⸗ mans Stimme klang außerordentlich kraftvoll and schön, als er Schuberts Gesänge Dem Unendlichen und An die Mustk vortrug; ste ersetzten in idealer Welfe einen gesprochenen Prolog. Vor und nac dem Gesang wurden Beethobengz Treutzersonate (durch die Herren PVrofessor Taver Scharwenka und Iffay Barm n? und das Trio in D durch die Herren M. Maper⸗Mahr, M. van Veen ud Jacques van Lier) muslergältia wiedergegeben. Ein frischer Vortrag von Mozarts Kleiner Nachtmustl ˖ durch das Streich orchester des Konservatoriüms unter Herrn Robert Robitschekz temperamentvoller Leitung bot einen beiterschõnen Abschlut Der Baritonist Robert Spärryv, der in sechs Mittags konzerten die hervorragendsten Lieder Schuberts zu Gehör bringen will, begann am Sonntag im Saal Bechstein mit dem Liederzyklus Die schöne Müllerin '. Die Vorträge gelangen recht gut, da der Küänstler iber eine gut geschulte, woblllingende Stimme von warmer dunkler Färbung verfügt. Auch trat im Ausdruck eine bemerkenswerte In⸗ telligenz hervor, die lebendig und mit inniger Empfindung zu charar. terisieren wußte. So darf man Interesse den folgenden Lieder. dorträgen, die auch manche Seltenheit bringen werden, entgegenseben. Die Reihe der Sonntagskonzerte im Schillertheater, Charlottenburg, setzte am Sonntagmittag mit etnem autzerlesenen Programm ein. Je ein Klavierguintett von Rob. Schumann und A. Dvokäk wurde in tadelloser Vollendung don Fräulein Gertrud Steiner und den Herren Deinrich Grünfeld, Robert Könecke, Jam eg Kwast und Florian Zajie durchgeführt. Die zwischen beiden Quintetten licgenden Siedervortrãgt von Frau Su sanne De ssoir regten Herz und Geist wieder aufg tieffte an. Die Quartettverelnigung der Herren Halit, Exner, Müller, Dechert eröffnete an demselben Sonntag im Beethovenfaal ihre dier jährige Tätigkeit mit dem ersten der sechs in Aussicht genommenen Brahms. Abenden. Wie stets, so nahmen auch diesmal die Künfiler ibte zahlreiche Zuhörerschaft döllig gefangen. Ihr Spiel zeichnete sich durch die gewohnte Feinheit, Frische, Vornehmheit und Klangschönheit aus und hielt das Interefse biz zur letzten Note im Bann. Namentlich in der Wiedergabe der Romanze im C. Moll Quartett Dy. Il) und im zweiten Satz deg Klavierquartettę in A. Dur (Dy. 26) boten die Vortragenden einen auzerlesenen Genuß und eg war eine rechte Erqusckang, die sem empfindungsvollen und auch flanglich so dollendeten Musttieren zuhören zu können Hervorgehoben sel besonders noch das Klaviersptel des mitwirkenden Herrn Professort Georg Schum ann, das sich dem zarten Ton der Streicher wunder⸗ bar anpaßte und dadurch eine Gesgmtwirkung erztelte, wie man sie sonst leider häufig im Kammermußsstspirl dermißt.

In Königlichen Oypernhause Findet morgen. Mittwoch eine Wiederholung don Mozarts Entführung aus dem Serail, mit Fräulein Hempel als Gonstgnje, Herrn Knüpfer als Sammn stott. räuletn Dietrich singt das Blondchen, Herr Sommer den Belmonte, Derr Lieban den Pedrillo. Den Selm gibt Herr Krasa. Dirigen ist der Kapellmeister Dr. Strauß. Im Königlichen Schaufpielhause wird morgen Wallen steins Lager, mit den Herren Oberländer, Patry, Boeifcher. Geifen⸗ dörfer, Sommerstorff, Vallen tin und Frau. Bütze in den Haupt. rellen, aufgeführt. Ce folgen Die Pseeolomint', mit Serrn Nattowely als Wallen stemn; außerdem sind die Herren KLraußneck, Staegemann, Arndt, Keßler, Vollmer, Vobl und die Damen don Arnausd. Wachner und Kinder beschã fligt. Am Sonnabend geht dat neue Lustspsel Bon Dear Blumenthal und Gustzd Kadel burg Der letzte Funke zum ersten Male in Szene. Die Schlierseer bringen im Neuen Königlichen Spern« theater morgen eine Wiederholung von In der Sommerftisch'nY. Am Donnergtag wird Jägerblut gegeben.

Vie Besetzung der Oper 22 don Eugen deAlbert, die morgen, Mittwoch, in der Kom ischen Der jum ersten Male auf⸗

Tommaso. Derr

unter der Lestung von Dr. Ern st Kunwald unter tützte die Konzert

i n wird ist folgende: Sebastiano;: Serr Zador; Mantler; Pedro: Herr Merkel; Rondo Derr Kren der Marta: