1907 / 240 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

1 Labig; Nuri: Fräulein Pickert; Pepa: . Lorenz; ntonia: . Greffin; Rosalia: Fräulein Willner; Moruceio:

Herr Wisssak. Die Singakademie veranstaltet am Sonnabend, Nachmittags

3 Uhr, eine Gedächtnisfeier für den verstorbenen Professor Dr. Joseph Joachim. Nach dem Vortrag eines Chorals wird eine Ansprache gehalten werden. Dann spielen die Herren Halir, Klingler, Wirth und Hausmann einen Beethovenschen Quartettsatz. Brahms' „Deutsches Reguiem“ bildet den Abschluß der Feier.

Die drei Beethoven⸗Abende, die der Professor Bernhard Dessau mit Alfred Reisenguer geplant hatte, werden durch den so plötz. lichen Tod Alfred Reisenauers nicht in Frage gestellt, da sich Herr Frsdérie Lam ond bereit erklärt hat, für den verstorbenen Kollegen einzutreten. Die Abende, für die der 2., 185. und 30. November fest⸗ gesetzt war, finden nunmehr am 1, 16. und 22. November statt. Die gelösten Billette behalten ibre Gültigkeit.

Morgen, Mittwoch, Abends 7 Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor B. Irrgang in der St. Marienkirche das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Frau Martha Dreyer⸗Wolff (Sopran), Fräulein Julia Michaels (Alt] und Herrn Kurt E. Wieck (Violine). Die Orgel spielt außer dem Konzertgeber der Organist Arnold Dreyer. Auf dem Programm stehen u. a. Orgelkompositionen von alten Meistern und von Mendelssohn. Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges. Berlin, 8. Oktober 1907.

Eine Ballonfahrt über die Zillertaler Alpen, die Max Krause (Steglitz) in Gemeinschaft mit Dr. Bröckelmann (Berlin) am 22. Juli von Innsbruck aus unternommen hat, schildert er im Heft Nr. 18 der „Mitteilungen des D. u. Oesterr. Alpenverein“ in folgender Weise: . ;

Als Mitglieder des Berliner Vereins für Luftschiffahrt wählten wir einen Ballon dieses Vereins, den kleinen Leuchtgasballon „Betzold' (1380 mo), dessen Füllung einfach und verhältnismäßig billig ist. Wir waren uns darüber klar, daß die Fahrt mit einem solchen Ballon nur erfahrenen Bergsteigern 3 sei, daß der Korb vollständig alpin ausgerüstet werden müsse mit Bergstiefeln, Eispickel, Seil usw., daß ein Aussuchen des Landungeplatzes nicht möglich sein würde und des halb eine Landung auf schwierigem Terrain, im Fels oder auf einem Gletscher, in Betracht zu ziehen sei.

Durch das liebenswürdige Entgegenkommen der Gasanstalt Inns⸗ bruck ging die Füllung am 22. Jul Morgens schnell vor sich. Um 3 Uhr 50 Min. hob sich der Ballon langsam und majestätisch unter tosenden Beifallsrufen der Zuschauermenge in die Luft, mit etwa 320 kg Sand belastet und mit einer großen deutschen Fahne geschmückt.

Wir fuhren, langsam auf 1350 m steigend, in einer S. Linie über Innsbruck, wandten uns dann weiter steigend nach Westen und be— schrieben über dem Truppenübungsplatze bet Innsbruck einen Kreis. Bis 2000 m Höhe war fast gar kein Wind. Der Anblick der Stadt und der umgehenden Berge im Sonnenschein war aber so schön, daß wir den Aufstieg nicht beschleunigten, sondern uns ruhig dem Genusse hingaben. Weit überblickten wir das Inntal mit allen seinen schönen Städten und blühenden Ortschaften, das Mittelgebirge, welches man von Innsbruck aus nicht sieht, und das der Fremde auch nicht in seiner Ausdehnung ahnt, dahinter im Süden die Gletscher der Zentral- alpen. Im Norden lag mein geliebtes, so oft durchwandertes Kar— wendel, das ich nun von einem Punkte aus sah, wo auch die mir so vertrauten Bergformen eine veraͤnderte Gestalt annahmen.

Erst 10 Uhr 30 Min. wurde auf 2500 m Höhe gegangen, und da endlich faßte uns der schwache Nordwest, der uns über den Berg Isel nach Igls und gegen den Patscherkofel trieb. Ueber Igls trat der Ballon in einen Wolkenschatten. Er fiel daher bedeutend und setzte vor einem großen Hotel in Igls mit dem Schlepptau auf. Viele Menschen liefen herbei, aber wir konnten ihnen das Vergnügen der Landung nicht machen. Um einen halben Sack Ballast erleichtert, stiegen wir wieder und wurden vom Talwind um den Patscherkofel herum in das Wipptal getrieben. Wir überflogen die Brennerbahn und die Schlucht der Sill und dann in 30090 m Höhe gegen 11 Uhr 390 Min. den Schönberg am Ausgange des Stubaitals. Hat dieser unten schon eine wundervolle Aussicht, so war diese in solcher Höhe überwältigend. Wir überblickten die sämt⸗ lichen Berge des Inntals; das Stubaital bis hinauf zum Zuckerhütl und Wilden Pfaff lag offen vor unseren Augen, gleichjeitig das ganze Wipptal big hinauf zum Brenner; im Hiniergrunde schlossen der Tuxer und Zillertaler Hauptkamm das Bild ab. Der Ballon wandte sich wieder nach Südost an die Ostseite des Brennertals, zog dann aber äber diesem hinauf, die kleinen Nebentäler und ihre Berge querend, bis zum Eingang in das Navisertal. Dann ging es in dieses hinein.

Wieder wurden wir durch Wolkenschatten zum Fallen gebracht und trieben ziemlich schnell gegen eine stelle, waldbedeckte Berglehne. Unten auf einer Wiese arbeiteten Heuarbeiter und Frauen bei zwei Sennhütten. Gerade darauf los fiel der Pallon und verursachte eine wilde . von Menschen und Vieh. Dag Schlepptau ging über beide Hütten hinweg. Bann hob sich der Ballon nach Ballastaus— abe sehr schnell an der Berglehne und überflog diese in wenigen

inuten. Das schnelle Steigen und Fallen, das Verschieben der Berge, das Versinken und Wiederhochkommen derselben war ein herr—⸗ licher Anblick und von eigengrtigem Reiz.

Wir stiegen nun ö hoch und standen 12 Uhr 30 Minuten in 3500 m Höhe über Narvis, dem Hauptorte des Talg. Zu unserer großen Verwunderung stieg der Ballon immer weiter. Ba wir nur noch vier Sack Ballast hatten, war es klar, daß das nächste Mal Fallen die Landung bedeutete, gleichgültig, wo wir herunter kamen. Vor ung lag großartig der Tuxer Kamm, Olperer und Riffler schon erheblich unter uns. Um 12 Uhr 35 Minuten erreichten wir in 40090 m Höhe die Wolkendecke. Stetig steigend ging es weiter, 12 Uhr 40 Minuten 4400 m, 12 Uhr 55 Minuten 4500 m, Da durchbrachen wir die Wolkendecke, die sich über dem Gebirge injwischen geschlossen hatte. Blauer Himmel stand über uns, blendend weiße Wolken lagen unter uns, aus deren Decke nur in weiter Ferne der Ortler und zwei Dolomitgipfel herausragten. Wir hörten nur noch das Rauschen der Gletscherbäche unter ung und lonnten nicht feststellen, wo wir waren und mit welcher , leit wir fuhren. Es war überwältigend großartig da oben. Der Ballon stieg immer weiter und überschritt 1 Uhr 15 Minuten die Höhe des Montblane mit 4800 m., Es war ein wunderbares Gefühl, das uns hier oben beschlich. Beide waren wir ernst und ergriffen. Die Großartigkeit des Anblicks der unter uns liegenden Wolkendecke, in welche wir teilweise eintauchten, in solcher Höhe ist nicht zu be— schreiben und die Erhabenheit des Anblicks überwältigend.

Da öffnet sich bei langsamem Falle plötzlich unter uns die Wolke, wir erkennen Berge und Gletscher unmittelbar unter uns. Wir schweben hoch über dem Zentralkamm der Alpen, über den Zillertaler Gletschern. Wie wir später feststellten, lag ungefähr der Große Löffler, 3382 m, fast 16560 m unter uns.

Einmal im Fallen, ging es rasch hinab. Schon oben hatten wir alles zur Landung vorbereitet, auch Notballast für den schlimmsten Fall hergerichtet. Wir fielen in 15 Minuten aus 4800 m herab zur Erde, 6 4000 m Fall! Wir überflogen die Lelpziger Hütte auf dem Schwarzenstein und die Deimer Hütte und genossen im Fallen einen großartigen Gesamtanblick des Zillertaler Hauptkamms, der noch schnell photographiert wurde. Nun ging es durch ein tiefes Tal, das Arntal, abwärts. Immer tiefer ging es hinab. Erst etwa 300 m über der Erde wurde aller Ballast schnell ausgeworfen, und ganz glatt ohne starken Stoß setzte der Ballon in eine ebene. Wiese bei Luttach im Arntale (oberhalb Taufers) um 1 Uhr 50 Min. auf. Da wir hofften, am Schlepptau noch weiter talauswärts fahren zu können, wurde der Ballon nicht gerissen. Er wurde vom Talwinde erfaßt, der Korb schlug um, dann sprang er über einige Bäume, setzte ein zweites Mal sanft auf, sprang noch über einen Zaun, und da wir sahen, daß der Ballon sich nicht wieder erheben würde, wurde er gerifssen. Der Korb fiel in ein kleines Kornfeld. Ich stieg schnell aus und zog den Ballon vom Kornfelde herunter auf eine Kleewiese.

Bald kamen Leute herbei, die zwar sehr erstaunt, aber doch nicht recht willig waren zu helfen, sodaß die Bergung des Ballons sich nur langsam vollzog. Wir hatten Glück mit dem Landurgsyplatze. Nur drei Minuten entfernt war die fahrbare Straße, sodaß Fer Leiterwagen, der den verpackten Ballon zur Bahn fuhr, an diesen heranfahren konnte. Am Nachmittag fuhren wir durch das Tauferer—⸗ tal hinaus nach Bruneck im Pustertale, und um 11 Uhr Abends waren wir mit der Bahn wieder zurück in Innsbruck.

Wir hatten unser Ziel, den Zentralkamm der Alpen zu über— fliegen, erreicht ein Ziel, das oft versucht, aber nur zweimal, und zwar in den Westalpen, erreicht wurde: einmal in umgekehrter Rich tung von Italien aus und dann in diesem Sommer von der Schweiz.

Wir hatten als Erste die Ostalpenzentralkette überflogen.

Die Sternwarte in der Invalidenstraße ist von jetzt ab den Besuchern der Urania“ in der Taubenstraße frei zugänglich, in dem jeder Besucher der letzteren zugleich eine Berechtigung zum Eintritt in die Sternwarte erhält. Die Uraniasternwarte verfügt bekanntlich über eine stattliche Anzahl von Beobachtungsinstrumenten, unter anderem über einen Refraktor von 314 mm Oeffnung und 5 m Brennweite. Forschungen von wissenschaftlichem Wert, u. a. die Entdeckung des für die Astronomie so bedeutsamen Planetolden „Eros“ und der „Berolina“, sind mit ihm gemacht worden.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Bund der

Donnerstag und folgende Tage: Ihr Gechs-Uhr⸗

Im Schillęrsaal in Charlottenburg begann am gestrigen

Montag Dr. Max Osborn seine auf zehn Abende berechnet Vortragsfolge: Ueber Alt- und Neu-⸗Berlin, die kün st⸗ lerische Entwicklung der Reichshauptstadt“, indem er fur diesen Abend die älteste Zeit Berlins etwa bis jum Regierungsanirstt des Großen Kurfürsten schilderte. Nachdem er einige allgemeine Be⸗ merkungen über die bei dem Städtebau vorherrschende Planlosigkelt vorangeschickt und darzutun ., hatte, wie nachieilig diesez Moment auch auf die Reichshauptstadt eingewirkt habe, alz die e fen Berlin durch die Weltstadt Berlin gleichsam überrascht worden sei, ging er zu seinem eigentlichen Thema über, indem er die Entstehungsgeschichte Berlins, der beiden Stadtteile Cölln und Berlin kurz berührte und sodann die interessantesten Bauwerke des alten Berlin besprach. Der Vortragende srläuterte die Grundsätze, die in jenen Zeiten für die Anlage fe zich Bauten (Kirchenbauten) sowie für diese selbst bestimmend waren, und brachte durch Ä tbilder interessante Einzelheiten dieser Kulturperiode der Stadt zur An—

schauung.

München, 8. Oktober. (W. T. B.) Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog von Sach sen⸗Coburg und Gotha und der Prin; Adalbert von Preußen trafen in der Nacht mit dem Ulmer Schnellsuge von Karlsruhe kommend hier ein. Die Ankunft ' er— folgte statt 128 Uhr erst zwei Stunden später, weil die Fahrt infolge der durch die Entgleisung eines Güterzugeß im Württen— bergischen nötig gewordenen Verlegung eines Gleises längere Zeit unterbrochen werden mußte.

München, 8. Oktober. (W. T. B.) Morgenblättern zufolge hat das Ministerium das Gesuch des hiesigen Magist ratz, betreffend Zulassung der Feuerbestattung für Bayern und Er= richtung eines Krematoriums in München, abgelehnt.

Wien, 8. Oktober. (W. T. B.) Heute wurde hier die nieder— österreichtsche Landesheil⸗ und Pflegeanstalt für Geisteg, und Nervenkranke Am Steinhof“, die einen Belegraum von 2200 Kranke besitzt, in feierlicher Weise in Anwesenheit des Erz— herzogs Franz Ferdinand als Vertreter des Kaisers, deg diplomatischen Korps, des Ministers des Innern, des Unterrichts, ministers, der Hof und Staatswürdenträger, der Spitzen der staat— lichen und kommunalen Behörden eröffnet.

Innsbruck, 8. Oktober. (W. T. B.) Ein vom Brenner kommender Güterzug stieß vergangene Nacht gegen 12 Uhr bei der Einfahrt in den Bahnhof Bozen mit einem Rangierzug zusam men. Infolge des Anpralls wurden neun Wagen zertrümmert und mehrere andere beschädigt. Das Zugpersonal sprang rechtzeitig ab; nur der Zugführer wurde verletzt. Die Strecke war infolge der Abräumungsarbeiten biz heute früh gesperrt. Die Züge von und nach Innsbruck erlitten mehrstündige Verspätungen.

Paris, 8. Oktober. (W. T. B.) Auf dem Pariser Ost bahn— ho fe wurden während eines Rekrutentransports drei junge Burschen wegen antimilitaristischer Propaganda ver, haftet. Einer von ihnen versetzte dem Polizeibeamten, der ihn verhaften wollte, einen Messerstich. Der Angreifer konnte nur mit Mühe verhaftet werden.

Toulon, 7. Oktober. (W. T. B.) Dag Torpedoboot 234 dasz am 5. d. M. auf einen Felsen aufgelaufen war (vgl. Nr. 239 d. Bl.), ist heute abend wieder flott geworden.

Genua, 7. Oktober. (W. T. B.) Heute nachmittag stießen auf dem Bahnhof von San Pier d'Arena zwei Eisen bahn⸗— züge zusam men. Vierzehn Wagen wurden umgestürzt, fünf Rei sende, sämtlich Italiener, erlitten Verletzungen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

neueste Musterdressuren. Um 95 Uhr: Die

Theater.

Nönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- hausg. 200. Abonnementsvorstellung. Die Ent⸗ führung aus dem Serail. Oper in 3 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Bretzner. Musikaltsche Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Regisseur Dahn. Anfang 79 Uhr.

chauspielhauß. 215. Abonnements vorstellung. Wallensteins Lager. Schauspiel in 1 Aufjug von Schiller. Regie: Herr Regisseur Keßler. Die Piccolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von 3 Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang

1 r.

Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors aver Terofa: Gastspiel des Schlierseer Bauern theaters. In der Sommerfrisch'n. Posse mit Gesang und Tanz in 4 Aufzügen von Benno Rauchenegger und Konrad Dreher. Musik von Emil Keiser. Anfang 8 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 291. Abonnements, dorstellung. Madama Butterfly. Japanische Tragödie in 3 Akten. Nach J. L. Long und D. Belasco von L. Illieca und G. Giacosa, deutsch von A. . mann. Musik von Giacomo Puccini. Anfang 78 Uhr.

Schauspielhaugs. 216. Abonnementsvorstellung. Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 75 Uhr.

Neues Operntheater. Jägerblut. Volksstück mit Gesang und Tanz in 5 Akten von Benno , reger Musik von Joseph Krägel. Anfang

r.

Deutsches Theater. Mittwoch: Prinz Friedrich von Homburg. Anfang 74 Uhr. Donnertztag: Ein Sommernachtstraum. Ram merspiele. - Mittwoch: Frühlings Erwachen. Anfang 8 Uhr. Donnertztag: Frühlings Erwachen.

Nenes Schauspielhaus. Mittwoch, Akends 75 Uhr: Zum ersten Male: Judith. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Raffles.

Freitag: Judith. Sonnabend: Das Glas Wasser.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Ukbr—

Jugend.

Freitag, Abends 83 Uhr: Die Stützen der

Gesellschaft. .

Schillertheater. O. (Wallnertheater) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Monna Vaung. Schau⸗ spiel in 3 Aufzügen von Maurice Maeterlinck. Deutsch von Friedrich von Oppeln. Bronikowski. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Götz von Ber⸗ lichingen. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Schmuggzgler. Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Rosmersholm. Schauspiel in 4 Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsch von Wilhelm Lange. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Herr Senator. Freitag, Abends 8 Ubr: Das vierte Gebot.

Komische Oper. Mittwoch, Abends 71 Uhr: Zum ersten Male: Tiefland. Donners taa, Abends 8 Uhr: Carmen.

bn, Tiefland. . onnabend Hoffmanns Erzählungen.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe. Operette in 3 Akten von . Töon und Leo Stein. Musik von Franz

ehr.

Donnerstag und folgende Tage: Die lustige Witwe. .

Lnstspielhaus. (Friedrichstraße 236) Mittwoch,

Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Donnerttag und folgende Tage: Husarenfieber.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ganz der Papa. Schwank in 3 Akten von Mars und Degbailliöres. Deutsch von Mox Schönau. (Baron des Aubrais: Richard Alexander.)

Donnertztag und folgende Tage: Ganz der Papa.

Thaliatheater. Mittwoch, Abende 8 Nr: Ihr

On kel. Sonntag, Nachmittags 33 Uhr: Charleys Tante.

BFentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Unsere blauen Jungens. Vaudeville in 3 Akten von Arthur Lippschitz und Max Schönau. Musik von Heinrich Schumacher. Donnerstag und folgende Tage: Unsere blauen Jungens. Trianontheater. (Georgenstraße, nabe Bahnbof ae, Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fränlein osette meine Frau. Donnerstag und folgende Tage: Fräulein Josette meine Frau.

Thenter an der Spree. (Köpenicker Str. 68.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Attienbudiker. Bilder aus dem Volksleben mit Gesang bon D. Kalisch. . e . und folgende Tage: Der Altien⸗ udiker.

Konzerte.

Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liederabend von Ella Gmeiner, Großherzogliche Hofopernsängerin.

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 71 Uhr: Klavierabend von Anna von Gabain.

Beethonen Saal. Mittwock, Abends 8 Uhr: Einziger Klavierabend von Edouard Risler.

Mozart Saal. Mittwoch, Abends 3 Uhr: Konzert von Arthur Hartmann mit dem Mozart · Orchester (Dirigent: Auguft Scharrer).

Birkus Schumann. Mittwoch, Abends vräpise 75 Uhr: Grande Soirse 6équestre. Elite- programm. U. a.: Die phänomenale George Bonhair⸗ Truppe. Les Monhbarn, die besten Luftvoltigeure. Herr Ernst Schumann auf dem Voll blüter „Adrea“. Tie neuen Oktober—

diesjährige große Wasserpantomime, eine Fortsetzung der berühmtesten und populärsten Pantomime Die lustigen Heidelberger: Ein Fest auf dem Neckar. Humoristische Bilder aus dem modernen Studenten— leben vom Hofballettmeister A. Siems. Etwa 300 Mitwirkende. Zwei Musikkorps. 10 Sänger.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Rittmeister Friedrich Genthe mit Elisabeth Gräfig Brockdorff (Kletkamp i. S.) Hr, Leutnant Fritz von Block mit Frl. Joste Hobrecht (Potsdam). Hr. Landrat Hans Lentz mit Frl. Elisabeth Rupprecht (Rybnih).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Siegfried von Eicke und Polwitz (Marschwitz). Eine Tochter: Hrn. Wilhelm von Bandemer (Weltenbagen). Brn. Werner von Uechtritz und Steinkirch (Naselwitz).

Gestorben: Hr. Geheimer Ockonomierat Georg Nette ⸗Wörbzig (Halle a. S.). Hr. Oberlandel⸗ gerichtspräsident Dr. Karl Martini (Rosteck). Hr. Sanitätsrat Dr. med. Livius Füist (Berlin Verw. Fr. Appellationggerichlgrat Henriette Thiel, geb. don Kameke (Kunkendorf). Fr. Marie von Bornhaupt, geb. Pychlau (Berlin). Verw. Fr. Amalie Bartsch von Sigsfeld, geb. von Herder (Ballenstedt).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Bzrsen⸗ Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers Ar. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Rommanditgesellschaften au 2ittien nud Aktiengesellschaften, für die Woche von

sollege Crampton.

Sechs Uhr · Onkel.

Spezialitäten und Direktor Alb. Schumanns

30. September bis 5. Ottober A907.

einschließlich der unter

zum Deutschen Reichsan

240.

Erste Beilage

Berlin,

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Dienstag, den 8. Oktoher

zeiget und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Qual itãt

1807

gering

mittel gut Verlaufte

Oktober Marktort

Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner

Menge

Tag niedrigster

niedrigster .

höchster niedrigster

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höchster M60.

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hochster Doppeljentner

Außerdem wurden am Markttage . . Durch nach ũberschläg 3 Schätzung verkauft preis Doppe lientner (Preis unbekannt)

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. Ostrowo . ö Strehlen i. Schl. . Löwenberg i. Schl.. ü Neuß . . Hann, Geislingen.

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2 2 2 3 3 2 2

16,40 13,50 14,30

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1990 18 46

1 Ostrowo. ö kJ Breslau.

Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. 1 Neuß .

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Ostrowod . ö Strehlen i. Schl.. Grünberg i. Schl.. Löwenberg i. Schl. . k Neuß .. H Riedlingen.

8 d G ne,

Berlin, den 8. Oktober 1907.

Demerkung en. Die tzerkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mütgetellt. Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise bat die Bedeuiung, f abgerundet mitgete

W

22,40 22,50 22,40 20, 65 22,90 22, 80 21,90

e i zen. 22.20 2250 22,60 22,50 22, 80 23,10 23,00 22,90 23,00

22,26 22,70 2270 25, 10 22,80 23, 10 23,00 22,90 23.00

22,20 22.40 21,50 20, 5h 22 90 22, 8ũ90 21,939 22,00 22, 44 22,36 22530 Fernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fes 23, 80 23.80 23,80 23,80 24,40 24,40

23, 50 23,58 22, o 22. 00

Roggen. 1950 19,10 19,30 19.40 19,25

19,80 20,60 19,50 20. 40 22 00

23,60 2300 22,40 22,00

23, 00 24,00 22,20

1940 19,090 19,20 19 00 19, 25

19,80 20, 60 19,50 20, 20 19,60

19, 40 19,50 20, 10 20,00 19,20 20, 00 21,00 20,50 20, 60

6 17.20 15,50 15,30 18,00 17.50 18,00 16, 80 17.09 21,09 20,40

16,90 14,70 15,00 1740 16.50 17,50 16,60 16, 00 20, 60 20, 20

16,60 13, 80 14,50 15,650 1700 16,40

18,99 19, 80

1670 1436 1476 17606 16 56 17.56 16. 66 1606 26 665 206665

8 15,69 1699 15.80 16, 40 15.50

15, 80 16360 16490 16,80 15,60 16,40 1770 18 60 19,00

15,49 15,40 15,60

1510 18

1750 18 866

15,50 15,50 15 80 16,40 15450 1620 1620

1739 1s zo 18,ůß0 18,80

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Der Durchschnittgpreig wird aug den unabgerundeten 8 ber (C) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender

4. 10.

30. 9. ; 5.10. 15 30.9. 88 30. 9.

1895 15, 8

2322 15590

6599 727

16,20 17,90 18,388 18,54

net. e richt fehlt.

Literatur.

Der von Ferdinand Avenarius herausgegebene ‚Kunst wart“ Verlag von Georg Callvey in München) kann auf das jweile Jahr⸗ zehnt seints Bestehens zurückblicken. Er hat sich in diesem 3 n. aus einem kleinen Kunstblättchen zu einer umfangreichen Zeitschrift sntwickelt, die sowohl wegen ihres beachtenswerten Inhalts wie wegen ihres sehr großen Verbreitungskreises von nicht geringem Einfluß auf unser Kunstleben ist. Der rührige Herausgeber will nunmehr daz Gebiet des Kunstwart abermals bergrößern und ihn von einer Rund schau über die verschledenen Künste zu einer Halbmonatsschau über die Ausdruckékultur auf allen Lebensgebleten ausbauen. Wer sich iber diesen großangelegten Plan näher unterrichten will, findet im ersten Heft des neuen Jahrgangs des „Kunstwart“ eingehende Aus⸗ übrungen aus der Feder des Heraus geberg. Probehefte geben die Buchhandlungen ab.

= Die Kunstanstalt von Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. O, die sich durch ausgezeichnete farbige Rlachbildungen von Meisterwerfen der Maleres einen Namen gemacht bat, tritt mit einem neuen Kunst— hlatt vor die Oeffentlichkeit, daz eine Nachbildung von Arnold Böck lin s „Die Insel der Toten! in Bildgröße von 35 X Ss em Hetet. Das im Besitz des flädtischen Mufeumg in Leipzig befindliche Driglnal ist allen Kunstfreunden bekannt und teuer. Sle Trowitzschsche Nachblldung zeichnet sich durch große Treue in der Zeichnung wie in den Farben aus und kann als ein Musterwerk der modernen Nach⸗ bildungs kunst gelten. Bas Bild, das zu dem Preife bon 25 bon den Kunsthandkungen bejogen werden kann, wird gewiß vielen Kunst⸗ reunden als wertvoller Wandschmuck willkommen fein.

Kurze Anzeigen

eu erschlenener Schriften, deren Besprechung vorbehalten blelbt. insendungen sind nur an die Redaktion, Wil belm straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle stait.

Für alle Welt. Illustrierte r . mit der Abtellung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Raturwisfenschaften und Technik. Xiv. Jahrgang 19038. Heft 2 u. 3. Jährlich 28 Hefte à Gi Berlin V. 57 Deutsches Verlagshaus Bong u. Eo. ans Ulrich und Der Narr zum Briege. Zwei Nobellen don edor So mm er. 240 K, eleg. gebdn. 3,50 S6 Halle a. S., R. Müblmanng Verlag (Mar Groffe) Aus Alt- Büsum, ein Menschenleben (H. Th. Behreng) von 1. Bohren s, gitzm an n. 2h M Dortmund, Fr., Wilh. Muhfug. Wissenschaft und Bildung, Einzeldarstellungen aus allen Gebieten des Wissenz, Rr. 14, is, 17, 5 und 2: Welt-

anschgunngen der Gegenwart in Gegensatz und Ausgleich. Von Professor Dr. C. Wen zig. Gebdn. 165 d David und sein Zeitalter. Von Professor Dr. B. Baentsch. Gebön. L25 M Beethoven. Von Professor Dr. Freiberr von der

fordt. Gebdn. 125 M Lebensfragen. Pie Vorgänge des

toffwechsels. Von Professor De. Felix B. Ahrengz. ebdn. 25 M -— Heinrich von Kleist. Von Professor Dr. H. Roet te ken. Gebdn. 125 S6 Leipzig, Quelle u. Meyer.

Jean Paul- Worte. (Erniehung,) Ausgewählt und mit Einleitung versehen von Achim von Winterfeld. 56 S. Kart. O, 75 AM eng, Felix Dietrich.

J. J. Rousseau⸗Worte. Ausgewählt und mit Einleitung bersehen von Achim von Winterfeld. 124 S. Kart. 1,56 M Leipzig, Felix Dietrich.

Schopenhauer⸗Worte. Ausgewählt und mit Einleitung ver— i ö him von Winterfeld. 160 S. Kart. 2 Æ Leipzig,

elix Dietrich.

Meyers Volksbücher. Nr. 1467 bis 1490. Gedichte von *. rdinand Freiligrath. Kritisch durchgesehene Auzswahl ꝛc. von

r. Hans Henning. Sb0 M Deutsche Geschichte im Lichte deutschen Volkötumz. Von Hans F. Helm olt. 9,30 M Das Nibelungenlied. Uebersetzt von Karl Simrock O, 0 M Der Kantor von Seeberg oder Pelimütze und Gefang“ bu ch. Volks⸗ c. el lung von Gustgv Nieritz. O20 M Alexander Menzikoff oder Die 2 des Reichtums. Von Gustav Nieritz. G 20 Der Pau kendoktor. Der Kreuzturm zu Dretznden. Erjählungen von Gustav Nieritz. gI0 M Weimar und Jena. Von Adolf Stahr. 2 Bde. O70 ο Leipzig, Bibliographisches Jnstitut.

Joachim - Gedenkbüchlein. Von Lothar Brieger— Fa er (aer O, 75 M Berlin W. 30, Motzstr. 69, Nagel u.

ursthoff.

Brackwasser. Reman von Martin Bücking. 3 „, gebdn. 4 M. Berlin W. 35,6 Steglitzerstr. d, B. Behr Verlag.

Handel und Gewerbe.

(Aut den im Reichsamt des Innern zusammengestell ten „Nachrichten für Handel und Industrie“ )

Oesterreich⸗ Ungarn.

Weingese tz. Ein österreichische; Gesetz vom 12. April 1907 regelt den Verkehr mit Wein, Weinmost und Weinmaische. DVarnach sind als Verfälschung von Wein oder Weinmost nicht

anzusehen: die in der rationellen Kellerbehandlung in r) der Halt⸗ ederherstellung

barmachung von Mosten und Weinen und der W

kranker Moste und Weine anerkannten Verfahrensarten, und zwar auch dann, wenn bei deren Anwendung geringe Mengen gesundheitsunschädlicher Stoffe oder nicht mehr als? Volum⸗ hren Weingeist in den Wein oder Weinmost gelangen; hier⸗ er gehören insbesondere das Schönen (Klären) mit me anisch wirkenden Schönungsmitteln, dann das Schwefeln, das Um⸗ gären, das Auffrischen mit Kohlensäure und das Entfärben mit rer,, d. Tier⸗ oder Pflanzenkohle; die Vermischung (der Verschnitt) von Wein mit Wein sowie mit Weinmost; das Entsäuren mit reinem, gefälltem, kohlensaurem Kalke; bei der Wieder herstellung erkrankter Weine und Weinmoste der Zusatz von Weisäure im Höchstausmaße don 1 g auf dag Liter i Natriumbisulfit im Höchstaugmaße von 5 g auf das ektoliter; das 1 von Wein durch Behandlung mit frischen Rotwein« trestern oder durch Zusatz von Karamel. Diese Bestimmungen finden 3. auf versetzte Weine, das sind Süß. (Dessert⸗ und Schaumweine, fowle auf aromatisierte und ge⸗

würzte Weine Anwendung. von e, , ist überdies die

Bei der Herstellun Verwendung von technisch reinem Rohr. und Rübenzucker (Ronsum. usatz von Wenngeist in

jucker), Rosinen oder Korinthen und der solcher Menge e n daß dag Erzeugnis nicht mehr als 221 Volum. projent Weingelst entbält. Bei der Herste lung der atomattsterten und gewürzten Weing dürfen neben die sen auch die für die Erfiel ung der be , mn. Geschmackzwirkung erforderlichen Zusätze verwende] werden.

Bei der Frzeugung von Schaumwelnen sind diesentgen in der rationellen Schaumwein fabrikatlon üblichen, sonst unstattbaften Ver- sabrengarten und gesundbeltgunschädlichen Zusätze gesatter. die zur ine eines entsprechenden Säuregebalfg und Bukett erforder⸗

nd.

Der 3a von technisch reinem Robr. und Rübenzucker (Konsum⸗ zucker) ju Weln oder Welnmost ist im Übrigen nur mif besonderer ig, gi. fa a. *

e Zufüqung folgender Stoffe gilt als Verfälschung, soweit nicht die vorgenannten Augnahmen Plaß greifen:

Getrocknete Früchte (Rostnen, Korintben) sowie Feigen und Jo. hannisbrot oder andere zuckerhaltige Pflanzen und Pflanzentesse, alle dlese auch in Auszügen und Abkochungen, Fünstliche Süßstoffe wie Saccharin, Dulein u, dergl, Glyjersn. Starke zucker, unrel ner Spri Tamagrinden und Zubereitungen seder Art aus Tamarinden, Obsfmmo und Obstwein * Art, Gummi und senstige den Ertrakt erböhende Substanzen. Bukettstoffe, ofen , Moststoffe. Ruck stande bon der Kognakerjeugung, Färbemittel, Säuren und säurchaltige Stoffe, lösliche MNuminiumsalse (Alaun u. dergl.), Kochsals, Baryum