1907 / 245 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

.

eschließungen von Reichsangehörigen und Schu genossen, 3 chluß der unter , , , Gh e stehenden Schweizer, vorzunehmen und die Geburten, Heiraten und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.

Bekanntmachung, betreffend Erweiterung des Fernsprechverkehrs.

Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und den Orten des Reichstelegraphengebiets: Dolgen, Neumark, und Meppen ist erbffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhn⸗ siches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr mit den genannten Orten je 1 6

Berlin C., den 12. Oktober 1907.

Kaiserliche Oberpostdirektion. Vor beck.

Branntweinerzeugung und Branntweinverbrauch im Monat September 1907.

Nach den Angaben der Direktivbehörden.

Im Kalendermonat September 1907 wurden

. unter

steuerlicher Kontrolle verblieben

zur steuerfreien Verwendung

Verwaltungẽ⸗ abgelassen

berirke erzeugt

Reinigungsan

im ganzen

Am Schlusse des Kalendermonats September 1907 sind in den Lagern Im Rechnungsmonat September 1907 sind nach Versteuerung in den freien Verkehr gesetzt

darunter vollstãndig denaturiert

und

Hektoliter Alkohol

Preußen. Ostpreußen . We de, e. . Brandenburg..

ommern ... 3. . ,

H Schlesw. Holst.

. ö

10071 8978 22811 13 018 12 560 26 154 21 017 5 895 8011 13 307 3069 13 542 11

1658 444

5184 10355 1322 1922 2139 2755 2103 1200 898 300 463 1399 5132 2981

23031 47275 72 604 71275 78 568 50 908 63 445 6571 32654 3909 1441 7911

1933 3479 2420 4312 6 860 10 952 4781 1414 6h8

2173 3775 8459 5 605 7139 11992 7125 2243 1435

640 18 950

en⸗Nassau. 1813 einland ... 5281 Hohenzollern. 16

Preußen.. 57 096

5608 928029 2535 3259 1701

967

561

430 172

13 008 26 215 4051 11363 2044 9 327 1086 107 162 120 464 52 21 404 64 . 152 . . K i5// 2425 344 ls. Lothringen. 116 5656 Deutsch es Steuergebiet 84 832 46990

egen im 6 1906 76 239 99 525 59 803 774908 182439. Mit Anspruch auf Steuerfreiheit wurden ausgeführt im

Monat September: . Branntwein, roh und gereinigt 33 289 hl A. 795

Iranntweinfabrikate . 1208

üringen. . 6 2 . ö raun ; Anhalt..

09 654 196597

. .

) Hierunter sind auch enthalten die Alkoholmengen, welche zur

Erlangung der , nach dem Freihafengebiet Hamburg aus⸗ eführt, aber auf inländische Lager zurückgenommen wurden, um von da n verarbeitetem Zustande wieder ausgeführt zu werden. Nicht aber sind darunter e e el Branntwein und Branntweinfabrikate, die gegen Steuerfreiheit auf Ausfuhrlager (Bfr. O. J 58) gebracht wurden.

Berlin, den 12. Oktober 1907. Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Vizeoberstallmeister Freiherrn von Esebeck und dem ofmarschall Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des . von Trotha das Prädikat Exzellenz zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberpräsidialrat Dr. Freiherrn von Lützow in Stettin zum Landesdirektor der Fürstentümer Waldeck und yrmont mit dem Amtschgrakter als Präsident und unter Belassung des Ranges der Räte dritter Klasse zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Pfarrer Fritsch in Preungesheim zum Metropolitan

der . Feat sgen,. im e f nchen Cassel, zu ernennen.

Just izmin isterium.

Der Amtsrichter Richard Schroeter in Gleiwitz ist an das Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg versetzt. Bei dem Landgericht in Elberfeld sind ernannt; zu Handelsrichtern die Kaufleute Ernst Baum ann in Solingen und Emil Grünebagum in Elberfeld, zu stellvertretenden Handelsrichtern die Fabrikanten Adolf Heuser in Solingen und Robert Künne in Elberfeld. . J Der Notar Roever in Eschwege ist infolge seiner Ueber⸗

In der Liste der Rechtsanwälte sind ,. die Rechts⸗ anwälte Geheimer Justizrat Elsner bei dem Amtsgericht in Leobschütz und dem 6. in Ratibor, Justizrat Schmid bei dem Amtsgericht in Segeberg, Werner bei dem HOber⸗ landesgericht in ö al bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Danzig, Dr. Schmitz bei dem Amts⸗ ericht und dem 2 f in Bromberg, Dr. Da vidsohn, aus dorff, Dr. Littmann und Dr. Mendelsson bei dem Amtsgericht in Breslau, Vel der bei dem Amtsgericht in , . und von Koeller bei dem Landgericht in alle a. S. .

Mit der Löschung des Rechtsanwalts, Jui st gz Schmid in Segeberg it zugleich sein Amt als Notar erloschen.

In die ö. der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt e, aus Danzig bei dem Ämtsgericht in Hohensalza, der frühere Rechtsanwalt Dr. von Renthe genannt Fink bei dem Landgericht in Halle a. S, die Gerichtsassessoren Richard Salinger bei dem Landgericht 1I1 in Berlin mit dem nstz in Charlottenburg, Riesenfeld bei dem Landgericht in Breslau, Fritsch bei dem Amis⸗ gericht und dem Landgericht in Landsberg a. W., Dr. Siegfried Engel bei dem Amtsgericht Berlin⸗ Schöneberg, Büge bei dem Amtsgericht in Zossen, Maskos bei dem Amtsgericht in aldenburg, e Richter bei dem Amtsgericht in Recklinghausen, Eri Kanoldt bei dem . in Quedlinburg, Karl Schmidt bei dem Amtsgericht in Bleicherode, Abrahamsohn bei dem Amtsgericht in Neustadt i W-⸗Pr, Dr. Kleist bei dem Amts⸗ gericht in Demmin, die früheren Gerichtsassessoren Dr. Linden⸗ berg bei dem Oberlandesgericht in Celle, Dr. Arnoldi bei dem Landgericht III in Berlin mit dem Wohnsitz in Char— lottenburg und der frühere Regierunggassessor Schlieckmann bei dem Landgericht in Halle a. S. , . Der Landgerichtsdirektor, Geheime Justizrat Schmidt in Limburg und der Rechtaanwalt und Notar, Justizrat Hentschel in Zielenzig sind gestorben.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem zum Kreigtierarzt ernannten Tierarzt Georg Boltz ist die Kreistierarztstelle zu Jork verliehen worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Dem Stabsarzt an der Kaiser Wilhelm⸗Akademie Dr. Wilhelm Hoffmann in Berlin, dem Vorstand der physi— kalischen Abteilung der Urania Dr. B. Donath in ghar⸗ lottenburg, dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg Dr. Felix Bernstein sowie dem Privatdozenten in der . chen Fakulät und Ober⸗ arzt an der Medizinischen Klinik der Universität zu Marburg Dr. Otto Heß 4 das Prädikat Professor beigelegt und

der Priwatdozent, Professor Dr. Friedrich Kutscher zu , zum Abteilunggvorsteher am Physiologischen Institut der arne mn e ih ernannt worden.

nen, u. *. 2 *

Abgereist:

Seine Exzellenz der Präsident des Reichseisenbahnamts Schulz, in dienstlichen Angelegenheiten nach Westpreußen.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 14. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König und Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind, „W. T. B.“ zufolge, gestern früh von Cadinen nach kurzem Besuche in Danzig im Jagdschloß Hubertusstock eingetroffen.

Der Ausschuß des Bandesrats für Handel und Verkehr hielt heute eine Sitzung.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Leipzig“ am 11. Oktober in Amoy eingetroffen. . . S. M. S. „Iltis“ ist am 11. Oktober in Kiukiang (Yangtse) eingetroffen. . S. M. S. „Panther“ ist am 11. Oktober in Victoria (Kamerun) eingetroffen und geht morgen von dort nach Duala in See.

Deutsche Kolonien.

Der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dernburg hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, in Daressalam gestern an Bord des Dampfers „Prinzregent“ die Heimreise angetreten.

Oesterreich⸗Ungarn.

In dem Befinden des Kaisers Franz Joseph ist eine wesentliche Besserung nicht eingetreten. Das „Wiener Telegraphen⸗Korrespondenzbureau“ veröffentlicht folgende Bulletins:

Wien, 13. Oktober (Mittags). Der Kaiser verbrachte die letzte Nacht recht gut; der Monarch stand um 53 Uhr auf. und war um diese Zeit fieberftei. Erst gegen 8 Uhr stellte sich leichtes Fieber ein, welches mit Unterbrechungen bis jetzt andauert. Der Katarrh als solcher beginnt sich zu lösen; der Hustenreiz ist nicht mehr so intensiv, der Augwuif reichlich; Kräftezustand und Nahrungtaufnahme sind be⸗ friedigend; das objektive Befinden ist im allgemeinen nicht ungünstig.

ken, 13. Oktober (Abends). Die Temperatur ist von Mittag ab gestiegen, jedoch nicht höher als an den vorhergehenden Tagen. Der Kräftezustand ist befriedigend, die Nahrungtaufnahme hinreichend.

Die am Mittwoch voriger Woche im Ministerium des Aeußern begonnenen Besprechungen über die mit dem Aus⸗ gleich zusammenhängenden staatsrechtlichen Fragen haben

der Süd⸗Norddeutschen Meldung des „W. T. B.“, gestern aufgehoben worden.

bei der Nordwestbahn sowie

Die passive Resisten 2 ist, nach einer

erbindungsbahn

Im ungarischen Abgeordnetenhause beant⸗

wortete der Minister des Innern Graf Andr as a vorgestern die Interpellation des Abg. Mezoessy (Soz.),

allgemeine Stimmrecht, und führte, „W. T. B.“ zu⸗ olg, aus:

etreffend das

ie Regierung habe feierlich versprochen, eine Gesetzesvorlage zu

machen; ez sei eine politische Unmöglichkeit, daß sie dieser Zusage, für dle fie sich mit ihrer Ehre verbürgt habe, untreu werde. Die der Verzögerung liege darin, daß das von der früheren Regierung ge— sammelte Material mit Rücksicht auf die einzelnen Wahlkreise auf⸗ gearbeitet werden müsse, wag viel Zeit erfordere, durch Demonstrationen werde die Frage der Wahlrechttsreform so bald als möglich so gelöst werden, daß auf den nationalen Charakter des Staates Bedacht genommen werde.

Ursache Auch ohne Drängen

Die Antwort des Ministers wurde zur Kenntnis genommen.

Frankreich. Der Kongreß der radikalen Partei ist gestern ge⸗

lossen worden. In der vorgestrigen Sitzung sprach sich der ken, „W. T. B.“ zufolge, für vollständige Durch führung des Trennungsgesetzes aus und erklärte sich für . Ab⸗ stimmung . Listen, proportionellen Einführung eines allgemeinen Arbeltsvertrages und

obligatorischen

en r. aber das Prinzip der zlich wurde ein Antrag auf eines zwischen Arbeitgebern und In der Schlußsitzung verlas

ertretung. Schlie

Schiedsgerichts Arbeitnehmern angenommen.

der Maire von Lyon, Herriot, eine Erklärung der Partei,

in der sie ihre Friedensliebe betont und versichert, daß sie an dem Prinzip eines obligatorischen Schiedsgerichtshofes fest⸗ halte, daß sie die Nationalitäten achte, aber ebenso auch von einem glühenden Patriotismus beseelt sei. Die Partei stelle die militärische Pflicht über jeden Streit.

Nußland.

Durch einen Ukas an den Senat sind die Wahlen der Abgeordneten für die Reichsdumg in gan Rußla d, mit Ausnahme der Gouvernements Wilna, Archangelsk, Wladimirsk, Wologda, Woronesch, Kowno,. Kursk, Nishnij⸗Nowgorod, Si. Petersburg und Charkow, „W. T. B.“ zufolge, auf den 27. Oktober festgesetzt worden. In den genannten Gouvernements werden die Wahlen am 1. November, in Polen am 31. Oktober vorgenommen werden. Für die griechisch⸗ orthodoxe Bevölkerung der Gouvernements Ljublin und Sjedlez sind die Wahlen auf den 27. Oktober und für den Kaukasus gleichfalls auf den 2. Oktober angesetzt worden. Spanien. Die geplante Reise des Königs und der Königin nach Oesterreich ist, nach einer Meldung der „Correspon⸗ dencia de Espana“, endgültig verschoben worden. Die Ma⸗ jestäten werden sich Ende des Monats nach England begeben. Der spanische Botschafter in Wien hat den Auftrag erhalten, diese Entschließung dort zur Kenntnis zu bringen mit dem Hinzufügen, daß der König und die Königin nach ihrem Be⸗ suche in London nach Wien kommen würden, falls sich dann der Zustand des Kaisers Franz Joseph gebessert habe. Portugal.

Die portugiesische Regierung hat, wie das W. T. B.“ meldet, den von Frankreich und Spanien vorgeschlagenen Maßnahmen zur Unterdrückung des Waffenschmuggels in Marokko zugestimmt.

Niederlande.

Die Regierung hat den Kammern vorgestern einen Gesetz⸗ entwurf, betreffend Aenderung der Verfassung, vorgelegt. Danach sollen, wie das, W. T. B.“ meldet, die Beschränkungen des Wahlrechts fortfallen, um das allgemeine Wahlrecht durch⸗ zuführen und auch den Frauen das aklive und passive Wahl⸗ recht zu gewähren. Die Regierung schlägt nur einige Aenderungen des Vorprojekts der parlamentarischen Kommission in den Kapiteln über die General- und Provinzialstände und über die Gemeinderäte vor. Entgegen dem Vorprojekt soll der ersten Kammer das Amendementsrecht nicht verliehen werden.

Türkei.

Nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen⸗ Korrespondenz⸗Bureaus“ verspricht die Durchführung der türkischen Justizmaßregeln in Mazedonien wenig Erfolg. Bisher sind nur die Friedensgerichte durchgeführt worden. Alles übrige, wie die provisorische Errichtung einer Rechtsschule in Saloniki, läßt viel zu wünschen übrig. Die eingeführte täglich zweistündige Unterrichtserteilung des Ge⸗ richtspräsidenten an untergeordnete Beamte in den Wilajets und Bezirksorten hat nur fraglichen Wert. Ueber das Religionsverhältnis und die Sprachlenntnisse der Beisitzer aus den verschiedenen Gebieten 6. Beschwerden vor.

Sowohl von griechischer als auch von serbischer Seite ist bei der Pforte Beschwerde erhoben worden, indem auf die jüngsten Ueberfälle seitens bulgarischer Banden hingewiesen wurde und Mitteilungen über angebliche neue Vorbereitungen der bulgarischen Komitees und Banden gemacht wurden.

Auf Grund des Irades bezüglich Vollstreckung politischer Todesurteile zum Zwecke der Abschreckung sind am Freitag in Kavala ein Grieche, der einen Bulgaren aus politischen Motiven ermordet hatte, und in Saloniki ein Bulgare wegen gemeinen Mordes gehenkt worden.

Asien.

Die Grenzregulierungsarbeiten auf der Insel Sachalin sind, wie die „St. Pekersburger Telegraphenagentur“ meldet, beendigt. Auf der Grenzlinie, längs welcher eine zehn Meter breite Schneise durchgehauen wurde, sind ae,, aufgestellt. Die geographische Lage der Inseln onecon soder nach anderer Benennung Todomostrih und Robin ist gleichfalls bestimmt und ihre Beschreibung zusammengestellt worden. Die Auswechselung der Pläne und der anderen Dokumente soll Ende März nächsten Jahres in Wladiwostok erfolgen, wo die letzte endgültige Sißung der russischen und japanischen Grenzkommission stattfindet.

Afrika.

Der Korrespondent des „Reuterschen Bureaus“ in Rabat . vorgestern eine Unterredung mit dem Sultan bdul ÄÜsis, in der dieser, W. T. B.“ zufolge, erklärte:

Er sei naturgemäß über die Lage des Landes beunruhigt, hoffe aber, daß guter Wille die Krisis siegreich überwinden und imstande

e ler als Regierungsassessor in die landwirtschaftliche Ver⸗ wa

tung aus dem Amte geschieden.

obiger Quelle zufolge, vorgestern einen befriedigenden Abschluß gefunden.

sein werde, die gewünschten Reformen ins Werk zu setzen. Er sei voller Zubersicht, daß die Kämpfe nunmehr ein Ende haben

alle a. Saale 34

Wenn die französischen Streitkräfte ohne Säumen das bürge er dafür, daß die Schauja⸗Stämme bewahren würden; wenn die Truppen aber im nde blieben, so fürchte er ein beständiges Wiederaufflackern der nlonalen Leldenschasten. Er sehe Mulay Hafid nicht als ernstlichen ener an und hoffe zuversichtlich, daß diplomatische Verhandlungen iPerhältnisse regeln würden; wenn aber diplomatische Verhand⸗ ngen nicht fruchteten, so sel es Zeit, gegen Mulahy Hafid vor— en. ; 36 einer gestern stattgehabten Unterredung mit dem franzö⸗ chen Gesandten ö , sprach der Sultan, wie der Felair“ meldet, sein lebhaftes Bedauern über die Vorgänge Üdschhka aus und erklärte, die Franzosen seien bei Aus⸗ hrung ihrer Vergeltungsmaßregeln volltommen im Recht. Die Mahalla von Sittat, die von Mulay Hafid be⸗ hligt wird, befindet sich zur Zeit in der Kasbah der edlunas, etwa 30 km von Casablanca entfernt. Sie hat ö Eingeborenenstämme, die sich unterworfen haben, aus⸗

plündert.

4 n. * . verließen, so

den g e allun

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens⸗ und Futtermittel im Monat September 1907

trugen in Preußen nach der Stat. Korr.“ für 1000 kg: Weizen Z (im August d. J. 208, im September 1906 171) MS, Roggen 193 s8 bezw. 153) S, Gerste 172 (172 bezw. 152) M, Hafer fz (1965 bezw. 1652). 6, gelbe Erbsen zum Kochen 2657 (255 bezw. OM) „, weiße Speisebohnen 318 (317 bezw. 326) M, Linsen 598 g5 bezw. ha) M, Eßkartoffeln 58,8 (61,6 bezw. 50, 1) M, Richtstroh 1 (63,95 bezw. 45,4) „66, Heu 69.5 (65,7 beiw. 48,1) „, ndfleisch im Großhandel 1280 (1279 bezw. 1296) *; im Klein⸗ ndel für 1 Rg: Rindfleisch von der Keule 1,63 6. bezw. 1.67) 4, m Bauche 1,39 (1,38 bejw. 15,43) S6, Schweinefleisch 1,59 (1,58 w. 1,674) M, Kalbfleisch 1.65 (1,62 bezw. 1,69) „, Hammelfleisch Bo (1,64 bejw. . „M, inländischen geräucherten Speck 1,B75 (1,71 jw. 1,88) we, Eßbutter 2.53 (2, 45 bezw. 2,51) S6, inländisches chweineschmalz 1,57 (1,67 bezw. 1,82) 6, Weizenmehl zur peisebereitung 35 (35. bejw. 31) J, Roggenmehl 32 (31 jw. 27) , für 1 Schock Eier 429 (3, 97 bezw. 21)

Die Prelse für Weizen und Roggen sind im September d. J. den meisten Märkten gestiegen, 3 die 3 nachge⸗ hen haben. Die Preiserhöhungen betragen bei Weizen: in hderborn 17, in Breslau 15, in Aachen 14, in Hanau 13, in leiwitz und Neuß 12, in Frankfurt a. D. 11, in Bromberg und erlin 8, in Posen und Görlitz 7, in Stralsund 6, in Steltin 5, Halle a. S. 4, in Osnabrück 3, in Magdeburg 2, in Hannover

d Koblenz 1 , beim Roggen: in Stettin 15, in Frankfurt a. O. in Magdeburg 13, in Hanau 12, in Neuß und Aachen 11, in

und

leiwitz 19, in Breslau und Berlin 9, in Danzig, Görli ader⸗

alle a. S. 7, in Bromberg 6, in Posen 5, in Stralsund und in 3, in Königsberg i. Pr. und Hannover 1

sie Ehescheidungen in Preußen nach Stadt und Land 1905.

Im Anschlusse an unsere früheren Mitteilungen über die Ebe— eidungshäufigkeit in Preußen *) wollen wir heute betrachten, wie sich Ehescheidungen auf Stadt und Land verteilen. Es wurden im nhre 1905 nach der „Stat. Korr. rechtskräftig Ehen geschieden in den Städten auf dem Lande far e e . v. 6. in den auf dem Städten Lande im Staate. 5325 77,7 17,5 43 in der Provinz tpreußen zestpreußen stadtkreis Berlin.. randenburg ommern

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1;

Auf die Städte Preußens entfallen hiernach über drei Viertel, pf das flache Land hingegen noch nicht ein Viertel der im Staate mittelten Ehescheidungen. Sind letztere also im Stadtgebiete über⸗ nupt mehr als dreimal so haufg wie in den Landbeztrken, so ist derselts die Zahl der stehenden Ehen in den Städten (init 45,9 v. S.) sch erheblich geringer als auf dem Lande (mit 54,1 v. S.); um so härfer tritt mithin der Unterschied zwischen der städtischen und der indlichen Scheidungshäufigkeit hervor. Aus obiger Zusammenstellung Abt sich, daß 1905 im Gesamtstaate von se 16 500 bestehenden Ehen den städtischen Gemeinden 17,5, in den ländlichen dagegen nur 4,3 scheden worden sind, oder mit anderen Worten in ersteren schon wa jede 570, in letzteren erst jede 2300. Che, in den Städten also mehr als viermal so großer Bruchteil der vorhandenen Ehen als dem platten Lande.

Auch, propinzweise sind im Stadtgebiete die Scheidungen im perhaͤltnis zur . der Ehen durchweg viel und zwar mit alleiniger uüänahme der Provinz Brandenburg um ein mehrfaches haͤufiger . in den ländlichen Gemeinden. Während demgemäß in den Städten ler Landezteile mit Ausschluß von Posen und Hohenzollern durch— Hnittlich schon auf weniger als 1000 Ehen eine Scheidung kommt, dies auf dem Lande nur in der Provinz Brandenburg der Fall; ju hterer 3 bedenklichen Scheidungshäufigkeit liefern indes vielfach schon ganz stäbtisch bebauten ländiichen Vororte Berlins n Hauptbeitrag.

Von besonderem Interesse dürfte noch sein, die Scheidungeztffern Groß stäbdte Preußens (mit über 160 G00 Einwohnern) zu be— achten. Gz betrug im Jahre 1905 die Zahl der Ehescheidungen

über auf je 10 000 über auf je 109000 haupt stehende Ehen haupt stehende Chen h, 1 169 31,7

282 303 24,9

185

23 34, 377 Jö, 3 366 363 355 32,3 33, 15.5 15.5 2l,4

Ki

Elberfeld ... 3 Barmen .... hne, Gelsenkirchen .

148

rankfurt a. M. 145 püsseidorf. .. 121 nnoper ... 122 agdeburg .. 1371 garlottenburg 164 fen a. Ruhr 63 tn ö nigsbergi. Pr. nuigburg ö 9 hottmund .. Wiesbaden ..

zusammen . 3632 ; (fie 2s Grohstäͤdte Ee enn enn ga ch ehr lib elt

Gesamtzahl der Ehescheldungen im Staate und fast zwei Drittel

Vergl. Nr. 149 des

8 w * Junk Ee. „Reichs und Staatganjeigers“ vom

derjenigen in den Städten überhaupt. Im Verhältnis zu den stehenden Ghen war die Scheidungshäuftgkeit der Großstädte zweieinhalbmal so bedeutend wie im Gesamtstaate und etwa anderthalbmal so hoch wie bei der Gesamtheit der Städte. Zwar ist auch noch unter den Groß—= städten der größte Bruchteil der bestehenden Chen in Berlin gerichtlich eschieden worden; indes folgen hier schon ohne besonders erheblichen Abstand ltona und Kiel sowie selbst Rixdorf, Breslau und Düsseldorf, während in Posen mit weniger als fünf Scheidungen auf 10 600 stehende Chen die Scheidungshäufigkeit auffallend gering ist. Außer in Posen steht nur noch in Cassel, Crefeld, Aachen und Duisburg die großftädtische Scheidungęziffer hinter der allgemeinen städtischen der belreffenden 2 . stehenden geł e im vorstehenden gekennzeichnete Erscheinung, daß in Preußen die Cheschtidungen auf dem platten Lande und in den i n Städten erheblich seltener sind als in den Großstädten, kehrt in allen sonstigen Kulturstaaten wieder.

Zur Arbeiterbewegung.

Die „Bresl. Zeitung! meldet:; Die Hedwigwunschgrube in Borsigwerk erhöhte aus freier Entschliehung ihren Arbeitern, die sich in diesem Jahre nicht an den Lohnbewegungen beteiligt haben und überhaupt nicht mit Forderungen hervorgetreten sind, den Schicht⸗ lohn. Die Hauer und Schlepper erhalten für jeden Wagen 2 9 mehr. 6 die Wagenstös ßer wird der Schichtlohn um 20, für die Tagarbeiter um 10 erhöht. Die Erhöhung des Gedinges hat unter der über 2500 Mann starken Belegschaft große Genugtuung hervorgerufen.

Vie ‚Rh.⸗Westf. Itg. meldet aus Bochum: Die General versammlung des Knappschaftsvereins am Sonnabend lehnte die vorgeschlagenen Statuten ab. Zum 1. Januar 1908 wird die Regierung neue Statuten zwangsweise festsetzen.

Nach einer von ‚W. T. B. übermittelten Meldung der „Frank⸗ furter Oderjeitung“ steht die Beendigung des Streikes im Niedgrlausitzer Braunkohlenrevier unmittelbar bevor. Auf eine Anfrage der Streikenden bei den Werktwerwaltungen, ob die Ausständigen die Arbelt wieder aufnehmen könnten, wurde ihnen geantwortet, daß dieß zu den alten Be— dingungen und soweit noch Plätze frei seien, geschehen könne. Hierauf fanden am Sonnabend sechs große Versammlungen der Ausständigen statt, Auf Grund des Ergebnisses dieser Versamm— lungen beschloß die Streikleitung, daß sich die Ausständigen heute, Montag, früh 5 Uhr, auf ihren Werken zur Wiederaufnahme der Arbeit melden sollten.

In Leipzig sind die Musikinstrumentenarbeiter, etwa 2000 an der Zahl, der „Lpz. Ztg.“ zufolge, in eine Lohnbewegung ein⸗ getreten. Den Arbeitgebern waren folgende Forderungen unterbreitet worden: Für die Lohn und Alkordarbeiter: 1) Einführung der 53 stündigen wöchentlichen Arbeitszeit, täglich 9 Stunden, Sonnabends 8 Stunden. 2) Für die Tischler, Polierer, Drechsler und Instru⸗ mentenmacher ein Mindeststundenlohn von 52 9, für Arbeiter dieser Branchen unter 20 Jahren 45 9, auf die zurzeit bestehenden Stunden⸗ löhne von 42 bej. 48 3 und mehr ein Aufschlag von 100ͤ. ö Für die Maschinenarbeiter ein Mindeststundenlohn von 47 8; auf die bereits bestehenden Stundenlöhne von 43 3 und mehr ein Aufschlag von 109,0. ). Auf die zur Zeit bestehenden Akkordlöhne ein Aufschlag von 1006. 5). Für die ersten beiden Ueberstunden ein Zuschlag von 33 oo, für Nacht, und Sonntagzarbeit s0b/ g. 6) Für die in der Mechanikenbranche beschäftigten ungelernten Arbeiter und Arbeiterinnen unter Ausschaltung der obigen Mindestlöhne ein Aufschlag von 100 auf die bestehenden Lohnsätze. Auf diese Forderungen hat der Arbelt⸗ geberschutzverband für das h, ,. geantwortet, daß die Arbeit⸗ geber die Vermittlung des Holjarbeiterverbandes ablehnen und vor— ziehen, die Lohn- und Arbeitsbedingungen in den einzelnen Betrieben mit ihren Arbeitern selbst zu regeln. Daraufhin faßte eine Ver sammlung der Arbeiter eine Resolution, in der die Arbeiter der ein⸗ zelnen Betriebe aufgefordert werden, unverzüglich durch zu ernennende Werkstattkommissionen bei den Unternehmern vorstellig zu werden und von dem Ergebnis der Verhandlungen der Organisationsleitung sofort Kenntnis zu geben. . ,, in Mailand (ogl. Nr. 244 d. Bl.) ist been det. Auf Veranlassung der Arbelts kammer hielten die organisierten Arbeiter, wie W. T. B.“ berichtet, gestern eine Ver⸗ sammlung ab, auf der dem Antrag der Arbeitskammer gemäß be— schlossen wurde, die Arbeit heute, Montag, früh wieder aufzunebmen. Die in öffentlichen Diensten beschäftigten Arbelter sollten die Arbeit schon gestern wieder aufnehmen. Die Buchdrucker haben die Arbeit bereits wieder aufgenommen und die Blätter können wieder erscheinen, Ebenso arbeiten auch die Gasarbeiter wieder. In Bologna, wo der Generalausstand, um die Uebereinstimmung mit den Mailänder Ausständigen zum Ausdruck zu bringen, verkündet war, sollte die Beendigung des Ausstandes gestern abend angezeigt werden. Die Angestellten der Eisenbahn haben beschlossen, den Dienst unverzüglich wieder aufzunehmen.

Kunst und Wissenschaft.

Im Verein für Deutsches Kunstgewerbe sprach am ver⸗ angenen Mittwoch der Geheime Regierungsrat Dr. ing. Der mann kuthesius über Probleme des Kunstgewerbes. Seine Aus—

führungen gipfelten etwa in folgendem: Unser unt ewerbe ist heute eine Kulturmacht, aber mit iseinem Namen deckt 3 das, was wir darunter verstehen, nicht mehr. Sein Wesen liegt heute nicht darin, ob Schmuck oder Entfaltung an einem Gegenstande vorhanden ist oder nicht, es liegt auch nicht darin allein, daß die Gestaltung dez Gegenstandes aus künstlerischer Absicht heraus erfolgt. Ausschlaggebend ist vielmehr nur der gesamte Stand des Geschmackg: steht dieser im Ver⸗ fertiger hoch genug, dann wird das Erzeugnis im Dienste der künstlerischen Kultur stehen; hat der Verfertiger keinen Geschmack, so wird sein Erzeugnig, auch wenn es angeblich dem Kunstgewerbe angehört, die 6 Kultur nicht fördern. Das Streben, allem unserem Gestalten künstlerische Harmonie zu verleihen, ist allgemein geworden, aber von der harmonischen Kultur früherer Zeiten sind wir noch weit entfernt. Mancherlei Umstände haben im 19. Jahrhundert ihren Untergang befördert. Durch den vermehrten Verkehr und den erleichterten Auttausch auf allen Gebieten ist uns die Kunst aller Zeiten und Länder geläufig geworden und dieser Reichtum hat vielfach ju einem Verzicht auf eigenes Ersinnen geführt. Als weiteres Hemmnis erweist sich unsere heutige vorwiegend wissenschaftlich technische Geistesrichtung. uch die sonale Schichtung hat sich geen früher geändert. Heute ist das Bürgertum Träger Fer Kultur, aber es ist noch nicht zu einer so geschlossenen Lebensführung, zu einem ö, . Geschmack durchgedrungen. Die heutige Stillosigkeit der Lebensführung muß durch eine verfeinerte bürgerliche Kultur abgelöst werden. Rünstlsch hervorrufen et sich diese bürgerliche Kultur nicht, sie muß sich vielmehr selbständig aus dem Wesen des heutigen Menschen entwickeln. Dag Interesse für die künstlerische Entwicklung unserer Kultur ist allgemein und der Erfolg auf dem Gebiete des eigentlichen Kunstgewerbes überall schon nach- welgbar. Die Ausstellung in Dresden 1906 hat gezeigt, daß das deutsche Kunstgewerbe der Reife entgegengeht, und 2 die neuen kunstgewerblichen Gedanken . werden. Die Innenkunst

bewelst das durch ihre Fortschritte genau so wie die Kleinkunst, die 4.

Buchkunst, die Keramik, die Arbelten in edlen und unedlen Metallen usw. Auch andere, mit dem Kunstgewerbe zusammenhängende Gebiete, wie die Baukunst, die Gartenkunst, die Denkmalspflege, lassen das erkennen; nicht minder die Reformen in der Kunst der Schaubühne, im Kindersplelseug und Kinderbilderbuch, in den Schaufensterauslagen, in der Friedhofskunst. Wichtig ist, daß die neuen künstlerischen Ideen neuerdings auch einen wirtschaftlichen Zusammenschluß erfahren haben in jenen Weikstätten, die auf einer ge⸗ regelten Zusammenarbelt mit den Künstlern beruben. Endlel

äußeren Bedürfnisse hinausgelangen zu einem Genuß unserer inneren Lebenggüter in Schönheit. Der gleiche Abend brachte das Ergebnis des Wettbewerbes, den der Verein auf Veranlassung seines Mit⸗ gliedß Richard Weckmann um Entwürfe zu elnem Plakat für das Hansa⸗Tintefaß erlassen hatte. Im ganzen waren 4368 Entwürfe eingegangen. Das Preisgericht hat kelnen ersten Preis vergeben können, dagegen die ausgeworfene Summe auf vier zwelte Preise zu je 100 4M und vier dritte Preise zu je 50 M6 verteilt. Außerdem hat das Preisgericht fünf Entwürfe zu je 30 M angekauft, zu denen zwei weitere Ankäufe getreten sind. Es sind also im ganjen 810 M unter 15 Bewerber verieilt worden.

Verkehrs anftalten.

Zu Postgufträgen nach dem Auslande wird vom Publikum an Stelle des am 1. Oktober eingeführten neuen Formulars trrtũmlicherweise oft noch das alte Formular gebraucht. Dies ist unzulässig und schädigt die Interessen der Versender, da durch die Welteryerwen dung der veralteten Formulare sich die Erledigung der Postaufträge im Auslande verzögert. Die alten Formulare werden an den Postschaltern wo auch dle jetzt gültigen Formulare jum Preise f. 5 so . 10 Stück käuflich sind, gegen neue Formulare um⸗ getauscht.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Oskar Blumgnthal, der mit seinen beiden letzten Stücken Der Schwur der Treue. und Das Glashaus“ im Königlichen Schauspielhause so freundliche Erfolge errungen hat, trat am Sonn⸗ abend an derselben Stätte mit einem neuen Lustspiel Der setzte Funke vor die Oeffentlichkeit. Neben dem seinen wies der Theater⸗ zettel diemal auch den Namen seines alten Mitarbeiters Gustav Kadelburg auf. Et ist natürlich, daß zwei so bewährte und er— fahrene Buͤhnenkenner auch diesmal ihr Publikum zu fesseln und zu unterhalten verstanden. Das Stück wurde freund- lich aufgenommen, und die Verfasser durften nach jedem Aktschluß vor dem Vorhang erscheinen. Trotzdem darf man dat Stück zu den glücklichsten der beiden Autoren kaum rechnen. Schwank— artig angelegt, ist es gar zu dürftig in der Fabel, um einen durch— schlagenden äußeren Erfolg erzielen zu können. Die pfychologische Ausführung geht aber natürlich auch nicht über das in solchen leicht geschürzten Unterhaltungestücken übliche Maß hinaus und vermag den eben angedeuteten Mangel nicht zu ersetzen. Eigentlich kommen nur drei Personen für die Handlung in Betracht. Der, trotz seiner 48 Jahre, noch sehr lebenz⸗ und liebetlustige Freiherr von Zechlin, der ewige Leutnant‘, wie er genannt wird, trifft auf dem Gut des Schwiegerhaters seiner Tochter, des Kommerzienrats Hegemann, gelegentlich der Taufe seines ersten Enkels, nach längerer Jeik wieder mit seiner Gattin zusammen. Frau Angela lebt, sie sich von der Unverbesserlichkeit ihres Clemens nach den verschiedensten Richtungen hin gründlich hat überzeugen müssen, von diesem schon selt einigen Jahren getrennt. Nun will sie sich, ihrer halben Freiheit müde, in aller Form von ihm scheiden lassen, um ihren und ihres Gatten gemeinsamen Freund, Lutz von Trendelstein, der sie fünfzehn Jahre hindurch verehrt hat, mit ihrer Hand zu beglücken. Dem Freiherrn aber erscheint seine Frau, nun er sie ganz verlieren soll, plötzlich wieder begehrengwert. Er verliebt sich glühend in sie und weiß Lutz dadurch ungefährlich zu machen, daß er dessen plötzlich erwachtes Interesse fuͤr eine andere Dame geschsckt an den Tag zleht, sodaß der alte Getreue Frau Angela auch als ein Treulofer erscheinen muß. Nach dieser Richtung hin enttäuscht, entschließt sie sich, es noch einmal mit dem alten Lebensgefährten zu versuchen, da auch in ihr, durch den Anschein, daß Clemens sich einer anderen zuwenden will, die Eifersucht und mit ihr der letzte Funke ihrer Liebe wieder angefacht worden ist. Kommerzienrat Hege— mann, der sich die Sorge für des Freiherrn zerrüttete Ver« mögengberhältnisse u. sieht, ist recht froh darüber, daß der alte Schwerenöter wieder unter die Aufsicht seiner klugen Frau kommt, und befördert die Annäherung der getrennten Gatten. Im übrigen hat er sowie die anderen Glieder seines Hauses mit der Handlung wenig, allzu wenig ju tun. Es ift den Verfassern nicht gelungen, Interesse für die Hegemanns ju erwecken. So vermochten Herr Kraußneck als Kommerzienrat Hegemann, Herr Boettcher als Bruno und Fräulein Arnstädt als Stephy nur äußerlich ihr Können zu entfalten. Frau Willig als Angela war geistvoll und liebenswürdig, besonders in der entscheidenden Unterredung mit dem Gatten im dritten Akt, die, neben dem Schluß des jweiten Akts, in dem die Treulosigkeit des sonst stets getreuen Lutz ans Licht kommt, zu den hübschesten Partien des Stückes gehört. Herr Keßler ver⸗ körperte den unverbesserlichen Freiherrn mit Glück, und Herr Vollmer entfaltete in der Charakterisierung des Lutz alle Vorzüge seiner lebens. vollen, einzigartigen humoristischen Darstellungskunst.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Aufführung von Lohengrin“ unter der Leitung des Kapellmeisters Blech statt. Fräulein Destinn, von ihrem Krankbeitsurlaub wieder zurückgekehrt, singt die Elsa, Herr Jörn den Lohengrin, den Telramund Herr Berger, die Orttud Frau Goetze, den König Herr Griswold, den Heerrufer Herr Krasa. (Anfang 7 Uhr.)

m Königlichen Schauspielhause wird morgen das neue Lustspiel von Oskar Blumenthal und Gustad Kadelburg „Der letzte Funken wiederholt.

Im Neuen Königlichen Operntbeater bringen die Schlierseer morgen den „Herrgottschnitzer von Ammergau'. Die Besetzung lautet: Taver Terofal n ng Therese Dirnberger (Lohner Traude), Marie Erhardt 8 Ludwig Wengg (Pauli Georg Schuller (Muckel) Am Mittwoch wird zum lebten Male In der , Am Freitag bleibt das Theater wegen des Gedenktags an Kaiser Friedrich geschlossen. Für Sonnabend ist die Erstauffüdrung des dreiaktigen oberbayerischen Volkestũckks Der Dorspfarrer von Maximillan Schmidt angesetzt.

In der Komischen Oper finden Wiederholungen der Dyer Tiefland! am Mittwoch und Freitag statt. Seute und morgen werden „Hoff manns Erzählungen“ gegeben. Für Donnerstag ist Werther‘, mlt Fräulein Artst de Padilla und Herrn Fran Naval in den Hauptrollen, angesetzt. Am Sonnabend wird die Dyer Carmen“, mit den Damen LVuillter und Artst de Padilla forte den Herren Naval und Armster in den Hauptrollen, gegeben.

Dat Komitee, das die Auffübrung des vaterländischen Fest⸗ spiels Stein“ von Eberbard König deranstaltet, teilt mit, daß die erste Vorstellung am 26. Oktober, am 180. Geburtztage des Reichsfreiberrn, stattfindet. Herr Virektor Alfred Dalm bat in ent.˖ egenkommender Weise das Neue Schauspielbaus Nafür a Ver e. estellt. Der Billettverkauf an der Kaffe des Neuen Schan. eib eus und bei Wertheim ist bereits eröffnet.

Im Schillersaal, Charlottenburg, Am Knie (Eingang: Blsmarckstr. 120), soll don nun an jeden Dienstag ein Qederabend stattfinden. Den morgigen ersten Abend G Uhr) erdffnen Therese ebr⸗ Schnabel und Artbur Schnabel. Fir den zweiten Abend, Diengtag, den 22. Dktober, sind Marv Wünchboff und M. Maver Mahr gewonnen worden, im Programm deg dritten Abends, Diengtag, den 29. Oktober, wirkt AlIegander Qeine- mann mit. Das Naäbere findet der Leser an allen Anschlagsünlen an ledem Diengtag und Freitag.

aufgeführt, Donnerstag Jägerblut ).

Jagd. Die für morgen, Dienstag, angesetzte Rar soreejagd

der Bewegung ist, daß wir, indem 1 Zeit sich feste, verfeinerte Lebengformen erringt, über die bloße Befrledlgung der

wird Mittwoch, den 16. d. M. gerilten.