1907 / 251 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. Oktober.

vormittag im

essors Dr. Schjerning.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen . im hiesigen Königlichen Schlosse im Anschluß an die ludienz bei Seiner Majestät dem Kaiser und König den neuernannten In gh Gesandten Sun Pao Ki und den Prior Kniel, Superior der Dormition in Jerusalem.

Der schweizerische Gesandte von Claparéde ist nach Berlin zuruͤckgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der ausreisende Ablösungstransport für S. M. S. „Sperber“ mit R-⸗P⸗D. „Lucie Woermann“ am 18. Oktober in Las Palmas hn Canaria) eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Teneriffa fortgesetzt.

S. M. S. „Iltis“ ist am 18. Oktober in Nanking!ein⸗ getroffen. S. M. S. „Bussard“ ist am 18. Oktober in Lindi r mfg und geht heute von dort nach Darsesalam in

ee.

Oesterreich⸗Ungarn.

Wie die „Korrespondenz Wilhelm“ von vertrauens— würdi er Seite erfährt, hält die Besserung im Befinden des Kaisers Franz Joseph an. Die Folgen der schlecht verbrachten Nacht vom Freitag zum Sonnabend sind ganz überwunden. Wenn überhaupt eine Gefahr für den Kaiser be— standen hat, kann man sie jetzt als beseitigt betrachten und an⸗ nehmen, daß die Genesung beginnt. Daß der Husten nicht auf einmal schwindet, liegt in der Natur des Leidens. Vermehrte Nahrungsaufnahme, Fieberlosigkeit, gehobenere Stimmung und besserer Kräftezustand sind nach jeder Richtung hin zu— friedenstellende Erscheinungen. Nach einer heute vormittag ver⸗ öffentlichten Meldung des „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ bureaus“ sind die katarrhalischen Erscheinungen geringer und ist Fieber nicht vorhanden. Die Nacht war besser; der Kräfte⸗ zustand hat sich daher gehoben. Der Appetit ist gut.

Großbritannien und Irland.

Der Kanzler der Schatzkammer Asquith hat vorgestern in Ladybank (Grafschaft Fife) in einer 3 der liberalen Verbände eine Rede gehalten, in der er die Be⸗ hauptung zurückwieg, daß in der liberalen Partei mehr und mehr sozialistische Ideen zur Herrschaft gelangten.

Nach dem Bericht des ‚W. T. B.“ erklärte der Minister im weiteren Verlauf seiner Rede, er gebe zu, daß eg im modernen Leben zahlreiche sozlale Bedürfnisse und Aufgaben gebe, denen man sich bei der noch nicht geregelten Gesetzgebung über Angebot und Nachfrage nicht entziehen duͤrfe und denen nur die Gesellschaft allein in wirk— samer Weise gerecht werden könne, aber dem Sozialigmus stehe der Liberalismus in unerbittlicher Feindschaft gegenüber.

Frankreich.

Auf einer vorgestern in Narbonne von ver sozialistischen Partei veranstalteten Konferenz sprach Jaurès gegen die Theorie der Hervéisten. Er bezeichnete, nach dem Bericht des W. T. B.“, die Fahnenflucht als Feigheit und pries das Schiedsverfahren als bestes Mittel zur Cr utz von Krieg.

Rußland.

Das amtliche Informationsburegu in St. Petersburg veröffentlicht eine , . des Finanzministeriums über die Auglandsreise des Ministers, die Rotenemission der Staatsbank, den Ankauf ausländischer Werte sowie die angeb⸗ liche Ueberweisung von Geld an auslaͤndische Banken. In der Erklärung werden, wie das „W. T. B.“ berichtet, alle Gerüchte über eine im Auslande aufzunehmende Anleihe auf das entschiedenste widerlegt. Zum Schluß heißt es:

Das Ministerium könne mit Befriedigung feststellen, daß das Wachsen der Einnahmen des Staats und der Äusfuhr auf die Räck=— kehr Rußlands zu einer normalen wirtschaftlichen Lage hinweise und deutlich dag Vertrauen deüz ernst denkenden Publikums zur Finanz⸗ . des n er ten 65 gewissen Kategorle von

eitungen, welche e Aufgabe stelle, die Fina Re⸗ gierung auf alle Fälle zu bill Kinerl(', . m

Italien.

Die Abgesandten Mulay Hafids, die weder in London noch in Berlin im Auswärtigen Amt empfangen worden sind, sind, ‚W. T. B.“ zufolge, am Freitag in Rom ein⸗ getroffen und haben durch ihren Dolmeischer bei verschiedenen Botschaftern um Audienzen nachsuchen lassen, sind aber überall abgewiesen worden. Darauf sind die Abgesandten vorgestern abend nach Amsterdam abgereist.

Spanien.

Als der König Alfons gestern im Automobil eine provisorische Brücke in der Nähe der Stadt Pons passierte, gab, wie das „W. T. B.“ meldet, die Brücke nach und der König stürzte ins Wasser, ohne indessen weiteren Schaden zu nehmen.

Türkei.

In der Angelegenheit der mazedonischen Justiz⸗ reform hat vorgestern in Konstantinopel eine Botschafter⸗ konferenz stattgefunden. Die Verhandlungen werden, W. T. B.“ zufolge, in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.

Serbien.

Die Skupschting ist vorgestern bis zum 4. Dezember vertagt worden. Bei Verlesung des Vertagungsukases erhob die Qpposition, W. T. B.“ zufelge, renn fen Protest. Der Ministerpräsident Paschitsch verließ nach dem Verlesen des Ukases den Saal. Die Opposition brach in den Ruf aus: „Nieder mit Paschitsch!“ Ter Aufforderung des Abg. Marko—

Seine Majestät der Kaiser usd König hörten heute . Königlichen Schlosse, „W. T. B.“ eg. den Vortrag des Generalstabsarztes der Armee, Pro⸗

verstanden erklärt habe.

nahme zu der Vertagung je Diese Delegierten 3 ga gebung gegen die Vertagung der Skupschtina zu protestieren.

Bulgarien.

Die Sehr anje ist, nach einer Meldung des ‚W. T. B.“ zum 28. d. M. einberufen. h g .

ö. Asien. n der vorgestrigen Sitzung des persischen Parla⸗ ments erklärte der Präsident, daß die eum! der persischen ,, Vie Hälfte des ihnen seit dem letzten Jahre geschuldeten Gar. erhalten würden. Mit Aus— nahme der höheren Offiziere würden alle Militärs den vollen Betrag ihrer Bezüge erhalten. Die Majorität der Kammer— mitglieder tadelte mehrere Minister und verlangte, W. T. B.“ ach e, die Demission des Kabinetts. Eine Enischeidung hierüber ist bis jetzt nicht getroffen worden.

= Ueber die Lage in Kerman liegen sich widersprechende Nachrichten vor. Eine dem Gouverneur und besonders dem Vizegouverneur feindliche Partei hat, wie das W. T. B.“ meldet, die Vermittlung des dortigen russischen und englischen Konsulats und der betreffenden Gesandtschaften in Teheran angerufen, um der Regierung erstens eine Klage gegen den Gouverneur zu übermitteln, der ohne hinreichenden Grund auf das Volk habe schießen lassen, wobei 7 Personen getötet und 15 verwundet wurden, und zweitens die Forderung, die Bevölkerung von der Herrschaft eines unerfahreren Jünglings von 17 Jahren zu befreien. Die Regierung beabsichtigt, Assydud Da uleh zum Generalgouverneur zu ernennen und ihn mit zwei Parla— mentsmitgliedern nach Kerman zu entsenden, um die dortigen Zustände zu untersuchen. Einem spaͤter eingetroffenen Tele— gramm zufolge ist die Ordnung in Kerman jetzt wieder her⸗ gestellt, die Flüchtlinge haben die Konsulate verlassen. Da⸗ ge 1h sind in Schiras wieder ernste Unruhen aus— gebrochen.

. 1

Afrika.

Nach einer Depesche des Generals Drude aus Casablanca haben vorgestern, wie das, W. T. B.“ meldet, zwei Kompagnien eine Rekognoszierung in der Richtung auf Taddert unter— nommen. Die Abteilung erhielt unterwegs von einer Anzahl Marokkaner Feuer und hatte einen Verlust von zwei Toten, darunter einem Hauptmann, und sechs Ver⸗ ö ;

ur Ergänzung der Regierungstruppen sind vorgestern von ö 100 Soldaten nach Mogador . . . andere werden morgen folgen.

Koloniales.

Steuerleistung der Eingeborenen von Togo. Eine Verordnung des Gouverneurs vom 29. September regelt die Heran— ziehung der Eingeborenen zu Steuerlelstungen; dazu gehören: Arbeiten, Lieferungen von Erzeugnissen und Geldabgaben, dabon ausgeschlossen ist das Reinigen der Wege, das als Angelegenheit der anliegenden Gemeinden, nicht als Steuerleistung angeschen werden soll. In der Regel sollen nur eiwachsene männliche Personen, die völlig arbeits- ahl sind, zu Steuerarbeiten herangezogen werden; in der Haupt= armzeit sind diese Dienste auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Jeder Eingeborene braucht nur zwölf Arbeitstage in einem Jahr zu erfüllen, eine stärkere Heranziehung ist nur in Not⸗ fällen zulässig. Die Steuerarbelt kann durch eine Geldabgabe nach den ortsüblichen Tagelöhnen abgelöst werden. Die Steuerarbeiter werden nicht entlohnt, jedoch sind Geld⸗ und andere Geschenke an die Häuptlinge und Steuerarbeiter gestattet. Bei weiten Entfernungen ist den Arbeitern ein Verpflegungsgeld oder Naturalverpflegung zu gewähren. Die Einwohner der Ortschaften Lome und Anecho sowie der etwa später vom Gouvernement zu bestimmenden Plätze werden an Stelle von Steuerarbeiten und Lieferungen zu Geldabgaben heran— gezogen. ;

Von der Südbghn (Lüderitzbahn) in Deutsch⸗Südwest⸗ afrika ist Anfang Oktober die Teilstrecke B ,, Brack wasser (Em 232 -246) eröffnet worden. Brackwasser ist die⸗ jenige Station, von der ez in der Reichstagsdenkschrift des General- stabes zur Begründung deg Bahnbaues hieß, daß mit ihrer Eröffnung der bis dahin für die Versorgung der Sübtruppen nötige kostspielige Nachschubdlenst auf dem 5b0 km langen Wege Windhuk ee tmans⸗ hoop eingestellt werden könne.

Herbertshöhe und Simpsonhafen. In dem Schutz. gebiet Deutsch⸗Neuguinea hat sich während der letzten 3 wie das „Deutsche Kolonialblatt“ berichtet, insofern ein bedeutender Umschwung vollzogen, als dank der Tätigkeit des Norddeutschen Lloyd die Schiffahrtsverhältnisse bedeutend besser geworden sind. Der Ver⸗ kehr mit der Außenwelt wird durch die 5 Austral Japan. Linie des Norddeutschen Lloyd hergestellt; die Dampfer berkehren in Zwischenräumen von vier Wochen zwischen Sydney, Manila, Hong⸗ kong, NJokohama. und laufen dabel die Infeln Neupom mern und Kaiser⸗Wilhelmsland (Friedrich ⸗Wilhelmshafen) an. Die Ver—⸗ bindung der einzelnen Teile des a ig geh et selbst wird durch zwei kleinere Dampfer des Norddeutschen Äoyd, Langeoog“ und Sumatra“, aufrecht erhalten. Früher legten die Bainpfer meist in Herbertshöhe am Nordrande der Gazellehalbinsel an. Nunmehr hat aber der Lloyd in der Blanchebucht, am sogenannten Simpsonhafen, etwa jwölf Seemeilen von Herbertshöhe entfernt, umfassende Hafenanlagen geschaffen. Die Reede von Herbertsböhe bietet den Schiffen nicht immer genügenden Schutz. Namentlich während deg Nordwestmonsuns ist der Seegang manchmal 1 stark, daß die Landung und besonders auch die Cinnahme und Löschung von Gütern nur mit großen Schwierigkeiten möglich wird. Dlesem Uebelstande ist in Simpsonhafen abgeholfen. te Bucht wird dort durch die sie umsäumenden Berge nach allen Sesten so ge⸗ schützt, daß die Schiffahrt während des ganzen Jahres von Winb und Wetter unabhängig ist. Um ein beguemes Anlegen der Dampfer zu ermöglichen, wurde mit recht erheblichen Kosten eine breite Landung brücke weit in das Wasser hinaus erstellt. Auf diesem Pier selbst ist ein großer Schuppen errichtet; dort werden die von den Dampfern Langeoog⸗. und Sumatra“ herbeigeschafften Er= zeugnisse big zur 3, c, übe. mit den Austral Japan Dampsern aufgestapelt. Diese Neuanlagen bedeuten für die Ansiedler des Schutzgebiets einen erheblichen Vo teil. Die letzteren sind nicht mehr genötigt, kostspielige Schiffe zu halten; die Erjeugnisse der Pflanzungen werden nun in regelmäßigen Zwischenräumen von den Küstendampfern an Ort und Stelle abgebolt und zur Weiterverschiffung nach Simpsonhafen gebracht. Um aber auch mit der Nordküste der Gazelle ⸗Halbinsel, auf der sich verschiedene nicht unbedeutende Pflanzungen befinden, elne unmittelbare Verbindung zu schaffen, hat

witsch gegenüber, sich in den Königspalast zu begeben, da man den

Ukas des Königg nicht gehört habe, erklärte der Abg. Welikowitsch unter lautem Beifall, die Opposition habe dort nichts mehr zu suchen, da sich die Krone mit dem neuesten Gewaltakte ein⸗ lärt Es wurde ein Antrag angenommen, dem zufolge sämtliche oppositionelle Parteien behufs Stellung—⸗ einen Delegierten wählen sollten. ; mittags im Saale der Skup— schtina zusammen und beschlossen, in einer gemeinsamen Kund⸗

Durchstichs der die Blanchebucht umgrenzenden Hüge

hebliche Erdarbeiten nötig machte. Her ,, ie nne, eines Tunnel, fertiggestellte Weg ermöglicht es den Anstedlern au der Nordküste der Gajellehalbinsel, unabhängig von Wind und Wetter ihre Waren nach Simpsonhafen zu bringen. Nachdem so für den ganzen Handel des Schutzgebiets in Simpsonhafen eine Zentrale im Werden begriffen ist, wird geplant, guch den Sitz des Gouverne! ments von . später dorthin zu verlegen. Zur Zeit befinden sich dort eine Reglerungsstasion sowie ein von einem Regierungsarzt. geleitetes Eingeborenenhosspltal. Die Gouvpernementsgebaude sollen auf dem im Nordwesten der Blanche— bucht liegenden Höhenrücken errichtet werden. Ein bequemer, 2,7 Em 4 Zufahrtsweg zu den künftigen Bauplätzen ist bereits angelegt. Falls die gesetzgebenden Körperschaften die zur Verlegung des Re⸗ gie rungssitze von Herbertshöhe nach Simpsonhafen erforderlichen , ,. kann , Häuser begonnen werden.

ann ju erwarten, daß Simpsonhasen später ein Metropole unserer Südseekolonien le würde. ö ö

Nr. 46 des ‚Zentralblatts für das Deutsche Reich“ herausgegeben im zar, des Innern, vom 6 * folgenden Inhalt: 15 Konsulatwesen: Ernennung; Exequatur- erteilungen; Ermächtigungen zur Vornahme von Zivilstandshandlungen. 2) Justizwesen: Allerhöchste Verordnung, bekreffend die Errichtung. eines Gerichts zweiter Instanz im Schutzgebiet? von Kiautschou; Neue Ausgabe der . Deutschen Justizstatistit . 3) Medizinal. und Veterinärwesen; Ergänzung des Verzeichnisses der Einlaß. und Unter suchungesstellen für das in das Zallinland eingehende Fleisch; Stempel— jeichen nachträglich zugelassener Untersuchungsstellen für ausländisches . Sol. , , ,, . des Brennsteuer⸗

atzeg. olizeiwesen: Ausweisun ü ben r. z sung von Ausländern aus

Nr. 42 der Versffentlichungen de Kaiserlichen Ge⸗ sundbeitzamts“ vom 16. Oktober hat folgenden Inhalt: Yesundheltsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Desgl gegen Cholera. Dezgl. gegen Pocken. Gesundheitswesen im Staate Hamburg, 1906. Gesetz. gebung usw. (Preußen.) Fleischbeschau. (Baden.) Landes bauordnung. (Reuß ä. L) Zigarrenindustrie. (Schweiz. Kant. Basel⸗Stadt.) Milch andel. (Frankreich.) Konftiüren 2c.

(Bulgarien.) Anilinfarben. Tierseuchen im Veutschen Reiche, 190 Desgl. in Luxemburg, 2. Vierteljahr. en g a en Desgl. in Rußland, 1 Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Oberbayern, Schwaben und Neuburg) Verhand⸗ lungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongreffen ufw. Deutsches Reich) Beschlüsse des XXV. Deutschen Aerztetages.

ermischtes. (Bahern.) Sonntagsruhe in Apotheken. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 600 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Aug— landes. Erkrankungen in Krankenhaͤusern deutscher Großstädte. Desgl; in deutschen Stadt und Landbenrken. Witterung. Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und Munchen, Sep— tember. Beilage; Gerichtliche Enischeidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Heil mittel, Gifte).

Nr. 85 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 18. Oktober, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nschtamt⸗ liches: Die evangelische Kirche in Neumarkt in Schlesien. Einiges über den Bodensee als Staubecken und den Rhein vom Bodensee bis Straßburg,. Kehl (Schluß.) Ueber diagonallose Träger (Bauart Vierendeel). Der Eisenbahnbetrieb in Italien. Der Einfluß wiederbolter Belastung auf die Festigkeit des Eisens. Vermischtes: Eisenbahnfachwissenschiftliche Vorlefungen in Preußen. Wettbewerb ür den Bau eines Gesellschaftehanses für die Aktiengesellschaft Bonner Bürgerverein. Wettbewerb um Entwürfe für ein Börsengebäude in Duisburg. Preisaufgabe der Schlichting Stiftung (1867)

Statistik und Volkswirtschaft.

Studierende der Rechte, Referendare, Rechtsanwälte und höhere Justizbeamte in Preußen.

Nach einer im „Justijministerialblatt⸗ gegebenen tabellarischen Uebersicht über die Zahl der Studierenden der Rechte und * Personalbestand der Referendare, Rechtsanwälte und höheren Justiz⸗ beamten in Preußen seit dem Jahre 1830 befanden sich auf preußischen Universitäten im Studienjahr J06 07 5548p reußische Studierende der Rechte gegen 5304 1. J. 1905,06, 51 19 i. J. 190405 und 2177 i. J. 1880181 (Durchschnitt der beiden Semester jeden Studienjahre), auf anderen deutschen Universitäten im Jahre 190506 1597 gegen 1510 i. 3. 1904s05. Preußische Referendare waren am 1. August 1907 71690 vorhanden gegen 6990 zu derselben Zeit des Vorjahres, böll 3 J 1905 und 3590 i. J. 1830, Ge richtsassessoren um die Mitte des Jahres 1907 2470 gegen 2372 bejw. 2198 in derselben Zeit der beiden Vorjahre und 431 1. J. 1885. Von den Gerichisassessoren wurden im Jahre 19066 353 gegen 410 im Vorjahre im höheren Justiidienst angestelkt, 319 gegen 257 als Notare angestellt oder als Rechts⸗ anwälte zugelassen, und 143 gegen 135 schieden aus anderen Gründen aus, insbesondere durch Nebergang zu anderen Verwaltungen und durch Tod. Bei den preußischen Gerichten waren um die Mitte des Jahres 1907 3317 Rechtsanwälte zugelassen gegen og? zu derselben Zeit des Vorjahres, 4815 i. J. 1905 und 21566 1. J. 1886. Die Zahl der etatsmäßigen Stellen für Richter und Staatsanwälte betrug im Etats jahr 1907 6069 gegen 5931 bezw. b7o4 in den beiden Vorjahren und 4166 im Etatsjahr 1880/81.

Zur Arbeiterbewegung.

Bei den Harzerwerken Rübeland u. Zorge und dem , , , , ist, n , Ztg.“ rt, ein Ausstand ausgebrochen. In Zorge und Blankenburg sin 700, in Sangerhausen 206 Arbeiter . 136 Die englischen Eisenbahnangestellten hielten, wie W. T. B. meldet, am Sonnabend in Manchester eine Ver⸗ sammlung ab, auf der sechs Beamtensyndikate die Forderungen des Verbandes, daß er in den Verhandlungen mit den Direktoren der Eisenbahngelellschaften amtlich anerkannt werde, zu unterftützen be— schlossen. Dieser Beschluß macht dem Streit zwischen dem Verbande und dem Eyndikate der Lokomotivführer und Heizer, der bisher eine y g Spaltung zwischen den Angestellten herbeizuführen drohte, nde. Zum italienischen Eisenbahnerausstand (ogl. Nr. 250 d. Bl) meldet. W. T. B. aus Rom, daß sich der ne Hahn erf in ganz Italien regelmäßig abwickle. Vertreter der Direftion der sozialistischen Parte, unter denen sich auch die Abgeordneten Ferri, Bissolati und Morgari befanden, fowie Vertreter der Direkt ion der Allgemeinen Arbeitsvereinigung sprachen sich in einer Versammlung am Sonnabend gegen den Ausst and des Per sonals der Staatzeisenbahnen aus und faßten den Beschlu die Orgagnisation des Personals dieser Bahnen aufjufordern, nicht in, den Ausstand ju treten. Auch das Exekutipkomitee der Eisenbahnbeamten hat sich nach langer Diskufsion gegen den Streik ausgesprochen. In Tur in hat sich der leitende ** chu ß der allgemeinen Arbeitervereinigung eiastimmig gegen einen eventuellen Ausstand der Eisenbahnangestellien ausgesprochen und beschlossen, gemeinsanm mit den Srganisationen, die im

das Gouvernement einen Weg angelegt, der wegen des

Falle eines Ausstandes von der Vereinigung abhängi d einem allgemeinen Ausstand zu ö . 1c

eisenbahnen in Rom hat durch Ver— 6 , . den Departementsdirektionen e, r. der Ausstands bewegung in Betrieb der Staatzeisenbahnen als Von dieser 6 werden 16 An⸗

19. Oktober, die Leni Hestimmt, daß ö. des Gesetzes über den

nd. ĩ . denen 10 jur Virektlon Mailand,

n Turin und einer zur Direktion Venedig gehören.

e ift Zig.“ aus Bern

uenburg und im I. ö den Verbänden der indian Gonnabend die Arbeit eingestellt.

. Hes zu tun, wenn die Forderungen

‚afüll werden.

Arbeitgeber u Andere Zwei

Literatur.

Die kleine Stadt.

giesbet Dill. von 1 und Leipzig.

1 Banausentum und e,, m,,

ternimmt, in dieser engen Umgebung m Bestrebungen zur Geltung zu hringen.

eine künst

recht ö

äuslichkeit zu teuer erkauft, wenn diese Güter zu . falls der Kunstschwärmer nicht ngen wäre. sammenleben überhaupt Btfolz des Rampfes für (die Vereins vorsitzenden besteht,

nicht möglich Kunst in der der ziemlichen

sen vorsitzen soll, so möchte man die Geschichte eher eine Tragi⸗

ze als eine Tragödie nennen.

Im übrigen g die Ve sechtenswertes Talent sowohl für die Milieus

ilderung

rzeichnung mit kieinen feinen Strichen. Das spie ßbürger⸗ . [i. . Stadt, die Enge und Beschränktheit der Bewohner ist sehr anschaulich, wenn auch meist nur Mitteln der Situationsschilderung gezeichnet. Da Roman im wesentsichen nur um das eine handelt: den

unh in hrza rer .

in dem 6 n tlie denben Helden gegen eine stumpfe Umgeb

„ihm eine größere Knappheit nichts geschadet. Bei en ie ist das Buch trotz seiner Vorzüge sdend.

en Bon ra Fro st.

abl derjenigen, mt Laura Frost tigen N . . rtziehungsideale und alte, , der Menschheit geschaffene sittliche miteinander zu versöbnen. usammengefügten Aufsätzen

zu den wenigen, befruchtend wirken.

hesondere aber den Müttern, mitichtigen, frohen und gesunden inmitten der vielen, verwirrenden Anregungen, die Stellung der Verfasserin zur en „Zur Frage der

derungen . , ,, eine warme 6 in den letzten vierzig ö ; Aber sie weist, haltlosen Utopien

4

nnen erreicht worden ist.

sdld, die Frau andererseits unbeirrt auf das hin, was besonders in Fhe immer ihre erste, durch nichts anderes zu verdrängende Pflicht besonders in stilistischer Beziehung, n sich in diesen Aufsätzen vielleicht manches kũnstlerischer aus⸗ Buch will wichtigen Bedürfnissen unserer it dienen, und diesem Zweck entspricht eg in vollem Maße. Man inte mit Recht Joseph Kürschners Wahlspruch darauf setzen:

wird. Im einzelnen,

Haltet wünschen. Aber das elcher der Zeit dient, der dient ehrlich.

Im Verlage von L. Ungelenk (Justus Naumann schter i, n ist der vierte Teil der Schriften: S

nr die ‚Misston in unseren Kolonien“ von Pastor C. P .

rer der sächsischen Missionskonferenz, erschienen (2,50 ndelt die Mission in den neuen Südseeinseln.

lldert Land und Leute, die d die Tätigkeit der

Der

childerung Samoas einst und jetzt. eschichten und Bilder aus der üdsee zusammengestellt. m Sachkenner geschriebene Buch, kissionzarbeit gewährt, empfohlen.

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Das Gastspiel des Schlierseer Bguerntheaters Fonnabend als Neuheit für Berlin Maximilian

jolltstik Der Dorfpfarrer“'. Diese

Handlung durch

schnung bietet und Die ö zu würzen versteht.

nd auch rührend ernste Töne

fat geben muß, alles regelt. und in seinem menschenfr shlichlen Wesen immer den rechten Weg 3 n d im Teil nach der e in derartigen Volksstücken üblichen Figuren: hetzige reiche Bauer, die verschiedenen LViebespaare, nuf allerlei erschwerenden . zusammenkommen, der ändliche Hausterer, ein zankfüchtiges Ehepaar, i

In Letzteres wurde von Taper T Iherese ich Herr Pleithner in der 'benso machten sich die Damen herren Wengg, Schuller und Kopp ganz

. u. a. m. rnberger mit zündendem

cbenfalls wieder allseitige Anerkennung.

Friedrich Wilbelmstädtisches Schauspiel haus. errang am

Im Friedrich Wilhelmstäbtischen Schauspielhause Sonnabend „Brüderchen“, ein dreiaktigeß Drama adettenleben von Robert Overweg, einen ehrlichen herdienten Erfolg. Ohne Zweifel wird man sich den sassers, der, ein homo novus auf der Bühne, hier so starke Täöng anklingen läßt, 1 die Zukunft merken verl ist zwar ein Ten die handelnden Personen sind hier keine

erkünder von Ideen, . des Typischen, eben abgelauschte

was sie

tempel, sondern und

mnmittelbar dem

estalten. Die Mahnung an Eltern und anvertrauten Kinderseelen recht zu leiten, lernen und nicht räcksichtsloz unter einen Zwang zu beuge auf die Dauer nicht gewachsen sind, wird aug einem gut Beispiel mit der Schlichtheit echten Kunstempfindens ent w

tz mit den Uhrenfabrikanten haben, , Berner Jura, gemäß einer

der Schalenmacher

. , n, ck. Verlag der Deutschen Verlagsansta n Gel mac Gi Fisaffe än fie dit Fern n, ene ein

s? kleinen Stadt gegen Gleichgültig Rechtsanwalt in einer kleinen 9 ö in enn,

Ganz ohne

tss ] n' f er langjährige Kampf zwar nicht; der Gewinn e eg n n mit dem Verlust einer harmonischen

so agitatorisch vor ˖ Da aber jwischen ihm und seiner Frau ein

scheint Stellung

gelegentlich etwas

der Mutterliebe und andere Aufsätze von Berlin, Verlag von K. A. Schwetschke und Sohn. Preis broschiert 3 6, gebunden 4 S6 Unter der großen die heute Bücher über Erziehungsfragen schreiben, deren Arbeiten auf diesem Sie versteht es, unerschütterlich feststehende, durch die

Wenn das vorliegende Buch auch aus besteht, so zieht sich doch ein Bestreben iin roter Faden durch das Ganze hindurch: Es will den Eltern, den Weg dazu weisen, ihre Kinder zu Menschen heranzubilden, die 1 . a mier Tage bietet, den festen Halt nicht verlieren Erfreulich mutet au

. Frauenbewegung an, wie sie sich in den Auf⸗ Mädchenerztehung' und Frauenberuf / kennzeichnet.

ta Frost bekundet darin ein tiefes Verständnis für die berechtigten Freude über

bls fünfzig Jahren im Interesse der

Anfänge des Christentums auf jenen Inseln Rheinischen und der Neuendettel sauer Mission,

2 ür die Zukunft und schließt mit einer 1 ö In einem jwelten Teil sind

Mlifln auf den deutschen Inseln der

den der Heidenmission sei das von de. das a, en, Einblicke in die

brachte am Schmidts . schichte zeichnet sich durch ihre lebenswarme, kernige erung de nr t sn nr. und seiner urwüchsigen Bewohner aus. her Verfasser führt den Zuschauer mitten in das Leben und Treiben

ö oberbayrischen Bauernvolles, wobei er manche fesselnde Charakter . umor,

t a, nn . Begebenhelt steht ein alter, ehrwürdiger Dorfgeistlicher, der ge⸗ e ml, sgirfihu l in feiner Gemeinde ist, zu allem seinen

zu den Herzen seiner Pfarr Auch die anderen Personen des Stückes regen, obzwar

Schablone gearbeitet, das Interesse ail. es er

das für die nötige Er⸗

Humor ganz vortrefflich dargestellt. Titelrolle schuf eine typssche Figur. Erhardt und Anna Terofal sowie die 7) n, i, den ck derdient, den der stürmisch gespendete Beifall wiederholt kennzeichnete. die ian, , mustkalischen und Tanzeinlagen fanden

Namen des Ver⸗

en. Sein Erstlings⸗ enzftück, aber ein Tendenzstück im guten Sinne; blutleeren Verkörperer und keine bloßen Faktoren in einem Rechen,

nachgeschaffene Erzieher, die ihrer Obhut sie liebevoll verstehen

5 zur

nd der ge sind

lerischen

erhalten

und Kunst⸗

rfasserin als für

ung, so seinem

Grund⸗

durchaus

könnte

und Fr. ammlung Schrift⸗

Es be⸗ erste Teil

Dorf⸗

Satire

eundlichen,

sind hart⸗ die erst allbel iebte

erofal und

auß dem und wohl⸗

und wahre

vertreten,

dem .

n, ewählten

Kadett Hans von Schranden e äberftreng gehalten, während feine vergnügungssüchtige Mutter si in e . 6. in Jeugnig gefälscht und wird seitdem von würfen hat er vor Jahren ein Zeugn den Kameraden, die darum wissen, aber ehrenwörtlich Schweigen ge lobten, wenn nicht gerade gemieden, zurückgesetzt. Nun bei seiner Versetzun mehr Sonne seinen Weg leutnant Engler, h für ihn sorgen zu wollen wie für ein Brüderchen, indem er zwischen ihm und dem Vater vermittelnd eintritt; der Soldatenberuf wirklich, ihm . 2 den gige en zu werden. ang e einer jur nommenen Kadettenpartle an, und bei fröhlicher Tafel beschließen die Kameraden, dasz Vergangene ruhen zu lassen und ihn als vollwertigen Genossen in ihre h. auf e,, versichern, ergnügungen nicht mehr aus Aber die Kosten des Festes drohen die knappen Mittel, die ihm von Hause dazu mitgegeben waren, zu überfteigen. Ausschließen darf er sich doch nun nicht, und feine Verfuche, on diesem oder jenem Kameraden etwas zu borgen, ia en seyl. So läßt er sich in seiner Verzweiflung dazu verleiten, von einen geringen Betrag unbemerkt zu entwenden.

wird von dem Oberst, senem Dag

Aut Furcht vor den elterlichen Vor—

so doch bei jeder Gelegenheit in die . .

llen. Ein zugereister Vetter, der Ober⸗ dem 6 an Wahrheit gestanden hat, verspricht,

er will sogar, falls Hans wie er stets bersichert, nicht zusagen sollte,

ichsten Wunsche gemäß Musiker , 6 n der Versetzung unter⸗

Mitt seder aufzunehmen; Hans soll aber ,, 1 er sich künftig von ihren

schließen wolle. Hans gibt das Versprechen.

em Gelde, das ein Kellner zur Abrechnung aufgezählt hatte, n. Die Tat wird aber bald entdeckt, und Hang gesteht feine Schuld ein. Zu Hause angelangt, vermag er die rücksichtslofen Vorwürfe des Vaters, der selbst seinen Sohn ben Behörden anzeigen will, nicht ju ertragen und sucht in einem unbewachten Augenblick durch einen Sprung aug dem Fenster den Tod. Ginigé Einwände, die man erheben könnte, insbesondere gegen den nicht überzeugend genug begründeten Diebstahl, wollen gegenüber den unverkennbaren Vorzügen der dichterischen Zielen zustrebenden Arbeit wenig besagen. Diese Vorzüge wurden durch eine Aufführung, die der jungen Volksbühne alle Ehre machte, ins rechte Ischt gerückt. Herrn Sarnow, dem Barsteller des Hans, glaubte man den Kadetten nicht allein feines jugendlichen Aussehens wegen, sondern weil er den Ton anschmiegfamer, weicher Kindlichkeit ebenso ungekünstelt wie rührend traf. Den pflichtstrengen Oberst spielte Herr Holthaus in vortrefflicher Haltung ohne Uebertreibung, und den Ober⸗ leutnant Engler Herr Werner männlich und sympathisch. In den anderen Rollen zeichneten fich die Damen Werner, Immisch, Müller, Waßmann, die Herren Eyben, Arnold sowie die sämtlichen Vertreter der zahlreichen Kadetten aus. Als Regisseur führte sich Herr Lettinger, den man biöher nur als künstlerisch vornehmen Darssteller kannte, sehr empfehlend ein. Besonders lebendig hatte er das Zusammenspiel in der bewegten Kadettenszene zu gestalten gewußt.

Theater an der Spree.

Im Theater an der Spree wurde ein neuer Schwank: Tel e phongeheimnisse! von Hermann Hausleiter und Max Reimann, bei seiner Erstaufführung am Sonnabend vom Publikum freundlich aufgenommen. Das Stück unterscheidet sich nicht wesent⸗ lich von vielen Schwänken neueren Datums; alle Vorgänge ind auf recht willkürliche Aeußerlichkeiten gestellt, Verwechslungen, Verklei⸗ dungen, Versteckspiele beherrschen die Szene. Das Neue, den Titel Berechtigende, liegt in dem Einfall, eine Telephonzelle als lebhaft begehrten Ort jum Verstecken in die Handlung einzufügen. Ueberall stößt man sonst auf Erinnerungen an ältere Vorbilder; sogar klassische Stücke sind nicht verschont geblieben. So läßt der Zuhörer die Schwankszenen in buntem Wirbel an sich dorüberziehen, ohne rechte Anteilnahme; weder die beiden zur Handlung notwendigen Llebespaare, noch die abenteuerlustigen älteren Herren, noch die resolute Ehefrau interessierten im Grunde; nur die mehr als sorglose Charakteristik verschiedener anderer Hilfspersonen im Stück fiel auf; sie stellte ungeheure Anforderungen an die Leichtgläubigkeit der Zuschauer, es gab da ganz unmögliche Organisten, Majore und Leutnants. Anregend wirkten dagegen die Teder und Couplets, die sich in der Regel ju rechter Stunde ein⸗ stellten; einselnes war musikalisch sogar recht geschickt gearbeitet, wie bas Kuftrittslied des Organisten; auch das Potpourri über das Frei⸗ bad in Wannfee erzielte drollige Effekte Besser als dieser neue Schwank war entschieden die Darstellung; der Preis gebührt Josephine Dora in der Rolle der tatkräftigen Töpfermelstersgattin. Ihr Spiel strotzt von blühender ger e fe. ohne einen häßlichen oder alltäglichen Ton zu streifen; im Coupletvortrag weiß sie selbst Nichtigkeiten zu enischeidender Wirkung zu bringen. Ihr iur Seite stand erfolgreich Heinz Gordon in der Rolle des unfernehmungslustigen Gatten; daß er diese Partie mit Humor und doch ohne Uebertreibungen durch⸗ führte, sei ihm als besonderer Vorzug zugerechnet. Als Dritter im Bunde sorgte Hans Lüpschütz in der Rolle eines ostpreußisch redenden Hausknechts für die Heiterkeit. Helene Winter und Else Henze waren jwei muntere Liebhaberinnen, die auch recht hübsch zu singen wußten; die übrigen Mitwirkenden fügten sich dem Zusammensplel

angemessen ein.

findet morgen, Dienstag,

se Im Königlichen Qpernhbau Madama Butterfly in

eine Wiederholung von G. Puceinis . der befannten Besetzung statt. Für die Titelrolle ist, da Fräulein Farrar und Fräulein Destinn zur Mitwirkung n dem aus Anlaß der Geburtgtagfeler Ihrer Majestät der Kaiserin stattfindenden Hofkonzert befohlen sind. Miß Florenge Gaston, eine junge Engländerin, gewonnen, die die Partie in Amerika schon wiederholt dargestellt und nun zum ersten Male in deutscher rache - singen wird. g. . e g fen Schau spielbause geht morgen, Dienstag, Ernst von . Schausplel „Die Rabensteinerin' in der be⸗ kannten Besetzung in Szene.

i, , n ee führen die Schlierseer im Neuen K oSnig⸗ lichen Operntheater eine Neuheit, betitelt: Der verkehrte d9l ; auf. Die beiden Verfasser, . . Konrad Dreher, der Be⸗ gründer des Schlierseer Bauerntheagters, sowie Herr Karl Frey, lang· sähriges Mitglied des Berliner Refidenitheaterg, werden der Auf⸗

führung beiwohnen.

Das von der „Gesellschaft für Verbreitung von und der Schillertheatergesellschaft errichtete M rkische theater beginnt, seine Vorstellungen, am 23. Oktober in Belzig. An den folgenden Tagen werden Vorstellungen in Lucken— walde, Treuenbrkeßzen, Kirchheim, Triehel re. gegeben. Den Ezielrian är die Ji bls zum ö. iohember it im sllgemgtnen sestgestellt. Einzelne Aenderungen sind indessen noch möglich. Orte, die für die Cinrichtung Interesse haben, werden gebeten, sich mit der „Gesellschaft für Verbreltung von Vollabildung (Lübecker Straße 6)

in Verbindung zu setzen.

Volksbildung Wander

Jagd. d. M. findet die nächste Königliche Stelldichein: Mittags 1 Uhr 8 Mi⸗— Wolfsberg.

Mittwoch, den 23. Parforcejagd statt. nuten am ECtablissement

Mannigfaltiges. Berlin, 21. Oltober 1907.

m großen Saale des Germanta-⸗Gtablissements In Berlin be⸗ ö ie mittag dle Ve hand un n des zwelten dent l gen rbelt er ongte fen zu dem ablreiche Vertreter umz Ver treterlnnen aus allen Leilen des Melchs erschlenen waren. g. der Arbeltersekrelür, Relchetaggabacordneter Bebreng⸗Gsen die Versammlung mit elner Beslrüßun grede eröffnet batte, nabm Rr Staatgminister, Hun ide des Gtaatgmlnisterlumg, Staats sekrefar

die , bin ich für jede Gelegenheit, die mir m Berührung zu treten, weil auch die sachlichste Behandlung der

Geschãfte

Meine Sie haben die Güte gehabt, mich zu diesem

rren! Abele e er einzuladen, und ich bin der Cinladung mit Freuden

efolgt. Das Amt, zu dessen Führung ich berufen worden bin, erfaßt aft alle Lebensverhältniffe im Deutschen Reiche und so insonderheit Verhältnisse Ihres Standes, des i ,. . Um 65

eboten wird,

Vertretern der verschledenen Beruftstände in persönliche durch persönliche Beziehungen jeglicher Art nur efördert werden kann. Hängt es doch wohl auch mit einer

olchen menschlichen Auffassung der Dinge zusammen, wenn Sie selbst,

wie ich zu meiner großen und besonderen Freude höre, meinem Amts vorgänger, dem Grafen Posadowgsky, öffentlich Ihre Dankbarkeit be⸗ zeugt haben und noch bezeugen wollen für die außerordentlichen Ver⸗ dienste, die er sich auf allen Gebieten und namentlich um die Sonial= politik im Deutschen Reiche erworben hat, indem er unermüdlich und tatkräftig, und nicht nur mit seinem die Dinge von Grund aus be. herrschenden Verstand, sondern auch mit einem warmen Herzen für das Log der arbeitenden Klassen gesorgt und gearbeitet hat. r

Meine Herren! Seitdem Sie den ersten großen Kongreß in

Frankfurt a. M. veranstaltet haben, sind vier Jahre ins Land ge⸗ gangen. In der Zwischenzeit hat das Streben nach korporativer Zusammenschließung weiter stark zugenommen, bei den Arbeitgebern sowohl wie bei den Arbeitnehmern, und auch bei Ihnen sind die Zahlen Ihrer Mitglieder ganz bedeutend gewachsen. Ich freue mich dieser Ihrer Erstarkung aufrichtig, Sie selbst blicken mit verständlichem Stolz auf die Vergrößerung hier gilt der Satz, daß je

Ihrer Bedeutung und Ihrer Macht. Aber auch 86. Macht einer hat, um so höher seine Verantwortlichkest steigt. Gewiß ist es natürlich und voll berechtigt, daß Arbeiter, die sich zu Vereinigungen zusammentun, weil der einzelne in dem wirtschaftlichen Getriebe unserer Zeit schwerer zu seinem Rechte kommt als die geschlossene Vereinigung gewiß, sage ich, ist es natürlich und berechtigt, daß solche Arbeitervereinigungen nicht ihre Aufgabe darin erblicken, die Geschäfte anderer zu besorgen, sondern daß sie Ihre, der Arbeiter, Wünsche vorbringen, daß sie mit allen Mitteln die wirtschaftliche, soziale und sittliche Wohlfahrt des Arbeiferstandes zu heben suchen. Das ist nicht nur Ihr Recht, das ist Ihre Pflicht. Aber Sie werden mir auch ein weiteres zugeben. Wir Menschen, wir alle, welchem Stande wir auch angehören mögen, unterslegen fo leicht der Gefahr, Macht, die wir erlangt haben, zum Nachteil anderer auszunutzen. Die ganze Menschheits und die ganze Welt. geschichte ist ein einziges Zeugnis davon, und auch die Koalitionen, die sich auf wirtschaftlichem Gebiete gebildet haben, sind dieser Gefahr unterworfen. Ich brauche Sie, die Sie die Kämpfe, die Nöte und Sorgen des täg— sichen, häufig so mitleidslosen Lebens ganz unmittelbar fühlen, nicht an' Einzelheiten zu erinnern. Sie wrssen selbst am besten, wie Terrorismus von welcher Seite er auch kommen möge nicht nur den moralischen Halt des Menschen vernichtet, sondern auch ganje wirtschaftliche Exiflenzen zu zertrümmern geeignet ist. Die Waffen des e Toff Zwanges mögen sich darbieten, wenn es ilt, einen Feind, einen Todfeind niederzuringen, ver⸗ Lichten. Aber liegt die Sache hier so? Freilich, die sonial= demokratische Bewegung meint es. Sie will alleg, was sich ihr nicht anschließt, alles was ihrem Begehren nicht zu Willen ist, befeitigen und niederkämpfen, um dann diktatorisch ihre neue Srdnung der Dinge aufjurichten. Sie, meine Herren, befinden sich dem gegenüber unzweifelhaft in einer schwierigen Lage. Es ist so viel leichter, Unzufriedenheit, Haß und Neid zu erregen, so viel leichter, die Massen mit sich fortzureißen, wenn man ihnen vorhält: alle anderen Stände und Berufskreise sind im Unrecht, die Unternehmer sind die geschworenen Todfeinde des Arbeiters, die staatliche Ordnung, die dem Einzelnen ja auch drückend fühlbar werden kann, tut nichts als den Arbeiter entrechten und vergewaltigen. Sie, meine Herren, wollen mit anderen Mitteln arbeiten, Sie wollen, wie einer der Ihrigen es bel der Eröffnung des Frankfurter Kongresses ausgedrückt hat, daß unter den deutschen ird wieder die vier Grundpfeiler aufgerichtet werden, die ihre glückliche Zukunft sichemn: Fleiß, Gottegfurcht, Rüchternheit und Zufriedenheit. Das mag eine weniger jugkes rige arole sein als jene andere, und in den Kämpfen des wirtschaftlichen .. in denen es hart anf hart geht, tut sich Ihnen wobl die Verfuchung auf, ob Sie es nicht jenen anderen rachmachen, hinter ihnen nicht zurücksteben sollen in dem der Forderungen und in der Rücksichtslesigkeit ibrer Vertretun Ich würde es, meine Herren, für ein schweres V Falten, wenn Sie dieser Versuchung erlägen. Es handelt d darum (ich brauche wieder Worte, die auf dem Frankfurter Kongresse gesprochen worden sind), daß sich die Ihrem Programm folgende Arbeiterschaft als Sturmbock gegen die Sozialdemokratie brauchen laffen solle, auch nicht darum, daß Sie eine schwächliche Soꝛialxolitit nach dem Motto treiben sollen . Wasch mir den Pelz aber mack is nicht naß. Nein, meine Herren, es handelt sich RWrum, dat unter Festhalten am Vaterlande, an der Treue zu Kaiser und Teich und an der von den Vätern überkommenen Religion fär die Ver befferung der sozialen Lage der Arbeiter entschlossen, aber gemeinsam mit den andern Gliedern unseres deutschen Volkes m . arbeiten wollen, daß Sie dieses Programm immer

zu

ester ausgestalten und bei ihm ausbarren, unbelüäntmert um die Wer links ber. Und, m. S., glauben Ibre Aufgaben an Größe und Be- bei entschiedenster Beton nag der

= eder cin ed

ungen und Verlockungen von

Sie nicht, daß Ibre Aibeit und deutung verlören, wenn Sie auch bei ͤ eigenen Interessen doch immer dessen eingedenk bleiben, Stand, uünd desbalb auch der Arbeiterstand nur ein Slied de eweis. amen Volkskörpers ist, daß nicht die Ausschaltans aer —— Intereffen, sondern der billige Ausgleich etaar der nta, Intereffen das Ziel ist. Im Gegenteil. Ick wäißte -= . Aufgabe der Gegenwart als die senige, die wa dt Te- unferer Tage einzuordnen in die bestebeade Sesel ert 2 Se sich diefer Aufgabe bingeben, dann soörgen Ste kt . . wirtschaftliches Gedelben, für Jbre

—— *

Der n an den rrungenschaften der Kultur, am Pelitischen Seden, ade der . 268 dem Vaterlande, dessen Kinder wir dech alle ted de größten Dienst. Die Art unserer zukünftigen Sntwicklung werd ==. abbängen, ob die deutsche Arbeiterschaft gewillt it, aut teten Sede ju treien. Denken Sie dabei, melne Herren. au den Seit de dem unsere, in dem Ihre Jugend, die zukünstigen Träger anler =rrt. schafllichen und staallichen Lebens aufwachsen ollen Der MR bie Verantwortlichkeit, von der ich vorbin sagte, da; = —— obliegt. Und nun werden Sie mir einwer fen 8d See dee e Aufgabe nur l5sen können, wenn Ste auf Gegen eit dert eM -. dürsen. Gewiß melne Derren, Gegenseittakeit beide; Selten. Ehrlicher Wille, sich gegenseitig jzu derste den dete . die berechtigten Forderungen des anderen an juerłkennen. eden eder D ne die eigenen Wünsche dem großen Ganzen ana ö r folcher Wille bel der Arbeiter schaft und rea Narr = lesber Weise lebt und sich r naar Nen bern R eden, e, 3 sein. Und ich füge ein Dritter drann De Arden Tir de trotzdem vergeblich blelden, wenn abt ec dee 2 . Wilen, wo immer er dordanden . aden n, er, me. aöleg aber, waß dm juwlderdandelt walt Dr Weder det de er. Weine Derren, al nach Beenddeang dez Dead ear der Deer, , der Herr Melchakanhller Jer Nratat M c, d . bin, daß eg ein Nudmestttel des Dent Mu aber denn d 8 dern allen Staaten elne groß 3 orale d de an e Deben getufen n den Na Dee r . augglugen, ist, dad wien See waer Vader tern De . 2X. auch letꝗzt nicht. eine Wadern M odr, ende den, De, Warn bekannt, deshlstigt id der Wande rat welt den r, , r=n! Nehdikherr in Mee und mn einer Rech dern 3 Doedeeed dee oardelteten Nedene war Mrwerdl ee dere e, dd, . dee wichtige Bestlmnmndren der de = de de r,. 2 die Delmardes eo rdlt. Au eee w * * * vorfand wird nnn drdreden erde Red rde det W den de er . in dlesem Water rd Mödalt arme deren würd waren dee We erer det de, w.

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