1907 / 278 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Nov 1907 18:00:01 GMT) scan diff

einrichtungen, betreffend die Ergebnisse der Abrechnung für das Jahr 1906, vom 16. August 1907, ferner eine Revifiongentscheidung, in der folgendes ausgespro sen wird? Wenn einem Rentenbewerber i, eine Kranken⸗ rente gemäß 16 des Invalidenversicherungsgesetzes bewilligt und diese später in eine Dauerrente gemäß 5 15 des Invalidenversicherungsgesetzes umgewandelt worden ist, so ist dei Prüfung der Frage, ob eine die Entziehung der Rente auf Grund des 47 des Invalidenversicherungsgesetzes recht⸗ fertigende wesentliche Besserung eingetreten sei, der gegen⸗ wärfige Zustand des Rentenbewerbers mit dem Zustande zur Zeit der Festsetzung der Dauerrente, nicht aber mit dem zur eit der Bewilligung der Krankenrente zu vergleichen er n: es olgt eine Entscheidung aus 8 155 des Invalidenversicherungs⸗ gesetzes, wonach die als Einzelbeamte ätigen Fleischbeschauer in ehr. als „sonstige Angestellte“ im Sinne des J Ziffer 2 des Invalidenversicherungsgesetzes anerkannt werden (i328), und endlich . die übliche Uebersicht über ,, und Beitrags⸗ erstattungen der 31 Versicherungsanstalten im Monat Sep⸗ tember 1907 und den Erlös aus Beitragsmarken im Monat Oktober 190.

Gabenliste Nr. 45.

Bei der Hauptsammelstelle der freiwilligen Krankenpflege zu Hamburg für das Südwestafri⸗ kanische Expeditionskorps sind bis 15. November d. J. einschlleßlich die nachstehend aufgeführten Geld⸗ spenden und sonstigen Gaben eingegangen:

Deutsches Reich.

Königreich Preußen. Provinz Brandenburg. 2760) „Pie Woche“, Berlin, 1 Ballen el gr fen. 2767) „Die Woche“, Berlin, 1 Ballen Zeitschriften. 2776) „Die Woche‘, Berlin, 1 Ballen Zeitschriften. 27785 „Die Woche“, Berliu, 1 Ballen Zeitschriften. 2772) Depolverwaltung des Zentralkomitees der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz, Neubahelsberg, 2 Kisten Liebesgahen. 2763) Allgemeiner Deutscher Verein, Berlin, 7 Kisten Gemüse⸗

konserven. 2782) Reicht⸗Kolonialamt, Kommando der Schutztruppen, Berlin,

1 Paket Bücher. ö 2783) Liebelsche Buchhandlung, Militär⸗Verlag, Berlin, 4 Pakete

Bücher. Provinj Schles wig⸗Holstein. 27665) H. u. D. Koch, Itzehoe, 1 Kiste Liebesgaben. Vom Landratzamt des Kreises Pinneberg 33,80 4 Provinz Schlesien. 2776) H. Langner, Liegnitz, 3 Kisten Materialwaren, Bücher.

Provinz Posen. 2779) Joseph Fink, Bromberg, 1 Kiste Spirituosen.

Rheinprovinz. 2777) Crefelder Sängerbund, Crefeld, 2 Kisten Liebesgaben.

Königreich Sachsen. 2c T. )Idner Chemisches Laboratorium Lingner, Dresden, Ten Gr zr vasser. zevl-Josefstha! Großherzogtum Oldenburg. Har e r denburgischer Landesverein vom Roten Kreuz, Olden⸗

doc R rsse Himbeersaft.

Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha.

Landesverein vom Roten Kreuz, 175 Landesverein vom Roten Kreuz im Auftrage Seiner Königlichen Hoheit des HerzogZs Karl Eduard von Sachsen-Coburg⸗Gotha, 50 4

Fürstentum Reuß ä. L. Von der Redaktion der Greizer Zeitung, Greiz, 79.

Freie und Hansastadt Hamburg. 264) Grissow, Hamburg, 1 Paket Liebesgaben.

Es laufen regelmäßig Spenden ein:

2784) „Deutscher Soldatenhort“, Berlin. 2785) „Universum“, Leipzig.

27865 „Gartenlaube“, Leipzig.

2787) „Deutsches Volkablati“, Stuttgart. 2788 „Hamburger Nachrichten“, Hamburg.

Max;Schinckel, Territorialdelegierter der freiwilligen Krankenpflege.

Indem ich für diese Gaben meinen wärmsten Dank aus⸗ spreche, bemerke ich, daß auch nach Proklamation des Friedens⸗ ustandes für die Schutztruppe in Südwestafrika ein weiteres Hirn en nach freiwilligen Gaben vorliegt und daß das

Kaiserliche Gouvernement in Windhuk durch den *r Staatstz⸗

sekretär des Reichskolonialamts angewiesen ist, für Truppen⸗ angehörige bestimmte freiwillige Gaben bis zum Ablauf des . 1907 zollfrei und frei von jeder zollamtlichen Be⸗ andlung in das Schutzgebiet eingehen zu la Berlin, den 22. November 1907.

Der Kaiserliche Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege. Friedrich Fürst zu Solms⸗Baruth.

Der Regierungsassessor Dr. Stenzel in Gumbinnen ist der Königlichen Regierung in Danzig zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Dr. Günther aus Hannober dem Landrat des Kreises Ruppin, der Re⸗ gierungsassessor von Weyhe aus Hannover dem Landrat des Kreises Kosel und der Regierunggassessor Dr. Graf zu Rantzau aus Cassel dem Landrat des Landkreises Solingen 4. Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichs— eisenbahnamt fete tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Oktober 1907 veröffentlicht, auf die am Dienstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Potsdam, X. November. Am gestrigen Geburtstage Ihrer Majestät der verewigten Kaiserin Friedrich begab sich, „W. T. B.“ zufolge, Ihre Majestät die Käiserin und Königin mit Ihrer ,,. ö, der Prinzessiu Viktoria Luise in das

ausoleum und legte an dem blumengeschmückten Sarkophage der Kaiserin einen Kranz aus Rosen und Veilchen nieder.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Ausgleichs ausschuß des österreichischen Abgeord⸗ netenhauses hat gestern in der Spezialdebatte die Artikel, be⸗ treffend Eisenbahnangelegenheiten, Kon sularwesen und Handelsstatistik, angenommen und über die Gruppe von Artikeln, die Maße, Gewichte 6 Patent⸗ Marken- und Musterschutz betreffen, verhandelt.

Im Laufe der Debatte wies der Abg. Kuranda, wie das W. T. B. berichtet, auf Zeitungsnachrichten hin, denen zufolge der Ministerpräsident Br. Wekerle für ein Ermächtigungsgesetz vorherige Sanktion erhalten habe, durch das der Ausgleich im Verordnungswege provisorisch bis zu seiner endgültigen Erledigung durch den ungarischen Reichstag in Wirksamkeit treten soll. Der Redner befragte den Ministerpräsidenten über den Inhalt und die staatsrechtliche Be⸗ deutung dieses Gesetzegs. Die Beantwortung dieser Anfrage wird durch den Ministerpräsidenten in der nächsten Sitzung erfolgen.

Großbritannien und Irland.

Im Ministerium des Auswärtigen ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ vorgestern von dem Minister des Auswärtigen Sir Edward Grey und dem amerikanischen Botschafter ein Handelsabkommen unterzeichnet worden, in dem der Zoll auf englische, in die Vereinigten Staaten eingeführte Kunstgegenstände um ein Viertel ermäßigt wird; andererseits dürfen die Muster amerikanischer Handlungsreisender zollfrei in die britischen Häfen eingeführt werden.

Frankreich.

Im Senat gelangte gestern der Bericht zur Besprechung, den Monis im Namen der Untersuchungskommission für die Katastrophe auf der Ina erstattet hat.

Der Senator Cabartdameville setzte, nach dem Bericht des W. T. B.“, die ö. und Nachteile des Pulvers B auseinander, besprach die Ursachen der Katastrophe und trat dafür ein, die Disziplin zu heben und unruhige Elemente aus der Mannschaft zu entfernen. Der Marinemnnister Thom son erwiderte, daß bezüglich der Disziplin strenge Maßregeln ergriffen worden seien und noch weiter ergriffen werden würden. Merie, der Präsident der Kommission, erklärte unter allgemeinem Beifall, daß die Schiffebesatzungen mit wenig Ausnahmen aus braven und zuverlässigen Leuten bestehen. Der General Langlois suchte die Notwendigkeit darzutun, die Pulverfabrikation zu . obwohl das französische Pulver keineswegs schlechter sei als das fremder Staaten. Der Senator Chautemps wies auf die verschiedenen Ergebnisse der Untersuchungskommissionen des Senats und der Kammer hin.

Die Fortsetzung der Beratung wurde sodann auf heute verschoben.

Die Deputiertenkammer hat in ihrer gestrigen

Vormittagssitzung as Budget der Kolonien angenommen. . mtu siland.

Die Reichsdüm e nahm in ihrer gestrigen Sitzung Wahl prüfungen vor und bestätigte alsdann über 300 Man⸗ date. hic auf fand die Wahl der Sekretärsgehilfen statt. Unter den Gewählten befinden sich, „W. T. B.“ zufolge, drei Oppositionelle, darunter der Kadett Tschelnokow, der Sekretär der zweiten Duma.

Der Abg. Schingarew erklärte im Namen der Kadetten, daß die Versammlung dadurch, daß sie drei Oppositionelle gewählt habe, Kelepowskys Vorschlag, die Opposition ju dem Peäsidium nicht zuzu⸗ lassen, nicht gebilligt habe. Doch nähmen die Kadetten die Wahl Tschelnokowg nur unter der Bedingung an, daß er erster Sekretärg= gehilfe werde.

Darauf wurde der Antrag von 254 Abgeordneten, dem Kaiser eine Ergebenheitsa dresse zu überreichen, einstimmig angenommen und zur Abfassung der Adresse eine Kommission von 18 Mitgliedern erwählt. Nunmehr wurde zur Wahl des ersten Sekretärsgehilfen geschritten und Samis— low sky (Rechte) gewählt.

In einer gegen Schingarew gerichteten Widerlegung rief der Abg. Kelepowsky den Kadetten zu: „Ihr sitzt auf den Bänken, wo im letzten Frühling die Kaisermörder saßen.“ Der Präsident drohte, dem Redner das Wort zu entziehen. Tschelnokow erklärte, auf das Amt des Sekretärsgehilfen verzichten zu wollen.

Zum Schluß der Sitzung legten die Oktobristen einen Antrag zur Bildung einer Reihe von Kommissionen vor. Der Präsident teilte mit, daß ihm ein Protest gegen sein Verfahren zugegangen sei, doch werde er ihn der Geschäftsordnung gemäß nicht veröffentlichen. Darauf wurde die Sitzung f ofen!

Niederlande.

Die ,, Kammer hat gestern den am 27. August d. J. in Berlin abgeschlossenen deutsch-⸗niederländischen Vertrag, betreffend die Unfallversicherung, ge— nehmigt.

In der Debatte betonte der Abg. van Bylan dt (Rechte), dem Bericht des W. T. B.“ zufolge, daß der niederländische Text des Vertrages dermaßen undeutlich sei, daß er anheimstelle, in den Nieder⸗ landen den deutschen Text als Gesetz ju betrachten. Der Minister des Aeußern erwiderte, die Behörden würden sich wohl dort, wo der Text undeutlich sei, an den deutschen Text halten, und daher wären Schwierigkeiten nicht zu befürchten.

Türkei.

Die Aktion der türkischen Truppen gegen die Banden, die in letzter Zeit wegen des Ramazan teilweise

unterbrochen war, hat nach Konsularmeldungen wieder be⸗

gonnen. So wurde am 17. November in Oblovo, Bezirk Kratovo (Wilajet Uesküb), eine bulgarische Bande zersprengt, wobei sieben Mann getötet wurden und einer gefangen ge⸗ nommen wurde.

Montenegro.

Gestern ist die Skupschtina zusammengetreten. Die Deputierten bereiteten dem Fürsten lebhafte Kundgebungen. Die feierliche Eröffnung findet, W. T. B. zufolge, erst in der nächsten Woche nach der Prüfung der Mandate statt.

Asien.

Nach einer Konsularmeldung aus Kermanschah hat, wie das „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureau“ berichtet, der von den Türken in dem türkischerseits okkupierten Orte Serdesch eingesetzte Kaimakam Kara Aga durch Intrigen

mit dem Khan von Bane die persischen Behörden ver— agt, die sich nach Sakis zurückgezogen haben. Die Ent lng von türkischen Truppen nach Bane ist versprochen

worden.

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ schickt der Sultan Abdul Asis eine Mahalla nach Mazagan, um die Stahß die noch in der Gewalt Mulay Hafids ist, zu besetzen oder nötigenfalls zu belagern. Dadurch soll Mulay Hafi Ciuig außer Verbindung mit der Außenwelt gesetzt werden

ie Häfen haben sich alle wieder für den Sultan erklärt.

Die ersten Wahlen in der Orange River Colony seit Gewährung einer verantwortlichen Regierung haben, wie das W. T. B. meldet, die Wahl von 23 Mi ö der holländischen Vereinigung des Geeinten Oranse— taats, von vier der englischen Vereinigung der Verfassung= mäßigen Union und von vier unabhängigen Mitgliedern er—

geben. Unter den Gewählten befinden sich Fischer und zie

Generale Burger und Dewet.

Parlamentarische Nachrichten.

Die heutige (-65.) Sitzung des Reichs tags, die erst (. nach der Vertagung, welcher der Staatssekretär des Reich.; schatzamts Freiherr von Steng el und der Staatssekretär de;

Innern Dr. von Bethmann Hollweg beiwohnten, eröffnete

der Präsident Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode mit -

folgenden Worten:

Der Reichstag hat seit seiner Vertagung mehrere schmerzliche ö

Verluste erlitten. Seine Königliche Hoheit der Groß, herzog von Baden (die Mitglieder des Hauses erheben sich ist aus dieser Zeitlichkeit abberufen worden. Im Namen dez Reichstags habe ich mit den beiden Herren Vizevräsidenten an der Bahre einen Kranz niedergelegt. Darauf haben mich Seine König— liche Hoheit der regierende Herr Großherzog beauftragt, dem Reichstage den berzlichsten Dank auszusprechen.

Seit der Tagung verstorben sind die Abgg. Nißler

(65 Mittelfranken, kons) am 2. Juni und Dasbach (1 Trier,

W. am 11. Oktober. (Das Haus ehrt das Andenken der Verstorbenen in der üblichen Weise.)

Der Präsident teilt ferner mit, daß er zur Geburt des Sohnch

Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen Seiner

Majestät dem Kaiser und Seiner Kaiserlichen und König lichen Hoheit dem Kronprinzen die Glückwünsche des Reichs tags ausgesprochen habe und ihm von den Genannten herzlicher Dank .

ausge prochen sei.

Die Abgg. Burlage (Zentr.) (Pole) haben ihr Mandat niedergelegt, seiner Ernennung zum Reichsgerichtsrat.

franken und Graf von Galen (Zentr.) für 3 Oldenburg.

Dem Reichstage sind der Entwurf eines Gesetzes, be⸗

treffend die Erleichterung des Wechselprotestes, die Uebersicht über die Ergebnisse des Heeresergänzungs— e sowie eine Nachweisung über die err und

eschäftigung der Militärpflichtigen für das Jahr 1906 zugegangen.

Statistik und Volkswirtschaft. Deutschlands Außenhandel im Oktober 1907.

Nach dem Oktoberheft der vom Kaiserlichen Statistischen Amt ö.

herausgegebenen Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ beträgt die Einfuhr im Oktober 190

g 4 S6 Tonnen? verschiedene Waren, 1 601 795 Stüc Hieb ö Uhren, 110 Stock Bienen, .

andere Tiere, 293 207 Hüte, 139 Fahrzeuge, 182 638 226571 Faß Saljheringe fremden Fangs,

36 9310 hl Bier und 125 127 ganze Flaschen Schaumwem.

Pie Ausfuhr beträgt 3 736 543 Tonnen verschiebene Ware. 8355 Stück Vieh usw., 384 318 Hüte, 122 Fahrzeuge 22 255 Uhren, 43 655 hl Bier und

752 Faß Salzheringe, 295 Stock Bienen, 127 5236 ganze Flaschen Schaumwein.

Gegen den Ottober 1906 zeigen sich bei der Einfuhr größen Rückgänge, besonders bei der von Erzen, Schlacken, Asche; sie machn fast 709 000 Tonnen aug. Dagegen zeigen alle übrigen Unterabschnitte die 2. Abschnitts, namentlich fossile Brennstoffe, höhere Einfuhrmengen.

Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft usw. haben in der Einfuhr

etwas zugenommen, Erzeugnisse des Acker,, Garten⸗ und Wiesenbaue Tiere und tierische Erzeugnisse baben indessen dem Gewichte nach Augfälle von Bedeutung sind ferner n derjeichnen in der Einfuhr von chemischen und pharmazeutischen 6 zeugnissen, Farben und Farbwaren, Leder und Lederwaren usw., Papie, Stein“, Ton., Glaswaren, Edelmetallen, unedlen Metallen und Warn

gänge der Einfuhr erfahren.

daraus, mit Ausnahme von Eisen und Aluminium.

In der Aus fuhr erfuhren gegen den Oktober v. J. größere Cin.

e r haft uw. ( II2141 Tonnen mineralische und sossile Rohstoffe. Mineralöle (— 128 945), an welche Einbuße hauptsächlich Brennstoffe beteiligt sind, ferner chemische un pharmazeutische Erjeugnisse usw. (37 302), unedle Metalle und Waren daraus (— 34 603), besonders Eisen (— 35 769). Tonwaren, Papi.

buße: Grzeugnisse der Land⸗ und For

usw. fanden vermehrten Absatz.

Auch gegen den September d. J. haben Ein⸗ und Ausfuhr nach, gelassen, in der Einfuhr namentlich Erze, in der Ausfuhr besonden Brennstoffe, chemische Erzeugnisse usw. Eine Steigerung der Ausfuht gegen den Vormonat zeigen Erzeugnisse der Land. und Forstwirtscha

Zur Arbeiterbewegung.

Zu den Beschlüssen der Deputation für die städtischen Krankenhäuser über die neue Forderung der Pfleger un Pflegerinnen zum neuen Etat der Stadt Berlin drei Versammlungen der Bediensteten Stellung. Es wuide, wie die ‚Voss. Ztg.“ berichtet, in allen ausgeführt, daß die Angestellten mit der bewilligten Fest legung bestimmter Lohnsteigerungen und mit der vorgenommenen Repisson des Arbeiterausschußreglements sich einverstanden erklaͤren könnten; es sei immerhin ein gewisser Fortschritt. Dageghn habe man die wichtigsten Punkte unberücksichtigt gelassen. i gewünschte Beseltigung des Kost. und Logiszwanges sowie die Ven— kürjung der Arbeitszeit des Pflegepersonals von i5 auf 12 Stunden die der Arbeiter und Handwerker von 10 auf 9 Stunden sel abe lehnt worden usw. In allen dret Versammlungen wurde (en aleichlautender Beschlüß gefaßt, worin die Versammelten die Be schlüfs der Krankenhaus depufation über die Lohnverhältnisse al einen Fortschritt anerkennen. ihrer anderen Wünsche und erklären, in Anbetracht der Bedeutun dieser Forderungen unverbrüchlich deren Durchführung mit Gnergit anzustreben.

Ire Rochum tagte, wie die Rh. Westf. Zig.“ mitteilt, 6.

Versammlung der Vorstände und Vertrauensmänner christlichen Gewerkschaften im Ruhrrevier, an der i rund 406 Personen betelllgten. Es wurde beschlofsen, im Winter mit

afid end

und Mieczkowski der erstere infolge Neugewählt sind inzwischen die Abgg. Niederlöhner (kons.) für 5 Mitte!

nahmen

Versammlungen

Site bedauern aber die Nichtbeachtunn

er planmäßlgen Agitation für die christlichen Gewerkschaften im r , n . Die . dieser wurden festgefetzt.

In Leipzig sind, der Lp Ztg. zufolge, die Porte feuille⸗ in eine Tarifbewegung eingetreten. Wie in einer Verfammlung berichtet wurde, lauft der Lohntarif in Offen⸗ bach und Berlin. den hauptsächlich für die Branche in Frage kommenden Orten Deutschland, Ende Juni 1808 ab,. Die hortigen Gehilfen und r nf f wollen einen neuen Tarif ver⸗ einbaren und eine Tarifgemeinschaft errichten, die auch die sonst noch für die Industrie wichtigen Orte umfaffen soll. Da die Gehilfen fast amtlich (rund 4000) dem Verband angehören, glaubte die Ver ammlung annehmen zu können, daß die Verständigung von Organ— ation zu Organisation über diese , ,. ohne besondere Schwierigkeit zu erzielen sein werde. ie Forderungen der Offen hbächer und Berliner Gehilfen sollen auch in Leipüig durchgeführt werden, insbesondere der neunstü dige Arbeitstag, die prozentuale Vergütung der Ueberzeitarbeit, die Beseitigung der Heimarbeit und dle Frrichtung von Betriebswerkstätten. Die Leipziger Portefeuiller wollen überdies mit den berufsverwandten Sattlern gemeinsam orgehen.

d . Rotterdam hat, wie W. T. B. meldet, der Verband der Hafenarbeiter unter Annahme der Bedingungen der Vereini⸗ gung der Reeder die Beendigung des Ausstandg beschlossen.

In Zärich ist, wie die Köln. Itg erfährt, der Aucstand der i nfärber, nachdem seine einheitliche Durchführung mißlungen war, beendet.

Der Ausstand der . der Ostindischen Eisen— bahn (vgl. Nr. 277 d. Bl) zeigt, wie W. T. B.“ meldet, ein ernfteres Gesicht als vorher. In der Befürchtung, daß die Haltung der ausständigen Europäer die Anwendung von Gewalt erforderlich macht, ist die Polizei verstärkt und Militär nach Asan sol ent⸗ sandt worden. Der Betriebsleiter der Ostindischen Eisenbahn erklärt, daß die Gesellichaft sich von den Ausständigen, welche die

olgen ihres Vorgehens tragen müßten, nicht vergewaltigen h werde. Howrah und andere Eisenbabnstationen werden von bewaffneter Polizei bewacht. Es verkehren nur wenige Lokaljüge und diese unter poliieilicher Bedeckung; die Post wird auf den Landstraßen befördert. Mehr und mehr werden Stimmen laut, die ein Einschreiten der Regierung fordern. Ein inzwischen in Kalkutta eingelaufenes Telegramm aus Asansol meldet, daß einige Lokomotivführer die Arbeit wieder aufgenommen haben. Ver erste Zug nach Kalkutta ist abgelassen, weitere folgen. Die Lage ge⸗ winne jetzt ein hoffnungsvolleres Aussehen. In Kalkutta empfindet man große Erleichterung, da während fast einer Woche beinahe der ganje Geschäftsverkehr lahmgelegt war.

ar beiter

Literatur.

Die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart hat ihre trefflichen Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben durch einen neuen (11) Band vermehrt, der in 277 Abbildungen die Werke Dona—⸗ telkos bietet (3 4). Damit wird in dieser Sammlung zum eisten Male ein Meister des italienischen Quattrocento vorgeführt, und viel⸗ leicht der größte unter ihnen, dessen Größe und geschichtliche Bedeutung erst seit wenigen Jahrzehnten wieder erkannt wurde. Und doch ist die ern dieses Künstlers so groß, daß ihm in weiteren Kreisen der unstliebenden Gebildeten wohl mehr mit scheuer Achtung als mit ver⸗ ständnigvoller Liebe begegnet wird. Darum ist die vorliegende Ausgabe, die alle seine Werke in guten Wiedergaben enthält, vielleicht bestimmt, das Verständnis für die eigenartige Größe dieses Künstlers weiteren Keeisen völlig zu erschließen. Paul Schubring, der den Band herausgegeben hat, hat ihm eine so verständnisvolle und eingehende Einleitung vorausgeschickt, daß man von der Wucht, mit der die Ab⸗ bildungen reden, und dem feinsinnig⸗erklärenden Wort des Herausgebers wohl fenen , n, . Erfolg hoffen darf.

„Der Baumeister.“ Monatshefte für Architektur und Bau⸗ praxis. Herausgeber: die Architekten Jan sen und Müller, Berlin. VI. Jahrgang. Jährlich 12 Hefte. Preis vierteljährlich 6 M Verlag von Georg D. W Callwey, München. Mit dem ersten Hefte des neuen Jahrgangs trägt ‚Der Baumeister! dem Interesse Rechnung, das gegenwärtig, wo sich eine gewisse Abneigung gegen das Wohnen im Mietshause der Großstadt bemerkbar macht, dem Landhausbau entgegengebracht wird. Wer die mit un— motivierten Formen überladꝛnen Architekturen der Häuser, wie sie noch immer in unseren Vororten nnd kleinen Städten gebaut werden, kennen gelernt hat, wird die künstlerische Höhe und Reife der hier abgebildeten Bauten zu würdigen wissen. Geheimrat Muthesiuz, der auch auf dem Gebiete des Landhausbaues reforma— torisch vorgegangen ist, spricht über die Lage des Hauses zur Sonne und zum Harten; seine Ideen sind bei dem voa ihm erbauten . in Dahlem in die Praxis übersetzt. Trotz der bescheidenen Anlage recht wirksame Landhäuser sind die der Architekten Becker und Metzendorf. Besonders der Letztgenannte zeigt sich sehr geschickt in der Beherrschung seiner archttektonischen Formen; die von ihm erbauten Häuser verdanken ihr charaktervolles, freund- lichez Autzsehen nicht nur den bei manchen Architekten vielleicht etwas verpönten, aber trotz alledem recht anmutig wirkenden „rauhen Putz: flächen und grünen Fensterläden. Eine hervorragende Schöpfung ist ein von den Architekten Hart und Lesser am Bahnhof Grunewald er⸗ bautes Landhaus, das in recht malerischer Weise der Landschaft ein⸗ gefügt wurde. Die Wiedergabe der Bauwerke in photographischen Aufnahmen und kahle geometrischen Zeichnungen ermöglicht eine Kontrolle der Wirkung der elnzelnen Bauteile in ihren perspek tivischen Verkürzungen, des ganzen Bauwerks im Rahmen seiner Um gebung. Was der „Baumeister“ seinen Lesern bletet, ist eine ständige Schulung für die Praxis.

In knappen Lebensbildern Friedrich Wilhelms det Großen Kurfürsten (geb. 1,5 M), Friedrichs des Großen ö „MF) und Friedrich Wilhelms III. (1,75 S,) haben Dr. Graf Stillfried Alcäntara und Professor Dr. B. Kugler dle wichtigsten Epochen der preußischen Seschichte bis zu den Befrelungskriegen darzustellen versucht (Verlag von F. A. Berger in Leipzig). Man kann den drei Büchlein einen warmen Patriotismus nachrühmen, der sich von jeder Schönfärberei steijuhalten weiß. Die Darstellung ist in gutem Sinne volk tümlich, auch wo es sich um die Schilderung politischer Wirrnisse und ihrer Lösungen handelt. Gelegentlich würde man ein tieferes Gingthen in die Charakterentwickelung der geschilderten Fürsten gern sehen, auch wäre wohl eine breitere Schilderung der wirtschaftlichen Entwickelung auf Kosten der Schllderung der kriegerischen und all- gemein politischen Ereignisse möglich gewesen. Im allgemeinen sind dit Büchlein für Schüler, und Volksbibliotheken aber durchaus ju empfehlen. Die äußere Ausstattung, namentlich die guten Textbilder, verdienen es, besonders anerkennend hervorgehoben zu werden.

Von der im Verlage von Stephan Geibel in Altenburg von Pi, ssor Dr. Otto Rich ter bern g ef henßn „Deutschen See⸗ hücherein, Erzählungen aus dem Leben des deutschen Volkes zur Seer liegen vier neue Bändchen vor, die sich zu Weihngchtegeschenken für heranwachsende Knaben sowie für Schüler, und Volksbiblioiheken wohl eignen. Band 13 (1.065 MÆ, geb. 2 S6) betitelt sich Unsere Marine im deutsch,französischen Kriege 1870-71“; Band 14 (1 46, geb. j 50 M) schildert die brandenburgische Kolonie Groß. Frledrichs= durg und ihre Begründung durch Otto Friedrich von der Groeben“; in Band 15 (1,50 M, geb. 2 M) schildert der Herausgeber Unsere Marine in der Südfee zum Schutze deutscher Pionierarbeit und zur Wahrung deutscher Interessen, während sich der Band 16 (1 , geb. 1,56 M) mit der Gewinnung Samoaß beschäftigt.

Im selben Verlage bat Johannes Erler unter dem Titel Heldezauber“ Erjählungen, Gedichte, Märchen, Schilderungen und Wanderbilder aus Heide und Moor herausgegeben (3,30 M, geb. 1. Die Sammlung enthält recht wertvolle Proben der Gr j ahler⸗ lunst eines Dietrich Speckmann, Ad. Stifter, Max Geißler, Hans Eschelbach, Timm Kröger, sowie Heidegedichte von Annette von Droste⸗ Hülshof, Martin Greif, Theodor Storm, Frledrich Hebbel u. a.

Häbsche, stimmungsvolle Illustrationen verleihen der geschmackvoll aug⸗ gewählten Heide, und Mooranthologie einen noch erhöhten Reiz.

Eine neue sillufirlerte koloniale Halbmonatsschrift Kot on ie und Heim at“ ist im Verlage kolonialpolitischer Zeltschriften Cduard Buchmann, Berlin W. 66, Wilhelmstraße 45, erschienen. Die Schrift verfolgt keinerlei Erwerbs, sondern ausschließlich vaterländische Zwecke und ist dazu bestimmt, in allen Kreiseng die für die nationale Sache Interesse baben, dieses Interesse zu stärken und neu zu beleben. Die erste Nummer der neuen Schrift enthält u. a. lesenswerte Artikel vom Kriegsschauplatz in Südwestafrika, über die Reise des Staat⸗ sekretärs Dernburg in Afrika nebst guten Bildern aus unseren und fremden Kolonien. Die Zeitschrift, die alle vierzehn Tage erscheint, ist durch alle Buch⸗ und ZJelrschriften handfungen und durch die Post, jährlich 2ñ6 Nummern jum Preise von 2,60 , halbjährlich 1ů36 M, die Einzelnummer für 10 3, zu beziehen und stellt nach der unter haltenden, wie nach der belehrenden Seite hin ein brauchbares Hilfs⸗ 4 ö. näheren Veranschaulichung des kolonialen Lebens und

reibens dar.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand und Ernte in Oesterreich.

Nach dem amtlichen Saatenstande⸗ und Erntebericht zu Mitte November stand die letzverflossene, von selten schönen Spätherbsttagen begleitete Berichtsperiode nördlich der Zentralalpen im Zeichen außer⸗ gewöhnlicher Trockenheit, während die südlich gelegenen Länder, als Krain, Kärnten, Süd Tirol, dann zum Tell auch Nord Tirol und die Küstenländer, in diesem Zeitabschnitte von starken Regengüssen und schadenbringenden Ueberschwemmungen heimgesucht worden sind. Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Bukowina, Ober« und Niederösterreich und Dalmatlen haben an starker Dürre und infolge⸗ dessen auch an Wassermangel gelitten. In Oberöͤsterreich und stellen. weise auch in Niederösterrelch hat es zehn Wochen lang nicht geregnet, Bäche fingen an zu versiegen, Brunnen quellen auszutrocknen, und einzelne Ortschaften mußten aus weiten Entfernungen Wasser zu⸗ führen. In Mittelmähren fiel seit halben September kein ausgiebiger Niederschlag, in Galimien kam erst nach siebenwöchentlichem Regen mangel Ende Oktober der längstersehnte, aber unzureichende Regen. Allerorts wird über große Wassernot geklagt. Das im allgemeinen zu Mitte Oktober eingetretene und bis Ende der sweiten Novemberwoche andauernde trockene und warme Wetter wurde zwischen dem 3. und 6. November durch kurz vorübergehende Reife und bis zu 6 Grad Röaumur steigende Fröste unterbrochen, die jedoch wegen ihrer kurzen Dauer und der nachfolgenden abermals milden Witterung ebensowenig Schäden hervorriefen alg die am 4. und 5. November in der Bukowina und Galizien niedergegangenen schwachen Schneefälle. Die in den letzten Tagen der ersten Novemberhälfte bei erböhter Temperatur eingetretenen sowie auch die Niederschläge am Schlusse der Berichtsperiode wurden von den Landwirten freudigst begrüßt, und si sind den Wintersaaten, Wiesen und Kleefeldern recht wohltuend zustatten gekommen.

Die sonach ungewöhnlich schöne Herbstwitterung war für die Landwirtschaft einerselts von großem Vorteil, indem sie die restlichen Erntearbeiten und die ungestörte Fruchteinbringung sowie endlich auch eine tunlichst lange Ausnützung der Viehweide ermöglichte, anderer⸗ seits hatte sie dort, wo der Boden mangels notwendiger Niederschläge allzu hart und trocken war, die Wintersaat⸗ bestellung und die Herbstackerung außerordentlich erschwert und verzögert und außerdem die stark emptundene Mäuseplage hervor- gerufen. Die in Böhmen, Mähren, Schlestien, Gallzien, dann Ober⸗ und Niederösterreich massenhaft auftretenden Feldmäuse haben den Kleebeständen und Winterungen wie nicht minder den Wiesen und zum Teile auch den Kartoffeln, Rüben und Fruchttristen ganz enorme Schäden zugefügt. In manchen Gegenden ist der Bestand der Winterungen durch die Feldmäuseplage geradezu in Frage gestellt und mußte aus gleicher Ursache ein beträchtlicher Teil der unterwühlten Herbstsaaten umgeackert werden.

Die eingangs erwähnte, lang andauernde Regenzeit hat nament- lich Südtirol empfindlich in Mitleidenschaft gejogen. In Condino fielen in der zweiten Oktoberhälfte 252,85 mm Regen, und in Pergine sowie in Lipinallongo (Buchstein) haben die aufgetretenen Ueber⸗ schwemmungen die Bachuser und Dämme stark beschädigt und Erdrutschungen auf Wiesen und Ackerfeldern zur Folge gehabt. Aehnliche große, durch Hochwässer hervorgerufene Schäden sind in Krain und in den Küstenländern zu ver— zeichnen, Felder und Wiesen wurden durch Ueberflutung mit Schotter und Abschwemmung der Humuserde arg . In Kärnten, wo⸗ selbst der Oktober als der niederschlagreichste Monat dieses Jahres gilt, haben in der jweiten Oktoberhälfte gleichfalls heftige Wolken⸗ brüche und anhaltende Regen den Wiesen und Aeckern sehr großen Schaden zugefügt. An manchen Orten haben die Regenstürme mit kurzen Unterbrechungen sechs Wochen, an anderen sogar noch länger angehalten, wodurch die restliche Einbringung der Feldgewächse, die Vornahme des Winteranbaues und der Herbstackerung sehr verzögert worden sind.

Ungeachtet des so verschiedenartigen und wechselreichen Witterungs⸗ verlaufs ist die diesjährige Gesamternte nach den eingelangten Be—⸗ richten im großen und ganzen als eine gute Mittelernte zu be- zeichnen. In Steiermark, wo weder ausgebreitete Trockenheit noch allzu große Nässe, Reif und Frost herrschten, und namentlich in Miltel⸗Steiermark wird das heurige Jahr abgesehen von der erst in der letzten Zeit eingetretenen Not an Wasser sogar ein gesegnetes genannt. Gleschfalls sehr gute Ernten brachten Krain und an vielen Orten auch Kärnten.

Die Maisernte ist bereits überall beendet und hat im allge⸗ meinen einen ganz befriedigenden Ertrag geliefert. Die Kolben sind groß und gut ae , die Körner schön ausgebildet. Nur in Dalmatien ist die Maisfechsung einerseits infolge der abnormen und langanhaltenden Dürre, andererseits des stellenwelse nachfolgenden starken Regens an manchen Orten als eine mittel mäßige, mitunter auch nur schwache zu bezeichnen.

Den autzführlichen Angaben des letzten Berichts zu Mitte Ok— tober über die Ergebnisse der Kartoffelfechsung ist nicht viel hinzuzufügen. Die Ernte dieser Frucht ist gleichfalls allerorts ab geschlossen und hat zum größten Teile auch hinsichtlich des Stärke⸗ gehaltes ein e n, r. Resultat ergeben. In Böhmen und Mähren litt die Kaitoffel ziemlich stark unter der Fäule, del⸗ Mer aber in geringerem Maße, auch in Schlisten. In

ber,. und Niederösterreich, woselbst die Fäule hie und da auftrat, wird befürchtet, daß sich die Kartoffel bis zum Frühjabr schwer halten wird. Der Ertrag ist sehr schwankend. Er beträgt in Galizien, wo die Knollen infolge der Dürre sehr klein geblieben sind, o bis 160 Meterjentner und bei den Klein- grundwirten nur 60 bis 70 Meterzentner für den 3 in Mähren hingegen 150 bis 160 Meterzentner und in öhmen 150 bit 260 Meterjentner für den Heklar. In den übrigen Ländern, ins⸗ besondere in Niederösterreich, gedieh die Kartoffel vortrefflich. Aus Oberssterreich (Gerichtsbenirk Aigen) wird berichtet, daß der Ertrag der Kartoffeln im heurigen Jahre der größte seit einer längeren Relhe von Jahren war. In Dalmatien gedieh die Kartoffel der Dürre wegen recht spärlich und wird kaum den Winterbedarf decken.

Die Zuckerrübenernte fand auch allerorts ihren Abschluß und ergab, dank der außerordentlich günstigen Herbstwitte rung, im allgemeinen einen sehr guten Ertrag. Die Qualität wird überall als vorzüglich bezeichnet, auch hinsichtlich der Polarisation. Das quanti- tatie Ergebnig hat, durch die enorme Dürre ungünstig beeinflußt, nicht befrledigt, es schwankt zwischen 120 und 380 Meterzentner für den Hektar. Der harte Boden hat dag Herausnebmen der Rüben sehr erschwert, die längeren Wurzeln brachen recht oft ab, wodurch das Quantum nicht unbedeu⸗ tend geschmälert worden sst; der Verlust wird auf 10 bis 150, und stellen⸗ weise noch böher angeschätzt. Die besten Fechsun en an Zuckerrüben dürften Mähren, Schlesten und Böhmen nachzuwelsen haben.

Die Futterrüben sowie . deren Fechsung beendet ist, haben überall einen recht befriedigenden Ertrag abge⸗

worfen, insbesondere in West⸗Schlesien, Steiermark, Kärnten und Mittel · Böhmen.

Die Ernte des Kopfkrau tes lieferte fast ausnahmslos sowohl binsichtlich der Quantität als auch und insbesondere hinsichtlich der Qualtät vorzügliche Ergebnisse. Das Kraut ist eine der bestgediehenen Früchte des heurigen Jahreg. Die gewonnene Menge übersteigt bei weitem die gehegten Erwartungen. In Westgalizien wurden eue weise 180 Meterzentner für den Hektar geerntet. Eine fast gleichgroße Menge wurde auch in Ostgalizien erreicht. In dem schon früher ge⸗ nannten oberösterreichischen Gerichtsbezirke Aigen wird so wie bei den Kartoffeln die heurige Krautfechsung als die größte seit Jahren bejeichnet. Infolge der durch diese reichen Erträge eingetretenen Ueberproduktion ist eine starke Herabdrückung der Preise bemerkbar.

Buchwelzen hat zumeist einen guten, an manchen Oiten auch ehr guten Ertrag geliefert, mit Ausnahme von Kärnten, wo dieses

rodukt infolge der starken Regengüsse auf dem Felde keimte und zum größeren Teile nicht gut geraten ist. Am besten gedieh der Buch⸗ weizen, was Menge und Güte anbelangt, in Steiermark, obwohl aus dem Gerichtsbezirke Gonobitz der a n n Trockenheit wegen ein schlechtes Endresultat berichtet worden ist.

Die in. Westgalinen (Gerichtsbezirk Milowka) versuchsweise kultivierte Zichorle hat trotz der äußerst schwierigen Herausnahme aus dem harten Boden gleichfalls ein sehr befriedigendes Ergebnis erreicht; es entfielen auf einen Hektar 275 Meterzentner.

Die Röste des Spätleins, dessen Breeche nun schon überall beendet sein dürfte, läßt voraussichtlich auf das Ergebnis einer sehr in n schließen. Die Preise sowie die Kauflnst haben sich nicht gebessert.

Die Herbstweide, von der außergewöhnlich schönen Herbst⸗ witterung sehr begünstigt, konnte beinahe bis zu Mitte November ausgedehnt und von den Viehstücken gut ausgenützt werden, wodurch sehr viel an Winterfutter erspart und die in manchen Ländern auf gestiegene Gefahr einer ernsten Futternot wesentlich verringert worden ist. In Vorarlberg konnte z. 8. das Vieh bis jum 12. November auf die Weide getrieben werden. Die günstigen Witterungsverhältnisse ermöglichten auch, daß der Viehabtrieb von den Alpen an vielen Orten erst Anfang November begonnen hat, sowie daß die Stall fütterung erst vor kurjem in Angriff genommen werden mußte. Immerhin bleibt aber in mehreren Ländern und manchen Landstrichen die Besorgnis eines unzurelchenden Verrats an Futtermitteln unver⸗ ändert aufrecht, so namentlich in Dalmatien, den Küstenländern, Tirol, dann Mähren und Galizien.

Das sehr günstige Herbstwetter hat eine sorgfältige Bearbeitung der Wiesen sowie auch die Mahd des schön herangewachsenen Stoppelkleet, der einen ganz guten Ertrag abgeworfen hat, er- möglicht. Sehr großen Schaden auf den Wiesen und in den Klee beständen haben, wie schon eingangs erwähnt, die massenhaft auf⸗ tretenden Feldmaäͤuse angerichtet. Alle mehrseits unternommenen Ver⸗ suche, selbe ju vertilgen oder sonstwie unschädlich zu machen, blieben

ohne ifm.

Die Weinlese wurde nunmehr überall beendet. Die ausführ⸗ lichen Angaben des letzten Berichts über die Ergebnisse der Weinernte wären nur noch dabin zu ergänzen, daß die Weinlese auch in Nieder⸗ österreich abgeschlossen ist. Die Qualität der weißen Lese ist außerordentlich befriedigend, quantitativ ergab sich aber ein nicht unbedeutender Ausfall. Dieser heträgt beinahe 50 0 gegen die Vorjahre und wurde nur dadurch ausgeglichen, daß gewisse Rebengattungen wie der grüne Veltliner und der Rotgipfler sehr reichlichen Ertrag geliefert haben. Der Qualttat entsprechend, stiegen auch die Preise; für weiße Maische wurden in Sooz von 70 Kronen aufwaͤrts per Hektoliter gezahlt. In Südtirol hat die Weinlese unter sehr ungünstiger regnerischer Witterung stattgefunden, weshalb auch die Trauben stark gelitten haben. In Untersteiermark ergab der Isabella⸗Weinstock seit seinem Bestande, d. i. selit dem Jahre 1850, die höchsten Erträge. Ebenso vorzüglich gedieh auch der Luttenberger Wein. Der ,, des Mostes variiert jwischen 19 und 23 Grad nach der Kloster⸗ neuburger Wage. In den Küstenländern hat der Weinstock heuer eine so reichliche und qualitativ so gute Ernte geliefert, wie dies schon seit dem Jahre 1875 nicht der Fall gewesen sein soll, infolgedessen die Anlage neuer Weingärten mit amerikanischen Reben vorbereitet wird. Im Gerichte bezirk Pisino (Mitterburg) wird die diesjährige Weinproduktion auf 25 000 hl weißen und auf 45 000 hl roten Weines , In Dalmatien fiel, wie schon berichtet worden ist, die Weinlese über alles Erwarten, sowohl was Menge altz auch Qualität anbetrifft, ganz vorzüglich aus. Beispielsweise werden im Gerichtsbezirke Makarska zirka 90 900 hl Wein mit einem Alkoholgehalte von 11 bis 14 Grad zum Preise von 28 bis 30 Kronen per Hektoliter und in Vrgorace 20 500 hl mit einem Alkoholgehalte von 10 bis 12 Grad zum Preise von 20 bis 22 Kronen per Hekto⸗ liter produjniert. Auf der Insel Curzola beträgt die Weinernte 130 000 bis 150 000 hl. Hinsichtlich der Preise sei noch erwähnt, daß Opolo⸗Wein einen Prels von 28 bis 34 Kronen, die Weißweine hingegen einen solchen von 36 bis 40 Kronen per Hektoliter erreichten.

i Ernte der Oliven ist sowohl in den Küstenländern als auch in Dalmatien nicht zufriedenstellend ausgefallen. Als Ursache der ge⸗ ringen Fechsung werden einesteils die Dürre und die heftigen Wind⸗ stürme, andererselts der Eintritt heftigen Regenz und der Kälte angegeben. .

Der Anbau der Wintersaaten ist nunmehr abgeschlossen und gestaltete sich, wie schon in dem letzten Berichte geschildert, in folge der außerordentlichen Bodenhärte äußerst schwlerig. In Ost⸗ schlesien, Ostgalizien und Dalmatien konnte der Herbstanbau an einigen Orten wegen des allzu harten Bodens überhaupt nicht vorgenommen werden; desgleichen mußte der Anbau des Winterweijens in den Küsten ländern wegen zu starker Nässe an vielen Orten unterlassen werden. Dessenungeachtet berechtigt der gegenwärtige Stand der Winter⸗ saaten im großen und ganzen zu den besten Hoffnungen. Die Saaten hatien sich fast durchgehends sehr gut bestockt und stark entwickelt, haben ein kräftiges, gesundes Ausseben und sind durch den rechtzeitigen Eintritt der letzten Niederschläge vor der Ein⸗ winterung det Bodens wesentlich begünstigt und bei einem normalen Verlaufe der Wintermonate in ihrem weiteren Bestande gesichert worden. Vielerorts stehen die Wintersaaten derart üppig, daß sie geschröpft oder überweldet werden müssen. Sehr große Schäden haben den Wintersaaten die Feldmäuse zugefügt, sodaß an manchen Orten die gaͤnzlich unterwühl len Saaten umgeackert werden mußten und die betreffenden Ackergrundstücke im Frühjahr mit Sommerfrucht wieder bestellt werden müssen.

Mit dem vorstehenden Bericht finden die fihielg Saatenstandtz⸗ und Ernteberichte des Jahres 1907 ihren Abschluß. (Wiener Zeitung)

Theater und Musik.

Neues KönigllichesnDperntheater.

Die franjösische Gesellschaft der Madame Jane Hading brachte estern „Le Duel, ein Schauspiel in drei mul von Henry avedan. Es ist ein Stück, das auf soziale Probleme aufgebaut ist. Religion und Liebe führen in dem Herzen einer schönen Frau

einen harten Kampf mit einander; sie stehen sich auch feindlich gegen⸗ über in einem ungleichen Brüderpaar, einem frommen r ter und einem freidenkenden Arzt; eine friedliche Lösung glättet schließl ich die erregten Wogen in den hart aneinanderstoßenden Gemütern. Der entsagungsvolle Priester führt in dem Herjen der zweifelnden Frau die rein weibliche Empfindung zum Siege und gibt dadurch dem Bruder die Geliebte für das Leben zurück. In sehr wortreichen, aber doch wirksam gesteigerten Sjenen wird die ö. aufgebaut und gelöst; den Daistellern der gegensäßlichen Lebenganschauungen wird reichlich Gelegenheit gegeben zu weiter Entfaltung ihres Könneng. Die Herren Hauteripe und Revel in den Rollen der streitenden Brüder entwickelten Temperament und tiefgehende Leiden= schafst. Weniger innere Bewegung ließ sich im Spiel von Madame Jane Hading erkennen; sie brachte den Kampf zwischen Liebe, Stolz und frommer Schwärmerci, der ihr Herz wild bewegt, jumeist in