schämen, auf die geringen Lohnerhöhungen hinzuwelsen. Wie die industriellen, so sind auch die agrarischen Gewinne der Unternehmer estiegen. dach der Statistik der preußischen Landwirtschafts kammern nd bon einer Generalkommission für den Hektar Ackerland gezahlt worden 1901 343 ÆS6, 1902 452 M, O38 584 M, 1904 6053 , 1965 jooz . Begründer wird dies ni schlechten Lage d möglich
Verständnis und za Preise. Das sind in nung auf Besserung ist j Langhammer im eersishen dienst der Fressinnigen Volkspartei, spejiell des Abg. Richter in An⸗ spruch genommen hat, daß sie durch ihre Haltung dazu beigetragen haben, daß der Zolltarif und die Handelsveriräge zu stande gekommen sind. Ein vernichtendes Urteil über die Agrarier und über den Libera⸗ lismus hat der Abg. Naumann, der selbst dem Block angehört, in der eilschrift März. gefällt, worin er von den Anstrengungen der grarier zur größeren Sicherung ihres Raubes spricht, während der Liberalismus jum Teil sein Programm außer Betrieb setze, und von den freisinnigen Parteien in der letzten Zeit der Zoll= kampf nur noch sacht und vorfichtig geführt werde. Ein Jurist würde feststellen, daß, wo ein Raub ift, auch Räuber sein müssen, alfo sojusagen eine Räuberbande. Aus der Vereinigung des KLiberallsmuß mit den Agrariern zur Sicherung des Raubes folgt also, daß eigentlich der ganze Block sozusagen eine besser ge⸗ kleidete Käuberbande ist. Danach ist es allein noch die Sonal⸗ demokratie, welche hier die Interessen des arbeitenden Standes und der großen Schichten des Mittelstandes vertritt. Nach den neuesten Stenerplänen erkennt der Block seine Hauptaufgabe darin, neue Mittel für Schiffe und Kanonen zu bewilligen, also für Instrumente jum Töten, wir dagegen verlangen Mittel zum Leben. Wie steht es auch mit den positiven Vorschlägen zur Beseitigung der Teuerung? Zunächst müßte die schikanöse Bestimmung des Fleisch⸗ beschaugesetzes beseitigt, der Identitätznachweig wieder eingeführt, vor allein aber sofort alle Zölle auf notwendige Lebensmittel suspendiert werden. Es wird an dem Minister liegen, uns eine Antwort zu . , n. hervorgeht, daß er dem deutschen Volke entgegen ommen will.
Staatsminister, Staatssekretär des Innern Dr. von Beth⸗ mann Hollweg:
Meine Herren! Der Herr Reichskanzler beklagt in derselben Weise, wie es die Herren Vertreter der Interpellation tun, den Druck, den die Teuerung vieler Lebensmittelpreise auf den Haushalt der minderbemittelten Bevölkerung bis weit hinauf in die Kreise des Mittelstandes ausübt. Die Reichs verwaltung hat die Entwicklung, die namentlich die Getreidepreise genommen haben, mit Aufmerksam⸗ keit verfolgt und beurteilt die Gesamtlage im wesentlichen unter folgenden Gesichtspunkten.
Unsere industrielle Betätigung hat, wie dies schon der Herr Vorredner ausführte, in den letzten Jahren in dem Zeichen äußerster Lebhaftigkeit, größter Anspannung, jum Teil sogar der Ueberspannung gestanden. Die natürliche Volks vermehrung hat nicht dazu ausgereicht, die immer dringender werdende Nachfrage nach menschlichen Arbeitskräften zu be⸗ friedigen. In stets steigendem Maße sind aus dem Auslande Arbeiter herangezogen worden, nicht, wie der Herr Vorredner meint, um die Löhne im Inlande zu drücken, sondern um den Bedarf, der sonst nicht gedeckt werden konnte, ju befriedigen. (Sehr richtig! rechts.)
Im Gefolge dieser Verhäͤltnisse sind — und auch dag muß ich bemerken, obwohl der Herr Vorredner sagte, ich möchte das nicht bemerken — die Löhne tatsächlich ge⸗ stiegen. Ich will nicht untersuchen, ob diese Steigerung auf ein Wohlwollen der Arbeitgeber jurückzuführen ist oder auf die Macht der Organisation. Ich will auch nicht in eine Untersuchung über die Höhe der Steigerung an den einzelnen Orten eintreten; aber das wird kein Mensch bestreiten können, daß die Tendenz in der Fest⸗ setzung der Höhe der Löhne seit einer ganzen Reihe von Jahren er⸗ freulicherweise eine steigende gewesen ist (sehr richtig! rechts). Mit dieser Steigerung der Löhne hat naturgemäß auch ein Mehrverbrauch an Lebensmitteln stattgehabt, und erfreulicherweise hat im allgemeinen auch die breiteste Schicht der Bevölkerung die Möglichkeit gehabt, ihren Lebenszuschnitt zu verbessern (sehr richtig! rechts, Widerspruch bei den Soilaldemokraten, obo! rechts und bei den Nationalliberalen), — ich sage, zu verbessern, wie dies die Zunahme des Fleischverzehrs, abgesehen von vorübergehenden Schwankungen, zeigt, die in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum bis auf die große Höhe des englischen Durchschnittskonsums gestiegen ist. (Hört! hört! rechts.) Von diesen Verhältnissen hat unsere deutsche Landwirtschaft insoweit Vorteil gehabt, als sie ihre Kaufkraft stärkten. Die Tatsachen be⸗ welsen es, daß in der gegenwartigen Periode des wirtschaftlichen Auf schwungs die heimische Landwirtschaft einer der besten Auftraggeber pon Industrie und Handel gewesen ist. (Sehr richtig! rechts.) Für Bauten, für Maschinen und Geräte, für Düngemittel, für Futter⸗ mittel und für andere Bedarfggegenstände hat andauernd eine lebhafte Nachfrage bei der Landwirtschaft bestanden.
Bedauerlicher Weise aber ist gleichreitig die Prosperität der Land⸗ wirtschaft in hohem Grade durch den Mangel an Arbeitskräften ge⸗ schädigt worden, und zwar sind in dieser Beziehung die Verhältnisse in unserer deutschen Landwirtschaft andauernd ungünstiger geworden. (Sehr richtig! rechts) Mit dem Mangel an Arbeitskräften ist leider an vielen Stellen auch eine Minderwertigkeit in den Leistungen der vorhandenen Kräfte einhergegangen. (Sehr richtig! rechts.) Durch diese Verhaͤltnisse ist die Prosperltät der deutschen Landwirt⸗ schaft entschieden geschädigt worden, und insonderheit sind die Ge⸗ stehungskosten für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse stark gewachsen. Das ist ein Punkt, der zur richtigen Würdigung der gesamten Sach⸗ lage mit Nachdruck betont werden muß. (Sehr richtig! rechts.)
Meine Herren, wenn schon diese Verhaͤltnisse allein es voll⸗ kommen erklaͤrlich machen würden, daß die Lebengmittelpreise, in⸗ sonderheit die Getreidepreise wesentlich gestiegen sind, so kommt des welteren hinzu, daß die Höhe der Getreidepreise gegenwärtig im wesentlichen von Faktoren internationaler Art abhängt. (Sehr richtig! rechte.) Die Welternte ist im laufenden Erntejahre durchaus keine be⸗ frledigende; im Gegenteil, ein großer Teil der hauptsächlichsten Export ˖ länder hat mit gerlngen Ernten zu rechnen. Diese Situation ist geeignet, dle Bedeutung unserer heimischen Landwirtschaft in das richtige Licht zu rücken. Dank der hohen Intensität unserer heimischen Land⸗ wirtschaft zeichnet sich unsere Ernte durch verhaäͤltnlsmäßig sichere Erträge aug, und auch das kommende Erntejahr wird nach den vor⸗
liegenden Nachrichten, abgesehen von denzenigen Landegtellen, welche
unter der besonderen Ungunst der Witterunggsverhaͤltnisse gelitten haben, einen Durchschnlttgertrag ergeben. Von den getreideexpor⸗ tierenden Ländern hingegen ist es eigentlich nur Argentinien, das mit einer guten Ernte zu rechnen hat, während in anderen Weltver⸗
sorgungsländern, wie z. B. in Ungarn, in Rumänen, in Rußland, in den Vereinigten Staaten und wohl auch in Australien, die Verhält⸗ nisse durchweg mehr oder minder ungünstig liegen. Deshalb sind auch nur in Argentinien die Getreidepreise bisher in einem verhältnis⸗ mäßig geringen Grade gestiegen. In Buenos Aires ist vom Sep⸗ tember 1906 bis September 1907 eine Prelserhöhung von rund 35 0o eingetreten. Dagegen betrug für den gleichen Zeitraum, also von September 1906 bis September 1907, die Erhöhung in den für die Weltversorgung so wichtigen Vereinigten Staaten von Amerika nach New Vorker Notierungen rund 41 0so. (Hört, hört! rechts.) Noch höher ist die Steigerung auf den uns benachbarten Markten. In Wien beträgt die Erhöhung für Roggen ha oso (hört! hört! rechts), für Weizen 4900; in Budapest für Roggen b8 oo, für Weizen 57 o,o; in Odessa für Roggen 640o (hört! hört! rechts) und für Weizen 490 /o. Dem gegenüber hält sich die in Berlin ju konsta⸗ tierende Steigerung noch auf dem Satz von rund 30 0ͥ⸗0 bei Roggen und 28 060 bei Weijen. (Hört! hört! rechts) Sie ist also noch niedriger, als sie selbst in Buenos Ayres, das eine gute Ernte gemacht hat, zu konstatieren ist.
Danach werden Sie mir zugeben, meine Herren, daß die Er⸗ scheinung der Steigerung der Getreidepreise eine internationale, daß sie nicht auf Deutschland beschränkt ist. Und ich bin weiter der An⸗ sicht, daß diese Steigerung angesichts unserer gesamten Wirtschaftslage noch nicht eine für die Ernährung unserer Bevölkerung kritische ge⸗ worden ist. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)
Die Preise sind — es ist das ja ein Punkt, auf den der Herr Begründer der Interpellation schon Bezug genommen hat — früher tatsächlich in ganzen Zeitperioden gleich hoch oder höher gewesen als jetzt, in Perioden, von denen auch der Herr Begründer der Inter⸗ pellation, wenn ich ihn recht verstanden habe, anerkannt hat, daß die Löhne niedriger waren. (Sehr gut! rechts) Es haben die Preise des Brotgetreides in der preußischen Monarchte betragen in den Jahren 1871 bis 1875 für Roggen 179.20 4M, für Weizen 235, 20 M und 1876 bis 1880 waren diese Durchschnittspreise 166,40 für Roggen und 211,20 für Weizen. Wie man da jetzt von Hungergnotpreisen sprechen kann, wie es der Herr Vorredner getan hat, melne Herren, das begreife ich nicht. (Sehr richtig! rechts.)
Unsere Einfuhrverhältnisse für Brotgetreide, um auch auf diese zu kommen, sind in den letzten Jahren durchaus normal gewesen und auch bis in die neueste Zeit geblieben. Wir haben an Weizenimport im Jahre 1801 bis 1906 durchschnittlich etwas über 2 Millionen Tonnen gehabt, und diese Zahl ist auch im Jahre 1906 erreicht worden. Bei Roggen entspricht die Einfuhrziffer des Jahres 1906 mit 648 000 Tonnen ungefähr dem Durchschnitt der letzten 4 Jahre und übersteigt jedenfalls diejenige der beiden Vorjahre wesentlich.
Wag die Einfuhr von Januar bis Oktober 1907 anlangt, so übertrifft sie beim Weizen mit 2 Millionen Tonnen wesentlich die⸗ jenige für den gleichen Zeitraum der letzten Jahre, nämlich 1903: 1,5 Millionen Tonnen, 1904: 1,6, 1905: 1,8 und 1906: 156 Millionen Tonnen, und auch beim Roggen ist sie mit 496 000 Tonnen dem Durchschnitt des gleichen Zeltraums der 3 Vorjahre erheblich überlegen.
Dem gegenüber — und das ist ein Punkt, den ich besonders betone im Hinblick auf die Ausführungen des Herrn Vorredners — weist unsere Ausfuhr von Brotgetreide verhältnismäßig geringe Ilffern auf. Es betrug die Ausfuhr aus Deutschland in Tonnen im Jahre 1906 242 864 an Roggen und 200 447 an Weizen; 1907 sind in den Monaten Januar bis Oktober einschließlich ausgeführt worden: an Roggen 172 122 und an Weizen 69 50s, also eine außerordentlich niedrige Zahl.
Nun hat der Herr Vorredner insonderheit diese Ausfuhr in Ver⸗ bindung mit der Instltution der Einfuhrscheine oder der Aufhebung des Identitätgnachweises gebracht. Ich will des näheren auf das Ziffernmaterial, das der Herr Vorredner beigebracht hat, nicht ein⸗ gehen, ich möchte aber doch der Ansicht Ausdruck geben, daß man die Bedeutung der Aufhebung des Identitätgnachweises wesentlich über⸗ schätzt, wenn man so operiert, wie der Herr Vorredner etz getan hat. (Sehr richtig! rechts.) Die Mengen, die wir ausgeführt haben, die ich Ihnen soeben für 1906107 mitgeteilt habe, sind ver⸗ schwindend gering, wenn man sie in Vergleich stellt zu unserer Ernte und zu unserer Einfuhr. (Sehr richtig! rechts.) Im Jahre 1806 hatten wir bel Roggen eine Ernte von 9626 000 t, dazu eine Einfuhr von 648 000 t, ergibt zusammen rund 10,2 Millionen Tonnen. Die Ausfuhr hat, wie ich erwähnte, betragen 242 000 t; was besagt das gegenüber den 102 Millionen Tonnen! Beim Weinen sind die Verhaͤltnisse ebenso: die eigene Ernte hat 1906 betragen 3 939 000 t, eingeführt worden sind rund 2008000 t, im ganzen 5,9 Millionen Tonnen und ausgeführt wurden 200 447 t.
Wenn also der Herr Vorredner gemeint hat, mit einer Abänderung der Bestimmungen über den Identitätgnachweis und die Einfuhrscheine würde irgend ein bemerkbarer Einfluß auf die Höhe der Getreidepreise ausgeübt werden, so glaube ich, irrt er darin. (Sehr richtig! rechts.)
Nun muß ich, da es auch der Herr Begründer der Interpellation getan hat, noch mit wenigen Worten auf die Viehpreise eingehen. Meine Herren, die Viehreise sind, obwohl die Produktionskosten sich wesentlich erhöht haben, nach den bemerkengwerten Steigerungen der letzten Jahre im ganzen Reichsgebiet wieder in gleichmäßigem Fallen begriffen. Es haben notiert im Oktober 1906 und 1907 in Berlin in Mark: Ochsen 162,50 gegen jetzt 146, Schweine 136 gegen jetzt 3,28 (hört! hört! rechte), Kälber 174 gegen jetzt 169,60, Hammel 160 gegen jetzt 143,6. In Hamburg sind die Zahlen für Ochsen 147 im vorigen Jahre gegen jetzt 142, für Schweine 139,5 gegen 113,0, Kälber 18770 gegen 173, 10, Hammel 147,60 gegen 142,40.
Wie schon der Herr Interpellant gesagt hat, ist der Prelgrück⸗ gang am bedeutendsten bei den Schweinen gewesen. Es hängt das wohl damit zusammen, daß die Schweinehaltung am leichtesten und schnellsten dem Beduürfnisse angepaßt werden kann. Aber es wird des weiteren dabei zu berücksichtigen sein, daß es besonders bei den Schweinen nicht lediglich auf die Stückjahl ankommt, sondern auch auf die Schlachtreife und Güte, und in beiden Beziehungen hat nach meinen Erfahrungen die Ldandwirtschaft entschleden Fortschritte gemacht. (Sehr richtig! rechts.) Bekannt ist ja auch — es ist, glaube ich, im vorigen Jahre bel der Besprechung einer ähnlichen Interpellation hier des näheren ausgeführt worden — daß die Anzahl der gehaltenen Schweine sehr gewachsen ist; sie hat sich in den Jabren von 1883 bis 1904 verdoppelt, indem sie von rund 9 auf weilt über 18 Millionen Stück stieg.
Nun ist von dem Herrn Vorredner gesagt worden, eg müsse ja
zugegeben werden, die Schweinepreise wären gesunken, aber die Fleisch. preife seien stehen geblieben. In vielen Beziehungen trifft das zu; aber ich kam nur den einzigen Schluß daraus ziehen, daß die glelsche und Händler dem Rückgange der Viehpreise nicht mit gleichem Schritte gefolgt sind. (Sehr richtig! rechts) Nun ist bei Begründung der Interpellation auch noch hervorgehoben worden, daß die Teuerung, unter der wir gegenwärtig allerdings in vielen Kreisen zu leiden haben — dat gebe ich wiederholt zu — nicht lediglich auf Brot und Fleisch sich bezieht, sondern auch auf die kleinen Gegenstände, wie der Herr Vorredner sagte. Ich kann und will den einzelnen Zahlen, die der Herr Vorredner mitgeteilt hat, im einjelnen nicht folgen, da nach allen Richtungen hin unser Leben teurer geworden ist. Ich glaube, darüber sind wir alle einig und dazu brauchen wir auch im einzelnen die Zahlen nicht. (Sehr richtigh Nun hat der Herr Begründer der Interpellation diese Zustände die ich in anderer Weise wie er zu erklären versucht habe, jurlsd. geführt auf unsere verkehrte Wirtschaftgpolitik. Er hat von dieser Wirtschaftspolitik gesagt, sie sei eine systematische Ausplünderung zu Gunsten der Großgrundbesttzer. (Hört, hört! rechts.) Ich bin der Ansicht, daß die Wirtschaftspolitik, die die verbündeten Regierungen in Uebereinstimmung mit dem Reichstage eingeschlagen haben, den Zweck hat, unsere wirtschaftlichen Verhältnisse in Industrie und Land⸗ wirtschaft möglichst stabil ju gestalten (sehr gut! rechts), und daß ihr dies in unseren wichtigsten Handelsbeiehungen gelungen ist durch Ab= schließung der Handelsverträge, wobei, wie bekannt, Opfer bald auf der einen, bald auf der anderen Seite gebracht worden sind. An dieser Wirtschaftspolitik werden die veibündeten Regierungen und die Reichsregierung festhalten. (Bravo! rechts.) Wir können den Interessenausgleich zwischen den großen Erwerbstaͤnden den wir durch die Handelsverträge herbeigeführt haben, nicht in gragi stellen, nicht erschüttern wegen eines Zustandes, den wir nach allen Erfahrungen der Vergangenheit als einen vorübergehenden anzusehen haben. Der Herr Begründer der Interpellation hat seine Rede damit begonnen, daß er von unserer wirtschaftlichen Konjunktur gesagt hat, sie sei ein ewiges Auf und Ab. Dieses ewige Auf und Ab, melne Herren — darüber belehrt uns die Geschichte — ist auch zu verzeichnen in der Höhe der Getreidepreise, Viehpreise, Lebensmittelpreise. Wir werden die hohen und überhohen Preise, die wir gegenwärtig haben — ich sage das ganz offen — nicht auf die Dauer haben, sondern sie werden wieder zurückgehen. Aber wir können nicht einer vorüber gehenden Erscheinung wegen Maßregeln ergreifen, wie sie der Herr Vorredner zuletzt vorschlug. Mit einer Aufhebung unserer Getrelde= zölle würden wir die gesamte Grundlage unseres wirtschast⸗ lichen Lebens aufs ernsteste gefährden. (Sehr wahr! rechte) Wir würden nicht lediglich, wie der Herr Vorredner gemeint hat, die Interessen der Großgrundbesitzer schädigen, wir würden die Interessen der gesamten Landwirtschaft treibenden Bevölkerung schädigen und darüber hinaus auch weite Kreise des Mittelstandes, die auf Gedeih und Verderb mit dem Woblbefinden der Landwirtschaft verbunden sind. (Sehr richtig! und Bravo! rechts) Wir haben in dieser Be= ziehung doch sehr drastische Beispiele bei der Agitation erlebt, die im vorigen Jahre bei der Steigerung der Fleischpreise in Siene gesetzt worden ist; wir haben an dem Mißerfolge, den diese Agitation erlebt hat, gesehen, wie weit die Interessen des Mittelstandes, nament⸗ lich in den Landstädten, verbunden sind mit den Interessen der deutschen Landwirtschaft. (Sehr gut! rechts.) Aber des weiteren würde meiner Ueberzeugung nach auch die Industtie
die Folgen eines solchen Bruches mit unseren wirtschast
lichen Prinzipien mit zu tragen haben. (Sehr richtig) Wenn e⸗ richtig ist, daß wir gegenwärtig den Höhepunkt der industriellen Kon⸗ junktur überschritten haben, so werden wir auch damit rechnen müssen,
daß die Bestellungen aus dem Auslande nicht mehr so reichlich fllehen
wie bisher, und in einem solchen Moment ist die Aufrechterhaltun und die Stärkung des Inlandsmarktes, die ich immer für eine wesent⸗ liche Aufgabe des Staates halte (Bravol rechts) — in einem solchen Moment ist die Stärkung und Aufrechter haltung des Inland marktel ganz besonders wichtig! Da sollen wir nicht, auch nicht eventuell nun, die Landwirtschaft, indem wir ihr vorübergehend den Schutz entziehen derart schwächen, daß sie nicht mehr der so große, treue und gleik mäßige Abnehmer der Industrie ist, und darunter würde die Industti in hohem Grade leiden.
Aber auch abgesehen davon, ist es mir überaus mwelfelhaft, z denn eine Maßregel, wie sie der Herr Vorredner vorgeschlagen hat — etz könnte sich ja nicht um die Aufhebung, sondem nur um elne Suspension der Getreldeiblle handeln — über haupt geeignet wäre, den Zuständen, die er beklagt abzuhelfen. Wir haben in anderen Ländern wiederholt gesehen, dej die Schwankungen in den Getreidepreisen, die Unsicher heit des Getrelde⸗ geschäfts überhaupt, welche infolge der Sus ension der Getreldeslls eingetreten ist, in allererster Linie dem Zwischenhandel und dei Spekulation zugute gekommen ist (sehr richtig! rechte), daß M Getreidezölle in ihrer Höhe nur ganz vorübergehend gesunken sind und daß in außergewöhnlicher Schnelligkeit das alte Preltzniveau wb erreicht worden ist. Genau das gleiche würde gegenwãrlig eintreten Man könnte vielleicht von einer Suspension der Getreĩdeʒbͤlle sprech⸗ in einem Moment, wo die nationale Ernte eine Fehlernte und di Welternte eine ungeheuer reiche wäre. In solchen Fällen könnte mir denken, daß die Suspension der Getreldenölle helfen würde. Gan anders aber liegt es gegenwärtig, wie ich mir auszuführen erla habe, wo wir im Lande eine immerhin befriedigende Durchschn ernte zu verzeichnen, die Hauptgetreldeexportländer dagegen unt schlechten Ernten zu leiden haben. Die besten Vorteile, die sich z Vertreter der Interpellatian von einer Sutpension der Getreld l versprechen könnten, würden — dessen bin ich sicher — nur ganj tn äbergehende sein, und sie würden in keiner Welse in Vergleich ges werden können mit den dauernden Schäden, welche unser gesautt Wirtschaftsleben durch die mit ihnen verbundene rschiterne , wirtschaftlichen Grundlagen erleiden müßte. (Lebhaftes Biavo recht
Auf Antrag des Abg. von Normann (dkons.) fut die Besprechung der Interpellation statt.
(Schluß in der Zweiten Beilage.
Zweite Beilage eichsanzeiget und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, d
zum Deutschen R
oß genug ist, und ob ege, die wir aber mit der m Stgen des ganzen Volkes ge⸗ tik lassen wir uns nicht wieder die Gemeinsamkeit der ganzen tragen zu Mahnahmen, die dieses
): Der sozaldemokratische Redner die Blockpolitik; Der Abg. Wiemer würde heute noch se halten wie im vorigen Jahre, er Es ist aber nicht nötig, Wir halten
die Einsicht bei Ihnen heute schon es heute noch wünschenswert wäre. D Zollpolitik gegangen sind, haben dient. Von unserer Wirtschaftspolit Wir wollen das Gute für Wittschaftsprlitik und wollen bei guünstige Verhältnis auf die Dauer
Abg. Dr. Gyßling fr. Volkep. hat sich den Kopf zerbrochen über Herren endlich einmal sein lassen. dieselbe Rede über die Fleischprei hat keinen Anlaß, immer dleselben Fragen im unseren Standpunkt in den w züglich der Lebensmitteliölle, letzten Jahre haben ja unser ist aber nicht de Preise, sondern es kommt di Wenn man auch nicht zu viele Gef doch der Geldmarkt und der Wir wollen jedoch hoffen, nicht in dem Gratze ausb mittelteuerung drückt insbesondere
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
nter großer Unruhe des Hauses, die ersten Satze werden auf ührt er aus: von Oldenburg den Herren : ß sie nach dem Fleisch bald ier kommen würden, um wieder einmal die
Mephisto sagt von den so tausendfach aus einem Sozialdemokraten) glaube in dem Kampf dagegen, dag die Aufhebung der Zölle und Es ist Ihnen schon gesagt worden, international lle Verteuerung des Brotgetreides bedauern, die Zollschranken fallen zu Getreideexportländern? In Naturereignisse die Ernte sodaß sie höher Ausgleich für
sicke ((dkons.) erhält u lich legt, das Wort; icht verständlich. Weiter f bat unser verehrter Kollege n vorauggesagt, da
Abg. Dr. Roe
erst all ie g Schon vor
der aer stzz 8 . 3 sind sie ja da! das sollten die Es ist ihr ewig Weh und en; und Sie Gu den f die Agrarzölle,
Sie verlangen
etwas zurückzunehmen. Parlament zu behandeln. irtschaftlichen Fragen, namentlich be—⸗ die Erfahrungen der
unkte zu kurier [1 Angriffen au mittel zu besitzen. der Grenisperre. Brotgetreideteueru Ne eine ver
voll aufrecht; en Anschauungen recht r alleinige Grund der heutigen hohen schaftliche Krisis hinzu. pensler ju sehen braucht, so haben Erscheinungen tliche Krisis
in' solchem Falle der erste, e allgemeine wirt
Aber wie steht es denn mit den in Ungarn, in Rußland haben und die Preise hochgetrieben, schland. Die Zölle sollen doch den er einielnen Länder bilden. Preisverhältnissen? Der deutsche stärkste gegnerische Macht,
Industriemankt bedenkliche daß die wirtschaf cher glaubt. Unsere Lebens- schaft wie den Mittelstand Beamtengehãlter Arbeiterlöhne. erheblich ge⸗ Sozialdemokraten nicht leugnen. Die ber zurück auf andere Produktiongmittel Aufträge aug dem Auslande n Verdienst hat, so mů Als Landwirtschaftsfeinde ir sind auch davon überzeugt, ichtiger Faktor des Staatslebens ist. Rotwendigkeit überzeugt, daß dem nicht bloß in ch im gewerblichen Leben, wo Dem Arbeitermangel kann aber nur und Koöolonisatioaspolitik abgeholfen werden. sich aber nicht mit Vermehrung und Er⸗ wachsen in deutlich aus der Statistik zwei Fliegen mit Arbeitermangel wird abgeholfen ideikommisse und der Domänen vor—⸗ cht an der Abänderung der Gesinde⸗ uch wir, daß die Abänderung chweis den von den Inter Gegen die Suspen⸗ r in diesem Sinne dieselben gewichtigen arifpolstik, die erweiterte Zulassung von schaffen, sie würde auptsache ist, daß
ungünstig beeinflußt richt, wie manche
sowohl die
aftlichen Verhältnisse d ch die Beamten; denn die
dieser Ausgleich bei bis jetzt die kratie nicht ankommen kann;
gegen die die den wollen Sie beseitigen. Vorsichtige, heuerlich, der deutschen Land⸗ aber dag sind weiße Raben. den Sie wissen, daß in k gemacht ist, und es ist dort ß die Maßnahme zur
Arbeiterlöhne Berufgarten
stlegen sind, werden auch die Steigerung der Löhne wirkt a und verteuert diese. ringer werden und unsere Industrie geringere die Produktionskosten berabgesetzt werden. dürfen Sie uns nicht hinstelle die Landwirtschaf Ebenso sind wir von der abgeholfen
Sozialdemo Gewiß gibt Kauteky hat wirtschaft den 3 lls Wenn Sie die Zeitges Frankreich die Probe au ohne Widerspruch ausge Grreichung billiger i Möglichkelt den Getreidehar In dem Augenblick, öglichen, stei
einmal gesagt, es wäre unge chutz zu nehmen; chichte kennt f das Exempe sprochen worden, da Einrichtung von Zölle ist bei uns eine ganz be— wo unfere Preise eine Ausdehnung des türlich auch die Produktion. Das ist die in den Zöllen liegt. egierung zu einer U Preissteigerung für Getreide eingese daß die verschieden sowohl durch die Sp
Wenn nun die
ebau auszudehnen,
er sich immer
Anbaues erm durch eine ver⸗
die erzieherische Wirkung, der russischen R
mehr zeigt. nünftige Ansiedlungs⸗ Eine solche Politik läßt weiterung der Fideikommisse vereinbaren. die Fideikommisffe, das geht Durch eine Ansiedlungspol einer Klappe geschlagen werden, und der Vergrößerung der F Baneben darf man ni ordnung vorübergehen. der Gesetzgebung über den pellanten erhofften Erfolg n bierung der Zölle haben wi er eine andere T und Notstandstarifen könnte Abhilfe ders Ostpreußen zugute kommen. irtschaftspolitik nicht
Die Kommission, ntersuchung über die
Ursachen der t war, hat in ihrem
Bericht festgestellt, preise in Rußland Export hervorger durch die Spekula
daß darin d
Es würde in keiner Weise, eitigung der Zölle irgend eine Sie würde g überhaupt nicht Aufhebung der Zölle warte, schon deswegen nicht wahr, s hereinbringen könnte. die Ausfuhr größer Ausfuhr überwiegt, lediglich eine berechtigte wenn man die Möglichkeit
Tatsãchlich ekulation als durch den Verhältnisse auch von der Vossischen „Berliner Tageblatt“ Steigerung der ein, zu glauben, Aenderung in dieser Be⸗ nur das ganze Land be⸗ Daß das Aus—⸗ um billiges Getreide zu weil es gar kein
itik können
tion verschärft werden, i und auch das je Gefahr zu einer weiteren se berechtigt s Ferner meinen a Identitäts na
icht haben würde.
Preise liegt. daß die Bes siehung herbeiführen würde. unruhigen und ein land nur auf die A unt einzuführen, ist hat, das es zu un Ausfuhrprämie kann nur g wird als die Einfuhr. ist von einer Konjession an das ganze schafft, wo Vorräte im Daß bei den jetzigen Lebens mittelpr bestreite ich mir rüclsicht auf unsere Anderseits sind die Löhne um eine Produkte jetzt verh Daneben ist es höchst s die hohen Getreidepreise beschwert, dagegen ignoriert. Kohlenpreise zu beklagen.
6,7, bei Mine
Bedenken, ab Ausnahme⸗ auch beson an der bisherigen Zoll⸗ und W darum ist leider wenig Hoffnung au der gegenwärtigen unbe jwischen uns und der fällt uns gar nicht ein. Richter nachsagen konnte, ollkompromisses von 1902 geweser ernst nehmen, aber er war ein Freund Sozialdemokraten) reden von malen Sie nicht Ges mit konkreten Tatsachen. auf die von uns auf unserem lttzten Diese Resolutionen steben nicht etwa b führlich, so vom Abg. hrapolitik, Börsengesetz ittelpreise; wir hoffen,
s geändert werden f wirkliche Beseitigung Die auf diesem Ge⸗ bestehenden Gegensätze ju Daß man unserem alten ein Helfer wird wobl niemand der Handelsvertragspolitik. Blocksünden“, die wir be⸗ penster an die Wand, Zur Steuer der
esprochen werden, wenn olange die Einfuh Prämle keine Rede. Wirtschaftsleben, Ueberfluß vorhanden sind, diese eisen geradeju eine Hungersn gesamten Verbälnisse ganz ent soundsobiel mehr gestie ältnizmäßig billiger abgebe onderbar, daß man sich immer über die Steigerung anderer Artikel sich über die Höbe der nstellung der Vossischen steigerung bei Textil alien um 66 o stattgefunden hat. chweg ganz wesentlich gef Landwirtschaft. Es muß der e Löhne zu bezahlen. se in früheren Zeiten erwähnt. Roggenpreise im vorigen er waren, wie in diesem Jahre. (Her Behauptung eine Reihe von Zahlen beurteilen, sondern en Volkes berück- e und hohe Einkommen haben und billigen Preisen und Die Löhne sind in n in verhältnismäßig der Mittelstand
friedigenden Zust
ausjuführen. verschleiern,
Sie (zu den gangen haben sollen; sondern kommen Sie Wahrheit verweise ich Resolutionen. auf dem Papier, Kaempf, begründet worden. sind der Grund für die daß dieser Politik eine Umkeh Abg. Br. Höffel handelt es sich nicht die Teuerung bedürfnisse ergreift, sie beschränkt si sondern ist tatsächlich international. Heil mittel können Teuerung beruht auf einer langen tun haben, das ha Teil liegt die Ursache an die der Produzent erhält, Die allgemeine
n muß als
Erst jetzt fängt man an, Aus einer Zusamme
eine Preis sondern sie sind auch aus
Zollpolitik, Verke heutigen hoben Lebensm r beschieden sei.
Bei den beuligen Teuerungsverhältnissen sondern wir er⸗ andelsartikel und Lebens⸗ auch nicht auf Deutschland, Für die von der Sozialdemokr wir uns nicht he von Gründen, die mit den tte sogar der Abg. Scheidemann selbst bedeutenden
produklen von 5 Dazu kommt, daß die Löhne der Industrie wie auch in der natürlich auch möglich sein, dies sekretär hat bereits die Lebensm Es ergibt sich daraus, daß die Jahrhundert ebenso boch oder höh Redner führt zum B Man darf dies muß die Einkommenverhältnisse Man kann hohe Preis wird gut dabei fahren, geringen Einkommen den industriellen Be J kurzer Zeit ganz enorm gestieg leide unter diesen Preisen;
stehen ab vom Bestehen der deuts diefe, so prosperiert auch jener. stande reichliche Arbeit es die Sozialdemokraten m Arbeiterfamillen unter den Leber eine übertriebene Behauptung. daß die Beamten benachteilig Reichstages wie des Abgeordn daß bier Abhilfe geschaffen werde.
Getreldepreise beklagen, können e wefentlich gesunken sind. Da g hoch sind, kann man den uf diesen ruhen hohe Lasten,
gestiegen sind in andwirtschaft
Der Staats bloß um die Lebe
Weizen und eweise dieser
Verhaältnisse nicht abstraktt des betreffend
vorgeschlagenen Zöllen nichts zu
Spannung zwischen den Preisen, reisen, die der Konsumen ferner zweifellos mit bisher nicht dagewes diese Wohlhabenheit damit zus in den letzten Jahren gekräftigt sind ja in den letzten schon Zeiten gegeben, Die jetzigen hohen P im ganzen keine güns bauern und Großgrun denn auch der kleine Bauer treide zu einem annehmbaren ben Getreidebau verzichten müssen, Die Aufrechterhaltung der
Eine Oeffm en Viehes ist keine so lei Jahre mahnen zur Vorsicht. o großer Emphase day
während man sich bei ehr schlecht stehen kann. trieben wie dem Kruppsche Nun behauptet man, der Mittelstand hängt in seinem He— chen Landwittschaft, prosperiert bemühen uns, dem Mitzel⸗ chaffen, damit nützen wir ibm it ihren Agitationen tun. 1gmittelprelsen leiden, ist önnte man davon sprechen. Di konservative Partei des t es für dringend not Während Sie sich über wir Ihnen entgegenhalten, die Detailpreise heute
Wohlhaben⸗ die Bedürsnisse in Kein Zweifel, daß Inlandsmarkt Die Getreidepreise die Höhe gegangen; es hat aber ren als heute. die Welternte wischen Klein⸗ t unzulässig; daß er sein Ge—⸗
Er hätte auf nebenbei auch Vieh
t zahlen mu sich gebracht, daß erem Maße gestiegen sind. ammenhängt, daß der worden ist. Jahien in wo die Preise noch viel höher wa reise hängen damit zusammen, daß tige war; aber einen Gegensatz z dbesitz zu konstruieren, i ß es zu schätzen, Prelse verkauf wenn er nicht r Vlebzucht wäre ohne einen ing der Grenzen zur chte Sache, die großen Wenn der Abg. sprochen hat, daß jetzigen Wirtschaftgpolitit inen Artikel seines Partei⸗ Sozialistischen Prophezeiungen seiner Partei ZJolltarifs nicht eingetroffen einen Vorteil von den Getreide der Lebengmittelteuerung wollen auf Kosten unseres Bauernstandes. ellen und landwirtschaftlichen Inter- ine Realpolitik gewesen, und dieser ch in Zukunft t Wir haben seinerze die zum Zolltarif gefübrt der vorjährigen Fleisch ert, daß wir ni inungen wegen den Zo chaftspolitik zu
Viel eher l etenhauses häl
die Höhe der daß die Viebpreis noch verhältnismäßi Vorwurf machen. A sonialen Gesetzgebung. Man sollte doch nicht auf der einen Seite hohe Löhne u Es ist geradezu un e nur die Nachteile zu fordern. eren, daß die heutigen Preise anz Europa sind.
roduzenten nicht zum namentlich die Lasten der n Dingen gerecht sein und f der anderen Seite niedrige moralisch, für die eine Seite nur die Ich kann zu für Schweine in Die Preise für daß sie unrentabel sind, und
ch des Schweinebestandes achleil, daß wiederum eine der Zölle würde die eihandeleländern sind Milch und Amerika, dem keln teurer als bei uns. nen können, und sind Jol, darauf, führt zu haben. Antrag eingebracht worzen,
zirlschaft noch eitig aber verhindert den Konsum helaste. olitik des Großen Königtz in Deulschland
reise verlangen. orteile, für die and: meiner Freude lonstati Veutschland die niedrigsten in g Schweine sind schon so heruntergegangen, daß viele Schwelnehalter dazu zu entäußern. Pieissteigerung kommen ganze Volkzernährung auf die Lebensmittelpreise keinesw Butter sind in England te gelobten Lande des Kapitals, Die Haupisache ist, da daß die Landwirts solche wirtschaftlich zeit war von der Maßnahmen ireides unter eine bestimmte (Grenze, h cht heruntergehen konnte, Preis eine Höhe bekär
sind; die kleinen Bauern hatten
einer Bekämpfung arbeiten, aber nich schen industr
der den N Eine Aufhebun s Splel setzen. egs geringer als bei uns urer als bei uns, und sst eine Reihe von Art! Arbeit hekom!
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Der Ausgleich w; — ssen bei! der Zollpolitik ist e rden mene Freunde au Dr. Paasche (nl): e Wirtschastspolitit, und ich habe bei r. dahin präsisi
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Ich würde heute welß aber nicht,
18907.
gehoben, daß es sehr zwelfelhaft wäre, ob diese vorübergehende
Suspendierung der Zölle auf Lebensmittel dahin führen würde, daß wirklich eine Verbilligung der Preise eintritt. Die Folge wäre ein Rückgang der Einnahmen des Reiches, und das Deutsche Reich ist in feiner heutigen Finanznot leider Gottes auf diese Zölle aus Lebens- mitteln recht inlensiv angewiesen; es würden auch die 53 Millionen für die Witwen und Walsenpersorgung der Arbeiter in Frage gestellt werden, wenn wir dem Vorschlage des Abg. Scheidemann entsprechend heute die Zölle auf Lebengmistel' aufheben würden. Es handelt sich also, wie gesagt, um eine vorübergehende Preissteigerung, die der deutschen Landwirtschaft felbst nicht einmal erwünscht ist, die bedingt ist durch Verhältaisse, die außerhalb des deutschen Wirtschaftesgebiets liegen, auf die wir selber einen wesentlichen Einfluß nicht haben, Wir haben in diesem Jahre nicht bloß in Deutschland, sondern fast in allen Ländern Europas eine folche verfehlte Ernte gehabt. Unsere eigene Ernte sst ja verhältnismäßig nicht schlecht; in Ostpreußen allerdings hat man hie und da kaum die Autzsaat wiedergewonnen. Es besteht eine schwere, drückende Not für den großen und kleinen Besitz. In anderen Teilen dagegen war die Ernte leidlich gut, zum Teil gut, und die Getreidemengen kommen allmählich in den Markt. In Rußland war im Süden eine schlechte Ernte, während in den nördlichen und mittleren Departements eine leidlich gute und gute Ernte vorhanden war. Bei der Verspätung der Ernte war man nicht imstande, das Getreide an den Markt zu bringen. Ich glaube, daß wir von dort mehr Getreide bekommen, als heute die spekulative Tätigkeit an den Getreidebörsen voraus setzt. In Argentinien steht die Ernte bald vor der Tür, und nach neueren Meldungen wid man dort mit besseren Qualitäten zu rechnen haben. Sobald dieses Getreide anfängt, im Frühjahr an den Markt zu kommen, wird es einen Druck auf die Preise ausüben und dazu bei tragen, daß die jetzt ungewöhnlich hochgeschraubten Preise bald wieder mäßigeren Preisen weichen. Argentinien offerierte vor kurjem Weizen mit 195, jetzt aber schon mit 177. Die Presse, die die Getreidepreise bearbeltet, geht vielfach von einem Standpunkt aus, der mir un—= fympathifch ist. In einem Art kel des Handelsblattes der National- Zeitung“, also eines Blattes, das uns politisch nahe steht, werden An⸗ sichten vertreten, die ich absolut nicht billten kann, so namentlich, wenn dapon die Rede ist, daß der jetzige Getreidemarkt, der Getreide⸗ handel an einem traurigen Marasmüs leide, und daß noch höhere Preise kommen könnten. Solche Ansichten entsprechen absolut nicht den Tendenzen meiner politischen Freunde, im Gegenteil, wir hoffen und wünschen, daß wir in kürzester Zeit zu billigen Getreidepreisen kommen. Nicht nur die Getreidepreise, sondern alle Lebensmittel preise sind ge⸗ stiegen, aber nicht durch die Schuld der Raubritter oder der Räuber⸗ bande, sondern durch die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse. Die Steigerung der Löhne trägt dazu bei, daß viele Gegenstände nicht mehr zu billigen Preisen verkauft werden können. Wir freüen uns der Steigerung der Löhne und der Hebung der Kauf⸗ kraft des Volkes, aber danach kann von Notstandspreisen für die Arbeiter nicht die Rede sein. Die Industriepreise bröckeln schon all⸗ mählich wieder ab. Auf die Warenpreise drückt vielfach auch der Preis der Wohnung. Die Wohnungspreise sind aber nicht durch die Wirtschaftspolitik bedingt. Die Viehpreise sind zurückgegangen, ohne daß die Fleischpreise ihnen gefolgt sind. Trotzdem die Schweine⸗ preise um Ib oso, die Ferkelpreise um 190 ½9 gegen das Vor⸗ jahr zurückgegangen sind, sind die Fleischpreise in Berlin ver⸗ hältnismäßig wenig zurückgegangen, Man kann es bei den Preisen der Verkaufsräume usw. den Schlächtern auch kaum verdenken, daß sie länger als notwendig an hohen Preisen festhalten, aber natur⸗ gemäß wird sich wieder eine Verbilligung ergeben. Die Landwirt⸗ schaft ist dank unserer Wirtschaftspolitik in günstiger Lage wenn aber die Zölle aufgehoben und die Getreidepreife reduziert würden, so würde das auch die Industriearbeiter schädigen, weil die Kaufkraft der TLandwirtschaft geringer würde. Die Industrie ist an einem Wendepunkt; zwar sind die großen Industrieen noch bis zu fünf Monaten mit Aufträgen bedacht, aber es sind weniger Aufträge vom Auslande als vom Inlande vorhanden, so daß der inländische Markt die beste Stütze unserer Industrie ist, und der schwere Rückschlag ver⸗ mieden werden kann, weil unserer Landwirtschaft es ausnahmsweise gut geht. Müßte dagegen die Industrie Arbeiter entlassen und die Löhne reduzieren, so hätten die Sozlaldemokraten mit ihren Vor⸗ schlägen der Arbeiterschaft mehr geschadet als genützt. Wir werden iber die Teuerung hinwegkommen, die Industrie wird die schwere Zeit überwinden und die gesamte Bevölkerung den Vorteil haben.
Abg. Herold Gentr): ,, sind immer vorge⸗ kommen, und in früheren Jahrzehnten baben wir ei schlechteren Erwerbs⸗ perhältnissen schon höhere Getreidepreise gehabt. en hohen Preisen folgen auch wilder niedrige. Die Viehpreise haben schon keinen abnorm hohen Stand mehr, die Tandwirischaft klagt sogar, daß bei den Schweinepreisen nicht mehr produziert werden könne. Beim Einzelverkauf sind die Verkaust preise diesen Preisen nicht gefolgt. Die Einnahmen der Bevölkerung im ganzen sind stärker gestiegen als die Teuerung, und wir wollen nur hoffen, daß nicht die Industrie den Rückschlag erfährt, daß die Löhne wieder herabgesetzt werden müssen. Schwer betroffen von den hohen Preisen werden allerdings die Beamten mit ihren festen Gehältern und diejenigen, die auf eine feste Rente angewiesen sind. Nun wird die Wiedereinführung des Identitätsnachweises beim Export des Getreides vorgeschlagen, aber gerade die linke Seite des Hauses forderte seinerzeit die Aufhebung des Identitätsnachweises. Zu meiner Freude kann ich konstatieren, daß der Abg. Roesicke seine Anerkennung für den jetzigen Zolltarif ausgesprochen hat, den der Bund der Landwirte nicht mitmachen wollte. Ebenso kann ich anerkennen, daß der Abg. Gyßling sich so vorsichtig und maßvoll über das Verlangen, die Geireidejölle ju fuspendieren, ausgesprochen hat, trotzdem er an seinen alten a , ,. festhalten zu wollen erklärt hat. Niemand kann sich darüber mehr freuen als unsere Partei, die den Zolltarif zu staände gebracht hat. Mit der Aufhebung der Getreidezölle wird der Zweck, die Preise herabzusetzen, ganz gewiß nicht erreicht werden. Es müßie dann doch der hohe Preis auf die Getreidezölle zurückzuführen em; daz ist aber keinegwegs der Fall. Selbst in dem zollfreien Liverpool ist der Getreidebreis höher als in Berlin und Königsberg gestiegen! Da kann die Aushebung, des Zolles keine Ermäßigung des Preises bringen; die Zollaufhebung wird wirksam nur bei billigen Getreide preisen; würde jetzt der Zoll aufge hoben, so wäre die Wirkung einfach die, daß das Ausland um den Betrag des Zolles seine Preise steigert. Der Abg. Scheidemann will dann die Vorschriften über die Fleischbeschau ausheben. Im Inlande werden wir doch die Fleisch⸗ beschau nicht wieder auf deben, weil wir doch alle wollen, daß ge⸗ sundes Fleisch in den Konsum gelangt; mit der Aufhebung der Beschau für aue lãndisches Fleisch vertritt aber der Abg. Scheidemann vollends nicht die deutschen Arbeiterinteressen. Wenn er das aus. ländische Fleisch unkontrolliert, auch das minderwertige, auch das schlechteste, auch das Fleisch von Kadavern eingeführt wissen will, ist das ein- Arbeiterfteundlichkeit, mit der wir allerdings nichts ge⸗ meinsam baben mögen. Die Fleischbeschau wirkt allerdings insofern perteuernd, indem sie eine gewisse Menge beanstandetes Fleisch aus dem Verkehr und damit aus der Konkurrenz ausscheidet; demgegen über ist aber Fer höhere Preis auch durch die Verbesserung der Qualität gerechtfertigt. Den vorgeschlagenen Abbilfemitteln m ten wir also unsere Zustimmung nicht geben.
Abg. Dr. Böhme (wirtsch. 34 konstatlere wie der Vor⸗ redner mmi Befriedigung, daß der Vertreter der Freisinnlgen Volks ˖