Königreich Pren ßen.
Seine Majestät der Kön ig haben Allergnädigst geruht: Allerhöchstihren bisherigen außerordentlichen Gesandten und . Minister am Königlich bayerischen 6 Wirklichen Geheimen Rat Grafen von Pourtalgs behufs anderweiter dienstlicher Verwendung von diesem Posten ab zuberufen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den in die Oberpfarr⸗ und Ephoralstelle zu Arnswalde
berufenen Pfarrer Staemm ler, bisher in Mildenberg, zum Superintendenten der Diözese Arnswalde, Regierungsbezirk
Frankfurt a. O., zu ernennen.
Auf den Bericht vom 15. November d. J. bestimme Ich, Anhörung des Generalsynodalvorstandes in Gemäßheit des 3 24 der Generalsynodalordnung vom 20. Januar 1876, daß die fünfte Generalsynode der eyangelischen Landeskirche der älteren Provinzen zur verfassungsmäßigen
nach
Beratung und Beschlußfassung über die Mir unter dem 15. d. M. vorgelegten Entwürfe a. eines Pfarrbesoldungsgesetzes nebst Satzungen, be⸗
een die Alterszulagekasse für evangelische Geist⸗
e, . t
b. einer Ruhegehaltsordnung für evangelische Geistliche nebst Satzungen, betreffend die Ruhegehaltskasse,
c. eines Kirchengesetzes, betreffend die Fürsorge für die Witwen und Waisen der Geistlichen, nebst Satzungen, betreffend den Pfarrwitwen⸗ und Waisenfends der im Gebiete des preußischen Staates vorhandenen evangelischen Landeskirchen,
im Dezember 1907 oder im Januar 1908 zu einer außer⸗ ordentlichen Tagung in Berlin zusammentrete. Ich er⸗ mächtige den Evangelischen Oberkirchenrat, den Tag der Ein⸗ berufung festzusetzen. Der Coangelische Oberkirchenrat wird mit der Ausführung dieses Erlasses beauftragt.
Schloß Higheliffe, den 20. November 1907.
Wilhelm R. An den Evangelischen Oberkirchenrat.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen . und Forsten.
Dem Grenztierarztassistenten Ernst Starfinger zu Langszargen im Landkreise Tilsit ist die ä i. Ver⸗ . der Kreistierarztstelle zu Darkehmen übertragen worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Dem Schriftsteller Heinrich Sohn rey in Steglitz ist das Prädikat Professor ann worden.
Bekanntmachung.
Dem Markscheider Bartholomäus Ferrari aus Castrop, Landkreis Dortmund, ist von uns unter dem 17. Oktober d. J. die Berechtigung zur selbständigen Ausführung von Mark⸗ ien, nenn . innerhalb des preußischen Staatsgebiets erteilt worden.
Ferrari hat seinen Wohnsitz in Hörde genommen.
Dortmund, den 23. November 190.
Königliches Oberbergamt. Liebrecht.
Aichtamtliches.
Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. November. Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschu Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
andel für
m Monat Oktober 1907 haben 3167 Schiffe (gegen 3458 Schiffe im Oktober 1906) mit einem a n von 643 913 Registertons (1906: 646 127 Registertons) den Kaiser Wilhelm-Kanal benutzt und, nach ö des auf die Kanalabgabe in ,,. zu bringenden Elblotsgeldes, an Gebühren 316 370 M (1906:
Laut Meldung des „W. T. B. ist S. M. S. „Freya“ vorgestern in Smyrna eingetroffen und geht am 4. Dezember von dort nach Alexandrien in See.
S. M. Flußkbt. Vorwärts“ ist vorgestern in Wuhu nnn eingetroffen und an demselben Tage von dort nach
iukiang abgegangen.
S. M. S. „Jaguar“ ist gestern von Schanghai nach Tschingkiang (Yangtse) abgegangen.
11719
SDachsen. Nach einer Meldung des W. T. B. war das Be⸗ finden Ihrer Majestät der Königin-⸗Witwe vorgestern und gestern recht zufriedenstellend.
Baden.
Die Zweite Kamm er wählte, W. T. B.“ zufolge, den Abgeordneten Rechtsanwalt (Zentrum) zum Ersten Präsidenten.
eute
322 0õ55 AM entrichtet.
die auf russischem Boden entstehen werde. Die Ausdruck der Volkestimme erwerben.
.
Deutsche Aollonicn.
Aus Deutsch⸗Südwestafrika wird, wie ‚„W. T. B.“ berichtet, amtlich gemeldet:
Die Pferdewache bei Koes wurde am Abend deg 20. November von elner Hortentottenbande angeschossen. Verletzt ist niemand, die Tiere find geborgen. Mehrere Patrouillen haben die Verfolgung auf⸗ genommen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Im österreichischen Abgeordnetenhause erhoben estern zu Beginn der Sitzung unter fortdauerndem Lärm und ebhaftem Beifalle ihrer re, . die Abgeordneten Romanczuk namens des Ruthenenklubs, Stand namens der Zionisten, Malik namens der Alldeutschen, Michel namens der Freialldeutschen und Dawydial namens des Alt⸗ ruthenenklubs Protest sowohl gegen die Form der Bekannt⸗ abe der Ernennung Abrahamovicz' 1 Minister in der jüngsten Sitzung, als auch gegen dessen Berufung in den Kronrat, bei der nicht die Vertreter sämtlicher Nationalitäten und Parteien Galiziens befragt worden seien. Das Haus setzte ann nach Vornahme der Ausschußergänzungswahlen die Debatte über die Dringlichkeitsanträge, betreffend die Leb ens⸗ mittelteuerung, fort.
Wie dag . W. T. B.“ meldet, wurde die gesamte Sitzung durch die Ausführungen des Hauptredners von Moragezews ki und der Antragsteller Schrammel und Dr. Renner ausgefüllt, die heftig egen die jüngsten Ausführungen des Ackerbaumtnisters sowie ihrer onfligen parlamentarischen Gegner polemisierten und die Annahme h. ö betreffend die Lebensmittel verteuerung, empfablen.
; Alsdann wurde die Verhandlung abgebrochen. Unter dem Cinlaufe befindet sich ein Dringlichkeils antrag des Abgeordneten Chok, betreffend die Herabsetzung der Zuckersteuer.
— Der Ausgleichsausschuß des österreichischen Ab⸗ eordnetenhauses hat gestern mit der Beratung der staats⸗
keen e e, Gruppen des Ausgleichs begonnen.
Der Abg. Kur anda bezeichnete, obiger Quelle zufolge, die für den Fall einer Banktrennung getroffenen Kaulelen als unzureichend. Ber Abg. Schlegel erhob gegen die den ungarischen Wertpapleren und der Blockrente gewährte Pupillarsicherheit Bedenken. Der Abg. Ellenbogen erklärte die Frage der Banktrennung für keineswegs gleichgültig, da sie mit dem wirtschaftlichen Ruin Ungarns gleich- bedeutend wäre, ihre schädlichen Folgen aber auch Oesterreich empfind
lich träfen. Frankreich.
Im gestrigen Ministerrat bezeichnete der Minister Pichon, wie das „W. T. B.“ meldet, die allgemeine Lage in den marokkanischen Häfen als befriedigend. Die Autorität Abdul Asis' nehme Überall zu. Die Perhandlungen mit den Mächten über die international zu lösenden Fragen nähmen einen befriedigenden Verlauf.
Im Senat wurde gestern die Diskussion über den ,. betreffend die Katastrophe der „Jena“, fort— esetzt. 6e 2 Berichterstatter Monis wies, obiger Quelle zufolge, darauf hin, daß man zu der Ueberzeugung gelangt sei, daß das rauchlose ulver unter dem Einflusse von e, . oder Üübergroßer Hitze ch schlecht gehalten habe. Nach der . Jena“, Katastrophe sei man ju der Verwendung des das Pulver widerstandsfähig machenden Mittels übergegangen, dag in Deutschland, dem einzigen Lande, wo keine Unfälle durch Pulver veranlaßt worden seien, zur Verwendung
gelange. ;
— Die Deputiertenkammer hat in ihrer gestrigen Sitzung die Budgets der öffentlichen Arbeiten, der Staatseisenbahnen und der Münzverwaltung ge⸗
nehmigt. Rußland.
In der Reichsduma stand gestern die Beratung der Er⸗ gebenheitsadresse an den Kaiser auf der Tagesordnung. Nach dem Beiicht des W. T. B. verlas der Abg Pljewako (Mogkau) den von den Oktobristen ausgearbeiteten Text und verteidigte die Ädreffe. Der Abg. Gut schkow (Führer der Oktobristen) glaubte, daß trotz der Meinungeverschledenheiten in der aus verschiedenen 3 . bestehenden Duma doch eine Einigung auf dem Boden der ankbarkeit zum Monarchen möglich sei, der tapfer einen neuen Weg eingeschlagen habe. Et wies darauf hin, daß die Ab⸗ eordneten' nicht biplomatlsche Vertreter verschiedener lämpfender gerne seien, sondern daß sie eine ganze organische Volks- vertretung bildeten. erner schilderte der Redner die Ansicht der Oktobristen über das Manifest und die jetzige Stagtsordnung und eiflärte, daß die Oktobristen das Manifest vom 30. Oktober als frei⸗ willigen Versicht des Monarchen auf die unbegrenzte Gewalt ju Hefen eineg neuen gesetzgeberlschen Organs betrachteten. Seine artei sähe darin keine Verringerung der Gewalt des Mongrchen, m Gegenteil könne das Manifest als Befreiung des Kaisers j. B. don der Hofkamarilla angesehen werden. Seine Partei 9 konstltutionell, und die Okkobristen würden treue Diener eg konstitutionellen Monarchen fein. Der nächste Redner, Bischof Mitrofan, wünschte im Namen der Rechten in die Adresse den Ausdruck Selbstherrscher aufgenommen zu sehen, da die Abgeordneten die Selbstherrschaft durch ihren Cid anerkannt hätten. Der Abg. Miljukow (Kadett) erklärte, daß die Kadetten keinen Text vorlegen könnten, da ihr politisches Glaabengbekenntnis schon durch die Adresse der ersten Buma erschöpft sei; die Kadetten seien konstitutionell⸗ monarchlsch und könnten ihre Ansichten mit den Feinden der Kon—= stitution von inks und rechts nicht teilen. Die Analyse des Mani— festes vom 30. Oktober ergebe klar, daß die i m. Gewalt wischen dem Monarchen, dem Relchzrat und der Buma geteilt sei. lljukow forderte in seiner weiteren Rede zu einem allrussischen, nicht nur großrussischen Patriotismus auf und wünschte schließlich die Aufnahme deg Wortes Konstitution in die Adresse. Der Abg. Purifchkewitsch (Vizepräsident des Verbandes russischer Leute) warf einen historischen Rückblick auf die Versuche, in Rußland den Konstitutionalismus,. einzuführen, die keine Er⸗ folge gehabt hätten. Der Kaiser habe nach dem letzten derartigen Versuch vom 30. Oktober 1905 durch das Gesetz vom 16 Juni seine Selbstherrschaft bewiesen. Der Redner stellte zum Schluß den Antrag, in der Adresse das Wort Selbstherrschaft stehen ju laffen. Die gemäßigte Rechte schloß sich diesem Antrag an. Nachdem noch einige Redner iu orte gekommen waren, von denen Petrow Lachtineki verlangte, in der . das Be⸗ dauern über das Wahlgesetz vom 16. Juni auszusprechen, machte der Professor Kapussin (Dltobrist) Purischkewltsch darauf auf ⸗ merksam, daß er in seiner Rede die Regierung Alexanders II., dank deren Reformen Rußland eine Konstitution habe, nicht berück- sichtigt habe. Der Redner ist gegen den Augdruck Koustittion, weil er noch nicht in den Staatgatten vorhanden sei. Die Möglichkeit, das Volk an der Regierung teilnehmen ju uffn die Verhesserung der Lage der Volksmassen und ihre Aufklärung sei die , , uma müsse Vertrauen deg Monarchen verdienen und eine Autorität als Dann werde auch die dom Monarchen ernannte Reglerung ihrer Aufgabe gerecht werden
können. r. mehigch Schluß der Rede Kapustins wurde ein Antrag an⸗
das
Im welteren Verlaufe der Debatte erklärte der Bisch Nit dosan ben Verfach, Le Schbffherrschaft, vie Jtußlend eig Segen gebracht habe, und. der das Volk so ergeben sel, ju beschrant l für verbrecherisch Der Abg. Mart ow (äußerster Rechter) gab . anni, daß seine Partei nach dem. Willen des Sꝑlbscherischan Duma alz gesetzgeberische Institution anerkenne. Der Redner pt testierte deshalb gegen die Bemerkung Miljukows, das Wahl h vom 16. Juni sel ein Sieg der Kraft über das Recht gewesen. 6 Abg. Heatlat on (Kädeih hätt sede Uaklcrbeit in der 1dr für unzulgssig, Halls die! Malorsat der Hung die Iränk, einer Konstitution durch das Manifest vom 30. Oktober anerlen dürfe der Monarch nicht aus Loyalität irre gemacht werden. Behn daß das Manifest eine Konstitutton gründe, stelle es zugleich Freihen fest, ohne die eine Konstltution undenkbar sei. Es verspreche für h Zukunft ein allgemeines Wahlrecht und stelle alle revolutionären Erzeft als eine Folge der Sünden der , , hin. Der Ungesetzlichfe⸗ müsse ein Gesetz, der Willkür das Recht entgegengestellt werden. Pie die das Manifest beyauern, erinnerte Maklakow an die an die erst⸗ Duma gerichteten Worte des Kaiserg, er wolle Ordnung auf Grun des Rechtes schaffen.
Nachdem noch eine Reihe von Abgeordneten gesprochen hatten, wurden die Verhandlungen abgebrochen und eine Abend sitzung zur Fortsetzung der Debatte anberaumt.
Ber erste Redner Graf Bobrinsky (gemäßigter Rechter) a, klärte sich zur Annahme der Konstitution bereit, wenn sie von dem ,, Blut gereinigt sein werde, womit die Linte sie bedech habe. Niszelowitsch (Kadett) verteidigte unter dem Gelächter der Rechten die Juden. Dann bestieg der Abg. Roditschem e, St. Petersburg) die Tribüne. Es wäre durchaus un,
erechtigt, deshalb auf dem Wort Selbstherrschaft zu bestehen
weil eöz im Titel des Kaisers vorhanden sei. Der ga se besäße viele historische Bezeichnungen, z. B. die eines norwegischen Thronfolger. Der Redner zitierte einen Ausspruch Purischkemitscht daß die Mörder Alexanders iI. vom Volke geschickt seien. Purijtz kewitsch rief vom Platze aus. Sie lügen! (Lärm.) Der Üb Balaklejew (ãaußersterechter)meinte, daß nach dem dem unumschränkten Monarchen geleisteten Treueide von einer Konstitutlon nicht die Rede sein könne. Der Abg. Pljewako (Oktobrist) forderte die Duma auf, die Adresse anzunehmen, da sie nur unendliche Liebe zur Heimat und Ergebenheit gegenüber dem Monarchen ausdrücken solle. Dr Tatsache könne nicht in Abrede , werden, daß der Kaiser einen Teil seiner Rechte dem Volke überlassen habe.
Hierauf begann die Abstimmung. Das Amendement der
alle übrigen Amendements abgelehnt.
Darauf erklärte der Abg. Bm owski namens der Polen, deß diese damit einverstanden seien, dem Kaiser Ergebenheit und Dank, barkeit auszusprechen, auf Abstimmung über den politischen Teil der Adresse aber verzichteten. ö
Da das Haus beschlossen hatte, über das Amendemen der Arbeiter gruppe, in dem das Bedauern über das Wahl— gesetz vom 16. Juni ausgespochen wird, nicht abzustimmen erklaͤrte diese, daß sie an der Abstimmung nicht teilnehmen werde. Hierauf wurde die Adresse in folgendem Worllat einstimmig angenommen:
Eurer Majestät hat Duma zusammenzuberufen, sie willkommen zu heißen und Goret Segen auf ihre bevorstehende gesetzgeberische Arbeit herabzuflehen Wir halten uns für verpflichtet, Eurer Masestät unsere Ergebenheilt, gefühle und unsere Dankbarkeit für die Rußland verlieheng Vollchen, kretung, die durch die Grundgesetze befestigt ist, auszudrücken. Wir wern alle unsere Kräfte, alle unserẽ Erfahrung und Kenntnisse anwende um die durch das Manifest vom 30. Oltober dank Eurer Majestk Willen erneuerte Staatgordnung zu befestigen, um das Vaterland n beruhigen, die gesetzliche Ordnung zu befestigen, die Volksaufllämm zu entwickeln, den allgemeinen Wohlstand ju heben die Größe un die Macht des untellbaren Rußlands zu kräftigen und damit daß Jer⸗ trauen des Monarchen und des Volkes zu rechtfertigen.“
es gefallen, die Abgeordneten der dritten
l ; ohn Spanien.
gierung die Zurückziehung der der Spanisch⸗-Afrikanisch! Gesellschaft gewährten jährlichen Unterstützung von 500
bauten.
Nach dem Bericht des . W. T. B.“ führte der ehem alige Marin minister und liberale Abgeordnete Cobian aus, daß Spanien in starkes Geschwader gebrauche, um zu verhindern, daß das Mittel mer durch die Festung Gibraltar beherrscht werde, um den Handel
zu vertesdigen. Der Redner berlangte, daß die Küste artilleristisch k, ft t und das Marinepersonal vollständig reorganisiert werde, d
arineminisser erwiderte, daß die der Tammer unterbtelth Vorlage bezwecke, die Verteidigung der Häfen sicherzustellen und Möalichkelt zu bleten, für den Fall, daß ein Hafen von irgend an
beunruhigen. Griechenland.
Der Finanzminister legte gestern kammer das Budget für 1998 vor, ; auf 130 308 425 Drachmen, die Ausgaben auf 126 1006 Drachmen veranschlagt. .
Rach dem Bericht des W. T. B. erklärte der Finan min s in seinem Cxposs, daß die FKückkehr der Flüchtlinge aug Bulganh, neue Kredite erfordern werde. Das Budget beweise, daß die Finanst des Landes sich durchaus auf dem Wege der w befln trotz der schweren Laften, die dem Königreiche au erliegen. Dle 6 gierung verfüge über genügend Geldmittel, um allen Gventualit ih zu begegnen und die unerläßlichen Opfer für ihre nationale Cxiste
zu bringen. Afrika.
6 einer Meldung des ‚W. T. B.“ hat zwischen . französischen, zur Erkund chaftung der Umgegend von Un shů und bes Gelaͤndes am Flusse Kiß ausgesandten, 300 Mu starken Abteilung und 1509 Marokkanern vorgestern am le ein Zusammenstoß stattgefunden. Nach lebhaftem Gewehren zogen sich die feindlichen Banden über Aghabal zurück. . mittags war die Ebene vom Feinde geräumt. Die Franz hatten acht Verwundete. . ot
Dem Matin“ wird aus Nemours in Al gerien geme au daß sich fünf marokkanische Stämme, die sich bisher . verhalten häͤben, den Bens. Snaffen angeschlossen, hätt, Die Lage sei kritisch. Falls nicht sofort er stẽr n n gesandt würden, laufe die franzöͤsische Truppenabtei . Hefahr, den an Zahl überlegenen? Gegnern zu untersieh h Unter der europälschen und eingeborenen Grenzbevlkern Algeriens herrsche lebhafte Beunruhigung.
der Deputierten
—
Parlamentarische Nachrichten.
2 * * 2 5⸗ Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reich tags und die 3 über 9 gestrisn Si ungen];
Fehrenb ach⸗Freiburg
genommen, der die Redezeit auf 10 Minuten beschrãänkt.
ar e hene und des Haufes der Abgeorbneten nden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
. der hollweg bei.
der Genehmigung
zwei
scherungs vertrag, eines zugehörige . . 9 und eines ger bee be feen ö . l en des Handelsgesetzbuchs über die Seeversicherung.
cg darauf hingewiesen ( . durch WPeise in cher, da
nd des Hauses erkannt.
stimmung . . si t gr er
. vorigen Reichstags
scheinen.
Rechten wurde mit 212 gegen 146 Stimmen und darauf auh
aun die Erledigung der Vorlage, die
Nach Hochrufen auf den Kaiser wurde die Sitzung ⸗
Preußen“ wird eine Uebersicht über die Zahl der
Die Deputiertenkammer lehnte gestern mit 12ᷣ gegh Und bei der Marine im Ersatzlahre 1966 eingestellten preußischen
59 Stimmen den Antrag Soriano ab, der von der ..
zu schüh und das Land gegen die begehrlichen Wünsche irgendwelcher anderer Nation
Macht bombardiert werden sollte, die Handelsmarine dieser Macht
das die Einnahm
— Der heutigen 59. Sitzung des Reichs ta gs wohnten Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Nieberding d der Staatssetretär des Innern Dr. von Bethmann
Präsidium gelangter Antrag auf Erteilung kr strafrechtlichen Verfolgung des olksp) ging an die Geschäftsordnungs⸗
Ein an das
Ubg. Deser (fr.
bommission
In dritter Lesung wurde die Vorlage wegen Errichtung er Stiftungen aus dem Vermögen, welches dem Reiche dem Nachlasse des am 2. Juni 1901 verstorbenen Malers
. Gustar Müller zugeflossen ist, endgültig ohne
Professors Gu . unverändert genehmigt.
Es folgte die erste Beratung des Gesetzentwurfs über den n Einführungs⸗ der Vor⸗
bg. Wel lste in Sr In der Begründung des Entwurftz daß diese Vorlage in der vorgängigen Legiz—⸗
die Auflösung des Reichstags in bedauerlicher ihrer Verabschiedung verzögert worden ist. Ich hoffe ß durch diese Verzögerung das Inkrafttreten des Gesetzes nach den Beschlüssen der vorigen Kommission nicht hinaus— eschoben ju werden braucht, denn die Versicherunggunternehmungen aben aug dem ausführlichen Bericht die Stimmung der Kommisston Die neue Vorlage befindet sich in Ueberein⸗ den Beschlüssen der Kommission, ar die Unter⸗ 9 die demnächstigen Maßnahmen einrichten können. ter Befriedigung können wir darauf blicken, daß die Vorlage estalt wieder vorgelegt worden ist, die ihr die Kommission gegeben hat. Bei dieser Sachlage Kommissionsberatung überflüssig er⸗ bestimmen mich jedoch, den 1 einer Kommission von ch ist infolge der Neuwahlen
mit ch
eine abermalige Zwei Erwägungen stellen, die äiberweifen. Erstl
könnte
itz zu z Mltgliedern zu
ein bedeutender Wechsel in der Mitgliedschaft des Hauses ein
etreten; über ein Drittel der Mitglieder des Hauses haben dem eichßtage in der vorigen Legislaturperiode nicht angehört, und dann liegen ung zwel neue Petitionen vor, die jedenfalls in der Kommission berücksichtigt werden müßssen. Auf die Einzelheiten der Vorlage und oer Petitionen will ich nicht eingehen. In bezug auf die Terminologie des Gesetzes will ich nur erwähnen, daß auch in der neuen ,, statt des Ausdruckes Versicherter der Augdruck ‚Versicherungsneßmer“ gewählt ist. Der Gesetzentwurf will einen Luzgleich zwischen den helden hier in Betracht kommenden ige. herbeiführen. Bei den einschneidenden Bestimmungen
eg Gesetzentwurfs konnte es bel der vorigen Beratung nicht wunder⸗
nehmen, daß sowohl hier im Plenum wie in der Kommission aus den Relhen der Versicherunggunternehmer lebhafte Bedenken laut wurden.
Wenn aber namentlich während des Wahlkampfes die Verteidiger der
Versicherungsunternehmer die Kommission so hingestellt haben, als
oh sie h von politischen Gesichtspunkten hätte leiten lassen, so
möchte ich als damaliger Vorsitzender der Kommission denn doch entschieden dagegen protestieren. Kein Mitglied der Kommission hat sich von anderen als sachlichen Gründen leiten lassen. Wenn e in der Kommission erhalten at, die extremen Richtungen auf beiden Seiten nicht voll be—⸗ ledigt hat, so ist das i mich der sicherste Beweis, daß die Rommission eine gerechte und billige Mittellinie ein ge hat, und ich wünsche, daß auch die neue Kommission so . ren möge.
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Die bei dem Landheere und der Marine 1906 eingestellten preußischen Mannschaften mit und ohne Schulbildung.
Im „Zentralblatt für die gesamte . in ei dem Landheere
Mannschaften mit Bejug auf ihre Schulbildung nach Regierungs⸗ ezirken und Provlnzen, ö. denen die K eflscht·nn ihren . .
. Wohnsitz oder Aufenthalt hatten, gegeben. Wir entnehmen derselben die folgenden Angaben für den preußischen Staat und dessen Provinzen.
Pefetas verlangt, und verhandelte dann Über die Schiffe⸗
Zahl der eingestellten Mannschaften 8 mit Schulbildung 753 Eingestellt * * 5 *2* Probinen a. bei dem 83 E 3 23 33 Landheere, E 3 *8 8 5 über⸗ * 25 2 5 8* 5 3 S 2 Staat. b. bei der 2683 5 5 haupt 82 Marine. 2G Kö * 3* 3 2327 * S * oso QAhhreußen . a. Landhees 12165 — 12165 7 BPVestpreußen 3074 3 3977 4 Brandenburg 13742 113743 2 ommern . S276 — 3256 2 1 10709 9 10718 7 Schlesien .. 21381 7 21388 5 Sachen... 13455 — 134656 4 Echlezwig⸗ Holstein .. 4854 148655 — annober .. 10h24 — 10524 2 estfalen .. 13943 — 1394 2 essen. Nassau 7937 — 7937 4 heinprobin; 23610 — 2535465 — ohenzollern⸗ sche Lande 2465 — 215 — Summe la. Land ⸗ 18 heer ia98ßo 21149871 39 140910 σοii, 14 Ihnen Ib. Marine! 674 — 674 — 674 0 00 BVestpreußen 514 — hi4 — 514 0 00 randenburg baz — 849 — 549 6 96 ommern . Sas — 8365 — 345 0 00 osen .. 213 — 313 — 213 090 gl fen i, 717 — 717 0,00 achsen . 705 — 705 — 70h] G, 00 ESchlegwig⸗ Holstein ).. ii — 911 — 1110.00 e her 66 943 — 945 — 943 909 estfalen .. 580 — 580 — 580 0 00 Hessen. Nassau 360 — 360 — 369 900 einproplnj 1633 — 1653 — 1033 0,00 vhenzollern⸗ e Lande 8 5 — 5 — 5 0, 00 Summe b. Ma rine gogg — 8049 — . ooo, 12 dan Summe a. Land⸗ n heer 1498560 21149871 39 149910 0,03 ogrbaupt e r Nonarchte 157899 21167920 39 157969] o, oi, 1.
—
Zur Arbeiterbewegung.
In der Weberei von Heinrich Boetzel ; München Gladbach haben, wie die h g. eren 10 Weber und Weber innen die Kündigung eingereicht, weil die Firma jetzt eine Zulage zu den Löhnen, die sie in diesem Sommer bet der Hochkonjanktur der Arheiterschaft bewilligte, zurückgezogen hat. 6 Angelegenheit wird sich auch der Verein der Textilindustriellen e gen. ͤ
Ein umfangreicher Ausstand der Schreiner in Neu⸗ ist, wie der Köln. Ztg.“ aus Offenbach gemeldet wird, wa . 86 63 n n,, .,
er Verban er . ringische b
hat, nach demselben Blatte, die Forderung der il n n g f .
tages, mit Rücksicht auf die gesamte wirtschaftliche Lage abgelehnt. In Ausführung des Beschlusses einer zu N duch , abgehaltenen Versammlung der Leipziger Schneidergehilfen hat eine gemeinsame Kommisston der dortigen Ortsverwaltungen vom Deutschen Schneidergehll fenverband und des Hüirsch. Dunckerschen
die Antwort, wie die Lpz. Ztg. berichtet, im jusagenden Sinne erfolgt
Stückarbeiter eine Erhöhung der gegenwärtigen Löhne
200 Fällen um 5 bis 20060, für die Zeitarbeiter Stunden⸗
tägliche Arbeitszeit, Lieferung der Zutaten, Einführung von Lohn— büchern usn. Dieser Entwurf lag am Montag ö. von 3 300 Personen besuchten öffentlichen Schnelderversammlung vor und wurde nach längerer Aussprache mit großer Mehrheit genehmigt. Für die Bewegung kommen 1380 Schneidergehilfen in ö darunter 1100 Maßschneider.
Die Zahl der unbeschäftigten Diamantarbeiter in Ant werpen ist, nach der Köln. Ztg.“, auf 1800 gestiegen. .
Literatur.
„Erich Hetebrink. Hamburger Roman von Slse Frapan⸗Akuntan. Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel. gli broschiert 6 M — In der alten Handelsstadt Hamburg, auf einem Boden, auf dem sich Ilse FrapanAkunian in ihren Novellen und Skizzen schon häufig mit soviel Glück und Sicherheit bewegt bat, 66 auch ihr neuester Roman Grich Hetebrink. Der Held t ein mittelloser Kaufmann, der sich schwer und spät zu esichertem Wohlstand hindurchringt. Es sind widersprechende haraktereigenschaften in diesem Erich Hetebrink vereinigt. Er besitzt ein., unbeirrbares Pflichtgefühl seinem Beruf gegenüber, aber auch eine 6 Impulsivttät, die gerade da hae ,. wo sie ihm Schaden bringt. Er ist Phantaft und hat einen Hang zu einem etwas unreifen Freidenkertum, der ihn daran hindert, seiner Vaterstadt Hamburg den n. zu schwören, weil er, der An⸗ hänger moderner naturwissenschaftlicher Systeme, an keinen Gott . t. Aber als er schließlich einsieht, daß er mit seinen rinzivien Anstoß erregt, und daß sie ihm den Lebenskampf erschweren, gibt er doch nach. Er entschließt sich sogar dazu, seine Kinder noch nachträglich taufen zu lassen, natürlich nur aut äußeren Gründen. So j er am Schluß des Buches, wenn auch ein wohlhabender Mann, so doch ein vom Leben Ueberwundener. Er hat seinen Idealen nicht treu zu bleiben vermocht. Der Verfasserin ist es nicht a gelungen, diesen widerspruchsvollen Charakter glaub⸗ haft auszugestalten und die volle Sympathie des Lesers für ihn zu ewinnen. Voll Reiz und Leben sind dagegen die drei Frauen, die estimmend in Erich Hetebrinks Leben eingreifen: das phantastisch naive Dinchen Poppinga, die gebelmntsvoll unwahre Frau Nied und die tüchtige, liebevolle Antonie Hesse, die des Helden Hausfrau wird. Erichs Pfingstfahrt zu ihr nach Gremzmühlen, die zur Verlobung beider führt, ist von erquickender poesievoller Schönheit Auch andere Episoden legen von der Schilderungskraft der Verfasserin ein y,. Zeugnis ab. Trotzdem aber beweist dieser Roman, daß lse Frapans Hauptbegabung auf dem Gebiet der Novelle liegt. Abgesehen davon, daß die Gestalt des Helden nicht ganz überzeugend wirkt, jerfällt der Roman in ju viele mehr oder minder gelungene Episoden, die den 6 der großen Linie hemmen. Als gien en⸗ dichterin ist Ilse Frapan Meisterin, diesen Roman aber wird mancher nicht mit der rückhaltlosen Befrledigung aus der Hand legen, wie die letzten Novellenbücher, die sie uns geschenkt hat.
— „Eine von zu vielen.“ Roman von Liesbet Dill. (Stuttgart, Deutsche Verlags. Anstalt.) Geh. 4 M, gebunden 5. . — Die Verfasserin, deren Romgne „Das gelbe Haus“ und „Die kleine Stadt“, durch vortreffliche Milieuschilderungen und eine eigen⸗ artige Deobachtun gabe fesselten, tritt in diesem Buche mit elner neuen Arbeit an die Oeffentlichkeit, die schon durch ihren Stoff dazu angetan ist, noch weitere Kreise zu interessieren. Die Heldin des Romans, Anne pon Osten, eine mittellose zunge Offizierstochter, ein sich genötigt, nach dem Tode der Eltern als Gesellschafterin ihr Brot zu suchen, da sie gleich den immer noch zu vielen welblichen Wesen nicht Beftimmtes gelernt hat, was ihr das Anrecht auf einen anderen Beruf e könnte. Anne ist aber ihrer Aufgabe, bei deren ücklicher Lösung sie durch ihre un—⸗ ef. che Haugtochtererziehung behindert wird, weder Förperlich noch eelis ö Sie muß von elner Häuslichkeit in die andere ziehen, immer schlecht bejahlt und überbuͤrdet und doch in ständiger ern davor, ihre schlechte Stellung zu verlieren, weil sie dann ihren Verwandten zur Last fallen würde, Von der Aucssichtslosigkeit ihres Verhãͤltnisses d,, löst endlich auch Annes heimlich Verlobter, ein gleichfalls mittelloser Of e eine Beziehungen zu ihr, und körperlich und seelisch müde ließt sie, die endlich im Hause von alten Verwandten cinen kär lichen Ruheposten gefunden, mit ihren Lebenshoffnungen ab. I, des Uebermaßes von niederdrückenden und enttäuschenden Erlebnissen, die Anne von Osten auf ihrem Leidensweg erfahren muß, kann man nicht ganz das Gefühl unterdrücken, daß die Verfasserin etwaz ju sehr schwarj in schwarj malt, und die Fülle von Ungemach, die sie ihrer Heldin mitibt, sich wohl nicht so auf ein Ginzelleben gehäuft finden dürfte. Aber kiesbet Vills Roman ist ein Anklagebuch und einem solchen vertelht man ein etwas starkes Betonen seines Leitgedankeng. Zudem bewährt sich die Kunst der Verfasserin wieder aufg beste in ihren 3 Eine Fülle
greifbar lebengvoller Gestalten tritt uns auch in diesem Roman ent⸗ egen, mit ebenso großer Sicherheit und Plastik dargestellt wie das ver ⸗ chledenartige Milleu, aus dem sie heraugwachsen. Es liegt in Liesbet Dills neuem Buch eine Mahnung, deren Eindringlichkeit sich kein Leser, besonders aber keine Leserin verschließen dürfte. Zu der durch günstige äußere Verhältnisse gesicherten Frau, die so ö keln Interesse und i. Herz für ihre kämpfende Mitschwester hat, will das Buch sprechen und auch zu der großen *. unpermögender Eltern, die ihren Töchtern kein k schützendes Erbe hinterlassen koͤnnen. Der Roman liefert einen eitrag zur Fer fer der manchen Leser, der für die Sache als Theorie kein Interesse gehabt hat, hier durch die ins Leben übersetzte Wahrheit mancher Forderungen ben cg dürfte. — Paraskewuüla und andere Nopellen von Eduard Engel. (Verlag von J. G. Cotta Nachfolger. Stuttgart und Berlin. 3, 50 MS, geb. 450 S6) Der verdlenstbolle Literarhistoriker tritt hier mit eigenen Dichtungen vor die Oeffentlichkeit, die dem Anscheine nach schon vor einer Reihe von Jahren entstanden nd und jetzt erst ihren Weg hingus gefunden haben. Daß ein utor von einer fo hohen ästhetischen Bildung wie Engel nichts Wertloseg und Unfertiges veröffentlichen würde, konnte von en. als selbstverständlich gelten, und doch sei die gute stilistische Durcharbeitung dieser Novellen noch besonders hervorgehoben. Ebenso
verdient die anschauliche Art, mit der der Verfasser die verschiedenartigsten Milieus und volkischen Charaktertypen zu ier. und zu zeichnen
reien, höheren Lohn und die Einführung des Zehnstundenarbeitdz⸗ stundena beta Grunde geht, und noch mehr die Novelle von dem Mathematik=
ist, hat die Kommission einen derartigen Tarifvertrag im Entw 3 gearbeitet, der folgende hauptsãächliche e u nn, hell! . in über
Gew erkvereing bei dem Arbeitgeberverbande angefragt, ob e mit Rücksicht auf die allgemeinen Lene une , sssnfse ir fe / erhöhen und einen Tarifvertrag mit den Gehilfen abzuschließen. Ba
löhne von 40 bis 50 8 oder Wochenlßhne v 24 bis 30 Æ als Mindestlöhne, Zuschlaͤge 6. a, . Nacht! und Sonntaggzarbeit von 25 big 50 0, 9, lo stündige
weiß, Anerkennung. In der Wahl der Stoffe fällt eine Vorliebe für Krasses und Panhologischeßz auf. So handelt die erste Novelle von einem grlechischen Liebegpaar; der junge Liebhaber hat die Ehre seiner Braut an den männlichen Mitgliedern einer ganzen , gerächt. Als er jur Hinrichtung geschafft wird, sieht er die
eliebte wieder und ersticht sie und sich in einem unbewachten Augen⸗ blick. Eine andere Novelle erjählt von einem alten Tagelöhnerpaar. Da der Mann von Geburt Russe ift, sollen die Alten in kürjester Frist Hütte und Hof verlassen und über die Grenze ausgewiesen werden. Als alle Schritte, die sie unternehmen, das Unheil ab⸗ zuwehren, fehlschlagen, erhängen sie sich auf dem Boden ihres äuschens. Ing pathologische Gebiet fällt die Geschichte von dem pfarrer, der an der fixen Idee, er habe sich als Jüngling im Kriege selg benommen und trage das Eiserne Kreuz zu unrecht., beinahe zu
professor, der zwei Nachbarskinder ermordet, die ihm durch ihr Klavier⸗
an rg die Vollendung einer Arbeit unmöglich machen. Immerhin at es Engel verstanden, diese problematischen Stoffe durch eine ein⸗ ehende Charakterschilderung zu meistern, sodaß der Leser des Novellen⸗ uchs bis zum Schluß interessiert bleibt.
Das Gleiche kann man von den Novellen und Märchen von Otto Frommel erg von Gebrüder Paetel, 5 M) leider nicht sagen. Die Stoffe sind k allzu alltäglich und die ganze Art der Darstellung ist auch nur so herkömmlich, daß sie kein tieferes Interesse für diese kleinen Erzählungen, von denen elnige nur Situations oder Charakterskizzen sind, n erwecken vermögen. Am wenigsten gelungen sind dem Verfasser die Märchen, die nach Form und Inke als verfehlt gelten müssen.
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D. Leopold Schultze, weil. Generalsuperintendent der Provin Sachsen, Kirchliche Bausteine. Zeugnisse von Licht 365 . der evangelischen Kirche. Aus den nachgelassenen Reden und Abhand⸗ lungen gesammelt von Professor J. 2. Schultz e. 2. Aufl. Gebdn. 5 M. Halle a4. S., C. Ed. Müllers Verlagsbuchhandlung.
Nalurwissenschaftliche Vorträge für die Gebildeten aller Stände. Von Professor Dr. Joh. Reinke. Heft 1. 1 . . 353
eber die tertiären Säugetiere Oberschlesiens. Von Richard N. Wegner. 1 9 Kattowitz O. S., G. Siwinna.
Tierschutzkalender für 1908. 48 Seiten und 20 Ab⸗ bildungen. G, 16 Æ Berlin 8W. 11, Königgrätzerstr. 41. Berliner Tierschutz verein.
Für alle Welt. Illustrierte Zeitschrift mit der Abteilung ,,, und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. XIV. Jahrgang 1998. Heft 7. Jährlich 28 Hefte à O, 40 M Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co. ö
Dorothea. Geschichte eines reinen Herjens. Roman von Maarten Maartens. 2 Bde. Cöln a. Rh. Albert Ahn.
Altkreuznach. Roman aus dem Nahetal. Von Dr. Friedrich Blu . . 29 MS 9pmö6ln k . .
a er. Roman von Hans el bach. 3 Æ CGöln ö . ren ö. 36. Eine ECrʒähl .
u enja bre. ne Erzählung von Fedor Sommer. Gebd. 2, 50 M. Breslau, Priebatschs Buchh. ö
Technik.
In der zweiten und letzten Si ung der Schiffbau⸗ ,. chaft“ wurde zunächst der Jahresbericht ver⸗
t der Direltor O. Krell von den Siemeng⸗ einen Vortrag über hydraulische Rück⸗ lauf brem sen?? Der Vortragende erläuterte eingehend die für Schiffsgeschütze beim Schuß eintretenden erhältnisse, soweit sie für den Schiffbauer von Interesse sind. e⸗ schoß⸗- und Pulvergewichte werden immer größer, um die Durchschlagskraft der Geschosse und ihre Tragweite zu erhöhen, anderseits sucht man so weit als möglich . und Lafetten immer leichter zu machen. ö. ergibt sich die Notwendigkeit, be⸗ sondere Vorkehrungen zum h von ee. und Lafetten gegen die außerordentlichen, beim Schuß ausgelßös
. technischen lesen, dann hie Schuckertwerken
gan ten Rückstoßkräfte zu treffen. Es sollen diese Vorkehrungen auch bewirken, daß von dieser Rückstoßkraft, die 3000— 3600 kg auf den Quadrat- zentimeter betragen kann, nur ein möglichst kleiner Teil
auf den Schiffskörper übertragen wird. Dem be e, d. stehen zur Erreichung dieses Zieles verschiedene Mittel zur Verfügung. Als unzulänglich haben sich überall die eine Zeitlang angewandten Reibungsbremsen erwiesen, mit denen der unvermeidliche Rücklauf nach äußerster Möglichkeit begrenzt wurde, dagegen ist man neuerdings zu den weit vollkommeneren Flüssigkeitsbremsen übergegangen, deren es verschiedene Ausführungsformen giebt. Bei einer, der Rahmenlafette' erfolgt der Ruͤcklauf 3. einer unter 8 bis 109 nach vorn geneigten schiefen Ebene unter an n verschiebung des Geschüͤtzrohrs. Diese Konstruktion ist jedoch überholt und berelts wieder verlassen worden; denn sie verursachte 66 Stöße auf die Unterlafette, ja unter Umständen Verbiegung des
eschützrobres und beeinträchtigte die Treffsicherheit. ge n, ist in allen Marinen an Stelle der Rahmenlafette die Wiegenlafette ge⸗ treten, bei der der Rücklauf in der er, der Rohrachse erfolgt, theoretisch sicher die allein einwandfreie. Bie Unterschiede der ver⸗ schledenen Konstruktionen wurden an zahlreichen Lihtbildern erklärt.
Sie . aufs überzeugendste für das Prinzip der Wiegenlafette und die überaus sinnreiche Art, in welcher ein möglichst gleichbleiben-⸗ der, möglichst stoßfreier Rücklaufwiderstand auf hydraulischem Wege erreicht wird.
Als zweiter Redner sprach G. Graf von Arco⸗Berlin über Fortschritte in der drahtlosen Telephonie ?“ Am 21. De⸗ zember d. J. wird es ein Jahr her sein, ß die Großstation für drahtlose Telegraphle an Marconis Riesenstatlon Poldhu jur draht losen Weiterverbreitung an die auf dem Atlantischen Ozean befind- lichen Dampfer melden konnte: „Gestern hat die Deutsche Telefunken⸗ n, zum ersten Male auf 40 km drahtlose Telephonie vorge⸗ hel esentliche , sind seitdem zu verzeichnen, zwar nicht prinzipieller Art, wohl aber in der Ausgestaltung der Einzelapparate. Die Technik der schnellen Schwingungen, wie sie in der drahtlosen Telegraphle zur Anwendung kommt, hat sich durch die drabtlose Telephonie ein zweites Anwendungagebiet erobert, die direkte Ueber⸗ mittlung der menschlichen Sprache ist zu den Leistungen dieser wunder⸗ baren e,. hinzugekommen. Die Besiegung aller entgegenstehenden Schwierigkeiten ist hauptsächlich das Verdienst des Ingenieurs Schloemlich. An jenem 20. Dezember 1906 wurden, dank seinen Arbeiten, Telephongespräche von der Sendestatlon im Laboratorlum Tempelhofer Ufer nach Großstation Nauen gesandt, wobei der große Turm vor Nauen die ankommenden Gespraͤche aufnahm. Der Vortragende erläuterte hierauf eingehend die verschiedenen Methoden der drahtlosen Telephone, deren es im wesentlichen vier mehr oder weniger erprobte gibt. Zwei davon wünschte er unerörtert zu lassen: die von dem Amerikaner Fessenden angewandte, welche auf direkter Erzeugung der Schwingungen durch Maschinen beruht, well es unwahrscheinlich ji daß sie praktische Be⸗ deutung erlangen wird, und die sogenannte Lichttelephonte, bel der die Selenzelle eine Rolle pielt obgleich sie durch die praktischen Versuche Ruhmers immerhin auf 7 kRm befriedigende Resultate ernelt hat. Bleiben als zu besprechende Methoden diesenige, bei der Schwingungen mittels Funken, und diejenige, bei der Schwingungen mittels Licht. 2 erzeugt werden. Die Funkenmethode setzt einen Sendekrels und einen Empfangskreis voraus. Der erstere dieser Schwingungs⸗ kreise ist am einfachsten aus einer Batterie Leydener Flaschen zu- sammengesetzt zu denken, die mit Hochspannung geladen ki bis sie
elektrisch überlaufen, was in 1 nes Funken 4c, unken⸗ ausgleich angehäufter Glektrizltätgmengen erfolgt aber nicht in einem