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Berichte von deutschen Fruchtmärkten. — —— ———
Qualltat
gering
mittel
gut
Gejahlter Preis für 1 Dopp
eljentner
niedrigster¶ hʒthster
*.
niedrigster
höchster
*
niedrigster
höchster 6
Verkaufte Menge
Doppel jentner
Durchschnitte⸗ preis ür 1Doppel⸗ zentner
K
Außerdem wurden
Markttage am Markttage
Durch . urch⸗ nach über
schnitts⸗ 2 33 2
Am vorigen
preis oppelientner 4 ( Prein unbekannt
Allenstein Thorn
Posen
Krotoschin
Breslau.
Glogau. Liegnitz
Emden Mayen Creseld Neuß. Saarlouis Landshut Augsburg Giengen. Mainz
St. Avold
Giengen. Bopffngen
Allenstein horn
osen. Krotoschin
Breslau.
logau. Liegni
Emden Mayen Crefeld Neuß. Saarlouis Landshut. Augsburg ginge ⸗. opfingen Mainz
Allenstein Thorn. Sorau N. E. K issa i. P. . Krotoschin
Breslau.
Schweidnitz. Liegnitz ; Emden. Mayen Crefeld ; Landshut.. Auge burg Giengen. Bopfingen. ainz
Allenstein Thorn
Sorau N. E. .
Posen .. ö Arotoschin
Schneldemühl
Breslau.
Schweidnitz. Glogau. Liegnitz. Vildesheim Emden Mayen Crefeld Neuß . Trier Saarlouis Landshut Augsburg gi , 5 opfingen Mainz
St. Apold.
Sorau N. E. Iiffa J. P.. Schneldem hl Strehlen i. Schl. Schweidnit...
Pildegheim
Schwerin i.
Sorau N. E. issa . B.. Schneidemũhl
Strehlen i. S jl. Schweidnitz. ö =.
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Schwerin i. Meckl. ,
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Strehlen 1. Schl.
Schwerin' i. Meli. ; ;
Strehlen i. Schl.
Schwerin J. Mech.
Mecki ;
. Braugerstẽ
Bemerkungen. Die verkauste Men Gin liegender Strich (= in den Spalten für Preise
Berlin, den 7. Dezember 1907.
ppelzentner und der Verkaufgwer
25,00 253, 30 22.50 25, 00 22, 60 22,60 256, 00 21, 90 22, 40 22. 00 22,00 22, 10
20 00 g, Go Il C5 36 76 I3 6 Ii Ob 33, 8 33 66 35 76 Il, 36
21,b0 21,40
9 ggen. 20,00 20, 80 20,30
19,50 20, 20 19,80
1990 20,50 20,50
e i zen.
25,00 23, 50 22,0 253, 60 22 80 22,60 25, 00 22,90 22 40 22.50 22, 00 22, 10
20, 90 22 00 21,90 21,70 24,00 2433 24, 40 2200 22,70 21,30
r Spelz, Dinkel, Fesen).
22, 00
20 40
20.60
198,365 2066 20,00 20, 20
20,60 19,64 20, 00
18,40 19,90 21,30 19, 80
5 16, 10
17,50 16,80 16,00 1700 19, 3 15,70 17,90 17,10 18, 20
15,60 1962 20, 00 20,40 20 09
1700
Safer.
15,50 1690 16,00 17,20 16,20 16,00 17, 80 18,90 15, 90 16.20 16,20 15,50 16,20 16,50
17850
19,090 19,70 18,82 18,40 18,00 17,00
16 410
21,00
e r st e. 18,00 16,00 18,00
16,10 18,00 19,60 15,80 18.00 18,20 18,20 19,50 16,365 19,00 16,80 20, 00 20,20 20,50 20, h0 20, 75
16.00 17,20 1630 17650 16,30 1620 18,00 1600 16,20 1620 16,50 16,00
1650 18,00 18,20 17.09 19,40 1979 19,35 18.59 1820 17,40 19,90 16,50
21,40
20, 00 21,00 20, 30
19,70 20,20 19380 20,50 20, 50 20, 90 20,40 20,60
19, 45 20, h6 20, 90 20 20 20, S0 20, 00 20, 20 18,40 19,00 21,30 19,80
18 09 1620 18,00
16,30 18, 00 19,60 16,00 18,50 18,20 1900 19,50 16,39 19,00 15, 80 20.38 20 40 20, 50 20, 50 20,75
—
16,00 1740 16,30 17.60 16,50 16,20 18090 16,50 1620 16,50 13 50 16, 00
16,70 18,00 18 20 18,00 19,60 20 00 19,89 1900 18,20 17,40 19,90 16,50
Kalserliches Statistisches Amt.
van der
Borght.
1031 1473 797 890
1690 2113 4950 1375
440 1280 2766 7 427
1496 2731
3 304
t auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnlttaprei hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in 466 5 3
17,13
17,18 16,01 15,94 17,80
1690 1626s 16,50 18 50 17, 60 19.69 15, s 18 15
18,00 17,18
17,24
1709 16,41 1628 17, o
16, 10 16,26 1680 18 96 1750 20 30 I8. 3 18. 46
18,31 17,59
20,40
8 Spalten, daß
20, 30 aug den unabgerundeten Zahlen berechnet.
3. 12.
4. 12. 29. 11. 29. 11.
3. 12.
2.12. 3. 12. 3. 12.
26.11. 5. 12.
29.11.
29. 1.
29. 11.
30 11. 29.11.
29.11.
entsprechender Bericht fehlt.
ler ber letzten Handwerkskammertäge.
JGebiete des Submissionswesens stehen gabe der Förderung des Handwerks ganz besonders im Vorder
Deutscher Reichstag. 67. Sitzung vom 6. Dezember 1907, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Auf der Tagesordnung steht die Beratung des Antrages
graf von Hompesch und Genossen, betreffend Erhaltung
nd Förderung des Handwerkerstandes und des aufmännischen Mittelstandes.
Ueber den Anfang der Sitzung ist in der gestrigen Nummer D. Bl. berichtet worden.
Abg. Trimborn ö 96 fortfahrend: Gegen die obligato— ssche Versicherung dieser Kreise hat sich seinerzeit Graf Posadowsky bei Gelegenheit der Beratung eines bezüglichen lberalen Antrages mit Eantschiezenheit ausgesprochen. pon Handweikertagen haben früher für die obligatorische Versicherung erklärt, später aber diesen G danken fallen gelassen und
mit dem Gedanken der freiwilligen Versicherung . so Dieser findet aber die Höhe der erreichbaren Renten zu gering und will deshalb eine neue sechste und siebente Klasse mit höheren Beiträgen auf das bisherige System gufsetzen. Diese Erweiterung der Versicherungs— möglichkeit ist für den Handwerkerstand von der allergrößken Bedeutung; denn der weitaus größte Teil des Handwerks ist in
national⸗ Eine Reihe
der Lage, durch die Pforte zu schreiten und sich für das Alter
eine Alters⸗ bestehende Invaliden⸗ und Altersversickerung, trotzdem auch sie schon
Bisher hat die
oder Invalidenrente zu sichern. Vorteile bietet wie keine Privatversicherung, beim Handwerk kaum Anklang gefunden; denn nur ein verschwindender Teil der versicherten Personen gehört zu den Selbstversicherern. Der Veranstaltung von Grhebungen auf diesem Gebiete sollen die verbündeten Regierungen
bblehnend gegenüberstehen; auf irgend eine Weise werden sie dieser
Frage schließlich doch näher treten müssen. 1905 schien im Reichtzamt
Tes Innern Neigung vorhanden zu sein, wenigstens die Weiter—
Unsere Forderungen auf dem
erleichtern. — bei der Lösung der Auf—
versicherung zu
runde. Unternehmungen, die notorisch tarifuntreu sind, die alfo
nuch bei ihren eigenen Standesgenossen in Verruf erklärt sind,
oollten überhaupt nicht berücksichtigt werden. Wir verlangen, daß das
Reich mit gutem Beispiel bei Vergebung von Lieferungen vorangeht. Ueber die kulturelle Bedeutung der Tarifverträge noch ein Wort zu erlieren, ist unnötig. Vorzugsweise müssen bei Arbeit- bergebungen die Neister berücksichtigt werden, denn wir müssen dem Meistertitel einen nhalt geben. Die Meisterprüfung hat sich bisher durchaus bewährt. Der Beruf ist immer der beste, dem ein leuchtendes Ziel vorschwebt, . . immer mehr nimmt die Zahl derer ju, die die Meisterprüfung ablegen. renossenschaften zu berücksichtigen.
den Vergebungen die Handwerker Reich, Staat und Gemeinden müssen alles tun, um das Genossenschaftswesen zu fördern, und das ann gerade durch Vergebung von Arbeiten geschehen. In Oester⸗ reich wird ein Viertel des Heeresbedarfs an Fußbekleidung bereits n Handwerkergenossenschaften vergeben. Der , n Handelg⸗ minister sagte mir im Februar dieses Jahres im preußischen Landtag, daß in Preußen noch zu wenig Handwerkergenossen— chaften bestehen; aber gerade deswegen müssen wir sie fördern und spstematisch einen Anreiz zur Gründung von Genossenschaften bieten. Wenn bei uns wie in Oesterreich Heer und Marine Arbeiten an Genossenschaften vergeben würden, glauben Sie nicht, daß das einen tarken Anreiz zur Bildung von Genossenschaften bleten würde? In Preußen hat der Handelsminister bereits im Juli die Behörden zur ergebung von Arbeiten an Genossenschaften angeregt, aber im eiche geschieht das durch die Heeres⸗ und Marineverwaltung noch nicht. Es gilt hier, ein soziales Werk zu fördern. Die Dezernenten n den einzelnen Verwaltungen müssen sich liebevoll der Hand— werker und der kleinen Gewerbetreibenden annehmen. Ferner haben wir schon wiederholt die Einrichtung eines Handwerker⸗ blattes von Reichs wegen angeregt; es soll ein offizielles
gan sein, in dem alle Verordnungen, Gesetze, alle er .
Sodann sind bei
ie für das Handwerk wichtig sind, niedergelegt werden, namentlt
alle Maßnahmen, die in den Bundesstaaten und im Ausland
wie die Landwirt⸗
so
Abg. Pauli Potsdam (kons.): Nach den ausführlichen Darlegungen des Vorrednerg ist es außerordentlich schwer, noch irgend etwag Neuetz hinzuzufügen. Wir haben schon vor Fahren bei den Verhandlungen siber den Ctat deg Reichtzamts des Innern auf die Kalamüiläten hin hewiesen, denen dieser Antrag abhelfen will, und haben auch Anträge nach dieser Richtung gestellt. Nur in einem Punkte möchte ich den
orr dner berichtigen. Nicht nur die österreichische, sondern auch die dentsche Heeregberwaltung hat kleinen Handwerkgmeistern Lieferungen, und zwar im Werte von 15 Millionen, übertragen. Was die Heraußt⸗ gabe eines Handwenkerblatteg betriffi, so besteht seit dem 1. Ja— nuar d. J. bereits ein solches Organ, das von Handwerkern und Ge⸗ werbekreisen herausgegeben wird. Ich weiß nicht, ob es jweckmäßig wäre, daneben noch von Reichs wegen ein solches Organ herauszugeben; ' würde viellticht dem schon bestehenden Blatle nur Konkurrenz machen. Bedenken haben wir allerdings gegen die Ginführung von Handelg⸗ inspektoren. Man sollte die pollzeilichen Aufsichteorgane nicht noch dermehren. Die Schaffung einer neuen Art solcher Beamten nach
dem Vorbilde der Gewerbeinspektoren würde den ganzen Handwerker⸗ stand nur belasten und das Verhältnis zwischen Prinzipal und An— gestellten noch mehr verschlechtern. ö Abg. Fin del (ul.) führt, auf der Tribüne fast unverständlich, aus, daß schon der Hinweis auf die Bestrebungen seiner Partei in der Richtung des Antrages genüge, um ihre Sympathie mit demfelben darjutun. Die Forderungen datierten schon seit langer Zeit, und eß sei bedauerlich, daß sie bis heute noch nicht hätten verwirklicht werden können. Der Handwerkerstand gat vor allem besser ausgebildet werden, um den Kampf um das Dafein auf— nehmen zu können. Durch die Handwerkerkammern sei schon vieles gebessert worden, und namentlich hätten sich die Meisterkurse als zeitgemäße und segensreiche Einrichtungen bewährt. Bel den Sub misstonen müsse und könne das. Handwerk wesentlich unterflützt werden, namentlich auch durch die Städte. Die Forderung der Trennung von Fabrik und Handwerk sei gerecht und würde“ auch von seinen Freunden unterstützt, jedoch sei, wie das Handwerk selbst anerkannt habe, die Unterscheldung sehr schwierig. Auf jeden all müsse man aber dahin kommen, die Kompetenzftreitigkeiten zu eseltigen, und ju diesem Zweck müsse man eine Instanz; schaffen, die zu entscheiden habe. Auch die Heranziehung der Industrle, die handwerksmäßige Arbeiter beschästige, zu den Kosten der handwerksmäßigen Ausbildung sei berechtigt, denn die Blüte der Industrie sei wesentlich den handwerksmäßig ausgebildeten Arbeitern zu danken, die fie beschästige. Die Induftrie habe bereitwillig diese Arbeiter übernommen, beginne aber schon jetzt zu klagen, daß es ihr an tüchtigen Nacharbeitern fehle. Auch den Ankrag wegen der Erweiterung der freiwilligen Versicherung des Handwerkerstandes unterstütze seine han ebenso wie die Forde⸗ rungen zur Hebung des kaufmännischen Mittelstandeßs. Gegen den unlauieren Wettbewerb, diese Zersetzung von Treu und Glauben, gegen den Schwindel im Ausverkausswesen und alle solche unsauberen Manipulationen müsse ganz energisch eingeschritten werden, ins besondere müsse das n,, bei Ausverkäufen verboten werden. Anderseits dürfe man aber, wenn man dem Mittelstand helfen wolle, auch nicht zu viele Gesetze und Fußangein schaffen, sondern lieber dafür sorgen, daß ihm die Steuerlast und andere Lasten erleichtert werden. Im Gegensatz zu dem Abg. Trimborn könne er jedoch aus seiner Praxis, konstatieren, daß es mit dem Lehrlingt⸗ wesen im Kaufmanngstande nicht so schlimm bestellt sei, wie dieser es darstelle. Im übrigen bedürfe der kleine Kaufmanns stand vor allem billigen Kredit, um seine Einkaufsbedingungen ver— bessern zu können; dagegen sollte er nicht seine ganze Hoffnung auf die Hilfe des Staats setzen. Immerhin aber muͤsse den kleinen Gewerbetreibenden ausreichender Schutz auch vom Staate gewährt werden, und deshalb unterstützten seine Freunde die vorliegenden Anträge. Abg. Schmidt⸗Berlin (Soz.): Eine strenge Scheidung der Be⸗ griffe Fabrik und Handwerk wäre ja gewiß erwünscht, aber von so ausschlaggebender Bedeutung ist diese Maßnahme doch nicht, zumal in der Praxis schon heute die bezüglichen Streitigkeiten immerhin eine befriedigende Lösung finden. Wenn die Fabriken zu den Kosten für die gewerbliche Ausbildung des Handwerkerstandes herangezogen werden sollen, so wäre es doch sehr notwendig, zu erfahren, welche Kosten hier gemeint sind. Ein irgendwie brauchbares statistisches Material gibt es darüber nicht; auf die Ergebnisse des in dieser Beziehung seitens des preußischen Ministeriums gemachten Versuches darf man gespannt sein. Nach dem in dem sitatistischen Jahrbuch der Stadt Berlin enthaltenen Material haben die Innungen für die Fachschulen nur 13 000 „S oder 9 5 auf den Kopf der Mitglieder ausgegeben! Welchen Teil dieser 9 soll die Industrie aufbringen? Viel richtiger wäre, diese Last weder dem Handwerk noch der Industrie aufzubürden, sondern diese ganze Ausbildung in die Hand der Gemeinde zu legen. — In der Inpalidenversicherung müssen eine oder mehrere böhere Klassen aufgesetzt werden, die gegen höhere Beträge höhere Renten gewähren, so daß der Handwerker einen Vorteil davon bat. Es müßte aber auch die Lebensbersicherung, die Feuerversicherung usw. verstaatlicht werden. Auf diese Weise würde dem Handwerker wirk— lich praktisch genützt werden. — Was die Submissionsfrage betrifft, so sollten vor allem Reichs, und Staatsarbeiten nicht an solche Unternehmer vergeben werden, die nicht in eigenen Betriebt— werkstätten arbeiten lassen; es braucht ja hier bloß an den Miß— brauch erinnert ju werden, den die Fiima Tippelskirch mit den Reichslieferungen trieb, die sie an Zwischenunternehmer vergab. Ein „Handwerkerblatt! nach dem Muster des ‚Reichsarbeitsblatts“ zu schaffen, scheint mir durchaus überflüssig, weil alles Notwendige schon jetztẽ im ‚Reichsarbeitsblatt! enthalten ist, das höchstens noch etwas ausgebaut zu werden brauchte. Es waͤre sogar den Handwerkern sehr dienlich, wenn sie sich auch um das bekümmerten, was im ‚Reichs= arbeits blatt“ über die Arbelterorganisationen usw. mitgeteilt wird. Die Anstellung von Handelsinspektoren entspiicht unseren eigenen For— derungen; es müssen aber aus den Kreisen der Angestellten Hilfs. inspektoren herangejogen werden. Der Beirat für Arbeiterstatistik sollte aus seiner setzigen Beengung und Abhängigkeit befreit werden; es läge im Interesse des soztalpolitischen Fortschritts und auch im Interesse derer, welche die Erhebungen über die Lage des kauf- männischen Mittelstandes angestellt wissen wollen, diesen Beirat zu einer ganz unabhängigen Enquetekommission umzugestalten. Vom Standpunkt der Gewerkschaften wäre es geradezu unsinnig, das Ver schwinden des kleinen Handwerks und des Mittelstandes zu wünschen. Vom gewerkschaftlichen Standpunkt ist diese Frage meiner Ansicht nach zu verneinen (Hört, hört; denn mit dem Anwachsen der Groß betriebe wächst auch ihre Macht und ihr alles überwuchernder Einfluß. Wir möchten aber den Handwerkern auch nicht falsche Hoff nungen einflößen; vom rein agltatorischen Standpunkt aus könnten wir ja gewiß manche ihrer Forderungen mit mehr Eifer propagieren. Die wirtschaftliche Entwicklung der ae n, Periode geht auf die Konzentration, und nichts vermag ihr Einhalt zu tun. Der Nieder ang des Handwerks ist nicht aufzuhalten; der mechanische Webstuhl . den Handwebstuhl unwiederbringlich überwunden. Es ist also eine leere, irreführende Redensart, Blüte wieder verschaffen werker auch selbst einsehen, aber da fehlt es recht oft an der Einsicht. Diese Leute verhungern lieber, als daß sie ihre Selbständigkeit aufgeben und den durch Generationen hindurch vererbten Beruf. Die gegenwärtige wirtschaftliche Konjunktur hat die Klagen des Handwerks etwas zurückgedrängt, aber die fang un der kleinen Betriebe kann durch kleine Mittelchen nicht aufgehalten werden. — Es wäre wünschenwert, daß die elektrischen Kräfte nicht der Privatspekulation überlassen blieben, sondern vom Staat der Gesamtheit dienstbar gemacht würden. Das wäre auch ein Stück praktischer Handwerkerförderung. Mit solchen großzügigen Wünschen tritt man aber nicht hervor. Eine sehr wichtige Frage ist auch die Grund ⸗ und Bodenspekulation, der Boden wucher. Wenn meine politischen Freunde aber in den Kominnnen beantragen, daß die Kommunen auf ihrem Grund und Boden Wohnungen schaffen, dann stoßen sie auf den Widerstand aller bürgerlichen Parteien. Der Wohnungs⸗ wucher, die hohe Miete sind eines der schwersten Leiden 1
dem Handwerk seine frühere
zu wollen; das sollten die Hand⸗
ür
den Mittelstand. Hierin wollen wir gern mit Ihnen Abhilfe schaffen. Die Leistungen der Industrie und 4 des Handwerks sind erfreulicher⸗ weise besser geworden. Das 5 erfreulsche Aufblühen des Kunst⸗ handwerks hat sich aber vor der Aufsaugung durch die Großbetriebe nicht bewahren können. Freie Genossenschaftsbildungen wären für das Handwerk nützlich; es waltet hier aber ein Zwiespalt der Interessen vor, wenigstens bei Ginkaufg. und bei Verkaufggenossenschasten. Die bisherigen gesetzgeberischen Leistungen, die zünftlerischen Bestrebungen, die Innungskrankenkassen usw. hahen dem Handwerk nichts genützt.
Abg. Fieiherr von Ga mp (Rp.): Ich glaube, die Handwerker wissen sehr wohl, weshalb sie ihre Krankenfürsorge nicht in die Ortskrankenkassen übergeführt sehen wollen. Wenn wir demnächst an die Aenderung des Krankenversicherungsgesetzes herantreten und den Einfluß der Sozialdemokraten in den Krankenkassen brechen, werden die Zeiten kommen, wo die Handwerker sich auch in den Orts⸗
krankenkassen wohl fühlen werden. Jetzt aber kann man ihnen nicht zumuten, die Kosten für die Unterbringung von sozialdemokratischen
Agitatoren in den Krankenkassen zu zahlen und sich einer einseitigen Begünstigung der Sozialdemokraten auszusetzen. Ebenfo hat der Vorredner die Schwierigkeit des , außer⸗ ordentlich übertrieben. Es soll schwierig sein, zu entscheiden, ob in einer kleinen Stadt der Betreffende einer Innung angehört? Dann müßten die Arbeiter sehr dumm sein. So dumm sind sie nicht, wie der Abgeordnete Schmidt annimmt. Die Be denken, die Sie vorgeführt haben, bestehen nur in Ihrer Idee, aber nicht in der Wirklickkeit. Ich hätte mit meinen politischen Freunden kein Bedürfnis empfunden, über diefe . ein öffentliches Bekenntnis abzulegen, wir haben unser rogramm über die Handwerkerfrage im Abgeordnetenhause oft und ausführlich genug entwickelt, aber es ist ein Akt der Courtoisie gegen die Antragsteller, wenn wir uns äußern, und ich habe den Antrag insofern begrüßt, weil ich dachte, er würde dem Stgatssekretär des Reichsamks des Innern Gelegenheit geben, sich zu den , zu äußern, nachdem er dle Begründung des Abg. rimborn entgegengenommen hätte. Meine politischen Freunde denken nicht daran, das Handwerk auf den Zustand por 60 Jahren zuruͤckschrauben zu wollen. Wir erkennen die Er— fordernisse der modernen Entwicklung auch für das Handwerk an, aber aus dieser Entwicklung den Schluß ziehen zu wollen, die Lage des Handwerks zu bessern, ge vergeblich, liegt uns vollkommen fern. Die Abgrenzungsfrage jwischen Handwerk und Fabrik ist schwer zu lösen. Wenn ein so hervorragender Jurist wie der Abg. Trimborn nicht einmal eine einwandfreie Lösung hat finden können, fo spricht schon das für die Schwierigkeit der Materie. Aber das soll kein n,. sein, f dieser Aufgabe hinzugeben, und ich hoffe, daß der bg. Trimborn eine bewährte Krast fuͤr die Auffindung einer systematischen Ab⸗— grenzung den verbündeten Regierungen zur Verfügung stellen wird. Vielleicht könnte man wenigstens durch eine schematische Feststellung die Hauptbeschwerden der Handwerker beheben. Was die Kosten der Ausbildung der Lehrlinge betrifft, so müssen diese die Hand⸗ werker tragen, sind aber die Lehrlinge einigermaßen tüchtig, fo werden sie ihnen von der Großindustrle fortgenommen. Zweifellos ist, eine sachgemäße Ausbildung nicht gut möglich, wenn die Fort⸗ bildungsschulen während der späten Abendstunden abgehalten werden. Andeiseits tritt eine Schädigung der Handwerker ein, wenn ihnen die Lehrlinge während der regeirechten Arbeitszeit entzogen werden. Diese Schwierigkeiten sollten die Industrie veranlassen, in größerem Umfange wie bisher selbst Lehrlinge auszubilden. Dann kann der Handwerker seine Lehrlinge auch noch als Gefellen behalten und kommt so zu einer Entschädigung für die Mühe und Kosten, die er während der Ausbildungszeit hat aufwenden müssen. Wenn das Reichgamt des Innern mit dem Zentralverband deutscher Industrieller und anderen Vertretungen unserer Industrie in Ver— bindung tritt, so wird es sehr wohl in der Lage sein, auf die In— dustrie dahin einzuwirken, daß sie sich die Ausbildung von Lehr lingen selbst angelegen sein läßt, Bei vielen Industriellen ist dies ja schon jetzt der Fall, sie halten eine ihrem Arbeiter bestande entsprechende ell von Lehrlingen, aus denen sich später ihr Arbeitermaterial rekrutiert. Die anderen Industriellen sollten durch die Behörden an ihre Pflicht erinnert werden. Ich glaube, sie wären sehr gern zu einem Entgegenkommen bereit. Ich glaube nicht, daß auf dem Wege einer Erlelchterung der freiwilligen Invaliden⸗ versicherung für das Handwerk etwas zu erreichen sein wird. Ich fürchte, daß die Handwerker davon keinen allzu reichlichen Gebrauch machen werden. Persönlich bin ich der Ansicht, daß man bezüglich der Krankenfürsorge wohl eine Zwangsorganisation schaffen könnte, weil eine solche für die Handwerker nicht eine Vermehrung, sondern eine nicht unwesentliche Verminderung der Beiträge mit sich bringen würde. Wir werden darauf jedenfalls spätestens zurückkommen müssen, wenn es sich um die Frage der Privatbeamten handelt, denn wir werden unter keinen Umständen für die Privatbeamten Reichs⸗ mittel aufwenden können, solange nicht für das Handwerk auf dem Gebiete der Invaliden, und Altersfürsorge hinreichend gesorgt ist. In bezug auf die Submissionen sind wenigstens in Preußen schon wesentliche Erfolge für die Lokalorganisationen der Handwerker erzielt; denn es sind von den Ressortministern Verfügungen ergangen, daß in allen Fällen, wo es möglich ist, Handwerksarbeiten den Handwerkern und den Handwerksorganisationen übertragen werden sollen, und wenn ich nicht irre, hat auch der Staatssekretaͤr des Reichsmartneamts im vorigen Jahre uns mitgeteilt, daß er solche Verfügung auch für die Marineverwaltung ergehen lassen wolle. Es ist nun die Aufgabe der Handwerksorganisationen, darüber zu wachen, daß diese Ver⸗ fügungen auch strikte befolgt werden. Leider werden sehr häufig die söhnf *? Verfügungen von den unteren Behörden nicht beachtet. Die Handwerker müssen deshalb jeden Beschwerde⸗ fall zur Kenntnis des Ressortchefs bringen, dann wird gründlich abgeholfen werden. Ich erwähne hierbei aber, daß einzelne Betriebs verwaltungen, insbesondere die Eisenbahnverwaltung, selbst einzelne Handwerker ausbilden, um sie auf den einzelnen Stationen mit kleinen Arbeiten ju beschäftigen. Dagegen ließe sich nicht sagen, aber wenn diese Arbeiter auch noch auswärts beschäftigt werden, so erhalten sie Reisekosten und Diäten, werden also teurer und nehmen den Handwerkern in den kleinen Städten einen großen Verdienst weg. Ueber diese Frage sollte das Reichsamt des Innern Erhebungen anstellen. — Gegen die Forderung eines Reichshand—⸗ werksblattes werden meine Freunde stimmen, well sie ein solches für ganz unzweckmäßig halten. Das Reichsarbeitsblatt wird schon nicht vollstãndig gelten, auch der Kollege Schmidt wird wohl nicht Zeit dazu finden; i ehöre wirklich zu den fleißigen Leuten im Reichs⸗ tage — ich habe sonst ja nichts zu tun — aber das übersteigt auch meine Kräfte. Es wird zu revidieren sein, ob alle die Mit- teilungen in dem Reichsarbeitsblatt wirklich nötig und nützlich sind, damit nur das Material gegeben wird, was vielleicht gelesen werden könnte. Während aber im Arbeitsblatt sich immerhin noch nützliche statistische Mitteilungen über Arbeitemarkt usw. befinden, würde für das Hand- werk ein Blatt ähnlichen Inhalts auch nicht den mindesten Wert haben. Für das Handwerk ist vor allem die technische Ausbildun und die Förderung des Genossenschaftswesens notwendig. Bezügli des unlauteren Wettbewerbs empfehle ich, bei der Erteilung von Wandergewerbescheinen die Qualität der Nachsuchenden genauer zu prüfen. Eine Verfügung darüber an die unteren Behörden wäre dringend erwünscht; dann würde mancher Konkurrent für den kleinen Kaufmannsstand in den kleinen Städten und auf dem Lande beseitigt werden. Aug Elsaß⸗Lothringen wird mir mitgeteilt, daß dort infolge des Wandergewerbes der kleine Handelsstand ganz rapide zurückgeht. Besondere Handelsinspektoren einzusetzen, halten meine Freunde nicht für jweckmäßig. Es werden nur Kompetenz- streitigkeiten hervorgerufen werden, und es läßt sich gar nicht die Handelstätigkeit von der Gewerbetätigkeit abgrenzen. ir werden deshalb cee gegen besondere Handelsinspekto en stimmen. Wenn gewünscht worden ist, daß die Handelsinspektoren aus dem Kreise der Handlungsgehilfen genommen würden, so möchte ich doch zu bedenken geben, dal auch die Gewerbeinspektoren nicht dem Kreise der Fabrikbesitzer entnommen, sondern unparteiische Beamte sind. Die Handelsinspektoren müssen besonders vorgebildet sein und dürfen auch nicht moralisch von den Handelsangestellten ab hängen. Wag die Erhebungen anbelangt, so haben wir im vorigen Jahre bereits dem Reichskanzler empfohlen, eine eingehende Handwerkerenguete zu veranstalten, vielleicht erfahren wir beim Etat des Reichsamts des Innern, was daraug geworden ist. Ich gebe ja zu, daß die Mittel, die hier vorgeschlagen sind, keine kardinalen Hilfsmittel sind; ich kann aber den Standpunkt des Abg. Schmidt nicht teilen, daß, wenn wir dem Handwerk nicht durchgreisend helfen können, wir uns überhaupt von der Sache fernhalten sollen. Er meinte, die Sozialdemokratie hätte kein Interesse an der Be⸗ seitigung des Hufe e , und sie sei gern bereit, die n, . der kleinen Handwerker zu unterstüßen. Von dieser Berestwilllgkeit hat sie bisher leider noch keinen Gebrauch gemacht. Große Unruhe bei den Sozialdemokraten. Zuruf: Großkapltal) Ich omme nicht in die Lage, als Großkapitalist den Handwerkern irgendwie
nachteilig zu sein, aber die Sozialdemokratie hat sich bisher in der Unter stützung der berechtigten Kae . der Handwerker nie an unsere Seite ge⸗