sind die Folgen in um so schwärzeren Farben gemalt. Catherina versucht in . Liebesraferei — freilich vergeblich — das Leben des ersten Geliebten durch den Tod des zweiten zu erkaufen. Als diese Versuche fehlschlagen, stürst sie sich mit dem blutigen Haupte des ohann, das ihr der Gatfe auf den Kaminsims legt, in die Tiefe. Wie ein Kapitel aus einer alten Chronik muten diese gewalttätigen Menschen und diese blutigen Ereignisse an. Ber Veisuch des Dichters, solche ehernen Charaktere aus einer härteren Zeit durch moderne Seelenanalyse zu erklären, ist ihm nicht gelungen; er hat ihnen die Einfachbeit genommen, ohne einen vollwertigen Ersatz dafür zu bieten. Die Seelenregungen, die er die junge Gräfin empfinden läßt, sind von so widerspruchsvoller Art, daß der Zuschauer über dem Staunen und Grübeln ob aller dieser Dinge nicht zum rechten Verstehen, also auch nicht zu wirklicher Teilnahme gelangt. Gewiß zeigt der erste Aufzug eine geschickte dramatische Steigerung, und wohl ist der Dialog von schöner, dichterischer Empfindung erfüllt, aber auch das letztere wurde zum Verhängnis; das lyrische Moment, das Schwelgen in schönen Phantasien, nahm im weiteren Verlaufe der Handlung immer mehr überhand, sodaß das Interesse an dem Drama langsam erlahmte; so verdiente es weder Mitleid noch Bewunderung. Auch die Kunst der Darsteller vermochte nirgends versöhnend einzugreifen. Fräulein Höflichs gesunder Natur widerstreben solche überspannten Charaktere wie diese Gräfin von Armagnac; sie mühte sich gewiß redlich, die ewig wechselnden und oft willkürlichen Stimmungen dieser Heldin aus dem inneren Gefühl heraus zu erklären; jedoch stiegen die bebenden Töne der Leidenschaft selten aus der Tiefe empor. Neben der breit angelegten Figur der Gräfin treten alle übrigen Gestalten stark in den Hintergrund. Der zürnende Eheherr, von Herrn Steinrück dargestellt, erscheint nur kurz im letzten Aufzuge, um der Gattin des Gellebten blutrünstiges Haupt zu bringen. Einzig die Persönlichkeit des jungen Tristan, der in platonischer Liebesschwärmerei für den be⸗ günstigten Nebenbuhler sterben will, kommt noch zur Geltung. Herr Mossst spielte die Rolle sehr ungleich; neben manchen ergreifenden Tönen gab es auch viel hohles Pathos. Von großem künfstlerischen Geichmack zeugte die Ausstattung, besonders die Dekoration des zweiten
Aufzuges.
Im Königlichen Qpernhause geht morgen, Mittwoch, Therese', musikalisches Drama in jwei Akten, Musik von J. Massenet, zum ersten Male in Sjene. Die Besetzung lautet: Therese: Fräulein Ober; André Thorel: Herr Berger; Armand Clerval: Herr Philipp; Morell: Herr Krasa; Offizlere; Herr Kirchhoff, Herr Dahn. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. Die neuen Dekorationen sind von Herrn Kautsky gemalt. Es folgt, neu einstudiert, Der Barbier von Bagdad‘, Komische Oper in 2 Akten von Peter Cornelius. Herr Knüpfer singt die Titelpartie, die Margiana k Hempel, die Bostana Frau von Scheele⸗Müller, den Nurredin
err Jörn, den Kadi Herr Sommer, den Kalifen Herr Berger. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Strauß.
Im Königlichen Schauspielhause wird am Sonnabend, den 14. Dezember, zum ersten Male das Schauspiel von Rudolf Herzog . Auf Nissenskoog' aufgeführt. — Morgen gebt König Oedipus“ von Sophokles, mit . Matkowskv in der Titelrolle und den Herren Sommerstorff, Pohl, Neaper, Mannstädt, Eggeling, Geisen— dörfer, Kraußneck und Fräulein Lindner in den andern Hauptrollen, in Sjene. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr.
Morgen, Mittwoch, Abends 75 Uhr, veranstaltet der König⸗ liche Musildirektor Bernhard Irrgang in der St. Marien kirche ein Weibnachtskonzert, unter Mitwirkung von Fräulein Lina Schneider (Sopran), Herrn Karl Rachés (Bariton) und Fräulein Juanita Norden (Violine). Auf dem Programm stehen u. a. Orgel⸗ . von Bach und Dienel (Weihnachtssonate). Der Ein⸗
t frei.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, 10. Dezember 1907.
Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen in Berlin hielt am gestrigen Montag im Sitzungssaale des König lichen Landgerichts I seine überaus zahlreich besuchte Monats« versammlung ab, der eine Sitzung der Abteilung für Fa⸗ milienfürsorge und weibliche Strafentlassene unter dem
Vorsitz der Frau Landgerichtsrat Langerhans vorangegangen war. Nach Erledigung einiger geschäftlicher , , erichtete der Präsident, Generalstaatganwalt Dr. Wachler, daß die ,. Kommerzienrat Bamberg und W. Levin dem Verein den Betrag von 509 S zur Verfügung gestellt haben, wofür den 6 der Dank des Verelng ausgesprochen werden wird.
erner widmete der Präsident dem verdienten Schatzmeister des Vereins, Geheimen Rechnungsrat Krehain, der dies Amt 23 Jahre lang versehen und eä nunmehr wegen seines hohen Alters niedergelegt hat, herzliche Worte des Dankes und der An— erkennung. — Herr Neckes teilte der Versammlung einen interessanten Brief mit, in dem ein Zögling des Vereing, der im Jahre 1897 in eine Arbeitsstelle nach Mecklenburg geschickt worden war und auch heute noch dort sich befindet, um die Zuschickung eines Hofgängers er⸗ sucht. In Arbeit gebracht wurden im Monat November N78 Straf⸗ entlassene, und seit Januar d. J. 4998. Der Vereing⸗ fürsorge haben sich wieder j5 Poltjeiobserbaten unterstellt, sodaß sich deren Gesamtzahl auf 140 beläuft, mit Ausschluß von 71 be⸗ dingt Verurteilten. — Sehr belfällig aufgenommen wurde der Bericht des Pastors Diestel über die Unterbringung Bestrafter als Schiffs⸗ jungen, die einen neuen sehr aussichtsvollen Zweig der Vereinttätigkeit bildet. Es wurden im Vorjahre 134 Jungen zur See untergebracht, die sich zum größten Teil gut bewährt haben. Die Jungen sind teilg bel der Hochseefischerei, teils auf Seeschiffen verteilt. Allerdings ist diese Unterbringung nicht ganz billig, indem sich die Ausrüstung für jeden Jungen auf etwa 190 „υ stellt. Die Jungen kommen aber, sobald sie sich nur halbwegs anstellig zeigen, in kurzer Zeit in guten Verdienst. — An die Vereinesitzung schloß sich eine Direktorialsitzung an, in der der Etat für 1908 festgesetzt und an Stelle des Geheimen Rechnungsrats Krehain der See— handlungsbuchhalter, Rechnungsrat Müller zum Schatzmeister ge⸗ wählt wurde. Zum Schluß wurden die Vorschläge zur Prä⸗ miierung von Schützlingen gemacht und gutgeheißen, eg wurden bedacht je 1 Schützling mit 60 bejw. 30 MS, 4 mit 20 AM, 4 mit 15 M und 10 mit je lo M Die Weihachtsbescheerung an die Familien von Strafgefangenen soll reichlich ausfallen und wird von Frau Landgerichtsrat Langerhans im Verein mit dem Dirigenten des Arbeitsnachweisebureaus Herrn Neckes vorgenommen werden; Gaben hierfür werden noch jederzeit dankbar entgegen— genommen.
Im Verein für die Geschichte Berlins hält am Sonnabend, Abends 75 Uhr, Frau Meta Schoetpp im Bürgersaale des Rat- hauses einen Vortrag: „Streifzüge durch das dunkle Berlin“, der von 118 Lichtbildern begleitet sein wird. Der Zutritt steht Jeder⸗ mann frei. Zur Weihnachtsfeier des Vereins, die am Sonnabend, den 21. d. M., Abends 7 Uhr, in den Festsälen der „Schlaraffia“ (Enckeplatz stattfindet, werden in diesem Jahre nur 300 Karten ausgegeben. Die Entnahme der Karten muß bis zum 18. d. M. bei Herrn Hofjuwelier Otto Rosenthal (Friedrichstraße 69) erfolgen. Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. — Die jetzt erschienene Dezember Nummer der Vereinsmittellungen enthält u. a. aus der .. des Majors z. D. Nosl über die Portale im Schloßhof und Zeughaus zu Kuͤstrin einen Aufsatz, der neben mehreren Abbildungen eine Menge neuen Materials zur Geschichte der alten Stadt bietet.
Victor Blüthgen wird bei dem von der Neuen literarischen Gesellschaft im Konzertsaal des Schillertheaters zu Charlottenburg am 28. d. M. veranstalteten Altdeutschen Märchenabend den einleitenden literarhistorischen Vortrag halten. Die Rezitation der alten Märchen hat Maria Holgers übernommen. Der Apostel Paulus Chor wird unter der Leitung des Professors Arthur Egidi dem Stile des Abends entsprechende Lieder vor⸗ tragen. — Eintrittskarten zu 2 AÆ sind bei Bote u. Bock und Wertheim (Leipzjigerstraße), in den Buchhandlungen von H. Rosenberg (Potsdamerstraße 20a) und Förster u. Mewis (Charlottenburg, Kant. straße 14) zu haben.
Die Deutsch⸗Südamerikanische Gesellschaft veranstaltet morgen, Mittwoch, Abends 85 Uhr, in den Räumen des Kolonial heims (Schellingstraße 3) einen Vortragsabend, an dem einer der besten Kenner Argentiniens, Dr. J. Wolff, über „Deutschland und Südamerika“ sprechen wird. Herren und Damen sind auch als Gäste an diesem Abend ohne besondere Einführung willkommen.
Oppeln, 9. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Auf den Strecken Brieg —Oppeln, Oppeln — Neisse, Oppeln — Kreuzburg und Oppeln — Tarnowitz sind seit 7. d. M. Abends die telegraphischen und , ,,, , durch Schnee sturm in großem Umfange gestört. as Gleis von Oppeln an Brieg war duich das umgestürzte Telegraphengestänge längere Zeit gesperrt. Zur vorläufigen Wiederhetstellung der gestörten Leitungen sind mehrere Tage er⸗ forderlich. Bis dahin kann der Personen- und Güterverkehr nur im beschränkten Umfange mit größeren Verspätungen vor
sich gehen.
Kattowitz, 9. Dejember. (B. T. B) Amtlich wird ge⸗ meldet: Am 8. d. M., 7 Uhr 45 Minuten Abends, ist auf der freien Strecke zwischen Dam brau und Oppeln der Eilzug Nr. 9 auf den Güterzug Nr. 6255 aufgefahren. Hierbei wurden 7 Wagen des Güterzuges jertrümmert, beide Gleise ge⸗ sperrt. Personen sinn, soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, nicht zu Schaden gekommen. Der Lokal⸗ verkehr wurde durch Umsteigen auf der Unfallstelle, der Fernverkehr durch Umleitung über Neiße aufrechterhalten. Am 9. 8. M. Vor⸗= mittags wurde auf der Unfallstrecke der eingleisige und Nachmittags der zweigleisige Betrieb wieder aufgenommen. Ver Un fall ist auf das am vorhergehenden Tage herrschende große Schneetreiben zurückzuführen, durch welches das gesamte Telegraphen⸗ gestänge auf genannter Strecke umgerissen, und jede relegraphische und telephonische Verständigung un— möglich gemacht worden war Die Züge mußten ohne jede Meldung in Zeltabstand abgelassen werden. Da der Güterzug Nr. 62655 wegen vorliegender Züge bei der Blocstelle Chroezing bet Dambrau zum Halten kam, fuhr der diesem Zuge folgende Eilzug Nr. 9 mit mäßiger Geschwindigkeit auf den Schluß des Güterzuges Nr. 6255 auf. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Hannover, 9. Dezember. (W. T. B) Bei dem Neubau der Provinzialsteuerdirektion stürzte Mittags infolge zu starker Belastung eine Betondecke ein. Durch die niederstürzenden Stein⸗ massen wurden drei Arbeiter verschüttet und so schwer verletzt, daß wenig Hoffnung besteht, sie am Leben zu erhalten.
Stegen, 10. Dezember. 986 T. B. Amilich wird ge⸗ meldet: Gestern nachmittag 55 Uhr wurde auf dem Bahnhof Vo rm-⸗ wald der Strecke Creuzthal Marburg der Personenzug 762 bei der Ausfahrt von der sich rückwärts bewegenden Schie belokomotive eines sich mit ihm kreuzenden Güterzuges in der Flanke gefaßt. wobei fünf Personenwagen entgleisten und um stürzten. Vie unbeabsichtigte Rückwärtsbewegung der Schiebe lokomotive ist vermutlich auf die beim Lösen der Bremsen des Güterzuges, dessen letzte Wagen im Gefälle standen, eingetretene Streckung der Pufferfedern zurück= zuführen. Der Landwirt Saßmannshausen aus Dotzlar, Kreis Wittgenstein, erlitt einen komplizierten Armbruch; außer dem wurden zehn Persfonen leichter verletzt. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle. Die Strecke war nach vier Stunden wieder fahrbar. Bis dahin wurde der Betrieb durch Umsteigen aufrechterhalten.
Ham burg, 10. Dejember. (W. T. B.) Die Direktlon der Lederwerke Falk u. Schütt, deren Fabrik in Wilster in der vergangenen Nacht niedergebrannt ist, gibt den Schaden, der durch Versicherung gedeckt ist, auf etwa 24 bis 3 Millionen an. Die Fabrik beschäftigte 250 Arbeiter. Auch ein der Fabrik gegenüber liegendes Wohnhaus ist abgebrannt.
Sumy (Gouvernement Charkow), 9. Dezember. (W. T. B.) Vergangene nacht brannte die Zuckerfabrik von Charito-⸗ nenko nieder. Die Zuckerniederlagen sind gerettet. 1800 Per⸗ sonen werden durch den Brand arbeitslos.
Rom, 9. Dezember. (W. T. B) Heute fand hier die Schluß⸗ konferenz zur Gründung eines Internationalen Hygiene⸗ verbandes statt. Die Schlußakte, durch die der Verband gegründet wurde, wurde unterzeichnet. Er wird seinen Sitz in Paris haben. Die Stadt Paris stellte dem Verbande ein besönderes Gebäude zur Verfügung, um ihrer Genugtuung darüber Auedruck zu geben, daß sie ihm Gastfreundschaft gewähren dürfe.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- baug. 254. Abonnemente vorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zim ersten Male: Therese. Musikdrama in 2 Aufzügen von Jules Claretie, deutsch von Otto Neitzel. Musik von 82 Hafen Musikalische Leitung: Herr Kapell. meister Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Neueinstudiert: Der Barbier von Bagdad. Komische Oper in 2 Aufzügen von Peter Cornelius. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 75 Uhr.
Schausypielhaus. 276. Abonnementzvorfte llung. König Oedipus. Tragödie von Sophokles. Ueber- setzt und bearbeitet in 4 Aufzügen von Avolf Wil⸗ brandt. Regie: Herr Regisseur Adler. Anfang 8 Uhr.
Donnertztag: Dpern haus. 255. Abonnements. vorftellung. Dienst. und Freiplätze sind aufgehoben. Vida. Oper in 4 Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 73 Uhr.
Schauspielhaus. 277. Abonnementavorstellung. Die Raben steinerin. Schauspiel in 4 Akten von Grnst von Wildenbruch. Anfang 74 Uhr.
Neueg Operntheater. Sonntag: 83. Billettreserve⸗ satz. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Ln Traviata. Anfang 73 Uhr.
Neutsches Theater. Mittwoch: Was ihr wollt. Anfang 74 Uhr. Donnertztag: Ein Sommernachtstraum.
Kammerspiele.
Mittwoch: Catherina Gräfin von Armagnac. Anfang 8 Ubr. Donnergtag: Das Friedensfest.
Nenes Schanspielhaus. Mittwoch, Nach= mittags 3 Uhr: Frau Holle. — Abends 76 Uhr: Zar Peter. ;
Donnerstag, Abende 8 Uhr: Judith.
Freitag, Abends 71 Uhr: Zar Peter.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Fran Holle. — Akends 71 Uhr: Zar Peter.
Cessingtheater. Mittwoch, Abende 8 Uhr: Vom andern Ufer. J. Der Graf. II. Der Ernst des Lebens. III. Auferftehung.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die gelbe Nachtigall. Freitag, Abende 8 Uhr: Neueinstudiert: Zwischen⸗ spiel. Von Arthur Schnitzler.
Jentraltheater. Gastspiel des Hebbeltheaters.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge⸗ werbe. Drama in 4 Akten von Bernard Shaw.
Schillertheater. O. (Wall nertheater) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Der Revisor. Lustspiel in 3 Akten von Nikolay Gogol. Deutsch von G. von Schabele ky.
Donnergztag, Abends 8 Ur: Der Rivisor.
Freitag, Abends 8 Uhr: Das vierte Gebot.
Charlottenburg. Mittwoch, Ahends 8 Uhr: Der Richter von Zalameg. Schauspiel in 3 Auf⸗ zügen von Calderon de la Barca. Für die deutsche n. übersetzt und eingerichtet von Adolph Wil⸗ randt.
Donnerttag, Abends 8 Uhr: Gebildete Menschen.
Freitag, Abends 8 Uhr: Maria Stuart.
Komische Oper. Mittwoch, Abende 8 Uhr: Die verkaufte Braut. Donnertztag: Tiefland. rg. Die verkaufte Braut. onnabend: Tiefland.
Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12) Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Zu kleinen Preisen: Schneewittchen. — Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe. Operette in 3 Akten von Victor Loon und Leo Stein. Musik von Franz Lehär.
Donnergtag und Freitag: Die lustige Witwe.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu kleinen Preisen: Schneewitichen. — Abends 8 Uhr: Tie lustige Witwe.
Lustspielhans. (Frledrichstraße 25ͤsR Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Peter Gernellein. — Abends 3 Uhr: Husaren fieber.
Donnertztag und folgende Tage: Husarensi ber. ö K Nachmittags 3 Uhr: Peter Gerne⸗
ein.
Residenztheater. Direktion: Ktichard Alexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ganz der Vapa. Schwank in 3 Akten von Mars und Desvallliores. Deutsch von Max Schönau. (Baron des Aubrais: Richard Alexander)
Donnerstag und folgende Tage: Ganz der Papa.
Thaliathenter. Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Rotkäppchen. — Abends 8 Uhr: Die gelbe Gefahr, oder: Die kleine Japanerin. Schwank mit Gesang in 3 Akten von Kraatz und Okonkowsky.
Donnerstag und folgende Tage: Die gelbe Gefahr, oder: Die kleine Japanerin.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr Sneewittchen.
Trianonthenter. ¶ Georgenstraße, nahe Rahnho! Rrlebrichstraß) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulein Josette — meine Frau.
Donnergtag und folgende Tage: Fräulein Jesette — meine Frau.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Gastons Frauen.
Konzerte.
Königliche Hochschnle für Musik. Mit woch, Abends 8 Uhr: II. Konzert von Ludwig Wüllner.
Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: II. (letzter) Beethoven ⸗ Abend von Frédsric Lamond. ö
HKeethoven Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Eugenie Konewsly (Violine).
Mozart Baal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Florizel de Reuter (Violine).
Klindworth ⸗Scharwenka · Saal Cützow⸗ straße 76). Mittwoch, Abends 8 Uhr: NI. Konzert des Russischen Archangelsky⸗ Chors aus St. Petersburg.
Blüthner ⸗ Baal. W., Lützowstraße 76, Geke Magdeburger Platz. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Otto Wosfß.
Dirkns Schumann. Mittwoch, Abends pränse 71 Uhr: Grande Soirse 6équestre. Elite- programm. UH. a.: Fläulein Dora Schumann, phänomenale Baguettesprünge über schwere Hindernisse. Der größte und beste Luftakt der Gegenwart: Sechs fliegende Banvards. Sen⸗ sationelle Novität: La tanle du diaple. Tho three Demong. Direktor Albert Schumanns neueste Monstredressuren und die großartigen Dezember ⸗Syeziglitäten. Zum Schluß: Die diesjährige große Wasserpantom me: Sin Fest auf dem Neckar.
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Hubert von Michaslis-Quatzow mit Frl. Dora von Scheliha (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. J. Frhrn. von Brandenstein (Berlin). — Hrn. Pfarrer Rathmann (Bornim bei Potsdam). — Eine Tochter: Hrn. Hans von Graevenitz (Bromberg).
Gestorben: Hr. Landschaftsrat und Rittmeister a. D. Detlev von Buchwaldt (Neudorff] — Hr. Sanitätsrat Dr. med. Karl Brandis (Berlin). —
r. Justizrat. Arnold Koenigsberger (Berlin). —
erw. Fr. Poltteirat Johanna von Llljeström, geb. Wohlgemuth (Berlin). — Aloysia Gräfin von Matuschka, geb. Gräfin von Wengersky (Liegnitz).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagz⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Elf Beilagen
seinschließlich Börsen Beilage),
sowie die Juhaltsaugabe zu Ar. G veg öffent⸗
lichen Anzeigers (einschließlich der unter
Nr. Y veröffentlichten GBetanntmachuyug en ),
betreffend Kommanditgesellschaften aur Aktien
nnd Mertengesell chaten, für die Woche vom 2. bis 7. Dezember A907.
.
Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeigert und Königlich Preußischen Staatsanzeiget.
1907.
Amtliches.
Dentsches Reich.
Sa Majesté 1'Empereur d'Alle- magne, Roi de Prusse, au nom de l'Empire Allemand; Sa Majesté le Roi des Belges; Sa Majeste le Roi d Espagne, Sa Majesté 16 Roi-Sou- verafin de l' Etat funds pendant. du Congo; le Président de la République Frangaise; Sa Majesté 16 Roi du Roy- aume-Uni de la Grande-Bretagne et d'Irlande, Empereur des Indes; Sa Najesté le Roi d'Italie; Sa Majeste la Reine des Pays-Bas; Sa Majesté le Roi de Portugal et des Algarves, et e., etc.; Sa Majesté lEmpereur de toutes lèés Russies; et Sa Majesté 16 Roi de Sud;
Voulant pourvoir à l'exécution de la clause de l'article J de la Convention du 8 juin 1899, prise ellememe en exécution de article XCGIJ de Act general de Bruxelles, et en vertu de laquelle le droit d'entrée des spiritueux dans certaines régions de PAfrique devait Stre soumis à revision sur la base des résultats produits par la tarification prèc6dente,
Ont rèésolu de réunir à cet effet une Conférence à Bruxelles et ont nommé pour Leurs Plénipotentiaires, savoir:
Sa Majesté 1'Empereur d' AllQe- magne, Roi de Prusse, au nom de l'Empire Allemand,
le Sieur Nicolas, Comte de Wall- witz, Son Conseiller intime actuel, Son Envoys Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges, ot le Sieur Guillaume Göhring, Son Conseiller intime actuel de Lèga- tion;
Sa Majestés Je Roi des Belges,“
le Sieur L6on Capelle, Son Envoys Extraordinaire et Ministre Plèéni- potentiaire, Directeur gèntzral du Commerce et des Consulats au Ministère des Affaires étrangères,
ot
le Sienr J. Kebers, Directeur général des Douanes et Accises au Mi- nister des Finances et des Tra- vaux publics;
Sa Majesté le Roi d' Espagne, le Sieur Arturo de Baguer, Son mnvoys Exßtraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges;
Sa Majesté 18 Roi-Sonuverain de Etat Indé pendant du Congo,
le Sieur Hubert Droogmans, Secré-
taire gönéral du, Département des
Finances de Etat Indeépendant
du Congo,
et le Sieur A. MechelynCk, Avocat à la Cour d'appel de Gand, Membre de la Chambre des Reprèésentants de Belgique; le Président de Frangaise, le Sieur A. Gérard, Envoys Extra- ordinaire et Ministre, Pléni- potentiaire de la. Rehublique Frangaise près Sa Majesté le Roi des Belges;
Sa Majesté 10 Roi du Royaume- Uni de la Grande-Bretagne et dIĩrlande, Emperenr des Indes,
Sir Arthur Hardinge, Son Envoys Yxtraordinaire et Ministre Pleni- potentigire près Sa Majestè le Roi des Belges,
la République
et le Sienr A. Walrond Clarke, Chef du Département d' Afrique au Foreign Office; . le Sieur II. J. Read, Chef du Depar- tement de l'Afrique orientale an Colonial Office;
Sa Majesté le Roi deltalie, le Sienr Belio, Comte Bonin Longare, Son Envoys Extraordinaire et Ministre Plänipotentiaire près Sa Majest le Roi des Belges;
weber e tung der Brüsseler Konvention vom 3. November 1906.
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, im Namen des Deutschen Reichs; Seine Majestät der König der Belgier; Seine Majestät der König von Spanien; Seine Majestät der König⸗Souverän des unabhängigen Congostaates; der Präsident der Fran⸗ zösischen Republik; Seine Majestät der König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, Kaiser von Indien; Seine Majestät der König von Ftalien; Ihre Majestät die Königin der Niederlande; Seine Majestät der KönigvonPortugal und Algarvien ꝛe; Seine Majestät der Kaiser aller Reußen und Seine Majestät der König von Schweden;
von dem Wunsche geleitet, die Bestimmung des Artikels J der Konvention vom 8. Juni 1899, welche ihrerseits in Ausführung des Artikels XGlI der Brüsseler Generalakte ge⸗ troffen ist, und kraft deren der Einfuhrzoll 3. Spirituosen in gewissen Gebieten Afrikas au der Grundlage der durch die bisherige Tari⸗ fierung erzielten Resultate einer evision unterzogen werden soll, auszuführen,
haben beschlossen, zu diesem Zwecke eine Kon⸗ ferenz in Bruͤssel zusammentreten zu lassen und zu Ihren Bevollmächtigten ernannt:
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, im Namen des Deutschen Reichs:
den Herrn Nikolaus Grafen von Wall⸗ witz, Ihren Wirklichen Geheimen Rat, Außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei Seiner Majestät dem König der Belgier,
und den Herrn Wilhelm Göhring, Ihren Wirklichen Geheimen Legationsrat;
Seine Majestät der König der Belgier: den Herrn Léon Capelle, Ihren außer⸗ ordentlichen Gesandten und bevoll⸗ mächtigten Minister, Generaldirektor des Handels und der Konsulate im Ministerium der auswärtigen An⸗ gelegenheiten, und Herrn J. Kebers, Generaldirektor der Zölle und Accisen im Ministerium der Finanzen und der öffentlichen Arbeiten;
Seine Majestät der Spanien: den Herrn Arturo de Baguer, Ihren außerordentlichen Gesandten und be⸗ vollmächtigten Minister bei Seiner Majestät dem König der Belgier;
Seine Majestät der König-Souverän des Unabhängigen Congostaates: den Herrn Hubert Droogmans, Ge⸗ neralsekretär des Finanzdepartements
des Unabhängigen Congostaates,
und den Herrn A. 66 Anwalt bei
König von
dem Appellationshof von Gent, Mit⸗ glied der belgischen Repräsentanten⸗ ammer;
der ,, ent der Französischen Re⸗ pu ⸗ den ginn A. Gérard, Außerordentlichen esandten und bevollmächtigten Mi⸗ nister der Französischen Republik bei Seiner Majestaͤt dem König der Belgier;
Seine Majestät der König des Ver⸗ einigten Königreichs von Groß⸗ britannien und Irland, Kaiser von Indien:
Sir Arthur Hardinge, Ihren außer⸗ ordentlichen Gesandten und bevoll⸗ mächtigten Minister bei Seiner Ma⸗ jestãt 6 König der Belgier,
un
den Herrn A. Walrond Clarke, Chef des afrikanischen Departements im Auswärtigen Amt,
den ef! A. J. Read, Chef des ost⸗ a , eln,
amt;
Seine Majestät der Italien: den Herrn Lelio 9 Bonin Lon⸗ are, Ihren außerordentlichen Ge⸗ andten und bevollmächtigten Minister bei Seiner Majestät dem König der Belgier;
König von
Sa Majesté la Reine des Pays-Bas, le Jonkheer O. D. van der Staal de Piershil, Son Chambellan, Son Envoys Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majestè
le Roi des Belges;
Sa Majesté le Roi de Portugal et des Algarves,
le Sieur Carlos-Cyrillo Machado, Vicomte de Santo Thyrso, Son Envoys Extraordinaire et Ministre Plénipoténtiaire pres Sa Majestèé
le Roi des Belges;
t
le Sieur Fhomaz-Antonio Garcia RaSsado, Lieutenant - Colonel d Etat - Major, Membre de Son Conseil et Son Officier d'ordonnance honoraire; Sa Majesté 1'Empereur de toutes les Russies, le Sieur N. de Giers, Son Envoys Extraordinaire et Ministre Pléni- potentiaire pres Sa Majesté le Roi des Belges;
Sa Majesté le Roi de Su de, le Sieur Gustave M. M. Baron Falkenberg, Son Envoyé Extra- ordinaire et Ministre Plénipoten- tiaire près Sa Majesté le Roi des Belges;
Lesquels, munis de pouvoirs en bonne et due forme, ont adopté les dispositions suivantes:
Article J.
A partir de la mise en vigneur de la présente Convention, le droit d'entrèee sur les spirituenx sera portèé, dans toute l'étendue de la zone où mexisterait pas le régime de la prohibition visé à l'article XCI de lActe gon oral de Bruxelles, au taux de 100 franes par hectolitre à 50 degrés centésimaux.
Toutefois il est entendu, en ce qui concerneè Erythrée, que ce droit pourra n'étre que de 70 franes hectolitre à 50 degrèés centèési- maux, le surplus étant représenté d'une manière genérale et constante par l'ensemble des autres droits existant dans cette colonie.
Le droit d'entrée sera augmenté propor- tionnellement pour chaque degré au-dessus de 50 degrès centésimaux; il pourra étre diminus proportionnellement pour chaque degré au-dessous de 50 degrés centésimanx.
Les Puissances conservent le droit de mainténir et d'élever la taxe au delà du minimum fis par le présent article dans les réègions où elles le possèdent actuelle- ment.
Article II.
Ainsi qu'il résulte de article XCIII de lActe général de Bruxelles, les boissons distillses qui seraient fabriquées dans les régions visées à l'article XII dudit Acte gönsral et destinées à 6étre liyrées à la consommation, seront grevées d'un droit d'accise.
Ce droit d'accise, dont les Puissances s'engagent à assurer la perception dans la limite du possible, ne sera pas inférieur an minimum du droit d'entrèée fis par l'article de la présente Convention.
Toutefois, il est entendu, en ce qui con- cerne l'Angola, que le Gouvernement por- tugais pourra, en vne d'assurer la trans- formation graduelle et complète des di- stilleries en fabriques de sücre, prélever sur le produit de ce droit de 1090 franes une somme de 30 franes, qui sera attri- buse aux producteurs, à charge pour enx, et sous son contr6le, de rsaliser cette transformation. ( .
Si le Gouvernement portugais faisait usage de cette faculté, le nombre des distilleries en activités et la capacitè de production de chacune d'elles ne ponrraient dépasser le nombre et la capacitè con- Statéès à la date du 31 9gctobre 1906.
Article III. t
Les dispositions de la présente Con- vention sont établies pour une période de dix ans. ; .
A Lexpiration de cette période, le droit d'entrée fix à article Ler sera soumis à revision en prenant ponr base les resultats produits par la tarification précdente.
Tontefois, chacune des Puissances con- tractantes aura la facult de provoquer ja revision de ce droit à l'expiration de la hnitième année. ; ;
Gelle des Puissances qui ferait usage de cette faculté aurait ànotifier son intention, six mois avant cette échsance, aux autres Puissances par l'intermèédiaire du Gouverne- ment belge qui se chargerait de convęquer ja Conférence dans le délai de sit mois ci- dessus indiquèe.
Ih rn J der Nieder⸗ ande: den rr e, O. D. van der Staal de iershil, Ihren Kammerherrn, außerordentlichen Gesandten und be⸗ vollmächtigten Minister bei Seiner Majestät dem König der Belgier;
Seine Majestät der König von Por⸗ tugal und Algarvien: den Herrn Carlotz⸗Cyrillo Mackado, Vicomte de Santo Thyrso, Ihren außerordentlichen Gesandten und be⸗ vollmächtigten Minister bei Seiner ö. dem König der Belgier, un den 8. Thomaz⸗Antonio Gareia osado, Orr fich en im General⸗ stab, Mitglied Ihres Rates und Offizier des Ehrendienstes;
Seine Majestät der Kaiser aller Reußen:
den Herrn N. de Giers, Ihren außer⸗ ordentlichen Gesandten und bevoll⸗ mächtigten Minister bei Seiner Majestät
dem König der Belgier;
Seine Majestät der König von Schweden: den Herrn Gustavp M. M. Baron * lkenberg, Ihren außerordentlichen esandten und bevollmächtigten Mi⸗ nister bei Seiner Majestät dem König der Belgier; welche, versehen mit Vollmachten in guter und gehöriger Form, die nachfolgenden Bestimmungen angenommen haben: Artikel JI.
Vom Inkrafttreten gegenwärtiger Konvention an wird der Einfuhrzoll auf Spirituosen im ganzen Gebiet der Zone, wo das im Artikel Wo der Brüsseler Generalakte vor⸗ gesehene Verbot nicht in n. stehen sollte, auf die Höhe von 100 Fr. fa as Hektoliter von 50 Centigrad Alkoholgehalt gebracht.
Es besteht jedoch Einverständnis darüber, daß für Erythraea diese Abgabe nur 70 Fr. für das Hektoliter mit 50 Centigrad Alkoholgehalt betragen darf, wobei die Gesamtheit der übrigen in dieser Kolonie bestehenden Abgaben eine all⸗ ien, und gleichmäßige Ergänzung auf
O0 Fr. darstellt.
Der rer,. ist für jeden Grad über h0 Centigrad Alkoholgehalt verhältnismäßig zu erhöhen; er darf für jeden Grad unter 50 Centi⸗ grad verhältnismäßig herabgesetzt werden.
Die Mächte behalten das Recht, in denjenigen Gebieten, wo sie dazu berechtigt sind, die Zoll⸗ . auch über das im gegenwärtigen Artikel estgesetzze Minimum aufrecht zu erhalten oder zu erhohen.
Artikel II.
Wie aus Artikel XR9III der Brüsseler Generalakte sich ergibt, sind die Spirituosen, welche in den im Artikel ol bezeichneten Gebieten fabriziert werden sollten und für den Bedarf im Innern bestimmt sind, mit einer Steuer zu belegen. .
Diese Steuer, deren Erhebung die Mächte soweit möglich, zu sichern sich verpflichten, so nicht niedriger sein als der im Artikel l gegen⸗ wärtiger Konvention festgesetzte Minimalsatz des Einfuhrzolls. . .
Es besteht jedoch Einverständnis bezüglich Angolas, daß die portugiesische Regierung, um die allmähliche und vollständige Umwanblung der Brennereien in rec n, zu sichern, von dem Ertrag dieser Abgabe von 100 Fr. eine Summe von 30 Fr. vorwegnehmen darf, welche den Produzenten überwiesen wird, mit der in ihrer Erfüllung von der Regierung zu kontrollierenden Verpflichtung, diese Umwand⸗ lung zu verwirklichen. .
Macht die portugiesische Regierung von dieser Befugnis Gebrauch, so darf die Zahl der in Tätigkeit befindlichen Brennereien und die Pro⸗ duktionsfähigkeit einer jeden derselben den am 31. Oktober 1906 festgestellten Stand nach Zahl und Produktionsfähigkeit nicht übersteigen.
Artikel III. ⸗ Die Bestimmungen der gegenwärtigen Kon⸗ vention werden fuͤr einen Zeitraum von zehn
Jahren hie ̃
Nach Ablauf dieses . wird der in Artikel L festgesetzte Ein uhrzoll auf Grundlage der durch die bisherige Tarifierung erzielten Resultate einer Revision unterzogen.
Jedoch wird jeder der vertragschließenden Mächte die Befugnis eingeräumt, eine Revision dieser Abgabe mit Ablauf des achten Jahres zu verlangen. ;
Diejenige Macht, welche von dieser Befugnis Gebrauch macht, hat ihre Absicht 6 Monate vor Ablauf des achten Jahres den anderen Mächten durch Vermittelung der bel 6 Regierung anzuzeigen, welche sich verp 67 die Konferenz in der oben angegebenen rist von 6 Monaten zusammenzurufen.
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