1908 / 6 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Jan 1908 18:00:01 GMT) scan diff

nach, daß diese Unternehmungen nur eine dürftige Rente abwerfen. Ueber 4 v. H. erbringen nur die New Jorker und Parifer Schnell⸗ bahnen und die Berliner Hochbahn; die Zentrallondonbahn wird Ihren bisherigen 4 v. OH. Gewinnanteil nicht mehr aufrecht erhalten kznnen. Alle anderen elektrischen Stadtschnellbahnen erzielen weniger als 4 v. H. Eine ganze Reihe sind gewinnlos, und waz das für daz Nationcf— vermögen bedeutet, erhellt am deutlichsten aus dem Umstande, daß beute schon in elektrischen Stadtschnellbah ren über 2 Milliarden Mark festgelegt sind. Unter den Punkten, die bei der Wirtschaftlichkeit der Stadtschnellbahnen mitsprechen, kommen zunächst in Betracht ihre derlehrsgeographische Lage, ihre Auzdehnung und die örtlichen Ver⸗ hältnifse, wie Klima, Tatigkeit, Lebenshaltung, Wohlstand der Be⸗ völkerung, Sitten und Gewohnheiten ufw. Ber Vortragende wies in dieser Beziehung auf die vielfach bestehenden Unterschlede in der Gesamtverkehrssiffer und ihrer Verteilung in den varschiedenen Schnellbahnstädten hin. Für die Wirtschaftlichkeit von einschneidender, oft ausschlaggebender Bedeutung ist die Fahrprelsstellung. In dieser Beziehung bestehen in den verschiedenen Lindern, die Schnellbahnen besitzen, sehr bedeutende Unterschiede, vom nordamerikanischen Einheits satze von 5 Cents 21 3 herab bis zu den fehr unregelmãßig ge⸗ staffelten Fahwwreisen der Londoner Bahnen und den dielfach außerst derwickelten Sondertarifen. Die Fahrpreissätze der örtlichen Schnell, habnen sollten vor allen Dingen einfach sein, wie bei der Berliner Hochbahn. Zeitkarten seien für die glatte Abwickelung des Verkehr nicht erforderlich, ihre Beliebtheit beruhe nur auf den geringen Preisen, wie beispielsweise bei den Berliner Stadt. und Vorort— solchen Preisen könne kein selbständiges Unter⸗

Verglichen mit anderen Großftädten, gehöre der Berliner Hoch; und Untergrund⸗ babn zu den mäßigeren. Die Wirtschaftlichkeit der Schnell bahnen hänge nicht in letzter Linte ab von der Höhe der Anlagekosten. In diesem Punkt sei ungeheuer gesündigt worden. Die wirtschaftlichen Mißerfolg namentlich vieler Untergrundbahnen sind ja bekannt. Bei der Anlage stãdtischer Schnellbahnen müsse vor allem auch die Frage der Koften sorgfältiger erwogen werden, als es bisher vielfach gescheben sei. Namentlich bindere eine ju große Bevor ugung der Tunnesbahnen die Entwicklung des Schnellverkehrswesens. Wir aner in Deutschland die Genug⸗ tuung, gerade auf dem Wege sparsamer Wirtschaft im Schnell. , am weitesten vorgeschritten zu sein, da wir uns die Ver⸗ minderung der Anlagekosten besonders angelegen sein laffen. Dieses Bestreben habe auch ju neuen Bauarten der Bahnen geführt, von denen die der Schwebebahn zu Bedeutung gekommen sei; die Elber⸗ felder Anlage sei mit den Bedürfnissen der Bevölkerung so eng ver⸗ wachsen, daß man sie sich nicht hinwegdenken Lzane. Ueber ihre Leistungsfähigkeit und Sicherbeit könnten Bedenken nicht wohl mehr erhoben werden, und daß sie billiger sei als andere Bahnarten, be⸗ fähige sie, wirischaftliche Aufgaben noch da ju erfüllen, wo die anderen Verkehrsmittel bersagen. Verkehrgschrächere Unternehmungen seien nur jut Ausführung ju bringen, infofern es gelinge, diese auf eine Reihe von Jahren durch Zuschüße zu unterstũtzen. Ein mufter⸗ gültiges Beispiel der Art, wie Private, Gemeinde und Staat durch Beihilfen den Bau einer Bahn ermöglicht haben, biete die von den Berliner Hochbabngesellschaft erbaute Westendlinie. Ueber die Frage der Wirtschaftlichkelt der Schnellbahnen kznne fernerhin nicht meh zur Tagesordnung übergegangen werden; das Zustandekommen solcher Verkehrsmittel müsse sich nicht nur nach den Verkehrsbedürfnissen, sondern auch nach der Mözlichkeit richten, daß die großen Summen, die in solche Unternehmungen gesteckt werden müssen, eine bescheidene Rente finden, gleichbiel, ob die Privatwirtsckaft oder die Gemein. wirtschaft sich mit der Herstellung des Schnellperkehramittels befaßt.

Theater und Mufik.

Neues Theater.

Kagl Streckers Drama in vier Akten Rudolf Schlosser⸗ erfuhr bei seiner gestrigen Erstaufführung im Neuen Theater die schroffste Ablehnung, die einem Stücke zuteil werden kann: es wurde in seinen Hauptsjenen ausgelacht. Karl Strecker hatte sich offenbar die Aufgabe gestellt, daz tragische Schicksal eines ganz in seiner Wissenschaft aufgebenden Gelehrten ju schildern, der weltunerfahren, nur sein ideales Ziel im Auge behaltend, im Leben Schiff bruch leidet, zuletzt aber, um mit Tasso“ zu reden, sich an dem Felsen fest—⸗ klammert, an dem er scheitern sollte, an seiner Ärbeit. Wie aber der Verfasser diese Aufgabe angefaßt hat, kann nur als ein Versuch mit untauglichen Mitteln bejeichnet werden; der kleine Schritt vom Er— habenen zum Lächerlichen, hier ist er getan. In einer Satire könnte Rieser Professer ganz obne Wandlung eine köstliche Gestalt abgeben. Ob er Festgäste empfängt, ob er den Liebbaber seiner arg vernach⸗ lässigten Frau im Kleiderschrank findet oder ob er wegen Diebftabls verhaftet wird, weiUl er obwohl vorher ze warnt Manuskripte eines verstorbenen Kollegen und Mit arbeiters aus dessen verschlossenem Schreibtisch entwendet hat, um die begonnene gemeinsame Arbeit allein vollenden zu

bahnen. Bei nehmen bestehen. der Fahrpreisdurchschnitt

können, stets strömt sein Mund von schwũlstigem Buchdeutsch über, das keinem anderen in ähnlichen Lebenslagen jemals eingefallen wäre. Auch eine andere Eigentümlichkeit hat dieser Professor, die die un⸗ heholfene Bühnentechnik des Stückes grell beleuchtet: er ist nie jur Stelle, wenn seine Anwesenheit dringend erfordert wird ein Umstand, der denen, die ihn suchen und erwarten, besondert aber einem alten geschwätzigen Diener, gam . ju ausgedehnten, nichtz sagenden Gesprächen überreichlich bietet. Bemerkengwert ist ferner ein gräflicher Art, über defsen Zweck in dem Stücke man sich erst in dem Augenblick klar wird, da er zu dem ihn liebenden Mädchen mit viel Heiterkeit erregenden Umschweifen sagt, er wolle als letzter eines entarteten Geschlechtg sterben. Als Darsteller kämpften die Damen Reisenbofer und Winkler, die Herren Christianz, Schmidt- häßler, Schroth, Andresen u. a. mutig auf verlorenen Posten.

Im Königlichen Opernhause gebt morgen, Donnerstag, als erster Tag des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen“: Die Walküre! in Stene. (Anfang 7 Uhr.) Die Besetzung lautet: Siegmund: Herr Kraus; Wotan; Herr Bachmann; Hunding: Herr Mödlinger; Brünnhilde: Fräulein M. Kurt vom Herioglichen Hof⸗ theater in Braunschweig als Gast; Sieglinde: Fräulein Hiedler; 36 Frau von Scheele. Müller; Walküren: die Damen Dietrich,

keblad. Dempel, Ober, Parbe, Rose, Rothauser, von Scheele Müller. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Strauß.

m Königlichen Schauspielhause wird morgen Sophokles? König Oedipus“ in der Wilbrandtschen Bearbeitung gegeben. Die Titelrolle spielt Herr n , in den anderen Hauptrollen sind die er, Som merstorff, Reh; Nes per, Mannstädt, Eggeling, Seisen dörfer, Kraußnedk und Fraͤulein Lindner beschäftigt. Ble Vorstellung beginnt um 8 Uhr. ö

Im Residen ft heater wird als nächste Neuheit Bibi (Le cou de Jarnac), ein dreiaktiger Schwank von de Gorsse und de Marsan, deutsch von Max Schönau, aufgeführt werden Von * 4 „Ganz der Papa“ fiaden nur noch einige Wieder⸗

olungen statt.

In der alten Garnisonkirche veranstaltet der Organist Becker von morgen ab wieder regelmäßig jeden Donnerstag, Abends 77 Uhr, geistl iche n, en. Ein Programm mit Text (10 4) berechtigt zum Eintritt. orgen werden mitwirken: Fräulein Gertrud Bischoff (Sopran). Fräulein Hilde Ellger (Alt), der König ˖ liche Domsänger Herr G. Funk (Tenors, Herr Hermann Weißenborn (Bariton) Frau Bianca Becker⸗Samolewska Solovioline), Herr Walter Schmidt (Visloncello), ein kleines Streichorchester und der Knabenchor der Garnisonkirche. Aufgefübrt wird u. a. die Bachsche Kantate: „Bleib bei uns, denn es will Abend werden.“

Mannigfaltiges. Berlin, 8. Januar 1968.

In den Ausste lung z ballen am Zoologischen Garten Findet, gleichteitig mit der Deutschen Geweihausstellug, am 1. und 2. Februar dieses Jahres eine große allgemeine Ausstelsl lung pon Hunden statt, die der Verein . Sesellschaft der Hunde⸗ Teunde, der ältest⸗ kysologische Verein Deutschlan dz, veranftaltet. Die Ausstellung wird Gelegenkeit bieten, Hunde jeder Rasse, Jagd⸗ hunde wie Luxushunde und Schoßhunde, von anerkannten Preis. richtern beurteilen zu lassen. Namhafte Geldpreise, eine große Zahl wertvolle Ehrenpreise und Klassenpreise werden die Ausstellung guter Hunde belohnen. Alle Zuschriften werden an die Geschäftestelle der Hundeausstellung (Berlin W. 9, Köthener Straße 47) erbeten.

Im Bürgersaal des Rathauses spricht auf Veranlassung des ‚Deutschen Vereins für Voltshygiene“ (Ortsgruppe Berlin) und des Zweigvereins Berlin des Vater län dischen

rauen vereins am Freitag, Abends 8 Uhr, der Professor Michaelis über Verhütung von Lungenktankheiten . Der Zutrltt steht jedermann unentgeltlich frei.

Das Bureau für den dienjährigen Kinderball⸗ der Bõö sen Buben“ befindet sich vom 15. d. M. ab in Künstlerhause, Bellevuestraße 3 (nicht wie im Vorjahr im Hotel Monopol).

Der Gesindeball“ das Winterfest, das die Vereinigung dzutscher Bühnenangebsriger Künstlerbeim“ in jedem Winter ju Gunsten ihrer Wohlfahrtébestrebungen veranstaltet, Findet in diesen Jahre Sonnabend, den 8. Februar, wieder in den Fest. räumen der.. Schlaraffia. statt. Auskunft über das Fest erteilt die Geschäftzstelle des Künstlerbeims * (Kochftraße 10).

Eine Gefahr für die Warthurg ist neuerdings glücklich ab— gewendet worden. Wie der Schloßbauptmann L. von Cranach im Burgwart ! mitteilt, hat der Staat Weimar, unter Beihilfe Seiner

Theater. Königliche Schauspiele. Donneretag: Dvers—

haus. 8. Abonnementsvorstellung. Dienst. und Frei⸗ 6 sind aufgehoben. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Waaner. Erster Tag: Die Walküre. In 31kten. Musikalische Leitung: Herr Fapelmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Ober⸗ regisctur Droescher. Anfang 7 Uhr.

Schau spiel baus. &. Abonnements vorstellung. König Oedipus. Tragödie von Sophokfez. Uebersetzt und bearbeitet in 4 Aufijügen von Adolf Wildrandt Regie; Herr Regisseur Adler. Anfang 8 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 9. Abonnements vorstellung. Dienst, und Freipläge sind aufgehoben. Aida. Oper in 4 Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Teri bon Antonio Gbislantoni, für die denifche Bühne bearbeitet von Julius Schanj. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 109. Abonnements vorstellung. Die Rabensteinerin. Schausplel in Akten von Crnst von Wildenbruch. Anfang 77 Uhr.

Neues Dperntheater. Sonntag: 93. Billettreserve⸗ satz. Dienst und Freiplätze find aufgehoben. La Traviata. (Violetta. ) Oper in 4 Akten don Giuseype Verdi. Anfang 73 hr.

werbe.

Dentsches Theater. Donnerstag: Was ihr wollt. Anfang 746 Uhr. Freitag: Zum ersten Male: Die Räuber. Kammerspiele. ö Raerrtna: Frühlings Erwachen. Anfang r.

Freitag: Frühlings Erwachen.

Neues Schanspielhaus. Donnerstag, Abende 8 Ubr: Zwischen Ja und Nein.

Freitag: Zar Peter.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Frau Holle. Abende 8 Uhr: Zwischen Ja und Rein.

Cesstngtheater. Donnerstag, Abende 77 Uhr: Panne.

Nosmersholm. Freitag, Abendz 8 Uhr: Die gelbe Nachtigall.

Sonnahend, Abends 77 Uhr: Kaiser Karls Geisel. don Gerhard Hauptmann.

Zentraltheater. Gastspiel des Hebbeltheaters.

Donnerstag. Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge— rama in 4 Akten von Bernard Shaw.

Schillertheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Philister. Lustspiel in 3 Aufjügen von Johannes * . Hierauf: Die Lore. Komödie in 11kt von

Freitag, Abends 8 Ubr:

Sonnabend, Abende 8 Uhr: Kollege Crampton.

Charlottenburg. Donnerstag, Kollege Crampton. Komödie in Gerhard Hauptmann.

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Revisor.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Revifor.

Romische Oper. Donnerstag, Abends 3 Uhr: Die verkaufte Braut.

Freitag: Tiefland.

Sonnabend: Die verkaufte Braut.

lUhrater des Westens. (Station: Zoologischer arten. Kantstraße 13.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum. . d 66 Ein Walzertraum. onnabend, Nachmittagzs 4 Uhr: reisen: Häusel und Gretel. Walzertraum.

Custspielhans. (Friedrichstraße 236) Donners— tag. Abends 3 Uhr: Susarensieber. Freitag, Abends 71 Uhr: Zum ersten Male:

Sonnabend: Panne.

Zum ersten Male:

Legenden piel in 4 Atten Donnnerstag, Abends 8 Ubr:

Richard Alexander.)

gelbe Gefahr. Schwank von Kraatz und Okonkowskv. Freitag:

O. (Wallnertheater.])

tto Erich Hartleben. lentin: Alexander Girardi.)

Die Hermannschlacht.

Abends 8 Uhr: 5 Akten von Josette meine Frau. Freitag und folgende Tage: meine Frau.

Freitag und folgende Tage: Ganz der Papa.

Thaliatheater. Donnerstag, Abende 8 Uhr: Die mit Gesang in 3 Akten

Gaftspiel von Alexander Girardi. Froͤff nungsvorstellung: Der Verschwender.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichst raße. Don nerstag, Abends 8 Uhr: Frãulein

Fräulein Josette

Königlichen Hoheit des Großherzogs, das sogenannte Roesesche Hölichen angekauft. Da es bisher im Privatbesitz war, so schien die Gefahr nicht ausgeschlossen, daß eines Tages auf diesem, gerade gegenüber der Wartburg nach Nordosten gelegenen Berge modern Gebäude entstehen würden. Auf dem Berge finden sich noch Reste alter Befestigungen und Wohnungseinrichtungen, u. a. auch eine Zisterne. Diese Reste sollen den Herren von Frankenstein gehört haben, die dort oben wohnten. Als seinerzeit xudwig der Springer die Wartburg lu bauen begann, erboben jens, der Sage nach, Einspruch, weil dem Landgrafen der Grund und Boden nicht gehörte. Der Landgraf aber ließ sich von seiner Besitzung einen Sack Erde kommen, schüttete ihn auf dem Gipfel des jeßigen Wartburgberges aus, trat mit jwölf Rittern darauf und schwur mit erhobenem Schwerie, daß er auf seinem Grund und Boden den Bau begönne. Früher war das Roesesche Hölichen gar nicht bewaldet. An der Westseite erblickt man eine jetzt ziemlich verborgene Felspartie, Mönch und Nonne, „die dort sich geküßt hätten und versteinert worden wären?. Mittlerweile sind auf und am Roese⸗ schen Hölzchen schöne Waldpartien entstanden.

In ganz neuer Gestalt und mit erheblich erweitertem und ver— bessertem Inhalt ist soeben der Zeitungzkatalog der Annoncen. expedition Rudolf Mosse für das Jahr 1908 erschienen. Durch die Trennung des eigentlichen Zeitungskataloges von der Schreibmapye ist . ein Fortschritt erzielt worden. Die Veränderung des Formats hat die Handlichkeit und Uebersichtlichkeit des Werkes, daz sich jetzt in einem stattlichen Band in Lexikonformat präsentiert, noch erheblich erhöht. Neue Rubriken, wie: Höhe und Breite der Druckfläche einer Annoncenseite, Breite der Reklamezelle, vervollkommnen feinen In⸗ halt, und ein breiter leerer Raum längs der Textseiten gibt die Möglichkeit, neben dem Titel jeder Zeitung Notizen ju machen. Gutes Papier und eine sorgfältige e, , . Ausstattung verleihen dem Wert auch äußerlich einen vornehmen Charakter. Rudolf Mosses Normal. üeilenmesser ist in dem Katalog wieder enthalten und macht diesen ju einem wirklich unentbebrlichen Handbuch für jeden Inserenten. Neben dem Zeitungskatalog widmet die Firma Rudolf Mosse ihren Kunden eine in Leinen gebundene Schreibmappe mit einem Notifkalender für jeden Tag des Jahres und einer Auswahl wichtiger gesetzlicher Be⸗ stimmungen für Handel und Gewerbe, Münz-, Zint. und Lohn⸗ tabellen, Stempeltarifen usw.

Nauen, 7. Januar. (W. T. B.) Die groß- Telefunken⸗ station Nauen hat ihre diesjährigen Ferndersuche nach An— bringung wichtiger Verbesserungen begonnen und ein ganz außer⸗ ordentlich guteg Ergebnis erreicht. Wie erinnerlich, wurden *die Telegramme Nauens vor einigen Wochen von einer leinen fahrbaren Militärstation in Korneuburg bei Wilen auf⸗ genommen. Zu gleicher Zeit trat der Dampfer Cap Blanco“ der Hamburg · Südamerika Linie seine Ausreise von Hamburg nach Buenos Aires an und erhielt täglich telegraphische Nachrichten von Nauen. Das letzte Telegramm wurde in Santa Cruj (Tene⸗ riffa) aufgenommen, nachdem der Dampfer acht Tagereisen von Hamburg entfernt war. Die Entfernung big Tenerfffa betrãgt ungefähr dreitausendsiebenhundert Kilometer, d. h. eine größere Ent⸗ fernung, als die Marconistation bei ihren Rekordverfuchen äber den Ozean erreicht hat.

Po sen, 8. Januar. (W. T. B.) Heute früh 64 Ubr wurde auf dem Bahnhofe Glowno die Frau des Sisenbahnfekretärz Hangw, die mit dem Zuge Stralkowo— Posen abreifen wollte, beim Ueberschreiten der Gleise von der Lokomotive des Zuges erfaßt und sofort getötet.

St. Petersburg, 8. Januar. (W. T. B.) Bei einer gestern abend vorgenommenen Verhaftung bon Personen, die an räͤube⸗ rischen Ueberfällen teilgenommen haben, wurde der Polizei be⸗ waffneter Widerstand geleistet. Ein Revieraufseher wurde getötet, ein anderer sowie vier Polizist en wurden ver— wun det. Von den Räubern wurde einer schwer verwundet, jehn wurden verhaftet.

Rudköbing (Langeland), 7. Januar. (W. T. B.) Während eines gestern nachmittag herrschenden Sturmes sind infolge Kenterns eines Motorbootes vier Fischer ertrunken.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

s ᷑— ——

Residenztheater. Direktion: Richard Alexander) t Ganz der Papa. Schwank in 3 Akten von Mars und Desbaislires. Deutsch von Max Schönau. (Baron dez Aubrais;

Zirkus Schumann. Donnerstag, Abende Uhr:

Galavorftellung mit hervorragendem Pro⸗ gramm, sowie die vorzügliche Künstlerfamilie Klein. Um 34 Ubr: Amerika zur Zeit der Sklaverei 1863, in 5 Akten, hier ju 120 mst⸗ wirkende schwarze Leute, Hervorzuheben: Die große Brandkataftrophe in einem Hotel auf dem Broadway in Nem York. Sine wirkliche Dampfspritze in voller Tätigkeit. Vollständig neue, feenhafte Licht- und Wassereffekte.

Sonntag: Nachmittags ein Kind frei, Kinder halbe Preife.

Va.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Lilli von Koppy mit Hrn. Leutnant Harald Schött (Berlin Gumbinnen). Frl. Freda Margot von Ahle feldt mit Hrn. Dberleutnant Victer von Poncet (Frankfurt, Dder = Grimma). Frl. Hedda von Below mst Hrn. Döring Grafen Krockow NRutzau = Krockow). = Frl. Irene

weitere

Konzerte.

wirkung: Waldemar Lütschg,

Zu kleinen Abends 8 Uhr:

Konzert von Paul Margarete Wilde ( Ges

Singakademie. Donnerstag, Abends 75 Uhr:

Tonzert von Eugenie Stoltz (Violoncello). Mit⸗ Eva Leßmann.

Saal Bechstein. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Hugo Seydenbluth.

Beethonen. Saal. Donnerstag, Abends 8 Uhr:

L. Russisches Konzert von Dimitry Achscharu— moff mit dem Philharmonischen Orchester.

Mozart Saal. Donnerstag, Abendn 38 Uhr: HI. Liederabend von Susanne Dessoir.

Choralion · Saal. Donnerstag, Abends 8 Uhr: G. n n (Klavier) und ang).

don Pachelbl⸗Gehag mit Hrn. Hauptmann Fber⸗ bard von dem Hagen (Potsdam Berlin). tFrl. Martha Klasing mit Hin. Pfarrer Wilhelm Küuͤhls (Bielefeld)ꝰ

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Ferdinand don Löbbede (Hannover). Eine Tochker: Hrn. Major a. D. Wolf von Wolffers dorff (Eilenburg).

Gestorben: Hr. Leutnant. a. D. Max George Erdmann Hermann Frhr. von Putstamer (San Remo). Frl. Friederike Trützschler bon Falken⸗ stein (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Exppedition (Heidrich) in Berlin.

Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt— Anstalt Berlin SW. i fen, Nr. 32. 4

Sechs Beilagen sleinschließlich Boöͤrsen · Beilage).

Erste Beilage ö J zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 8. Januar

1908.

* 62

Amlliches.

Deutsches Reich.

Auswärtiger Handel Deutschlands mit Getreide und Mehl. Rach Erntejahren (Nachweisungen 1 bis 4), beginnend mit 1. August. Mengen in 47 (100 Kg).

uebersicht für die Zeit vom 1. August bis 31. Dezember bis .

1) Ein und Aus fuhr.

——— l

——

Gesamtausfuhr

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

Gesamteinfuhr

Davon sofort berꝛollt oder zollfrei

1807

1907 1806

1807

1312180

1193363

440 352

708 989 733

Naligerste Andere

I. Clafse . 3. Rlasse

3 207 765 8110166 2 930 901 S 548 685 26275 1669296 4372919 3213

74 6564

2 487151 11168 654 1870316 9816036

13346 1666 389 5 485 919

12534

95 383

erste Jerfte ohne nahere Angabe

2) Mehlausfuhr

os z 5 is3 12 851

14

2241 33 91 355 337 2575 55 251

145 630 ö35 5565 zs hd

5187 6 734

1 8597 70s V1 z37 5656

335 146

377 299

85 291

206 772

254

333 894

323 009

3) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.

Davon verzollt

gegen Einfuhrschein

Gattung,

Ausbeuteklasse 1907

Warengattung

1807

Gesamte verjollte Menge

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

bei der Ginfubr don Niederlagen, Freibentrken usw.

196065

3 449 od 1912727 2482947

1807

1806

190567

1807

456 261

1806

519 224

1905

5589 770 1326 904

Roggenmehl: = 60 v. S) . 60 665 v. S) . O- 65 v. H.) Roggenschrotmehl )

2. Alasse

D 2

C O O , O0 —— C O

S* STRdSJ eO Oᷣ e O

23588 985 Fi n 10 466 936 Maligerste

Andere Gerste 98734019

1315511 49376534

Roggenmehl Welzenmehl

Ginfuhr auf Niederlagen, in Freibencke usw.

229 43 482

16851198:

bol 890 9 2807356

5140 823 125

3 523 060 4 345288

1

95 0931

204 41765

35

Niederlagen, Freibentrken usw. Berrollt v gr n f,

r or 3ᷣ

3475775 3118515

105 36 269

135 93 087

8 1186150

53 650 960 783 54 364

636 927 36 091

1091464

73 2090

ois õa5 2 8865

772 0655 ois 392 VJ das

Zoos

Ausfuhr von Niederlagen, Freibertcken usw.

1807

1806

.

1805

1807

1907 456251

1905

1806 519 224

118311

40 130 594 345

18 404 775 581

567 097 1852391. 217 611 1042632

13 346 402 5990 1138 .

20 979

769 688 2696071

1371242 20 381 od 364 2 . os z46

6oö5 2 71165 1777

1186150 H8 6590 960 783

636 927 36 0901 1001464

73 200

516 045

2

86

109 546

s) Bestand au Getreide und Mehl in Zollagern usw. Ende Dezember 1907.

gu; landisch

Roggenmehl

62 aut inlãndisch . inlandisch lãndisch

492 539

S6 605

6 067 14

343 528 291 534

167 8145

Wetenmebl

snlardich ̃ 120

aus. landisch

inlandisch

100 r ien chten Transitlagern

Verschlußl

) Ausbeute für jede Mühle besondert festgesetzt. ) Ginschließlich Můhlenlagerabrechnungen.

Berlin, den 8. Januar 1908.

S383 053 544 184 103711

o67 587 230 446

59 941

593 364

137 132 53 9ö5

5 885

101

151 32 165 357 376 68 18 582 12 185

18570

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

78 471 110191 222 310

S5 716 253 755

7 1

. *

ĩ 6 J

J 1

87 37

37 71

87

612 42574

Is 10811

55 785 50 h75 300 184 424 144 845 253 2786