1908 / 27 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 31 Jan 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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Zunahme der volnischen Bevölkerung vor allem auch darin ihren Grund, daß dem Deutschtum die Quelle der Volkavermebrung, die dem Polentum zur Verfügung stebt, der ländliche Kleingrundbesitz und der ländliche Arbeiterftand, fehlte Daz Deutschtum batte seine Haupt stätze in den Städten, aber gerade die Kinder und Bevölkerung vrodusierende ländliche Unterschicht fehlte ihm.

Aus diesem Grunde war die Königliche Staatsregierung ju der Ueberzeugung gekommen, daß, wenn sie dem Projeß der all⸗ mãhlichen Abwanderung der Deutschen und der stãrkeren Bevölkerung; junahme der Polen entgegenwirken wollte, der sicher dazu führen mußte, daß das Nationalgefühl der Polen in demselben Maße wuchs, wie ihre ganje Bedeutung und ihre Macht in der Provin zunahm, wenn sie dieser Entwicklung entgegenwirken wollte, sie dann dafür sorgen mußte, diese Schicht, die den Deutschen fehlte, die ländliche Kleinbestzer · und Arbeiterschicht, in die Ostmark hineinzubringen. War das nun eine feindliche Maßregel gegen die Polen? Im Gegenteil, ich muß sagen, gegenüber einzelnen Polen mußte das unter Umständen eine wohltätige Maßregel sein; denn es gab eine große Anjabl von polnischen Großgrundbesitzern, denen es nur erwünscht sein konnte, an die Ansiedelungskommission ju guten Preisen verkaufen ju können, und die auch von dieser Gelegenheit in reichlichen Maße Gebrauch gemacht baben. Aber gegen die groß polnische Bewegung war es ein barter Schlag und eine Maß⸗ regel, von der sie sich sagen mußte, daß, wenn sie durchgefũhrt wurde, sie jur Vernichtung ibrer großpolnischen Hoffnungen fübren müßse. Deebalb ist von den Polen ein so scharfer und so organisierter Kampf gegen die Ansiedelungekommission ge⸗ fährt worden; wenn die Anfsiedlungspolitik nicht ũberall diesenigen Erfolge gezeitigt hat, die man von ihr erwartet hat, so liegt das nicht an Mängeln des Gesetzes von 1886, sondern an dem scharfen Kampfe, den das politisch organisterte Polentum, welchez die groß⸗ volnische Ider verficht, gegen dieses Gesetz organisiert hat. Sie wissen, in welcher Weise dies gescheben ift, wie die Parzellierungsbanken ge gründet sind, um eine Gegenaltion gegen die Tätigkeit der Ansiedelungẽs⸗ Hommission zu schaffen, um deutschen Grundbesitz den Deutschen aus den Händen ju reißen und in polnische Hände zu bringen. Wenn wir jletzt unsere Tätigkeit mit ibrem klaren Ziel, die fehlenden deutschen Kleinbesttzer, die fehlende Quelle der Kraft des Deutschtums zu schaffen, aufgeben, dann fallen wir in den Zustand von 1886 jurück. Wir können dann jablenmäßhig berechnen, wie lange es dauern wird, bis das Deutschtum in der Provinz so ge— schwächt ist, daß die Ostmarken als rein volnische Landesteile anjusehen sind. Dann, meine Herren, von dem Moment an, wo es den Polen gelungen ist, die Ostmarken volnisch ju machen, dann erst werden sie mit ihren Zielen in unverhüllter Weise bervortreten.

Man leugnet die Gefahren der volnischen Bewegung. Gewiß, augenblicklich bietet diese Bewegung keine Gefahren. Das ist klar dazu ist der vreußische Staat diel zu mächtig und stark; aber denken Sie an Umwälzungen außerbalb unseres Staats, an Zeiten der Not Preußers, dann kann ein polnischer Landesteil, der mitten in das Mark Preußens bineinragt, eine eminente Gefahr für Preußen werden . Es müßte eine vflichtvergesene Regierung sein, die nicht, so lange es noch Zeit ift, die notwendigen Maßregeln ergreift, um dieser von ihr erkannten Gefahr vorzubeugen.

Oberbürgermeister Dr. Kersten⸗Thorn: Es wäre unentschuldbar, wenn nicht ein Vertreter der Ostmark hier das Wort nähme, nachdem Dr. Körte und Graf Tiele⸗ Winckler sich gegen die Vorlage aus⸗ gesprochen haben. Ich lebe seit 1885 in verschiedenen Beamten. stellungen unter der gemischt vrachigen Bevölkerung, erst als Landrat, dann als Leiter eines städtischen Gemeinwesens. Mir sind also die Dinge genau bekannt, und ich kann danach nur die treff lichen Aus fubrungen des Herrn Adickes unterschreiben. Das Polentum hat den Krieg mit uns an den Haaren herbeigezogen und hat den Frieden. ten die Deutschen halten wollten, gestört. Der Kampf ist uns Deutschen aufgejwungen, wir unserseits bedauern, daß der Friede noch immer nicht geschlossen ist. Die Leiter haben beute nicht mehr die Volktmassen in der Gewalt, die Masse. drängt jetzt den Adel und die Geistlichkeit vorwärts, diese sind nicht mehr dis Führer. Dazu ist es gekommen, daß der Deutsche immer mehr gehaßt und vertrieben und bopkottiert wird. Wo sich nur eine deutsche Stelle frei macht, tritt sofort ein Pole ein, erst im Arbeiter stande, dann im Mittelstande und jetzt auch im Gelehrtenstande. Und die Masse unterftützt diese, bis sie auf eigenen Füßen stehen und die Deutschen verdrängen. Wir können der Regierung nur herzlich danken, daß sie mit dem Zichackkurs endlich gebrochen hat und vor den schärfsten Mitteln nicht zurückschreckt. Kardinal Kopp sagt, scharfe Maßregeln dürfe man in der ernsten Gefahr ergreifen. Diese ernfte Gefahr ist aber vorhanden. Da kann man nicht von

R Verfaff vo s Der Staat f m. ; ĩ ; Bruch der Versaßung und von Gewalt sprechen. Der Staat fordert auf andere Verfassungabestimmungen ihr eine andere Auslegung ge⸗

nur, was der Selbfsterbaltungstrieb erbeischt. Nur der feste Kurs gibt die Möglichkeit, zum Frieden iu kommen. Was die Ansiedelungs. kommission geleistet hat, ist ein Kulturwerk erften Grades gewesen und wird gute Frächte zeitigen, wenn auch nicht gleich in 20 Jabren. Ich kann nicht derstehen, wie Graf Tiele⸗Winckler sogar anraten konnte, die Anfiedlungspolitik aufjugeben. Diese Politik ist eine gesunde gewesen, ich bütte, daran festmuhalten und sie weiter auszubauen. Es wäre das Richtige gewesen, der Regierung in ibrer Vorlage ju folgen

und sie voll und ganz anzunehmen. Aber ich bin dankbar für das, was

das Abgeordnetenkaus bewilligt bat, nachdem die Regierung erklärt hat, daß sie auch mit diesen Machtbefugnissen auskommen kann. Ich bin überjeugt, daß, wenn die Praxis gezeigt hat, daß dieser Weg der richtige ist, wir dann auch der Regierung weitere Mechtwittel zur Verfügung stellen werden. Der moralische Effekt der Aanahme der

können. Wenn man sagt, das polnische Kapital wird mobil werden, so mögen vorübergehend die umliegenden Städte unter den polnischen Agitationen mehr leiden, aber das wird eben vorübergebend sein, wenn die Regierung bestrebt sein wird, auch die kulturellen Interessen der

und die Ansiedlung weiter zu fördern. Ich schäßze die guten Eigen schaften der Polen hoch, und in anderen Provinzen wird der Pole

gefährdete Veutschtum im Osten müssen wir schützen. Ich glaube,

ö ten wirt mu, g getan gl Eee en benlzz ker Cnfliß. dre Renke, gend genen, e bete betete wiekerkolt bernamm: boden warden ist, der Reber

zeugung, daß der Staat im vorliegenden Falle des in Rede flehenden Gigentums notwendig bedarf, um sich so ju erhalten, wie er ist. Von diesem Gesichtepunkt aus ergibt sich die Rechtslage böchst einfach;

werden. Ich kann nur die Regierung bitten, diesen Schritt ju tun und auf diesem Wege fest zu beharren, und ich kann das Haus nur bitten, die Regierung in diesem Schritt, wenn nicht freudig, so doch in unserer Zwangölage möglichst einmütig zu unterstütz: n. Dberbũrgermeister Dr. Bender⸗Breslau: Meine Stellungnahme

wird erschwert durch die n, des ,, , err, ungnahme sehr ĩ ;

des Gesetzes machen sich ihre Ste ideale Güter kämpfen. Ich wäre den Polen sehr dankbar, wenn

Staat haben. Um diese Erklärung drücken sie sich stets herum. Ich halte aus praktischen Gründen dieses Gesetz

dem Kardinal Kopp zu.

Frage nicht in Gegensatz zur Regierung treten wollen. Der Finanz minsster sagte, die Regierung babe das Polentum bereits

für verfeblt, weil es seinen Zweck nicht erreichen wird. Ich stimme deshalb ] ; zu. Viele werden für das Gesetz stimmen, . darauf hingewiesen worden, daß in gewissem Sinne befangene Stellen

in allen Tonarten

Datums; bis zu den 80 er

n der Ostmart in keiner

Mittel aufgewendet, um die

machen. Man hat sich .

sprechen lehrte, dann wũrden

13 . 6 dummes

deutschen Bauern in waren

beute, der Pole war ein niedriger Mann

Bauer in Westpreußen der Höhe

kommen ebenbürtig, und schuld daran

dieser Politik ist die deutsche Minorität immer

An evangelischen Kirchen bat es für die Deuts Die Deutschen in den Städten Westpreußens . Manner, aber der Staat hat ihnen in ihren

ebolfen; es gab j. B. big zu den 80er Jahren e. in Archiven und Bibliotheken nichts was eines Evmnasialprimaners hinausging.

die Lehrerschaft durchweg aus

kanzler Graf Caprivi war hat er nichts getan. Ich er aber einen Führer der volnischen * i . . 9

gensätzen gar keine 23 Ansiedlung an sich; Ansiedlung von. Bauern ein gutes Mitiel gegen die Polen; aber 3 Politil verschärft nur die Segenfäße jwischen Deutschen und Polen. Fürft Bismarck bat das Anfiẽdlungsgesetz als ein Greis geinacht; es war überhaupt die Zeit der scharfen Maßregeln, des Soꝛial istengesetzes usw. Jede ,,, eines Volksteiles gegenüber dem anderen das zeigt sich auch in Oberschlesten fällt auf den Staat jurũck. Wer ist schuld daran, daß es den polnischen Agitatoren 23 ist, die Polen bis zum letzten Mann sich dienstbar zu machen? e Wasser⸗ polen in Oberschlesien konnten bis Mitte des vorigen Jabr hunderts noch nicht polnisch s sie standen den Polen schon durch ihre Sprache fern; aber als erung vor der Frage stand, ob sie ihnen Deutsch oder Polnisch beibringen sollte, entschied sie sich fũr das Sochyolnische, il eg ibnen näher läge, und dadurch find die Wasferpolen in Oberschlesien erst wirklich Polen ge⸗ worden. Unter einer festen und gerechten Verwaltung wird der Deutsche wieder Mut gewinnen und den Polen Konkurrenz machen können. Wenn man schon zu den schärfsten Maßregeln en muß, so bebe man lieber die volnischen Schulen auf, damit die der nichts mehr lernen. Das wärde schneller wirken als die Enteignung des 2 Die Zunabme des polnischen Grundbesttzes liegt daran, daß für einen Feutschen das Leben dort ungemütlich ist. Wo werden denn die enteigneten Leute bleiben? Die ausgekauften Besitzer werden ibr Geld nicht nach Paris oder sonst wobin 23 sondern bleiben im Lande und ergreifen einen anderen Beruf. ist der Fluch dieser Gesetzgebung, daß sie den ruhten Polen zu einem wilden Polen ,, Torheit. n ' ö wird die Gegner en,, und es ist ein Präzedenmffall, an den wir noch zu denken haben werden.

Justizminister Dr. Beseler:

Meine Herten! Die verfassungsrechtliche Seite des vorliegenden Gesetzentwurfs ist bisher nur kur gestrelft worden, und ich hätte ja vielleicht warten können, mich darüber auszulassen, bis die weitere Diekussion darauf bingeführt hätte. Indes bin ich der Meinung, daß dieses hobe Haus von der Regierung eine Erklärung erwarten wind, wie sie sich zu dieser sehr wichtigen Frage stellt.

Eg ist bekannt, daß darüber im anderen Hause des weiteren bei verschiedenen Gelegenheiten verhandelt worden ist, und es ist ebenfalls bekannt geworden, daß Meinungeverschiedenbeiten dabei hervorgetreten sind. Die Staatsregierung batte die Pflicht, diese wichtige Frage don born berein auf das sorgsamste zu prüfen, und es ist das geschehen, bevor der Gesetzentwurf eingebracht worden ist und jwar nach jeder Richtung bin. Namentlich mußte dabei auch eiwogen werden, ob etwa dieser Gesetzentwurf nicht in Einklang stände mit der Gesetzgebung des Reichs. Es handelt sich dabei um verschiedene Gesetze, deren Vor⸗ schriften in Frage kommen können. Aber eine sorgfältige Prüfung bat der Staatsregierung die Ueberzeugung verschafft, daß der jetzige Gesetzentwurf mit der Reichsgesetzgebung nicht in Widerspruch stebt.

Es blieb selbflverständlich in erfter Linie auch ju erwägen, wie die preußische Verfassung sich zu der vorliegenden Materie verhält. Ich kann mich bei den Bemerkungen, die ich ju machen babe, kurz fassen. Denn die Verfassung bebändelt die Frage auch in einer kurzen Vor⸗ schrift, und es kommt daneben nur in Betracht, ob etwa mit Hinblick

geben werden muß, als sich aus dem Wortlaule jener Vorschrift er⸗ gibt. Es handelt sich um den Artikel 9 uaserer Verfassung, welcher das Recht des Eigentums und das Recht des öffentlichen Wobles in der Weise regelt, daß er bestimmt: das Gigentum ist unver. letzlich, es kann nur entijogen werden aus Grũnden des öffentlichen Wohles durch Gesetz und gegen Entschädigung. Der Inhalt ist klar: er besagt, vollen Schutz soll das Eigentum ge-

nießen, es soll nur zurücktreten vor den Anforderungen des õffentlichen

Wohls, aber auch dann nur kraft Gesetzes und gegen Entschädigung. Auf diesem Boden steht die gegenwärtige Vorlage, sie berubt auf dem

Vorlage wird so groß sein, daß wir ihn nicht hoch genug einschäßzen Sedanken, daß das öffentliche Wobl die vorgesebene Maßnäabme er.

fordert. Was öffentliches Wohl sei, sagt die Verfassung nicht. Es

ist darüber gestritten worden, indem einige bebaupten, es könne sich nur um wirtschaftliches Wohl handeln, während andere viel weiter geben Städte ju fördern zum Wohle der Ostmark. Die polnischen Banken und vom politischen Wobl, andere vom Staat swohl im nationalen Sin ne

werden dadurch nicht in die Lage kommen, mehr Kapital zu erhalten sprechen. Es unterliegt meines Grachtens und auch nach Ansicht der

Königlichen Staatsregierung nicht dem geringsten Zweifel, daß der Staat,

wenn er Eigentum des Ginjelnen im Interesse der Wohlfahrt der

uns nicht schaden und in Frieden mit uns leben. Aber das Gesamtkeit verwenden muß, es dann auf gesetzlichem Wege nehmen

darf, wenn er die volle Entschädigung gewährt. Die Reglerung ist⸗

dann erfordert das öffentliche Wohl die Enteignung, das jwangtweise Nehmen von Eigentum, und das ist eg, was in diesem Gesetze zum

e atldee, dd, f, wötckäangen gegen den vreußischen Ausdruck gebracht wird. Der Entwurf entfyricht vollkommen der

Vorschrift, daß ein Gesetz die Befugnis geben müsse, er entspricht

der Vorschrift, daß Entschädigung zu gewähren sei, und jwar in vollem Maße. Es ist von Seiner Eminenz dem Herrn Kardinal von Kopp

der Staatsregierung über alles zu entscheiden haben sollten; ich habe

Es ist versucht worden, eine Definition dafür zu finden. eits babe auch nach einer solchen gesucht, aber nur ge= der Geist der Verfassung, soweit er die vorliegende Frage dem Artikel 9 zum Ausdruck gebracht ist und daß die

richtige Auslegung dieses Artikels den Geist der Verfassung wieder. gibt: Die Gewalt, welche die Verfaffung selbst der Gesetzgebung in dieser Bejiehung eingeräumt hat, ist ein Grundrecht, auf dem die Gesetz gebung sich bewegen kann, ohne daß daduich die Verfassung als solche berũhrt wird.

Auf die welteren Argumente will ich nicht eingeben, eg wũrde ju weit führen; ich behalte mir vor, je nachdem sich die Debatte weiter ausdehnt, darauf iurücklukommen. Meine Aufgabe war, zu erklären, daß die Regierung davon überzeugt ist, auf dem Standpunkt der Ver faffung zu stehen und daß fie in dieser ihrer Auffassung durch den Beschluß des andern Hauses unterstützt wird, welches mit großer Majoritãt dieser Vorlage zugestimmt hat.

mbar, l es teignung aus . gin Herechtigteit, die ein cri.

licher Staat niemals verl darf sich auch gegen unschuldige der V schaft

bältniffe ju er n. nicht aufrecht zu er

balten sind. en Ges bis zur 3 der * u

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macht, Ent auch nicht.

aeme Eiger mõchte die Regierung dringend Es wãre ein

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Darauf wird die Besprechung geschlossen.

Persõnlich bemerkt der .

Fürst Radzjiwill gegerüber Herrn Dr. Bender, daß er won einem Schuß nicht der polnischen Ideale, sondern nur der volnischen Eigen tũmlichkeiten gesprochen habe. .

Graf Botho zu Eulenburg beantragt darauf, die Vorlage einer Kommission von 25 Mitgliedern zu überweisen und die Kommissionsmitglieder sofort zu wählen.

Das Haus beschließt demgemäß.

Es folgt die Beratung von Petttionen. ö

Die Petition von Samatzki zu Langlubr⸗Danzig um Wieder. anstellung als Küster bei der dortigen Herr Jesu⸗Kirche wird für nicht geeignet zur Beratung im Plenum erklärt.

Berichterstatter der Peittione kommission Herr von Puttkamer berichlet iber jwei Petitionen, die vom General rat der dentschen (hinsch Dunckerschen) Gewerkvereine und von dem Ortsverein derse Sewerkbereine ausgehen und die Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts mit gebeimtr Stimmabgabe für die Wablen zum Hause der Abgeordneten verlangen. Die Kommission beantragt: mit Rücksicht auf die in der Sitzung des Saufes der Abgeordneten vem 10. Januar dieses Jahres don dem Herrn Miniflerpräß denten abgegebene Erklärung über die Petitionen jur Tagesordnung überjugeben.

Das Haus beschließt ohne Debatte demgemäß. . Schluß gegen 4 / Uhr. Nächste Sitzung unbestimmt, voraussichtlich nicht vor dem 17. Februar.

Nr. 5 dez Gisenbabnverordnungsblatts, keraus. gegeben im Miniftertum der öffentlichen Arbeiten, vom 25. Jannar ö. J, bat folgenden Inbalt. Grlaffe des Minifters der öffentlichen Ärkesten? vom I3. Januar i8os, beireffend den Beninkgeisenkabnrat in Breslau; vom T5. Januar 1805, betreffend Strafbefugnis der Vorstände der Maschineninspektionen. Nachrichten.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Rückgang der russischen Schafjucht.

Die russische Schafjucht ist in den letzten Jahren in en sal ente 8 e n , de, , . a 14 * 1

fand i angelangt. ese a . eie 4 *. Joi. Abnahme der russischen Woll

d ( . ie Wollautfubr, die im Jahre 1891 noch 23 Millionen 9. betrug, ging nämlich in den folgenden Jahren zusebends jutũd un betrug im letztverfloffenen Jahre nur noch 720 060 Mud, dagegen 24 die Cinfubr von Wolle von 600 000 Pud im Jahre 3 1806 606 Pud im Jabre 1566. Wenngleich die Zunghme der . ö d e ju n ist, so lieg . d Sar been ; . 4 Verfall der russischen Schafjucht nach Ms, lichtet! 09 ver kin kern. if neuerdings im nne nie n , in Komitee fir Schafmicht errichte worden, das die Aufgat, . , n, , men zu vergrößern und die j

. n Höhe ju bringe. CForg. From. Gar.)

rig, 31. Sanuar. (8. T. 8. amtlichen . . . 53 1 , * n um e, igos zugenommen.

BSandel und Gewerbe.

æden im Reichs am des ane . Nachrichten fũr , ,, .

gewinnung von Koblen, Eisenerzen und Roh eisen in großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Reich in verschiedenen Fabren.

Die gesamte Kohlenerzeugung in Großbritannien Jund in den igten Staaten von Amerika) stellte im Jahre 1906 auf

zl oss 00 369 672 000 Tong gegen 195 361 00 (171 416000) Tons Kn Jahre 18936. Die Jahre 19514 und 1805 wiesen eine Produktion n 232 425 900 (614 122 000) beziehungeweise 2536 129 000 Bo s2l 0) Tons auf. Die Zahlen für die Verelnigten Staaten rer Amerika umfaßsen Stein und Braunkohlen. Die entsprechenden Iublen für Deutschland sind aus der e , . e ersichtlich:

metrischen Tonnen w wd, ö 120 818 J Die Eisenerjgewinnung Großbritanniens (der Vereinigten Staaten rer Amerika) betrug im Jahre 90s: 15 500 000 (49 676 000) Tons, vährend das 1896 eine Ausbeute von 13701 000 (16 005 900) Tons ergab. In den Jahren 1904 und 1805 erreichte die Produktion 6774 050 (27 644 000 bew 14591 000 e Tons. Fũr res Deutsche Reich mit Luxemburg kamen folgende Mengen in Be⸗ hecht: 1806: 26735 0900, 1896: 14162 005, 1994: 22 047 000, 05: 23 444 000 metrische Tonnen.

Daz Ergebnis der Ertjeugung von Robeisen in Großbritannien (en Vereinigten Staaten von Amerila) belief sich im Jahre 1906 af 10149 000 (25 307 191) Tons. Im Jahre 1896 wurden 3659 681 (8623 127) Tons gewonnen. Für das Jahr 1904 stellte

die Ausbeute auf 8 694000 (16 497 033) Tong, während das

r 1905 mit einer Prodaktion von 9 608 000 (22 992 380) Tons bschloß. Von der Produktion des Deutschen Reichs einschließlich Laremburgs an Roheisen entfielen auf:

1906 . 12294000 metrische Tonnen . h. ö . m 1 ;

Mach Statistical Abstract for the principal and other foreign countries.)

Erteilung von Schürfkonjessionen in Rußland.

Nach einer vor kurzem im Amtgblatte Kawkas veröffentlichten Sekanntmachung bat ein gewisser Ferdinand Denifsowitsch 43 in Helenendorf, Gouvernement Jeliffawel pol, die Erlaubnis jur Vor⸗ nbme von Schürfarbeiten nach Kupfer und anderen Metallen in der Dertlichkeit Ziranur;, Kreis Jelissawetpol, erhalten, ferner ein ge—⸗ isser Nikolaus JIwanowitsch Manikopow die Schüũrferlaubnis für in der Oertlichkeit Jegnassar, Kreis Jelifsawetpol. Beide

jessionen gelten für drei Jahre. (Bericht des Kaiserlichen SGeneralkonsulats Tiflis)

Absatz von Papiertapeten nach Mexiko.

Meriko bezieht Papiertapeten vorjugsweise aug den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Dentschland. Die mexi⸗ karische Kundschaft wünscht, daß die Tapetenmuster aus den Muster⸗ kũchern in natürlicher Größe eisichtlich seien, da man sich nur dann eine richtige Vorstellung von ihrer Wirkung auf den Wänden selbst machen könne. Da die Nerdamerikaner in den letzten Jahren Muster⸗ bächer mit Mustern in verlleinertem Maßftabe dorlegten, baben sie ihr Aufuhrgeschäft nach Mexiko geschädigt. Wichtig ist auch, daß ie Farben nicht alliu schnell verbleichen, wobei auf die weit stärkere Ginwirkung der atmosphärischen Einflüsse in den Tropen Räcksicht genommen werden muß. Manche europãischen Fabriken wissen Tapeten n den zartesten erungen und nichtedestoweniger dauerhaft berjustellen, während in Nordamerika diese Technik noch unvollkommen it. Den europäischen Fabriken kommt es auch zugute, daß sie in Stil, Farbe und Zeichnung mehr Abwechslung und Driginalitäͤt kund ˖ zeben als die nordamerikanischen. (Handelsmuseum, Wien, nach einem rordameritanischen Konsulatsbericht.)

Zanzibar.

Neue Zollordnung. Unterm 9. Oktober 1907 ist in Zanzibar ine neue Zollordnung erlassen, wonach jur Förderung des Durchfuhr handels in Zukunft bei der Wiederaugfuhr von Waren der volle Zoll vergütei werden soll, während früber nur 87 v. H. des gejablten Zelles rückoergũtet wurden. Auf Waren, die schaell derderben, wie Früchte, Kartoffeln usw., wird keine Rückvergütung Fart. Zur Grleichterung der Cinfuhr im allgemeinen sind die Lagerhausgebühren für Kohle und alle Zölle für Warenmuster ab- Fschafft Ferner ist ur Hebung der Landwirtschaft der Zoll auf krerdes Vieh gufgehoben und der Ginfuhrzoll auf landwirtschaft⸗ liche Gerate, Maschinen, auf Pflanzen, Saat und Stecklinge sowie J, (Matten und Fandas) für Zanzibarerzeugnisse a Nach der alten Zollordnung wurde für gewise in das Zanzibar⸗ kelamt eingebende, aug dem Sultanat stammende Güter ein Einfuhr⸗ kl erboben. Tatsächlich war dieser Zoll ein Augfuhrzoll, da die in t kommenden Grjeugnisse zum großen Teil Ausfuhrwaren Daten und das Zollamt nur zur überseeischen Ausfuhr wieder ver. Nach der neuen Verordnung wird dieser Zoll als Ausfuhrzoll Iaboben. Gleichreitig ist bei einer Reihe von Artikeln, deren gung in Zansibar und Pemba sehr gering ist oder die nur n auswärts jwecks Weiterbeförderung eingeben, der alte Ginfuhrzoll Fulich aufgehoben worden. Diese Artikel find Boritis, Kopal, Eben= i Korn, Heis, Chiraki. Erdnäffe, Flußpferdzäne, Glfenbein, drse lle. Rino lerozbõrner, Schüiddatt Alle aus dem britisch. oftafrikanischen und aug dem Uganda⸗Schu Kiete nach Zanzibar eingeführten Erzeugnisse sind, soweit sie nicht w den genannten Ländern selbst stammen, zollpflichtig.

Ausbeutung von Phosphatlagern in Algier.

Durch einen Beschluß (Arrèté) des Generalgouverneurs vom 6 Wiember 130 wird die Senchmigung für e e m a n, e Senatskonsults von 1853 vorgenommene Abgrer jung und eilung des Gebiets des Brarcha⸗Allaouna. Stammes unter Mit. ang des Ergebniffes des Verfahreng erteilt. Damit ist das wdernis beseitigt, das bisher der Annahme und Genehmigung von chen um Auffuchung und Kuzbeutung der in dir en orien

Fenen Phosy entgegenstand. Bezũglich ihrer Abfassung

; werden mag, er dem vom

. ö. . n . des

wen phospha s chaux en rie er ene Ausführungeverordnung vom 16. Mal desselben tes ö. . sur les autorisations de recherches de phosphates

in den amtlichen Organen LS o- 1907 und dem . Officiel du

Der Arrõts ist

Lage,

Bevölkerung ihres Gebiets Auskunft e , ,

solche, in denen das Vorkommen von Phosphaten bisher festgestellt

,, are mn. eur ; aiserlichen

2

Ausschreibungen.

i , ,, ö '? ĩ auf der Mairie in Sevran Seine . Slseß die Ueferung von 3 Minltonen Kilogramm Steinftoblen (für Bellevillekessel) für die poudrerie nationale von Sevran givry in 2 gleichen Losen vergeben. Kaution vro Los 1500 Fr. Vor⸗ bereitende Verhandlung am 15. Februar 1808 bei der bezeichneten poudrerie. ( Noniteur des Intèrèts Matèriels.)

Niederlande. Lieferung von 2 eisernen Zylindern sboorbuizen) zum Zwecke von 2 Schachtanlagen im Wege des Gefrierverfabrens für die k Gmma bei Hoensbroek. Ver- . 3 Preis 63 . .

urg. ; bestek ö. . Gulden. ederlandsche Staats courant.)

Ein Konjessionsgesuch für eine schmalspurige Eisen⸗ bahn von Murcia nach Caravaca (Spanien) ist der Di- reccisn general de Odras päüblicas in Madrid vorgelegt worden. Ge suchst ist Diego Fontes Aleman (Wohnort nicht genannt). Mitbewerber haben Angebote bis zum 18. Februar bei der genannten Behorde einzureichen.

Lieferung einer Dampfkesselgarnitur (vier Stück) für das spanische Kanonenboot Infanta Isabel‘. Zu dieser Ausschreibung wird jetzt seiteng der Junta administrativa del Arsenal de la Carraca in Cädis bekannt gemacht, daß die Sub⸗ eie rns auf den 14. Februar 1908, Vormittags 10 Uhr,

Lieferung von 5 Bojen nebst Ketten und Ankern für den Hafen von Gijsn⸗Musel (Spanien). Verhandlung: 16. März 13208. Angebote find bei der Sseretaria de la Junta de bras in Gijsn einreichen. Kostenvoranschlag: 13 416,46 Pesetas. Kaution: S 0/0.

Lieferung von 22 t Kupfersulfat nach Madrid an die Direceisn general de Correos7 Telègrafos, Carretas 109. Ver- bandlungstermin: 15. Februar 1805. Anschlag: böchstenz 1025 Pesetas pro t. Vorläufige Kaution: 50 so des Wertes der Liefezung, end- gültige: 10 0/0 der Zuschlagsumme. (Gacsta de Madrid.)

Bau einer Wasserleitung in Angera (Italien, Prov. Como). . 75 000 Lire. Kaution: S000 Lire. Ver⸗ tu

bandlung: 15. Februar 1908, Nachm. 2 Uhr, bei der Gemeinde⸗ verwaltung.

Deffentliche Bauten in Jassy (Rumänien). Am 10. 23. März 1808, Vormittags 10 Uhr, wird im Justizminifterium (direction de Ia 2 der Bau eines Gerichts., Ver⸗ waltungs · und Postgebäudes vergeben. Anschlag: 1968 421,50 Fr. 2 Kaution 157 473,70 Fr. (Moniteur des Intéréts

rie

Die Konzession zum Betrieb einer Straßen babn in Craiova (Rumänien) soll am 1. März (a. St) 1908 bei der Primarie in Craiova vergeben werden. (Bukaresier Tagblatt

Lieferung von Kautschukwaren nach Bukarest an die Ephorie der Zivilspitãler. Verlangt werden: 50 Kautschukkissen,

bruar 1908. Näheres bei der Eyborie der Zwilspitãler (Eforia Spitalelor Civile), Bukarest, Bulevardul EHlisabeta. (Moniteur des Intérèts Matèriels.)

Sommer 19807 wurde, wie das österr⸗ ung. Konsulat in Belgrad be⸗ richtet, der Englisch · Serbischen Handelsgesellschaft (Anglo-Serbian Tra- ding Comp. Limit) in London, vertreten duich Eduard Liebmann aus London, auf die Dauer von 25 Jahren die Konzession zur Schlachtung von Vieh und zur Konservierung des daraus bereiteten Fleisches sowie zur Verwertung der Nebenprodukte gewährt. Die Gesellschaft genießt die üblichen weitgebenden Begünstigungen des serbischen Industrie⸗ förderungsgesetzes. Dag Unternehmen soll bei Paracin (wo von der Hauptlinie grad —Nisch die nach Often führende neue Linie abjweigt) als lokaler Monopolbetrieb errichtet werden, ein Kaxital von mindestens 15 Millionen Francs investieren und den Betrieb in den inzwischen fertiggestellten Baulichkeiten im Juni 1910 aufnehmen. (Handel? · Museum, Wien.)

Der Arbeitsmarkt in Deutschland im Jahre 1807.

Die Seftaltung der Verhältnisse auf dem deutschen Arbeitzmarkt ist im Jahre 1807 überwiegend günstig gewesen, erst im letzten Viertel des Jahres bat sich im ö. an Krisenerschein Geld und Warenmarkt auch auf dem Arbeitsmarkt ein Umschlag

einer Krisis angenommen hatte. Im Gegenteil zeichnete sich die Arbeitelage in der deutschen Industrie durch eine relative Festigkeit gegenuber den internationalen wirtschaftlichen Vorgängen aus, sodaß

und * allgemein 1 * 10 in sein 2 m gan ien war das r in seinem en Teil noch ein Jahr internationaler Hochkonjunktur, deren n . * bildete. Auf dem Waren und Geldmarkte traten die ersten Anzeichen eines Umschlags bereits viel früher ein, schon im Mär, als die Zink⸗ und Käapferpreise zu weichen begannen, während der Stand der Be⸗ schäftigung in der Industrie dadurch noch nicht berührt wurde. Nach einer vorübergehenden Erholung in den Sommermonaten kam es aus einer Reihe von Gründen = Ueberspannung der Anforderungen an den Kapitalmarkt. grobe Mißbräucht der Trufts in Amerika, Ueber- spannung der S schlechtes amerikanisches Banksystem im Oktober in Amerika zu einer Bank. und Geldkrisis schärffter Art, die durch ihre Rückwirkung auf den europälschen Geldmarkt auch hier die wirtschaftliche Konjunktur endgültig zum Weichen brachte. In den letzten Monaten des Jahres ist dann ein Räckgang der Beschäftigung, der über das durch die Jahreszeit bedingte Maß hinaus- geht, eingetreten, ohne daß indessen die Entwicklung auf dem Arbeits- markt bis zum Jahresschluß, wie gesagt, einen krisenhaften Charakter angenommen hätte.

daß es in der uktion d ängig Rekord) i . . n. gig ziffern geschaffen hat. Die Stelnkohlen auf t 143 22 886

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ungen auf dem

vollzogen, der aber bis zum Schluß des Jahres nicht den Charakter

Der überwiegend günßstige Charakter des Jahres tritt darin hervor, Jul

Daun tragt in dem verflofsenen Jahr wuch ere starke Mehr einfuhr won Braunkohlen, sodaß der 1 die folgenden Ziffern

erreichte: Steinkoblen t 136 934 491 Braunkohleen ... 71 260 840 ö w welche den bisher böchsten Verbrauch darstellen. Trotzdem wurde der KLonsum nicht befriedigt, die Koblen blieben während des ganjen Jabres knapp, die Preise erreichten am Jahres schlußse eine ungewöhn liche Höhe, die sie nach dem Beschluß des Koblensyndikats auch während des ganzen Jahreg 1908 behalten sollen. Nach der Notij der Essener Börse stellen sich am Jahresschluß im Vergleich mit den Preisen ven Anfang 1906 und 1805 die Pretse, wie folgt, in Mark pro Tonne, loko Werk: JI. Gas- und Flamm kohle jetzt Anfang 1906 Anfang 1905 Gast fõrderkohle . 12,50 15,00 11,50 - 13,50 11, 01230 Gate flammfõrderkohle. IE 50 12 50 11,00 - 11,50 87 1075 Flammförderkohle 11,00 11,50 10. 50 - 11,00 900 975

Fettkohle 1100 - 11,50 10 50—- 1109 9.00

Fõrderkohle Bestmelierte Kohle. 12,50 12,60 12, 10 - 12. 60 10,50 - 12,25 —-— 13,25 11,560 - 12 98.50

Kol kohle. 00 Magere Kohle Förderkoble 10,00 - 1100 9, 50 10,50 ö. melierte. 1125 12,25 11,25 12,25 Anthrazitnußkorn J.. 18,50 - 19,50 17 50-1957 II.. 20, 00 - 23, 50 20, 0 - 23 50 LI. Kok

Hochofenkols I6, 50 - 18,59 15,50 - 17,50 15,00 Giehᷣereikok . 19 00 - 21,00 18, 00- 19.00 1600-17090 Brechkoks J. und II.. 21 00 - 24 00 18 00 - 19 50 17,00 - 18.00.

Für 1908 sind durch Syndikatebeschluß neue, wenn auch nur mäßige Preiserhöhungen (um 25 bis 50 bei einjelnen Sorten) festge eczt worden ;

Bei dieser Sachlage waren die Werke wahrend des ganjen Jahres voll beschäftigt, um den Anforderungen dez Verbrauches genügen ju können. Der Kohlenbergbau wurde somit von dem gegen Jahre schluß einsetzenden Rückgang der Konjunktur auch nur wenig berührt.

Die deutsche Koheisenproduktion stieg im Jabre 1907 auf die Rekordziffer von rund 13 Millionen Tons gegen 12 Millionen im Jahre 1906, rund 11 Millionen 1905, 10,1 Millionen im Jabre 1904 und 7.8 Millionen im Jabre 1901. Das Jahr 1907 liefert also den Rekord aller kisberigen Jahresziffern. Ein Nachlassen der Produktion ist bier erst in bescheidenem Umfang in den Monaten Novemher und Dejember eingetreten. Infolge der unsicheren wirt⸗ schaftlichen Verbältnisse urd der Krisis auf dem Geldmarkt trat im jweiten Halbjahr ein starkes Sinken der Preise ein, das im Zusammen⸗ hang mit der Kris auf dem Geldmarkt gegen Schluß deg Jahres eine stärkere Zurückbaltung der Abnehmer zur Folge hatte. Das Jahr schloß indefsen im gan zen bei voller Beschäftigung der Werke. Trotz⸗ dem trat eine Verringerung des Arbeiterstandes ein, da die Werke angefichts der Entwicklung der Verbältnisse ihren Beftand an Arbeits kräften tunlichst einzuschränken suchten.

Wesentlich ungünfstiger und wenig einheitlich war die Lage der eisen verarbeitenden Werle.

Im großen und ganzen günstig konnten dagegen auch die 1 Branchen der Maschinenindustrie das Jahr abschließen, insbesondere war die Arbeitelage bis zum Schluß günstig in allen Branchen, welche mit dem Eisenbahnwesen im Zusammenhang ftehen, ins besondere dem Waggonhau, Lolomoiivbau usw. Aber auch sonst melden die Naeschinenfabrilen welche Bergwerks maschiner, lIandwirtschaftlich Maschinen, Werkjeugmaschinen. Textil⸗ maschinen berstellen, der Turbinenbau wie überbaupt der größere Teil des Maschinenbaueß, daß, trotz Nachlassers der Aufträge jum Schluß des Jahres, das Jahr 1907 als jufrtiedenfstellend beschäftigt bezeichnet werden muß. ;

Das Gleiche gilt auch obne Ginschränkung für die ele ktrische und chemische Industrie, die während des ganzen Jahres ange⸗ spannt zu tun batten, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Wenn trotzdem die Arbeitslage für Elektrizitätsarbeiter nicht ganz so gũnstig war, wie man darn hätte erwarten können, so liegt das an dem vermebrten Uebergang der elektrischen Industrie zu Arbeiter sparenden Maschinen. Die Lage der Terxtilindustrie wurde stark beeinflußt durch die Gestaltung der Preise der Rohmaterialien, insbesondere der Wolle und Baumwolle, die beide in dem größeren Teile des Jabres sehr boch getrieben waren und erst gegen Schluß des Jahres ein Nachlassen zeigten. Die Beschäftigung wurde relativ weniger davon berührt, wenigftens hatten die Svinnereien während des ganzen Jahres reichliche Aufträge zu erledigen und Arbeitskräfte waren gesucht. Nicht so günftig lagen die Verbältnisse in der zweiten

Gine neue Schlachtbausunterneh mung in Serbien. Im Hälfte des Jahres in einem Teil der Webereien, ir sbesondere der

Wollwebereien, ohne daß aber die größere Geschäftestille in diesen Zweigen einen ungewöhnlichen Umfang angenommen bätte. Im ganjen 3 auch für die Textilindustrie und ihre Arbeiter das Jahr 19607 ein günftiges Jahr.

Am stärksten machten sich die Störungen des Wirtschaftslebens durch die internationale Gestaltung des Geldmarktes geltend im Baugewerbe und infolgedefsen in allen seinen Nebengewerben, der Holjinduftrie usw. Bei dem sehr boben Zinsfuß waren die Bau⸗ gelder teils garnicht, teils nur unter großen SDwierigkeiten zu be⸗ schaffen. Außerdem wurde das Baugewerbe im Berichtsjabre in Deutschland durch eine Reibe großer Arbeitsstreitigkeiten erschüttert, von denen die große Aussperrung in der Hol sindustrie und der Bau⸗ arbeiterftreik in Berlin, die sich insgesamt über beinabe 8 Monate erstreckten, die bedeutsamften und folgenschwerften waren. Von hier aus zeigt sich auch in einer Reihe von Branchen, die mit dem

Baugewerbe jusammenbängen, ein ziemlich ftarkes Nachlassen des Be⸗ schäftigungsgrades gegen den Schluß des Jahres. Im ganjen war das

Jahr 1907 auf dim Arbeitsmarkt ein Jahr steigender Löhne unter

gleichzeitigem Herabgehen der Arbeitszeit, ein Projeß der erst im letzten

Drittel des Jahres im allgemeinen zum Stillftand kam.

Die Schilderung, die hier gegeben ist, findet ibre Be⸗ stätigung in den Ziffern, an denen man im allgemeinen die Stärke der wirtschaftlichen Konjunktur zu messen pflegt. Ginfuhr und Ausfuhr erreichten in den ersten 8 Monaten des Jabres 1907 die böchsten bisber erreichten Ziffern die Einfubr

G6ö564,96 Millionen Mark, die Ausfuhr 5134,26 Millionen Mack. der Rückgang der Beschäftigung sich im allgemeinen nicht stürmisch

Die Einnahmen aus dem Güterverkehr der deutschen Eisen⸗

bahnen zeigten ein ständiges Steigen, das sich auch im Dejember . fortgesetzt bat. es gleicheitig

Gũterverkehreinnahmen der deutschen Eisenbabnen

gegen 1806 4 oder

im ganzen

6. 6

122 388 763 116 515 516 13 453 936 128 249 672 129 581 333 125 258 669 133 083 969 139 515 368 135 761 011 163 1956 935 144 390 285 125 662 606

2335333733 * C 8 D 8 C0 SO 33 82 gas 338

** 87 C0

So CM MC, OM ˖— O - 22

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