lich wird man nicht unterschiedslos alle Genossenschaften heran⸗ ziehen, sendern bauptsächlich die älteren, und man wird die Liquidität
von Fall ju Fall prüfen. Naturgemäß wird eine Genossenschaft, die sich der Entschuldungsaktion zuwendet, vielleicht auch einmal ein Grurdstück übernehmen müssen, und deshalb wird man auch die eigene Kolonisation in die Hand nehmen müssen. Je weiter sich so die Tätigkeit der Genossenschaften ausdehnt, um so notwendiger ist, daß die Leitung in geschickten und kaufmännisch geschulten Händen liegt. Mag man eine Professur für das Genossenschafts wesen gründen; ich möchte auch vorschlagen, daß man Kurse fär die Genessenschafts⸗ beamten errichtet, die von dem Mofessor oder vielleicht besser von den Direktoren der Preußenkasse e leiten sein würden. Für diese Kurse müßten auch Staatsmittel bereitgestellt werden. ir in die Handwerker und schließlich auch die Arbeiter immer mehr für das Genossenschaftsleben gewinnen, um auch den Kleinsten und Schwächsten zum Sparen anzuregen, damit er auffteigen kann. Dann wird das Genossenschaftswesen ein Grundpfeiler im sozialen Aufbau der Gesell⸗ schaft unseres Staats bleiben.
Abg. von Brockbausen (kons.): Ueberall klagt man über den Kurtzrückgang der Staatspapiere, und doch wird dem Reichstag die Börsengesetznobelle vorgelegt, die den Terminhandel in Anteilen von Bergwerken und Fabrikunternehmungen gestattet. Wir müßsen dafür sorgen, daß die deutsche Bevölkerung ihr Geld nicht in solchen Unternehmungen anlegt, sondern in Werten, wo sie nicht der Gefahr ausgesetzt ist, ö Geld zu verlieren. Bei der Pleite des Bankbauses Friedberg mit 3 Millionen gehen 866 Depositen von kleinen Leuten verloren. Auch in anderen
ändern ist verschiedentlich Beunruhigung unter den kleinen Leuten entstanden, z. B. durch den Zusammenbruch einer Sparkasse in Ungarn. Mit Rücksicht auf solche Verbältnisse muß überall die Möglichkeit gegeben werden, Geld in Genossenschaften anzulegen, und besonders ist dies für die fluktuierende Arbeiterbevölkerung notwendig. Ich babe den Bericht uber eine Heimarbeitersparkafse auf den Tis
des Hauses niedergelegt. Die Erhöhung des Grundkapitals ist not- wendig wegen der neuen Aufgaben, die der Preußenkasse aus der inneren Kolonisation, der Entschuldung usw. erwachsen. Herr Glatzel kommt mit seinen Vorschlägen über die Ausbildung der Ge⸗ nossenschaftsheamten zu spät, denn wir haben bereits die Genossenschaftas. schule in Darmstadt, wo Praktiker und Theoretiker ausgebildet werden, und Professoren der Handelshochschule in Frankfurt und der Universität Bonn zur Verfügung stehen. Das christliche Fundament der Genossenschaften müssen wir betonen, weil diese im Dienste der Allgemeinheit auch hohe ethische und sittliche Ziele erstreben. Was Dertmund und die Milchzentrale betrifft, so hat man meiner persön⸗ lichen Ansicht nach, wenn solche Fälle vorkommen, in erster Linie zu fragen, ob da nicht ein Mangel im Organismus vorliegt. Auch in diesen Fällen scheint mir die Organisation eine Hauptrolle gespielt zu baben; eine große Zentralisation, die alles von einem Punkte aus machen will, muß doch auf sehr wesentliche Bedenken stoßen. Herr Crüger spricht sein großes Bedauern aus über die uckermärkischen Bauern, die ihr Geld verloren haben; neuerdings ist auch eine Genossenschaft zusammengebrochen, wo man den a jum Gärtner gesezt hatte. Die Preußenkasse soll nach meiner Ansicht nur als n, , w. dienen; denen, die ihr Geld anlegen wollen so sie es abnehmen, ihnen aber auch die Möglichkeit geben, es nach einiger Zeit wieder zu bekommen. Ein— verstanden bin ich mit dem Abg. Dr. Crüger insofern durchaus, als auch ich eine gewisse Verstaatlichung des Genossenschaftswesens für das Schlimmste halte, was es geben könnte; das will ja aber die Regierung auch nicht. Die Selbstverwaltung muß den Genossen⸗ schaften bleiben. Ich hoffe, daß das im Reichstag demnächst im wesentlichen underändert zur Annahme kommende . füt das Genossenschaftswesen große Bedeutung gewinnen wird. Das große Ziel einer gediegenen Geschäftsführung mit den besten vorhandenen Kräften muß scharf im Auge behalten werden. Für diesen Zweck und für die Aufgabe der Genossenschaften ist das Beste gerade gut 88 So wird man auf dem Wege der Ausbreitung und Stärkung des Genossenschaftswesens einen tüchtigen Schritt vorwärts kommen.
Abg. Dr. Hahn (Bund der Landw.): Zwischen allen Herren herrscht in Sachen der , in allen Hauptpunkten eine Meinung —
mit Ausnahme des Abg. Crüger. Dieser befindet sich in einer splendid isolation. Ich sehe hier einen Block, zu dem der Freisinn nicht gehört. Den Abg. Glatzel möchte ich bitten, seinen Ein⸗ fluß dahin geltend zu machen, daß auch im Lande seine politischen Freunde die Tätigkeit des Bundes der Landwirte auf genossenschaft lichem Gebiete wohlwollender als bisher beurteilen. Vielfach wird im Lande die Sache von nationalliberaler Seite so dargestellt, daß der Bund der Landwirte durch seine genossenschaftliche Tätig⸗ keit dem bürgerlichen Mittelstande Konkurrenz und fg fc . Schwierigkeiten bereite. Wir warnen in den Genossenschaften unsere Freunde stets, zu weit zu gehen und den ansässigen Kaufleuten Konkurrenz zu machen in den Artikeln, die sie von alters her führen. Das ist an einzelnen Stellen doch geschehen, aber ich stelle fest, gegen den Rat und Wunsch des Bundes der Landwirte. Ich wundere mich, daß ein Abgeordneter, der dem Hause schon so lange angehört, Dr. Crüger, an der Auceschließlichkeitsklausel, die zur Gesundung der genossen schaftlichen Tätigkeit geführt hat, Ausstellungen macht. Man muß doch wissen, daß ein Genosse nicht hinter dem Rücken seiner Genossenschaft andere Gesckäftsverbindungen eingeht, die ihm Gefahr bringen können. Nach den Worten des Abg. Crüger könnte es so aussehen, als ob die Milchzentrale 8 Millionen Schulden hätte, und die märkischen Bauern das alles auf ihre Karpe nehmen müßten. Nichts von dem trifft zu. Lediglich durch die andere Rechtsauffassung des Reichsgerichts, das die frühere geschäftliche Gepflogenbeit der Milch;jenirale, Pro- visionen ihrer einzelnen Genossenschafter einzubehalten, im Gegensa zu den unteren Instanzen nicht billigte, ist es gekommen, 6 diese Schulden buchmäßig entstanden sind, denen aber die gleichen Aktiva durch Erhöhung der Geschäftsanteile gegenüberstehen. Es handelt sich also um buchmäßige Schulden, nicht um solche, die 8 Saldo an die Gläubiger ausgezahlt werden müßten. Die ilchjentrale hat in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 19807 401 083 S6 ausgezahlt. Das Geschäft ist in den gewinnbringenden Landesteilen aufrecht erhalten geblieben. Im übrigen macht die Milch⸗ jentrale die Abschlüsse und besorgt die Verpachtung der Milch. Das ermöglicht ihr, jede Woche 290 000 M abiujablen. Wir hoffen, daß diese Liguidation successive in derselben Weise weiter geführt wird, und daß es nicht zu einem Konkurse kommt. Nur die Feinde der Milchzentrale, die den märkischen Bauern diesen Zusammenschluß nicht konzedieren wollten, an der Spitze der Abg. Dr. Crüger, möchten dahin wirken, daß es zum Konkurse kommt. Die Aktiva sind bedeutender, als Dr. Crüger glaubt. Nach Abjug der Schulden verbleibt noch ein Plus von 582 594 M Ich bitte den Abg. Crüger, in Zukunft nickt falsche Bilder zu entrollen, die die gänzlich unzutreffende Meinung erweden, als ob die ungeschickten Geschäftsführer der Milchientrale die märkischen Bauern um 8 Millignen gebracht hätten. Wir haben große Liegenschaften, ein Haus in Düsseldorf, einen Bauplatz in Dort⸗ mund und so weiter. Zuruf des Abg. Dr. Cr ü ger.) Ich werde mich doch hüten, sie Ihnen alle zu unterbreiten, damit Sie nachher im Berliner Tageblatt darüber etwas schreiben. Die Zentralgenossenschaftekasse des Bundes der Landwirte wird ebensowenig wie die . Zentral⸗ genossenschaftskasse etwas verlieren. Wir haben zu der
der Preußenkasse volles Vertrauen und können nur hoffen, daß der Umfang der Geschäfte sich immer mehr erweitert. Das daß sie durch ihre
Hauptverdienst der e, e, d. ist, Kreditgewährung den einzelnen Landwirt in den Stand gesetzt hat, richtiger disponieren zu können und nicht das Ergebnis seiner Ernte im ungünstigen Moment losschlagen zu müssen, nur um Geld zu bekommen. Die Großbanken haben ihr Kapital immer in steigendem Maße vermehrt. Demgegenüber ist es durchaus notwendig, daß auch die staatlichen Geldinststute mit größeren Mitteln ausgerüstet werden. Solange der Staat einen Teil seiner Mittel dajn ver⸗ wendet, um die Börsenspekulation zu unterstützen, so lange ist der bürgerliche Mittelstand berechtigt, immer wieder die Forderung zu er⸗ heben, daß sein Spezialinstitut, die Preußenkasse, stark genug ge⸗ macht wird. Schuld an dem hohen Geidstand tragen unsere Banken,
r . . / —
—
etzigen Leitung
durch die enorme Mengen Kapital, das sonst den Genossenschaften und Sparkassen zugefloffen wäre, ins Ausland gegangen sind. Die Anforderungen aus den Freisen des Mittelstandes heraus, die an die Preußenkasse gestellt werden, werden niemals jum Schaden der nationalen Gesamtheit führen. Ich hoffe, daß der Abg. Crüger mit seiner Ansicht hierüber nicht immer noch hinterherhumpelt und nach einzelnen Vorkommnissen sucht, um der Preußenkasse und den Genossenschaften eins ausjuwischen, die mit dem bielgehaßten Bund der Landwirte in Verbindung stehen. Das wird ihm doch nicht ge⸗
mon, Die Diskussion wird geschlossen. Persönlich verwahrt sich Abg. Dr. ö rũger . den Vorwurf, daß er an der Spitze derer ö. habe, die den Konkurs der Milchjentrale betrieben hätten. nn der Abg. Dr. Hahn von einer splendid isolation gesprochen habe, * . e, herzlich froh, Daß er fich nicht in seiner Gesell⸗
finde.
Abg. Dr. Hahn stellt seine Aeußerungen in being auf die Milch⸗ lentrale dem Abg. Dr. Crũger ff enüber richtig und bemerkt, daß seine Freude, sich nicht in der Gesellschaft des Abg. Dr. Crüger ju befinden, noch viel größer sei.
Der Etat der Zentralgenossenschaftskasse wird bewilligt.
Schluß 43/7 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch, 11 Uhr. Kultusetat.)
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Hause der Abgeordneten ist der folgende Ent⸗ wurf eines Gesetzes, betreffend die Herstellung einer Eisenbahn⸗Dampffährenverbindung zwischen Saß⸗ nitz und Trelleborg, zugegangen:
§1. Die Staats reglerung wird ermächtigt, zur Herstellung einer Eisen⸗ bahn · Dampffährenderbindung zwischen Saßnig und Trelleborg die Summe von 8 810 000 Æ ju verwenden.
§ 2. Der Finanzminister wird 6 den im §5 1 bezeichneten Betrag im Wege der Anleihe durch Ausgabe von Staatsschuldver⸗ schreibungen aufzubringen.
An Stelle der S re, , können vorũbergebend Schatzanweisungen ausgegeben werden. Fälligkeitstermin ist in den tzanwelsungen anzugeben. Die Staatsregierung wird er mächtigt, die Mittel zur Cinlösung dieser Schatzanweisungen durch Ausgabe von neuen Schatzanweisungen und von Schuldverschreibungen in dem erforderlichen Nennbetrage ju beschaffen. Die Schatz anweisungen können wiederholt ausgegeben werden.
Schatzanweisungen oder Schuldverschreibungen, die jur Ginlösung von fällig werdenden Schatzanweisungen bestimmt sind, hat die t. verwaltung der Staatsschulden auf Anordnung des Finanzministers vierjehn Tage vor dem Fälligkeitstermine zur Verfügung ju balten. Die Verzinsung der neuen Schuldpapiere darf nicht vor dem Zeit⸗ punkte beginnen, mit dem die Verzinsung der einzulösenden tz⸗ anweisungen aufhört.
§ 3.
Wann, durch welche Stelle, und in welchen Beträgen, zu welchem
fn. ju welchen Bedingungen der , und zu welchem rse die Schuldverschreibungen und die Schatzanwelsungen verausgabt werden sollen, bestimmt der Finanzminister.
Im übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An⸗ leihe die erf g nde; des 6 vom 19. Dejember 1869, betreffend die Konsolidation preußischer Staattanleihen (Gesetzsamml. S. 1197), des Gesetzes vom 8. Märj 1897, betreffend die Tilgung von Staats- schulden ( Gesetzsamml. S. 43), und des Gesetzes vom 3. Mai 1803, betreffend die Bild eines Ausgleichfonds für die Eisenbahnver⸗ waltung ( Gesetzsamml. S. 155), 61 Anwendung.
Dieses Gesetz tritt am Tage seiner Verkündung in Kraft.
In der diesem Gesetzentwurf beigegebenen Begründung wird ausgeführt:
In dem vorliegenden Gesetzentwurf werden Geldmittel zu der im allgemeinen Verkehrzinteresse dringend erforderlichen Einrichtung einer v,, jwischen Saßnitz und Trelleborg erbeten.
e Herstellung einer unmittelbaren Fährverbindung jwischen dem preußischen und schwedischen Eisenbahnnetze ist seit geraumer Zeit Gegenstand der Erörterung nicht nur der beteiligten Eiwerbskreise, sondern auch der staatlichen Behörden beider Länder. Beim Ausbau des Saßnitzer Hafens jwecks Einrichtung der Post⸗ Dampfschiff verbindung mit Trelleborg wurde dieser Plan eingehend erwogen. Er trat in den Vordergrund, als die Regierung von Mecklenburg und Dänemark, veranlaßt durch die in anderen Ländern mit Dampffähren gemachten günftigen Erfahrungen, dazu übergingen, auf der 42 Em langen Seestrecke Warnemünde — GSjedser 2 1 einzurichten, der am 1. Oktober 1803 er⸗ öffnet wurde.
Gelegentlich der Verhandlungen über den Abschluß des deutsch⸗ schwedischen Handelsvertrags im Jahre 1905 hat die schwedische Re⸗ ierung die Einrichtung einer Fährverbindung mit Trelleborg erneut . Anregung gebracht. Neben dem allgemeinen Verkehrzinteresse an einer besseren Verbindung mit Deutschland betonte sie das lebhafte Interesse, das die öffentliche Meinung in Schweden an einer solchen direkten Verbindung nehme. Eine derartige direkte Verbindung dürfte dazu geeignet sein, die guten zwischen Deutschland und Schweden be⸗ stebenden allgemeinen Bejiehungen zu fördern und zu stärken.
Abgeseben von der politischen Bedeutung der Angelegenheit, muß auch vom verkehrewirtschaftlichen Standpunkte auf deuischer Seite anerkannt werden, daß diese Fährverbindung ein geeignetes und dringend gebotenes ittel ist, die Verkehrsbeziehungen zwischen Schweden und Deutschland, deren Entwicklungsfähigkeit keinem Zweifel unterliegt, aber durch den Mangel ausreichender direkter Schienenverbindungen gehemmt wird, in der günstigsten Weise ju fördern. Welchen Einfluß eine solche Fährverbindung auf die Ent⸗ wicklung des Personen.! und Güterverkehrs auszuüben imstande ist, erhellt aus der Verkehrssteigerung auf der Strecke Warnem nde — Giedser. Der Personenverlehr hob sich daselbst von 49 832 Reisenden im Jahre 1903 auf 97768 Reisende im Jahre 1906, während er auf der Dampsschiffstrecke Saßnitz — Trelle⸗ borg in der gleichen Zeit nur von 28 687 auf 37712 ge⸗ stiegen ist. Der Gisenbahngüterverkebr hat auf der Fährstrecke Warnemünde = Gjedser von 1503 bis 1906 jährlich um rund 20 v. H. tigung des Umstandes, daß
jugenommen. Hiernach sowie in Berü utschland und Schweden
der gesamte w jwischen
Norwegen nach der deutschen Reichsstatistik m Jahre 1502... . 3 243 014 t, im Jahre 1905ß̃5 .. . 4 335 979 t betrug, während nach der Güterbewegungsftatistik zwischen Schweden
orwegen einerseits und Deutschland andererseitz auf den Eisen⸗
im Jahre 1902 nur. 13 956 t,
im Jahre 1905 nur. 16 940 t
befördert wurden, ist mit genügender Bestimmtheit ju erwarten, daß
9 geplante ede, m nn,. eine erhebliche Verkehrgentwicklung zur olge wird.
In bejug auf den Ausgangspunkt des Fäbrbetriebes auf deutscher Seite haben die Unter * — ergeben, daß hierfür lediglich ein r auf der Insel Rügen, und jzwar nur bei Saßnitz
Arkona
und bahnen
in Frage kommen kann. von ver⸗ schiedenen Stellen in Vorschlag gebrachten en bei Barhöft bestehen wegen der ungunstigen i Haun erhebliche Ge- denken. Die dorthin fuͤhrende, 6 Seemeilen lange und jweimal
eknickte nur , ahren werden
ährschiff hafens gũnstiger. Das Gleiche gilt hinsichtlich der Nebel ⸗ und en ne erf , ger e e n, . 8
in Saßn . en Einrichtungen treffen, die einen zuverlässigen Fähr⸗ eb mit Trelleborg gn
spricht vor allem der
in denen man sich
der gien n mit dem Gesetzentwurf
nellen e f, rh , . ben en zuverlässigen Fähr
andnis darũber egierungen ihre
e, ern,, .
so wird sich nach e der Betriebs verhältnisse die Beschaffung von je 2 Fährschiffen durch Preußen und Sch t umgehen lafsen. Es kommt hierbei in Betracht, daß die Schiffe häufiger ju Reinigungs⸗ und Reparaturzwecken außer Dienft ellt werden müssen, und daß der Fabrplan die Begegnung jweier iffe auf hoher See bedingt, wovon auch bei etwaigen . nr. nicht wird en werden können. Die Ein⸗ ellung nur eines Fährschiffes Reserve für beide Teile würde mit lehr Schwierigkeiten betrieblicher und sonstiger Art, namentlich auch was die Flaggenführung anbetrifft, verbunden sein.
Die Baukosten sind veranschlagt:
A. für die baulichen Anlagen in Saßn en ju. . 4300 000 4 B. für die Beschaffung von zwei Fährschiffen jn . 4510 000
Der Gesamtbedarf des Gesetzentwurfs stellt sich somit auf S Slo 000 Æ . Dieser Betrag wird durch Verausgabung von Staatg« schuldverschreibungen oder Schatzanweisungen aufzubringen sein.
Die Eröffnung dez Fährbetriebs ist für den Sommer 1809 in Aussicht genommen. Voraussetzung hierfür ist., daß mit den Bau⸗ ausführungen in Saßnitz⸗Hafen zeitig im Frühjahr 1808 begonnen und die Herstellung der belden Sar ef! tunlichst in gleichem Zeit⸗ punkt vergeben wird.
Nr. 7 des Sisenbahnverordnungsblatts“, heraus- gegeben im Minifterium der öffentlichen Ar vom 6. Februar d. J., hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reiche kanzlers vom 23. Januar 1908, betr. die dem Internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Lifte. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: Vom 28. Januar 1908 betr. Geschãftsanweisung für Dberbaukontrolleure; vom 31. Januar 1908, betr. Anrechnung von Kriegsjahren. — Nachrichten.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten nnd esundh esen 2 Absperrungs⸗
Turkei.
Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat für die Herkünfte von Alexandrien eine ärztliche Unter suchun verfügt, die im ersten türkischen Hafen, in dem sich ein Sanitätsar befindet, zu erfolgen hat.
China.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Schanghai hat unterm 21. De⸗ jember v. J. zur Verhütung der Einschleppung der Pest und der Cholera angeordnet, daß die ans Kobe kommenden und die Häfen von Schanghai und Woosung anlaufenden 2 Seeschiffe der gesundheits polizeilichen Kontrolle unter egen.
Paritz, 11. Februar. (W T. B.) Wie die Zeitungen berichten, sind gegenwärtig im 20. Pariser Benirk etwa jwanzig Pockenfälle jur Anjeige gelangt. Die Krankheit soll durch spanische Zigeuner ein⸗ geschleppt worden sein, die seit einigen Wochen in der Nähe der Festungswerke kampieren. .
Kon stantinopel, 10. Februar. (Meldung des „Wiener K. F. Telegr. Korresp. Bureaus *.) Infolge der in Die dd ah vorgenommenen Desinfektionen ist der Gesundheitszustand der Pilger in Eltor besser, weshalb die gleiche Maßregel für Janbo durchgeführt wird. In Eltor ist bis jum 7. 8. M. kein weiterer Cholerafall vorgekommen. Dagegen wurden dort vier Todesfälle infolge von Beulenpest konstatiert. In Medina hat sich bie her kein Todesfall ereignet. In Mekka sind nach dem am 7. d. M. erfolgten Abzug der Pilger vier Todesfälle infolge von Cholera vorgekommen.
Verkehrõanustalten.
In Palau (Palauinseln) ist eine Postagentur eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe don ge⸗ wöbnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen erstreckt.
Nach einer offiziellen Erklärung besteht, wie das W. T. B.“ meldet, das Ergebnis der in London abgehaltenen Schiffahrts⸗ konferenz in einem für drei Jahre gültigen Abkommen, wonach u. a. bei sämtlichen Gesellschaften während des ganzen Jahres dieselben Fahrpreise für die Kajüte erhoben werden. Ausgenommen davon sind nur die Canadischen Linien, die jum Ausgleich für ungünstigere geogra⸗ vhische Lage das Recht haben, während der Wintersalson die Rate um 30 Schilling ju ermäßigen. Die Zwischendecksfahrpreise sowie die Fahrpreise für die erste und jweite Kajüte sind im allgemeinen wieder auf die Höhe gebracht, die sie vor dem letzten Ratenkampf inne batten. Die Fahrpreise für die beiden großen Dampfer der Cunard. Linie Mauretania“ und Lusitania“ sind höher als die für alle anderen Dampfer. Die Gesellschaften haben ihre Vertreter durch ein Rund⸗ schreiben von dem Abkommen in Kenntnis gesetzt.
Wie weiter bekannt wird, betragen die Fahrpreise für die Dampfer Mauretania“ ued „‚Lusitania' in der ersten Klasse 25 Pfd. Sterl. 15 Schilling, in der jweiten 12 Pfd. Sterl, für die „Kronprinzessin Cecilie und ‚Kaiser Wilbelm II. in der ersten Klasse 24 Pfd. Sterl. 16 = 3 w in der jweiten Klasse 12 Pfd. Sterl, für die Dampfer Kronprin] Wilbelm ', Kaiser Wilhelm den Großen und Deutschland in der ersten Klasse 24 Pfd. Sterl. und in der jweiten Klasse 12 Pfd. Sterl, für Adriatie und Amerika“ in der erften Klasse 22 Pfd. Sterl. 15 Schilling, in der jweiten Klasse 11 Pfd. Sterl, Die Preise für die en Dampfer schwanken jwischen 21 Pfd. Sterl. 10 Schilling und 12 Pid. Sterl. 10 Schilling in der ersten bew. 11 Pfd. Sterl. und
9 Nd. Sterl. in der jwelten Klasse.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
36.
Berlin, Dienstag, den 11. Februar
Berichte von dentschen Fruchtmärkten.
1908.
Qualitãt ; — Außer dem wurden 1808 Durchschnitta⸗ An vorigen am Ma e . gering mittel h gut Verkaufte Verkauft * Markttag . . Februar Marktort Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner Menge , 1,4 xxl. 2. nach w . n * Schã berkau⸗ t iedrigfter höchster niedrigster höchster niedrigster höchster jentner drei dem Doppekzentner Tag ö q i Doppelzentner * * 1. 6 60. 6. 4. 4. 4 Preis unbekannt) Weizen. 10. ll 19, 40 20 80 20, 90 A, 80 21.99 22, 50 ö. e. R , 20 00 20, 00 21,05 21,05 . 22,10 2210 230 4 830 21,00 21,00 4 * Löwenberg i. Schl. kJ 21,60 21,80 21,80 22, 00 22 00 22,20 . ö k . — — 1970 1970 2070 20 70 450 8 970 18,93 20, 30 8.2. 25 ö 1 — — 2220 22,20 — — 2 44 22.20 22,08 3 7 * Meffkirch 2 . . . 21,20 21,20 7 . * 85 21,20 21,07 3 2 Kernen (enthülster Spelz. Dinkel, Fesen). 16. Baben hausen. J — — — — 22990 2200 87 1914 22, 00 22, 11 42 . Illertissen. .. ö ö . 21,70 21,70 21,80 21,80 21, 90 21, 90 ö j 1 Aalen w ; ö H — — 21,20 21,60 22 80 23 00 32 716 22, 34 2246 3.2. ö Geislingen. K H 20, 60 20,60 20, 80 21,00 21,20 — 22,80 206 4521 21,92 22,22 3. 9 * Me ßti ö . ö — — 21 20 21,20 21,40 21, 40 10 213 21,289 21,14 3 2 Roggen. 10 6 . . 2 * * * 3 18,20 19, 70 3 a. . . 70 . 1 346 19,22 19,35 7. N 9 reslanun.. ; ö K 18,30 19,20 ⸗ 19, 30 19.70 19,80 20, 40 4 Strehlen. 23 19,40 19,40 1970 19 70 20.00 20 00 250 4915 19,66 19,70 7. 2. ö Löwenberg i. Schl. . 5 1960 1960 1980 19, S0 20 00 20,00 ö - ; . Oppeln ; 19, 60 19,50 ̃189,80 18830 20, 00 20,00 30 594 19,80 19, S880 3. * — ö Neuß — — 18,40 18.40 19 40 19,40 240 4536 18,90 18,90 8. 2. 15 JI Ialen . 18 0 1g do 25 527 18 55 185353 3.7 S er st e. J 1530 1540 15,70 15, 8 16 00 . . 3 w — — 1650 17,40 17.50 18.00 t l 1 . Strehlen i. Schl.. w 15,50 15,50 16,50 16,50 17.50 1750 210 3465 1650 16,50 7. X . Menn l Gill. 1650 1650 17,00 17,00 17,50 17.50 ö ö 16 G ü. 16,60 16,69. 16,80 16,80 17,00 17 00 43 723 1682 16,80 3. 2 2 Riedlingen. ö = 19 00 19,40 19,50 19, S80 20, 00 20,20 388 7613 19.62 19,72 3.2. Safer. 10. Posen . . 09 . ö . 7 16, 60 16, 60 . . 160 166 16,60 17,00 7 2 5 Breslau Hö 5. 14,10 14,90 15,00 15,50 15,60 16, 16 . ö. Strehlen i. Schl. . ö d 15,60 15,60 15,80 15 80 1600 16,00 80 1264 15, 80 15, 80 9 3 Grünberg i. I. ; — — 1640 16,40 16,60 16,50 ö Löwenberg i. Schl. ö 14.80 1480 1490 14,90 15.00 15,00 ; — ö Dpyeln !. ‚. 15,60 15,60 15,80 15, 80 1600 1600 88 1390 15,80 15,80 32 . Neuß. ö ? — — — — 15.80 16, 80 60 972 16,20 16,30 8. 2. 20 ö Aalen. w 17.60 17,60 18,00 18.20 18,40 18,40 42 758 18,ů 11 18,11 3.2. ; . k 18,00 18,00 18,80 18,80 19,00 19,00 28 543 18,72 18,45 2.2 1 Meßklt J 17, 80 17, 80 18,00 18, 00 — — 51 807 17,92 17,98 3. 2 ; Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnitteyreis wird aug den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Gin liegender Strich (=) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preig nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht feblt.
Berlin, den 11. Februar 1908.
Raiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
Etatistik und Volkswirtschaft.
Statistisches ůber die offentlichen höheren Mädchenschulen
in Preußen im Jahre 1906.
Nach den im Königlichen Statistis 36 13) 5 (õ3 480) einschließlich der für festangestellte t und jwar 1238 (1059) für Lehrerinnen, außerdem noch
öffentliche höhere
(456
Lehrer und nicht vollbeschãftigte 363
1920
n 602 lehrkrãfte, darunter 376 65h Hilfslehrer und 226
lehrerinnen. Hiernach · hat
Viertel und die der
mehrt. Die Zahl der Schülerinnen, die dieser außerordentlichen der öffentlichen höheren
675 (649) Privatanstalten 9. Art jurũck. die im * privaten höh . — — ir een, a n. Mädchen, denen die höhere
einen Bestand von 8579
von erheblich mehr als der fte der
die Zahl der öffentli Mädchenschulen in den fünf Jahren von 1901 bis 1966 um über ein ulkinder sogar um ungefähr ein Drittel ver⸗ in einer Schule unter- richtet wurden, stieg in diesem Zeitraume von 251 auf 264. Tr unahme der Schulkinder bleibt der Besu ädchenschulen noch immer hinter ü re
Mädchenschule überhaupt zuganglich gemacht wird.
Gin noch etwas stärkeres
hier ber r
kräfte auf eine Schule (11,70 i. J. 1966 gegenüber anderseits hat jetzm eine solche Lehrkraft im ber, e. nur 22,55 Schulkinder gegenüber 253, 2 vor 5 Jahren zu un
. . der vollbeschäftigten Lehrkräfte sind die Lehrerinnen un⸗ sleich stärker beteiligt als die Lehrer. Während im Jahre 1901 auf Joo vollbeschãftigte Lehrer 119, 36 Lehrerinnen der gleichen Art — Auch die Zahl der
entfielen, waren es im Jahre 1906 155.99.
bei lbeschaftigten Leh Raf! 3. * Zahl in d
igt den v ehrkräften, deren Zahl in dem
e 4 Jahrfüänft um 835 oder um 35,94 v. folgedessen entfallen jetzt mehr , 9 tte Lehr⸗
mit 71 156
(1264 .
ulkindern
Hüsglchrkrafte hat fich eit Joo um fast ein Drittel vermebrt.
Dem Religtontsbekenntnisse nach wurden die öffentlichen 1 Hal d e fen von 56 383 (41 65) ewangelischen, 41 atholischen und 7680 (6499 jüdischen Schülerinnen besucht. hiernach die katholischen Schülerinnen seit 1991 verhältnismäßig am haben, übersteigt ihre Zahl doch kaum die der jüdischen und bleibt noch hinter einem Siebentel des Anteils jurüqk, allende Erscheinung läßt r Eltern erklären, ihre
ter den von Laren geleiteten öffentlichen Erziehungsanstalten an⸗
meisten zugenommen
der auf die evangelischen entfällt. Diese 5 vielleicht aus der Abneigung i if
jnvertrauen. Gine außerordentliche Unterhaltungskosten der 6
ũ̃ d Erweit mit Augschluß der Kosten für Fer g beliefen sich
1901 auf 8 379 874 und auf S dis 16 AÆ. fie gen bis zum Jahre h lo mcn fou
des verflossenen Jahrzehnts auf. bis 1906 an . ran d l ff,
) Alle in Kl fich auf dag Erhebungsjahr 18901.
f 12263 696
Landesamt bearbeiteten Ergebnissen der letzten schulftatistischen Erhebung vom 20. Juni 1806 eg im preusischen Staat 19606 270 (im Erhebungsjahr 1901 Mädchen schulen Schulkindern. An Stellen für vollbeschäftigte Lehrkräfte nische zählte man 3158 . r
en höheren
0
S. zuge⸗ 1901, chten. An dieser
5 (4720 23
Steigerung weisen die Laufenden n en böheren , erungs bauten während im Jahre 1896
ammern beigefügten Zahlen dieses Artikels beziehen
auf je 1896 1901 1906 eine Schule 28 659 Æ 39 342 4 45 421 A eine Schul klasse 3175 4315, 4804 ein Schulkind. 11 164 . 1
Von diesen Gesammtausgaben entfällt der größte Teil auf das Einkommen der Lebikräfte, für das im Jahre 1906 102090279 verrechnet wurden ( 223 704 i. J. 1901 und 5 051 236 i. J. 1896), während sich die sächlichen Ausgaben außer den Baukosten nur auf 2063 417 M beliefen (1 156 170 i. JI. 1801 und 967 233 i. J. 1896). Das Diensteinkommen der vollbeschäftigten Lehrkräfte erforderte allein eine Summe von 9 063 178 , fast neun Zehntel der gesamten per⸗ sönlichen Kosten (6 516 517 i. J. 1901 und 4827 348 i J. 1896). Das durchschnittliche Diensteinkommen betrug
ür 1896 1901 1906
vollbeschãftigte debrer 3285 * 3986 4 4354
vollbescãftigte Lehrerinnen. 1597. 18165 . 184 r
das bedeute für die ersteren eine Aufbesserung des Einkommens um
8 und für die letzteren um ein Fünftel während des jüngften ahrjehnts.
Die Lehrbefähigung der an den öffentlichen böheren Mädchen- schulen angestellten Lehrer und Lehrerinnen, welche hier nach der höchsten Lehramtsbesähigung des einzelnen zusammengefaßt sind, ist folgende: Von 217 Anstalteleitern batten 139 die Prafung für das höhere Lehr⸗ amt, darunter 12 gleichjeitig die für das geistliche Amt, 23 die Prü- fung allein für das geistliche Amt und 35 die Rektorataprüfung be⸗ standen. — Von den 50 Leiterinnen hatten 2 die Oberlehrerinnen⸗ und Schulvorfteherinnen⸗Prüfung, 40 allein die Prufung als Schul⸗ vorsteherin und 8 die Prüfung für den Unterricht an mittleren und höheren Mädchenschulen abgelegt. — Unter den vollbeschäftigten Lehrern befanden sich 370 akademisch gebildete Oberlehrer d. h. solche, die entweder die Prüfung pro fac. doc. oder beide theologische Prüfungen bestanden hatten); 539 Oberlehrer waren nur seminarisch dorgebildet. Von den ordentlichen Lehrern waren 8 akademisch vorgebildet, 172 hatten die ie, als Rektor abgelegt; die übrigen 285 besaßen nur seminarische Bildung; an sonstigen vollbeschäftigten Mittelschullehrern zählte man 15 und an anderen nicht voll befäbigten, aber noch vollbeschäftigten Lehrern 60. Unter den vollbeschäftigten Lebrerinnen befanden sich 17 mit dem Oberlehrerinnen · und , n er,. 130 batten allein das Oberlehrerinnenzjeugnigß und 61 das der Schulvorfteherin er⸗ worben, 1327 besaßen das Befähigunge zeugnis zum Unterricht an mittleren und höberen Mädchenschulen, 37 nur das Befähigungs⸗ jeugnis für den Unterricht an Volksschulen und 9 das Sprach- lehrerinnen zeugnis. (Stat. Korr.)
Zur Arbeiterbewegung.
In Düsseldorf find, der Köln. Itg.“ zufolge, die organisierten Buchbinder in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie haben am Sonnabend die Kündigung eingereicht. ö
In Leipzig nahmen, wie die pr. Zig. berichtet, über 200 r Bierfabrer, Hof. und Kellereiarbeiter am Sonntag Stellung ju einem neuen urf. Nach diesem Tarif soll die alf! Arbeitszeit für das Fahrpersonal aug⸗ schließlich der Pausen jo, für die anderen Arbeiter 9 Stunden be-
en. Für die Flaschenbierfahrer wird ein Grundlohn von 26
w d als ür den Umsatz von je 1000 Flaschen 2,50 A . a r f hf 6 .
destwochenlohn von 35 A gewähr⸗
leiftet ist. Die übrigen Arbeiter sollen Mindestwochenlöhne von A bis 32 „, die Arbeiterinnen einen solchen von 18 M erhalten. Den Arbeitern, die bereits jetzt solche Löhne haben, soll ein ien don 100,9 bewilligt werden. Außerdem wird für Ueberstunden⸗ Nacht⸗ und Sonntagharbeit ein Zuschlag von 25 big 50 o / und die Frei⸗ gabe des 1. Mai gefordert. Die Versammlung stimmte dem Tarife 1. beschloß, dessen Ein und Durchführung mit allen Mitteln ju
eiben.
Die Direktion der Lokomotivfabrik der Wiener Neustadt 4. 25 sämtlichen 2800 Arbeiter nunmehr ausgesperrt. (Vgl. Nr. 35
Wie in Bern, so haben, wie die ‚Voss. Ztg.“ erfährt, nun auch in Zürich die Schreinermeister nach jahrelangen Lobn⸗ streitigkeiten die Aussperrung beschloffen und gestern durchgeführt. Von der Maßregel werden etwa 600 Arbeiter betroffen.
Wohlfahrtspflege. Frauen in der öffentlichen Armenvflege.
Von Breglau aug, wo die praktische, stimmberechtigte Mitwirkun
der 8 in der städtischen Armenpflege vorbildlich organisiert. 4 und in dem Jahresbericht des Armenpflegerinnenvereins / auch nach außen bin ein Bild ihres verdienstvollen Wirkens gibt, wird die deutsche Fachliteratur durch eine Schriftenserie bereichert, die eine Fülle von Anregungen für die gemeinnützige Tätigkeit der Frauen im öffentlichen Leben ju geben verspricht. Die Herausgeberin dieser Arbeitsgebiete der Frauenbewegung“ betitelten Serie 66 von B. G,G. Teubner, en und Berlin), Marie Wegner, handelt im ersten Heft die Armen. und Waisenpflege. Das Schriftchen bietet in knapper, übersichtlicher Form einen Ueberblick über Wesen und Einrichtung der öffentlichen Armen, und Waisen⸗ pflege und zeigt, daß die Verfasserin sowobl mit den einschlägigen Bestimmungen, als auch mit der umfangreichen Literatur di e
Gebiete voll vertraut ist. Als Armen. und wn . er vpraktis tätig war die Berfafferin seit 1900, zunaͤchft in einer dann in einer Mittelstadt und gegenwärtig
en,
in der Großstadt Breslau. Sie hat also seit Beginn des Strebeng, auch weibliche Pfleger anzustellen, mitten in dieser Be⸗ wegung gestanden, und es daher ihren Ausführungen der Wert eines praktischen Leitfadeng voll e Die ser wird er⸗ böht durch die Mitteilung der Ergebnisse einer von der Verfasserin im Oktober 1907 bei 360 deutschen Städten, die zumeift mehr alt 20 000 Ginwohner zählen, veranstalteten Umfrage über den Stand der 8 Beteiligung der Frauen in der öffentl Armenpflege. den 13 vollzählig a,, amtlichen ,
ing hervor, daß in 212 Städten Frauen ehrenamtlich t d, und zwar in 74 Städten mit gleichen Rechten und Pflichten un tigt wie die Männer. diesen 74 Städten sind als
Armen und i nnen 4630 Frauen ebrenamtlich angestellt. Davon sind in 13 Städten 22 Frauen in der Armendirektion: in Biebrich 2, Bonn 2, Bremen 2, Cassel 1, Charlottenburg 3, Danzig 3, rankfurt a. M. 2, Lenney 1, Mannheim 2, Marburg 1, Ratibor 1, tolp 2, Zeitz !. In 4 Städten sind Frauen in den Armen⸗ e. für das Waisenhaug oder dag Bekleidunggamt, und zwar in lottenburg 3, in Danzig, Main Wattenscheid 5. In 15 Städten
nd Frauen im Waisenrat: in Altenburg. Gharfottenbarg 3. öln
Danjlg, Dessau 9, Gisenberg 1, eld, Essen 3, Henn dd 2.