1908 / 39 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Feb 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Deutschen Reiche. Zahl der im 4. Vierteljahr 1907 beschauten Schlachttie re. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Zahl der Tiere, an denen

die . und Fleischbeschau vorgenommen wurde

Staaten und Landesteile

Pferde und andere Einhufer

Ochsen Bullen

Kühe

Zan, c. Ander . über ö

3 Monate alt

Schweine Schafe

1073 816 20 016 5293 345 547

3 252 2411 5 365 5649 3 b66 8 556 22 0564 82

79 025

28 904 1334

30 238

695 2988 3233 3147 790 No 5 196 2939 1676 2687 3014 1225 5275

30 145 3212

Provinz Ostpreußen We stpreußen. Stadt Berlin. Provinz Brandenburg. ommern

2 2 Schlesien Sachsen Schleswig · Holstein 2 k estfalen ssen⸗Nassau

heinland. SohenzollertrOt⸗

Königreich Preußen

Bavern rechts des Rheins links des Rheins

Königreich Bayern

Königreich Sachsen. Württemberg.. Baden y gelen J ecklenburg · Schwerin. Sachsen⸗ Weimar. Mecklenburg Strelitz Oldenburg.... Braunschweig. Sachsen Meiningen. Sachsen / Altenburg. Sachsen⸗ Coburg⸗ Gotha . Schwarz burg Sondershausen Schwar zburg⸗Rudolstadt. a Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie Schaumburg ⸗Lippe .

2260 7997 5 521

153 201

147114 134278 141078 155 094 153 916 152118 152270 156 340 162 708 143 962 142214

Bremen amburg.. lsaß⸗Lothringen

Deutsches Reich Dagegen im 3. Vierteljahr 18907 . 1907

1907 19063) 19065) 18065) 18065) 19055) 52 591 18055) 28 913 . 29 24 1905 35 899 19304* 44810 152 867 111763 ; 1904 23 827 145 682 128 553

)Abgeãndert infolge nachträglicher Berichtigungen. Berlin, den 13. Februar 1908.

1630 1081

45 266

27 205 25 366 37 402 47 638 26 426 29 005 45 542

105 144

121 047 106 983

96 968

98 558 120 254 117348 1040951

29763 129 068 125 143 112783

& E = d ee , = o ge r = o.

257 967

Kaiserliches Statistisches Amt.

34 895 12076 107 9561 22 964 21119 12 848 17271 26 995 19099 46 165 98732 18 505 38 820 79

80 511

55 999 932

6 931

60 171 12 964 5749 5251 8160 4224 899 3262 5772 2133 1380 4732 2486 245 862 334 2178 2129 123 327 1602 3 665 21 697 14 673

bos 160

7o 866 454 71 446 zas do das 743 ao 4565 135 185 86h hoõ/ dyꝝ S4 rl 194 933 155 zh hoh gh 63 46

109199 91 291 303 155 245 610 28 454 120 833 393736 217936 112 456 192229 266 916 317 197 460 984 2250

2 927 329

4765 325 hh 66h

31 990

377 016 110 914 136 199 6 647 47 727 26 896 8211 34 b37 105 418 15 556 I6 643 41 850 27739 14001 5 907

3 361

6 880 17 542 1711 8274 13 794 33 617 115 257 91 3659

4 845 370

3749659 3711571 4076 384 4012 464 3109 802 2981 914 3 238 282 341742 3033 690 3143114 3 924 280 4404158 3 bos 461

14066 13 646 40 191 48 266 21 952 21 980 S6 021 38151 25140 27 959 39 321 45 385 90 d4d0

1063

oᷣ13 681

173 664 12 8988 186 562

103 284 51472 45 868 18379 21 616

6277 2431 3 568 6333

7825 5169 2227 12 554 3 354 6 409 21 286 8 65 7869 8276 10787 13 713 26 317 587

141 938

31202 10 267

41 469

5796 24 747 20 . 10194

1978 1643 217 1533 2390 1567 528 1361 612 326 494 4181 271 677 1093 3189 388 236 6776 6 409 273 572

277 457 203 918 183 989 233 776 268 9635 222 341

8 058 7168 4118 25 959 8 670 7205 31471 18122 11 440 13 622 39 054 17 7 64 7498 367

49 782 3 332

53 114

35 760 14 621 11 487 9941 4 887 26651 508 1987 1465

138 794 2299

38 332 9652 178 918 213 131699. 2278 140 029 2 325

41 485 1032 170 996 1913

98 323 2151 130 351 2 405

38 235 1921 152 931 247 107 778 1785 136 938 1753

44 223 762.

1043084

1090918 1187 195 1063 585

92 495 1008972 1264177 211 212 1052 687 262 , 913 112 276 920 1933593 216 577 1 322529 186 353 1122 865 219 773 999326 246 478 1072 835

432 180 402 372 3698 207 392 623 407 191 395 206 392 660 9 674 426 707 8 151 406 841 413 756 410763 379179

Deutscher Neichstag. 100. Sitzung vom 13. Februar 1908, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Die zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, be⸗ treffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1908, und zwar: „Etat der Reichspost⸗ und Telegraphenverwaltung“ wird fortgesetzt.

Ueber den Anfang der Verhandlungen ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Abg. Dr. Dröscher (o5kons.) fortfahrend: Eine starke Beschränkung der Ausgaben hat im Etat stattgefunden, die Steigerung gegen das Vorjahr ist von 9 auf 6 Yo zurückgegangen. Die Beschränkung ist stärker zum Ausdruck gekommen bei den sachlichen als bel den persönlichen Ausgaben. Gern hätten wir

esehen, daß die Gebühr für Ueberarbeit erböht werden würde, ich bitte r Verwaltung, wenigstens im nächsten Etat den berechtigten Wünschen auf diesem Gebiete Rechnung zu tragen. Eine sehr wesentliche Steige⸗ rung weist der außerordentliche Etat auf; die außerordentliche Inanspruch⸗ nahme des Fernsprechwesens hat dazu geführt, daß 14 Millignen für neue Fernsprechanlagen gefordert werden müssen. Die zur Ver⸗ zinsung und Tilgung dieser Anleißebeträge erforderliche Summe von 1 050 600 S ist in den ordentlichen Etat aufgenommen worden, womit wir nur einverstanden sein können. Die Stellenvermehrung in dem neuen Etat hat auch eine relative Verminderang erfahren. Wir können die Befürchtung nicht abweisen, daß diese Verminderung auf die Dienstdauer, den Nachtdienst und die Sonnta sruhe der Beamten nicht ohne nachteiligen Einfluß bleiben möchte; wir wünschen nach wie vor, daß an der. mustergültigen Ordnung dieser Dinge in der Postverwaltung nichts geändert werde. Die Kommission hat auch den Schalterschluß an den Sonnabenden um 6 Uhr Abends empfohlen. Wir stehen auch dieser Forderung nicht ohne Bedenken gegenüber; denn Hanzel und Verkehr dürfen nicht leiden, und ob den Beamten selbst damit ein Gefallen geschieht, itt sehr zweifelhaft; wir werden diese Resolution ablehnen. Den Frauen wollen wir durchass auch unsererseits die Möglichkeit einer Erweiterung ihrer beruflichen Tätigkeit verschaffen; aber auf dem Gebiete der Postverwaltung erscheint uns eine solche Erweiterung nicht ratsam. Die Statistik keweist, daß die Zahl der Eikrankungen bei den weiblichen Beamten trotz der leichteren Gestaltung ihres Deenstes größer ist als bei den männlichen Die „guten Erfahrungen', dle man näch amtlichen Erklärungen mit den Telephonistinnen gemacht hat, sind also mit einiger Vorsicht zu beurteilen, Die Ver⸗ mehrung der ersten Stellen im Etat verbessert das Verhältnis inner⸗ halb der Beamtenschaft und die Beförderungsaussichten nicht genügend. Das Tempo dieser Vermehrung muß und kann beschleunigt werden. Die Stellen für Posträte könnten wesentlich vermehrt, ja verdoppelt werden. Die Posträte und Postdirektoren sind ganz eiheblich über lastet; ebenso die Oberpostinspekloren. Die Vermehrung der Zahl

dafür gesorgt werden, daß nach der Verfügung der Zentralstelle diesen Beamten auch wirklich eine amtliche Selbständigkeit gesichert ist, und daß sie nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Amtsvorsteher laufen müssen. In Berlin wurde ein Vizedirektor, der in einen geselligen Verein der Postdirektoren eintreten wollte, wegen Nichtgleichwertigkeit zurückgewiesen! Solche krassen Fälle sollten nicht vorkommen. Die maßvollen Forderungen der Postdirektoren bezüglich der Ausgestaltung ihrer Rangstellung müssen wir als wohlberechtigt anerkennen, ing⸗ besondere den Wunsch, daß sie nach einer längeren Dien stzelt den Charakter als Gehelmer Postrat erbalten; wir hegen zum Staats— sekretär das Vertrauen, daß er diese Wünsche nicht versagen wird. Es ist übrigens gerade ein Vorzug der Postverwaltung, daß ihre böheren Beamten nicht durchweg akademisch gebildet zu sein brauchen. Die Wiedereröffnung der höheren Laufbahn in dieser Ver⸗ waltung steht zum Frühjahr dieses Jahres bevor. Wir sind nicht ohne Bedenken, ob dieser Zeitpunkt nicht doch zu früh ist, da die Jahl der vorhandenen Anwärter auf die höheren Stellen trotz der Vermehrung derselben den durchschnittlichen jährlichen Abgang noch immer um das Vierfache übertrifft. Die Anwärter der neuen Karriere sollen nun ein praktisches Jahr durchmachen, 3 Jahre studieren und im ganzen etwa 9 Jahie bis zur Ablegung der Postassessorenprüfung auf ihre Ausbildung verwenden, die ersten würden also 1917 zur An⸗ stellung kemmen, wo noch eine mehr als genügende Zahl von An⸗ wärtern aus der Zeit vor dem 1. Aprik 19608 vorhanden wäre; die neun Postgssessoren würden daher etwa 7 bis 8 Jahre Postassessoren bleiben müssen. Daher erscheint es sehr erwägenswert, ob nicht diese Wi dereröff nung der höheren Laufbahn noch einie Jahre hinaus⸗ zuschleben wäre. Allerdings ist es auch für den Reichstag mißlich, in eine solche verantwortungs volle Maßregel der inneren Verwaltun eingreifen zu wollen; anderersests ist aber nicht zu verkennen, da bei einer so tiefgehenden Umgestaltung der höheren Postkarriere sich auch höhere Anforderungen in bezug auf, die Gehalte⸗ bemessung usw. ergeben werden. Wir können hier also unsere warnende Stimme nicht laut genug erheben; es haben doch auch die Eltern, zumal des Mittelstandes, die ihre Sohne der höheren Postlaufbahn zuführen wollen, ein Redt darauf, ju erfahren, wie es mit der Ausgestaltung dieser Laufbahn gehalten werden soll. Der Staate sekretär sollte sich unumwunden darüber aussprechen, als was die neuen Anwaͤrter angestellt werden sollen, als Postinspektoren, Oberpostinspektoren oꝛer Referenten. Die neuen Anwärter sollten den alten in keiner Weise vorgezogen werden; der Staatssekretär sollte Uebergangsbestimm ungen erlassen, wodurch den alten Anwärtern die alte Rangstellung belassen wird, damit die Beunruhigung im Publikum verschwindet. Auch den ie en Oberpostpraktikanten müßte nach Abfolvierung des höheren Examens der Titel Assessor gewährt werden. Beunruhigung hat es in den Kreisen der höheren Postbeamten hewor⸗ gerufen, daß sp* die Zahl der höheren Stellen vermindert werden soll. Auch darüber bitte ich den Staatssekretär um eine Aufklärung ir wünschen eine Zusammenlegung der Oberpostinspektoren, Vizedtrektoren, Postdirektoren und Postraͤte in eine einzige gemeinsame Göhalts⸗ fkala. Eine Reform der mittleren Beamtenkarriere läßt sich in

über die Zahl der mittleren und höheren Beamten vorlegt. Wich als die Personalreform ist die aufbesserung aussehen wireꝛ.

daß

der mittleren Laufbahn bedeuten. Der Staatssekretär hat den Mehr⸗ aufwand für diese Reform auf 37 Millionen in zehn Jahren berechnet. Diese Zahl sollte uns abschrecken, die Ersparnisse nicht berüchsichtigt sind, die auf der anderen Seite an wt werden können. Wir werden diese wichtige Frage erst ent⸗

sie hat aber insofern ein Loch, als

Staattzsekretãt uns eine eingehende , . ger ere wie endgültig die Gehalts. edenfalls entspricht das, was in i über die in Aussicht stehende Aufbesserung der Ge⸗

cheiden können, wenn der

hälter der mittleren und unteren Beamten gesagt ist, nicht dem, was der Reichstag in seiner Resolution einstimmig gewünscht hat. Wir halten das, was der Reichstag gefordert hat. wn. von 20 o so, für das unbedingt Notwendi

zu der bört, soll die bevorstehende Aufbesserung nur 10— 11 00 betragen.

nämlich eine Auf⸗ ge, im Verhältnis erteuerung der Lebensbedürfnisse um 20 - 25 069. Wie man

Die Postverwalter als selbständige Beamte verlangen mit Recht, ihnen ein entsprechender Titel und eine Pensionszula

von 300 M gewährt werde. Stiefmütterlich behandelt und weh⸗

mülig gestimmt sind die Oberpost⸗ und Telegraphensekretare, Ober

und Postmeister. Bis 19090 führten sie ein leidliches Dasein, aber seit der Reform sind sie benachteiligt; es sollte ihnen ein kleines Pflaster auf ihre Schmerzen gelegt werden. Vlelleicht dürfte auch der unschöne Titel Oberhosikassen. buchhalter durch einen anderen ersetzt werden Den gebobenen Unterbeamten soll der Zugang zu den offenen Stellen nicht . wie bisher durch Beförderung gewährt werden. sondern durch die Ablegung einer Prüfung; damit wird der Wlllkär auf diesem Gebiete in dankenswerter Weise ein Riegel vorgeschoben. Nur wird es sich darum handeln, wie sollen die bisherigen gehobenen Unter- beamten den neuen geprüften Unterbeamten gegenüber gestellt werden? Es ist zu befürchten, daß die neue Einrichtung Unzufriedenheit hervorruft. Dem muß die Postverwaltung von vornherein einen Riegel vorschieben; leider ist dies bei anderen Gelegenheiten versaͤumt worden. Mag sich der Staatssekretär darüber aussprechen, 3 die alten Anwärter den neuen gleichwertig sind, Und daß sie dieselben dienstlichen und Gehaltsansprüche haben wie die anderen. Leider ist ein kleiner Wunsch, den wir im vorigen Jahre ge⸗ äußert haben, in diesem Etat nicht berücksichtigt worden. Die Posischaff ner der Oberpostdirektion sind nicht zu den gehobenen Stellen zugelassen, obwohl die E füllung dieses Wunsches keine großen Kosten verursachen würde. Die Landbriefträger leiden im Osten unter sehr schwierigen Anstellungsverhältnissen; in Mecklenburg gehört eine 19. bis 23 jährige Laufseit zur Anstellung als Briefträger. Es herrscht hier eine große Ungleichmäßigkeit, an der die Post⸗ verwaltung nicht schuld ist. Die Ansprüche an die Land- briefträger sind nicht geringer als an die übrigen Brief⸗ träger; es gehört dazu auch dieselbe Intelligenz. Daher eischeint uns die Gleichstellung der Landbrieftiäger mit den städtischen Briefträgern und Postschaffnern durchaus berechtigt. Vor allem müßte ihnen die Möglichkeit gegeben wer en, auch die Prüfung zum gehobenen Unterbeamten zu machen. Der Petition der Post—⸗ agenten wegen Erhöhung der Vergütung der Dienffräume usw. stehen wir sympathisch gegenüber, dagegen 1 der Wunsch auf Einrichtung einer Pensionskasse nur mit Vorsicht aufzunzhmen, gerade im Inter⸗ esse der Postagenten selbst. Ich habe dem Staatssekretär einen reichen Strauß von Wünschen dargeboten. Ich möchte ihn bitten, nicht einielne Blüten herauszugreifen, sondern diesen Strauß als Ganzes zu betrachten und jeden einzelnen Wunsch zu erfüllen. Er wird sich damit den Dank der Posibeamten erwerben.

Abg. Singer (So.): Ich will dem Vorredner nicht in allen Einzelheiten folgen. Es gibt in der Postverwaltung nech wichtigere Fragen; ich will mich auch nicht zum Sprachrohr der Titelsucht ein⸗ zelner Beamtengruppen machen. Die Wünsche und Forde⸗ rungen, die der Vorredner in bezug auf verschledene Kategorien der Unterbeamten gestellt hat, sind mir ein Beweis dafür, daß er nicht ohne Erfolg die Reden, die seit Jahrzehnten hier von verschiedenen Bänken gehalten werden, studiert hat. Eg hat mich angenehm überrascht und erfreut, daß der Vorredner sich so abfällig über bie Verteuerung im Ortsvertehr autzgesprochen hat. Ich hätte nur gewünscht, daß diese Einsicht den Konservativen gekommen wäre, als es sich damals um den Beschluß darüber handelte. Wir sind über die Folgen dieser Maßnahme keinen Augenblick im Zweifel gewesen; wenn aber der Vorredner die Aufhebung aus finanziellen Gründen als verfrüht bezeichnete, so kann eine solche Maßnahme gar nicht früh genug aufgehoben werden. Was die beabsichtigte so⸗ genannte Telephonreform betrifft, so hätte ich es richtiger ge⸗ funden, wenn der Staatssekretär zur Vorbereitung derselben auch Mitglieder des Reichstags oder wenigstens Leute herangejogen hätte, von denen man voraussetzen kann, daß sie die Bedürfnisse des gewerbe⸗ treibenden Mittelstandes genau kennen. Statt dessen hat er Sach⸗ verständige aus den höchsten Kreisen des e gehört, denen ich nicht jede Sachkenntnis absprechen will, die aber nicht in einer so einschneidenden Angelegenheit allein maßgebend urteilen können. Hoffentlich wird der Reichstag, wenn die Reform kommt, ein für allemal dafür sorgen, daß es nicht in das Belieben der Reichspost⸗ verwaltung oder ihres Chefs gestellt wird, im Wege der Verwaltung Gebühren festzusetzen. Wie die Beispiele zeigen, wird es sich stets bei der Verwaltung um eine Erhöhung der Gebühren handeln. Be⸗ zeichnend ist es fuͤr den Staatssekretär, daß er die Bestrebungen der Beamten, sich Organisationen anzuschließen und dort ihre wirtschaftliche Lage zu erörtern, als Vereinsmeierei abtut. Die Beamten haben genau dasselbe Recht, sich zu Vereinen und Organisationen zusammenzuschließen, wie jeder andere Staatsbürger, und die Auffassung, daß ihnen das Koalitionsrecht nicht zugesprochen werden könne, findet in den tatsächlichen Verhältnissen nicht die ge⸗ ringste Begründung. Die Resolution der Budgetkommisston auf früheren Schalterschluß an den Vorabenden der Sonn. und Fessttage entspricht einem speziell von mir oft geäußerten Wunsche. Nicht zu⸗ siimmen können wir aber dem Antrage auf Gewährung von Ost⸗ markenzulagen, die durch nichts gerechtfertigt sind. Wir betrachten sie nur als eine Prämie für die von der Veiwaltung gewünschte Schikanierung der polnischen Mitbürger. Wir machen solche Maß⸗ regeln nicht mit, die lediglich zu Drangsalierungen der . bestimmt sind, die den Vorzug haben, unter der nute der preußischen Verwaltung zu lehen. Wag die Lage der Post⸗ beamten im allgemeinen betrifft, so halte ich nicht mit der An erkennung zurück, daß auf diesem Gebiete in den letzten Jahren Fortschritte zu verjeichnen sind, aber diese sind richt derart, daß der Staatssekretär auf seinen Lorbeeren ausruhen darf. Die Denkschrift der Verwaltung zeigt uns, daß in der Fürsorge für die oberen und höchsten Postbeamten unverhältniemäßig mehr ge⸗ schehen ist als für die mittleren und Unterbeamten, die doch dieser Fürforge in viel größerem Maße bedürfen. Eine 8 bis 9stündige Dienstzeit haben 90 oso der Oberbeamten, aber nur 33 0/0 der Unterbeamten. Eine längere als 10stündige Dienstzeit haben 1,5 00 der oberen Beamten; 217 oο der Unterkeamten haben eine mehr als 12. bis 14stündige Dienstzeit! Aehnlich liegt es mit der Be- zahlung und mit der Sonntagsruhe; auf allen Gebieten wird das Maß der sozialen Fürsorge den oberen Beamten reichlicher zu⸗ gemessen als den Unterbeamten, währens das Verhältnis um gekehrt sein müßte. Die bei der Heeres und Marin everwaltung an⸗ genommene Resolution wegen Innehaltung der gesetzlichen Arbeite⸗ bedingungen und der Tarifvertcäge sollte auch für den Bereich der Post⸗ verwaltung vom Reichstage beschlossen werden; auch diese Virwaltung ist ein großer Arbeitgeber und muß als selcher den Unternehmern, die für sie Liefern, die Pflicht auferlegen, die Löhne zu zahlen und die Ar⸗ beitsbedingungen einzuhalten, welche in dem betreffenden Gewerbe⸗ zweige zwischen den beiderseitigen Organisationen vereinbart sind. Die Löhne, welche von den nn. der Postunlformen für die einzelnen Kleidungsstücke gezablt werden, sind so niedrig, daß man sehr wohl von einer Ausfbeutung der Arbeiter, namentlich in der Hausindustrie, auf Kosten des Postfiskus sprechen darf. 8864 Stell- vertreter von Unterbeamten in der Postverwaltung bekommen nur

, e

dem Sinne herbeifübren, daß nur noch zwei Gruppen, Obersekretäre

der Vizedirektorenstellen um 28 ist nur ju begrüßen; doch sollte auch

und Sekretäre geschaffen würden. Das würde eine Vereinheltlichung

268 S für den Tag; daneben gibt es auch Posten, wo nur 2.30 M und

2.27 S täglich bei 7— nimmt die Postverwal

ö f

1 . auf die letzte Minute wart Auf dem Henn 68 in ö. li zur . ;

e

um 5 Uhr Morgens einem

e sechs bis Uhr Morgent

dienst doppelt Einrichtung. Dienst getan nd unhaltbar.

der Unterbeamten durch die Vorgesttzten, über u . . nger * , . ufw, nicht auf. In Hannover wurde ein en,. . . , . . . . mit 1,50 0 Geldstras⸗ st! erhaupt mit den Strafgeldern = in nn 6 ar , ,,, ki e r, ge, 241 e vorzugehen. us n n n, , n, . ö. e. . 2. 1 re vier Tage machen müsse Di Markenverkäuferinnen sind in ihren geringen Bezü e. ö ebessert worden, von 3 M0. auf 2 30 bis 3 n 3 . ,, . . , . i ge . 6 n Freunden, durch die hohen Lebensmitielzöll die sie beschlossen haben schuld ist, mu rr ell if, J . n eine w ; e e, erfoldßen. Mit der Aufhebung ö gen ef fen Tul, Sonntag hätte roch auch, wie man annehmen sollte, Sonntagsruhe für die Geldbriefträger eintreten müssen, aber welt gefehlt; die Gelb⸗ , . werden jeßbzt am Sonntsg im Bureaudtenst angespannt! we, . a; 14 ö . a. der Geldbeste lungen nderes im Auge gehabt ĩ Sonntage ruhe der Keldbriefträger. In e, n. ehr a,. schon um 6 Uhr am Sonntag antreten; am Montag haben sie aum Zeit, zu Mittag etwas zu sich ju nehmen. Der Staats sekretãr ee. 2 . , . am Sonntag nicht zu arbesten 6 rd darüber geklagt, daß die Besetzung D

. noch eine Quelle der Unzuftledenhest * . ne,, , . h . 33 6 , der Staatssekretär sich ͤ er Be ieser Frage durch die oberen he⸗ e . läßt. Die oberen Beamten werden später . lnterbeamten zum Examen zulassen, die ihnen gefallen. Es 66. jeder Unterbeamte nach dem Dienstalter die Möglichkeit haben, in eine gehobene Stelle zu gelangen, wenn eine srei ift 8. muß hier einen Fall vortragen, von bem ich geglaubt hätte, . der Freisinn ihn in der Kommission vorbringen würde! as ist wohl, aus Blockrücksichten nicht geschehen. Es ift unerhört, ö Postverwaltung sich herausnimmt, in das gesetzlich n,, ahlrecht so einzugreifen, wie es geschehen. Der e. Schellenberg ist Vertrauenzarzt der Postverwaltung in Wies. 25 Er hat in der Stichwahl solialdemokratisch gewählt, und . eichspost verwaltung hat ihn aus seinem Amt als Vertrauens art enflassen. Auf welches Recht stätzt sich die Post verwaltung dabei? Das beißt doch, dem gesetzlich garantierten Wahlricht ins Gesscht He r wenn man den Augdruck der Ueberzeugung in dieser Weise h raft. Was nützen die schönen Redengarien dez Reichskanzlers deß k ur. solle. Dieses Vorgehen ung, ist mehr wie alles andere geeignet As Ansehen des Deutschen Reiches im Auslande , , Es ist das Hureaukratische an der Postverwaltung, daß g ne, nur als Arbeitgeberin fühlt, sondern auch als Vormund. Was hat es mit dem Dienst zu tun, ob ein Vertrauensarzt nationalliberal, freisinnig oder rn, n f, wählt? Gibt es etwa nach der Meinung des , . tretärt auch eine nationalliberale Arznelkunde? Finen großen nierschied zwischen diesem Verfahren und der Polizeispitzelei kann ich nicht finden. Was geht es den Staatsfekretä? an, wie der Mann . Diese Dinge sind der Exckutip: der Yostverwaltung voll⸗ ständig entzogen. Ber Zufall, daß ich als erster diesen Fall vorbringe entbindet die anderen Parteien nicht der Pflicht, gegen diese Cin! a ,. der Wahlfresheit zu protestieren. Die Postverwaltung darf ' Postbeam ten nicht als Skleven behandeln. Ber Wies badener , hat durch seine Sperrmaßregel der Postverwaltung ie richtige Antwort auf die Entlassung des Doktor Schellenberg gegeben, Dirser soll sich gerühmt! · haben, Sozialdemokral zu sein und des halb entlassen sein. Erstens bestreitet der Dr. Schellenberg kit serühmt ju haben, Sozialdemokrat zu sein, und dann gebt dies * Staats sekretär gar nichts an. Hoffentlich macht dieser den Fehler . untergeordneten Behörde wieder gut und gibt Schellenberg seine tellung wie der. Der este mn, jedenfalls gegen solche Maß⸗ fabmen. energisch proteffieren. Die Frage des Briefgeheimnisses ist bier wiederholt erörtert worden. Stephan sagte einmal: Be⸗ ahi Sie sich, das Briefgeheimnis sst bei uns so sicher, wie . Bibel auf dem Altar. Jawohl, auch die Bibel wird geöffnet. e viel ist sicher, daß unsere Briefe entweder geöffnet oder so ö Hgeschlossen an uns kommen, daß man init rem Krück⸗ 6. fühlt, daß Unberufene daran herumgearbeitet haben. ine Anzahl von Briefen kommt verspätet an, und wir haben die

cherheit dafür, daß die Berliner Poltzei ihre Hand dabei im

ien hat. Die Postoerwaltung ist dabei die Helfershelferin. Es gibt eine Anzahl von Leuten, die überwachen, woher wir Briefe be= e, und wohin wir sie richten. Wir haben dafür so . 6 Anzeichen, daß wir auch Namen nennen könnten. Ich will 9 eispiel auf den isch des Hauses niederlegen. Der Kollege Pfann⸗ w. tier ng: einen Brief mit aufgedruckter Adresse. Die er Brief mas * Vermerk: Verjogen. Es lag nun nahe, diesen Brief an M bsender zurüchzuschicken. Er wird später befördert in einer ö. 6 daß zu ersehen ist, daß er aufgemacht und mit Marken 3 bt ist. Das ist eine Unverfrorenbeit' und daneben eine n fit der Post, die sich zu so niedrigen Dingen hergibt. Der r ist an irgend einer Stelle, die mit der Post in Verbindung , n. zusammengeklebt und dann welter befördert worden ö y ein Beweis, daß unsere Briefe geöffnet werben. Ich weiß ie Reihe von Fällen, daß Briefe von uns an aut ländische Freunde e einem Zusiande angekommen sind, der es zweifellos er— ö läßt, daß sie geöffnet wurden. Gin von unserem eau nach Breslau gerichteter Brief wurde dem Adreffaten . später cus Dresden in einem neuen Kuvert mit 16 3 eg e elch n Das kann doch kein Privatmann getan haben. ö rief ist geöffnet worden, und um die Spur zu verwischen 5 7 ihn nach Dresden geschickt, um ihn weiter zu expedieren n e den. Staatssekretär, es der ihm unterstehen ken Almee ein. e . daß sie das Briefgeheimnis zu wahren hat und all' Ver— ; . woher sie auch kommen mögen, zu widerstehen. Die von 4 . besoldeten im Volksmund als Achtgroschenjungens be⸗ neten Spitzel verkehren nicht nur in unseren Reihen, sondern

ororten . , . ch die Klagen über schlechte, unwürdige er e fh

wesen.·

erlassen, Deshalb sollte der Staatesekretär wenigstens eine Verfügung

in der er seine Beamten vor solchem Unfug warnt. Staatssekretãr des Reichspostamts Krae tke:

Meine Herren! Ich lehne es ganz entschieden a i Beamten der Reichspost. und Telegraphenberwaltung 3 , Verfügung zu erlassen, weil das elne Beleidigung für sie sein würbe. (Lebhaftes Bravo. Zurufe von den Sonaldemokraten) Ich kann & nicht anders um keinen härteren Ausdruck hier in biesem hohen Hause zu gebrauchen bejeichnen als elne leichtfertige Verdächtigung. Wenn der Herr Vorredner keine anderen Momente anzuführen hat als selne Phantastegemalde, um der Post zu sagen, sie achte das Bries⸗ geheimnis nicht (lebhafte Zustimmung), so ist dag einz der schwersten Beleidigungen, die gegen einen Postbeamten autgesprochen werden kann. Für sämtliche Briefträger und Beamten der Reichzpost pro⸗ testiere ich gegen eine solche Beleidigung. (Lebhaftes Bravo. Leb⸗ . von den Sozialdemokraten.) . er Herr Vorredner hat im welteren hier vi . fälle angeführt über Dienstjeit der 4 , Strafen usw, die ich selbstyerftandlich hier nicht prüfen kann, da ö. sie nicht vorher mir bekannt gegeben hat. Ich werde de; Sache nähertreten. In einem Punkte muß ich ihm aber sogleich erwidern nämlich daß seine Behauptung, die Geldsteafen wärden jetzt ichliche— verhängt, vollständig unrichtig ift. Es ist allgemein bekannt, daß ich kein Freund von Geldstrafen bin; das wissen die Chefs der robin ial⸗ bebörden. An der Hand der Tatsachen kann ich feststellen daß die Zahl der Geldstrafen abgenommen hat. Innerhalb der letzten 6 Jahre hat eine Vermehrung des Personals um ca. 35 oso stattgefunden; trotzdem ist in dem gleichen Zeitraum der Betrag der Geldstrafen um. 1900 gesunken. Das ist jedenfalls ein Beweis dafür, daß die Auf⸗ fassung des Chefs der Reichs postverwaltung von den unteren Instanzen 1 wird und daß die Geldstrafen nicht steigen, sondern zurück- gehen.

Der Herr Vorredner hat dann Veranlassung genomm Schellenberg hier zu erwähnen. Ich welß nicht, oer e,, berg ihm dafür sehr dankbar sein wird, daß das von seiner Seite geschiebt. Der Herr Vorredner sagte, das Verhältnis des Herrn Dr. Schellenberg zu der Reiche postverwaltung sei wegen Abgabe seiner Stimme gelöst worden. Das ist unrichtig. Die Reiche postverwaltung hat sich nicht darum gekümmert, in welcher Weise Herr Dr. Schellenberg seine Stimme bei den Reichetagswahlen abgegeben hat. Es ist hier aber belannt geworden, daß Herr Dr. Schellenberg sozialdemokratisch ge⸗ wählt hat. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Wodurch bekannt ge⸗ worden?) Durch Anzeige, durch direkte Anzeige aus Wiesbaden. (Hört, hört! und Zurufe bei den Soꝛzialdemotraten. ) Daraufhin habe ich Bericht eingefordert. Cin höherer Beamter hat nun mit Herrn Dr. Schellenberg gesprochen und dieser hat ihm zugegeben: ja, ich ; habe meine Stimme für den Sozialdemokraten abgegeben. Guruf⸗ don den Sozialdemokraten) Gewiß ist das sehr ehrlich; das kann ich auch nur anerkennen. Die Art der Abstimmung war dadurch in der Stadt bekannt geworden, daß Dr. Schellenberg es einem Bekannten in einem Lokal gesagt hatte, wo es eine Kellnerin mit angehört und dann weiter verbreitet hatte. So ist die Kenntnis auch in die Kreise der Posibeamten hineingekommen. Solange dle soꝛtaldemokratische Partei

d

rufe von den Sozialdemokraten) jawohl, meine Herren!

Beamte nicht geduldet werden, die w r . ü. 66 rechts. Zuruf von den Sozialdemokraten: Ist ja kein Sozialdemokrat 7) Gewiß, das erkläre ich auch. (aachen bei den Sozialdemokraten.) Das verträgt sich nicht mit dem Eid, den der Beamte geleistet hat

berg kein Beamter. (Große Unruhe. Glocke des Prãäsidenten.) ö

Ich bin nicht der Meinung des Herrn Vorredners, der ü hat, Herr Dr. Schellenberg sei Beamter und ich sei sein , Davon ist gar keine Rede, sondern mit den Vertrauensãrzten schließt die Oberpoftdirektion ein Abkommen auf unbestimmte Zelt ab unter Vorbehalt einer beiden Parteien freistehenden 3 monatlichen Kündigung Ein solches Abkommen ist auch mit Herrn Or. Schellenberg abge⸗ schlossen worden. Nun brauche ich ja aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen. Es tut mir eigentlich leid, daß durch seine Unvorsichtigkeit in der Stadt verbreitet ist, Dr. Schellenberg habe soꝛialdemokratisch gewählt. Ich beauftragte infolgedessen die Ober⸗ postdireltion, einen höheren Beamten zu Herrn Dr. Schellenberg hiniuschicken und ihm zu sagen, wenn die Tatsache wahr sei ö. wie sie den Beamten bekannt geworden, so würde es das beste sein, wenn er seine Stellung löse, well ich mir sagte, daß dies besser sei ale wenn ihm gekündigt werde. (-türmische Zurusc vons ens rnlef, demokraten. Lebhafte Zustimmung rechts) Dag lehnte er ab, und mnfolgenefsen blieb mit nichte anderes iörig, als ibu der Vert! aufkündigen ju lassen, damit bei den Unterbeamten und Beamten keine Irrungen über die Auffassung der Verwaltung entstehen. (Er- neute stürmische Zurufe von den Sozialdemoktaten. Lebhafter Beifall rechts.) Und, meine Herren, wenn heute der Fall noch einmal vorkommen sollte, so würde ich auch heute ebenso handeln. (Lebhafter Beifall rechts. Zurufe von den Sozialdemokraten.) Sie haben mich nicht überzeugt und werden mich nicht überzeugen, daß die Handlung eine unrichtige oder falsche war. Ich kann nicht jedem Unterbeamten und nicht jedem Beamten sagen: Herr Dr. Schellenberg ist ein tũchtiger Arzt, ein sehr tächtiger Arft, und ihr dürft die Tat. sache, die er selbst bekannt gemacht hat, daß er sozialdemokratisch gewãhlt hat, nicht so auffassen, als habe Herr Dr. Schellenberg sozialdemokratische Neigungen. Es ist nicht möglich, das jedem klar⸗ zumachen. Sobald es in der Stadt bekannt geworden war, daß er so gewählt hatte, mußte er darnach beurteilt werden.

Was nun im weiteren die Erörterungen der Sa e i . tungen betrifft, so ist von seiten der Reichspost. e. . berwaltung auch nicht eine Silbe in die Zeitungen gekommen. Also weder eine unrichtige noch eine richtige Darstellung ist von unserer Seite ausgegangen.

Der Herr Vorredner hat dann ausgeführt, daß wir unsere Fürsorge nach verschledenem Maß auf Beamte und , dehner, und daß wir Beamte dabei bevorzugen. Das ist wiederum elne unrichtige Behauptung, und wenn der Herr Vorredner die Stasistik näher gelesen hätte, hätte er ju einem solchen Urteil nicht kommen können. Daß das Arbeits maß von höheren, von mittleren und von unteren Beamten verschleden ist, darüber haben wir uns schon wiederholt unterhalten und ich glaube, man wird all⸗

so

na

die In

St

ch in den Reihen der Postunferbeamten und treiben dort ihr Un⸗

gemein. zugeben müssen, daß geistige Tatigkeit mehr anstrengt als den

befinden sich hierunter

Sonntagtruhe bringt es mit sich, Stunden Leute brauchen.

ringer als ein voller Tageslohn, und infolged auf die Sãtze herunter folgedessen geht der Durchschnitt

und sagt: Verkebr. macht. ein Rückschritt.“ fordere Sach verständige auf, seindlich unseren Staatteinrichtungen gegenübersteht lebhafte Jwischen. dann sagt der Herr Vorredner wieder: stellte Leute; du suchst dir nicht die richtigen aus!“ keit rechts) Damit solche schiefen Urteile nicht etwa Volk eindringen, möchte ich ihm gleich kurz darauf daß ich gerade diesmal mir nicht selbst Herren aus diesem oder jenem Stande ausgesucht und um ihr Urteil gebeten habe.

(Zurufe von den Sozialdemokraten) Nun ist der Herr Dr. Schellen vielmehr an die Organ sationen gewendet die

Deutschen Reichs zu bejeichnen, Auf Grund der Vorschläge,

Deutsche Landwirtschaftsrat,

Industriellen gemacht haben, worden. denen auch hören, daß die Sache 8 ng. hat, daß ich etwa

orschlägen zustimmen“ sondern ich habe ausgeführt: „wir

uns mit dieser Frage beschäftigt, halten das . für * gangbaren Weg, möchten aber auch gern Ihr Urteil hören.“ kann ich doch wirklich nicht tun; ich befinde

berührt, habe: die späte Aufgabe von Sendungen.

verlangt, ich solle gewissermaßen die Vo d diener usw. spielen. rsehung für alle Haus=

Verkehr richte, böre, wie es mit der Bedürfnisfrage steht. Das ist a

ihm berührten Falle in dem Orte 1 Prüfung, Sendungen so spät aufgeliefert werden, dort Artikel gefertigt werden, hauptsãchlich Konkurrenzartikel, die meist

1 , n, also die Bezirksbehörden, nd, Postanstalten nicht über das Bedürfnig hinautz offenzuhalten, also auch früher als 8 Uhr zu schließen, und die Herren, die hier in e

2 werden auch wissen, daß wir die Paketannahme zum Tel um 7,

schließen.

wenn da, wo nicht zwingende Gründe eln anderes erforderlich machen,

Wochentagen zu unterscheiden, sollte sich davor hüten,

tun

körperliche Arbeit Wir finden es in der an isti tãtigen Nenschen fürzer beschäftigt sind e . 4 , Im übrigen möchte ich aber durch Zahlen nachwelsen daß die Auffaffung des Vorredners unrichtig ist. Innerhalb ber letzten fünf Jahre sind ausgegeben worden zur Herabsetzun des Ldeistunggmaßes für die Beamten 2 690 000 „S, für die rr, e. 4490 000 Æ4; zur Durchführung des Erholungturlaubs * Stell vertretung kosten für Beamte 6 Millionen, für Unterbeamte annãhernd 6 Millionen, also die gleiche Zahl; zur Durchführung der Sonntag. ruhe für die Beamten 19 400 A, für die Unterbeamten 3 150 009 0 (Hört, hört rechtß.) Meine Herren, auf Grund solcher Zahlen kann man doch die Behauptung nicht aufrechterhalten, daß wir bei unserer sozlalen Fürsorge die Unterbeamten vernachlãssigen. Ich glaube, die Auffassung des Herrn Vorredners teilt kein Unterbeamter; die uinter⸗ beamten sind vollftandig davon überzeugt, daß die Reichspost . und Telegraphenverwaltung in erster Linie für sie sorgt, und ich habe Fei Antritt meiner Stellung hier auch erklärt, daß ich es für ain . 2 e, Aufgabe halte, wenn es sich um die Gr⸗ ung der Besoldung handelt, zuerst an ich . das hier nur a . r) e, n, , , er Herr Vorredner hat dann aus der Statistik herausg daß wir sehr schlecht bezahlen und hat , de, de, . Le, er, Er hat dabei aber die . bis 7 Stunden! nicht angeführt; es eben sehr viele Aushelfer, die nu 3 Stunden des Tages beschäftigt sind. Gerade die . daß wir Sonntags nur für einige Naturgemäß ist die Bejahlung dafür ge⸗

die der Herr Vorredner genannt hat, 2.26 M usw In Wirklichkeit zahlen wir die ortsüblichen Löhne, die die 5

keine Weise herunterdrückt. Infolge der gerin

geren ijahlen wir aber nicht jedem den vollen Tagelohn. e , e. zwar jeder einzelne: mehr als ortsüblich

Heute verlangt zahlt immer mehr, jahlt immer mehr! Aber ist, brauchen wir doch wohl nicht zu zahlen.

Dann ist der Herr Vorredner auf die Sonntagsgeldbeftellung ge⸗

kommen und hat gesagt: wenn die Geldbestellun ö ĩ g am Sonnt rt- =. merle doch die Geldbriefträger frei haben. 76 rüher einmal ausgeführt: bei der Sonntags i k agsruhe berücksichtigen wir die Vorteile auf das gesamte Personal autzudehnen. Dabei hab die Geldbesteller einen Vorteil und die anderen Beamten auch. . ö. . Herr Vorredner vielleicht wieder sagen: estellung anderes Personal! Erstens ist Personal nicht i haben, und mweitens wissen die Herren, . . Hilfspersonal oft nur mangelhaft ausgeführt wird, und daß wir

Ich habe bereits

und wenn eine Kategorie fre wird, so suchen wir

nehmt doch für die daß die Beftellung durch

eshalb nicht überall solches Personal verwenden können.

Wunderbar ist mir gewesen oder eigentlich nicht wunderbar! der Herr Vorredner mich für den rückstaändigsten Menschen bali Du bist für den Verkehr da und sorgst nicht für den Wir haben mit dir bisher nur schlechte Erfahrungen ge⸗ Wenn du mit einer Reform kommst, so ist es gewöhnlich Wenn ich nun eine Reform vorhabe, und ich mich mit ihrem Rat zu unterstũtzen, Das sind ja be⸗ Heiter in dag erwidern,

; see, habe mich en

nd sie ersucht, mir einzelne Herren in den der/ , die ein sachverständiges Urteil haben. die mir der Deutsche Handelstag, der der Handwerkertag, die Vertretung der sind dann die Vertreter einberufen Und wenn Sie nun diese Herren befragen, werden Sie von sich bei der Konferenz nicht in der gesagt hätte: Sie müssen meinen

Mehr mich da außer Stande, zu erringen.

des weiteren einen Uebelstand häufig als solchen bezeichnet Er hat von mir

e Zustimmung des Herrn Vorredners Der Herr Vorredner hat

den ich auch schon

Da muß ich ihm erklären: das

kann ich ni ndern da stelle ich mich auf den Standpunkt, daß ich .

mich nach dem daß ich in solchen Fällen auf die Handelskammern

Pforzheim geschehen. Bei die ob sich denn dem Uebelstande nicht abhelfen lasse, daß 2 hat sich herausgestellt, daß

ch dem Auslande, besonders nach Oesterreich gehen, und daß die

Industrie bis zur letzten Minute arbeitet, um die Sendunge . tig⸗ mie rer und rechtzeitig abschicken zu können, er, ends abgehen. Bisher haben alle Einwirkungen, die versucht worden sind, noch nichts geholfen; ich hoffe aber, ö kommen, früher schließen zu können.

da die besten Züge des daß wir doch noch dazu Gleichzeitig möchte ich aber hier eine Aufklärung dahin geben,

daß schon heute ermächtigt

bei einzelnen Postanstalten sogar schon um 6 Uhr Eg entspricht auch ganz und gar meinen Wünschen.

e,. früher geschlossen werden. or einem möchte ich die Herren aber warnen, und zwa teresse des Ganzen, bei solchen Resolutionen nicht zwischen n. denn darin liegt eine große Gefahr. Man zu sagen: an dem oder jenem Wochentag werden ndungen nur bis zu der und der Stunde angenommen. Im Auslande und unsere Induflrie hat ja sehr viel mit dem Auslande zu . wird geschäftlich nicht damit gerechnet, daß wir an einjelnen Wochentagen verschiedene Schlußzeiten haben.