1908 / 47 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Feb 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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Denn Am vorigen ßerdem wurden 6 aerin mittel aut Bertarste Brruanss. Dur e f ltte ö n Februar Marktort Gejahlter Preis für 1 Doppelientner Menge 466 1 Mera. 2 . niedrigster höchster niedelgster höchster niedrigster höchster Doppelientner tent ner hre dem Hoppe kientn er Tag ; Preiß unbelannt) 6 6 16 460. 46 . 6 4. 6 a6 Ser st e. . . 13,50 1400 14 00 14 50 14,50 16,00 1521 21 691 1426 14,28 165.2. —ͤ 9. 5 ö ö w ö. 3. 2 ö 14,56 14, 560 16 145 14,50 14, 96 15.2. ; ü k 13,20 1320 1 6 13. 96 15.580 ; ; ö ; * d b . 1, a, 566 . ) . . 8. . ' * . O. 8 9 2 86. 15,50 165,50 16,00 16,00 1 1 * . Greifenhagen 9 * . . 8 . 1 . * . ee. 7 . 15, 00 16,20 * Pyritz . * . * . . * . *. . ' 9 . 6 . 29 . ö 00 . 32 451 14,09 14,30 19. 2. 5 . JJ 15 50 16 10 1620 16 90 1766 1776 ; ö ö JJ 16 6 2. e. 16 86 16 85 13 213 16,38 1682 18.2. * Trebnitz 1. Schl. ö . . 2 36 36 16,00 16,90 17,00 17,50 . P * 2 [ . J 4 15 00 165, 30 18 16 1 166 ; ; . * * * * 2 * rau e . 66 9 1 1 * = Ohlaͤu f * * * * 2. * * gerst a, ae, 16, 00 1696 e, dee, i. 160 160 16,00 16,25 165. 2. x Brieg J 1450 14 90 15,30 1576 16, lo 16 50 . ; ö ; e. Sagan J 17. 56 17,50 18 00 ĩd / 00 18, So 18,56 ; . : :: : 6 4, b ü * * * . . 8. . 1 / / / 1 . ö 9 2 9 ' . w 15.56 15. 05 26. . 1766 17, 565 148 2 3658 1600 1625 15 2. 49 = ö . 17, 660 17655 17,65 18 30 18, 5 ĩ8, 8 ; ö . . ö 1 16, So 16, So 1775 ĩs, 65 195 66 260 05 . ; ; . e / 18. 00 15, 90 19. 06 26 66 20 06 22.00 . ; . . w 16 65 16, 65 16, 565 16 56 1706 17 60 z i Goslar , 17,600 1806 15, O0 18.56 18, 56 26 06 ; s Kd 5) 18.06 1800 18.50 18 56 19, 00 19. 06 - . 5 eißen . wd * . . 16,50 17.50 18,00 18,20 P P ö JJ . 6 33 h. . . ö ö 7 1 e i. V. 1 . * 1 1 . 1 1 . / 9 9 ‚. . 1 9 . , 3 —⸗ 18, 00 Iĩ5, 65 ĩ d. S 18 86 28 513 18,32 18,68 16.2. . eidenheim . . . ? * * . eg. er. a . 21,20 21,20 9 191 21,20 20, 84 165. 2. ! , ö 18 80 18, 80 19, 15 19. 15 15.20 15.26 1 265 15, 1 19, 55 15.2. ö Saulgau. . 2 19,80 19 30 ö. . 66 1188 19.360 18, 80 165.2. J 1 ö 16, 00 18.20 19,46 260 00 20 20 21,00 366 7347 20, 10 260, 6] 16.2. * Bruchsal d . 3 2 1. 50 21,50 22.00 22, 00 . 9 3 Rostock 4 16 600 16, C6 26 ö. 60 960 16,00 ; . z Waren . 16, O5 16 65 16,30 16,30 1236 1556 16.25 16 20 19.2. 100 6 Altenburg . * . * 1 * . 18, 00 18,00 . . 18,40 18,40 . . . . * . * Arnstadt . * . . . 19,40 19,40 . . 1 1 P Safer. , . 1200 12, 8ᷣ 12,85 13, 65 13,65 14.50 1275 16 936 13, 28 13,99 15.2. . 66 ; J ö 1450 14,50 20 290 14,50 1450 16.2. ;. x k ö 14,80 14.80 15, 10 18, 10 15 306 16 365 ; . ; ö e. Flbing . w a. 2 14 30 14,80 15,56 165.565 43 664 1520 16,20 19.2. ; ! 1 4 ; ö. * 1756 17.56 2 35 17,50 1766 19.2. r ö K l 1700 17, o 17,50 1750 18. 00 18 00 25 455 17. 66 17, 49 15.2. z z , n ,, . . * t * * 1 * 1 * 2. * 5. 4 ö / 4 1 ) k ö ; . 2 15 60 15, 06 15.56 16, po 230 15,33 16,57 16. 2. ; z Stettin. J 1550 15 80 16, 60 16, 0 63 133 84 1351 16, 85 16, 40 19.2. e ö Greifenhagen . ö 6, ) . . ; . ,,: ::: , , , , , 2 targard i. Poownm. . . 5 14,40 4,50 4, 4,8 ö J ö 2. . x 5 2 2 13.56 15 66 1166 14 00 1446 14. 40 10 140 14,00 14a, 00 19.2. ; i Kolberg. . 1436 14706 14.30 16, 46 15.50 16 26 15 232 15. 43 16, 15.2. ; * Köslin 2 2. *. * * 14,20 1420 . 8 1460 14,60 34 480 1441 14,56 189. 2. 2 . k *. eat 14,00 14 00 2 8 10 146 14 0 ; ö. Rummelsburg i. 0mm. . 13,60 14,00 15 207 13, 80 14,25 8.2. ; w k 13 60 13. 60 14660 1466 1420 1420 65 561 13. 55 15 5J5. 18. 3. Lauenburg i. JPoobmm.. w 14,00 14,00 1440 1440 16 141 14,08 14775 19.2. 14 * Bromberg * . . . * * * . e,, . 15,80 15,80 16 50 16,50 * . * ö J 14 60 1460 1655,10 15, 16 15. 60 15 56 50 7665 1510 15,20 15.2. 1060 / . ; . . ö 11 ; 40 r ĩ ö . ö ö ö . blau JJ 15 86 iges i 1365 163 13 so 960 1600 161353 18.2. * Brie * . . . . k . 1 . . 15, 20 4 5 , . ) ö ö. Renn K ö 14 560 1456 14 50 14860 15,35 1533 1605 1682 1507 15,56 16. 2. x 1 ; 15 56 15.50 16 00 16, 95 16 16 16, 16 ; ; ; —x ; J . 4

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Gemerkunge n. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durcͤschnittspreit wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Gin liegender Strich (=) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. Berlin, den 24. Februar 1805.

van der Borgbt.

Kalferliches Statistisches Amt.

aIᷣPreuhischer Saubtag.

= Haus der Abgeordneten. 36 Sitzung vom W. Februar 1908, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau)

eber den Beginn der Sitzung ist in der vorgestrigen

k d. Bl. beg nt worden. ;

Pas Haus setzt die Beratung des Etats des Mi⸗ nisteriums der geist lichen, Unterrichts- und Medi⸗ snalangelegenheiten in dem Kapitel „Kunst und Kiffen schaf f fort.

Bei den Ausgaben zum Ankauf von Kunst⸗ werken für die Natio nalgalerie bringt

Abg. Henning (kons ] zur Sprache, daß in der Nationalgalerie Versuche mit lallweißen Wänden angestellt werden sollten; er halte nicht für würdig die Nationalgalerie als Versuchsobjekt zu benutzen, hie alten schönen Bilder verlören dadurch an Wirkung; von alters her eres Grundsatz, daß der Hintergrund etwag dunkler alg Luft und Haut . Der Redner fragt weiter nach dem Verbleih der alten Wagnerschen und Raczyngkischen a,,, die beide der Nationalgalerie ge⸗ schenkt worden seien. Er bittet, die Nationalgalerie wieder so berzuftellen, wie sie von ihren Königlichen Siiftern seiner Zeit gedackt worden ei, Befremden herursach? dor allem di. Annahme von Geschenken französischer, spanischer und anderer ausländischer Meifter, deren Qualität zudem zu wünschen übrig lasse und die in eine deutsche Nationalgalerie nicht hingingehörten. Der Leitung sei für die ausgezeichneten Leistungen der Menzel⸗ und der Jahrhundertautzstellung zu danken; noch dankbarer aber würde man fein, wenn die Nationalgalerie als ein Denkmal deutscher Bau⸗ funst des neunzehnten Jahrhundert geschlossen erhalten bliebe.

Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ angelegenheiten Dr. Holle:

Meine Herren! Der zur Beratung stehende Fonds des Tit. 33 sst lediglich zum Ankauf von Bildern deutscher Künstler bestimmt und sindet seine Verwendung nur mit Zustimmung der Landes kunst⸗ kommission. Schon deshalb glaube ich mich eines näheren Eingehens auf die Darlegungen des Herrn Vorrednert bei diesem Titel enthalten ju dürfen. Wenn der geehrte Herr Vorredner darauf hingewiesen hat, daß neuerdings in die Nationalgalerie mehrere Bilder französischer Künstler gekommen sind, so muß ich ihm darin zustimmen, daß die Nationalgalerie für die Pflege der deutschen Kunst bestimmt ist. Die Aufnahme ausländischer namentlich solcher typischen Charakters Bilder ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen Ihre Zahl wird jedoch stets in beschränkten Grenzen zu halten sein. Dafür ist im wesent⸗ lichen schon dadurch gesorgt, daß staatliche Mittel zu ihrem Ankauf überhaupt nicht zur Verfügung stehen. Wenn es dem jetzigen Direktor der Nationalgalerie gelungen ist, Donatoren zu finden, die ibm die Mittel gegeben haben, um eine Anzahl Werke französischen Ur⸗ sprungs zu kaufen, so wird auch hierdurch ein Verlassen des obigen Grundsatzes nicht bedingt. Im übrigen ist das Verhaltnis der aus—⸗ laͤndischen Bilder zu denjenigen einheimischen Ursprungs ein günstigeres als früher; denn es betragt jetzt nur 150ͤ0, während es früher bei Er⸗ öffnung der Nationalgalerie und in der für diese grundlegenden Wagenerschen Sammlung sogar 189 betragen hat.

Wenn weiter der Herr Vorredner darauf bingewiesen hat, daß manche Bilder nicht so hängen, wie er es wünschen möchte, so glaube ich, daß bei dem Besuch eines Museums ein jeder Besucher in der Bejiehung eigene Ansichten hegen wird. Bei der großen Fülle der Bilder und der außerordentlichen Beschränktheit des Raumes ergibt sich von selbst, daß nicht jedes Bild so hängen kann, wie es vielleicht der Direktor selbst wünschen möchte. Auch die Verschiedenheit der Auf⸗ fassung über den Wert der einzelnen Gemälde dürfte doch wahl in Betracht kommen. Ich will aber hierauf nicht näher eingehen, zumal die Art der Aufhängung bei dem Raummangel einem gewissen Wechsel unterworfen ist.

Auf die gestellte Anfrage möchte ich noch bemerken, daß die Raczynskische Galerie nach Posen in das dortige Kaiser Friedrich⸗ NMuseum gekommen ist.

Abg. Dr. Hauptmann (Sentr.) wünscht, daß der Staat mehr Mittel für die Denkmalpflege in der Rheinprovinz auswerfe. Bei der geo Fülle der rheinischen Naturdenkmäler müsse der Staat mit seinen Mitteln helfen.

Wirklicher Geheimer e, ,, . von Bremen weist auf die Mittel hin, die für diesen Zweck bereits im Etat enthalten sind.

Bei dem Fonds zur Unterhaltung der Srdbeben⸗ stationen in Königsberg, Breslau, Göttingen, Aachen sowie der Erdbebennebenstationen in Clausthal und auf Helgoland

weist

Abg. Dr. Wagner (freikons.) darauf hin, daß der Leiter der Erd⸗ bebenstation bei Breslau Dr. von dem Borne nicht mehr in der Lage sei, den Betrieb weiter ju leiten, wenn er nicht einen Zuschuß von etwa 2000 M erhalte; er habe bisher aus eigenen Mitteln 50 000 für die Station berwendet, man könne aber niemand jumuten, für

staatliche Zwecke dauernd solche Aufwendungen zu machen. Zu dem Zuschuß an die n, ,, für staats⸗ u e aftliche Fortbildung zur Abhaltung von staats⸗ wissenschaftlichen Kursen, 34 000 S (4000 M mehr als im Vorjahre), bemerkt Abg. Schiffer (n.): Ich habe wiederholt auf die Bedeutung

dieser Institution für die fraatgwissenschaftliche Fortbildung hinge⸗ wiesen und möchte heute anregen, ob nicht Garanfien 6 den Fort⸗ bestand derselben gegeben werden könnten, da die freiwillige Tätigkeit auch einmal erlahmen könnte. Wenn man auch nicht direkt an eine Verstaatlichung zu denken braucht, so kann doch wenigstens eine An⸗ lehnung an ian Institutionen in Erwägung gezogen werden. Jedenfalls ist eine organffatorische Maßnahme gerechtfertigt, um auf die Dauer den Bestand der staatswissenschaftlichen Fortbildungskurse iu gewährleisten. Ich begrüße deshalb mit Freude, daß der Fonds in ziesem Jahre erhöht worden ist. Das Publikum in den Kursen setzt sich aus allen Berufen n Die Vereinigung 3 auf alle Fälle in

erbindung mit dem Kultusminssterium bleiben, sse darf e . Als ein freier Verein loglöfen, denn das Ministerlum bat bei der grůndung und bei der Erhaltung dieser Institution immer mitgewirkt. Ih wünsche, daß das Verhältnis der Vereinigung zu dem Ministerium ficht nur erbalten bleibt, fondern sich immer mehr veistärkt, denn es besteht ein staatliches Interesse daran, diese für einen großen Teil der Beamten so nupliche n zu erhalten.

; Abg. Dr. Arendt (fr. kon 5: Ich babe auch wiederholt meine Be⸗ riedigung über das 3er e re, 1 die , e, der Staats nsssenschs Bei den heutigen

ftlichen Vereinigung auggesprochen. wirtschaftlichen und nn e. uf 24 müssen unsere Verwaltungs amen, auch gbfeltz der niderfltät eine Stätte haben, wo fie in bor gerũctem Alter ihre Kenntnisse von der sozialen Gesetzgebung und n wirtschaftlichen 1 aben vervollständigen können. Die Lösung, die e Has, gefunden hat, een und wir müssen dem Kultusministerium

e Art der Lösung dan fen. Ich habe die ernstesten Bedenken, und werden von meinen Freunden geteilt, daß die gere nimm, wenn z sich nicht in den Pänden deg Kultus minssterium;z befindet, 1 denselben Segen bieten könnte wie bisher. Insbesondere * ich davor warnen, elne Art freie Vereinigung an die

e der jetzigen Organisation ju setzen; sie muß vielmehr

immer organischer dem Kultusministerlum an tt werden. Auch äußerlich muß dokumentiert werden, daß die Staatswissenschaftliche Vereinigung unter der Leitung des Kultusministeriums steht, denn nur dann sind wir sicher, daß sie nicht auf politische oder soꝛialpolitische Abwege gerät. Wir können zum Minifterium das Vertrauen haben, daß der Wiffenschaft freie Bahn gegeben wird, aber in keiner Weise den Absichten, die ju Tage treten, ent egengekommen wird. Deshalb wünsche ich, daß auch in Zukunft die Vereinigung in engster Be⸗ ziehung zum Kultusministerium bleibt, und daß dieses die Ver⸗ antwortung dafür übernimmt, aber anderseits volle freie Verfügung vorbehalten wird. Dann werden diese Mittel sehr gut angebracht sein, weil es sich um wichtige staatliche Aufgaben handelt.

Abg. Dr. Krüger Marienburg (kons.) erklärt, . auch seine Partei es für geboten halte, daß die Staatswissenschaftliche Vereinigung unter der Leitung und der Verantwortung des Kultusministerlums bestehen bleibe.

Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ angelegenheiten Dr. Holle:

Meine Herren! Ich kann den drei Herren Vorrednern nur meinen Dank aussprechen für das freundliche Interesse, das sie der Verelni⸗ gung für staatswissenschaftliche Fortbildung in ihren Ausführungen bekundet haben. Ich stehe mit ihnen im wesentlichen auf demselben Standpunkt und habe ebenso wie mein Herr Vorgänger den lebhaften Wunsch, diese Vereinigung mit Rücksicht auf ihre bisherige vortreff liche Entwicklung zu fördern und ihr noch zu welteren Erfolgen zu verhelfen.

Da die Vereinigung vom Kultusministerium ins Leben gerufen ist, auch in ihren finanziellen Verhältnissen lediglich durch die seitens des Staats im Kultusetat verfügbaren Mittel getragen wird, da end⸗ lich die bisherige Organisation zu diesen ausgezeichneten Ergebnissen geführt hat, sehe ich keinen Anlaß, an dieser Organisation etwas zu ändern, und hoffe auch, daß bei der staatswissenschaftlichen Verelnigung darauf gerichtete Bestrebungen im Ernst nicht bestehen werden. (Bravo)

Bei dem Zuschuß für die Kunst- und Kunst— gewerbeschule in Breslau polemisiert Abg. Dr. Wagner (fr. kons.) gegen Angriffe, welche der Abg. Hammer bei der Beratung des Etats der Handels⸗ und Gewerbeverwaltung egen dieses Institut und dessen Leiter gemacht hat. Der Abg. . der von ihm darüber verständigt sei, daß seine Ausführungen eute eine Erwiderung erfahren würden, der aber nicht anwesend zu sein scheine, habe damals den ganzen Winter seines Mißvergnügens über den Direktor der Kunstschule ausgebreitet. Herr Hammer habe zwar von dem Breslauer Kunstgewerbemuseum gesprochen, aber die Funstschule gemeint. Diese habe eine Augstellung veranstaltet, auf welche gewiß zahlreiche Kollegen durch das originelle Plakat aufmerksam gemacht worden seien; auf dieser Ausstellung sei auch ein vollständig ausgestattetes Amtszimmer ausgestellt gewesen, welches der Gegenstand der Ausstellungen des Kollegen Hammer geworden sei. Herr Hammer habe angebliche Aussprüche des Direktors zitiert, die von diesem nie⸗ mals getan seien; er habe ferner gegen die Anlegung von Werkstätten sich ausgesprochen. Die Anlegung dieser Werkstätten, ohne die eine Weiterentwicklung des Kunstgewerbes nicht möglich sei, sei vorher von den Vertretern des Kunstgewerbes in Breslau sehr lebhaft befür⸗ wortet worden; später hätten sich einige davon beschwert gefühlt, und deren Stimme sei durch Herrn Hammer hier zum Ausdruck gekommen. Mit Unrecht habe sich Herr Hammer gegen den angeblichen Dualismus der Anstalt gewendet; die Breslauer Anstalt sei in erster Linie Kunst⸗ schule, also künstlerische Anstalt, und erst in zweiter Linie für das Kunstgewerbe bestimmt. Jedenfalls wolle man in Breslau die Kunst—⸗ schule behalten. Gegen eine vollständige Kunstakademie werde sich ja die Stadt gewiß nicht ö denn ein Bedürfnis sei dazu vor⸗ handen, aber vorderhand sei man noch nicht so weit; die vorhandenen Malunterrichtekräfte seien sehr tüchtige und ausgezeichnete Männer. Ebenso solle dem Verlangen nach Ueberführung der Kunstschulen in das Ressort des Ministeriums für Handel und Gewerbe nicht statt⸗ egeben werden; 2 Hammer solle vielmehr die auf Erhöhung des andeskunstgewerbefonds gerichteten Bestrebungen unterstützen. Abg. * mmer (kons.), der hierauf das Wort erhaͤlt, ist nicht anwesend. Die Ausgaben für die Kunstschule in Breslau werden be⸗ willigt, ebenso ohne Debatte die Ausgaben für die Akademie

der Wissenschaften. . 1

Damit ist das Ordinarium der Ausgaben für Kunst und Wissenschaft erledigt.

Im Extraordinarium befindet sich u. a. eine 6. Rate von 1280 0090 S zum Neubau der i e. der Universitäts⸗ bibliothek und der Akademie der Wissenschaften. Die Budget⸗ kommission beantragt, von diesem Posten den Betrag von h20 009 M6 abzuzweigen und unter besonderem Titel als erste Rate für den Ankauf und die bauliche Ausgestaltung der Villa Bonaporte in Rom zu bewilligen.

Der Referent teilt mit, daß es sich hier allerdings um ein etwas ungewöhnliches Verfahren gegenüber dem Etat handele; , d. sei festgestellt worden, daß das in letzter Stunde erfolgte Angebot der Villa ein sehr günstiges sei und der Ankauf zwei dringenden Be⸗ dürfnissen abhelfen werde. Einmal könne der preußische Gesandte beim Päpstlichen Stuhl in Rom keine Wohnung bekommen, ander eits müsse man für eine bessere Unterbringung der Studien halber in

om weilenden deutschen Künstler sorgen; andere Nationen seien in dieser Hinsicht weit besser eingerichtet. An das Angebot sei der Offerent nur bis zum 1. April gebunden, es sei daher die Erledigung der Angelegenheit bis zu diesem Termin sehr wünschenswert.

Ohne Debatte beschließt das Haus nach den Anträgen der Kommission und bewilligt auch die übrigen Posten dieses Extraordinariums.

Zur Vorbereitung eines Neubaues eines hessischen Landesmuseums in Cassel werden 10 000 6 gefordert; die Gesamtkosten sind auf O00 M veranschlagt.

Abg. Dr. Schroeder ⸗Cassel (n.): Ich habe schon seit einer Reihe von Jahren hier die Ansicht verireten, daß die außerordentlich wertvollen Sammlungen in Cassel außerordentlich schlecht und un⸗ zureichend untergebracht sind. achdem diese Sammlungen in den Besitz des preußischen Staates übergegangen sind, hat kae; auch die Verpflichtung, für eine angemessene Unterbringung zu sorgen. Die Stadt Cassel hat nun den Bauplatz für dieses neue Museum zur Verfügung gestellt. Dieser hat einen Wert von 465 000 , das ist ungefähr die Hälfte dessen, was der Staat dafür aufwenden soll. Der preußische Staat kommt hierbei also sehr gut weg. Ich möchte bitten, daß das hessische Landesmuseum in einer. Weise gebaut würde, die der 2 der Sammlungen entspricht. Der preußische Staat kommt damst nur seiner Verpflichtung nach.

Beim Kapitel des technischen Unterrichtswesens,

und zwar bei den , g. bemerkt

bg. Dr. Beumer (n.): Ich habe in der Budgetkommission auf die Erwerbstätigkeit der Professoren an der Technischen Hoch⸗ schule in Charlottenburg hingewiesen. Der Minister hat mir darauf eine völlig korrekte und mich in bohem Grade erfreuende Antwort 6. eben. Er hat zunächst mein Einverständnigs dafür vorautgesetzt, die Profefforen an den . Hochschulen mehr als andere Professoren auf den Zusammenhang mit der Praxis hingewiesen selen, und daß ihnen infolgedessen gestattet sein müsse, auch praktisch tätig ju sein; wo aber in einer übertriebenen Weise eine Erwerbstätigkeit der Professoren erfolge, da werde er Remedur schaffen. Ich war mit dieser Antwort . zufrieden. Dann aber erhob einer der Kommissare des Ministers, bejweifelte einige meiner Angaben und sprach von Uebertreibungen. Ich erwiderte sofort, daß ich die Angelegenheit

im Plenum zur Sprache bringen würde. Der Vorwurf der Uebertrelbung ist für einen 6 einer der schwersten, den es geben kann. Ich habe mir einen solchen Vorwurf bisher in meiner Tätigkeit im Landtage und Reichstage niemals zugezogen. Ich hahe stets das Wort beherzigt: wo du nichts weißt, halte das Maul! Ich werde dem Kommissar beweisen, daß ich nicht übertrieben habe, daß dagegen seine Angaben unzutreffend sind. Ich tue das aus ade f, Gründen im Interesse der Technischen Hochschule in Charlottenburg und ihrer akademischen Jugend und im Interesse der deutschen Industrie, insbesondere des deutschen Maschinenbaues. Es handelt sich hier um dag System Riedler, das eine geradezu erschreckende Ab= wanderung der Studierenden des Maschinenbaufachs von der GChar= lottenburger Hochschule zur Folge gehabt hat. Meine Informationen stammen durchaus nicht aus der Quelle eines einzelnen r ger, sondern aus den Kreisen zahlreicher Schüler der technischen Hoch- schulen und aus zahlreichen Maschinenbauanstalten. * be⸗ d,, selbstverständlich nicht, die Hochschule in Chatlotten- burg irgendwie zu schädigen, im Gegenteil, ich beabsichtige, ibr und der akademischen Jugend zu nützen, indem ich eine Besserung herbeizuführen wünsche da, wo sie not tut. Ich bin der letzte, der die große Bedeutung des Herrn Geh. Rats Prof. Riedler unterschätzt. Aber gerade deshalb bedauere ich doppelt, .. der ge⸗ nannte Herr mehr und mehr den richtigen Maßstab für seine Be- deutung im Verhältnis zu der Bedeutung anderer Männer der tech⸗ nischen Wissenschaft zu verlieren und eine Herrschaft anzustreben cheint, die nirgends weniger angebracht ist als auf dem Gebiete der echnik. Wenn irgendwo Unfehlbarkeit nicht anerkannt wird, so . auf dem Gebiete der Technik. Professor Riedler bildet seine

chüler in ganz einseitiger Weise oder hauptsächlich, will ich einmal sagen, in der konstruktiven Richtung aus, während auf anderen e . gleichzeitig hoher Wert auf die für den Maschinen⸗

u nicht zu entbehrende wissenschaftliche Grundlage der Mathematik, Physik und Mechanik gelegt wird. Die Durchführung des Systems Riedler hat einen geradezu erschreckenden Abgang aus der Abt. II der Charlottenburger Hochschule zur Folge . sie ist von 2026 Studierenden im Jahre 1901 / 02 auf 789 im Jahre 1907/08 zurückgegangen. Es ist nicht richtig daß ein Rückgang auf allen technischen Hochschulen eingetreten sei. Nach einer Tabelle, die ich dem Minister zur Ver⸗ fügung ftelle, betrug die Verminderung in den letzten 10 Jahren in . 11,2 0/9, in Braunschweig 22,5, in Siuttgart 10,7, in

harlottenburg 38,600 Dagegen bat die Ziffer zugenommen in Darmstadt um 9,?, in Dresden um 28,9, in München um 26,6, in Karlsruhe um 4309. Das sind Zahlen, die ganze Bände sprechen. Die Studierenden des Maschineningenieurfaches wandern von Charlottenburg aus und gehen nach Karlsruhe usw. Das System Riedler bat Fiasko gemacht, weil die Industriellen die in einseitig konstruktiver Richtung ausgebildeten Ingenieure nicht mehr haben wollen. Der Leiter einer der größten Maschinen und Schiffs werftanstalten hat mir in einem ausführlichen Telegramm aus St. Petersburg darüber Mitteilung gemacht. Ich bringe dieses Telegramm nicht zur Verlesung, weil ich durch die öffentliche Mit⸗ teilung der herben Kritik dieser Zustände die Charlottenburger Hochschule nicht schädigen will, ich stelle aber das Original dem Minister zur Verfügung und konstatiere nur, daß diese große Maschinen⸗ bauanstalt und Schlffgswerft seit Jahren Studierende des Maschinen.« ingenieurwesens der Charlottenburger Hochschule nicht mehr annimmt,

sondern mit Vorliebe solche aus Karlsruhe, Hannover und Zürich. Geheimer Rat Riedler drebt nun den *r um und sagt, diese Nicht verwendung der akadenmisch gebildeten Maschineningenieure beruhe

darauf, daß das deutsche Maschinenwesen mehr und mehr dazu über- gehe, überhaupt nur noch wenige akademisch gebildete Ingenieure zu bescäftigen, daß es sich vielmehr mit Technikern behelfe. Das k durchaus unzutreffend. Dazu ist der deutsche Maschinenbau viel ju intelligent und aus dem ureigensten Interesse bestrebt, nicht nach einem so törichten Rezept jzu arbeiten. Von den Labora— torlen in Charlottenburg sollen var den Forschungen der Pro⸗ fessoren dienen. Ich möchte den Minister bitten, einmal ermitteln zu ier was an Forschungen aus diesen vier Laboratorien veröffentlicht ist, und davon dem Hause Mitteilung zu machen. Das Haus hat 227 000 M für das Laboratorium für Verbrennungs⸗ maschinen bewilligt, nachdem sich Geheimer Rat Riedler erboten hafte, diesem Laboratorium Maschinen im Werte von 138 500 M zum Ge—⸗ schenk zu machen. Ich habe in der Kommission nicht verstanden, was der Kommissar in bezug auf diese Maschinen mir erwidert hat. Die Antwort lautete etwa dahin, daß diese Maschinen nicht rechtzeitig hätten fertig sein können. Ich frage jetzt ausdrücklich: enthält das be⸗ treffende Laboratorium Maschinen im Werte von 138 500 , und welche Maschinen sind das? Eine Antwort darauf liegt auch im Interesse der Steuerjahler. Bei der Schiff smaschinenbauabteilung bestehen ebenfalls Klagen. Geheimer Rat Riedler möchte gern alles haben. Charakteristisch war die Aeußerung des Kommiffars in der Kommission, eigentlich sei der Absturjz im Maschinen. ingenieurwesen von 2026 Studierenden auf 789 gar nicht so un⸗ willkommen, da 2026 Besucher für eine Abteilung zu viel seien. Ich erkenne das an, aber warum hat man nicht die Abtei- lung rechtzeitig in jwei Abteilungen geteilt? In den Schiffbau— kreisen sagt man, der Einfluß des Geheimen Rats Riedler habe dies verhindert. 33 übergehe die r ob nicht eine Verminderung der tudierenden des aschineningenieurwesens wünschenswert ist; aber solange so viele Besucher da waren, wäre eine jweite Abteilung nötig gewesen. Bezüglich der Schiffsmaschinen. kunde bin ich zwar durch den Minister beruhigt; aber ich muß doch darauf aufmerksam machen, wie die Abteilung für Schiffsmaschinenbau in Charlottenburg bisher behandelt ist. Von den gesamten Mehr⸗ ausgaben von 1902 bis 1908 entfielen auf die Abteilung für , . 36,55 ½, für Schiffbauingenieure nur It7 6. Bei der zunehmenden Bedeutung unseres Schiffbaues bitte ich den Minister, nach dem Rechten ju sehen, damit diese m,. . nicht weiter geht. Ich hoffe, daß er nfolge seines früheren Amtes dieser daß besonderes Interesse entgegenbringt. Zum Bewelse, wie ich mich über die Sache in formiert habe, kann ich eine Erklärung von drei erstklassigen Maschinenbauanstalten und Schiffswerften vorlegen, worin sie erklären, daß nach ihrer Ansicht der Unterricht im Sr fn, , , von dem Schiffbau organisch nicht zu trennen ist, und daß die auf Fortschritte im Schiffsmaschinenbau gerichteten Bestrebungen be⸗ rechtigt sind und Förderung von Staats wegen beanspruchen können. Ge⸗ heimer Rat Riedler hat dem deutschen Maschinenbau den unberechtigten Vorwurf gemacht, daß er nicht genügend akademisch gebildete Ingenieure beschäftige, sondern minderwertige Kräfte. In einem Vortrage hat er u. a. behauptet, daß die technischen Schulen ihre Aufnahmebedingungen heraufsetzten und bestrebt seien, Hilfskräfte für die Industrie heran- zubilden, während ihnen lediglich die Berufsausbildung von Hand- werkern und Werkmeistern zuzuerkennen sei. Die Fülle von Ungerechtig⸗ keit in diesem Vortrag ist von dem Verein der deutschen Maschinen—⸗ bauanstalten in dessen Mitteilungen zum Gegenstand der Besprechung emacht, und ich verweise der Kürze halber auf diese Widerlegung, n deren Ernst die hervorragenden Männer bürgen, die diesen Verein leiten. In diesen Publikationen hat der Verein der deutschen Maschinen⸗ bauanstalten festgestellt: Erstens die Industrie und Maschinen⸗ industrie braucht erheblich mehr Techniker als Ingenieure; jweitenz eine Abneigung gegen die Anstellung von Ingenieuren besteht in der

dustrie nicht und darf nicht bestehen, wenn nicht die Industrie ch selbst schädigen will; drittens die Gehaltsfrage ist ohne Einfluß auf das zahlenmãßige Ver hal inis der Ingenieure in der Industrie. Be⸗ zũglich des n ff Unterrichtswesens wünscht der Verein, daß außer den technischen Schulen besondere Schulen für die Ausbildung der Techniker und Werkmeister errichtet werden, sowie daß die mittleren technischen Schulen für Werkmeister nach einheitli Ge sichtspunkten einzurichten sind, und daß die Bestrebungen, den Arbeits. plan der technischen Mittelschulen über das ihnen zuträgliche Maß auszudehnen und sie den technischen Hochschulen zu nähern, besondert zu bekämpfen sind. In dem letzteren Punkt ist auch der Handels. minister mit mir einig, daß nämlich diese Schulen über ihr Lehrziel nicht hinausgehen dürfen, weil sie Unteroffiziere für die Industrie