4 . Sũdwestafrika), etwa 70 Km sũdöstlich von Tire mf = e n, f k — worden, deren sich auf die Annahme und Auggabe von gewöhnlichen und
8 eingeschriebenen Briefsendungen
—
be nach der britischen Kolonie Barbados
Briefe mit zum Höchstbetrage von 8000 Æ (bisher
können von jetzt ab 2400 Æ versandt werden.
Nach Britisch⸗Neuguinea (Papua) sind hinfort Postanwei⸗ sungen bis 20 F 85m (410 A julãssig. Die Gebühr beträgt 30 8 für je 20 AÆ
Theater und Musik.
Kammerspiele des Deutschen Theatert.
Alle Versuche, des Aristophanes Stücke auf der modernen Bühne zu neuem Leben zu erwecken, dürften vergeblich sein. a aller Genialität, die in ibnen, übermütig bis zur Frechbeit, sprübt, sind sie so sehr Gebilde ihrer Zeit, daß nur der des griechischen debens und der griechischen Sprache völlig Kundige den Reiz, den fie ursprünglich ausgeübt haben müssen, einigermaßen nachempfinden kann. Keine Ueber- setzung vermag ihn im entferntesten wiederzugeben, gan abgeseben davon, daß wohl jedes Aristopbanische Stück gelegentlich von Dingen spricht, die fich nur auf griechisch sagen lassen.
Die Lysistrate“⸗Aufführung, die gestern in den Kammer—⸗ svielen jum ersten Male geboten wurde, gab wieder einen Beweis hierfür. Direktor Reinhardt batte eine Bearbeitung des Stücks von Leo Greiner gewäblt, obwobl jene von Wilbrandt in jeder Benle hung den Vorzug vor ihr derdient. So frei auch Wilbrandt mit dem Ter: des Originals geschaltet hat, er bat den Kern der Dichtung un— angetastet gelasfsen, und wenn er mit dramatischem Takt den Gefüblgumschwung der getrennten Männlein und Weiblein von Athen in den Mittelpunkt der Handlung stellt, so tut er dag in einer für uns genießbaren, d. b. gemilderien Form. Greiner geht mit dem Original völlig willkürlich um. Die sebr derbe, aber dech natürlich naipe Erotik des Aristophanes verjerrt er obendrein zu Liebegraserei und schwüler Sinnlichkeit. Vielleicht bat gerade dieser Umstand seine Bearbeitung besonders geeignet füũr die Kammerspiele erscheinen lafsen; und doch konnte auch ein von jeder
üderie völlig Freier sich von Einjelbeiten der gestrigen
ufführung nur abgestoßen fühlen. So wirkte das Brustgehüpfe der Männer im letzten Akt nicht komisch, sfondern lediglich widerwaͤrtig. uf die sienische Ausstattung war selbstverstãndlich die allergrößte Mühe und Sorgfalt verwendet, und so boten sich denn dem Auge Bilder von berückender Farbenpracht und feinfübliger Durchbildung bis in die kleinfte Einjelheit. Und dennoch war diese prächtige und schöne Insienierung wieder ein augenfälliger Beweis für die geradejn brutale Rücsichtelosigkeit, mit der die Reinbardtsche Inszenierungskunst ausschließlich auf äußerlich prächtige Bilder binarbeitet. Man sollte meinen, das alte Athen, wie es einst tatsächlich in Licht und Farben gestrahlt, hätte dankbare Bühnenbilder geben können. Nein. Als bobhe Burg Athens fchislert⸗ in Perlmutterglanz; Silber und Gold ein rhantaftischer Aufbau, lediglich darauf berechnet, einen glitzernden Hinter grund für die Schar der Athenerinnen zu bieten, die, in dünne, lose, in allen Farben des Regenbogens schillernde Seidengewaänder gefteckt, wie ein Flug Kolibris vor ihm auf.! und abwogten. Ein schöner An blick für ein farben frobes Auge; nur unwahr und zudem ermüdend auf die Dauer. Das Publikum nahm die Darbietung ziemlich zurückbaftend auf. Die durch wei Stunden gedehnte Lysistrate des Herrn Greiner schien es 9 der Umarbeitung ins Schwül⸗orgiastische nicht recht zu fesseln; ein Schicfal, das die echte Lysfftrate des Ariflophanes wahr= scheinlich geteilt hätte.
Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspiel haus.
Das Schauspiel Lo komotivfübrer Claußen“, mit dem Antertitel Im. Dienste des Verkehrs, von Ernst Erik Sberhart fand gestern bei seiner ersten Auffübrung bei dem sehr erwartungsvoll geftimmten Publikum eine freund⸗ liche Aufnahme. Lediglich als dramatische Dichtung betrachtet, von der rücsichtelosen Tendenz, die das Stück verfolgt, losgelõst, wird man dem Werk kaum größere Bedeutung beimessen können. Daiu fehlt der Arbeit vor allem die dramatische Bewegung. Alle bedeutenden Ereignisse, die verhängnisboll in das Leben des Lofomotiv- führers Claußen eingreifen, bleiben dem Bühnenbilde fern; sie lassen nur schwarze, gleichförmige Schatten auf den trübseligen fjentschen Hintergrund fallen. Des armen Claußen Tochter Kati, deren Geschick dem Vater den Geist trübt, ruht schon von allem Erdenleid aus, wann das Schauspiel anhebt; der folgende Eisenbahnunfall und die Gerichte⸗
8 24 . Kö
verhandlung, die das Schicksal des ückllichen Mannes . zie fe dl , e, de, Bübne . fo fuinen . lagen und 6 Entrũstungsausbrũche nur alljuoft die Sene. Die stark tendenziöse Färbung der Handlung beeinflußte auch die ganz gut ren n, Bũhnenfiguren 3 ie einfache all elich Linle erschlen nur ju oft verschoben oder gar perierrt. So entsagunggvoll und pflichttren die eine Partei bandelt, so leichtfertig und gewisfenlos geht die andere Seit? vor. Im übrigen sich die Dichtung stark beeinflußt von der realiffischen Richtung, die besonderen Werl auf eine möglich naturgetreue Milieu⸗ schilderung leg; neu war indessen der behandelte Gegenstand, das Wefen des inneren Eisenbahndienftegß, das Leben und Treiben der 8 Streckenwärter, Werkftattenarbeiter, welche sich um die upt⸗ person, den Lokomotivfũhrer gruppieren; sie alle erfuhren eine breite sienische Ausmalung, über der die eigentliche andlung fast vergessen wurde. Wenn man von dieser oft gelungenen Klein kunft, die eine scharfe Beobachtungsgabe für die Ginzelbeiten des alltãg⸗ lichen Lebens bekundet, absteht, werden bedeutfame dichterssche oder dramatische Vorjüge in diesem Stück nicht mit Sicherheit ju entdecken sein. Dle Aufführung dagegen unter der Spiel- leitung Rudolf Lettingers war tadellos und bolte mit glũck⸗ lichem Griff manche Bühnenwirkung heraus. edrich Holthaus derkörperte den Titelhelden in schlichter, manchmal fogar in ergresfender Weise; um diese Hauptfigur schart sich eine große Zabl gleichwertiger Bühnengestalten, die alle vortreffliche Vertreter fanden; man 2. fast jeden Mitwirkenden beim Namen anführen, um ihnen allen einzeln nach Gebühr Anerkennung zu jollen. Sie alle leiftfeten Vor- treffliches im stimmungsvollen Zusammenspiel, und ihnen hatte der Verfasser die freundlichen Hervorrufe mit zu verdanken, die ihn wieder⸗ holt auf die Bühne nötigten.
—
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, Aida“, mit Fräulein Rose in der Titelrolle, wiederholt. Den Radames singt Herr Bachmann, die Amneris Frau Goetze, den Amonasro Herr Berger, den Ramphig Herr Knüpfer, den König Herr Griswold. — Im choreographischen Tell sind die Damen Urbanska und Kierschner mit größeren Aufgaben betraut.
Die Schwestern Grete, Elsa und Berta Wiesenthal, die in Wien als Tänzerinnen in einer Reihe von Matineen mit unge⸗ wöhnlichem Erfolg aufgetreten find, veranstalten in den Kammer spielen des Deutschen Theaters jwei Vorstellungen, von denen die erste am Mittwoch, den 4. März, die zweite am Sonnabend, den 6 stattfinden wird. Der Beginn ist jedesmal auf 47 Ühr fest= gesetzt.
Das Lessingtheater bringt am nächsten Mittwoch eine Neu= einstudierung won Arthur Schnitzlers Einakterreihe Tebendige Stunden“, mit den Damen Ella Gabri, Grete Hofmann, Irene Triesch und den
erren Albert Bafsermann, Bruno Decarli, Karl Foreft, Sermann . Paul Marx, Emanuel Reicher, Kurt Stieler in den uptrollen.
Der andauernde Erfolg der Operette Der Opernball‘ hat die Direktion des Neuen Operettentheaterg bewogen, diese Operette nach dem neuen Heim mit hinüber zu nehmen. Mit dein gestrigen Tage endete das Gastspiel im Berliner Theater; das neue Paus (Schiffbauerdamm 25) wird mit dem genannten Werk am 5. März eröffnet werden.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, 28. Februar 1908.
Die Stadtverordneten hatten sich in ihrer Sitzung mit dem schon mehrfach zurückgestelsten Antrage der Stadtpy. Barth und Genossen, betreffend die Gas— juführung in den derschiedensten Staditellen, zu befassen. Der Antrag kemängelte, daß seit längerer Zeit die Gaszuführung in den verschiedensten Stadtteilen unzureschend sei, und ersuchte den Magistrat um Auskunft, welche Maßnahmen er zu ergresfen . denke, um diesem Uebelstande abruhelfen. Begründet wurde diefer An⸗ trag bon dem Stadtv. Barth. Seitens des Dejernenten des Magistrats, Stadtrats Namglau, wurden die gerügten Fehler auf technssche Ge, keiten zurückgeführt. Die Versammlung fühlte sich durch die er— haltene Auskunft befriedigt und verließ diesen Gegenftand der Tages⸗ ordnung. — Eine längere Aussprache 6 ein Antrag der Stadt vv. Dr. Arons und Gen., betreffend die chtung flädtischer Krippen und Kindergärten. Vom orberatenden Augschuß war der Antrag ab⸗ gelehnt, jedoch von der sozialdemokratischen * wieder aufge⸗ nommen worden. Er wurde von dem Stadt. Wurm begründet, fand aber in der Versammlung sehr wenig Entgegenkommen. Dlefe sfellte sich
gestrigen
auf den Standpunkt des Ausschusses. — Die ff
ordnung stehende Vorlage: Grundsätze für die An
und Besoldung des error; an den Fach-
schulen · wurde vom Stadtschulrat Michaelis mit
varfiellung des Entwicklungs ganges und Standes
schulwesens eingeleitet. Von den Stadtpv. Dr Gl
Rosenow wurden einige wesentliche Punkte dieser
und die Ueberweisung an einen Ausschuß beantrags. Die Versamm. lung beschloß in diesem Sinne. Im übrigen wurde noch eine Reihe von Vorlagen, darunter Bauenfwürfe mit sehr großen Koften. ansätzen, erledigt. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
Kiel, 27. Februar. wurde heute mittag für Profeffor Dr. von Esm
(W. T. B) In der St. Nikolaikirche heimen Rat, ju der
Sarg war vor dem Altar auf. den Bannern der farbentragenden wie jahl reicher
Dessau, 28. Februar. Amtlich wird gemeldet: Am 27. d. M., 4 Uhr 98 Minuten Nachmittags, ent gleist en bei der Durchfahrt des n, ,,, 7512 von Roßlau nach Cöthen am Süd- ende des Bahnhofs Dessau 13 Leere Güterwagen. Die Ursache ist noch nicht festgestellt. Personen sind nicht verletzt. 109 Wagen wurden stark beschädigt. Beide Hauptgleise bon und näch Cöthen und das Hauptgleise Dessau = Bitterfeld wurden gesperrt. Die Reisenden bei den Personenzügen 681 und 682 von und nach Cöthen mußten an der Unfallstelle umsteigen. Der e, von und nach Bitter⸗ feld wurde nicht gestört. Das Gleis Dessau— Bitterfeld war 5 Uhr dõ Minuten Nachmittags und das Gleis Mten Dessau S Uhr 10 Minuten Nachmittags wieder frei. Das Gleis Dessau — Älten wird vorzus. sichtlich am 28. d. M. Morgens wieder betriebzfaͤhig sein. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Straßburg, 27. Februar (W. T. B) Laut Mitteilung der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbeben forschung wurden dort die beiden großen sfeismischen StSrungen? am“ 11. und 155, Januar auf drei Beben jurüczeführt, deren Epijentren im ersteren Falle in einer Entfernung von 9860 Km von Straßburg südlich von Japan angesetzt wurde, im letzteren in 9g5560 Em Abstand in Japan selber, Nachrichten, die der Hauptstation vom Kasserlichen Sheral= konsulat in Jokoham ag zugegangen sind, bestätigen diefe Berechnungen. Das Beben vom 11. Januar erschütterte die ganze Westhälfte der Insel Formosg um 4 Uhr 35 Minuten Morgens in elner Stärke von J — 8 der Skala Rossi⸗Forel. Das japanische Beben vom 15. Januar hatte ein Haupischüttergebiet im nördlichen Teile der Hauptinsel und reichte in derfelben Stärke von Grad 7 üdwarts bis Jokohama. Der Hauptstoß erfolgte 1 Uhr 57 Minuten Nachmittags.
Paris, 28. Februar. (W. T. B) Im Militärgefängnis zu Amiens meuterten die Sträflinge und zertrümmerten die Einrichtung der Werkstätte; sie bedrorten auch die Wächter. Gendarmerie und Jäger mußten aufgebofen werden, um die Ordnung wiederherzuftellen. Die Meulerer ergaben sich aber erst, nachdem sie mit einer Feuerspritze bearbeitet worben waren.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
e : „/./..../-4 Tr ————— — Zirkus Schumann. Sonnabend, Abends 71hr:
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Dpern⸗ baus. 56. Abonnementsvorstellung. Dienst. und 3 sind aufgehoben. Aida. Dyer in 4 Akten
Sevilla.
Bildern) von G. Verdi. Tert von Antonio bislanzonl, für die deutsche Bübne bearbeitet von Julius Schanz. Mustkalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister Blech. Regie: Herr Regiffeur Dahn. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 77 Uhr.
Schauspielhaus: Geschlossen.
Sonntag: Opern haug. 57. Abonnements vorstellung. Dienst und Freirlätze sind aufgehoben. Salome. Drama in einem Aufjuge nach Oskar Wildes gleich · namiger Dichtung in deutscher Uebersetzung von 6 Lachmann. Mustk von Richard Strauß.
nfang 8 Uhr.
Schauspielbaus. 50. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätz: sind aufgeboben. Die Raben. steine rin. auspiel in 4 Akten von Srnst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.
Neueg Operntheater. Nachmittags 2 Uhr: Auf Aller höchsten Befebl: Vierte Vorstellung für die Berliner Arbeiterschaft. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufjügen von Karl Niemann. Die Billette werden durch die Zentral. stelle für Volkswoblfahrt nur an Arbeiter vereine, Fabriken usw. abgegeben. Gin Verkauf an einjel ne Personen findet nicht statt. — Abends 77 ühr 88. Billettreserve az. Dienst⸗ und e, sind aufgehoben. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 3 Aufjügen von Rossini. Dichtung nach Beaumarchais von Cesar Sterbini, überseßzt von Ignaz Kollmann.
Dentsches Theater. Sonnabend: Die Rauber. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Was ihr wollt. ammerspiele.
Sonnabend: Lysistrata. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Lysistrata.
Aenes Schanspielhaus. Sonnabend, Nac—⸗ mittags 3 Ubr; Aufführung der Opernschule des Sternschen Konservatoriums. Vorher: Szenen aus Troubadour. — Abends 8 Uhr: Wolkenkratzer.
Cessingtheater. Das Tal des Lebens.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Rosenmontag.— Abends 8 Ubr: Das Tal des Lebens.
Montag, Abends 8 Uhr: Hedda Gabler.
gebbeltheater. (Königgrätzer Straße 57158) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Andere.
Schillertheater. O. (GBallnertheater) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Auf der Sonnen seite. zuftspiel in 3 Aufjügen von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Kaiserjãger. — Abends 8 Uhr: Reiterattacke.
Montag, Abends 8 Uhr: Der Revisor.
Charlottenburg. Sonnabend. Abends 8 Uhr: Der rote Leutnant. Eduard Goldbeck und Hermann Kienzl.
Sonntag, Nachmittage 3 Ubr: Der Richter von
alamea. — Abends 8 Uhr: Kaiser und Galilãer.
rster Teil: Cäsars Abfall.
Montag, Abends 8 Uhr: Auf der Sonnenseite.
Thenter des Wellens. (Station: Zoolonischer Garten. Kantstraße 12) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum.
Sonntag und folgende Tage: Ein Walzertraum.
Custspielhaus. (Briedrichstraße 236) abend, Abends 8 Uhr: Paune. Sonntag und folgende Tage: Panne.
Der Barbier von
von M. Schönau.
Sonnabend, Abendz 8 Uhr: Hierauf: Der selige Octave.
Der selige Octave.
Thaliatheater.
Mustk von Paul Lincke.
— meine Frau.
Schauspiel in 3 Akten von
Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Ubr: Tiefland.
Residen theater. (Direttion: Richard Alexander) Sonnabend, Abends 3 Ubt: Bibi! Schwank in 3 Akten von de Gorsse und de Marsan. Deutsch (Bretillot: Richard Alexander)
Sonntag und folgende Tage: Bibi!
Sonnabend,
Gastspiel von Alexander Girardi. Immer oben auf! Posse mit Gesang in 3 Akten bon Kren und Buchbinder. Gesangsterte von Alfred Schõnfeld.
Senntag und folgende Tage, Abends 8 Uhr: 23 von Alexander Girardi. Immer oben au
Trianontheater. ( Jeorgenstraße, nahe Bahnhof . Sonnabend, Abends 8 Uhr: Baron
Sonntag und folgende Tage: Baron Toto. Sonntag. Nachmittags 3 Ühr: Fräulein Josette
XXIII. Grande sSoirse High- Life. Refisto, dg elettrische Natsel. Kunstradfahrer⸗ truppe Klemm und das neue Riesenprogramm. Um 83 Uhr: Amerika. ᷣ
Sonntag:; Zwei Vorstellun gen: Nachmittags 36 Uhr und Abends 71 Uhr. Nachmittags: Die lustigen Heidelberger mit der Regenssene. In beiden Vorftellungen: Reststo, das elełktrische Rätsel. Nachmittags ein Kind frei, weitere Kinder zahlen halbe Preise.
k ᷑ —kdusiba““t—̃ᷣ Familie nnachrichten.
Verlobt: Frl. Margarethe Grosse mit mann Brung Stieler von Heydekampf (Oscherg. leben). — Fil. Gertrud Eberhardt mit Srn. Fabrilbesitzer Erich Quincke (Berlin).
Geboten: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗ und e n. Kordvahr (Hildesheim). — Hrn. don Bock⸗Lachmes (Dargauj.
Gestorben: Hr. Geheimer Postrat Fritz Perrsitzk⸗ e n, — Hr. Geheimer Regierungsrat, Pro- essor Dr. Adolf Kirchhoff (Berlin). — Hr. Medininalrat und Kreisarzt Dr. meb. Heinrich Meinhardt (Anklam). — Hr. Kommerzienrat Ludwig
Hierauf:
Abends 8 Uhr:
Konzerte.
schmidt.
Sonn⸗
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tonzert von Marie Hegner (Rlapiery mit dem 1 ischen Orchester. Dirigent: Dr. Ernust
ald.
Saal Bechllein. Sonnabend, Abende 73 Uhr: Rlavierabend (letztes Conzert) von Paul Gold-
Beethoven Saal. Sonnabend, Abenbs 8 uhr: EI. Liederabend von Elena Gerhardt, unter Mitwirkung von Professor Arthur Nikisch.
Lehmann n, — Hr. Hauptmann
don Marses (Berlin). — Hr. Poltjeirat a. D. Emil Krieger (Berlin. — Hr. Oberff a. D. Hugo Thies (Bonn). — Hr. Oberflleutnant 1. D. Gugen von Reppert · Bismarck (Stendah.
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen n,. und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8SWw., Wilhelmstraße Nr. 32
Neun Beilagen leinschließlich Borsen · Beilage)
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zum Deutschen Reichsan
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Berichte von dentschen Jruchtmärtten.
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Erste Beilage
mittel gut
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1908.
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Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,
Berlin, den 28 Februar 1803.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und
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der Verkaufgwert au volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittapreiz wird aus den unabgerundelen Zablen berechnet. daß der betreffende Piz nicht vorgekommen ist, ein Punkt 6.) in den letzten sechs Spalten, dah entsprechender Bericht fe bli.
Dentscher Reichstag. 1I0. Sitzung vom N. Februar 1908, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Zur ersten Beratung steht der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung.
Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern, Staatsminister von Bethmann Hollweg:
Meine Herren! Die vorliegende Novelle zur Gewerbeordnung st keine neue Arbeit, sie liegt dem Reichstage bereits seit dem X. April vorigen Jahres vor. Sie ist auch insofern nicht neu, als sil mit der Einführung des sogenannten kleinen Befähigungsnachweises mmm Wunsche Rechnung tiägt, auf den sich die großen Vereinigungen des deutschen Handwerkeistandes mit der großen Mehrzahl der Parteien des Reichstages bereits seit längerer Zeit vereinigt haben.
Für die besonderen Freunde des Handwerks mag die Verlockung nabe liegen, bei der Beratung dieses Entwurfs noch andere Wünsche det Dandwerkerstandes zur Sprache ju bringen. Aber wenn es, weine Herren, nicht unbescheiden ist, möchte ich die Bitte aussprechen,
wir die vorliegende Materie, welche einen völlig einheitlichen und nach außen abgegrenzten Gegenstand behandelt, nicht mit anderen Fragen belasten, so wichtig und bedeutsam diese auch sein mögen. Das eine greße Reibe von Wünschen des Handwerkerstandes der
rfüllung noch harren, haben wiederholte Besprechungen in diesem hohen Hause auch in der laufenden Session dargetan. Trotzdem
werden die Freunde des Handwerks diesem den größten Dienst erweisen, wenn sie eine Maerie wie die vorliegende, die ich wohl als spruchreif bezeichnen darf, bildigst verabschieden, ohne sie in andere Fährlichkeiten zu verwickeln.
Die Tendenz des vorliejenden Gesetzentwurfs ist einfach und klar. Sie stellt den Grundsatz auf daß nur derjenige lehren soll, der selber gelernt hat und der dies nahweisen kann. Wenn die Vorlage für den Nachweis des eigenen Lernens denjenigen Bildungsgang vorsieht, den die Gewerbeordnung übahaupt als den regelmäßigen aufstellt, so scheint mir dies die von selbt gegebene und natürliche Konstruktion zu sein. (Sehr richtig! rechts.) Ich habe die Hoffnung, daß diejenigen Be⸗ stimmungen des Entwurfs, wilche solche Fälle ordnen, wo der Bildungs⸗ gang abweichend von der Rezel zurückgelegt ist, den tatsãchlichen Be⸗ dürfnissen in genügendem Maße Rechnung tragen. ;
Meine Herren, mit zün tlerischen Bestrebungen hat die ganze uns beschãftigende Frage nichts zu tun, sie liegt lediglich auf erzieherischem Gebiet, und ich bin der Ansccht, daß an der Heranbildung eines guten Nachwuchses die Allgemeinheit ein ebenso großes Interesse hat / wie der Handwerkerstand selbst. (Sehr richtig! rechts und in der Mitte.)
Die Einwürfe, die mar wohl nach der Richtung hin hört, daß der vorgeschriebene Lehr ang doch keine sichere Garantie für die gute Ausbildung des späteren Lesrherrn biete, haben meines Dafürhalten nur genau dieselbe Berechtiung wie Einwürfe gegen einen bestimmten Studiengang, gegen die Fowerung von Prüfungen auf irgend welchem sonstigen Wissene gebiet. (Sehr richtig! in der Mitte und rechts.)
Absolute Garantie kann auf diese Weise nirgends gewährleistet werden. Aber für die große Mehrjabhl der Falle wird eine Sicher. beit geschaffen, die gegenüber dem gegenwärtigen Zustand einen Fort schritt bedeutet. In welchem Grade der Grundsatz absoluter Lehr— freiheit eine Verschlechterung des Nachwuchses nach sich ziehen kann, haben uns diejenigen Zeiten gelebrt, in denen die Gesetzgebung rück- sichtlich der Ausbildung der Lehrlinge dem Grundsatze des laisser faire, laisser aller huldigte. (Sehr richtig! rechts und in der Mitte.) Wenn ich schließlich die Bestrebungen des deutschen Handwerker— standes, aus denen die Forderung des kleinen Befãbigungsnachweises hervorgewachsen ist, richtig verstehe, so wird als ein Ergebnis der Einführung dieses Nachweises eine weilere Hebung und Krãftigung des Standes bewußtseins der Handwerker erhofft — und auch dies nicht in zünftlerischem oder kastenartigem Sinne, sondern in dem— jenigen gesunden Sinn, der für die Erhöhung des Selbstbewußtseins die Grundlage in der gesteigerten Tüchtigkeit, in der erböhten An“ forderung an sich selbst findet.
Nach der gesamten Vorgeschichte dieses Entwurfs glaube ich im gegenwärtigen Moment der Verpflichtung überhoben zu sein, auf die Einjelheiten seiner Bestimmungen einzugeben. Ich darf mir dies, falls es sich als notwendig berausstellen sollte, für den weiteren Ver⸗ lauf der Diskussion vorbehalten. Die verbündeten Regierungen haben die Hoffnung, daß die Vorlage, welche allgemein volitische Gegensätze nicht berühren dürfte, in diesem hohen Hause eine freund= liche und jzustimmende Aufnahme finden wird. (Bravo! rechts und in der Mitte.)