1908 / 87 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

daber in 4 Jahren schon die II. Auflage erlangt. Ja, es wurde ganz unerwartet mehrfach dem Unterrichtsgang an Seminarien und Real anstalten zu Grunde gelegt, obwohl es kein eigentliches Lehrbuch, sondern ein wissenschafiliches Spielbuch im besten Sinne des Wortes ift. Möge es in vielen Häusern als ein Mittel für die häusliche geistige Schulung Jungdeutschlands wirken.

Verkehrsanstalten.

Gestempelte statistische Ausfubranmeldescheine älterer Art (d. h. solche, auf deren Rückseite sich sieben Erläuterungen be⸗ finden) dürfen seit dem 1. Januar nicht mehr benutzt werden. Solche Scheine werden von den Postanstalten kostenlos gegen ge⸗ stempelte Anmeldescheine neuerer Art (d. h. solche, auf deren Rück⸗ seite dreizehn Erläuterungen abgedruckt sind) umgetauscht.

Theater und Musik.

Konzerte.

Das vierte und letzte Orchesterkonzert der Gesellschaft der Musikfreunde, das am Montag unter Oskar Friedsg Leitung in der Pæihilharmonie stattfand, brachte wieder eine Reihe von neuen oder selten aufgeführten Werken, die lebhaftes Interesse erweckten. Den Anfang machte des Russen Borodin 2. Symphonie in H-Moll, für die seinerzeit Hans won Bülow eintrat. Sie interessiert mehr durch die nationale Eigenart, die sich in ihrer Mustk ausprägt, als durch stilgerechten Aufbau und abgeklärte Formkunst. Das darauf folgende Klavierkonzert in C.Moll von Frederick Delius, das dem Klavier neben dem Oichester eine ziemlich unter geordnete Stelle anweist, vermochte nicht recht ju erwärmen. Hin und wieder löste es schöne Stimmungen auz, mutete im allgemeinen aber doch als recht krauz und bizarr an. Herr Theodor Szänts, dem der Komponist daz Konzert gewidmet hat, führte den Klavier⸗ part vortrefflich durch. Mehr Anteilnahme erweckte Busonis hier schon belannte, wirkunge volle Orchestersuite aus der Musik zu Gojzis Märchendrama Turandot“, und Richard Strauß' ‚Don Juan“, der diesen Komponisten auf der Höhe seines Schaffens zeigt, gab dem Abend, der reich an Ehrungen für den temperamentoollen Dirigenten Oskar Fried war, einen würdigen Abschluß. Im benachbarten Beethovensaal gab Franz Naval gleichzeitig seinen letzten Liederabend, der Hugo Wolf gewidmet war. Das Organ des Künstlers erschien durch die Anstrengungen des Wisters eiwas er⸗ müdet, aber er entschädigte für den Mangel an Tonfülle durch seine bestrickende Vortrage kunst. Von seiner Beliebtheit jeugten wieder der volle Saal und die Begeisterung seiner Zuhörer. Der an demselben Tage von Hermann Schwarz im Saal Bechstein deranstaltete Musikabend verlief vollkommen belanglos. Die Klavier vorträge des jungen Pianisten fielen nur durch Schwächlichkeit und Blutleere des Ausdrucks auf. Schlimmer noch stand es um die gesang⸗= lichen Leistungen. Das einleitende Trio von Beethoven, an dem sich außer dem Konjertgeber der Königliche Kammermusiker Bruno Wendel (Violoncell) und Karl Wen del (Violine) beteiligten, geriet noch leidlich, trotz der verschwommenen Physiognomie der Wiedergabe. ;

Fräulein Marie Schade, eine schon durch ihr anspruchsloses Auftreten gewinnende junge Ptanistin, konnte sich auch hinsichtlich ihrer Darbietungen am Dienstag im Saal Bechstein eices beachtenswerten Erfolges erfreuen. Eine gute Schulung, vorgeschrittene Technik und ein lebensvolles. abgerundetes Spiel waren durchweg bemerkbar. Wenn auch die Wirdergabe der Phantasie (Op. 17) von Schumann, mit der das Konzert begann, nicht immer leidenschaftlich enug erschien, so wies sie jedoch eine köstliche Weichheit in den Piano⸗ ellen auf. Auch die folgende Beethovensche E⸗Dur⸗Sonate wurde wohl stellenweise ein wenig farbloz, sonst aber sauber gespielt. In einer Konzert⸗ etude von Mac Dowell kamen besonders tadellose, perlende Läufe jur Geltung, und in der zum Schluß gebotenen Ballade von Grieg zeigte

ch durchweg eine außerordentlich seclendolle Vortrags weise.

u dolf Scheffler ließ, gleichfalls am Dienstag, im Klind wor th⸗ Scharwenka⸗Saal einen recht trockenen Tenor erklingen, dessen Härte durch einen nüchternen Vor trag noch fühlbarer wurde. Die erfreuliche Seite des Konzerts bildeten die fein ausgea beiteten, zier⸗ lichen Violoncellovorträge von Professor Heinrich Grünfeld. Helege Staegem ann, die ibre anmutige Vortragskunst bereits in einer Reihe von Konzerten dem Volkaltede der verschledenen Nationen gewidmet hat, gab an demselben Dienstag im Mojartsaal den

letzten ihrer populären Abende. Der zahlreiche Besuch sprach für die Beliebtheit der jungen Sängerin, die es verstanden bat, sich vornehmlich auf diesem Gebiete die Herjen ihrer

Zubörer ju gewinnen. Namentlich war dies bei den heimat lichen Volkeliedern der Fall, die an Innigkeit und Schlichtbeit un= übertroffen blieben. Mit mehreren Zugaben dankte Fräulein Staege⸗ manr, die in der mustergültigen Begleitung des Herrn Hinze Reinhold eine wirksame Unterstützung fand, für die lebhaften Bei⸗ falle bejeugungen der Zuhörer.

Einen hier selten gebotenen Genuß bereitete am Mittwoch im Klindworth-⸗Scharwenka⸗Saal Herr Leo Zelenka⸗ Lerando durch ein Harfenkonzert, bei dem außerdem noch Fräulein Frida Koch (Gesang) und Herr Otto Nikitite (Violine) mitwirkten. Der warme, quellende Ton der Deaf paßte vortrefflich zu der klaren, hellen Stimme der Soyranistin, ebenso wie zu dem gejangreschen Ton der Geige. Dazu gesellte sich noch elne von Herrn Alexander Neumann exakt ausgeführte Klavierbegleitung. Gs wurde hierdurch ein Zusammenspiel geschaffen, wie es harmonischer nicht gedacht werden kann und in dem die sanft an und abschwellenden Harfentöne ganz eigengrtig ergreifende Klangwirkungen erzeugten. Die R. Straußsche Kompositlon Morgen“ (Violine und Harfe) mußte sogar, auf den rauschenden Beffall hin, wiederholt werden.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Wiederholung der Hugenotten“, mit den men Hempel, Franelllo Kauffmann, Rose, den Herren Hoffmann und Jörn in den Hauptrollen, statt. An Stelle des beurlaubten Herrn Knüpfer singt Herr Zottmayer vom Königlichen Deutschen Landestheater in Prag die Rolle des Marcel und Herr C. Bronsgeest für den gleichfalls be⸗ urlaubten Herrn Berger die Rolle des Nevers.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Sonn— abend, Goethes Götz von Berlichingen“, mit Herrn Matkowéky in in der Titelrolle, aufgeführt. Im übrigen lautet die Besetzung: Weislingen: Herr Sommerstorff; Selbitz: Herr Zelsler; Sickingen: 2 Zimmerer; Lerse: Herr Kraußneck; Franz: Herr Geisendörfer;

org: Fräulein Wachner; Wanzenau;: Herr Vollmer; Elisabeth: Frau Butze; arie: Fräulein Lindner; Adelheid: Frau Poppe. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Im Neuen Königlichen Operntheater wird am Sonntag Iphigenie auf Taurigé, mit den Herren Matkowsky, Geisendörfer, Arndt, Nesper und Frau Poppe in den Hauptrollen, aufgeführt. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Der Bizleitverkauf findet an der Tageskasse des Schauspielhauses statt.

Am Karfreitag (17. April, Mittags 12 Uhr, veranstaltet der Professor Taver Scharwenka im Blüthnersaal eine Matinee um Besten eines Mutterhauses für den Gräfl. Ritt⸗ bergschen Schwest ern verein. Hierfür haben ihre Mitwirkung zugesagt: Frau Professor Marie Blanck-⸗Peters, die Herren Emile Sauret, Professor Taber Scharwenka, Anton Sistermans, Walter Scharwenka, der Anna Wüllnersche . unter der Leitung von FTriäulein Anna Wüllner und das Sireichorchester des Klindworth-= Scharwenka Konservatoriumg unter der Leitung des Kapellmeisters Robert Robitschek. Eintrittskarten zu 3, 2, 1 M sind in der Hofmusilalienhandlung von Bote u. Bock und im Warenhaus Wert⸗ heim (Leipziger Straße und Kantstraße 3) zu haben.

Eine Aufführung des Deutschen Requiems von Fohannes Brahms findet am 15 April, Abends 8 Uhr, in der Kaiser Wilbelm- Gedächtniskirche durch den Bach⸗Verein (Dirigent Walter Fischer) mit dem Mozartorchester statt. Die Königliche Kammersangerin Frau Emllie Herjo] und Herr Gerhard Fischer (Bariton) haben die Solopartien übernommen. Karten ju 3, 2 und 1L 46 siad bei Bote u. Bock und bei Wertheim (Leipziger Straße), in der Küsterei (Achenbachstraße 185319) und Abends am Eingang der

iche zu haben. Der Reinertrag ist zu wohltätigen Zwecken bestimmt.

Mannigfaltiges. Berlin, 10. April 1908.

Die gestüige öffentliche Sitzung der Stadtverordneten wurde durch einen eigenartigen Umstand unterbrochen. Auf der Tages— ordnung stand der Bericht des Ausschusses, der über den Ankauf der Ländereien im Gemeindebezirk Heiligenfee zum Zwecke der Anlage neuer Wasserwerke zu beraten batte. Der Ausschuß halte den Beschluß gefaßt, die Vorlage abjulehnen, da er den Preis von 3 240 000 ½, den die Besitzer des Geländes forderten, für viel zu boch erachtete. Die Besitzer sind dann mit ganz erheblichen

reisermäßigungen an den Ausschuß herangetreten, die dieser ablehnte, is am gestrigen Tage eine neue wesentliche Ermäßigung angeboten wurde, die den Ausschuß veranlaßte, gestern noch eine Si ung abzu⸗ halten. Da die gesamte Preisermäßsgung nunmehr 380 00016 beträgt, bat der Ausschuß mit 11 gegen 2 Stimmen beschlossen, den Ankauf der Ländereien für 2 450 000 ας zu empfehlen. Der Stadtv. Rofenow beantragte vielleicht weil die Interessenten auf der Tribüne zu ver⸗= muten waren Verhandlung in geheimer Sitzung. Der Stadtv. Manasse (So.) ersuchte dagegen um öffentliche Verhandlung, da bei seinen Freunden das Bedürsnis obwalte, dem Magistrat, der bei geschickter Vorarbeit einen weit niedrigeren Kaufpreis hätte errielen können, einige Wahrbeiten zu sagen. Der Oberbürgermeister Kirschner legte gegen diese Aeußerungen Verwahrung ein; er sei bereit, in öffentlicher Sitzung bezüglich der Fehler, die der Magistrat gemacht haben soelle, ede und Antwort zu stehen. Die Versammlung beschloß indessen,

die öffentliche Sitzung zu unterbrechen und in geheimer Sitzung weiter zu beraten.

Aus noch nicht aufgeklärter Ursache geriet gestern früh, wie die hiesigen Blätter melden, das Haupttreppenhaus des als Giite. botel umgebauten 66 . 16 und Neu- städtische Kirchstraße 9 in Brand. eim Eindringen in das brennende Gebäude wurden ein Oberfeuermann und zwei Feuermänner von brennenden Teilen der einftürjenden Treppen. läufe verschüttet. Die Verschütteten wurden von ihren Kameraden gerettet und nach der Charits und Königlichen Klinik gebracht. Einer von ihnen, der schwerverletzte Feuerwehrmann Lewerenz, ißt gestern nachmittag verster ben; den andern beiden geht es den Umständen nach besser. Bei den Aufräumungzarbeiten ver? unglückte noch ein vierter Feuerwehrmann; er wurde von einem herabstürzenden Balken getroffen und am Kopf verletzt.

Der Zirkus Schumann steht nun bald vor seiner dies sährigen Abschledsvorflellung, und alle Freunde dieser zielbewußt geleiteten Stätte equestrischer und sportlicher Kunst werden nur anerkennen können, was dort in der verflofsenen erfolgreichen Spielzeit geleiste und geboten worden ist. Kennzeichrend für die letztere ist u. a. das Maßhalten in nervenreifenden Sensations nummern“. Die anscheinend fast unerschöpfliche Erfindungsgabe des Herrn Kommissionsrate Schumann hat es eben verstanden, auch ohne solche Sich ne sein Publikum zu fesselln und für jedermanns Geschmeck inimer von neuem ein abwechslungsreiches Programm innerhalb des rein zirzensischen Gebiets zu schaffen. Infolgedessen erfreuten sich auch die Vorstellungen des alten Renischen Instituts einer großen Voltstümlich- keit, und wie in den Vorjahren, so wird auch seine Wiederer?ffnung im kommenden Herbst, nachdem eg nach dem Osterfest seine Pforten geschlossen haben wird, nur freudig begrüßt werden. Besondere Er— wähnung verdienen namentlich die Vertreter der höbeten Reit- und Dressurkunst, unter denen sich in erster Reihe die Herren Direktor

umann, Bono und Heß sowie die elegante Schulreiterin Fräulein Dora Schumann ausgezeichnet haben. Gbenso an. erkennenswert ist auch die interesfante Pantomime Amerika, jumal sie sehr geschickt dem equestrischen Charalter ihres Darstellungtplatzes angepaßt ist. Sie steht hinter den Aus. stattunge stücken der Vorjahre, von denen „Die lustligen Heldel berger. . Babel, Michael Strogoff , Eine Nordlandsreise , Der Tag des englischen Derby St. Hubertus, Femina“, „Gin Fest guf dem Neckar. genannt selen, nicht zurück und macht, gleich diesen, ihrem Veranstalter alle Ehre. Bei diesem Rückblick sei aber auch des belustigenden Elements. der Clowns, gedacht, die im allgemeinen eine angenehm berührende Zurückhaltung bezüglich Derbheit der Manege— scherze beobachtet, deren Späße aber trotzdem ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Auch des Betriebs und Aufsichtspersonals ist nicht zu vergessen, das seine oft nicht leichten Obliegenheiten stets mit Ruhe, Besonnenhelt und großer Zuvorkommenheit gegen das Publikum er— füllt hat. Das gegenwärtige Programm weist gegen Schluß der Spielzeit u. a. immer noch jwei Nummern von großer An= ziehungskraft auf; die Vorführungen des elektrischen Wunder manns, der mit lächelnder Mene mit seinen 300 009 Volt um. springt, als handelte es sich um ein harmloses Spielzeug, und der Schimpanse Konsul Peter!. Letzterer ist ein Seitenstück zu dem im Jahre 19094 an derselben Stätte gezeigten »Consul II. und benimmt sich, gleich diesem in eleganter 86 schaftstoilette auftrelend, außerordentlich menschlich gebildet. Gan besonders drollig ist aber sein scherzhaft·s Herumbalgen mit einem ebenso gescheiten Pudelhunde, der sein Spielgefährte ist. Den Schluß vor der allabendlichen Pantomime bilden dann die staunenswerten Dressurstücke des Direktors, die auch jetzt immer neue Ueberraschungen bringen und wahre Beifallsstüärme entfesseln.

Wien, 9. April. (W. T. B.) Der Kongreß für in nere ö (vgl. Nr. 84 d. Bl) ist heute vormittag geschlofsfen worden.

London, 10. April. (W. T. B.) Ginem Telegramm aus Bath jufolge fand im Kohlenbergwerk von Morton Hill eine Explofion statt, bei der zwei Bergleute getötet wurden. Etwa zehn Personen werden vermißt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend Opern

haus. 95. Abonnements vorftellung. Dienst. und 66 sind aufgehoben. Die vugenotten.

toße Dper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Tert nach dem Franjösischen des Gagéne Scribe, üdersetzt von Ignaz Castelli. Musikalische Leitung: Derr Kayell meister Blech. Regie: Herr Regissenr Dahn Ballett: Herr Ballettmeister Sraeb. (Graf von Nevers Herr Cornelius Bronggeest, vom Stadt⸗ theater in Hamburg, Marcel: Herr Zottmayer, vom Köriglichen Deutschen Landes iheater in Prag, als Gãäste. ) Anfang 71 Uhr.

Schausrielbaus. 39. Abonnements rorstellung. Gõtz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Aufzũgen von Goethe. Regie: Herr Reatfseur Keßler. Anfang 7 Uhr.

Neue? Dyerntheater. Die Christen. Schausxiel in 5 Akten von Walther Nitback⸗Stabn. Anfang 71 Uör. Am 14 und 15. April: Tie Chriten.

Sonntag: Opern haus. 66 Abonnementsvorstellung.

gest del. Montag, Borkman.

sport. Winter port.

Dienst⸗· and Freipläßge sind aufgehoben. Carmen. Jag mun Dyer in 4 Akten don Georges Bet. Tert von 6. nach einer

866 Meil hac und Ludovic Halsvpv, todelle des Prosper Merimée. Anfang 71 Ubr.

Schau spielhaus. 109. Abonnement vornellung, Diersi- und SFreipläze sind aufgehoben. Die Raben⸗ steinerin. Schauspiel in 4 Akten von Srnst don Mildenbruch Anfang 74 Uhr.

Neues Drerntheater. 1605. Billette serve ag. Diensi- und Freirlätsze sind aufgeboben. Iphigenie auf Tauris. Schauspiel in 5 Aufjũgen von Goethe. Anfang 8 Uhr.

Demsches Theater. Sornabend: Was ihr wollt. Lasana 73 Uhr. Sor ntag: Die Nauber. Tamer spiele. Seanabend: Lysistrata. Anfang 8 Ubr. Sonr tag: Ly ssistreta.

Nenes Schanspielhaas. Scunabend, Abends 8 Uhr: Ter Tummfopf.

Serzen. Zãhmung. Wilhelm Tell.

Nevisor. Gogol.

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 10. April

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

* *

1908.

Ce ssingtheater. Zum ersten Male Das Lumyengesindel. Komödie in 3 Akten von Ernst von Wolzogen.

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Abend 8 Uhr: Das Lumpen⸗

Abends

Berliner Theater. Sonnabend, Abenda s Nhe: Gaflspiel des Neuen Schauspvielhauses.

Sonntag: Gastspiel des Neuen Schausplel hauses.

gebbeltheater. (zniggrätzer Straße 5768) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liebe. Sonntag und folgende Tage: Liebe.

Schillertheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Wiverspenstigen Lustspiel in 5 Aufjügen von William

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 3 Uhr:

Montag, Abends 8 Uhr: Der Widerspenfligen

* Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr:

Friedrich von Schiller. Abends 8 Uhr: Der Lustspiel in 5 Aufzügen von Nikolaus Deutsch von G. von Schabelẽe ky. Sonnlag, Nachmittags 3 Ahr Das vierte Gebot. Abends 8 Uhr: Götz von Berlichingen. Montag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Theater des Westens. Station: Zoologkhsc er Garten. Kantstraße 12) Sonnabend, Abend 8 Uhr: Ein Walzertraum.

Sonntag: Ein Walzertraum.

Sonnabend, Abendz 38 Uhr:

535 Uhr: John Gabriel

Winter ·

O. (Wallnertheater.)

Der Weg zum

Schauspiel in 5 Aufiügen von

Nomische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Fledermaus.

Custspielhaus. (Friedrichstraße 255) Sonn- abend, Abends 71 Uhr: Zum ersten Male: Tante Cramers Testament.

Residenztheater. ( Direftion: Richard lexander) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Floh im Ohr. Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Deutsch von Wolff⸗Jacoby.

Sonntag und folgende Tage: Der Floh im Ohr.

Thaliatheater. Sonnabend, Abends 8 Mhr: Doktor Kiapperstorch. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von J. Kren und G. Okonkoweky. . und folgende Tage: Doktor Klapper⸗

rch.

Trianontheater. Georgenstraße, nahe Babnhof Friedrichstraße) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Charlotte Wiebs. Seine erste Frau. Die vdand. (La main]

Sonr tag Gasisplel von Charlotte Wiebs. Seine erste Frau. Die Hand.

Theater an der Spree. Sonnabend, Abende 8 Ubr: Zum ersten Male: Der Onkel aus RKottbus. Posse mit Gesang und Tanz.

onzerte.

Singahademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: gonzert von Betty Tennenbaum (Violine) mit dem PVhilharmonischen Orchest⸗r. Dirigent: Dr. Ernst Kur wald, unter Mitwirkung von 6 Profe for Friedrich Gernsheim.

Beethoven Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: VI. Abonnemente abend des Hefking⸗Trios.

Dirkus Schumann. Nur noch kurme Zeit. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Grande Sgoir6e HMish- Lite. Der menschliche Schimpanse. Konsul Peter. Die große sensationelle Aus= stattungspantomime: Amerika, mit eigens dazu engagierten 120 schwarzen Leuten. Das Programm besteht ans Ez erstklassigen Nummern. Nesisto, das elertrische Räãtsel.

Vielfachen Wünschen Rechnung tragend, Sonntag,

Nachmittag: Die ersten drei Arte aus „Amerika“, ungekürzt wie in der Abend- vor stellung.

ƷJamiliennachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Reinhart mit Hrn. Leutnant ein Frhrn. von Uckermann (Worms Groß ichterfelde Frl. Helene Mareug mit Hrn.

. Rolf Marschall von Bieberstein (Düssel⸗ orf).

Verehelicht: Hr. Leutnant Herrmann von Seydlitz und Ludwigsdorf mit Martha Edle von Oetinger (Berlin). Hr. Hauptmann Karl von Kietzell mit Elssabeth Frelin von Patow (Zinnitz N..). Hr. Phillyv von Nathustus mit Frl. Hedwin Hartung (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. H. O. von Sprenger Malitsch)h. Gine Tochter: Hrn. Pastor Tietze

Görlitz). Gestorben: Hr. Gehe mer Juftijrat Ferdinand Reinert (Aachen). Hr. Musikdirekter Karl Mengewein (Groß Lichter felde)ẽ2— Hrn. Landrat

von Halemt Töchterchen Hertha (Schwetz).

Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Ber! in.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32

Zehn Beilagen (einschlie slich Börsen⸗ Beilage)

. Qualitãt ö A i Außerdem wurde 8 Durchschnitts n arttta. . gerlng mittel gut Verlaufte Vertauft. . . , , . ] ; 1 aber sch 1 glichen April Marktort Geia blter Preis für 1 Doppeljientner Menge ö 6 e. 2 . 5 Tag niedrigster hoͤchster niedrigsterm höͤchster niedrigster höchster 9 . J yreis 9 p 666 * 3 6 4 *. 4. * * 4 Weizen. 9. Lande berg a. W... —⸗ . . 20, 0 20, 00 ö T 1760 19.00 19. 10 20 v0 20.10 306 76 = ä , , , l ischberg i. . , 20 ; ö . 2 . 3. 8a. 36, 8 21 60 1020 21 369 20, 95 20 90 2.4. 30 . w 19,30 1930 20 00 20 00 ! Geldern.... 20, o 20 30 20 36 20 65 20 60 20. 56 bo 1240 20 67 20 38 2. 4. 25 = Neuß -.. 19,140 19, 40 20,40 20 40 460 9160 19,91 19,90 8. 4. 20 ö k * n 19. 46 19 66 19.86 26 05 . . ö Winnenden... 21,40 21, 40 3 64 21,40 . Langenau i. Wrttbg. 21.6560 21,60 6 130 21,50 2240 2.4. = Rastat.. 21,75 21 75 5 109 21.75 21,50 24 = Neubrandenburg 20,70 20.70 21,00 21 00 b00 12 480 20, 80 20, 50 2. 4 1200 ' Chůteau⸗Salint 20, 0 20 h0 . . ; . Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 9. Kaufbeuren ... J 22, 22, lo 22 10 22.20 22.27 25 542 22, 1 22.60 2. 4. ö Langenau i. Wrttbg. ; 22, 40 22, 40 22, 60 22 80 43 974 22, 65 22.77 2. 4. Roggen. 9. Landsberg a. W.. ö . 18,00 18,00 J . Kottbus ö. K ; 18.70 1870 18 80 1880 19 06 19 096 15 282 18,80 19310 2.4 x Wongrowitz ; . 16 45 16. 60 16 66 16, 56 17606 1730 75 1257 16 65 16, 30 7. 4. ñ ö Breglau. : 16,50 17,40 17.50 17,90 1800 18,60 ! , c,,, n, , , ,, , , mn. x een . . ö. . . . 18 86 138 2 400 486 480 18,96 18. 2.4 40 d Göttingen 2 8 19,40 1940 19, 80 19 56 ; J. ger ; 18, ao 1870 15 76 19 00 18. 00 1950 80 1475 18,4 18.90 2.4 20 ) Neuß. e. 3. 173836 17,56 1880 18. 89 256 5136 18.35 is 160 5.4 16 6 Kaufbeuren. ; 21,60 21.60 3 65 21,60 ĩ ; e Döbeln ; 16, 06 18. 16 18.60 18.80 I Rastait . 18.75 1876 19, 26 18. 20 26 600 26 00 20 384 1920 19.52 2. 4. g Neubrandenburg ; 86 18. 06 18. 66 18,50 18 56 466 7 526 18, 506 18, 7. 4. 00 3 Chateaus⸗Salins. ; 18,50 19,00 ; ö ; G er st e. K . 33 3 . 16,00 16, 00 . 9 . . . ö ir mn. . , n, ,, i496 zo io 1310 15409 24 ö Gere n JJ 14.80 14,56 16,36 15. 56 15.56 . ð ; s , ö Braugerste 15,50 1640 16.50 17, 00 ö . Strlegau . 1 66 46 63 163 . 66 ö. ; ; ü 53 ; ö. 2 . * en, 15 85 16 06 3 . 150 206 1590 1b. o 2.4 10 ö. 1776 1776 1840 18,40 ñ . n 3 2 15 86 21 06 * 28 119 2 396 2017 2b 0s 2 4 = . 2 19. 0 19 00 ö ; ö e ber henbnn ö Ih. 06 1d O 16, 0 16 60 400 6 400 16, 00 1b, Ao 2.4. 800 1 riedland i. Meckl.. 15.00 15,00 ö = . ; ö ; s hateau· Salins . 19,20 19,50 ö Safer. . 1600 16,00 ö . ; ö. ö . ö. . . 1600 16,00 16, v 16, 1766 1706 20 330 16850 1678 2.4 ; Wongrowitz K j1i3 46 15, 6 15, S6 13. 6 13. 50 1466 76 1027 13 69 135.760 7. J V 2 Striegan . - 14,50 ! ‚. ; h ö ; . 5 15 0 15 26 15. 26 32 464 14573 15,40 2.4. ; e eden . . . . 2 168 15 16 26 ö 936 13 ga 16260 15 56 24 260 ; Göttingen c 14 36 14 15 50 16,0 i 17, 00 17,00 1750 50 860 17.00 16,50 2. 4. 160 . k, ö 16 30 16 35 166 1886 15. 35 13 .* . Nan sbeuren 19808 19808 1946 1 6 16. 35 546 15 62 1571 2.1. ; . . 6 . 14,00 . ; ö ; Gi nden . 1720 1740 13 17,56 17.80 i 333 iz 33 3 t !. ; . 0 2 2 2 . . . . 17,00 . . 9 . . * ; 6 . Wrttbg. 1836 18, 3. 4 73 18.6 18,90 7. 4. ! Rastatt ,, 18,50 18 50 15 75 18376 19,00 19,00 9 169 18, 75 19. 36 24 ; Neubrandenburg w 1420 1429 15,50 15,50 3 600 b 280 14,80 1452 2.4. 7 200 ; Chateau. Salinsz . ; . . os 1756 6. r .

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise bat die Bedeutung, daß der betreffende Prelg nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Berlin, den 10. April 1966. Kaiserliches Statistisches Amt.

van der Borght.

Ueber den Gesetzentwurf, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Kiel, wird in einmaliger Schlußberatung verhandelt. Referent ist der Oberbürgermeister Dr. Rive⸗

alle. 8 Nach der Vorlage sollen die Landgemeinden Gaarden und aße im Kreise Bordesholm dem Stgdtkreise Kiel einverleibt werben. Das Gesetz soll am Tage seiner Verkündigung in Kraft treten.

Der Referent empfiehlt die Annahme des Gesetzentwurfs, obwobl die Modalitäten der mit den beiden Landgemeinden seitens der Stadt Kiel abgeschlossenen Verträge nicht durchweg einwandgfrei seien. So erscheine die dem Gemeindevorsteher von Gaarden jugestandene Schadloshaltung als viel zu hoch.

Oberbürgermelster Fu ß⸗Kiel. Wir haben allerdings dem Ge⸗ meindevorsteher unbillig hohes Gehalt zusichern müssen, sind aber wegen der Lebenginteressen der Stadt Kiel darüber ,,

Herr von Buch⸗Karmjow: Dem Gemeindevorsteher sollen neben der Zusicherung, paß er als Standegbeamter mit einem

Preußischer Landtag. Herrenhaus. 16. Sitzung vom 9. April 1908, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt

Herr Dr. ste r. Marburg: Ich ergreife das Wort, um noch einmal auf die Schmollersche nr, n. in der ‚Täglichen Rundschau zurückzukommen. Ich bin natürlich weit entfernt dabon, den Artikel irgendwie beschönigen oder verteidigen zu wollen, da ich auf einem ganz anderen Standpunkt stehe. Ich habe die Ueberzeugung, daß alle die Herren, welche in einer nationalen Frage, wie et die Enteignungs⸗ vorlage war, mil Nein“ gestimmt haben, ebenso mit ihrem Gewissen u Rate gegangen ind, wie wir, die wir dafür gestimmt haben, und aß, wenn sie zu einem anderen Resultate gekommen sind, sie auch nur der Stimme der Ehre und Mc folgten. Auch liegt es mir

arke

sern, die Berechtigung einer starken Kritik beanstanden zu wollen. Gehalt von 1500 biz 600 1 unter Belaffung der fresen Mit vielen anderen Mitgliedern des Hauses möchte ich nur meinem Piensiwohnung ab J. Januar 1905 von Kiel übernommen Bedauern darüber Augdruck geben, daß Herr Schmoller durch seinen wird, noch 40 000 „* Abfindung für den Vernicht auf

selne Selbständigkeit gejahlt werden. Wenn hierüber nicht noch genauere Aufflärung erfolgt, sehe ich hierin einen ungemein bedenklichen Schritt, dem wir im allgemeinen Interesse entgegentreten müssen. Solche Grundsaͤtze mögen in Aussichtgratssitzungen zur Geltung kommen, in das Staatsleben können wir sie nicht einführen. Ich würde eventuell einen Antrag auf Kommissionsberatung stellen. Oberbũůrgermeister , ien Die Gemelnden haben ihre Zu⸗ stimmung ju dem Eingemelndungsvertrage von diesen Bestimmungen

efundheitszustand verhindert ist, an den Sitzungen des Hauseg teil⸗ . uf ich die Ueberzeugung habe, 4 er sofort die Worte efunden haben würde, um den durch seinen Artikel hervorgerufenen H weng in eine volle Harmonie . Ich bin auch überzeugt, daß das noch nachträglich geschehen wird, und möchte die Bitte aus- sprechen, die peinlichen Empfindungen, die der Artikel hervorgerufen hat, bis zu diesem Zeitpunkt zurüchustellen.

Darauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein.

abhängig gemacht.

Wenn Sie dieses Verfahren , so wollen Sie es doch nicht die Stadt Kiel entgelten lassen.

enn bis zum

1. April die Eingemeindung nicht zu stande kommt, so sind die Ge⸗

meinden an den Vertrag nicht mehr gebunden.

Die Interessen der

Stadt Kiel sind so überwiegend, die Notwendigkeit der Schaffung eines Südhafens durch , . ist so dringend, daß in diesem

Aus nahmesall über die geäu

erten Bedenken wohl binweggegangen .

werden kann. Eg ist ferner notwendig, die Bahnlinie Kiel

durch die , ,. Hassee zu legen.

um den Beden

allgemeine Information oder Instruktion der

Der einzuschlagende Weg, en des Herrn von Buch gerecht zu werden, wäre eine

egierungopräsidenten

durch die Staatsregierung, bei den Verhandlungen über solche Ein⸗

gemeindungen derartigen e Hätten w

entgegenzutreten.

orbitanten Forderungen der Gemeinden r einen solchen Schutz gehabt, so würden

wir uns kräftiger gewehrt baben; wir sind aber immer darauf hin⸗ gewiesen worden, den Landkreisen gegenüber entgegenkommend zu sein. Eine solche Aktion soll der Minister auch eintreten lassen wollen.

Ein Regierungskommissar führt aus: Die Regierung hatte schwere Bedenken gegen den ihr in dieser g vorgelegten Vertrag aber mit Rücksicht auf die großen Intere Kiel auf dem Spiele slehen, hat sie von di z Der Vertrag wurde der Regierung erst Mitte März vor fie eher

i nicht geschehen, well die handlungen nach zweijähriger Dauer erst jetzt zum r. Regierung war entscheidend, daß der

konnte es

kommen waren. Für .

tens der Stadt Kie

en

welche esen Bedenken abgeseben.

är die Stab

Ver⸗ ge⸗ tadt

Klel die Durchführung der neuen Hafenanlagen ermöglicht werden

müsse;

sollen geglaubt.

mit n auf diese für Kiel und wichtige wirtschaftliche fin. hat sie hier eine Die Regierung wird aber darauf hinwirken, haß

roße Landegteile so usnahme machen 6 n

Zukunft solche Abfindungen nicht vereinbart werden.