Herr von Buch: Nach meiner Meinung bätte die Regierung von Aufsichts wegen einschreiten müssen. Bloße Versprechungen für die ukunft haben für mich kaum mehr Wert, als Resolutionen. irksam können wir hiergegen nur mit der Ablehnung des Entwurfs reagieren. Die für die Stadt Kiel entstehenden Schwierigkeiten werden schließlich auch überwunden werden.
Oberbürgermeister Fuß - Kiel: Herr von Buch unterschätzt doch die Nachteile, die das von ihm empfohlene Verfahren bringen würde. Keine der beiden Gemeinden hat bis jetzt einen Etat; nach dem Zustande⸗ kommen des Gesetzes sollte alles auf den 1. April zurückdatierk von der Stadt Kiel geordnet werden. Es würde ein Tohuwabohu entstehen, und die aufblühende Stadt Kiel und zwei aufblühende Vororte würden in schwere Verlegenheit gebracht werden. Wir haben unter dem Druck der Notwendigkeit eiligen Vorgehens handeln müssen. Die Vorlage ist gegeben zu Messing; daraus läßt sich schon die Schwierigkeit erkennen, welche die Beschaffung der Unterschrift Seiner Majestät gemacht hat.
Herr von Buch: Auch ich würde gern den Wünschen Kiels Rechnung tragen, aber wir müssen doch in der Lage sein, unsere Be⸗ denken gegen Vorlagen vorzubringen, und dürfen nicht von zwei Seiten eingeengt werden, indem heute der Landtag geschlossen werden soll und andererseits diese Verträge am 1. April in Kraft treten sollen. Unsere Bedenken liegen auf öffentlich⸗rechtlichem Gebiet und sind so schwer, . die momentanen Schwierigkeiten Kiels dagegen nicht ins Gewicht fallen können. x
Oberbürgermeister Ehlers⸗Danzig bittet dringend, hier von der . kanonischen Behandlung abzusehen. Bei der Verstaatlichung der Eisenbahnen seien auch kolossale Abfindungen gezahlt worden. Regierung, Abgeordnetenhaus und die Allerhöchste Stelle hätten sich einderstanden erklärt, da solle das Herrenhaus nicht die Vorlage zu Fall und die Stadt Kiel in eine Verlegenheit bringen, an der sie nur zum kleinen Teil schuld sei. .
rr von Hollmann; Ich kann aus meiner Kenntnis der Verhaäͤltnisse bestätigen, daß für die Stadt Kiel ein starkes Bedürfnis vorliegt, ihre Hafenanlagen zu erweitern. Wag den Ankauf bon Terrain für die Aushebung eines Hafenbeckens südlich der Hörne be⸗ trifft, so würde die Stadt tatsächlich großen Schaden leiden, wenn ihren Wünschen nicht Rechnung getragen wird. Ich gestehe zu, daß die Abfindungen enorm hoch sind, daß hier auch ein Prinzip in Frage kommt, dem in Zukunft Rechnung zu tragen sehr dienlich sein würde; aber mit Rücksicht auf die maritimen Interessen Kiels bitte ich Sle, der Stadt über ihre gegenwärtige Notlage hinauszuhelfen und die Vorlage anzunehmen.
Graf Finck von Finckenstein⸗ Schönberg plädiert im Sinne des Herrn von Buch. Die Abfindungen bei der Eisenbahn⸗ verstaatlichung seien an Private gejahlt worden; hier handele es sich aber um Gemeindebeamte.
Finanzminister Freiherr von Rheinbaben: Die Angelegenheit gehört nicht zu meiner Zuständigkeit; wir haben mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Sache den Minister des Innern gebeten, hier—⸗ her ju kommen. Vielleicht könnte die Verhandlung auf einige Zeit ausgesetzt werden.
Auf Antrag des Grafen von Arnim-Boitzenburg wird der Gegenstand einstweilen zurückgestellt.
Den Antrag des Herrn Oberbürgermeisters Knobloch auf Einsetzung einer besonderen Unterrichts kom⸗ mission hat die Geschäftsordnungskommission, Referent Herr von Buch-Karmzow, zur Annahme empfohlen.
Nachdem sich Oberbürgermeister Knobloch, General⸗ feldmarschall Graf von Haeseler und Professor Dr. Klein⸗ Göttingen für den Antrag ausgesprochen haben, wird dieser mit großer Mehrheit angenommen.
Es folgt die Beratung des vom Hause der Abgeordneten mit einigen Abänderungen angenommenen Nachtragsetats
für 1908.
Namens der Etats⸗ und Finanzkommission empfiehlt Ober- bürgermeister Eh lers. Danzig, den Nachtragsetat anzunehmen. Nachdem die Regierung in Aussicht gestellt habe, die Beamtenbefoldungsborlage im Herbst mit rückwirkender Kraft vom 1. April 1908 an einzu— bringen, sei der Nachtragsetat dem Abgeordnetenhause vorgelegt worden und habe verschiedene Abänderungen erfahren. Die Finanz⸗ kommission babe sich mit diesem Nachtragzetat heute früh 10 Uhr be= schäftigt. Es sei befremdlich, wie die Kreujseitung' schon vorher über die Verbandlungen der Kommission einen Bericht habe veröffentlichen können; dieser Bericht zeichne sich aber mehr durch Fixigkeit als durch Richtigkeit aus. Der Wunsch der ‚Kreuz⸗ jeitung- sei es gewesen, das Herrenhaus möchte so beschließen, wie es in dem Bericht stehe, d. h. Preußen möge sich um das Reich nicht kümmern und die Vorlage bringen. Die Kommisston habe eine ganz andere Stellung eingenommen, sie beantrage allerdings, die Vorlage unverändert anzunehmen, wie es selbstverständlich sei. Von Revisionsanträgen habe sie nicht deshalb Abstand genommen, weil sie überzeugt gewesen wäre, daß die Staatsregierung sich nicht dazu bereit finden würde, sondern weil sie nicht geneigt gewesen wäre, einen weitergehenden Druck auf die Regierung auszuüben, als schon im Abgeordnetenhause geschehen sei. Es handle sich hier nicht um Teuerungszulagen, sondern um eine Vorschußleistung für die im Herbst zu beschließenden Gehaltsaufbesserungen. Insofern sei die Vorlage Präjudijz für die künftige Gehalte vorlage. Die Behauptung im anderen Hause und in der Presse, Preußen könne und solle vorgehen mit seinen Gehaltsaufbesserungen, unbekümmert um das, was im Reiche geschehe, und um die Folgerungen der Ge⸗ haltzaufbesserungen für die Kommunalverbände, sei nicht auf⸗ recht zu halten. Der preußische Staat sei verpflichtet, bei Rege= lung dieser Materie darauf Rücksicht ju nehmen, welche Wirkung dieses Gesetz auf die Kommunalverbände haben könne. Das Staatswohl erschöpfe sich nicht in der Besoldung der Beamten und Lehrer. Das Dauernde bleibe Staat, Gemeinde und Reich, und das Gemeinwohl müsse in erster Linie die Entschließungen des Hauses leiten. Der preußische Beamte müsse seinen Ruhm darin suchen, daß er seine Pflicht und Schuldigkeit iue, unbekümmert darum, ob er einige hundert Mark mehr oder weniger bekomme. Man muß doch guch auf die Finanzkraft des Staate, der Gemeinde und des Reichs Rücksicht nebmen. Neben Beamten und Lehrern gebe es auch Kreise genug, die in schwierigen Erwerbsverhältnissen leben, kleine Hand= werker usw, die auch mit der Not des Lebens zu kämpfen haben. Es sei unzulässig, die Gehälter so zu normieren, daß ein empfindlicher Unterschied bestehe gegenüber den freien Gewerbetreibenden. Es müsse doch auch Rucsicht genommen werden auf die Leute, die die Kosten der Besoldungserhöhungen aufjubringen haben. Leider würden schon besondere Organisationen gebildet von Beamten, die erwägen, welche Pflichten der Staat den Beamten gegenüber habe. Es sei an der Zeit, daß die Beamten ich die Frage vollegten, welche Pflichten sie gegen den Staat haben.
ie Beamtenorganisationen gingen so weit, eine eigene Beamtenpartei hi die Parlamente zu begründen. Der erste Vorgang in dieser
ichtung sei in Königsberg zu verzeichnen mit einer Beamtenkandidatur, am die Forderungen der kleinen und mittleren Beamten zur Geltung u bringen. Die Sache warde von der konservativen Partei unter— . Daz sei eine gefährliche Entwicklung, und selbst auf die Ge— ahr hin, unpopulär zu werden, müsse man einem solchen Bestreben entgegentreten, wenn es auch begreiflich und berechtigt sei, daß die Beamten ihre Lage noch zu verbessern suchen. Die Staatsregierung müßte bei ihrer Vorlage allerdings Rücksicht nehmen auf die Ver— hältnisse im Reich und in den Kommunalverbänden und die Deckungs⸗ msttel so gestalten, daß die Interessen von Staat und Gemeinde ge⸗ wahrt bleiben.
Damit schließt die allgemeine Besprechung.
In der Einzelbesprechung wird der Gesetzentwurf ohne Debatte in der Fassung des Abgeordnetenhauses angenomm en.
Es folgt die Beratung der allgemeinen Rechnun
über den Staatshaushaltsetat des Etatsjahres 190
und der Rechnung von den Verwaltungseinnahmen und ausgaben der Preußischen Zenkralgenossen— sch i, e für dasselbe Etatsjahr.
. erichterstatter Herr von Zitzewitz⸗Zaenom beantragt namens der Etats, und Finanzkemmission, die Entlastung der Re⸗ gierung auszusprechen.
Das Haus beschließt demgemäß. .
Bezüglich der Uebersichten von den Staatseinnahmen und ausgaben für 1908 und von den Verwaltungseinnahmen und ⸗ausgaben der Zentralgenossenschaftskasse für 1906 wird nach dem Antrag ,, Berichterstatters ohne Debatte be⸗ schlossen, die Ciatsüberschreitungen und außeretatsmäßigen Ausgaben vorläufig zu genehmigen.
Für die Rechnungen der Kasse der Oberrechnungskammer für 1906, soweit sie sich auf die preußische Verwaltung be⸗ ziehen, wird ebenfalls ohne Debatte Entlastung erteilt.
Hierauf nimmt das Haus die Beratung über die Vorlage wegen Erweiterung des Stadtkreises Kiel wieder auf.
Professor Dr. Loening spricht sich, obwohl auf dem Boden der liberalen Anschauung stehend, durchaus für die Auffassung aus, welche e von Buch vorgetragen hat. Nicht nur der Gemeindevorsteher von
aarden, sondern auch der von Hassee soll 40 000 M Abfindung erhalten und mit einem Gehalt von 4000 —-6000 S auf Lebenszeit als Bezirksvorsteher in den Dienst der Stadt Kiel übernommen werden. Verträge mit durchaus exorbitanten Bestimmungen dürften die Genehmigung des Herrenhauses nicht erhalten. Man käme damit direkt auf den Weg der Korruption. Was würde man sagen, wenn solche Abfindungen, solche Geschenke, auf Kosten der Allgemeinheit von Beamten gefordert würden? Ein gemeindungen, die im öffentlichen Interesse notwendig seien, dürften nicht im privaten Interesse ausgebeutet werden. Der Staat habe nicht nötig, sich unter das kaudinische Joch zu beugen, welches die beiden Gemeindevertreter aufgerichtet haben.
Unterstaatssekretär Holtz: Dem Ministerium des Innern ist es keineswegs entgangen, daß hier ein sehr unerwünschter Vor— gang vorliegt. 6 handelt sich aber um eine im nili— tärischen Interesse, man kann wohl sagen notwendige Er— weiterung des Kieler Hafens. Scheitert jetzt die Ausfübrung dieser Anlagen, so wird mindestens eine langwierige Verschleppung eintreten, da ein Zwangsverfahren gegen die Gemeinden im 6ffent⸗ lichen Interesse sehr zeitraubend sein würde, auch in seinem Ausgange durchaus unsicher ist. Die hier getroffenen Abreden sind doch nicht hinter der Tür geschlossen, sondern sie stehen in dem Vertrage. Nach Rücksprache mit meinem Herrn Chef, der leider hier am Erscheinen verhindert ist, stelle ich in Aussicht, daß wir die Wiederkehr solcher Bedingungen nicht akzeptieren werden, und auch eine entsprechende Anweisung an die Regterungspräsidenten erlassen werden soll. Mit Rücksicht auf die große materielle Bedeutung der Sache bitte ich, in diesem Falle die Zustimmung zu geben.
Oberbürgermeister Dr. Rie ve⸗Halle: Ich muß meine äußerste Verwunderung darüber aussprechen, daß dem Abgeordnetenhause diefer wichtige Punkt so ganz entgangen ist. Wenn der Vertreter der Re—⸗ ierung für die Vorlage ins Gefecht führt, daß die Abfindung nicht , den Kulissen verabredet worden sei, so wollen wir uns freuen, daß wir es nur mit einer offenen Korruption zu tun haben Die Konsequenzen der Gutheißung dieser Abmachungen sind einfach un— absehbar bei jeder künftigen Cingemeindung von Vororten. Die Land⸗ gemeinde hält eine Hand offen, der Kreis aber alle beide, und es sind recht groß Hände. Es ist ein mehr als bedenkliches Prinzip, daß der Gemeindevorsteher erst saturiert werden müsse, damit er sich dazu versteht, die Eingemeindungsidee jzu fördern; diesem Eingemeindungsunfug muß einmal ein Ende gemacht werden. Aber die Stadt zemeinde Kiel sollte man diese Verschuldungen anderer nicht entgelten lassen. Auch der Königlichen Staatsregierung hätte ein solcher Punkt der Unmoral und der Korruption nicht entgehen sollen. Das Haus sollte die Vorlage annehmen und seinen grund⸗ n Standpunkt in einer Resolution zum Ausdruck bringen. Ich
cantrage, das Herrenhaus wolle beschließen, seine Mißbilligung über die Bestimmungen in den beiden Verträgen, betreffend die Ab= findungssummen, augzusprechen und die Königliche Staatsregierung aufzufordern, auf die Verhütung der Wiederkehr solcher Vertrags bestimmungen hinzuwirken.
, Holtz: Das Ministerium hat diese Vorgänge nicht übersehen; sir sind uns höchst unsympathisch gewesen, und nur die großen entgegenstehenden Interessen haben uns veranlaßt, in diesem Falle darüber hinwegzusehen. Mit dem Inhalt der Resolution kann ich mich durchaus einverstanden erklären.
Herr von Buch: Es ist merkwürdig, daß der Vertrag so viele Stationen passiert hat, obne beanstandet a werden, und daß die Re⸗ gierung schließlich doch diese Vorlage gemacht hat. Auch verstehe ich nicht, wie auch das Abgeordnetenhaus keine Bedenken gehabt hat. Das Herrenhaus muß sich auf den Standpunkt stellen: wenn der— artige Bedenken vorlegen, so muß das Gesetz abgelehnt werden. Wenn wir diesen unmpralischen Vertrag durch ein Gesetz billigen, dann hat es keinen Zweck, durch ein Selbstgespräch unsere Stellung kundzugeben. Das Resultat würde doch sein: die Gemeindevorsteher erhalten jeder 40 go M und lachen über die Resolution des Herren⸗ hauses. Lehnen Sie den Vertrag ab, das wird segengreich auf das ganze Land wirken.
Obeibürgermeister Dr. Fuß Kiel: Es ist von Korruption die Rede gewesen. Da müßte doch jemand, wenn auch unbewußt, Beibilfe dazu geleistet haben. Ich möchte den Ausdruck auf sein richtiges Maß zurückführen. Ich habe die Verhandlungen geführt und kon— statiere, daß der Gedanke nicht von den Vorstehern, sondern von den Gemeindevertretungen ausgegangen und vertreten worden ist. Daß die beiden Vorsteher angesichts einer so großen Arance nicht erklärt haben, dieses Geld sei ein Sünden— geld, das läßt sich doch begreifen. Gemißbilligt wird dieser Handel mit Recht auf allen Seiten; ich freue mich darüber. Hätte ich ahnen können, welcher Bundesgenosse mir in diesem hohen Haufe entstehen würde, dann hätte ich gewiß diese Bestimmungen zum Scheitern gebracht. Herrn Loening gegenüber muß ich in Anspruch nehmen, daß ich die Konsequenzen der Ablehnung besser übersehe als er; es gehen wertvolle Frühjahrsmonate für den Beginn der Hafen und der Gisenbahnbauten verloren. Begnügen Sie sich also mit der Resolution!
Damit schließt die Diskussion. Die Vorlage wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Damit erledigt sich die beantragte Resolution.
Es folgen Kommissionsberichte über Petitionen.
Die Petitionen des Schriftstellers Karl Giebeler zu Hannover und Gen. um kommunalpolitische Gleichstellung der Provinz Hannover mit den neuen preußischen Provinzen und des Wortführers des Bürger—⸗ vorsteherkollegiums der Stadt Hannober namens des Bürgervorsteher tages der Provinz Hannober um Abänderung der hannoverschen Städteordnung sind von der Kommunalkommission beraten worden. Die Kommission beantragt, über die erstgenannte Petition zur Tageg⸗ . überzugehen und die zweite der Regierung als Material zu überweisen.
Das Haus beschließt ohne Debatte nach dem Kommissio santrage.
Namen der Justiztommisston bericht't Professor Dr. Loening über die Petition des Magistrats zu Rhein ern um Legung des für Ostpreußen neu zu erbauenden Zentralgefängnisses nach der Stadt Rhein. Das Haus geht nach seinem Antrage zur Tagesordnung über, nachdem Graf Find von Finckenstein⸗Schönb erg diese Gelegenheit ergriffen hat, dem Justizminister für derartige fiskalische Bauten die Stadt Rosenberg in Westpreußen angelegentlichft zu empfehlen.
Ueber die Petition des Zentralverbandes der Gemeinde- beamten Preußens um Abänderung des Kommunalbeamten«
gesetzes geht daz Haus nach dem Antrage des Berichterstatters der ,, . Oberbürgermeisters Dr. Fu ß⸗Kiel zur Tageg⸗ ordnung über.
Herr Dr. Wachler berichtet namens der Handels- und Gewerbe⸗ kommission über eine Petition der Berliner Tiefbohrgesellschaft zu Berlin und der Firma C. Jul. Winter in Kamen (Westf) um Rechtshilfe gegenüber einer Zurückweisung von Steinkoblen mutungen. Die Kommlssion beantragt Uebergang zur Tages- ordnung. Das Haus beschliseßt demgemäß.
Die Petition des Vereins der deutschen Kaliinteressenten um Er⸗ gänzung des Gesetzes von 1904 über die Bestellung von Salzabbau—- ,, . in der Provinz Hannover wird auf Antrag desselben
eferenten der Regierung als Material für die in Aussicht stehende Revision der de, ,. Bestimmungen überwiesen.
Schließlich überweist das Haus als Material an die Regierung auch noch die Petition der Vereinigung der Elektetzitätswerke um Abänderung des Entwurfs einer Polizelverordnung, betr. Einrichtung, Betrieb und Ueberwachung elektrischer Starkstromanlagen.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Vlzepräsident Becker gibt die übliche Uebersicht über die Ge— schäfte des Hauses in der abgelaufenen Session.
Zur Geschäftsordnung erhält das Wort
Graf Botho zu Eulenburg: Meine Herren! Ich bin gewiß, daß Sie mit mir das Bedürfnis empfinden werden, am Schluß unserer Session unserem lebhaften Dank und unserer Anerkennung Ausdruck zu geben unserem verehrten Präsidium für die umsichtige und freund—⸗ liche Leitung unserer Geschäfte. (Zustimmung; die Mitglieder erheben sich) Dieser Dank gilt sowohl unserem Herrn Präsidenten, der zu seinem lebhaften Bedauern in letzter Zeit hier nicht hat anwesend sein können, als auch den beidea Herren Vizepräsidenten, welche in seiner Vertretung die Geschäfte so erfolgreich geführt haben. Sie haben sich h fallchen der Zustimmung von Ihren Plätzen erhoben; ich stelle
as fest.
Vizepräsident Becker: Ich danke Ihnen für die freundliche An erkennung, die Sie soeben dem Prässdium zum Ausdruck gebracht haben, und werde diesen Dunk auch zugleich auf die Herren Schrift⸗ führer übertragen. Nun sind wir am Ende unserer Session. Fassen Sie uns unsere letzte Sitzung schließen, wie wir die erste begonnen haben, mit dem Ruf: Seine Majestät, unser teurer Kaifer und König. Wilhelm II. lebe hoch, hoch, hoch! (Das Haus e ee. begeistert in den dreimaligen Hochruf ein.) Ich schließe die Sitzung.
Schluß gegen 33, Uhr.
Haus der Abgeordneten. 72. Sitzung vom 9. April 1908, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Ueber den ersten Teil der K in dieser Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Das Haus setzt die Beratung von Petitionen fort.
Petitionen um Höherlegung der Görlitzer Bahn in Treptow bei Berlin und um Einführung des Vollbahn— betriebes mit Schnelljugs verkehr auf den Strecken Striegau— Rohnstock — Bolkenhain — Merzdorf und Jauer — Rohnstock werden der Regierung zur Erwägung überwiesen.
Eine Petition um Näberlegung des Bahnhofs in 86 (Obereichsfeld) bei der projektierten Nebenbahn Mühlhausen — Treffurt beantragt die Budgetkommission, der Regierung als Material zu überweisen, ebenso eine Petition um Führung der Strecke Bleicherode — Herzberg durch den Heu⸗ berg und Anlegung eines Bahnhofs in westlicher Richtung von dem Dorfe Bischofferode.
Abg. Tournegu (Zentr. befürwortet unter Darlegung der elf lokalen Verhältnisse, beide Petitionen jur Erwägung zu überweisen.
Abg. von Strom beck (Zentr.) beantragt, die letztere Petition zur Berücksichtigung zu überweisen, soweit es sich um Befreiung der Ge⸗ meinde Lüderode von den außergewöhnlich hohen Grunderwerbs⸗ kosten handelt, welche durch die Anlage von mehrere Kilometer langen Serxentinen in der Feldmark Lüderode verursacht werden, und im übrigen die Petition zur Erwägung zu überweisen.
Abz. Fre herr von Zedlitz (freikons.) schließt sich dem Antrage Tourneau aus den von dem Antragsteller ausgeführten Gründen an und bittet das Haus um möglichst zahlreiche Zustimmung.
Abg. Freiherr von Er ffa (kons.): Ob Erwägung oder Material — die Sachverständigen . sich nicht klar, was von beiden weiter geht. Nachdem die Kommission nach soigfältiger Prüfung die Anträge auf Ueberweisung zur Erwägung abgelehnt hat, hätten die Anträge hier nicht wiederholt werden sollen. Es kommt schließlich darauf hinaus, daß jemand gerade für seine Petition etwas Besonderes haben will, während die sämtlichen übrigen Petitionen für Eisenbahnen nach der konstanten Praxis der Kommission als Material überwiesen werden. Heir von Strombeck will sogar zur Berücksichtigung überweisen, und das ist doch eine Extrawurst, die wir nicht i, können.
Abg. Eickhoff (fir. Volksp.) bittet die Regierung, nochmals die Petition aus Heyerode und stimmt dem Antrage Tourneau zu. .
Abg. von Strom beck ändert seinen Antrag dahin, daß er nur zur Erwägung“ lautet.
Das Hauß beschließt nach den Anträgen der Abgg. Tourneau und von Strombeck.
Als Material überwiesen wird ferner eine Petition des Magistrats zu Neustettin um Einführung des Vollbahn« betriebs auf der Strecke Ruhnow — Konitz, nachdem Abg. von Bonin (kons.) dafür eingetreten ist.
Eine Petition um Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf der Nordbabnvorortstrecke bei Berlin durch den Bau eines dritten und vierten Gleises wird durch die Erklärung des Re— gierungsvertreters, daß der Ban in der Nebenbahnvorlage vorgesehen sei, für erledigt erklärt. .
Dle Petition des Landrats des Kreises Templin um Erbauung einer Bahn Templin — Strasburg i. U.⸗M. wird zur Er⸗ wägung überwiesen. t
Eine große Reihe anderer Petitionen um Erbauung neuer Eisenbahnlinien sowie weiteren Ausbau von Gisenbahn— strecken wird der Regierung als Material überwiesen.
Außerdem erledigt das Haus noch verschledene Petitionen persön—⸗ lichen oder lokalen Inhalts.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Abg. Hobrecht (ul.) zur Geschäftä ordnung: Meine Herren, gestatten Sie mir ein Wort, bevor wir schließen. Ich moͤchte in unser aller Namen unserem hochverehrten Herrn Präsidenten den aufrichtigen Dank sagen für die treue Ausdauer, mit der er auch in dieser Session die Geschäfte des Hauses bis jetzt so un⸗ parteiisch geleitet hat. Sie haben sich erhoben und dem zugestimmt.
Praͤsident von Kröcher: Ich danke Eurer Exzellenz für die Worte, welche Sie die Güte gehabt haben, an mich zu richten, und ich danke den anderen Herren für die Art, wie sie die Worte auf⸗ genommen haben. Ich glaube in Ihrem Sinne zu handeln, wenn ich den Dank, den der Herr Abg. Hobrecht nur mir ausgesprgchen hat, auch auf die Herren Vizepräsidenten, Schriftführer und Quästoren ausdehne, indem ich zugleich in deren Namen und in meinem Namen verbindlichsten Dank für die freundlichen Worte ausspreche. — Ich schließe die Sitzung mit dem Ruf, mit dem wir die erste Sitzung begonnen haben: „Seine Majestät der Kaiser, unser Allergnäͤdigster König und Herr, lebe hoch!“
Die Mitglieder des Hauses stimmen dreimal begeistert in den Ruf ein. Schluß U Uhr.
zu prüfen,
itzung der vereinigten beiden Häuser des an, a Gun fan! des Abgeordnetenhauses
vom 9. April 1908, Nachmittags 4 Uhr.
Der Hag n des Abgeordnetenhauses von Kröcher eröffnet in Behinderung des Präfidenten des Herrenhauses die Sitzung und ernennt zu Schriftführern die Herren Graf von Ärnim-Boitzenburg und Graf Finck von Finckenstein⸗ Schönberg und die Abgg. Jürgensen und Graf von Prasch ma.
Präsident des Staatsministeriums, Reichskanzler Fürst von Bülow:
Ich habe den beiden Häusern des Landtages eine Allerhöchste Botschaft zu verkünden. (Die Mitglieder erheben sich) Die Bot⸗ schaft lautet:
Wir Wil he lm, von Gottes Gnaden König von Preußen usw., haben auf Grund des Artikels 77 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850 den Präsidenten Unseres Staatsministeriums Fürsten von Bülow beauftragt, die gegenwärtige Sitzung beider Häuser des Landtages Unserer Monarchie am 9. April . Y mn Unserem Namen zu schließen.
Gegeben an Bord Meiner Jacht Hohenzollern‘, Venedig, den
28. März 1908. gez. Wi lh elm R.
ggez von dem Königlichen Staatsministerium. Ich habe die Ehre, dem Herrn Präsidenten die Urkunde zu über—⸗ geben. — Auf Grund des mir erteilten Allerhöchsten Auftrages erkläre ich die Sitzungen des Landtages für geschlossen. Praͤsident von Kröcher: Seine Majestät der Kaiser, unser Aller—
nädigster König und Herr, lebe hoch! (Die Versammelten stimmen Hife dreimal in den Ruf ein.)
Schluß 4 Uhr 5 Minuten.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maß regeln.
Belgien.
Die belgische Regierung bat die zur Verhütung der Cinschleppung der Pest für Herkünfte aus russischen Häfen des Schwarzen Meeres und des Asowschen Meeres angeordneten Quaran“ tänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. R. Anz.“ vom 28. Februar d. J, Nr. 51.)
Handel und Gewerbe.
Na, der Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. April 1908 betrugen (4 und — im Vergleich zur Vorwoche):
Aktiva: 1908 1907 1906
Netallbestand (der s6 * 960 Bestand an kurs⸗ ö fähigem deutschen Gelde oder an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu
2784 A berechnet) 880 117 090090 820 315 000 glh 791 000
* 9170 000 (4 44 343 00) ( 26 811 000)
Bestand an Reichs⸗ kassenscheinen 65 568 000 77 011 000 23 685 000 ( 6d 000) (4 1188 000) — 245000)
Bestand an Noten anderer Banken. 25 063 000 18 728 000 18 952 000 C 14348 000 4 12095 000 4 8941000) Bestand an Wechseln 1081 559 000 1172277 000 goõb 176 000 Bestand an Lombard⸗
forderungen 140 947 000 109 530 000 1 231 000
l 4 740 000 - 89 444 000) — 94633 000) Bestand an Effekten 161 592 000 168 186 000 209 025 000 26 591 000 (4 6985 000 C 7235 000
Bestand an sonstigen
Altiven 103 537 000 97 142 0090 4 566 000 C 3 568 000 (4 2031 000) (— 1899 000)
Passiva: das Grundkapital
der Reserbefonds.
180 000 000 (unverändert) 64 814 0090
180 000 000 (unverändert) 64 S4 000
180 000 000 (unverandert) 64 814 000 (unverändert) (unverãndert) (unverändert)
IL 643 372 000 1 595 262 000 1477287 000 38 410 000 - 136 224 000) (- 151 811 000)
der Betrag der um⸗ laufenden Noten.
die sonstigen täglich
fälligen Verbind⸗ lichkeiten 3 535 165 000 591 747 000 544 514 000 ( S5 711 000) - 4211000) (— 44482 000) die sonstigen Passiva 35 032 000 31 366 000 22 811 000 C 1216 000 4 234 000 (— Die Zunahme des Metallbestandes blieb um 35,2 Mill. Mark hinter der Zunahme des Vorjahres zurück; die Abnahme des Wechsel. bestandes überstleg um 397 Mill. Mark, die Abnahme der Lombard=
sorderungen um 26,2 Mill. Mark, die Abnahme der täglich fälligen
Verbindlichkeiten um 81,5 Mill. Mark die vorsährige Abnahme.
ut den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“)
Das Bank und Börsengeschäft in Großbritannien im Jahre 1907.
Die Banken hatten infolge der amerikanischen Kristz und der rant Geldgeschäfte manche Schwierigkeiten zu überwinden. er hohe Zinsfuß machte das Jahr aber zu einem lohnenden für fie. Nach einer Zusammenstellung in der Zeitschrift The Economist vom 1. Februar 1908 hatten 323 Banken, deren Grgebn e bekannt waren, im Jahre 1907 einen Reingewinn von 8 385 928 Pfd. Sterl. gegen 7767 677 Pfd. Sterl. im Vorjahre erzielt. Allerdings ver⸗ kellten sie nur eine gleich hohe Dividende wie 1806 und dotierten dabel die Reservefonds e, d.. schrieben weniger auf Immobilien ab und gewährten geringere Tantiemen an dag Personal, da sie zu⸗ ammen I 0605 175 5 Sterl. auf ihre Anlagepapiere wegen der Fursrückgänge abschreiben mußten. Indes ist mit Sicherhest anju. nehmen, daß diese Papiere in abfsehbarer Zeit die Kurgzeinbußen wenigsteng zum Teil wieder einholen werden, und daß dann die dies, sährigen Gewinne aut dem günftigen Zinsfuße der späteren Dividenden, dertellung zugute kommen werden. Die Beträge der in den Clearing Houses in England ausge⸗ Lchenen Wechsel⸗, Scheck⸗ und sonstigen Forderungen ergaben folgende
1806 1807 12711 334 000 * 127390 393 0900 E 293 616 0099 , 320 296 0090 188 739 0900 . 196 326 009 o8 622 90090. 61 510 009 54 758 900 , 58 3990 000 31 026 000 31 341 000
e- on⸗ Tyne
Ib Mr Go σ0117 3 G σά6 - 113 1566 5655) ; beteiligt; Bücher, Zeitschriften und andere Drucksachen 2071 000 Doll.
sowie Waren daraus: 42 408 000 27720090 Doll.
felle, einschließlich
Diese Ziffern, die ersehen lassen, wie sebr das Bankwesen sich in
größeren Verkehr aufjuweisen hat alg 1906, das selbst wieder alle früheren Jahre übertraf. Indessen fällt die Zunahme auf das erste halbe Jahr, während sich in den letzten sechs Monaten der Rückschlag bemerklich macht. Im Londoner Clearing House ergab sich bis jum 309. Juni ein Plus von 94 321 000 Pfd. Sterl., welches durch ein Minus von 75 272 000 Pfd. Sterl. in der. darauf folgenden Zelt auf 189 049 090 Pfd. Sterl. für das ganze Jahr zurückgebracht wurde. Die größten Rück änge ergaben sich in den Ausgleichungen der Forderungen der Effektenbörse, welche — allein betrachtet — selbst in den Jahres ziffern ein beträchtliches Minus gegen 1866 aufweisen. ;
In der Tat ist die Sffektenbörse durch die Vorgänge des Jahres 1997 schwer betroffen worden. Dag Jahr 1997 war für sie das ungünstigste seit Menschengedenken. Selbst die sichersten Wert. papiere erlitten beträchtliche Kursrückgänge, Die englischen Konsols sanken zeitweilig auf 80t und standen selbst, nachdem wieder eine Erholung eingetreten war, Ende 1907 nur auf 834, während sie Ende 1906: S6 und Ende 1905: 89a /g notiert hatten. Bei 387 Arten von Wertpapieren, die von der Zeitschrift Bankers“ Magazine“ be⸗ obachtet und jusammengestellt worden sind, ergab sich bereits im Jahre 1906 durch Kurzrückzang ein Kapitalverlust von insgesamt 0 000 000 Pfd. Sterl, im Jahre 1907 aber noch ein weiterer in der außerordentlichen Hohe von 342 000 90 Pfd. Sterl., Abgesehen von den direkten Verlusten, die für die Mitglieder der Fffektenbörse aus den Kursrückgängen folgten, hatten diese natürlich auch große Geschaͤfts⸗ losigkeit jur Folge, da daz Publikum von Spekulationen abgeschreckt — 1 . einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in
ondon.
London konzentriert, zeigen, daß das Jahr 1907 im . noch einen
Der Verbrauch von Bandagen und Achsen in Rußland.
Nach den Angaben der russischen metallurgischen Werke stellt sich der Verbrauch der Bandagen und Achsen zu Waggons, Tendern und Lokomotiven in den Jahren 1904105 und 1906.ñ07, wie folgt:
1904105 1906/07
40 873
400 561
365 945
273 214
169 319
176 747
95 692
. 90 750
St. Petersburg... A421 282 69 212 Mittelasiatischer — 857 Im ganzen .... 3252 550 2 II3 176.
Dle angeführten Zahlen welsen darauf hin, daß der Waggon und Lolomotivenbau in Rußland im letzten Jahre bedeutend ab⸗ enommen hat. Am stärksten ist das bemerkbar im St. Petersburger ö und zwar infolge des Brandes der St Petersburger Waggon⸗ fabrik, im Rigaer, Moskauer, Saratower und dem von Rostow am Don. Eine gewisse Belebung macht sich in den Rayons von Warschau, Kiew, Charkow und besonders Odessa bemerkbar. Der Verbrauch von Waggonbaumaterial ist im Norden, im Zentrum und im Westen Rußlands von 70,5 auf Hö, 8 o/o heruntergegangen, im Süden und Südwesten dagegen ist derselbe von 29,59 auf 44,2 0,½ ge⸗ stiegen. (Torg. Prom. Gaz. vom 26. Februar (16. März) 1908.)
Außenhandel Canadas in den Monaten April bis Ende Oktober 1907.
Die Einfuhr Canadas zum inländischen Verbrauch erreichte in den ersten sieben Monaten des mit dem 1. April beginnenden Fiskaljahres 1907 einen Wert von 222 635 000 Doll. gegen 188 582 900 beziehungeweise 161 345 0900 Doll. in den gleichen Zeit⸗ räumen der Jahre 1906 und 19805. Die Ausfuhr von Erzeugnissen und Waren Canadas stellte sich in der Zeit vom 1. April bis 31. Ok- tober 1907 auf 149271 000 doll., während im gleichen Zeitraum der Jahre 1966 und 1905 Waren im Werte von 147 708 000 und 128 720 000 Doll. ausgeführt wurden.
Die wichtigsten Waren waren mit folgenden Werten an der Ginsfuhr in den genannten sieben Monaten des Jahres 1907 (1906)
(1 7.63 000 — Brotstoffe 6 80 000 Doll. (4 581 0009 — Kohlen,
FVoks und Koblenssaub 19 150 o5 Boll. i3 zs dos) BaumwP' llc nt
Baumwollenwaren 11 409 000 Doll. (8 827 900) — Drogen, Färbemittel,
Chemikalien und Arzneiwaren 5 Si O65 Doll. i FSsß6 ob) — Ton- waren, Por jellan und Granitgeschirr 1 344000 Doll. (1 184 0600) — Flachs, Hanf, Jute sowie Waren daraus 49063 000 Doll (3 508 000 — Früchte
1. W e. (4274 000) — Glas und Glaswaren 2 040 005 Doll. chlchlich Pelz. r F ooo Do. a 3516 e e'ders r ib ci: waren:
Häute und Felle, ausgenommen Pelzfelle, ein⸗ Stiefel und Schuhe 1001 000 Doll. (898 000); andere 14700090 Doll. (1174090 — Metalle, Mineralien Eisen und Stahl sowie Waren daraus
(34 631 0009) — Zinn und Zinnwaren (2 465 0009 — Maler, und Ansfrichfarben 1095090 Doll. (971 000) — Papier und Papierwaren 2 567 006 Doll. (2 048 000) — Lebensmittel 1 992 000 Doll. (2 156 000) — Seide und
Lederwaren Doll.
Seidenwaren 3 405 000 Doll. ( 574 056) — Spirltuosen und Weine 29039 900 Doll. (1698 000) — Zucker 6 420 000 Doll. (5 429 00),
Melasse 897 000 Doll. (967 000), Kandiszucker, Zuckerwerk, einschließ⸗
lich Ahornzucker und Ahornsirup 275 00) Doll. (218 00707 — Tee oo bbb 2194000 Doll. (1993 000) — Tabak und Tabakfabrikate 2 460 000
Doll. (2 225 000) — (461 000), (5 494 060) —
Holz und Holzwaren: Möbel 530 000 Doll. anderes Holz und Waren daraus 8 401 000 Doll. Wolle und Wollenwaren: Rohwolle 859 000 Doll. (563 009), Teppiche 1126 000 Doll. (745 900, fertige Kleidungasstücke L09800 Doll. (646 000), Tuche, Rockstoffe und Halbtuche 3 520 000
Doll. z 166 00), Gewebe 4295 000 Doll. 6 441000)
Die Werte der hauptsächlichsten Exvortwaren für die Monate April bis Ende Oktober 1907 (1906) waren die nachstehenden:
Lebende Tiere: Hornvieh 6 763 000 Doll. (9067 53 Pferde 351 000 Doll. G74 000), Schafe
— Brotstoffe: Erbsen, ganz und gespalten
583 000 Doll. (577 000 Hafer 2724 900 Doll. (1 420 000); 287 000 Doll. (329 000), Weijen 22 020 9000 Doll. (16 954 000), feines Weizenmehl 4930 000 Doll (3202 000) — Kohle, Koks, Holzkohle und Zinder 2865 00 Doll. (2755 900909 — Fische und Erieuanisse der Fischindustrie: Kabeljau, einschließlich Schell⸗ fisch, Lengfisch und Pollack in trockner Salzung 1562 600 Voll. (1771 000, Hummer in Büchsen 2 472 000 Doll. (2 417 000), Lachs in Büchsen 41 000 Doll. (537 000) — Pelzfelle und andere Felle, nicht zugerichtet 260 000 Doll. (2 6060609) — Heu 523 000 Doll. (1046 900) — Zugerichtete Häute und Felle, ausgenommen Pelz
Fi 2 364 000 Doll. (2 167 000) — Leder und Lederwaren: Sohlen und Oberleder 8527 009 Doll. (849 000) — Metalle und Mineralien: Kupfer aller Art 5364 000 Doll. ¶ 125 000), Asbest 1023 000 Doll. (1029 000), Bleierz 539 000 Dollar (258 000) — Lebensmittel: Butter 973 O60 Doll. (4412 89 Käse 16372 000 Doll. (19 284 009), Eier 16000 Doll. (104 000, Speck und Schinken 5 975 000 Doll. (6 613 0900). — Holz und Holi⸗ waren: Holiblöcke 495 000 Doll. (64 000), Dielen aug Fichtenhon 1341006 Doll. (2146 000), Dielen aus Tannen und anderem Hol 5 bog 0090 Doll. C6 647 000), Planken und Bretter 14375 000 Boll. (14 331 009), Schindeln 1 884 500 Doll. (1336 000), Mastbaumfichten 56d 000 Doll. (635 0090), Holj zur Herstellung von Holtftoff 2786 000 Doll. (1 866 000), Holzstoff 2 426 000 Boll. (2 2562 500. (Accounts relating to the Trade and Commerce of certain foreign Countries and British Possessions.)
Kapkolonie.
Zolljahlung für Kataloge und Preislist een. In der Kapkolonie sind fur die Voraus jahlung der Jölle auf Kataloge, die mit der Post an Adressaten in der Kapkolonie gesandt werden, ähn liche Bestimmungen getroffen wie in Natal und Transpvaal. Danach kann die Verzollung durch Postmarken der Kapkolonie bewirkt werden, die in der linken obersten Ecke des Pakets angebracht und durch Ueber schreiben der Worte „Customs duty“ entwertet werden müssen. Die Marken können von der Londoner „ape Government Agency“, 100 Victoria Street, Westminster, 8W., bezogen werden.
(The Board of Trads Journal) .
Australischer Bund.
Anwendung der britischen Vorjugszölle auf Erzeug— nisse, die nur jum Teil in Großbritannien hergefsteltt sind. Der Handels und Zollminister des Australischen Bundes hat unterm 28. November 1907 Vorschriften für den Ursprungsnachwels der Waren erlassen, für die die britischen Vorjugszölle beansprucht werden. Danach werden zu den Voryngszöllen guch solche Waren za gelassen, die nur teilweise in Großbritannien hergestellt sind, sofern wenigstens J des Wertes eines jeden Artikels in der Beschaffenheit, wie er für die Ausfuhr nach dem Gebiet des Australischen Bundes zubereitet ist, durch britische Arbeit erzeugt ist.
Ergänzungen und Erläuterungen der Bestimmungen über die Handelsbezeichnung gewisser Artikel. Durch gen ordnung des Handels und Zolldepartements, Nr. 1001 vom 3. De jember 1907, ist die Verordnung Nr. 885 vom 26. Märj 1907 auf⸗ . und für die Handelsbezeichnung von eingeführtem Leder folgendes estimmt worden; Die Handelsbezeichnung von Sohlleder, das ing= gesamt nicht mehr als 3 v. H. Glykose und Zucker zusammen und nicht mehr als eine Gesamtmenge von 5 v. H. Fette und Oele ju⸗ sammen enthält, braucht nicht die Namen oder den Projentgehalt dieser Stoffe auszuweisen. Ber anderem Leder oder Sohileder ift in der Dandelsbejeichnung nicht die Angabe der Namen oder des Prozentgehalts der darin enthaltenen Fette und Oele, und, wenn es insgesamt nicht mehr als 3 v. H. Glykose und Zucker enthält, auch nicht die Angabe der Namen und des Prozentgehalts dieser Stoffe erforderlich.
Ausschreibungen.
Anlage eines Clektrizitätswerkes in Kössen (Tiroh. Der Mühlen⸗ und Sägebesitzer Fischer in Weißach will ein neues ,, . bauen, das ganz Kössen mit Kraft und Licht ver- orgen soll.
Lieferungen für die Eisenbahnwerkstätte Stanislau (Oesterr. Ungarn). Die K. K. Staatsbahndirektion Stanislau vergibt die Lieferung einer universalen und einer Schnellbohrmaschine, einer Zirkularholisäge, einer Schraubenschneidmaschine, einer Kessel⸗= dampfspeisepumpe, einer Wellentransmission und die Lieferung von vier Paar Kesselrollblöcken für die Werkstätte Stanislau. Die Preise sind franko Waggon einer Station der K. K. österreichischen Staats- babnen und einschl. aller Nebenspesen anzugeben. Frist für Angebote: 22. April 1908, Mittags.
Lieferung von Beleuchtungs- und Schmiermaterial nach Czernowitz. Die K. K. Betriebaleitung Czernowitz vergibt die Lieferung der in der Zeit vom 1. Juli 1898 bis Ende Juni 1969 bezw. bis Ende Juni 1911 benötigten Materialien. Benötigt wird (Jahres- menge): Mineralschmieröl für Maschinen 52000 kg, Mineralschmieröl für Wagen 16090 kg, Petroleum, raffiniert 85 (0) Kg, Vaselin= zylinderöl für Lokomotiven, dünn⸗ und dickflässig. 35 005 kg, Heiß—= dampföl für Heißdampflekomotlven 1000 kg, Tempentinöl 50G Eg, Benzin 60 kg, Fischtran 50 kg, Leinel 1000 kg, Glyzerin nach Be— darf, Putzöl nach Bedarf, Hartfett in Stangen 360 Kg, Starrschmiere für Sommer und Winter 1000 kg, Stearinkermen in Paketen à bob g 0 kg, Unschlitt 1500 kg, Unschlüttkerzen, 15 Stück per Kilogramm, 30 kg; Kernseife, ganz trocken, 350 Kg; Verhanfunggpasta So0 Kg 2 — in Blechschachteln à O, 1 Eg 250 kg. Für Mineralöf,
etroleum, Vaselinmylinderöl wird ein dreijähriger Abschluß beab⸗ sichtigt. Frist für Angebote 30. April 1908, Mittags. (Desterr. Zentral ⸗ Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Straßenbaugrbeiten in der Bukowing. Am 14 April 1908, 11 Uhr, vergibt die K. K. Landesregierung in Czernowitz die Ausführung der in den Jahren 1908. 1909 und 1910 auf den Buko— winaer Reichsstraßen erforderlichen Erhaltungsbauten. Näheres beim Reichsanzeiger!.
Lieferung von Drahtkabeln nach Italien. Voranschlag: 200 0909 Lire. Kaution: 20 000 Lire. Verhandlung: 22. April 1968 beim Marineministerium in Rom. (Oesterreicher Zentral- Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von Telegraphenisolatorenstützen nach Spanien. Am 27. April 1908, 11 Uhr, vergibt die Generaldirektion der Post⸗ und Telegraphenabteilungen ö general de Correos 7 TLelégrafos) in Madrid die Lieferung von 35 000 langen und 265 000 kurzen Telegraphenisolatorenstützen. Näheres in spanischer Sprache beim Reichzanzeiger und au Ort und Stelle. Bei Be⸗ teiligung an Verdingungen in Spanien ist es ratsam, sich der Ver—= mittlung landeskundiger Vertreter zu bedienen, deren Abressen bei den Kaiserlichen Konsulaten zu erfahren sind.
Eisenbahnbau in Belgien. Am 29. April 1908, 11 Uhr, vergibt die Société Nationals des chemins de fer vicinaux in Brüssel, 14 Rue de la Science, den Bau der Stiecke Saint. Trond — Hannut. Anschlag: 321 672 Fr. Kaution: 32 000 28 Cahier des charges 1 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 27. April. ö
Straßenbauten in Belgien. Am 24. April 1908, 11 Uhr, vergibt die Direction des ponts et chaussées in Mons, 1 Rue des Gaillers, die Ausführung von Straßenarbeiten an der Siraße von Gent nach Rocrov. Anschlag: 115 C50 Fr. Kaution: 11 560 Fr. Cahier des charges Nr. 23 für 30 Centimes in Brüssel, Rue des Augustins 15. Eingeschriebene Angebote zum 20. April.
Am 2353. April 1908. 10 Ubr, vergibt die Direction du service spécial de la e5te in Pstend⸗ L square Stéphanie, den Bau einer epflasterten Straße an der Küste entlang. Anschlag: 432 145 Fr. Ce ne 26 0090 Fr. Cahier des charges Nr. 21 für 30 Ct., . für 4,70 Fr. in Brüssel, Rue des Augustins 15. Eingeschriebene ngebote zum 19. April.
Einrichtung einer elektrischen Zentrale und Be leuchtung usw. in Alsemberg 6 Prov. Brabant). Verhandlung: 28. April 1908, 3 Uhr, Hospices civils in Brüssei, Boulevard du Jardin botaniqus in der neuen Heilanstalt G. Brug⸗ mann. Cahier des charges für 3 Fr., Plan fur 12 Fr.
Lieferung von Kohlen für Baggermaschinen nach Belgien. Verhandlung: 24. April 1908, 10 Uhr, bei der Direction des ponts et des chaussées in Gent, 2 Rue Basse⸗de⸗Champs. Kautlon: 400 Fr. Cahier des charges Nr. 25 für 20 Centimes . 6. . Rue des Augustins 15. Eingeschriebene Angebote zum
April.
Lieferung von 410009 kg Alkohol nach Serbien an die Direktion des Pulverwerkeg Obiliesevo'. Die näheren Bedingungen und das Muster können täglich von 8 —12 Uhr Vormittags in der Artillerie technischen Abteilung des Kriegsministeriums in Belgrad und im Pulverwerk Obiliesebo eingesehen werden. (Desterr. Zentral⸗= anjeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Lieferung von Glasmaterialien für die a e ,. Staatsbahnen. Anschlag: 17 54842 Fr. Kaution: 577,42 Fr. Verhandlung: 25. April a. St. (3. Mai n. St.) 1908 in der Kanzlei der Kreisfinanjverwaltung in Sofia. (Bulgarische Handelszeitung)